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USS WATTS ( DD-567 )

USS WATTS ( DD-567 )

Biografie

John Watts
* um 1778 wahrscheinlich in Virginia
† 1823
war ein Kapitän des amerikanischen Handelsschiffes PLANTER

Während des Quasi Krieges zwischen den USA und Frankreich griff am 10. Juli 1799 ein französisches Piratenschiff im östlichen Atlantik das von Kapitän John Watts kommandierte amerikanische Handelsschiff PLANTER an, das 18 Kanonen führte. Das Piratenschiff besaß 22 Kanonen an Bord. Ein fünfstündiger Kampf entbrannte. Dabei wehrte die 43-köpfige Besatzung der PLANTER zwei Angriffsversuche der Franzosen ab. Watts und seine Männer erhielten für ihre Bemühungen von der Versicherung Lloyds Coffee House in London eine großzügige Belohnung. John Watts diente nach diesem Abenteuer in der United Stats Navy. Er verstarb im Jahre 1823 an einem unbekannten Ort.


USS WATTS ( DD-567 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS WATTS ( DD-567 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Kapitän John Watts benannt worden ist.Der Zerstörer ist das einhunderteinunddreißigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Seattle – Tacoma Shipbuilding Corporation in Seattle, Washington wurde am 26. März 1943 der Kiel des Schiffes gelegt.
Mrs. Judith Bundick Gardner taufte am 31. Dezember 1943 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Joseph Benedict Maher ( 21. März 1904 in Woodmont, Connecticut – 10. Juni 1996 in Annapolis, Maryland ) stellte am 29. April 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Indienststellung begannen für die USS WATTS zwei Wochen, in denen im Puget Sound die Kanonen geprüft und kalibriert wurden. Am 17. Mai stach der Zerstörer, zusammen mit dem Schwesterschiff USS WREN ( DD-568 ), in See und fuhr zur kalifornischen Marinebasis San Diego. In den dortigen Gewässern führten die Kriegsschiffe ihre Erprobungs- und Ausbildungsfahrten durch. Nur vom 26. bis zum 29. Mai erhielten die Besatzungen der Zerstörer eine Ruhepause zugesprochen. Die USS WATTS kehrte am 26. Juni in die Werft von Bremerton, Washington zurück und unterzog sich hier einer Überprüfung der Schiffshaut und einigen Nachbesserungen, die drei Wochen in Anspruch nahmen. Am 12. Juli legte der Zerstörer in Bremerton wieder ab und eskortierte die beiden Schlachtschiffe USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) und USS WEST VIRGINIA ( BB-48 ) bis nach San Diego. Bereits zwei Tage später erreichten die drei Kriegsschiffe ihr Ziel. Die USS WATTS blieb bis zum 22. Juli im Hafen liegen. Man bereitete den Zerstörer auf seine Fahrt nach Hawaii vor. Auf dem Weg dorthin sollte das Kriegsschiff einen Schiffskonvoi, bestehend aus Truppentransportern, begleiten. Am 22. Juli legten die Schiffe ab und erreichten sieben Tage später die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor. Bis zum 2. August blieb der Zerstörer in der Marinebasis liegen und wurde dem Zerstörer Geschwader 57 ( DesRon 57 ) innerhalb der Zerstörer Division 113 ( DesDiv 113 ) zugeteilt. In dieser DesDiv 113 befanden sich außerdem noch die Zerstörer USS STODDARD ( DD-566 ), USS ROWE ( DD-564 ) und USS SMALLEY ( DD-565 ). In der Nacht zum 3. August legte die USS WATTS zusammen mit den Zerstörern der DesDiv 113 in Pearl Harbor ab. Das Ziel der Kriegsschiffe waren die Inseln der Aleuten. Den Hafen von Adak, Alaska erreichten sie am 8. August. Diese vier Zerstörer sollten die Schwesterschiffe USS YOUNG ( DD-580 ), USS WILLIAM D PORTER ( DD-579 ) und USS WICKES ( DD-578 ) in der TF ersetzen, welche am Vortag nach San Francisco in See gestochen waren. Hier integrierte man die Zerstörer in die Task Force 94. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ), USS CONCORD ( CL-10 ) und USS TRENTON ( CL-11 ) und die Zerstörer USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS PICKING ( DD-685 ), USS KIMBERLY ( DD-521 ) und ab dem 9. August die USS BEARSS ( DD-654 ). Der Hauptanteil der Kriegsschiffe in den ersten Tagen lag im Patrouillendienst und bei der Eskorte von Versorgungsschiffen zwischen den verschiedenen im Nebel liegenden Außenposten der aleutischen Inseln. Am 14. August verließen die Schiffe der TF 94 Adak und fuhren in Richtung der Kurilen. Hauptaufgabe der TF war es japanische Schiffe entweder aufzubringen und zu vernichten, oder aber nicht in die Gewässer der Aleuten zu lassen. Doch kurz vor den Kurilen schlug das Wetter um, so dass die amerikanischen Schiffe vorzeitig umkehren mussten. Sie erreichten am 24. August wieder Adak. Man bunkerte hier frischen Treibstoff und versetzte die USS WATTS in die Task Force 92. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS TRENTON und USS CONCORD und die Zerstörer USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS BEARSS, USS WREN ( DD-568 ), ab dem 10. September USS JARVIS ( DD-799 ), USS PORTER ( DD-800 ) und ab dem 18. September die USS JOHN HOOD ( DD-655 ). Am 26. August verließen die Schiffe der TF 92 Attu und begannen eine erneute Patrouillenkreuzfahrt, die bis zu den Kurilen reichen sollte. Allerdings mussten die Schiffe auch diesmal wegen schlechten Wetters diese Patrouillenfahrt abbrechen und kehrten in die Massacre Bay von Attu zurück. Von hier aus unternahmen die Schiffe Patrouillenfahrten entlang der Aleuteninseln. Erst am 14. Oktober klarte das Wetter wieder auf und sofort liefen die Schiffe der TF 92 aus der Massacre Bay aus. Ziel waren immer noch die nördlichen Kurilen. Das Glück war den Amerikanern auch diesmal nicht hold und so mussten sie erneut wegen schlechtem Wetter vorzeitig umkehren. Im Hafen auf der Insel Attu machte man die Zerstörer am 19. Oktober fest. Fünf Tage später legten die Schiffe wieder ab und man versuchte erneut bis zu den Kurilen vorzudringen. Doch das Wetter änderte sich nicht. Wegen zu hohem Wellengang musste erneut die Fahrt zu den Kurilen abgebrochen werden. In die Massacre Bay liefen die Schiffe der TF 92 am 29. Oktober wieder ein. Man bereitete die Schiffe der TF nun noch intensiver für die nächste Kreuzfahrt vor. Anfang November übernahm Rear Admiral John Livingston McCrea ( 29. Mai 1891 in Marlette, Michigan – 30. Januar 1990 in Needham, Massachusetts ) das Kommando über die TF 92. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS TRENTON und USS CONCORD und die Zerstörer USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS BEARSS, USS JOHN HOOD, USS JARVIS und USS PORTER. Am 16. November verließen diese Schiffe die Massacre Bay und fuhren erneut zu den Kurilen. Diesmal ist das Wetter auf der Seite der Angreifer. Am Morgen des 21. November liegen die Schiffe der TF, für die Japaner völlig unerwartet, vor der Insel Matsuwa. Hier bombardierten sie Maschinengewehrstellungen, eine provisorische Landebahn sowie mehrere Gebäude und Zelte. Gleich nach der Beendigung des Bombardements, setzten sich die amerikanischen Schiffe wieder ab und fuhren nach Attu zurück. Dort legten sie vier Tage später wieder an. Anfang Dezember verließen die Zerstörer USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY und USS WREN aus der Zerstörer Division 113 die Massacre Bay und fuhren zum Dutch Harbor auf Unalaska Island. Man füllte hier die Munitionsbunker auf und nahm einige Reparaturen vor. Von Dutch Harbor kehrten die Schiffe am 21. Dezember in die Massacre Bay zurück. Rear Admiral John Livingston McCrea behielt auch in den folgenden Monaten das Kommando über die TF 92. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS TRENTON, USS CONCORD und USS RICHMOND und die Zerstörer USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS BEARSS, USS JARVIS, USS PORTER und USS JOHN HOOD. Diese Kriegsschiffe verließen am 3. Januar 1945 die amerikanische Marinebasis auf Attu und fuhren erneut zu den Kurilen. Ziel war die Suribachi Bay auf der Kurileninsel Paramushiro. Hier wurden ab dem 5. Januar ein Flugplatz und mehrere japanische Einrichtungen beschossen. Schon am folgenden Tag verließen die Schiffe wieder diese Kurileninsel und fuhren zum Dutch Harbor. In diesem Hafen legten die Kriegsschiffe am 13. Januar an. Man füllte wieder die Munitionsbunker auf. Drei Tage später verließen die Schiffe wieder den Hafen auf Unalaska und fuhren, bis auf die USS ROWE und USS STODDARD, nach Attu zurück. Die beiden Zerstörer kehrten nach einigen Trainingseinheiten vor Hawaii am 13. Februar in Attu zurück. Die anderen Kriegsschiffe der TF 92 befanden sich da noch von einer Patrouillenfahrt nach Matsuwa Island auf dem Heimweg und legten erst am folgenden Tag in der Bucht von Attu an. Am 16. Februar verließen die Schiffe der TF 92 erneut Attu und fuhren zu den Kurilen. Am Abend des zweiten Tages auf Hoher See, gab man auf den amerikanischen Schiffen Gefechtsalarm. Man hatte die Insel Paramushiro erreicht. Umgehend beschoss man japanische Stellungen und Einrichtungen in der Gegend von Kurabi Zaki. Gleich nach dem Abschuss der letzten Granate, fuhren die Schiffe der TF 92 wieder nach Attu zurück. Hier legten sie nach zwei weiteren Tagen wieder an. Die USS WATTS stach zusammen mit der USS JARVIS am 22. Februar in See und fuhr zur Marinebasis von Pearl Harbor. Diese erreichten sie am 1. März. Hier begann für die Mannschaft der Zerstörer eine vierzehntägige Ausbildung. Außerdem nahm man an den Kriegsschiffen mehrere Reparaturen vor. Am 15. März stach die USS WATTS allein wieder in See und fuhr zu den Aleuten zurück. Dazu benötigte der Zerstörer nur fünf Tage, da er direkt Attu anlief und sich gleich innerhalb der TF 92 in die DesRon 57 integrierte, die Captain Joseph Muse Worthington ( 11. März 1902 in Annapolis, Anne Arundel County, Maryland – 29. Oktober 1986 auf Gibson Island, Anne Arundel County, Maryland ) kommandierte. In dieser DesRon 57 befanden sich die Zerstörer USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN und JOHN HOOD. Gleich nach Abschluss der Betankung der Zerstörer, legten diese gegen Mittag des 20. März ab und fuhren wieder in Richtung der Kurilen. Ziel war die Insel Paramushiro. Doch schon nach wenigen Stunden Fahrt mussten die Kriegsschiffe wegen schlechten Wetters nach Attu umkehren und in der Massacre Bay Schutz suchen. Nachdem sich dann die raue See wieder beruhigt hatte, wechselten die Zerstörer nach Adak. Hier begannen ab dem 1. April für die Kriegsschiffe und deren Besatzungen mehrere Trainingseinheiten zur Vorbereitung auf die kommenden Einsätze. Dieses Training war am 17. April abgeschlossen. Am folgenden Tag verließ die USS WATTS, zusammen mit der USS STODDARD, USS SMALLEY und USS ROWE, Adak und fuhr nach Pearl Harbor. Unterwegs holte die USS WREN diese vier Zerstörer ein. In die Marinebasis von Pearl Harbor liefen die Kriegsschiffe am 25. April ein. Hier begannen weitere Übungen. Diesmal mit dem Flugzeugträger USS TICONDEROGA ( CV-14 ). Nach Abschluss dieser Übungen bereitete man die Schiffe auf die Fahrt zum Atoll Ulithi, Karolinen vor. Dazu zählte auch das bunkern von Munition, Treibstoff und Nahrungsmittel. Mittlerweile war vor Okinawa die Operation „Iceberg“ bereits seit einem Monat angelaufen. Am 6. Mai stach die USS WATTS zusammen mit dem Schwesterschiff USS WREN in See und fuhr zuerst zum Atoll Eniwetok, Marshall Islands und von dort aus zum Atoll Ulithi, das sie am 17. Mai erreichten. Die beiden Zerstörer erreichten am 21. Mai die Gewässer um Okinawa. Hier erhielt die USS WATTS die Aufgabe eine Radarüberwachungsstation zu übernehmen, um die angreifenden Schiffe rechtzeitig vor feindlichen Flugzeugen zu warnen. Noch immer stürzten sich Kamikaze Piloten mit ihren Maschinen auf die amerikanischen Kriegsschiffe, die die Truppen an Land unterstützten. Der Zerstörer erwies sich auf diesem Posten als sehr nützlich. Die Geschützmannschaften konnten insgesamt sechs japanische Flugzeuge abschießen noch bevor deren Piloten ihren Angriff beginnen konnten. Nur einem Piloten gelang es sehr nahe an das Kriegsschiff heranzukommen. Ungefähr einhundert Meter vor dem Aufprall in den Bug auf der Backbordseite explodierte aber seine Maschine und fiel ohne Schaden anzurichten zehn Meter entfernt ins Wasser. Bereits am 14. Juni verließ die USS WATTS aber wieder Okinawa und fuhr nach San Pedro in den Golf von Leyte, Philippinen. Hier traf der Zerstörer am 17. Juni ein und wurde in die Task Group 38.4 eingegliedert, welche Rear Admiral Arthur William Radford ( 27. Februar 1896 in Chicago, Illinois – 17. August 1973 in Bethesda, Maryland) während der Operation „Home Islands Raid“ befehligte. In der TG befanden sich die Flugzeugträger USS YORKTOWN ( CV-10 ), USS SHANGRI-LA ( CV-38 ), USS BON HOMME RICHARD ( CV-31 ) und ab dem 20. August die USS ESSEX ( CV-9 ), der Leichte Flugzeugträger USS COWPENS ( CVL-25 ), die Schlachtschiffe USS IOWA ( BB-61, USS WISCONSIN ( BB-64 ) und das Flaggschiff USS MISSOURI ( BB-63 ) auf dem sich auch Admiral William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 in Elizabeth, New Jersey – 20. August 1959 auf Fishers Island, New York ), Kommandant der 3. US Flotte, befand, die Schweren Kreuzer USS QUINCY ( CA-71 ), USS BOSTON ( CA-69 ), USS ST PAUL ( CA-73 ) und USS CHICAGO ( CA-29 ), der Leichte Kreuzer USS SAN JUAN ( CL-54 ) und die Zerstörer USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS COLAHAN ( DD-658 ), USS CUSHING ( DD-797 ), USS UHLMANN ( DD-687 ), USS WEDDERBURN ( DD-684 ), USS TWINING ( DD-540 ), USS STOCKHAM ( DD-683 ), USS BENHAM ( DD-796 ), USS NICHOLAS ( DD-449 ), USS TAYLOR ( DD-468 ) und USS MOALE ( DD-693 ). Ab dem 1. Juli begannen diese Schiffe ein intensives Training in den folgenden sieben Tagen um die Abstimmung unter den Schiffen zu gewährleisten. Das waren die Vorbereitungen für den lang ersehnten Angriff auf die japanischen Hauptinseln. Drei Tage später lagen die Schiffe vor der Tokyo Bay und die Trägerflugzeuge begannen ihr Bombardement gegen feindliche Ziele rund um die japanische Hauptstadt. Es wurden auch Ziele im Norden von Hokkaido und im Süden von Kyushu angeflogen, um die feindliche Schifffahrt, die Landkommunikation sowie Militär- und Produktionslager zu zerstören. Am 23. Juli fuhren die fünf Zerstörer der DesDiv 113, die USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY und USS WREN, zu der Bonin Insel Cici Jima und bombardierten dort einen japanischen Militärposten. Am 15. August 1945 erfolgte die bedingungslose Kapitulation Japans. Damit war auch im pazifischen Raum der Zweite Weltkrieg beendet. Die USS WATTS blieb auch nach dem Ende des Krieges in der Task Force 38 und beteiligte sich an der Sicherung der Flugzeugträger der TF. Bereits am 10. September verließ das Kriegsschiff aber die Bucht von Tokyo und übernahm Aufgaben für die Besetzung Japans durch amerikanische Truppen. Diesen Dienst behielt die USS WATTS bis Mitte November bei. Erst dann begann der Zerstörer zusammen mit der USS WREN seine Heimfahrt an die US Westküste. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Pearl Harbor legten sie am 7. Dezember in San Diego. Zwei Tage später legten sie wieder ab. Am 18. Dezember erfolgte die Durchquerung des Panamakanals. Anschließend fuhren die beiden Kriegsschiffe in Richtung Philadelphia, Pennsylvania weiter. Am 23. Dezember erreichten die USS WATTS und die USS WREN die Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia. Hier begann man an den Zerstörern eine dreimonatige Inaktivierungsüberholung. Mitte März 1946 stachen sie wieder in See und fuhren nach Charleston, South Carolina und legten in der Charleston Naval Shipyard an. Hier stellte man die USS WATTS am 12. April 1946 außer Dienst.

Die USS WATTS blieb in den folgenden Jahren in Reserve. Wegen des Koreakrieges, der am 25. Juni 1950 begonnen hatte, benötigten die USA wieder ausreichend Kampfeinheiten auf See. Deshalb stellte man am 6. Juli 1951 den Zerstörer erneut in den Dienst der US Navy und Commander Richard Holden (* 21. Dezember 1915 in Ruthland, Ruthland County, Vermont; † 23. Juni 1983 im Orange County, Kalifornien) übernahm das Kommando über das Kriegsschiff. Die USS WATTS setzte man zunächst innerhalb der Atlantikflotte ein. Im Spätsommer und im Herbst 1951 wurde der Zerstörer ausgerüstet und anschließend eine Erprobungs- und Ausbildungsfahrt durchgeführt. Diese Kreuzfahrt führte das Kriegsschiff bis in die Guantanamo Bay auf Kuba. Ab dem Frühjahr 1952 führte die Mannschaft der USS WATTS mehrere Übungen durch. Dazu zählte auch das Manöver „CONVEX III“. Ab dem Sommer fuhr der Zerstörer in die Philadelphia Naval Shipyard und unterzog sich dort einer intensiven Überholung. Danach folgte eine Auffrischungsausbildung in der Guantanamo Bay. Anschließend begann für das Kriegsschiff der normale Betrieb, der mit Übungen und lokalen Operationen entlang der US Ostküste und in der Karibik vorgenommen wurde. Am 7. Januar 1953 stach die USS WATTS von Norfolk, Virginia aus in See und begann ihre erste Einsatzfahrt mit der 6. US Flotte im Mittelmeer. Im Mai kehrt der Zerstörer nach Norfolk zurück. Bis dahin hat das Kriegsschiff mehrere nordeuropäische Häfen besucht und sich an Übungen der 6. US Flotte beteiligt. Ab Juni nimmt die USS WATTS wieder ihre Einsätze entlang der US Atlantikküste wieder auf. In dem nun folgenden einjährigen Einsatz konzentrierte man sich auf dem Zerstörer auf die Ausbildung zur U-Boot Bekämpfung bei der Hunter Killer Force innerhalb der Atlantikflotte. In dieser Zeit unternahm das Kriegsschiff mindestens eine Kreuzfahrt zu den Westindischen Inseln und besuchte unter anderem Kingston, Jamaika und San Juan, Puerto Rico. Am 12. April 1954 endet für die USS WATTS diese Ausbildungsphase. An diesem Tag legte der Zerstörer in der Norfolk Naval Shipyard in Portsmouth, Virginia an und unterzog sich der nächsten intensiven Überholung. Erst am 7. Juli verlässt das Kriegsschiff wieder die Werft und führte ab Ende Juli bis Mitte September ein Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay durch. Anschließend beginnt die USS WATTS von Norfolk aus wieder mit ihren lokalen Operationen. Diese wurden bis in den Dezember durchgeführt. Man gliederte nun den Zerstörer in die Cruiser-Destroyer Force innerhalb der Pazifikflotte ein. Dazu verließ das Kriegsschiff Norfolk, fuhr in die Guantanamo Bay, nach Havanna, Kuba und durchquerte den Panamakanal. Am 28. Januar 1955 legte die USS WATTS in ihrem neuen Heimathafen Long Beach, Kalifornien an. Sofort begann der Zerstörer mit seinen Operationen. Drei Mal setzte man ihn bis zum Dezember im Westpazifik und von Long Beach aus zu lokalen Operationen entlang der US Westküste ein. Bei diesen Einsätzen übernahm das Kriegsschiff Aufgaben bei der 7. US Flotte. So eskortierte die USS WATTS Flugzeugträger aus der Task Force 77 oder erhielt Zuweisungen für Patrouillenaufgaben in der Straße von Taiwan. In den Zwischenzeiten, in denen der Zerstörer in seinem Heimathafen zurückkehrte, befand er sich in der Werft für Wartungsarbeiten, beim Typtraining oder beim Auffrischungstraining entlang der US Westküste. Im Dezember 1957 lief der Zerstörer in die Long Beach Naval Shipyard in San Pedro, Kalifornien ein, um für die Stilllegung vorbereitet zu werden. Im Juni 1958 bekam das Kriegsschiff allerdings einen Aufschub. Es wechselte nach Seattle, Washington und wurde dort zum Flaggschiff der Reserve Escort Squadron 1 (ResCortRon 1 ) ernannt. Die USS WATTS war nun ein Schulschiff der Naval Reserve. Der Zerstörer diente so fast vier Jahre im Reservetrainingsprogramm von Juni 1958 bis März 1962. Während der gesamten Zeit blieb das Seattle – Tacoma Seegebiet die Operationsbasis. Das Kriegsschiff bot den US Navy Reservisten eine Plattform auf der sie sich mit den neuen Feinheiten und den Fähigkeiten vertraut machen konnten, die für einen konstruktiven Marinedienst erforderlich sind. In den Jahren der Naval Reserve fuhr die USS WATTS entlang der US Westküste von San Diego, Kalifornien aus bis hoch zur Grenze zwischen Kanada und den USA. Der Zerstörer fuhr auch weiter nach Norden und besuchte unter anderem den Hafen von Victoria, British Columbia. Im Sommer 1959 war die USS WATTS das erste Reserve Schulschiff der US Navy, das mit einer kompletten Reservistenmannschaft an einer regulären Flottenübung teilnahm. Im Dezember 1961 befand sich der Zerstörer wieder in einer Phase, in der er im Trockendock für Überholungsarbeiten befand, als sich in Europa die Krise um Berlin verschärfte. Die an Bord befindliche Reservistenmannschaft wurde sofort zum aktiven Dienst berufen. Nach dem Abschluss der Überholung am 8. Januar 1962, verließ die USS WATTS den Puget Sound und kehrte nach Long Beach zurück. Bis zum 1. März absolvierte der Zerstörer in den Gewässern vor San Diego ein Auffrischungstraining. An diesem Tag stach das Kriegsschiff wieder in See und begann zusammen mit Kriegsschiffen aus der 7. US Flotte eine Kreuzfahrt bis in den Orient. Auf dieser Kreuzfahrt nahm die USS WATTS an mindestens einer Trainingsoperation teil, an einer kombinierten Flugabwehr-U-Boot-Übung und besuchte die Häfen von Midway, Guam und Hongkong, sowie die japanischen Häfen Kobe, Sasebo und Yokosuka. Die Spannungen in Europa ließen bereits im Frühjahr nach und die USS WATTS kehrte im Juni in ihren Heimathafen zurück. Das Kriegsschiff legte am 9. Juli in Long Beach an und nahm ab dem 16. Juli seinen Ausbildungsdienst der US Navy Reserve in Tacoma wieder auf. Der Zerstörer absolvierte weitere Monate für die Ausbildung von Reservisten aus der Gegend von Seattle und Tacoma. Mitte 1963 führte die USS WATTS eine Ausbildungskreuzfahrt nach Hawaii durch. Zum größten Teil operierte aber der Zerstörer nur vor der US Westküste. Im August 1964 ersetzte das Schwesterschiff USS MARSHALL ( DD-676 ) die USS WATTS als Navy Reserve Trainingsschiff im 13. Naval Bezirk. Im Dezember 1964 versetzte man den Zerstörer in die Inaktivität und man machte ihn im Hafen von Bremerton im Reservedock fest. Am 26. September 1969 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst. Den Namen USS WATTS ( DD-567 ) strich man am 1. Februar 1974 von der US Navy – Liste. Bereits am 16. August 1974 verkaufte man den Schiffskörper an die General Metals Company in Tacoma, Washington zum Verschrotten. Einige Tage später, am 5. September 1974 begann man mit den Abbrucharbeiten. 


USS WATTS ( DD-567 )

Commanding Officer 

CDR Joseph Benedict Maher    29. April 1944 – 27. Januar 1945 (später RADM)
CDR Charles Samuel Hart    27. Januar 1945 – 23. Dezember 1945
LCDR James Francis Maynard    23. Dezember 1945 – 1. Januar 1946 (XOIC)
CDR Charles Samuel Hart    1. Januar 1946 – 8. Februar 1946
LCDR James Francis Maynard    8. Februar 1946 – 2. März 1946 (XOIC)
CDR Charles Samuel Hart    2. März 1946 – 12. April 1946
Außerdienststellung   12. April 1946 – 6. Juli 1951
CDR Richard Holden    6. Juli 1951 – 7. Juli 1952
CDR George Lawrence Block      7. Juli 1952 – Februar 1953
CDR Frank Wilson Vannoy    Februar 1953 – Juli 1954 (später VADM)
CDR Otis Clarence Ferrell Jr.    Dezember 1954 – 1955
CDR Bernhard Frankel    1955 – 1956CDR John Daniel Brink    1956- 1957
CDR Norman Edward Chalmers    ? 1958 – ?
CDR William Dixon Robertson, Jr.        September 1964 – Januar 1965 (später RADM)

USS BEARSS ( DD-654 )

USS BEARSS ( DD-654 )

Biografie

Hiram Iddings Bearss
* 13. April 1875 in Peru, Indiana
† 28. August 1938 bei einem Autounfall in Columbi City, Indiana
war ein Offizier im US Marine Corps, diente im Philippinisch-Amerikanischen Krieg und im Ersten Weltkrieg

Hiram Iddings Bearss war der Sohn von Frank Wallace Bearss (* 9. August 1846 in Peru, Miami County, Indiana; † März 1942 in Peru, Miami County, Indiana) und Desdemona Bearss (* August 1849 in Indiana; † 1923 in Indiana). Er bevorzugte anstatt dem Vornamen Hiram den Vornamen „Mike“. Ein jeder der ihn mit Hiram rief, konnte zwangsläufig mit einer Tracht Prügel rechnen. Hiram Iddings Bearss konnte seinen Vornamen nicht ausstehen. Er hatte einen Bruder, Braxton, und drei Schwestern, Emmy, Desdemona und Lucy. In seinem Kindesalter hatte Hiram sehr viele Ärger wegen seinem Vornamen. Natürlich schlossen sich unweigerlich Schwierigkeiten in der Schule nicht aus. Seine Eltern hatten viel Verständnis für Hiram aufzubringen. Das Lernen selber in der Schule war für Hiram ein notwendiges Übel. Er machte gerade soviel um seine Ausbildung immer fortsetzen zu können. Im Alter von noch nicht einmal sechs Jahren entdeckte Hiram die Liebe zu Pferden in sich. Er wurde ein guter Reiter und gewann mit sechs Jahren ein Pferderennen. Im Alter eines Teenagers lief Hiram von zu Hause weg, aber einige Wochen später fand ihn sein Vater und brachte Hiram wieder nach Hause. Allerdings musste sein Vater versprechen das Hiram weiterhin für die Pferde sorgen darf. Zusammen mit seiner Liebe zu Pferden war Hiram auch ein guter Sportler. Er spielte Baseball und Football. Der Vater von Hiram schickte ihn an die Vorbereitungsschule die zur Universität von Notre Dame in South Bend, Indiana gehörte. Dort trieb Hiram mit den Lehrern und den Kommilitonen seine Streiche. Doch schon nach den Sommerferien durfte Hiram nicht mehr an diese Schule zurückkehren. Im neuen Schuljahr war er an der Purdue Universität in West Lafayette, Indiana angemeldet. Nur einige Monate hielt man ihn dort aus. Nachdem Hiarms Vater der Depauw University in Greencastle, Indiana eine größere Spende zukommen ließ, akzeptierte man Hiram. Doch im neuen Schuljahr wollte auch diese Universität Hiram nicht wieder aufnehmen. Sein Vater schickte ihn mit seinem Bruder Braxton 1894 auf eine weitere Schule die noch weiter von zu Hause entfernt lag. An die Norwich University in Northfield, Vermont. Dies war eine Militärschule und dort tolerierte man Hirams Streiche und Unruhe überhaupt nicht. Schon nach wenigen Monaten wollte Hiram von der Schule gehen, aber sein Bruder überzeugte ihn zu bleiben. Allerdings gab es an dieser Schule für Hiram auch genug Schwierigkeiten. Er mochte das Tragen der Schuluniform und der Waffe, seine Ausbildung ließ er aber häufig wegfallen. Den Drill Sergeant wollte Hiram schon verprügeln wegen des aussprechen des ungeliebten Vornamens. Zwei Jahre hielt Hiram den Alltag der Schule aus, dann verließ er sie um Abenteuer zu suchen. Am 26. Mai 1898 wurde Hiram Iddings Bearss vorübergehend durch ein Gesetz des Kongresses in das US Marine Corps aufgenommen und erhielt den Rang eines Lieutenants. Hiram diente im Spanisch-Amerikanischen Krieg. Danach diente er an Bord des alten Seitenraddampfers ( 1843 ) der auf den Großen Seen operierte. Hiram entließ man am 21. Februar 1899 in Ehren aus dem Marine Corps. Er erhielt den Rang eines First Lieutenant. Nachdem sich Commodore George Dewey ( 26. Dezember 1837 – 16. Januar 1917 ) weigerte an die Aufständigen unter General Emilio Aguinaldo y Famy ( 22. März 1869 – 3. Februar 1964 ) die Stadt Manila, Philippinen abzutreten, versuchte man Anfang Februar 1899 mit Waffengewalt die Stadt zu erobern. Ein offener Krieg brach zwischen den Philippinos und den Amerikanern aus, die bis dahin befreundete Parteien waren und gemeinsam die spanische Kolonialmacht vertrieben hatten. Am 1. November 1899 versetzte man Bearss nach Cavite, Philippinen wo er in der US Navy Kaserne untergebracht wurde. In dieser Kaserne lebte ein Teil des zweiten regiments des Marineinfanteriebataillons. Diese Männer sollten den Marinestützpunkt in Cavite beschützen. Bearss half der Besatzung die Kontrolle über Olongapo auf Subic Bay zu bekommen und nach und nach die umliegende Landschaft von Aufständigen und Räubern zu säubern. Man beförderte Bearss am 23. Juli 1900 zum Captain. Bis Mitte 1901 waren von Bearss große Anstrengungen durchgeführt worden um Luzon von den Aufständigen zu säubern. Diese wechselten derweil nach Samar über. Im September überrannte eine Rebellenarmee eine amerikanische US Army Kompanie, die in der Kaserne von Balagiga untergebracht war. Man massakrierte, bis auf einen einzigen, sämtliche andere US-Soldaten. Ein Bataillon US Marines unter dem Oberbefehl von Major Littleton Waller Tazewell Waller ( 26. September 1856 – 13. Juli 1926 ) landete am 24. Oktober bei Catbalogan, Samar um die Rebellenarmee zu vernichten. US Marines-Patroullien sowie die von Bearss geführte Strafexpedition entlang der Küste. Man hinterließ brennende Hütten und beschlagnahmte die Nahrungsmittelversorgung der Rebellen. Unter anderem kämpfte Bearss am 17. November 1901 in der Schlacht am Sohoton River auf Samar wo er mit seiner Kolonne ein Lager der Rebellen überfiel und dreißig von denen getötet wurden. Die Aufständischen wurden vertrieben und das zweite Lager zerstört. Ein Pulvermagazin sowie 40 Bambuskanonen und eine große Menge an Nahrungsmitteln wurden von den Marines gefunden und verbrannt. Für seinen dort gezeigten Heldenmut bekam Bearss die Medal Of Honor verliehen. Im folgenden Jahr wurden in den Küstendörfern aggressive Razzien durchgeführt und so auch dort die Rebellen vertrieben. Ab Mitte Mai 1902 zahlte sich die gezeigte Mühe aus und die Marines konnten sich wieder ihrer Routine in Friedenszeiten widmen. Am 19. Juni 1902 versetzte man Bearss an die US Marines Kaserne in Mare Island, Kalifornien. Nach seinem Urlaub erhielt Bearss seinen Marschbefehl nach Panama. Dort in Panama halfen die US Marines der Unabhängigkeitsbewegung von Dezember 1903 bis März 1904 ihr Land von Kolumbien zu lösen. Bearss kehrte am 2. April 1904 nach New York zurück wo er auf dem Wohnschiff USS HANCOCK ( IX-12 ) untergebracht wurde. Nach Cavite kehrte er am 4. Dezember 1905 mit der 1. Marines Brigade zurück. Nach 30 Monaten auf den Philippinen verlegte man Bearss im Juli 1908 wieder in die Vereinigten Staaten und im Februar 1909 an Bord des Schlachtschiffes USS LOUISIANA ( BB-19 ). Man übergab Bearss am 6. November 1909 das Kommando über die neu gegründete Marines Kaserne in Guantanamo, Kuba. Bis zum Juni 1912 bleib er dort der Kommandeur. Dann erhielt er den Marschbefehl in die Marines Kaserne in Philadelphia, Pennsylvania die von Colonel George Barnett ( 9. Dezember 1859 – 27. April 1930) befehligt wurde und erhielt die Befehlsgewalt über die 1. Brigade. Von Februar bis März 1913 kehrte Bearss nach Kuba zurück wo ein Manöver durchgeführt wurde um die Bereitschaft zu überprüfen da in Mexiko der Bürgerkrieg tobte und dieser jederzeit sich anders entwickeln kann wie es die politische Landschaft es nicht wünscht. So geschah es auch im folgenden Jahr. Die amerikanische Crew des Walfangbootes SS DOLPHIN wurde durch mexikanisches Militär in Veracruz gefangen genommen. Die amerikanische Reaktion darauf war die Landung von US Marines in Veracruz die die Walfänger befreiten. Auch Captain Bearss nahm an der Besetzung der Stadt am 21. April 1914 teil. Erblieb dort bis zum August. Am 16. Mai 1915 beförderte man ihn zum Major. Bearss musste nun an die Armeeschule der Linientruppen in Fort Leavenworth, Kansas wo er bis zum folgenden Jahr sein Studium durchführte. Wegen des anhaltenden Staatsbankrotts, der Unruhen unter der Bevölkerung und einem aktuellen Putschversuch am 5. Mai 1916, landete ein Marines Bataillon in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Man sollte dort die Ordnung wiederherstellen und amerikanisches Leben und Eigentum schützen. Im Juni 1916 schloss sich Major Bearss dieser Expedition an. Er ging mit einer Marines Brigade in Puerto Plata von Bord des Schlachtschiffes USS NEW JERSEY ( BB-16 ). Zum Lieutenant Colonel ernannte man Bearss am 29. August 1916. Man übergab ihm das Kommando über die Marine Garnison in Santa Domingo. Mit dem ausrufen des Kriegsrechts setzte Bearss eine temporäre amerikanische Militärregierung an die Macht und konnte so die Rebellen ins Hinterland verjagen. Mit dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg am 6. April 1917, war Bearss damit beschäftigt den Transport der 5. Marines im August nach Frankreich zu organisieren. Nachdem das Ausladen der Kriegsgeräte in den französischen Häfen abgeschlossen und alles zur Front unterwegs war, übernahm Bearss das Kommando über den Marinebasis Abschnitt 2 in Bordeaux. Am 25. Oktober löste man ihn auf eigenem Wunsch von diesem Posten ab damit er zu seinen 5. Marines zurückkehren konnte. Dort lehrte er seine Truppe in der Taktik des Grabenkampfes. Am 26. Februar wurde es ernst. Die Einheiten der amerikanischen Expeditionary Force rückten an die Front vor. Zunächst führte Bearss das 3. Bataillon der 9. Infanteriearmee die in den Kämpfen in Toulon – Troyen, südlich von Verdun, verwickelt worden waren. Die deutschen Truppen hatten ihre Frühjahrsoffensive begonnen und trieben die Amerikaner vor sich her. Im Mai 1918 übernimmt Bearss die Aufgabe mit der 2. Marine Division den Gegenangriff zu planen, nachdem an der Marne der deutsche Angriff ins Stocken geriet. Dieser Gegenangriff begann am 6. Juni in Richtung Bellau Wood. Bearss wurde am 13. Juni zum zweiten Kommandanten der 6. Marines ernannt. Diese Einheit sollte einen Frontalangriff gegen gut befestigte deutsche Stellungen in den Wäldern führen. Dabei erlitt die Einheit hohe Verluste. Am 26. August erhielt Bearss die Befehlsgewalt über das 102. Infanterieregiment bei Marché in Lothringen. Bei der Schlacht von St. Mihiel Anfang September zeigte Bearss wie mutig und phantasievoll er manchen Gegner überraschen konnte. In der Nacht zum 11. September ließ er seine Männer in einer gewagten Nacht und Nebelaktion durch den Wald von Montagne marschieren. Am nächsten Tag stand er mitten in der Stadt Vigneulles und eroberte diese praktisch im Alleingang. Die dort sich aufhaltende deutsche Einheit musste sich ergeben. Die Einnahme der Stadt und die spätere Anbindung mit der 1. Division war entscheidend am Sieg in der Schlacht um St. Mihiel. Für seine dort gezeigten Leistungen erhielt er das Distinguished Service Cross verliehen. Am 26. September 1918 in der allgemeinen Frontoffensive durch die Alliierten gegen die deutschen Truppen, griff Bearss Einheit in dem Meuse – Argonne Sektor auf breiter Front an. In dieser Zeit befehligte Bearss das 102. Infanterieregiment und die 51. Infanterie Brigade der 26. Division. Obwohl der Angriffsschwung durch das schwierige Gelände immer langsamer wurde, übte man doch einen gewissen Druck auf die deutschen Stellungen aus, so dass am 11. November 1918 ein Waffenstillstand vereinbart wurde. General John Joseph Pershing ( 13. September 1860 – 15. Juli 1948 ) empfahl in Washington Bearss in die Reihe der Brigadegenerale aufzunehmen, schon wegen seiner gezeigten Leistungen während des Ersten Weltkrieges. Doch man berücksichtigte Bearss nicht für eine Beförderung. Er trat am 22. November 1919 in seinen Ruhestand. Den Rang eines Brigadegenerals a. D. erhielt Bearss am 16. Januar 1936. Am 28. August 1938 war Bearss in seinem Auto von Chicago, Illinois nach Peru, Indiana unterwegs. In Columbia, Cita, Indiana kam es zu einem Autounfall. Bearss verstarb an seinen Verletzungen noch am Unfallort. Man begrub seinen Leichnam auf dem Mount Hope Friedhof.


USS BEARSS ( DD-654 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS BEARSS ( DD-654 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Brigadegeneral Hiram Iddings Bearss benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertsechsundzwanzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Gulf Shipbuilding Corporation in Chickasaw, Alabama wurde am 14. Juli
1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Louise M. Bearss (* 3. Oktober 1882 in New Jersey; 4. Dezember 1980 im Orange County, Florida), Witwe des Brigadegenerals Hiram Iddings Bearss, taufte am 25. Juli 1943 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander John Alden Webster (* 29. April 1909 in Alden, New York; 14. Februar 2006 in Chevy Chase, Maryland) stellte am 12. April 1944 in Mobile, Alabama das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach Abschluss der Ausrüstungsarbeiten in Mobile und New Orleans, Louisiana, legte die USS BEARSS am 30. April in New Orleans ab und fuhr zu den Bermudas. Der Zerstörer legte am 5. Mai im Hafen des amerikanischen Marinestützpunktes an. Hier führte das Kriegsschiff bis zum Ende des Monats Erprobungs- und Ausbildungsfahrten durch. Darunter zählten Geschütz-, Flugabwehr- und U-Boot-Abwehrübungen. Am 2. Juni verließ die USS BEARSS die Bermudas wieder und fuhr nach Charleston, South Carolina, wo der Zerstörer zwei Tage später anlegte. Hier bugsierte man das Kriegsschiff in ein Trockendock der Werft und überprüfte die Schiffshaut. Nach den erfolgten Reparaturen fuhr die USS BEARSS nach Norfolk, Virginia. Hier integrierte man den Zerstörer in die Task Undergroup 29.6.3. Die beiden Schiffe in dieser TU bereitete man auf die Fahrt in den Pazifik vor. Am 21. Juni legte der Zerstörer in Norfolk ab und eskortierte den amphibischen Angriffstruppentransporter USS BAXTER ( APA-94 ) auf dem Weg zum Panamakanal. Beide Schiffe durchquerten vom 26. zum 27. Juni den Kanal und fuhren über San Diego, Kalifornien zum Marinestützpunkt Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Dort trafen sie am 11. Juli ein. Die USS BEARSS begann in den folgenden drei Wochen mit dem Training der Geschütz- und Flugabwehrmannschaften. Am 29. Juli integrierte man den Zerstörer in das
Zerstörer Geschwader 57 ( DesRon 57 ), da die Zerstörer USS STODDARD ( DD-566 ), USS ROWE ( DD-564 ), USS WATTS ( DD-567 ) und USS SMALLEY ( DD-565 ) aus der der Zerstörer Division 113 ( DesDiv 113 ) angekommen waren. Die fünf Zerstörer führten nun das Training gemeinsam durch. In der Nacht vom 3. zum 4. August legte die USS BEARSS zusammen mit den Zerstörern der DesDiv 113 in Pearl Harbor ab. Das Ziel der Kriegsschiffe waren die Inseln der Aleuten. Den Hafen von Adak, Alaska erreichten sie in der Nacht zum 9. August. Hier integrierte man die Zerstörer in die Task Force 94. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ), USS CONCORD ( CL-10 ) und USS TRENTON ( CL-11 ) und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS PICKING ( DD-685 ) und USS KIMBERLY ( DD-521 ). Der Hauptanteil der Kriegsschiffe in den ersten Tagen lag im Patrouillendienst und bei der Eskorte von Versorgungsschiffen zwischen den verschiedenen im Nebel liegenden Außenposten der aleutischen Inseln. Das eigentümliche Wetter des Nordpazifik, insbesondere der anhaltende dichte Nebel des Sommers und Frühherbstes, beschränkte den Betrieb der Kriegsschiffe. Am 14. August verließen die Schiffe der TF 94 Adak und fuhren in Richtung der Kurilen. Hauptaufgabe der TF war es japanische Schiffe entweder aufzubringen und zu vernichten, oder aber nicht in die Gewässer der Aleuten zu lassen. Doch kurz vor den Kurilen schlug das Wetter um, so dass die amerikanischen Schiffe vorzeitig umkehren mussten. Sie erreichten am 24. August wieder Adak. Man bunkerte hier frischen Treibstoff und versetzte die USS BEARSS in die Task Force 92. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS TRENTON und USS CONCORD und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN ( DD-568 ), ab dem 10. September USS JARVIS ( DD-799 ), USS PORTER ( DD-800 ) und ab dem 18. September die USS JOHN HOOD ( DD-655 ). Am 26. August verließen die Schiffe der TF 92 Attu und begannen eine erneute Patrouillenkreuzfahrt, die bis zu den Kurilen reichen sollte. Allerdings mussten die Schiffe auch diesmal wegen schlechten Wetters diese Patrouillenfahrt abbrechen und kehrten in die Massacre Bay von Attu zurück. Da sich die Wetterfronten im Nordpazifik im Winter und Frühjahr viel schneller bewegen, ermöglichen es paradoxerweise kurze Perioden mit klarem Wetter den Kriegsschiffen ihre Kampfaufträge auszuführen. Diese unternahmen von Attu aus Patrouillenfahrten entlang der Aleuteninseln. Erst am 14. Oktober klarte das Wetter wieder auf und sofort liefen die Schiffe der TF 92 aus der Massacre Bay aus. Ziel waren immer noch die nördlichen Kurilen. Das Glück war den Amerikanern auch diesmal nicht hold und so mussten sie erneut wegen schlechtem Wetter vorzeitig umkehren. Im Hafen auf der Insel Attu machte man die Zerstörer am 19. Oktober fest. Fünf Tage später legten die Schiffe wieder ab und man versuchte erneut bis zu den Kurilen vorzudringen. Doch das Wetter änderte sich nicht. Wegen zu hohem Wellengang musste erneut die Fahrt zu den Kurilen abgebrochen werden. In die Massacre Bay liefen die Schiffe der TF 92 am 29. Oktober wieder ein. Man bereitete die Schiffe der TF nun noch intensiver für die nächste Kreuzfahrt vor. Anfang November übernahm Rear Admiral John Livingston McCrea ( 29. Mai 1891 in Marlette, Michigan – 30. Januar 1990 in Needham, Massachusetts ) das Kommando über die TF 92. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS TRENTON und USS CONCORD und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS JOHN HOOD, USS JARVIS und USS PORTER. Am 16. November verließen diese Schiffe die Massacre Bay und fuhren erneut zu den Kurilen. Diesmal ist das Wetter auf der Seite der Angreifer. Am Morgen des 21. November liegen die Schiffe der TF, für die Japaner völlig unerwartet, vor der Insel Matsuwa. Hier bombardierten sie während eines Regensturmes innerhalb von zwanzig Minuten Maschinengewehrstellungen, eine provisorische Landebahn sowie Hangars, andere Gebäude, Uferbefestigungen und Zelte. Es entstanden mehrere Brände. Nur eine einzige Küstenbatterie reagierte und feuerte ihre Granaten ab, die aber nur auf dem Wasser aufschlugen. Gleich nach der Beendigung des Bombardements, setzten sich die amerikanischen Schiffe wieder ab und fuhren nach Attu zurück. Auf der Fahrt dorthin verschlechterte sich aber das Wetter massiv. In dem Sturm wurden mehrere Schiffe durch die schwere See beschädigt. In Attu legten die Kriegsschiffe der TF 92 am 25. November an. Anfang Dezember verließ die USS BEARSS zusammen mit anderen Zerstörern die Massacre Bay und fuhr zum Dutch Harbor auf Unalaska Island. Man füllte hier die Munitionsbunker auf und nahm Reparaturen vor. Von Dutch Harbor kehrten die Schiffe drei Wochen später in die Massacre Bay zurück. Rear Admiral John Livingston McCrea behielt auch in den folgenden Monaten das Kommando über die TF 92. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS TRENTON, USS CONCORD und USS RICHMOND und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS JARVIS, USS PORTER und USS JOHN HOOD. Diese Kriegsschiffe verließen am 3. Januar 1945 die amerikanische Marinebasis auf Attu und fuhren erneut zu den Kurilen. Ziel war die Suribachi Bay auf der Kurileninsel Paramushiro. Kurz vor dem Ziel setzten Schneeböen unter einer dichten Wolkendecke ein. Am 5. Januar, um 2020 Uhr begannen die Geschützmannschaften mit ihrem Beschuss. Der Flugplatz von Suribachi Wan, Küstenbatterien und mehrere japanische Einrichtungen wurden getroffen und zerstört. Die Geschützmannschaften der USS BEARSS konzentrierten ihr Granatfeuer auf den Flugplatz Maru Hana und die dort angrenzenden Flugabwehrbatterien. Die Rückfahrt nach Attu verlief Ereignislos. Die Kriegsschiffe legten dort am 9. Januar an. Bereits am folgenden Tag verließen die Schiffe wieder die Aleuteninsel und fuhren zum Dutch Harbor. In diesem Hafen legten die Kriegsschiffe am 13. Januar an. Man füllte wieder die Munitions- und Versorgungsbunker auf. Drei Tage später verließen die Schiffe wieder den Hafen auf Unalaska und fuhren, bis auf die USS ROWE und USS STODDARD, nach Attu zurück. Die anderen Kriegsschiffe der TF 92 begannen mit einer weiteren Patrouillenfahrt nach Matsuwa Island. Wegen schlechten Wetters und der aufmerksamen japanischen Verteidigung mussten die amerikanischen Kriegsschiffe unverrichteter Dinge umkehren. Sie legten am 14. Februar in der Bucht von Attu an. Am 16. Februar verließen die Schiffe der TF 92 erneut Attu und fuhren zu den Kurilen. Am Abend des zweiten Tages auf Hoher See, gab man auf den amerikanischen Schiffen Gefechtsalarm. Man hatte die Insel Paramushiro erreicht. Umgehend beschoss man japanische Stellungen und Einrichtungen in der Gegend des Flugplatzes von Kurabi Zaki. Die USS BEARSS beteiligte sich nicht an diesem Bombardement. Der Zerstörer operierte im Rückraum der amerikanischen Kriegsschiffe und sicherte diese gegen eventuelle U-Boot-Angriffe ab. Gleich nach dem Abschuss der letzten Granate, fuhren die Schiffe der TF 92 wieder nach Attu zurück. Hier legten sie am 20. Februar wieder an. Drei Tage später stach ein großer Teil der Kriegsschiffe wieder in See und fuhr für Wartungs- und Reparaturarbeiten nach Dutch Harbor. Außerdem füllte man die Munitionsbunker auf. Gleich nach den Arbeiten verließen die Schiffe wieder den Hafen und fuhren nach Attu zurück. Am 8. März liefen sie in der Massacre Bay von Attu wieder ein. Vier Tage später liefen die Kriegsschiffe der TF 92, die Leichten Kreuzer USS TRENTON, USS CONCORD und USS RICHMOND und die Zerstörer USS BEARSS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS PORTER und USS JOHN HOOD, wieder aus und fuhren nach Matsuwa Island. In der Nacht zum 15. März begannen die Kriegsschiffe mit ihrem Küstenbombardement. Die USS BEARSS selber übernahm wieder die Sicherung der Schiffe vor feindliche U-Boot-Angriffe. Noch immer litt der Zerstörer unter einem defekten Kreiselkompass und konnte sich daher an dem Bombardement nicht beteiligen. Im Gegensatz zu den drei vorherigen Missionen löste dieses Bombardement zwei große Explosionen aus. Ein Treibstoffdepot und ein Munitionslager wurden getroffen und vollständig vernichtet. Nach der Rückkehr nach Attu bereitete man die Kriegsschiffe der TF 92 auf verstärkte Angriffe gegen die japanischen Streitkräfte im Nordpazifik vor. Diese Operationen sollten feindliche Verstärkungen aus dem Raum Okinawa abziehen. Die Amerikaner hatten dort ab dem 1. April mit ihrem Angriff begonnen. An diesem Tag begann für die Kriegsschiffe aus der TF 92 vor der Aleuteninsel Adak eine Planungs- und Ausbildungszeit, die bis zum 17. April andauerte. Man gliederte, wegen der sich veränderten Lage vor Okinawa, die Task Group 92 um. In dieser befanden sich jetzt die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS TRENTON und USS CONCORD, die Zerstörer USS BEARSS, USS JOHN HOOD, USS JARVIS, USS PORTER, USS MONSSEN ( DD-798 ), USS MELVIN ( DD-680 ), USS McGOWAN ( DD-678 ), USS REMEY ( DD-688 ) und USS MERTZ ( DD-691 ), ab dem 11. Mai der Zerstörer USS ANDERSON ( DD-411 ), ab dem 20. Juni die USS HUGHES ( DD-410 ) und vom 15. bis zum 22. Juli der Geleitzerstörer USS RHODES ( DE-384 ). Die Übungen, in denen die Schiffsbesatzungen für die kommenden Kämpfe trainierten, waren Anfang Mai abgeschlossen. Die Bunker der Schiffe waren gefüllt und am 15. Mai legten sie dann ab, um zu den Kurilen zu fahren. Vier Tage später lagen sie vor der Suribachi Bay im Ochotskischen Meer. Hier begannen die amerikanischen Kriegsschiffe ihre Patrouillenfahrten und befanden sich auf der Suche nach dem Feind. Dabei wurden auch küstennahe Stellungen der Japaner bombardiert. Anschließend verließen die Kriegsschiffe das Ochotskische Meer und fuhren in die Kuluk Bay auf der Aleuteninsel Adak, um die Treibstoff- und Munitionsbunker wieder aufzufüllen. Anschließend ging die Fahrt zurück zur Insel Attu. Diese wurde am 7. Juni wieder verlassen und die amerikanischen Kriegsschiffe nahmen ihre Patrouillenfahrt bei den Kurilen wieder auf. Bereits am 10. und 12. Juni befanden sie sich im Bereich der Kurilen und bombardierten japanische Stellungen auf Matsuwa Island. Man gliederte nun die USS BEARSS, zusammen mit der USS ANDERSON, USS HUGHES und USS JOHN HOOD, sowie dem Leichten Kreuzer USS TRENTON, in die Task Group 92.2. Diese Kriegsschiffe operierten weiterhin zwischen den Inseln der Kurilen. Sie suchten nach japanischen Schiffen, die noch in letzter Minute des Krieges versuchten die schwer angeschlagenen Garnisonen auf den Kurilen zu verstärken. Nach einer kurzen Nachschubphase fuhren die Schiffe der TF 92 ab dem 21. Juni erneut zu den Kurilen. Wieder sollten Nachschubschiffe der Japaner ausfindig und vernichtet werden. Am 23. Juni liefen die amerikanischen Kriegsschiffe über die Mushiru-Straße in das Ochotskische Meer ein. Die Suche blieb bis zum heraufziehenden Morgen des 26. Juni erfolglos. Doch um 5:40 Uhr entdeckte man von der USS JOHN HOOD aus solch einen Versorgungskonvoi. Blinkende Lichter am Horizont verrieten ihn. Durch das Radar der Amerikaner wurden fünf feindliche Schiffe ausgemacht. Die USS BEARSS und die USS JARVIS eröffneten zwanzig Minuten später das Feuer. In der folgenden Stunde feuerten die Zerstörer USS BEARSS, USS JOHN HOOD, USS JARVIS und USS PORTER Leucht- und Explosivgranaten auf die fliehenden japanischen Schiffe ab. Die japanischen Patrouillenboote CHA-73, CHA-206 und CHA-209 sowie das Küstenwachboot KUSUNOKI MARU konnten südlich der Insel Onekotan, Kurilen versenkt und das Patrouillenboot CHA-198 beschädigt werden. Drei Tage später attackierten die vier Zerstörer südwestlich von Paramushiro einen weiteren japanischen Konvoi. Dabei versenkte die USS JARVIS einen Hochseeschlepper, die USS PORTER einen Truppentransporter und die USS BEARSS einen U-Boot-Jäger. Am 30. Juni spürten die Zerstörer, während ihrer Patrouillenfahrt in diesem Seegebiet erneut japanische Schiffe auf. Die Geschützmannschaften der USS PORTER konnten an diesem Tag einen weiteren Truppentransporter versenken. Danach verliefen die Patrouillenfahrten zwischen den Inseln der Kurilen ruhig ab. Die USS BEARSS kehrte am 15. Juli zusammen mit der USS ANDERSON für eine Patrouillenfahrt östlich der Kurilen in dieses Seegebiet zurück. Grund dafür war die Annahme, dass japanische Schiffe wegen der Angriffe der 3. US Flotte vor den japanischen Hauptinseln Honshu und Hokkaido nach Norden fliehen würden. Doch dem war nicht so. Als Teil der Mission unternahm die USS BEARSS eine Überprüfung der Kurilen Insel Shasukotan im Ochotskischen Meer. Diese Insel war allerdings von den Japanern bereits verlassen worden. In den folgenden Tagen wurden aber auch keine feindlichen Schiffe gefunden, so dass die amerikanische Einsatzgruppe die Suribachi Bay auf Paramushiro ansteuerte und am 21. Juli weitere bis dahin intakt gebliebene Kasernengebäude bombardierte. Die Zerstörer kehrten anschließend nach Attu in die dortige Marinebasis zurück. Mittlerweile hat Rear Admiral John Herbert Brown, Jr. (* 12. Oktober 1891 in Canton, Pennsylvania; † 10. Juni 1963 in Middletown, Delaware) das Kommando über die Kriegsschiffe der TF 92 übernommen. Insgesamt zwei Leichte Kreuzer und zwölf Zerstörer befinden sich Anfang August wieder auf einer Patrouillenfahrt zu den Kurilen Inseln. In der aufziehenden Nacht des 11. August bombardiert die USS BEARSS zusammen mit der USS ANDERSON feindliche Gebäude und Stellungen auf der Insel Matsuwa. Bereits nach Mitternacht sind weitere Kriegsschiffe der Task Force vor Ort und beteiligen sich an diesem Bombardement. Anschließend wechseln sie zur Insel Paramushiro und bombardieren dort weitere feindliche Stellungen. Am 15. August 1945 erklärten die Japaner die bedingungslose Kapitulation gegenüber den Amerikanern und stellten jeglichen Waffeneinsatz ein. Die USS BEARSS verließ zusammen mit der USS PORTER, USS JOHN HOOD und USS JARVIS die Kurilen und fuhr zur Kuluk Bay auf der Insel Adak. Hier bereitete man die Zerstörer auf die Fahrt zu den japanischen Hauptinseln vor. Am 31. August verließen sie Adak und fuhren zur japanischen Hauptinsel Honshu. Die USS BEARSS löste sich am 7. September von der Einsatzgruppe. Der Zerstörer sollte den japanischen Geleitzerstörer IJN KOZU aus der UKURU-Klasse am östlichen Ende der Tsagura-Straße treffen. An Bord des japanischen Schiffes befand sich Rear Admiral Densuko Kanome, der für eine Kapitulationszeremonie an Bord des Flaggschiffes von Vizeadmiral Frank Jack Fletcher (* 29. April 1885 in Marshalltown, Iowa; † 25. April 1973 im Bethesda Hospital, Maryland) gebracht werden sollte. Anschließend beteiligte sich die USS BEARSS an der Besetzung und Überwachung von Ominato Naval Anchorage. Der Zerstörer erreichte diesen Hafen in der japanischen See am 8. September. Später teilte man das Kriegsschiff der 5. US Flotte zu. In den nun folgenden zehn Wochen verbrachte die USS BEARSS in den nördlichen Gewässern von Honshu und Hokkaido. Dort patrouillierte der Zerstörer, um die amerikanischen Truppen bei ihrer Besetzung zu unterstützen. Am 18. November beendete dort das Kriegsschiff seine Aufgaben und fuhr zusammen mit der USS JOHN HOOD nach Pearl Harbor. Nach einem kurzen Zwischenstopp fuhren beide Zerstörer über San Diego und dem Panamakanal an die US Ostküste weiter. Beide Kriegsschiffe legten am 22. Dezember im Hafen von Charleston, South Carolina an. Hier stellte man die USS BEARSS am 31. Januar 1946 außer Dienst und versetzte den Zerstörer in die Atlantik Reserveflotte.
Der Zerstörer blieb in den folgenden Jahren in Reserve liegen. Wegen des Koreakrieges, der am 25. Juni 1950 begonnen hatte, benötigten die USA wieder ausreichend Kampfeinheiten auf See. Deshalb stellte man am 7. September 1951 den Zerstörer nach Reaktivierungsarbeiten in der Charleston Naval Shipyard erneut in den Dienst der US Navy. Commander Victor Stallworth Mauldin
übernahm das Kommando über das Kriegsschiff. Nach Abschluss der Ausrüstungsarbeiten stach die USS BEARSS am 19. November für eine dreimonatige Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in See. Gemeinsam mit den Schiffen der Flottenausbildungsgruppe war die Guantanamo Bay, Kuba das Ziel. Der Zerstörer legte am 1. März 1952 in seinem Heimathafen wieder ab und begann eine Kreuzfahrt nach Norden. Dabei wurden die Häfen von New York City und Halifax, Nova Scotia besucht. Das Kriegsschiff führte danach eine Musterungsausbildung in den Gewässern der Virginia Capes bei Norfolk, Virginia durch. Am 9. September kehrte die USS BEARSS nach Charleston zurück und wurde dort in der Charleston Naval Shipyard für eine Generalüberholung in ein Trockendock bugsiert. Erst am Ende des Jahres waren alle Reparaturarbeiten abgeschlossen. Man gliederte nun den Zerstörer in die DesDiv 322 der DesRon 32 der Atlantikflotte, die in Norfolk stationiert war. Das Kriegsschiff stach am 20. Januar 1953 in See und fuhr für ein sechswöchiges Auffrischungstraining in die Guantanamo Bay. Am 7. März kehrte die USS BEARSS nach Norfolk zurück. In den nun folgenden sechs Monaten bereitete man den Zerstörer und die Mannschaft intensiv auf den ersten Mittelmeereinsatz vor. Das Kriegsschiff verließ am 16. September Norfolk und fuhr zuerst nach Großbritannien. Es legte am 30. September im Hafen von Plymouth an. Von dort aus ging die Kreuzfahrt nach Süden weiter. Nach einem Zwischenstopp im Hafen von Algier, Algerien, schloss sich die USS BEARSS der 6. US Flotte an. In den folgenden sechs Wochen besuchte der Zerstörer im Mittelmeer die Häfen von Athen, Griechenland; Izmir, Türkei; die Suda Bucht von Kreta und Neapel in Italien. Während der Heimreise legte das Kriegsschiff Zwischenstopps in Lissabon, Portugal und Ponta Delgada auf den Azoren ein. Am 1. Dezember erreichte es Norfolk. Die USS BEARSS operierte in den folgenden drei Monaten in den Küstengewässern der Virginia Capes und beschäftigte sich dabei mit den neuen Trainingsentwicklungen, U-Boot-Abwehrübungen, unabhängigen Schiffsübungen und dem Auffrischungstraining. Nach einer vierwöchigen Überholung in der Norfolk Naval Shipyard in Portsmouth, Virginia, welche im März 1954 stattfand, versetzte man den Zerstörer in die DesDiv 321. Sofort begann man mit den Vorbereitungen für einen Einsatz im Westpazifik. Am 20. Mai stach das Kriegsschiff von Norfolk aus in See und eskortierte zusammen mit den beiden Zerstörern USS ROWE und USS ROSS ( DD-563 ) den Leichten Flugzeugträger USS WRIGHT ( CVL-49 ) in Richtung Japan. Die vier Kriegsschiffe durchquerten am 25. April den Panamakanal und erreichten nach den Zwischenstopps in San Diego und Pearl Harbor am 22. Mai den Hafen von Yokosuka, Japan und meldeten sich zum Dienst in der 7. US Flotte. Als die USS BEARSS im Fernen Osten ankam, waren die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem kommunistischen China höher als normal. Die Viet-Minh-Truppen in Indochina hatten am 7. Mai den französischen Kolonialtruppen Dien Bien Phu entrissen und eben diese Truppen trotz der Friedensverhandlungen in Genf zum Rückzug ins Rote-Fluss-Delta gezwungen. Unterdessen nahm die kommunistische chinesische Aktivität in den Küstengebieten in der Nähe von Taiwan massiv zu. Insbesondere gegenüber den Tachen-Inseln und auf der Halbinsel Hainan in der Nähe von Indochina. Die USS BEARSS operierte bis in den Juni hinein vor der Küste Koreas und auf den Philippinen im Rahmen eines schrittweisen Aufbaus von Seestreitkräften in der Region. Den Zerstörer gliederte man dann in die Task Group 70.2 ein. Das Hauptschiff in dieser TG war der Flugzeugträger USS PHILIPPINE SEA ( CV-47 ), für den zur Sicherung mehrere Kriegsschiffe integriert wurden. Die Schiffe dieser TG absolvierten Übungen im Südchinesischen Meer. Am 22. Juli griffen chinesische Kampfflugzeuge ein Passagierflugzeug der britischen Air Cathay etwas 32 Kilometer südöstlich der Insel Hainan an und schossen es ab. Mit der Suche nach Überlebenden befohlen, fuhren die Kriegsschiffe der TG 70.2 sofort in das Seegebiet und konnten neun Menschen lebend aus dem Wasser bergen. Am 26. Juli wurden drei Douglas AD „Skyraider“ Suchflugzeuge von der USS PHILIPPINE SEA von zwei Layochkin LA-7 Jägern von Hainan aus angegriffen. Im folgenden Luftkampf wurden beide LA-7 Kampfflugzeuge abgeschossen. Die USS BEARSS operierte dann während der letzten Indochina Friedensverhandlungen in Genf vor der Küste von Vietnam. Nach Inkrafttreten des Waffenstillstandes am 27. Juli fuhr der Zerstörer zu einem Besuch in die Subic Bay der philippinischen Insel Luzon. Am 8. August stach das Kriegsschiff wieder in See und erreichte drei Tage später seinen japanischen Einsatzhafen Yokosuka. Die USS BEARSS wurde für den Rest des Monats auf ihre Heimreise vorbereitet. Zusammen mit den Zerstörern aus der DesDiv 321 und dem Zerstörer USS FECHTELER ( DD-870 ) begann am 31. August die Heimfahrt in Richtung Westen. Die Kriegsschiffe legten Zwischenstopps in den Häfen von Hongkong und Singapur ein, bevor sie am 12. September die Straße von Malakka passierten. Nach Besuchen in Colombo, Sri Lanka und Aden, Jemen, passierten die Schiffe am 27. September den Suezkanal. Im Mittelmeer liefen sie die Häfen von Neapel, Italien; Golfe-Juan, Frankreich; Lissabon. Am 20. Oktober befanden sich die Schiffe im Hafen von Ponta Delgada, Azoren. Die USS BEARSS beendete ihre 27-wöchige Weltumfahrung am 28. Oktober als sie im Hafen von Norfolk einlief. Die Mannschaft erhielt einen Monat Urlaub während der Zerstörer sich einer intensiven Wartung unterziehen musste. Anschließend begann das Kriegsschiff sich wieder an lokalen Operationen von Norfolk aus zu beteiligen. Am 9. Februar 1955 musste die USS BEARSS erneut in die Norfolk Naval Shipyard in Portsmouth und mehrere Reparaturen über sich ergehen lassen. Diese Überholung war am 9. Mai abgeschlossen. Bis zum Ende des Monats Mai führte der Zerstörer in der Guantanamo Bay ein Auffrischungstraining durch. Vorübergehend wurde das Kriegsschiff anschließend dem Kommandeur der Anti-U-Boot Streitkräfte zugeteilt. Die USS BEARSS nahm zwischen Juli und September an zwei Konvoi-Übungen und anderen Trainingsvorgaben von Norfolk aus teil. Vom 12. September bis zum 5. November bereitet man den Zerstörer auf seinen nächsten viermonatigen Mittelmeereinsatz vor. Am 5. November stach das Kriegsschiff in See und passierte am 15. November die Straße von Gibraltar. Eine Woche später lag die USS BEARSS im Hafen von Neapel. Von hier aus nahm der Zerstörer an mehreren Anti-Submarine-Übungen, zusammen mit italienischen Kriegsschiffen, teil. Während dieses Einsatzes besuchte die USS BEARSS die Augusta Bay auf Sizilien; die Suda Bay auf Kreta; die Insel Rhodos und Piräus in Griechenland; Beirut, Libanon; Cannes, Frankreich und Palma de Mallorca, Spanien. Der Zerstörer erreichte am 26. Februar 1956 wieder Norfolk und verbrachte die folgenden Monate vor Ort in den Virginia Capes und um sich auf eine Midshipman Kreuzfahrt im Sommer vorzubereiten. Am 1. Juni verließ die USS BEARSS den Hafen von Annapolis, Maryland, der zur United States Naval Academy gehört, und fuhr mit ihren Schützlingen nach Osten. Dort wurden die Häfen von Kopenhagen, Dänemark und Chatham, England besucht. Anschließend fuhr der Zerstörer in die Karibik, wo in der Guantanamo Bay am 25. Juli die traditionellen Schießübungen stattfanden. Am 1. August kehrt das Kriegsschiff nach Norfolk zurück und beteiligt sich an lokalen Operationen. Wegen der beginnenden Suezkrise versetzt man die USS BEARSS im November und Dezember in Bereitschaft. Der Zerstörer bleibt aber in Norfolk. Am 15. Januar 1957 fuhr das Kriegsschiff nach Mayport, Florida. Dort beteiligte es sich an dem Planguard Training von Flugzeugträgern und deren Piloten, die vor Pensacola operierten. Nach der Rückkehr nach Norfolk am 20. März bugsierte man die USS BEARSS für ihre regelmäßigen Wartungsarbeiten in ein Trockendock der Norfolk Naval Shipyard. Dort blieb der Zerstörer bis zum 20. Juli. Nach fünf Wochen Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay, bereitete man das Kriegsschiff auf seinen dritten Mittelmeereinsatz vor. Am 21. Oktober stach die USS BEARSS in See und erreichte am 1. November Gibraltar. Obwohl seit der Suezkrise, in der britische, französische und israelische Truppen nach Ägyptens Entscheidung die Wasserstraße zu verstaatlichen, zuerst den Kanal besetzten, wurden diese unter anderem durch die USA zum Rückzug gezwungen. Die dadurch eingetretene Situation schwächte massiv die Rolle Großbritanniens im Nahen Osten und vergrößerte den Einfluss der Sowjetunion in dieser Region. Um die sowjetische Präsenz in Ägypten auszugleichen, verstärkte die 6. US Flotte ihre Operationen im östlichen Mittelmeerraum und im Roten Meer. Hauptakteur vom 12. Juli 1957 bis zum 5. März 1958 war der Angriffsflugzeugträger USS FRANKLIN D ROOSEVELT ( CVA-42 ). Die USS BEARSS besuchte daher zusammen mit anderen Zerstörern aus der DesRon 32 vom 7. bis zum 18. November den Hafen von Izmir in der Türkei. Anschließend fuhren die Kriegsschiffe zum Suezkanal. Diesen passierten sie am 21. November und begannen mit Hafenbesuchen in Massawa, Eritrea, die britische Kolonie Aden sowie Dschibuti, Französisch-Somaliland. Nach der Rückkehr in das Mittelmeer am 12. Dezember, verbrachte der Zerstörer die nächsten vier Wochen mit Patrouillenfahrten im östlichen Mittelmeerraum. Noch vor Jahresende besuchte das Kriegsschiff den Hafen von Piräus und Rhodos. Anschließend fuhr die USS BEARSS nach Genua, Italien, um sich hier auf NATO-Übungen vorzubereiten. In Genua lag der Zerstörer unter anderem vom 12. bis zum 19. Januar 1958. Nach zwei Operationen auf See mit den Kriegsschiffen der 6. US Flotte, machte sich der Zerstörer auf die Heimreise. Er legte am 5. März in Norfolk an. Nach einer sechswöchigen Urlaubs- und Wartungszeit nahm das Kriegsschiff im Sommer an zwei NATO-Konvoi-Übungen, den Operationen „SLAMEX“ und „CONVEX“ teil, die beide im Mittelatlantik stattfanden. Zwischen diesen beiden Übungen begann man die USS BEARSS bereits für einen ausgedehnten Kaltwettereinsatz vorzubereiten. Der Zerstörer verließ gemeinsam mit dem Versuchsschiff USS NORTON SOUND ( AVM-1 ) und dem Zerstörer USS WARRINGTON ( DD-843 ) am 7. August Norfolk. Die beiden Kriegsschiffe eskortierten das Versuchsschiff für die Operation „ARGUS“ in den Südatlantik. Alle drei Schiffe gehörten dabei der neugegründeten Task Force 88 an. Die Kommandozentrale dieser TF war der Anti-U-Boot Flugzeugträger USS TARAWA ( CVS-40 ). Zur Absicherung des Flugzeugträgers und den beiden Zerstörern sowie dem Versuchsschiff der TF wurden die beiden Geleitzerstörer USS HAMMERBERG ( DE-1015 ) und USS COURTNEY ( DE-1021 ) rund 463 Kilometer weiter westlich stationiert. Das Tankschiff USS NEOSHO ( AO-143 ) versorgte die Schiffe der TF 88 mit frischem Brennstoff die gesamte Zeit über. Insgesamt drei Lenkflugraketen mit atomaren Sprengköpfen, wurden von der USS NORTON SOUND abgefeuert. Das war am 26., am 30. August und am 6. September. Die Explosionen der Atomsprengköpfe erfolgten in den Höhen zwischen 200 und 540 Kilometer. Die USA wollten die Auswirkungen des Wetters und der Winde auf solche Höhenraketen testen. Gleich nach dem Abschuss der 3. Rakete wurde die Task Force 88 aufgelöst. Die USS BEARSS lief am 15. September auf ihrer Heimfahrt in den Hafen von Rio de Janeiro, Brasilien ein. Die Besatzung erhielt dort einen fünftägigen Sonderurlaub. Am 20. September legte der Zerstörer wieder ab und erreichte am 30. September Norfolk. Im Oktober versetzte man das Kriegsschiff von der DesRon 32 in die Deserve Destroyer Squadron 4 und verwendete es als US Navy Reserve Schulschiff. Dadurch wurde die aktive Mannschaft um die Hälfte reduziert, damit die Reservisten ihren Platz an Bord bekamen. Diese Reservisten absolvierten ihre jährliche zweiwöchige Ausbildung im aktiven Dienst. Die erste Kreuzfahrt führte den Zerstörer Anfang November in die Guantanamo Bay und nach Port-au-Prince, Haiti. Die Reservisten konzentrierten sich dabei auf Geschützübungen, Einweisung in die Ausrüstung und dem Ab- sowie Anlegen des Schiffes. Anfang Dezember erfolgte bereits die zweite Kreuzfahrt mit Reservisten. Diesmal fuhr das Kriegsschiff zum Port of Spain, Trinidad. In den ersten neun Monaten des Jahres 1959 operierte die USS BEARSS in den Gewässern vor Norfolk und führte fünf weitere Reservisten Kreuzfahrten in die Karibik durch. Diesmal blieb der Zerstörer hauptsächlich in der Nähe von San Juan, Puerto Rico. Im September fuhr das Kriegsschiff nach Baltimore, Maryland, wo es sich in den folgenden vier Wochen einer regelmäßigen Überholung in der Werft der Bethlehem Steel Company unterzog. Im Januar 1960 führte die reduzierte Besatzung auf der USS BEARSS ein achtwöchiges Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay durch. Als der Zerstörer im März nach Norfolk zurückkehrte, nahm er seinen regulären Dienst von zweiwöchigen Reservisten Kreuzfahrten wieder auf. Im Juli empfing man auf dem Kriegsschiff eine ausgewählte Reservistencrew, die jeweils nur für ein Wochenende im Monat zum Training an Bord kam. Im Falle einer allgemeinen Mobilmachung wären sie in den aktiven Dienst zurückgekehrt, um die reguläre Rumpfbesatzung des Kriegsschiffes zu verstärken. Neben Reservistenkreuzfahrten zu vorbestimmten Punkten entlang der US Ostküste, nahm die USS BEARSS auch an der NATO-Übung „SLAMEX 1-60“ teil, bei der der Zerstörer zusammen mit anderen amerikanischen und kanadischen Kriegsschiffen übten, um einen Konvoi vor feindlichen U-Boot Angriffen zu beschützen. Im Dezember kehrte die USS BEARSS zu seinem regulären Muster von Reservistenkreuzfahrten zurück und befuhr in den folgenden zehn Monaten die Gewässer entlang der US Atlantikküste. Neben Hafenbesuchen in Fort Lauderdale und New York war das interessanteste Ereignis in dieser Zeit eine Übung Mitte Juni. In Zusammenarbeit mit dem U-Boot USS CUTLASS ( SS-478 ) fungierte der Zerstörer als Range Guard Schiff. Dieses U-Boot feuerte während einer Waffenübung vier Torpedos auf das alte Liberty Schiff SS MELVILLE W FULLER ab. Als die Torpedos eingeschlagen waren, aber das Liberty Schiff immer noch auf dem Wasser schwamm, durften die Geschützmannschaften der USS BEARSS mit ihren 5-Zoll-Geschützen das Schiff beschießen. 65 Granaten schlugen in das alte Liberty Schiff ein bis es in den Fluten des Atlantiks versank. Im Sommer führte der Zerstörer zwei weitere Reservisten Trainingskreuzfahrten durch, bevor Anfang September die nächste regelmäßige Wartung anstand. Unterdessen verschärfte die Sowjetunion in Europa die Spannungen, als im August 1961 die Mauer um Westberlin gezogen wurde. Die Wartungsarbeiten für die USS BEARSS mussten zurückgestellt werden. Am 3. September gab man in der US Navy bekannt, dass alle Schulschiffe in der Naval Reserve mobilisiert werden sollten. Damit war auch vorherbestimmt, dass alle Reservisten an Bord des Zerstörers zurück in den aktiven Dienst gerufen werden mussten. Als Reaktion auf diesen Befehl, versetzte man die USS BEARSS von der DesRon 34 in die DesRon 28 und die Reservemannschaft meldete sich am 23. Oktober zum aktiven Dienst. Der Zerstörer verbrachte die letzten Tage des Jahres mit dem Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay. Im Januar 1962 war US Präsident John F Kennedy auf Staatsbesuch in Venezuela. Während des Überfluges über die Karibik setzte man eine spezielle Navy Patrouille ein. Die USS BEARSS sicherte zusammen mit anderen amerikanischen Kriegsschiffen diesen Überflug. Am 20. Februar 1962 startete man die Mercury-Atlas 6 Rakete. An Bord befand sich der Astronaut John Herschel Glenn, Jr. (* 18. Juli 1921 in Cambridge, Ohio; † 8. Dezember 2016 in Columbus, Ohio). In dieser Raumkapsel umkreiste er drei Mal die Erde. Nach 4 Stunden, 55 Minuten und 23 Sekunden wasserte die Raumkapsel am auf der Position 21° 20’ Nord 68° 40‚West. Das waren rund 60 Kilometer von der geplanten Landezone entfernt. Die USS NOA ( DD-841 ) war nur wenige Kilometer von der Landestelle entfernt und sicherte die Raumkapsel. Die Raumsonde Mercury-Atlas 6 taufte man auf den Namen „Friedenship 7“. Zu der Bergungsflotte gehörte der Flugzeugträger USS Randolph ( CVS-15 ), der das Flaggschiff für die Suche und Aufnahme der Raumkapsel Mercury-Atlas 6 war. Zu dieser Task Force gehörten außerdem die Zerstörer USS BEARSS, USS NOA, USS GLENNON ( DD-840 ), USS BERRY ( DD-933 ), USS BLANDY ( DD-943 ), USS BROWNSON ( DD-868 ), USS CONE ( DD-866 ), USS GOODRICH ( DD-831 ), USS HUGH PURVIS ( DD-709 ), USS KENNETH D BAILEY ( DD-713 ), USS SARSFIELD ( DD-837 ), USS CHARLES S SPERRY ( DD-697 ), USS STORMES ( DD-780 ), USS STRIBLING ( DD-876 ) und USS TURNER ( DD-834 ), der Anti-U-Boot Zerstörer USS WITEK ( DDE-848 ), der Führungszerstörer USS NORFOLK ( DL-1 ), die Minensucher USS EXPLOIT ( MSO-440 ) und USS OBSERVER ( AM461 ), der Öltanker USS CHUKAWAN ( AO-100 ) und das Bergungsschiff USS RECOVERY ( ARS-43 ). Für eine eventuelle Landung im Pazifik stand der Flugzeugträger USS ANTIETAM ( CVS-36 ) bereit. Die Nachverfolgung der Raumkapsel und deren Überwachung als Zwischenposten übernahmen die Bahnvermessungsschiffe USNS COASTAL SENTRY ( T-AGM-15 ) und USNS ROSE KNOT ( T-AGM-14 ). Die USS BEARSS selber war für die Suche der Raumkapsel auf eine Patrouillenstation bei den Bermudas verlegt worden. Nach Abschluss dieser Mission begann der Zerstörer noch am selben Tag vor der US Ostküste zu operieren und Anti-U-Boot-Übungen auszuführen. Das galt zur Vorbereitung für eine mögliche Verlegung nach Europa. Im Juli hatten sich die Spannungen mit der Sowjetunion jedoch soweit entspannt, dass die Einberufungen der Reservisten rückgängig gemacht werden konnte. Am 1. August entließ man die ausgewählte Reservistenmannschaft aus dem aktiven Dienst und die USS BEARSS kehrte in die DesRon 34 zurück. In den nächsten drei Monaten führte der Zerstörer zwei Reservistenkreuzfahrten durch. Die eine führte nach Boston und die andere zu den Bahamas. Zwischendurch im September machte das Kriegsschiff neben dem Reparaturschiff USS VULCAN ( AR-5 ) fest und man die aufgeschobenen Wartungsarbeiten jetzt nachholte. Zur Gleichen Zeit begann die Atlantikflotte jedoch als Reaktion auf den Aufbau von sowjetischen Boden-Luft-Raketen und anderen Vertwidigungswaffen auf Kuba, ihren Schwerpunkt auf die karibischen und nahegelegenen Atlantikgewässern zu verlagern. Am 22. Oktober kündigte US Präsident John F Kennedy nach der Entdeckung eines im Bau befindlichen Raketenstartplatzes auf Kuba, der für atomar bewaffnete Offensivraketen gedacht war, eine strenge Quarantäne für die Insel an. Die USS BEARSS sollte dabei nur eine unterstützende Rolle spielen und legte am 4. November in Norfolk ab. Das Kriegsschiff transportierte in die Karibik nur US Navy Mitglieder und deren Ausrüstung für die Schiffe in der Blockadelinie. Am 6. November überquerten per Highline 106 Männer und 200 Tonnen Fracht auf den Schweren Kreuzer USS NEWPORT NEWS ( CA-148 ), auf den Öltanker USS NEOSHO ( AO-143 ) und auf den Flugzeug U-Boot-Jäger USS WASP ( CVS-18 ). Am folgenden Tag setzten 28 Männer zu dem Zerstörer USS STICKELL ( DD-888 ) und dem Geleitzerstörer USS STEINAKER ( DE-452 ) über. Auf der letzten Mission während dieser Krise beförderte die USS BEARSS 207 Passagiere von San Juan, Puerto Rico in die Guantanamo Bay. Anschließend kehrte der Zerstörer nach Norfolk zurück. Die Kuba Krise endete Schließlich am 20. November, als die Sowjetunion den Abbau ihrer Raketenbasen begannen und ihre Offensivkräfte abzogen. Die USS BEARSS nahm im Dezember ihre regulären zweiwöchigen Reserve Trainingskreuzfahrten wieder auf. Diese wurden im ersten Halbjahr 1963 mit Hafenbesuchen in San Juan, St. Thomas, Fort Lauderdale, Miami und New York City fortgesetzt. Am 15. Juni durchbrach der Zerstörer seine Routinefahrten mit einer vierwöchigen Trainingskreuzfahrt nach Spanien. Während dieser Übung besuchte das Kriegsschiff Barcelona und Palma de Mallorca. Hier nahm die Mannschaft des Zerstörers an dem Projekt “Handsclap” teil. Auf der Rückfahrt an die US Ostküste legte der Zerstörer am 6. Juli im Hafen von Ponta Delagda, Azoren einen Zwischenstopp ein. Am 14. Juli kehrte die USS BEARSS nach Norfolk zurück. Im Sommer folgten zwei weitere Trainingskreuzfahrten. Eine davon führte den Zerstörer nach Neufundland und die anderen ach New York City. Am 1. Oktober begann dann die Mannschaft mit den Vorbereitungen zur Inaktivierung des Schiffes. Man stellate das Kriegsschiff am 30. Dezember 1963 außer Dienst und versetzte es in die Norfolk Group der Atlantik Reserveflotte. Man strich am 1. Dezember 1974 den Namen USS BEARSS ( DD-654 ) von der US Navys – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am14. April 1976 an die Union Minerals & Alloys Corporation in New York zum Verschrotten. Der Schiffskörper wurde im Hafen von Kearny, New Jersey abgewrackt.         


USS BEARSS ( DD-654 )
Commanding Officer
 

CDR John Alden Webster    12. April 1944 – März 1945
LCDR Emmett Mobley Compton      März 1945 – September 1946
Außerdienststellung   31. Januar 1947 – 7. September 1951
CDR Victor Stallworth Mauldin    7. September 1951 – 1. November 1952
CDR Joe Maxwell Gunn    1. November 1952 – 3. Dezember 1954
CDR Kenneth George Robinson      3. Dezember 1954 – Juli 1956
CDR James Thomas Alexander Jr.    Juli 1956 – 1. April 1958
CDR Robert Sloan Rankin     1. April 1958 – 14. August 1959
CDR John Thomas Green    14. August 1959 – 24. Juni 1961
CDR R. K. Stewart Cole    24. Juni 1961 – 27. November 1961
CDR William M. Savage    27. November 1961 – 27. Juli 1962
CDR Charles Grady Sherwood    27. Juli 1962 – 30. Dezember 1963

USS ZEILIN ( DD-313 )

USS ZEILIN ( DD-313 )

Biografie

Jacob Zeilin
* 18. Juli 1806 in Philadelphia, Pennsylvania
† 18. November 1880 in Washington DC
war ein Offizier im US Marine Corps, der siebente Kommandant des United States Marine Corps und der erste Offizier der den Rang eines Generals bekleidete, er diente während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieg und während des Amerikanischen Bürgerkrieges

Jacob Zeilin wurde am 16. Juli 1806 in Philadelphia, Pennsylvania geboren. Er besuchte zwischen seinem 16. und 19. Lebensjahr, von 1822 bis 1825, die Militärakademie in West Point, New York. Wegen seiner schlechten Noten in Physik und Chemie erreichte er aber nicht seinen Abschluss. Man ernannte Jacob Zeilin am 1. Oktober 1831 zum Second Lieutenant im Marine Corps. Nach dem Grundlehrgang für Offiziere in Washington DC wurde er in den Marine Barracks in Philadelphia und Gosport, Virginia stationiert. Sein erster Einsatz an Bord eines Schiffes erfolgte im März 1832 an Bord der Kriegsschaluppe USS ERIE ( 1813 ). Die Kriegsschaluppe war in Pensacola, Florida stationiert und fuhr noch im selben Jahr über Norfolk, Virginia und New York City nach Boston, Massachusetts. Zeilin blieb in Boston und diente in dem vorgelagerten Charlestown an der Werft, wo die USS ERIE zur Reparatur lag. Am 24. Juni 1834 stach die Kriegsschaluppe wieder in See und Lieutenant Jacob Zeilin befand sich an Bord. Die USS ERIE war für die nächsten drei Jahre das Flaggschiff des Brasiliengeschwaders und operierte von Rio de Janeiro, Brasilien aus vor der Südamerikanischen Küste. Auf diesem Kontinent gab es in den folgenden Jahren eine Vielzahl von Revolutionen und politischen Unruhen. Das Geschwader schützte mit seiner Anwesenheit die dort lebenden Amerikaner und ihren Handel. Außerdem lieferte die USS ERIE viele wichtige Informationen über Brasilien, Uruguay und Argentinien. In dieser Zeit, am 12. September 1836 beförderte man Jacob Zeilin zum First Lieutenant. Die USS ERIE lief am 15. September 1837 in den Hafen von Boston ein und Zeilin schiffte sich aus. Er blieb an Land und diente bis April 1841 in Charlestown und im Hafen von New York City. Im Februar 1842 erfolgte der nächste Einsatz auf See. First Lieutenant Jacob Zeilin ging an Bord des Linienschiffes USS COLUMBUS ( 1819 ). Dies war ein Receiving Ship und lag im Hafen von Boston. Das Linienschiff wurde zum Flaggschiff für Commodore Charles W. Morgan (* 1790 in Virginia; † 5. Januar 1853 in Washington DC) vorbereitet und begann am 29. August 1842 seine Kreuzfahrt ins Mittelmeer bis nach Genua, Italien. Zeilin blieb aber auf amerikanischem Boden und diente bis 1845 auf Marinestützpunkten entlang der US Ostküste. Am 15. September 1845 versetzte man ihn an Bord der Fregatte USS CONGRESS ( 1841 ), die wieder in den Dienst der US Navy gestellt worden war und als Flaggschiff für Commodore Robert Field Stockton (* 20. August 1795 in Morven, Stockton Street, Princeton, New Jersey; † 7. Oktober 1866 in Princeton, New Jersey) diente und ein Teil des Pazifik Geschwaders war. First Lieutenant Jacob Zeilin heiratete am 22. Oktober 1845, einen Tag vor dem Ablegen der USS CONGRESS, Virginia Freeman. Das Ehepaar hatte drei Kinder. Margaret Dreeman Zeilin Very (* 1850; † 5. Oktober 1911), die Edward Wilson Very (* 26. Oktober 1847 in Belfast, Waldo County, Maine; † 1. März 1910 in New York City) einen Lieutenant in der US Navy, Erfinder, Autor und Unternehmer; Lieutenant William Freeman Zeilin (* Juni 1851; † 4. Juni 1880); und Annie Virginia Zeilin Stockton (* September 1857 in Virginia; † Januar 1923), die 1871 Robert Field Stockton (* 5. Januar 1847; † 20. Oktober 1891), einem Sohn des Senators aus New Jersey John Potter Stockton (* 2. August 1826 in Princeton, New Jersey; † 22. Januar 1900), heiratete. Am 23. Oktober 1845 stach die USS CONGRESS in See. Die Fregatte fuhr um Kap Horn und von dort aus zu den Sandwich-Inseln. Dort gingen bei Honolulu, Hawaii US Kommissare von Bord. Am 10. Juni 1846 stach die USS CONGRESS wieder in See und fuhr bis zur Monterey Bay, Kalifornien und schloss sich dort dem Pazifik Geschwader an. Während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges kommandierte Jacob Zeilin die US Marines an Bord der Fregatte. Er nahm an der Eroberung Kaliforniens teil und erhielt für seine gezeigten Leistungen während der Aktion an der Überquerung des Rio San Gabriel am 9. Januar 1847 den Rang eines Majors ehrenhalber verliehen. Am folgenden Tag kam es zur Schlacht von La Mesa. Mit dem Sieg über Truppen der California-Miliz von General José Maria Flores konnten die Amerikaner Los Angeles zurückerobern. Am 28. Januar 1847 ernannte man Zeilin zum Militärkommandanten von San Diego, Kalifornien. Er diente in dieser Funktion bis zum Ende des Krieges und der damit einhergehenden Eroberung Kaliforniens. Am 14. September 1847 ernannte man ihn in den regulären Rang eines Captains. In den folgenden Monaten nahm Jacob Zeilin mit den Marines des Pazifik Geschwaders an der Eroberung wichtiger Häfen in Baja California Sur und an der Westküste Mexikos teil. So war er im September 1847 bei den amerikanischen Truppen, die Guaymas eroberten und am 30. September vor San Jose auf feindliche mexikanische Einheiten trafen. Er diente in dieser Zeit als Flottenoffizier in dem Geschwader. Mazatlan war dann bis zum Ende des Krieges das Zentrum seiner Aktivitäten, wo er mehrere Scharmützel gegen die Mexikaner in dieser Gegend führte. Gleich nach dem Ende des Krieges versetzte man Zeilin nach Norfolk, Virginia und dann nach New York City, wo er bis Juni 1852 blieb. Man wählte ihn dann als Kommandeur der US Marines aus, um unter Commodore Matthew Calbraith Perry (* 10. April 1794 in Newport, Rhode Island; † 4. März 1858 in New York City) an der Unternehmung der Schwarzen Schiffe auf der Fahrt nach Japan teilzunehmen. Zeilin schiffte sich dafür an Bord der Seitenrad Fregatte USS MISSISSIPPI ( 1841 ) ein, das Flaggschiff von Commodore Perry. Das Kommando über die Fregatte besaß Commander Sydney Smith Lee (* 2. September 1802 in Camden, New Jersey; † 22. Juli 1869 in Richlands, Virginia). Am 24. November 1852 stach das Kriegsschiff in See und fuhr von Hampton Roads, Virginia über Madeira und dem Kap der Guten Hoffnung nach Honkong und erreichte am 4. Mai 1853 Shanghai, China. Das Geschwader näherte sich von dort aus über die Ryukyu Inseln und den Bonin Inseln Japan. Am 8. Juli 1853 liefen die amerikanischen Kriegsschiffe in der Edo Bay, der Bucht von Tokio, ein. Die Japaner akzeptierten am 14. Juli ein offizielles Schreiben von US Präsident Millard Fillmore (* 7. Januar 1800 in Moravia, New York; † 8. März 1874 in Buffalo, New York). An diesem Tag setzten die Amerikaner bei Kurihama, Yokosuka zum ersten Mal ihren Fuß auf japanischen Boden. Jacob Zeilin war der zweite Mann, der Perry an Land folgte. Mit aufwendigen Zeremonien nahmen die US Marines unter seinem Kommando an der Expedition teil. Zeilin war auch einer der wenigen denen später besondere Ehren für die Teilnahme an der Expedition zu teil wurde. Die USS MISSISSIPPI und die Schiffe des Geschwaders begannen im Fernen Osten eine weitere Kreuzfahrt. Die Schiffe kehrten erst am 12. Februar 1854 in die Edo Bay zurück und blieben dort als Machtdemonstration bis zur Unterzeichnung der Konvention von Kanagawa liegen. Erst am 23. April 1855 kehrte die USS MISSISSIPPI nach New York City zurück. Man versetzte Zeilin nach Norfolk. Inh dieser Zeit erfolgte die Ernennung zum Befehlshaber der Marine Barracks zunächst in Philadelphia und dann an der Washington Navy Yard in Washington DC. Am 25. Mai 1858 versetzte man ihn an Bord der Fregatte USS WABASH ( 1855 ), die zum Mittelmeer Geschwader gehörte und das Flaggschiff von Commodore Elie Augustus Frederick La Vallette (* 3. Mai 1790 in Alexandria, Virginia; † 18. November 1862 im Philadelphia Naval Yard Hospital, Philadelphia, Pennsylvania) war. Die USS WABASH kehrte am 16. Dezember 1859 nach New York City zurück und lief in die New York Navy Yard ein. Die Fregatte stellte man außer Dienst. Jacob Zeilin ernannte man zunächst zum Garnisonskommandanten der Marine Barracks in Philadelphia und wenig später in Washington DC. In dieser Zeit ernannte man ihn zum Major. Am 12. April 1861 brach der Amerikanische Bürgerkrieg aus. Am 21. Juli 1861 kam es in der Nähe von Manassas, Virginia zur ersten Schlacht an dem Bach Bull Run. Zeilin kommandierte dabei eine Kompanie US Marines. Während der Schlacht wurde er leicht verwundet. 1863 erhielt er das Kommando über ein Bataillon der US Marines, das zur Unterstützung der Seestreitkräfte bei Charleston, South Carolina entsandt worden war. Gemeinsam sollte die Stadt eingenommen werden. Doch auf Grund einer Krankheit musste sich Zeilin zurückziehen und sich auskurieren. Nach einigen Wochen kehrte er zum Garnisonsdienst zurück und diente bei den Marine Barracks in Portsmouth, New Hampshire. Noch im selben Jahr diente Zeilin unter dem Kommando von Rear Admiral John Adolphus Bernard Dahlgren (* 13. November 1809 in Philadelphia, Pennsylvania; † 12. Juli 1870 in Washington DC) auf See in dem Südatlantikblockadegeschwader. 1864 übernahm Zeilin das Kommando über die Marine Barracks in Portsmouth, New Hampshire. Am 10. Juni 1864 übernahm er im Rang eines Colonel Commandant das Kommando über das Marine Corps von dem verstorbenen Colonel John Harris (* 20. Mai 1793 in East Whiteland Township, Pennsylvania; † 12. Mai 1864 in Washington DC). Seine Treue und Effiziente Erfüllung der Aufgaben des Kommandanten vom Marine Corps während der schwierigen Zeit des letzten Kriegsjahres und der Jahre unmittelbar nach dem Kriegsende wird durch die Tatsache belegt, dass er am 2. März 1867 zum Brigadegeneral befördert wurde. Mit dieser Beförderung war er der Erste General des Marine Corps überhaupt. Jacob Zeilin verteidigte nach dem Krieg erfolgreich das Marine Corps gegen seine Kritiker. Der Brigadegeneral genehmigte 1868 den Entwurf des neuen Emblems für das Marine Corps. Darin befand sich ein Adler, ein Globus und ein Anker. Es ersetzte damit das vorherige Emblem, das ein Signalhorn mit dem Buchstaben „M“ in der Mitte besaß. Jacob Zeilin schied am 1. November 1876 au dem Marine Corps aus, nachdem er über 45 Jahre als Offizier darin gedient hatte. Zusammengerechnet mit West Point befand er sich über 49 Jahre in Uniform.
Brigadegeneral Jacob Zeilin war ein Mitglied der Pennsylvania Commandery der Military Order oft he Loyal Legion oft he United States of Amerika, einer Militärgesellschaft von Offizieren die in den Streitkräften der Union während des Sezessionskrieges dienten.
Am 18. November 1880 starb er in Washington DC. Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Laurel Hill Cemetery in Philadelphia beigesetzt.


USS ZEILIN ( DD-313 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS ZEILIN ( DD-313 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Brigadegeneral Jacob Zeilin aus dem Marine Corps benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertfünfundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Francisco, Kalifornien wurde am 20. Febru
ar 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. William P. Lindley taufte am 28. Mai 1919 das Schiff vor seinem Stapellauf. Lieutenant Commander James Denis Moore ( 1. Februar 1893 – 3. Dezember 1970 ) stellte am 10. Dezember 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS ZEILIN führte ihre Erprobungs- und Ausbildungsfahrt durch. Anschließend legte der Zerstörer in seinem Heimathafen San Diego, Kalifornien an. Hier gliederte man das Kriegsschiff in die Zerstörer Division 33 ( DesDiv 33 ) innerhalb des Zerstörer Geschwaders 11 ( DesRon 11 ) in der Battle Force. Zur DesDiv 33, das sogenannte
Reserve Zerstörer Geschwader der Pazifikflotte gehören noch die Schwesterschiffe USS THOMPSON ( DD-305 ), USS RENO ( DD-303 ), USS FARQUAR ( DD-304 ), USS STODDERT ( DD-302 ), USS KENNEDY ( DD-306 ) und USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ). Von San Diego aus nahm der Zerstörer seinen normalen Dienstbetrieb, zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Division 33, auf. Im Juli fuhr die USS ZEILIN weiter nach Norden. In den Gewässern des Puget Sound, Washington beteiligte sich der Zerstörer an den Sommerübungen vor der Küste der Bundesstaaten Washington und Oregon. Mit dabei waren auch hier die Zerstörer der Division 33. Anschließend kehrte das Kriegsschiff wieder nach San Diego zurück. Die USS ZEILIN blieb hier in den nächsten Monaten in Reserve liegen. Erst am 19. Juli 1923 legte der Zerstörer in San Diego ab. An diesem Tag erreichte der Transporter USS HENDERSON ( AP-1 ) die amerikanische Marinebasis. Noch am gleichen Tag legte das Transportschiff wieder ab. Die USS ZEILIN eskortierte es auf seinem Weg nach Norden. Am 20. Juni wurde San Pedro, Kalifornien erreicht und vom 21. zum 22. Juni lagen beide Schiffe im Hafen von San Francisco. Der Nächste Stopp wurde in Bremerton eingelegt. Hier lagen sie vom 24. Juni bis zum 3. Juli. Am 3. Juli stach das Transportschiff und der Zerstörer wieder in See. Ziel war Tacoma, Washington, wo sich US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) auf den Transporter einschiffen wollte. Doch im Puget Sound gab es zwischen dem Transportschiff und dem Zerstörer ein Missverständnis. Beide Schiffe kollidierten. Die USS ZEILIN erlitt auf der Backbordseite einen Riss in der Außenhaut und begann Unmengen an Wasser aufzunehmen. Der Zerstörer kränkte in diese Richtung und konnte nur durch das heldenhafte Eingreifen der Mannschaft vor dem Verlust bewahrt werden. Aus eigener Kraft erreichte das Kriegsschiff die Puget Sound Naval Shipyard. Hier begann man mit den notwendigen Reparaturen. Ab deren Abschluss beteiligte sich der Zerstörer in den dann folgenden Jahren an Operationen und Manövern mit der Pazifikflotte und trainierte mit unabhängigen Kriegsschiffen. Am 13. Januar 1928 lag die USS ZEILIN zusammen mit dem U-Boot USS S-14 ( SS-119 ) im Trockendock Nummer 1 in der Mare Island Naval Shipyard für Reparaturarbeiten. Die USS ZEILIN verwendete man auch für Filmaufnahmen. So erschien der Zerstörer kurz in der TV-Serie „Extreme Engineering“ in der Episode „Widening the Panama Canal“ und dem Film mit Gary Cooper (* 7. Mai 1901 in Helena, Montana; † 13. Mai 1961 in Beverly Hills, Kalifornien), „Sturm über dem Pazifik“ (Task Force) von 1949, wo Originalaufnahmen gezeigt wurden. Außerdem wird der Zerstörer in der Eröffnungssequenz des Films „Miss Pacific Fleet“ von 1935 kurz gezeigt. Der Regisseur war Ray Enright (* 25. März 1896 in Anderson, Indiana; † 3. April 1965 in Hollywood, Kalifornien). Ende August 1929 fuhr die USS ZEILIN wieder in den Hafen von San Diego. Hier blieb das Kriegsschiff in den folgenden Monaten liegen. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb der Zerstörer auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Dort lagen unter anderem auch die Zerstörer USS FARRAGUT, USS DECATUR ( DD-341 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 ), USS PERCIVAL ( DD-298 ) und USS WILLIAM JONES ( DD-308 ). Den Zerstörer stellte man am 22. Januar 1930 außer Dienst und strich am 8. Juli 1930 den Namen USS ZEILIN ( DD-313 ) von der US Navy – Liste. Noch im selben Jahr verkaufte man den Schiffskörper zum Verschrotten.


USS ZEILIN ( DD-313 )
Commanding Officer
 

LCDR James Denis Moore    10. Dezember 1920 – 5. Oktober 1921
LT Arthur Francis Peterson    6. Oktober 1921 – 18. November 1921
LCDR Henry Gilbert Shonerd    18. November 1921 – 29. Oktober 1923
LCDR John Horace Everson    29. Oktober 1923 – 20. November 1926
CDR Herbert Bernard Riebe    20. November 1926 – 24. Juni 1928
LCDR Lybrand Palmer Smith    24. Juni 1928 – 22. Januar 1930

USS SUMNER ( DD-333 )

USS SUMNER ( DD-333 )

Biografie

Allen Melanchthon Sumner
* 1. Oktober 1882 in Boston, Massachusetts
† 19 Juli 1918 bei Vierzy in der Nähe von Soisson
war ein Offizier in der United States Marine Corps

Sumner ging zunächst auf die Harvard, bevor er sich einen Platz an der United States Naval Academy sicherte. Am 17. März 1907 wurde er zum Second Lieutenant befördert. Ab 1909 war er wieder in den Marine Barracks der Naval Academy in Annapolis, Maryland und in der Norfolk Navy Yard. Das First Provisional Regiment der Marines wurde für die Aufgaben als Marine Miliz auf Kuba ausgebildet. Im Dezember 1909 setzte er mit der USS PRAIRIE ( AD-5 ) nach Kuba über. Nach sieben Jahren Diensterfüllung quittierte Sumner am 1. Januar 1914 seinen Dienst. Sobald die USA in den 1. Weltkrieg 1917 eintrat meldete sich Sumner bei der Truppe zurück und kam am 5. Juli 1917 zu den Marine Barracks in Quantico. Im August gründete man das 1. Maschinengewehr – Bataillon. Sumner war der 81. Teilnehmer. Am 14. Dezember wurde er und sein Bataillon mit der USS DeKALB ( ID 3010 ), der ehemalige deutsche Hilfskreuzer PRINZ EITEL FRIEDRICH, nach Frankreich gebracht. In St. Nazaire kamen sie am 31. Dezember an. Bis in den März 1918 bildete man sie in den Vogesen aus und dann ging es an die Front nach Mont-sur-la-Cote an der Verdun Front. Am 29. April übergab Major Waller das Kommando der 81. Kompanie an Sumner als er die 3. Division übernahm. Major Cole wurde am 10. Juni bei der Schlacht im Belleau Wood verwundet und Captain Dur ernannte man daraufhin zum Bataillonskommandeur, er fiel fünf Tage später, Sumner rückte nach und übernahm diesen Posten. Captain Sumner fiel am 19. Juli bei Vierzy in der Nähe von Soisson wo das 6. Maschinengewehrbataillon lag und einen Angriff auf Tigny startete.

Captain Sumner erhielt das Croix de guerre mit vergoldetem Stern und drei Silver Stare.
Er ist im amerikanischen Kriegsfriedhof von Belleau begraben.


USS SUMNER ( DD-333 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS SUMNER ( DD-333 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Captain Allen Melanchthon Sumner benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertfünfundvierzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Francisco, Kalifornien wurde am 27. August 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Margaret Page Sumner ( 21. Februar 1910 in Washington DC – 11. August 1991 in Annapolis, Anne Arundel County, Maryland ), Tochter von Captain Allen Melanchthon Sumner und Mary Morris Sumner ( 5. Februar 1885 in Lynchburg City, Virginia – 2. August 1955 in Montross, Westmoreland County, Virginia ), taufte am 27. November 1920 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Donald Bradford Beary ( 4. Dezember 1888 in Helena, Lewis and Clark County, Montana – 7. März 1966 in San Diego, Kalifornien ) stellte am 27. Mai 1921 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Vier Tage nach der Indienststellung integrierte man die USS SUMNER in die Destroyer Division 49 ( DesDiv 49 ), welche zum 13. Geschwader der Flotilla 2 innerhalb der Pazifikflotte gehörte. Die anschließenden Übungen, welche die Mannschaft auf dem neuen Zerstörer absolvieren musste, führte das Kriegsschiff entlang der kalifornischen Küste. Für den Rest des Jahres 1921 beteiligte sich der Zerstörer an Operationen und taktischen Übungen in den Gewässern vor der Marinebasis von San Diego, Kalifornien. Auch im neuen Jahr beteiligte sich das Kriegsschiff in den kalifornischen Gewässern an weiteren Übungen. Dazu gliederte man den Zerstörer in die Zerstörer Division 36. In dieser DesDiv 36 befanden sich die Kriegsschiffe USS SUMNER, USS MacDONOUGH ( DD-331 ), USS HULL ( DD-330 ), USS CORRY ( DD-334 ), USS MELVIN ( DD-335 ) und USS FARENHOLT ( DD-332 ). Dann lag die USS SUMNER zwischen dem 15. Juni und dem 14. Juli 1922 im Beton-Trockendock Nummer 2 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien. Mit dabei sind alle anderen fünf Zerstörer aus der Zerstörer Division 36. Das Trockendock hat eine Länge von über 225 Meter, eine Breite von 36,5 Meter und die Höhe des Trockendockbeckens betrug 9,14 Meter. Alle sechs Zerstörer unterzogen sich einer umfassenden Überholung. Der Zerstörer war während seines Dienstes in den folgenden Jahren in San Diego, Kalifornien stationiert. Von hier beteiligte sich das Kriegsschiff an den Übungen, die hauptsächlich entlang der US Westküste durchgeführt wurden. Außerdem gab es regelmäßige Manöver und Kreuzfahrten mit der Schlachtflotte vor der Pazifikküste Mittelamerikas, in den Hawaiianischen Gewässern und in der Karibik. Dazwischen erhielt die USS SUMNER spezielle Aufgaben, die in den normalen Dienst eingriffen. Als die Revolution gegen die Regierung von Obregón in Mexiko sich immer mehr intensivierte, so sah man in den USA das Leben und Eigentum von Amerikanern in diesem Land gefährdet. Am 17. Januar 1924 verlegte man den Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ) nach Tampico. Am selben Tag fuhr die USS SUMNER mit den Zerstörern USS HULL, USS MacDONOUGH, USS CORRY, USS MELVIN und USS FARENHOLT sowie dem Leichten Kreuzer USS OMAHA ( CL-4 ) nach Veracruz, um dort die ansässigen Amerikaner zu schützen. So legte der Zerstörer Anfang Februar 1924 in San Diego ab und fuhr in die Karibik. Mitte Februar durchquerte das Kriegsschiff den Panamakanal. Am 22. Februar lag das Schiff, zum 192. Geburtstag des ersten Präsidenten der USA, George Washington, in der Target Bay vor Culebra, Puerto Rico. Anwesend waren unter anderem auch die Zerstörer USS HULL, USS SUMNER, USS MELVIN, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS NOA ( DD-343 ), USS MERVIN ( DD-322 ) und USS MULLANY ( DD-325 ), das U-Boot USS S-20 ( SS-125 ) und das Flaggschiff des Kommandeurs der Fleet Base Force innerhalb der US Schlachtschiffflotte, das Vielseitige Hilfsschiff USS PROCYON ( AG-11 ). Anfang März 1925 gliederte man die USS SUMNER, unter anderem zusammen mit den Zerstörern der DesDiv 36, in die Scouting Flotte ein, welche auch sofort mit dem Flottenmanöver Nummer fünf begann. Dazu lagen diese Kriegsschiffe vor der Küste von Guadelupe Island, Baja California und sollten eine Angriffsschlachtflotte abwehren. Nach einer Reihe von Übungen, darin waren Schutzsicherung, Ergreifen und Besetzen eines feindlichen Ankerplatzes, Betanken auf hoher See und das Abwehren von U-Boot Angriffen integriert, nahm die Flotte Kurs nach San Francisco. Die Kriegsschiffe verließen am 15. April wieder den dortigen Hafen und fuhren in Richtung Westen. Mit dabei war unter anderem auch der U-Boot Tender USS BEAVER ( AS-5 ). Ziel waren die Hawaiianischen Inseln. Dort wurde die Flottenübung Nummer fünf zur Abwehr einer feindlichen Angriffsflotte geprobt. Die Kriegsschiffe der DesDiv 36 fuhren über die Mamala Bay, Oahu und erreichte am 28. April die Marinebasis von Pearl Harbor. Die dann stattfindenden Manöver vor Lahaina, dauerten vom 19. bis zum 29. Mai. Die Angriffsflotte bekam den Flugzeugträger USS LANGLEY, zusammen mit zwei Wasserflugzeugtendern und weiteren Schiffen auf denen Flugzeuge stationiert waren. Die Verteidigungsflotte erhielt keine Möglichkeit die Hawaiianischen Inseln von See aus zu verteidigen. Die durch die USS LANGLEY und deren Trägerflugzeuge erzielten Erfolge während des Manövers, trugen maßgeblich dazu bei, dass die Fertigstellung der USS LEXINGTON ( CV-2 ) und USS SARATOGA ( CV-3 ) forciert wurden. Nach dem Manöver legte die USS SUMNER in Pearl Harbor an. Hier bunkerte man frischen Treibstoff und Proviant. Nach einem Besuch des Hafens Hilo, Hawaii, verließ das Kriegsschiff zusammen mit der Schlachtflotte am 1. Juli die Hawaiianischen Gewässer und begann eine Goodwill Kreuzfahrt im Südwestpazifik. Zu dieser Flotte gehörten unter anderem die Zerstörer USS SUMNER, USS MacDONOUGH, USS HULL, USS MELVIN, USS FARENHOLT, USS YARBOROUGH ( DD-314 ), USS MULLANY ( DD-325 ), USS ROBERT SMITH ( DD-324 ), USS CHASE ( DD-323 ), USS KIDDER ( DD-319 ), USS MARCUS ( DD-321 ), USS SELFRIDGE ( DD-320 ), USS WOOD ( DD-317 ), USS SHIRK ( DD-318 ) und USS MERVINE ( DD-322 ) sowie der Zerstörer Tender USS MELVILLE ( AD-2 ). Auf dieser Fahrt besuchte man vom 10. zum 11. Juli Pago Pago, Amerikanisch Samoa; vom 23. bis 30. Juli Melbourne, Australien; vom 11. bis zum 21. August Lyttelton und vom 22. bis zum 24. August Wellington, Neuseeland. Die Schiffe fuhren dann über Pago Pago wieder zurück an die US Westküste. Hier legten die Kriegsschiffe am 26. September im Hafen von San Diego an. Im März 1927 durchquerte die USS SUMNER den Panamakanal, um an Manövern im Atlantil teilzunehmen. Während dieser Kreuzfahrt und der darin integrierten Manöver, gelangte der Zerstörer bis nach Boston, Massachusetts. Im Juni 1927 kehrte das Kriegsschiff in den Pazifik zurück und legte in San Diego an. Mit dem Beginn des Jahres 1928 fuhr die USS SUMNER in die Hawaiianischen Gewässer und beteiligte sich dort an mehreren Operationen. Anschließend fuhr der Zerstörer wieder an die US Westküste zurück und nahm seine Aktivitäten dort wieder auf. Im darauffolgenden Jahr durchquerte das Kriegsschiff zusammen mit der USS CORRY den Panamakanal und beteiligte sich erneut an Manövern in der Karibik. Anschließend fuhr die USS SUMNER wieder nn die kalifornischen Gewässer und beteiligte sich dort bis zum Frühjahr 1930 an mehreren Übungen. Am 5. Mai 1930 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst und versetzte es in die Pazifikreserveflotte. Den Namen USS SUMNER ( DD-333 ) strich man am 18. November 1930 von der US Navy – Liste. Bis Frühjahr 1934 diente das Schiff allerdings weiterhin der US Navy. Zunächst diente es als Kasernenschiff für U-Boot-Besatzungen und dann als Testschiff für strukturelle Festigkeitsprüfungen. Gemäß den Bestimmungen des Londoner Vertrages zur Beschränkung und Reduzierung von Seerüstungen, verkaufte man am 12. Juni 1934 den Schiffskörper an die Bethlehem Steel Corporation, Alameda Works Shipyard in Alameda, Kalifornien zum Verschrotten.


USS SUMNER ( DD-333 )
Commanding Officer
 

LCDR Donald Bradford Beary   27. Mai 1921 – 11. September 1923 (später VADM)
LCDR Richard Walter Wuest    11. September 1923 – 8. August 1926
LCDR Cleveland McCauley    8. August 1926 – 1. Juni 1927
LCDR William Joseph Butler    1. Juni 1927 – 5. Mai 1930

USS THOMPSON ( DD-305 )

USS THOMPSON ( DD-305 )

Biografie

Richard Wigginton Thompson
* 8. Juni 1809 im Culpeper County, Virginia
† 9. Februar 1900 in Terre Haute, Vigo County, Indiana
war ein amerikanischer Politiker und Marineminister

Richard Wigginton Thompson war der Sohn von William Mills Thompson (* 11. Januar 1775; † 18. September 1837 ). Er verließ 1831 Virginia und lebte für wenige Monate in Louisville, Kentucky, bevor er sich schließlich im Lawrence County, Indiana niederließ. Dort unterrichtete er als Lehrer in einer Schule, führte ein Ladengeschäft und studierte nachts Jura. 1834 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen und praktizierte in Bedford, Indiana als Anwalt und war von 1834 bis 1838 vier Mal in die Legislatur von Indiana gewählt worden. In dieser Zeit heiratete er Harriet Eliza Gardiner (* 29. Januar 1811 in Ohio; † 5. März 1888 in Terre Haute, Vigo County, Indiana). Sie bekamen sieben Kinder. Richard Wigginton Thompson war für kurze Zeit Präsident Pro Tempore des Senats von Indiana und besaß auch kurzzeitig das Amt des amtierenden Vizegouverneurs. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen von 1840 setzte er sich eifrig für die Wahl von William Henry Harrison (* 9. Februar 1773 im Charles City County, britische Kolonie Virginia; † 4. April 1841 in Washington DC) ein. Im selben Jahr vertrat Thompson die Whigs aus Indiana im Repräsentantenhaus. Man wählte ihn von 184 bis 1843 als Vertreter des zweiten Wahlbezirks von Indiana und erneut von 1847 bis 1849 in das Repräsentantenhaus. Vor der Präsidentschaftswahl von 1860 hatte sich die Partei der Whigs praktisch aufgelöst. Richard Wigginton Thompson gehörte zu jenem Parteiflügel, der sich der Constitutional Union Party anschloss und neu organisierte. Bei deren Nominierungsparteitag im Mai 1860 unterstützte era ls Vertreter Indianas die Kandidatur von John McLean (* 11. März 1785 im Morris County, New Jersey; † 4. April 1861 in Cincinnati, Ohio), der jedoch letztlich an John Bell (* 18. Februar 1797 in Nashville, Tennessee; † 11. September 1869 in Dickson County, Tennessee) scheiterte. Thompson wurde in den Bundesvorstand der Partei aufgenommen. Jedoch trat er bereits im August aus der Partei wieder aus, da er keine Zukunft für eine Dreiparteienlandschaft in den USA sah. Daher unterstützte er den Republikaner Abraham Lincoln (* 12. Februar 1809 in Hodgenville, Hardin County, Kentucky; † 15. April 1865 in Washington DC) um einen Erfolg der Demokraten zu verhindern. Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg war Thompson von 1867 bis 1869 Richter am 18. Circuit Court des Bundesstaates Indiana berufen worden. 1869 schied er aus diesem Amt aus und war zwischenzeitlich zur Republikanischen Partei gewechselt. Hier engagierte er sich sehr stark und war maßgeblich an der Festlegung der politischen Linie der Partei bei den Conventions in den Jahren 1868, 1872 und 1876 beteiligt. 1877 ernannte ihn US Präsident Rutherford Birchard Hayes (* 4. Oktober 1822 in Delaware, Ohio; † 17. Januar 1893 in Fremont, Ohio) zum Marineminister. Thompson übernahm am 13. März 1877 das Amt von George Maxwell Robeson (* 16. März 1829 in Oxford, Warren County, New Jersey; † 27. September 1897 in Trenton, New Jersey) und legte es am 20. Dezember 1880 nieder. Richard Wigginton Thompson zog sich, zusammen mit seiner Frau, nach Indiana zurück und lebte für den Rest seines Lebens in seiner Wahlheimat. Er starb am 9. Februar 1900 in Terre Haute, Vigo County, Indiana.


USS THOMPSON ( DD-305 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS THOMPSON ( DD-305 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren des Marineministers Richard Wigginton Thompson benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertsiebzehnte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel, Union Iron Works in San Francisco, Kalifornien wurde am 25. September 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Herbert H. Harris taufte am 15. Januar 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf.
Lieutenant Commander Charles Lewis Best stellte am 16. August 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Am 4. September stach die USS THOMPSON von San Francisco aus in See und begann eine Erprobungs- und Ausbildungsfahrt. Der Zerstörer fuhr dazu bis in die Magdalena Bay, Baja California Sur, Mexiko, wo auch die Geschütze erprobt werden konnten. Nach Abschluss dieser Trainingskreuzfahrt fuhr das Kriegsschiff zu seinem Heimathafen San Diego, Kalifornien und wurde dort am 29. September festgemacht. Hier gliederte man die USS THOMPSON zuerst in die Zerstörer Division 33 im Reserve Zerstörer Geschwader der Pazifikflotte. Zu dieser Division gehören noch die Schwesterschiffe USS RENO ( DD-303 ), USS FARQUAR ( DD-304 ), USS STODDERT ( DD-302 ), USS KENNEDY ( DD-306 ) und USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ). Die Zerstörer operierten zusammen mit den Kriegsschiffen aus der pazifischen Schlachtflotte. Nach den ersten gemeinsamen Flottenoperationen entlang der US Westküste verließ die USS THOMPSON am 7. Januar 1921 San Diego. Der Zerstörer beteiligte sich vor der Küste Panamas und später vor der chilenischen Küste, südlich von Valparaiso, an einem Flottenmanöver. Am 4. Februar stach das Kriegsschiff zusammen mit den Zerstörern aus der Zerstörer Division 32 von Valparaiso aus in See, fuhr nach Balboa in der Panamakanalzone und von dort aus nach Le Union, El Salvador, an der Grenze zu Honduras und Nicaragua. Am 27. Februar verließen die Zerstörer wieder den Hafen und fuhren nach Norden. Das erste Ziel war San Diego. Von hier aus nahm die USS THOMPSON ihre Kreuzfahrten wieder auf, die bis nach Seattle, Washington reichten. Am 21. Juni kehrte der Zerstörer von den Übungen vor Seattle in San Diego zurück. In den folgenden Monaten operierte das Kriegsschiff vor der kalifornischen Küste. Am 10. Dezember stach die USS THOMPSON erneut in See und fuhr wegen regulären Wartungsarbeiten in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Hier lagen zur gleichen Zeit die Zerstörer USS STODDERT, USS RENO, USS KENNEDY, USS McLANAHAN ( DD-264 ) und die Schlachtschiffe USS NEW YORK ( BB-34 ) und USS TEXAS ( BB-35 ). Die Arbeiten waren am 8. Februar 1922 abgeschlossen und der Zerstörer fuhr nach San Diego. Am 11. Februar versetzte man die USS THOMPSON in die Zerstörer Division 32 ( DesDiv 32 ) die zum Zerstörer Geschwader 11 ( DesRon 11 ) gehörte. In dieser Division war unter anderem auch die USS STODDERT eingegliedert worden. In San Diego nahm das Kriegsschiff seinen Dienst in der pazifischen Schlachtflotte wieder auf. Hier legte das Kriegsschiff nur einen Zwischenstopp zum Auffüllen der Bunker ein. Zusammen mit den Kriegsschiffen der Battle Force und der Fleet Base Force nahm die USS THOMPSON an Manövern auf dem Weg zum Panamakanal und in dessen Zone teil. Aufgabe dabei war es die Verteidigung des strategisch wichtigen Kanals zu testen. Während dieser Manöver führte die Flotte kombinierte taktische und strategische Manöver, experimentelle Torpedopraktiken und verschiedenes experimentelles Geschützschießen gegen das Küstenschlachtschiff USS IOWA ( IX-6 ) durch. Hauptsächlich schoss das Schlachtschiff USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) mit allen seinen Geschützen aus weiter Entfernung auf das Zielschiff und versenkte es. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und die Kriegsschiffe kehrten nach San Diego zurück. Die USS THOMPSON lag am 8. April hier im Hafen an seiner Halteboje längsseits, zusammen mit den Zerstörern USS KENNEDY, USS RENO, USS STODDERT, USS YOUNG ( DD-312 ), USS JACOB JONES ( DD-130 ), USS HULL ( DD-330 ), USS CORRY ( DD-334 ), USS YARBOROUGH ( DD-314 ), USS SLOAT ( DD-316 ), USS LITCHFIELD ( DD-336 ) und USS SHUBRICK ( DD-268 ) bei dem Öltanker USS CYAMA ( AO-3 ). Die USS THOMPSON blieb hier als Reserve liegen. Erst am 22. April 1923 kehrte das Kriegsschiff, zusammen mit anderen Zerstörern, in die Puget Sound Naval Shipyard zurück. Diese Werft diente als Operationsbasis. Der Zerstörer kreuzte bis Ende August vor der Küste des Bundesstaates Washington und besuchte dabei die Häfen von Astoria, Tacoma, Seattle, Bellingham, Port Angeles und Port Townsend. Ab dem 5. Juli eskortierte das Kriegsschiff den Truppentransporter USS HENDERSON ( AP-1 ). An Bord befand sich der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien). Es folgte eine Inspektionstour durch das Alaska Territorium. So besuchte der Präsident am 8. Juli Ketchikan, am 9. Juli Wrangell, vom 10. zum 11. Juli Juneau, am 11. Juli Skagway, vom 13. bis zum 19. Juli Seward, am 19. Juli Valdez, am 20. Juli Cordova und am 22. Juli Sitka. Auf dem Weg nach Süden besuchte die USS HENDERSON noch Vancouver, Britisch Columbia, Kanada. Von dort aus ging es am 26. Juli zurück nach Seattle. Vor dem Hafen nahm der US Präsident am 27. Juli von der USS HENDERSON aus eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS THOMPSON unter anderem auch die Zerstörer USS STODDERT, USS SOMERS, USS FARRAGUT und USS PERCIVAL ( DD-298 ). Die USS THOMPSON unterzog sich in der Puget Sound Naval Shipyard erneuten Wartungsarbeiten, die bis in den August hineinreichten. Anschließend gliederte man den Zerstörer in das Zerstörer Geschwader 11 ein. Die Zerstörer dieses Geschwaders stachen am 27. August geschlossen wieder in See und fuhren nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader, das in der San Francisco Bay vor Anker lag, den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY, auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS THOMPSON, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS FULLER ( DD-297 ), USS S P LEE ( DD-310 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwaderchef zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95° und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt. Am folgenden Morgen hob sich der Nebel und man begann mit der Rettung der Überlebenden. Anschließend fuhren die intakt gebliebenen Zerstörer in die Bucht der Marinestation in San Diego und legte dort am 10. September an. Noch am selben Tag bildeten die übrig gebliebenen Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 einen Kreis und man übergab dem Meer zur Erinnerung an die Kameraden, die während der Honda-Point Katastrophe ums Leben gekommen waren, mehrere Blumenkränze. Vom 22. Oktober bis zum 2. Januar 1924 nahm die USS THOMPSON an Manövern und Torpedoübungen in den Gewässern vor San Diego teil. An diesem 2. Januar 1924 stach der Zerstörer wieder in See und verließ zusammen mit den Kriegsschiffen der Pazifikflotte San Diego. Die Kriegsschiffe waren für die anstehenden Flottenmanöver zum Panamakanal unterwegs. Dieser wurde ab dem 18. Januar durchquert. Die gesamte Schlachtflotte aus dem Pazifik benötigte insgesamt sieben Tage für die Durchquerung. Der Zerstörer beteiligte sich in diesen Tagen an Übungen mit den Kriegsschiffen aus der Scout Flotte. Bis zum 31. März beteiligte sich das Kriegsschiff in der Karibik an den Wintermanövern und an den Flottenmanövern Nummer 2 und 3. Dabei wurde wieder die Verteidigung und die Einrichtungen der Kanalzone getestet. In diesen Wochen war für die Pazifikflotte die Insel Culebra, Puerto Rico auch der Anlaufpunkt für weitere Übungen. Am 22. April kehrte die USS THOPMSON nach San Diego zurück. Von hier aus beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Übungen entlang der kalifornischen Küste. Dann begannen wieder die Sommerübungen, die wie jedes Jahr in den Gewässern des Puget Sound abgehalten wurden, und dauerten vom 2. Juli bis zum 1. September. Dabei wurden unter anderem die Häfen Port Angeles, Tacoma und Seattle angelaufen. Zur Jahreswende befand sich das Kriegsschiff erneut in der Puget Sound Naval Shipyard und unterzog sich Wartungsarbeiten. Im Februar 1925 kehrte die USS THOMPSON nach San Diego zurück. Anschließend gingen die Übungen weiter. Diese verlagerten sich diesmal aber zu den Hawaiianischen Inseln. Am 3. April 1925 stach der Zerstörer zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Pazifikflotte wieder in See. Unterwegs zu den Hawaiianischen Inseln hielten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte ein Manöver ab. Es war ein Manöver in Zusammenarbeit zwischen US Navy und US Army. Es sollte ein Angriff von einem großen ausländischen Truppenkontingent auf die Hawaii-Inseln simuliert und die Verteidigung in vollem Umfang getestet werden. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. April die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Für eine Goodwill Kreuzfahrt legten unter anderem am 1. Juli die Zerstörer USS THOMPSON, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS KENNEDY und USS DECATUR ( DD-341 ) ab. Nachdem die Kriegsschiffe vom 10. zum 11. Juli im Hafen von Pago Pago, Amerikanisch Samoa gelegen hatten, erreichten sie am 23. Juli Melbourne, Australien. Erst am 6. August stachen die Kriegsschiffe wieder in See. Vier Tage später erreichten sie Dunedin, Neuseeland. Anschließend wurden die Häfen Lyttelton und Otago, Neuseeland besucht. Vom 22. bis 24. August lagen die amerikanischen Kriegsschiffe im Hafen von Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland. Die Rückfahrt an die kalifornische Küste führte die Kriegsschiffe über Pago Pago und Pearl Harbor über den Pazifik. Am 26. September erreichten die Kriegsschiffe wieder San Diego. Es folgten für den Zerstörer wieder Monate mit Übungen entlang der US Westküste. Vom 21. bis zum 27. Oktober nahm die USS THOMPSON in San Diego an den Feierlichkeiten anlässlich der Gründung der US Navy teil. Der Zerstörer lag am 8. März 1926 in der Puget Sound Naval Shipyard. Das Kriegsschiff wurde für die Fahrt nach San Diego ausgerüstet. Doch bereits 14. Juni legte der Zerstörer wieder in San Diego ab und fuhr für die Sommerübungen in den Puget Sound. Vom 20. bis zum 23. Juli beteiligte sich das Kriegsschiff in Astoria, Oregon an weiteren Feierlichkeiten. Danach wurden die Übungen weitergeführt. Erst am 1. September kehrt das Kriegsschiff an die kalifornische Küste zurück. Anschließend folgte die jährliche Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard. Erst am 22. März 1927 befand sich das Kriegsschiff auf dem Weg zu dem anstehenden Manöver in der Panamakanalzone und in der Karibik. In der Guantanamo Bay, Kuba und vor Gonaives, Haiti waren weitere Übungen angesetzt. Danach stattete die Flotte am 22. April dem Hafen von New York einen Besuch ab. Dann folgten in der Narragansett Bay gemeinsame Übungen von US Army und US Navy. Die USS THOMPSON lag bereits am 29. Mai in Hampton Roads, Virginia. Ein Großteil der Kriegsschiffe aus dem Pazifik befand sich ebenfalls in diesem Hafen und beteiligten sich am 4. Juni an der vom US Präsidenten John Calvin Coolidge (* 4. Juli 1872 in Plamoth North, Vermont; † 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts) ausgeschriebenen Flottenparade in Hampton Roads. Insgesamt achtundneunzig Kriegsschiffe waren daran beteiligt. Unter anderem gehörten zu dieser Paradeflotte die Schlachtschiffe USS MARYLAND ( BB-46 ) und USS TEXAS ( BB-35 ), der Schwere Kreuzer USS SEATTLE ( CA-11 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS THOMPSON, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS COGHLAN ( DD-326 ), USS OSBORNE ( DD-295 ) und USS GOFF ( DD-247 ) und der U-Boot Tender USS CAMDEN ( AS-6 ). Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte in ihre Heimathäfen zurück. Die Durchquerung des Panamakanals dauerte zwischen dem 11. und dem 17. Juni. USS THOMPSON legte am 25. Juni in San Diego an, stach aber bereits wieder am 1. Juli in See. Das Kriegsschiff fuhr am 16. Juli in den Puget Sound ein und beteiligte sich von dort aus an den jährlichen Sommerübungen. Der Zerstörer operierte in den folgenden Jahren nur noch entlang der US Westküste. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb der Zerstörer auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego liegen und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Am 4. April 1930 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst. Am 22. Juni 1930 strich man den Namen USS THOMPSON ( DD-305 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 10. Juni 1931 zum Verschrotten. Doch findige Geschäftsleute ließen das ausgediente Schiff in die Bucht von San Francisco schleppen und benutzten es während der Depression in den 1930er Jahren als Restaurant. Im Februar 1944 kaufte die US Navy das Schiff wieder zurück und versenkte es zum Teil im Watt der San Francisco Bay, südlich der San Mateo Bridge. Hier übten Arma- und Navy Piloten Bombenangriffe mit Bombenattrappen. Teile des Wracks liegen noch heute über der Wasserlinie und sind zu sehen. Die ehemalige USS THOMPSON wird als „South Bay Wreck“ bezeichnet. Es muss die täglichen Gezeiten überstehen und wird dafür als Berechnungspunkt benutzt.


USS THOMPSON ( DD-305 )
Commanding Officer
 

LCDR Charles Lewis Best   16. August 1920 – 8. August 1922
LCDR Thomas Alexander Symington   8. August 1922 – 1923
LCDR John Francis Connor   21. September 1923
CDR George William Kenyon   23. Dezember 1925 -?
LCDR Ernest William Broadbent   25. Juni 1928 – 4. April 1930

USS WILLIAM JONES ( DD-308 )

USS WILLIAM JONES ( DD-308 )

Biografie

William Jones
* 1760 in Philadelphia, britische Kolonie Pennsylvania
† 6. September 1831 in Bethlehem, Pennsylvania
war ein amerikanischer Politiker und Marineminister

William Jones wurde in Philadelphia in der britischen Kolonie Pennsylvania geboren. Nach dem Schulbesuch erhielt er eine Ausbildung in einer der Werften in Philadelphia. 1775 begann der Unabhängigkeitskrieg und William Jones meldete sich in einem Freiwilligenregiment. Er nahm an den Schlachten von Trenton und Princeton teil und diente anschließend auf See. Nach dem Sieg der Amerikaner begann er eine erfolgreiche berufliche Laufbahn als Kaufmann in Charleston, South Carolina und Philadelphia. Seine politische Laufbahn begann 1800 mit der Wahl in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika. Er gehörte da der Demokratisch-Republikanischen Partei an. Im folgenden Jahr bot ihm US Präsident Thomas Jefferson (* 13. April 1743 in Shadwell bei Charlottesville, britische Kolonie Virginia; † 4. Juli 1826 auf Monticello bei Charlottesville, Virginia) das Amt des Marineministers an. Doch William Jones lehnte ab und blieb bis zum Ende der Legislaturperiode 1803 im Kongress. 1805 wählte man ihn zum Mitglied in der American Philosophical Society. 1812 brach der Krieg gegen England aus. Der US Präsident James Madison (* 16. März 1751 in Port Conway, King George County, britische Kolonie Virginia; † 28. Juni 1836 in Montpelier, Virginia) bot ihm das Amt des Marineministers an. William Jones nahm dieses Angebot an und übernahm es am 19. Januar 1813 von Paul Hamilton (* 16. Oktober 1762 in Willtown, britische Kolonie South Carolina; † 30. Juni 1816 bei Beaufort, South Carolina). Seine Politik und seine ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Engländer auf den Großen Seen hatten einen großen Anteil am amerikanischen Erfolg. Seine überwiegende Strategie umfasste die Küstenverteidigung und den Handelskrieg. Bis zum Ende seiner Amtszeit gab er Empfehlungen zur Umstrukturierung des Marineministeriums und der US Navy. Diese Empfehlungen führten zur Einrichtung des Board of Commissioners-Systems, das von 1815 bis 1842 betrieben wurde. Außerdem leitete er auch für längere Zeit, von Mai 1813 bis Februar 1814, in kommissarischer Funktion das Finanzministerium als Finanzminister Abraham Alfonse Albert de Gallatin (* 29. Januar 1761 in Genf, Republik Genf; † 12. August 1849 in Astoria, New York) wegen Verhandlungen mit Frankreich seine Aufgaben nicht wahrnehmen konnte. Am 1. Dezember 1814 schied William Jones aus dem Amt des Marineministers aus und übergab es an Benjamin Williams Crowninshield (* 27. Dezember 1772 in Salem, britische Kolonie Massachusetts; † 3. Februar 1851 in Boston, Massachusetts). 1816 wählte man William Jones zum Präsidenten der Second Bank of the United States. Nach einigen Problemen in seiner Amtsführung musste er 1819 seinen Abschied nehmen und zog sich ins Privatleben zurück. Er starb am 6. September 1831 in Bethlehem, Pennsylvania.


USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren des ehemaligen Marineministers William Jones benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 2. Oktober 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Ernest P. McRitchie, Ehefrau des stellvertretenden Marinearchitekten auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, taufte am 9. April 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Charles Emery Rosendahl (* 15. Mai 1892 in Chicago, Illinois; † 17. Mai 1977 in Philadelphia, Pennsylvania) stellte am 30. September 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Sofort begann die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt. Die USS WILLIAM JONES stach von San Francisco aus in See und fuhr nach San Diego, Kalifornien, in ihren Heimathafen. Dort wurde das Kriegsschiff der Zerstörer Division 34 im Zerstörer Geschwader innerhalb der Pazifikflotte versetzt. Der Zerstörer selber wurde am Reserve Dock festgemacht. So wie diesem Kriegsschiff erging es vielen Schwesterschiffen aus der CLEMSON – Klasse, die während des Ersten Weltkrieges bestellt worden waren, aber wegen der Kürzungen der Gelder und des Personals für die US Navy nach dem Krieg mussten die Operationen der Kriegsschiffe zu Friedenszeiten ernsthaft eingeschränkt werden. Daher wurden einige der Kriegsschiffe für bestimmte Institutionen ausgeliehen. Die USS WILLIAM JONES operierte bis Ende Oktober 1921 entlang der amerikanischen Westküste zwischen Seattle, Washington und der Panamakanalzone und diente der Officers Engineering School. Am 14. Juni verließ der Zerstörer San Diego und fuhr zusammen mit dem Schwesterschiff USS WOODBURY ( DD-309 ) nach San Pedro, Kalifornien. Dort beteiligte sich die Mannschaft des Kriegsschiffes an den Konservierungs- und Wartungsarbeiten im Trockendock der Los Angeles Shipbuilding and Dry Dock Company in San Pedro. An beiden Kriegsschiffen mussten im Trockendock Korrosionsschutz- und Antifouldingfarbe aufgebracht werden. Anfang 1922 gliederte man die USS WILLIAM JONES in ein Zerstörer Geschwader das direkt der Schlachtflotte zugeteilt war. In den folgenden sieben Jahren operierte der Zerstörer zusammen mit diesen Kriegsschiffen entlang der Westküste, vom Puget Sound, Washington bis zum Panamakanal. Das Kriegsschiff nahm an Flottenmanövern, Torpedoübungen sowie an Kampfpraktiken teil. Im März 1925 beteiligte sich die USS WILLIAM JONES an dem Flottenmanöver Nummer 5. Einheiten der Schlachtflotte übten vor der Küste von Baja California, Mexiko. Diese mussten abgesichert werden. Außerdem beteiligte sich der Zerstörer an der Übung auf offener See von einem Öltanker frischen Treibstoff zu übernehmen. Den Zerstörer zog man auch zur Navigationshilfe von Flugbooten zwischen San Francisco und Hawaii heran. Am Nachmittag des 31. August 1925 sollten drei Flugboote starten. Zwei Doppeldecker PN-9 und eine Boeing PB-1. Die PB-1 musste allerdings wegen Motorproblemen bereits vor dem Start aus dem Flugprogramm gestrichen werden. Nur die Doppeldecker PN 9-Nummer 1 mit dem Piloten John Augustus Rodgers, Jr. (* 15. Januar 1881 in Washington D.C.; † 27. August 1926 mit einem Flugzeug im Sturzflug in den Delaware River) und dem Navigator Lieutenant Byron J. Connell sowie PN 9-Nummer 3 konnten starten. PN 9-Nummer drei musste dann allerdings bereits nach dreihundert Seemeilen Notwassern. Eine Kraftstoffleitung war gebrochen. Die Mannschaft der USS WILLIAM JONES konnte das Doppeldecker Flugboot ins Schlepptau nehmen und nach San Francisco zurückbringen. Das Flugboot PN 9-Nummer 1 musste rund 725 Kilometer vor der Hawaiianischen Insel Oahu Notwassern, da der Treibstoff ausgegangen war. Mit einem Behelfssegel von der Bespannung einer Tragfläche begann John Augustus Rodgers, Jr. die Weiterfahrt bis zu den Inseln. Die US Navy entschied sich zu der bis dahin größten Suchaktion im Pazifik. Nach neun Tagen, PN 9 Nummer 1 befand sich ungefähr 16 Kilometer vor der Nawiliwili Bay der Hawaiianischen Insel Kauai, wurde das Flugboot von dem amerikanischen U-Boot USS R-4 ( SS-81 ) gesichtet und nahm es ins Schlepptau. Die USS WILLIAM JONES blieb derweil in San Francisco und nahm vom 5. bis zum 15. September an den Diamond Jubilee Feierlichkeiten teil. Anschließend setzte der Zerstörer in den folgenden Monaten seine Operationen entlang der Westküste fort. Dabei war auch eine Übung in der Dunkelheit vorgeschrieben. Diese Übung begann am 31. Januar 1926. In dieser Nacht kollidierte der Zerstörer in den Coronado Roads, Kalifornien mit dem Schwesterschiff USS PERCIVAL ( DD-298 ). Dieser Zerstörer blieb dabei scheinbar unbeschädigt und fuhr zum Panamakanal weiter, um an dem anstehenden Flottenmanöver und den Übungen teilzunehmen. Nur die USS WILLIAM JONES erhielt ein Leck in Höhe des Öltanks und musste zu Reparaturarbeiten in die Werft geschleppt werden. Die Arbeiten dauerten bis Ende Februar. Der Zerstörer legte umgehend wieder ab und fuhr zum Panamakanal. Diesen durchquerte er in der Nacht vom 3. März zum 4. März. Das Kriegsschiff beteiligte sich in der atlantischen Panamakanalzone an einem Flottenmanöver, das bis zum 20. März andauerte. Die USS WILLIAM JONES besuchte entlang der US Ostküste mehrere Häfen und fuhr dann in den Pazifik zurück. Am 30. Juni legte der Zerstörer in seinem Heimathafen wieder an. Nach den jährlichen Wartungsarbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington führte das Kriegsschiff vom 7. bis zum 21. Juli 1928 eine Reservistentrainingskreuzfahrt durch. Dazu fuhr der Zerstörer in die Gewässer vor Alaska. Nur die Häfen von Ketchikan, Juneau und Sitka wurden dabei angelaufen. Nach der Rückkehr in San Diego nahm die USS WILLIAM JONES im Juli 1929 an taktischen Übungen in den Gewässern vor Balboa, Panamakanalzone und später an gemeinsamen Manövern zwischen der US Army und der US Navy vor Port Angeles, Washington teil. Ende August fuhr der Zerstörer wieder in den Hafen von San Diego. Hier blieb das Kriegsschiff die folgenden Monate liegen.
Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb die USS WILLIAM JONES auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Dort lagen unter anderem auch die Zerstörer USS FARRAGUT, USS DECATUR, USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS PERCIVAL und USS ZEILIN ( DD-313 ). Den Zerstörer stellte man am 24. Mai 1930 außer Dienst und strich am 13. August 1930 den Namen USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) von der US Navy – Liste. Am 25. Februar 1931 verkaufte man den Schiffskörper zum Verschrotten.


USS WILLIAM JONES ( DD-308 )
Commanding Officer
 

LCDR Charles Emerey Rosendahl   30. September 1920 – 16. November 1920 (später VADM)
LCDR James Gillespie Blaine Gromer   16. November 1920 – 7. Januar 1922
CDR Beret Blaine Taylor   7. Januar 1922 – 10. Juli 1922
CDR William Augustus Richardson   10. Juli 1922 – 16. Mai 1924
CDR Edmund Spence Root    16. Mai 1924 – 1. September 1926
CDR William Henry Stiles Jr.   1. September 1926 – 28. Mai 1928
LCDR Carroll Morgan Hall   28. Mai 1928 – 24. Mai 1930

USS S P LEE ( DD-310 )

USS S P LEE ( DD-310 )

Biografie

Samuel Philips Lee
* 13. Februar 1812 in Sully, Fairfax County, Virginia
† 7. Juni 1897 in Silver Spring, Maryland
war ein Offizier in der US Navy und diente während des amerikanischen Bürgerkrieges

Samuel Philips Lee war der Sohn von Francis Lightfoot Lee, Jr. (* 18. Januar 1782; † 13. April 1850) und Jane Fitzgerald Lee (* 28. Juli 1789; † 25. Juli 1816), die 1810 geheiratet hatten. Francis Lightfoot Lee, Jr. war bereits mit der Schwester von Jane, Elizabeth Fitzgerald (* 1783; † 1808) seit 1807 verheiratet gewesen. Samuel Philips Lee hatte noch drei Geschwister. Jane Elizabeth Lee Harrison (* 11. Januar 1811 im Fairfax County, Virginia; † 25. August 1837 in Leesburg, Loudoun County, Virginia), John Fitzgerald Lee (* 5. Mai 1813 in Sully Plantation, Fairfax County, Virginia; † 17. Juni 1884 in Saint Louis City, Missouri) und Frances Ann Lee Pettet (* 30. Juni 1816 in Fairfax, Fairfax County, Virginia; † 5. Dezember 1889 in Lousville, Jefferson County, Kentucky). Er war der Enkel von Richard Henry Lee (* 20. Januar 1732 im Westmoreland County, britische Kolonie Virginia; † 19. Juni 1794 im Westmoreland County, Virginia), einer der Gründerväter von Virginia und Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung; der Neffe von Francis Lightfoot Lee (* 14. Oktober 1734 in Stratford Hall Plantage, Westmoreland County, britische Kolonie Virginia; † 11. Januar 1797 im Richmond County, Virginia), ein Mitglied des House of Burgesses; Schwager von Francis Preston Blair, Jr. (* 19. Februar 1821 in Lexington, Kentucky; † 8. Juli 1875 in St. Louis, Missouri), war ein Jurist, Politiker, während des amerikanischen Bürgerkrieges ein Generalmajor, vertrat Missouri im US Repräsentantenhaus und im Senat und setzte sich aktiv gegen die Aufnahme des Staates Missouri in die Konföderation ein; und Montgomery Blair (* 10. Mai 1813 im Franklin County, Kentucky; † 27. Juli 1883 in Silver Spring, Maryland), war im Kabinett von US Präsident Abraham Lincoln der Generalpostmeister; sowie ein Cousin dritten Grades von General Robert Edward Lee (* 19. Januar 1807 in Stratford Hall Plantation, Virginia; † 12. Oktober 1870 in Lexington, Virginia). Im November 1825 ernannte man Samuel Philips Lee zum Midshipman in der US Navy. Wenig später versetzte man ihn an Bord von Kriegsschiffen. Lee erlangte den Ruf eines störrischen Offiziers. Während einer Kreuzfahrt in den 1830-ern im Pazifik auf der USS PEACOCK ( 1813 ), unter dem Kommando von Commodore Charles Wilkes (* 3. April 1798 in New York City; † 8. Februar 1877 in Washington DC), wurde er vom Dienst suspendiert. Immer im Bewusstsein seiner Familienehre war Lee in mehrere Duelle verwickelt und tötete einen Mann auf einem Mississippi Dampfschiff. 1841 versetzte man ihn in die Küstenvermessung. Doch während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges erhielt er das Kommando über den Revenue Cutter USS WASHINGTON ( 1837 ). Das Schiff gehörte zum Geschwader von Matthew Calbraith Perry ( 10. April 1794 in Newport, Rhode Island; † 4. März 1858 in New York City) und war am 16. Juni 1847 an der zweiten Schlacht von Villahermosa beteiligt, welche zur Eroberung von Tabasco führte. Nach dem Krieg übernahm Lee wieder Erkundungs-, Vermessungs- und ozeanografischen Aufgaben im hydrografischen Dienst. Dazu befehligte er unter anderem 1851 die Brigg USS DOLPHIN ( 1836 ) mit der er eine ozeanografische Forschungskreuzfahrt durch den Atlantik durchführte und wertvolle Daten lieferte. Bei Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges am 12. April 1861 kommandierte Lee, im Rang eines Commander, die Kriegsschaluppe USS VANDALIA ( 1828 ) und operierte zusammen mit dem Geschwader im Malaiischen Archipel. Umgehend verließ Lee mit der USS VANDALIA die Ostindischen Gewässer und fuhr zur amerikanischen Ostküste. Am 31. Mai gliederte man die Kriegsschaluppe in das Südatlantikblockadegeschwader, um vor Charleston und der Bull´s Bay, South Carolina Blockadedienst zu leisten. Dort konnte am 21. August der Schoner HENRY MIDDLETON, ein Blockadebrecher, der wichtige Kriegsmaterialien an die Konföderierten liefern wollte, gefangen genommen werden. Die USS VANDALIA half außerdem am 15. Oktober bei der Eroberung des Segelschiffes THOMAS WATSON. Die Kriegsschaluppe nahm auch am erfolgreichen amphibischen Angriff vom 7. zum 8. November auf Roanoke Island, North Carolina teil. Mit diesem Sieg wurde die Versorgung der Konföderierten Werft Norfolk Navy Yard, Virginia unterbunden. Sechs Monate später mussten die Konföderierten diese lebenswichtige Marineeinrichtung räumen. Commander Lee fuhr am 24. November nach New York, um die Offiziere und Besatzungsmitglieder des zerstörten Dampfers SS GOUVERNEURS abzuliefern. Auch Commander Samuel Philips Lee ging von Bord der USS VANDALIA. Man beförderte ihn zum Captain und übertrug ihm die Aufsicht über die Ausrüstungsarbeiten auf der neugebauten Dampfschaluppe USS ONEIDA ( 1861 ). Am 28. Februar 1862 übernahm er das Kommando und stellte das Kriegsschiff in den Dienst der US Navy. Wenige Tage später verließ die USS ONEIDA die New York Navy Yard und schloss sich dem Westlichen Blockadegeschwader an, das von Flaggoffizier David Glasgow Farragut (* 5. Juli 1801 ein paar Meilen von Campbell Station, Tennessee in der Nähe von Knoxville entfernt; † 14. August 1870 in Portsmouth, New Hampshire) kommandiert wurde. Am 24. April beteiligte sich die Dampfschaluppe an den Angriffen auf die Forts Jackson und St. Philip in der Mündung des Mississippi vor der Stadt New Orleans, Louisiana. Während des Kampfes konnten die beiden konföderierten Kriegsschiffe CSS GOVERNOR MOORE und CSS STONEWALL JACKSON das neugebaute Kanonenboot der US Navy, die USS VARUNA ( 1861 ) so schwer beschädigen das es sank. Die USS ONEIDA war anschließend an der Zerstörung der CSS GOVERNOR MOORE beteiligt. Das konföderierte Schiff explodierte als die Mannschaft gefangen genommen werden sollte. Der Weg auf dem Mississippi war damit frei. Am 27. April beteiligte sich die USS ONEIDA an der Zerstörung mehrere Hindernisse im Mississippi oberhalb von Carrollton, Mississippi und bereitete so den Weg für den Vicksburg Feldzug. Die Schlacht um die konföderierten Bastionen bei Vicksburg, Mississippi begann am 28. Juni und tobte bis zum 15. Juli. Den Sieg errang die Unionsflotte unter dem Kommando von Rear Admiral Farragut. Am 7. August übergab Captain Samuel Philips Lee das Kommando über die USS ONEIDA an Commander George Henry Preble (* 25. Februar 1816 in Portland, Maine; † 1. März 1885 in Boston, Massachusetts). Am 4. September 1862 ernannte man Lee zum Acting Rear Admiral. Am folgenden Tag übernahm er das Kommando über das Nordatlantikblockadegeschwader von Rear Admiral Louis Malesherbes Goldsborough (* 18. Februar 1805 in Washington D.C.; † 20. Februar 1877 in Washington D.C.). Samuel Philips Lee befehligte dieses Blockadegeschwader bis zum 11. Oktober 1864. In dieser Zeit blockierten die Kriegsschiffe der US Navy die Küste von North Carolina und führte mehrere Operationen in den Binnengewässern von North Carolina und Virginia durch. Lee übergab dann das Kommando über das Geschwader an Rear Admiral David Porter (* 1. Februar 1780 in Boston, Massachusetts; † 3. März 1843 in Pera, heute Beyoğlu, İstanbul, Türkei). Er wechselte zum Mississippi River Geschwader und befehligte dieses ab dem 1. November 1864 bis zum 14. August 1865. Der Sezessionskrieg war da bereits am 9. April 1865 beendet. Er hatte es von Captain Alexander Moseley Pennock (* 1. Oktober 1814 in Norfolk, Virginia; † 20. September 1876 in Portsmouth, Rockingham County, New Hampshire) übernommen, der es nur vorübergehend führte. Samuel Philips Lee stufte man nach dem Krieg wieder zurück und erhielt seinen Rang als Captain zurück. Er hatte umfangreiche Dienste in Washington DC zu bewältigen. Anfang 1870 ernannte man ihn dann zum Rear Admiral und am 9. Juni 1870 übernahm er von Rear Admiral Charles Henry Poor (* 11. Juni 1808 in Cambridge, Massachusetts; † 5. November 1882 in Washington DC) das Kommando über das Nordatlantik Geschwader. Dieses behielt er bis Mai 1873 und übergab es an Rear Admiral Gustavus Hall Scott (* 13. Juni 1812 im Fairfax County, Virginia; † 23. März 1882 in Washington DC). Doch bereits im Februar 1873 zog er sich aus dem aktiven Dienst in der US Navy zurück. Er starb am 7. Juni 1897 in Silver Spring, Maryland.
Samuel Philips Lee war mit Elizabeth Blair (* 20. Juni 1818 in Kentucky; † 13. Septeber 1906) verheiratet. Sie hatten einen Sohn, Francis Preston Blair Lee (* 9. August 1857 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland; † 25. Dezember 1944 in Norwood, Montgomery County, Maryland). Der Schwiegervater von Samuel Philips Lee, Francis Preston Blair Sr. (* 12. April 1791 in Abingdon, Washington County, Virginia; † 18. Oktober 1876 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland), baute 1859 unmittelbar neben seinem Haus ein zweites für die junge Familie. Beide Häuser, die sich in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses in Washington DC befinden, wurden später zu einem einzigen verbunden und ging in das Eigentum der US-Regierung über. Heute ist es als Blair House bekannt und wird von den US Präsidenten als Gästehaus benutzt.


USS S P LEE ( DD-310 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS S P Lee ( DD-310 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Rear Admiral Samuel Philips Lee benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzweiundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 31. Dezember 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Thomas J. Wyche taufte am 22. April 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander George Truman Swasey, Jr. (* 5. Februar 1885 in North Dakota;
† 4. Juli 1951 im Whatcom County, Washington) stellte am 30. Oktober 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS S P LEE versetzte man nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in die Reserve Destroyer Division der Pazifikflotte. Die meiste Zeit in den beiden folgenden Jahren blieb der Zerstörer in seinem Heimathafen San Diego, Kalifornien mit reduzierter Besatzung liegen. Der Zerstörer nahm am 6. Februar seinen Dienst wieder auf. Man integrierte das Kriegsschiff in das Zerstörer Geschwader 11 und es fuhr am übernächsten Tag nach Süden. Zusammen mit den Kriegsschiffen der Battle Force und der Fleet Base Force nahm die USS S P LEE an Manövern auf dem Weg zum Panamakanal und in dessen Zone teil. Aufgabe dabei war es die Verteidigung des strategisch wichtigen Kanals zu testen. Während dieser Manöver führte die Flotte kombinierte taktische und strategische Manöver, experimentelle Torpedopraktiken und verschiedenes experimentelles Geschützschießen gegen das Küstenschlachtschiff USS IOWA ( IX-6 ) durch. Hauptsächlich schoss das Schlachtschiff USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) mit allen seinen Geschützen aus weiter Entfernung auf das Zielschiff und versenkte es. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und der Zerstörer kehrte am 11. April nach San Diego zurück. Wenige Tage später stach das Kriegsschiff wieder in See und fuhr in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Hier unterzog sich der Zerstörer einer umfassenden Wartungsphase. Vom 25. Juni bis zum 30. August kreuzte die USS S P LEE zusammen mit den Kriegsschiffen aus der DesRon 11 entlang der Küste des Bundesstaates Washington und besuchte dabei die Häfen von Astoria, Tacoma, Seattle, Bellingham, Port Angeles und Port Townsend. Ab dem 5. Juli war das Kriegsschiff an der Eskorte des Truppentransporters USS HENDERSON ( AP-1 ) beteiligt. An Bord befand sich der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien). Es folgte eine Inspektionstour durch das Alaska Territorium. So besuchte der Präsident am 8. Juli Ketchikan, am 9. Juli Wrangell, vom 10. zum 11. Juli Juneau, am 11. Juli Skagway, vom 13. bis zum 19. Juli Seward, am 19. Juli Valdez, am 20. Juli Cordova und am 22. Juli Sitka. Auf dem Weg nach Süden besuchte die USS HENDERSON noch Vancouver, Britisch Columbia, Kanada. Von dort aus ging es am 26. Juli zurück nach Seattle. Vor dem Hafen nahm der US Präsident am 27. Juli von der USS HENDERSON aus, eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS S P LEE unter anderem auch die Zerstörer USS SOMERS, USS FARRAGUT, USS STODDERT, USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS WOODBURY ( DD-309 ) und USS PERCIVAL ( DD-298 ) anwesend. Die USS S P LEE beteiligte sich bis Ende August an Geschwader Manövern mit den Kriegsschiffen aus der Battleship Division 3. Die Zerstörer des Zerstörer Geschwaders 11 stachen am 27. August geschlossen wieder in See und fuhren nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader, das in der San Francisco Bay vor Anker lag, den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY ( DD-261 ), auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS S P LEE, USS STODDERT ( DD-302 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS FULLER ( DD-297 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen Werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwader Kommandanten zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95°, um in den Santa-Barbara-Kanal einzulaufen, und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen von Point Pedernales, auch als Honda oder Devil´s Jaw bei den Seeleuten bekannt, vor der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die tapferen Bemühungen der Besatzung das Schiff zu retten erwiesen sich als erfolglos. Die Besatzung musste am folgenden Tag den Zerstörer verlassen und er musste zum Totalverlust erklärt werden. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.

Den Namen USS S P LEE ( DD-310 ) strich man am 20. November 1923 von der US Navy – Liste. Das Wrack wurde am 29. Oktober 1925 an Robert J. Smith aus Oakland, Kalifornien für 147,86 Dollar zum Verschrotten verkauft. Sein Abwrackteam entfernte einige Ausrüstungsgegenstände von dem Zerstörer, jedoch der Rumpf des Schiffes konnte nicht geborgen werden.


USS S P LEE ( DD-310 )
Commanding Officer
 

CDR George Truman Swasey Jr.   30. Oktober 1920 – 5. September 1921
LCDR Frank Henry Luckel   5. September 1921 – Juli 1922
LCDR Howard Hartwell James Benson   Juli 1922 – 28. Oktober 1922 (später COMO)
CDR Jonathan Stuart Dowell 28. Oktober 1922 – 21. März 1923
LCDR Frank Henry Luckel 21. März 1923 – 8. September 1923

USS WOODBURY ( DD-309 )

USS WOODBURY ( DD-309 )

Biografie

Levi Woodbury
* 22. Dezember 1789 in Francestown, Hillsborough County, New Hampshire
† 4. September 1851 in Portsmouth, New Hampshire
War ein US-amerikanischer Jurist und Politiker, Gouverneur von New Hampshire, Marineminister, Finanzminister sowie Richter am Supreme Court oft he United States

Levi Woodbury wurde am 22. Dezember 1789 in Francestown, New Hampshire geboren. Er war das zweite von elf Kindern von Peter Woodbury (* 9. Januar 1767 in Beverly, Essex County, britische Kolonie Massachusetts; † 12. September 1834 in Francestown, Hillsborough County, New Hampshire) und Mary Woodbury Woodbury (* 15. August 1769 in Beverly, Essex County, britische Kolonie Massachusetts; † 31. Dezember 1839 in Francestown, Hillsborough, County, New Hampshire), die 1787 geheiratet hatten. Levi Woodbery begann seine Ausbildung an der Atkinson Academy und studierte dann an dem Dartmouth College, das er 1809 abschloss. Danach studierte er an der Tapping Reeve Law School in Litchfield, Connecticut Rechtswissenschaften. 1812 erhielt er von der New Hampshire Bar Association die Zulassung zum Rechtsanwalt und eröffnete in seiner Heimatstadt Francestown eine Kanzlei. Während seiner Zeit dort schrieb er die Hillsborough Resolves, um die Entscheidungen der Madison-Administration im Krieg von 1812 zu verteidigen. Das markierte den Beginn seines politischen Engagements. Nach der Veröffentlichung dieser Verteidigung erhielt er die Anerkennung, die er brauchte, um 1816 eine Ernennung in den Senat von New Hampshire zu erhalten. Noch im selben Jahr berief man ihn zum Richter am Obersten Gericht von New Hampshire. Dieses Amt übte er von 1817 bis 1823 aus. In dieser Zeit heiratete Levi Woodbury die dreiundzwanzigjährige Elizabeth Williams Clapp (* 25. August 1796 in Portland, Maine; † 9. Juni 1873 in Portsmouth, New Hampshire). Beide hatten sie fünf Kinder. Charles Levi Woodbury (* 22. Mai 1820 in Portsmouth, New Hampshire; † Juli 1898 in Boston, Massachusetts); Mary Elizabeth Woodbury (* 22. August 1821 in Portsmouth, New Hampshire; † 27. Januar 1887 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland), diese heiratete 1846 Montgomery Blair (* 10. Mai 1813 im Franklin County, Kentucky; † 27. Juli 1883 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland) der unter dem US Präsidenten Abraham Lincoln Postminister war; Frances Anstris Woodbury Lowery (* 29. Januar 1823; † 30. Juni 1895 in Washington DC); Virginia Lafayette Woodbury Fox (* 3. August 1824; † 28. Juni 1908), sie heiratete Gustavus Vasa Fox (* 13. Juni 1821 in Saugus, Essex County, Massachusetts; † 29. Oktober 1883 in Lowell, Middlesex County, Massachusetts), der unter US Präsident Abraham Lincoln stellvertretender Marineminister war und dem zu Ehren drei Schiffe bei der US Navy benannt worden waren; und Ellen Carolina Woodbury (* 1828; † 22. September 1909 in Atlantic City, New Jersey). Levi Woodbury war der Ur-, Urgroßvater des Schauspielers Edward Montgomery Clift (* 17. Oktober 1920 in Omaha, Nebraska; † 23. Juli 1966 in New York City). 1823 übernahm Woodbury von Samuel Bell (* 9. Februar 1770 in Londonderry, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 23. Dezember 1850 in Chester, New Hampshire) das Amt des Gouverneurs von New Hampshire. Während der Gouverneurswahl gab es innerhalb der Demokratischen Partei zwei Fraktionen. Die eine wählte Samuel Dinsmoor ( 1. Juli 1766 in Windham, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 15. März 1835 in Keene, New Hampshire) zu ihrem Kandidaten, die andere nicht öffentliche Versammlung wählte Levi Woodbury, der bei der Stichwahl haushoch gewann. Er behielt dieses Amt aber nur für ein Jahr, was für Woodbury ein Misserfolg war. Er versuchte in diesem einen Jahr die Föderalisten und die Demokratischen Republikaner zu versöhnen, was aber nicht gelang. So musste er es an David Lawrence Morril (* 10. Juni 1772 in Epping, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 28. Januar 1849 in Concord, New Hampshire) abgeben. Für ein Jahr war Woodbury dann der Sprecher im Repräsentantenhaus von New Hampshire. 1825 wählte man ihn in seinem Bundesstaat zum Senator, wo er bis 1831 blieb. In dieser Zeit war er Vorsitzender des Handelsausschusses des Senats. Während seiner politischen Karriere bis zu diesem Zeitpunkt wurde er von seinen Kritikern als unabhängig und gemäßigt charakterisiert. Gelehrte zogen später daraus die Schlüsse, dass er Unentschlossen und zögerlich an die Aufgaben heranging. Levi Woodbury war ein zuverlässiger Demokrat und unterstützte den amtierenden US Präsidenten Andrew Jackson (* 15. März 1767 in den Waxhaws; † 8. Juni 1845 nahe Nashville, Tennessee). Dafür ernannte ihn Jackson 1831 zum Marineminister. Woodbury löste den am 12. Mai 1831 scheidenden John Branch (* 4. November 1782 in Halifax, North Carolina; † 3. Januar 1863 in Enfield, North Carolina) in seinem Amt ab und trat es selber am 23. Mau an. Dadurch konnte er seine erneute gewonnene Wahl zum Senator in New Hampshire nicht antreten. Zu Beginn seiner Amtszeit war Woodbury maßgeblich an der Ernennung des Kollegen aus New Hampshire, Edmund Roberts (* 29. Juni 1784 in Portsmouth, New Hampshire; † 12. Juni 1836 in Macau) zum Spezialagenten und Gesandten für den Fernen Osten beteiligt. Woodbury behielt dieses Amt bis zum 30. Juni 1834. Von ihm wird in dieser Zeit keine herausragende Aktivität erwartet. Er übergab es an Mahlon Dickerson (* 17. April 1770 in Hanover, Morris County, britische Kolonie New Jersey; † 5. Oktober 1853 in Succasunna, New Jersey). US Präsident Jackson berief Woodbury noch am selben Tag zum Finanzminister. Er löste Roger Brooke Taney (* 17. März 1777 im Calvert County, britische Kolonie Maryland; † 12. Oktober 1864 in Washington DC) ab. Woodbury wurde vom nachfolgenden US Präsidenten Martin Van Buren (* 5. Dezember 1782 in Kinderhook, Columbia County, New York; † 24. Juli 1862 in Kinderhook, Columbia County, New York) im Amt bestätigt. Er behielt es bis zum 3. März 1841. In der Zeit als Finanzminister setzte Woodbury die Vorarbeiten von Roger Brooke Taney fort und löste, wie es US Präsident Jackson wollte, die Second Bank oft he United States auf. Er bevorzugte wie Jackson das unabhängige Treasury System, also Münzgeld, und kein Papiergeld. Diese Situation rief die Finanzkrise und Panik von 1837 herauf. Das spekulative Vermächtnis der wachsenden Grundstückspreise die erste Finanzkrise in den USA. So stellten am 10. Mai 1837 die Banken in New York City jeglichen Zahlungsverkehr mit Papiergeld ein. Es durfte nur noch mit Hartgeld bezahlt werden. Die Commercial Papers besaßen nicht mehr ihren vollen Nennwert. Die Rezession sollte sieben Jahre anhalten. Woodbury erkannte nach der beginnenden Panik, dass das US-Finanzministerium eine sichere Verwaltung benötigte, nicht von Geschäftsbanken abhängig sein durfte und eigene Mittel bereitstellen musste. Er unterstützte das Gesetz für ein unabhängiges Finanzsystem, das 1840 vom Kongress verabschiedet wurde. Dieses Gesetz hob im folgenden Jahr sein Nachfolger Thomas Ewing, Sr. (* 28. Dezember 1789 im Ohio County, Virginia; † 26. Oktober 1871 in Lancaster, Ohio) wieder auf, aber der Grundstein für ein unabhängiges Finanzsystem war gelegt und schließlich unter US Präsident James Knox Polk (* 2. November 1795 in Pinelle, Mecklenburg County, North Carolina; † 15. Juni 1849 in Nashville, Tennessee ) 1846 gegründet. Levi Woodbury ging nach seiner Ablösung als Finanzminister nach New Hampshire zurück und nahm hier bis 1845 wieder einen Sitz im Senat ein. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1844 unterstützte er, wie auch die Demokraten, die Nominierung von James Knox Polk als nächsten Präsidenten. In diesem Jahr hielt Woodbury auch eine Phi Beta Kappa-Ansprache an seiner Alma Mater, dem Dartmouth College. In dieser Ansprache ging es um die Serie von fünf Landschaftsgemälden von Thomas Coles (* 1. Februar 1801 in Bolton le Moors, Lancashire, England; † 11. Februar 1848 in Catskill, New York) mit dem Titel „The Course of Empire“ Levi Woodbury glaubte, dass es in den Vereinigten Staaten im Gegensatz von Coles Darstellung auf den Gemälden, wo eseinen Aufstieg und Niedergang gab, es nur einen Aufstieg geben würde. Woodbury nahm am 29. Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika teil, der am 4. März 1845 begann. Dies war ein Treffen der Legislative der Bundesregierung, bestehend aus dem Senat und dem Repräsentantenhaus der USA, und trat in Washington DC zusammen. Levi Woodbury war hier der Vorsitzende des US Senatsausschusses für Finanzen. Doch dieses Amt behielt er nur für zehn Tage, der kürzeste Vorsitz den es je gab. Am 20. September 1845 nominierte US Präsident Polk, für den von Joseph Story (* 18. September 1779 in Marblehead, Massachusetts; † 10. September 1845 in Cambridge, Massachusetts) frei gewordenen Sitz im Obersten Gerichtshof der USA, Levi Woodbury. Offiziell nominiert wurde er am 23. Dezember 1845 und der US Senat bestätigte ihn am 3. Januar 1846. 1848 nominierte der Democratic National Convention Woodbury zum Präsidentschaftskandidaten. Seine Unterstützung konzentrierte sich allerdings hauptsächlich auf die Bundesstaaten Neuenglands und verlor die Vorwahlen. Bis zu seinem Tod, am 4. September 1851 in Portsmouth, New Hampshire, blieb er ein Richter am Obersten Gerichtshof. Obwohl er nur sechs Jahre im Amt war, verfasste er wichtige Stellungnahmen für das Gericht in Bezug auf die Verfassungsklausel, die Sklaverei, der Doktrin über politische Fragen und die Handelsklausel.
Man begrub Levi Woodbury auf dem Harmony Grove Cemetery in Portsmouth, Rockingham County, New Hampshire.


USS WOODBURY ( DD-309 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS WOODBURY ( DD-309 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Levi Woodbury benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhunderteinundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 3. Oktober 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Catherine Muhlenburg Chapin (* 12. Februar 1910 in Seattle, Washington; † 11. August 1988 in Oakland, Kalifornien), Tochter des Zeitungsverlegers William Wallace Chapin (* 15. Oktober 1868 in Philadelphia, Pennsylvania; † 7. November 1957 in San Francisco, Kalifornien), taufte am 6. Februar 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Frank Loper Lowe stellte am 20. Oktober 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Sofort begann die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt. Am 22. November stach die USS WOODBURY von San Francisco aus in See und fuhr nach San Diego, Kalifornien ihrem neuen Heimathafen. Dort wurde der Zerstörer am Reserve Dock festgemacht und blieb bis Februar 1921 liegen. So wie diesem Kriegsschiff erging es vielen Schwesterschiffen aus der CLEMSON – Klasse, die während des Ersten Weltkrieges bestellt worden waren, aber wegen der Kürzungen der Gelder und des Personals für die US Navy nach dem Krieg, mussten die Operationen der Kriegsschiffe zu Friedenszeiten ernsthaft eingeschränkt werden. Dementsprechend wurde in der US Navy eine sogenannte „Rotierende Reserve“ eingerichtet, um eine Bereitschaft aufrechtzuerhalten. Im Betrieb hieß dies, dass ein Drittel zum Beispiel der Zerstörer am Pier verbleibt und nur eine Mindestanzahl von Offizieren und Mannschaftsmitgliedern an Bord blieb. Ein weiteres Drittel an Zerstörern war mit der Hälfte der notwendigen Stärke an Offizieren und Mannschaft besetzt und blieb im Hafen an der Boje liegen. Auf dem letzten Drittel der Zerstörer, die volleinsatzfähig waren, wurden die Mannschaften bei regelmäßigen Einsätzen und Operationen auf See ausgebildet. Am 1. Februar 1921 verließ die USS WOODBURY die Reserve Docks und begann in den folgenden Tagen Torpedopraktiken durch. Der Zerstörer lief dazu tagsüber entlang der südkalifornischen Küste mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten, führte seine Operationen durch und kehrte abends in den Hafen zurück. Bis zum Mai blieb das Kriegsschiff hafengebunden. Erst am 14. Juni stach der Zerstörer in See und fuhr nach San Pedro, Kalifornien. Dort beteiligte sich die Mannschaft des Kriegsschiffes an den Konservierungs- und Wartungsarbeiten im Trockendock der Los Angeles Shipbuilding and Dry Dock Company in San Pedro. Zur gleichen Zeit lag hier auch das Schwesterschiff USS WILLIAM JONES ( DD-308 ). An beiden Kriegsschiffen mussten im Trockendock Korrosionsschutz- und Antifouldingfarbe aufgebracht werden. Anschließend fuhr die USS WOODBURY über Los Angeles, Kalifornien und Seattle, Washington nach San Diego zurück und blieb dort bis zum Ende des Jahres liegen. Am 14. Januar 1922 stach das Kriegsschiff zusammen mit den Schwesterschiffen USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS S P LEE ( DD-310 )und USS YOUNG ( DD-312 ) in See. Die Zerstörer erreichten am folgenden Tag um 8:20 Uhr Goat Island, die Einfahrt nach San Francisco. In diesem Hafen sollten sich Passagiere an Bord der Kriegsschiffe begeben, die in die Puget Sound Navy Yard in Bremerton, Washington gebracht werden sollten. Am Nachmittag des 18. Januar wurde der Puget Sound erreicht. Die Passagiere schifften sich aus und die vier Zerstörer liefen in die Werft ein, um sich im Trockendock einer geplanten Überholung zu unterziehen. Diese Wartungsarbeiten dauerten bis in den März hinein. Nach einigen Probefahrten stachen die vier Zerstörer am 3. April in See und fuhren in Richtung San Diego. Doch bereits nach wenigen Seemeilen musste diese Kreuzfahrt abgebrochen werden. Die USS NICHOLAS hatte einen Maschinenschaden und musste nach Port Angeles, Washington geschleppt werden. Die Reparaturen an dem Schwesterschiff dauerten nur wenige Tage. Die USS WOODBURY und die USS NICHOLAS nahmen ihre Kreuzfahrt nach Süden wieder auf und erreichten am 8. April San Diego. Der Zerstörer lag bis in den Sommer hinein am Liegeplatz Nummer 35 im Heimathafen und war in dieser Zeit wieder ein Teil der „Rotierenden Reserve“. Von Anfang Juli an bis Ende September beteiligte sich die Mannschaft der USS WOODBURY an wesentlichen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Schwesterschiffen der stillgelegten Destroyer Division 17, die an der folgenden Boje festgemacht waren. In diesen drei Monaten gab es nur zwei Unterbrechungen für die Mannschaft. Das war das Anlegen neben dem Zerstörer Tender USS MELVILLE ( AD-2 ) für eigene Reparaturarbeiten und die Teilnahme an der Beerdigung des verstorbenen Rear Admirals Uriel Sebree (* 20. Februar 1848 in Fayette, Howard County, Missouri; † 6. August 1922 in Coronado, San Diego County, Kalifornien) am 8. August. Ein Teil der Mannschaft nahm an Land an der US Navy Eskorte für den Sarg des Verstorbenen teil. Die USS WOODBURY verließ am 26. September zusammen mit der USS NICHOLAS und der USS YOUNG San Diego und begann mit Schießübungen in den südkalifornischen Gewässern. Nach einer weiteren Reparaturphase durch die Mannschaft des Zerstörer Tenders USS MELVILLE, nahm das Kriegsschiff an einer intensiven Reihe von Schieß- und Torpedoübungen teil. Ende Oktober führte der Zerstörer auch Torpedo-Bergungsarbeiten für die Schlachtschiffe USS IDAHO ( BB-42 ) und USS NEW MEXIKO ( BB-40 ) durch, die ihrerseits Übungen abhielten. Die USS WOODBURY blieb für den Rest des Jahres in San Diego und operierte in den Gewässern vor dem Heimathafen. Erst am 6. Februar 1923 stach der Zerstörer wieder in See. Zu diesem Zeitpunkt waren auch alle Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 und 12 sowie der Zerstörer Tender USS MELVILLE nach Panama unterwegs. Am 8. Februar erreichten die Kriegsschiffe die Magdalena Bay an der Baja California Sur, Mexiko. Hier übernahm die USS WOODBURY von dem Öltanker USS KANAWHA ( AO-1 ) frischen Treibstoff. Am 11. Februar wurden die Panamaischen Gewässer erreicht. Am Nachmittag dieses Tages trafen auch die Schlachtschiffe der Battleship Divisionen 3,4 und 5 ein. Auf dem Weg nach Balboa, Panamakanalzone führten die Kriegsschiffe mehrere Übungen durch. In den folgenden Wochen nahm die USS WOODBURY an dem ersten von der US Navy geplanten Großmanöver teil, dem Flottenmanöver Nummer 1. Dieses Flottenmanöver fand in der Nähe der strategischen Zone des Panamakanals statt und sollte den Verteidigungszustand dieser für die USA äußerst wichtigen Wasserstraße ermitteln. Außerdem wollten die Führungsstäbe eine augenscheinliche Einschätzung der Situation damit ermöglichen, um das Studium von Kriegsplänen zu erleichtern. Die USS WOODBURY nahm an den Übungen als Teil der Angreifenden Streitkräfte teil, die um die Battle Force herum aufgebaut wurde. Die gegnerischen Streitkräfte bestanden aus der Scouting Force, die durch eine Aufteilung der Schlachtschiffe ergänzt wurde. Während einer Phase der Operation, die meisten Schiffe lagen in der Panama Bay vor Anker, fuhr der Truppentransporter USS HENDERSON ( AP-1 ) am 14. März durch die ankernde Flotte. An Bord des Schiffes befand sich der US Marineminister Edwin C. Denby (* 18. Februar 1870 in Evansville, Indiana; † 8. Februar 1929 in Detroit, Michigan), der Chief of Naval Operations Admiral Robert Edward Coontz (* 11. Juni 1864 in Hannibal, Missouri; † 26. Januar 1935 im Puget Sound Naval Hospital, Bremerton, Washington) sowie elf Beamte aus dem Navy Department, acht Senatoren, vierunddreißig Vertreter und 28 Pressevertreter, welche an Bord von Kriegsschiffen gingen. Der zweite Teil des Flottenmanövers begann am 20. März. Auch an diesem Teil des Manövers beteiligte sich die USS WOODBURY. Es wurden Schießübungen, U-Boot-Abwehrübungen und Schutzkontrollen für die Schlachtschiffe durchgeführt. Außerdem war der Zerstörer während einer Langstreckenkampfübung das Ziel für die Kriegsschiffe der Schlachtschiff Division 4. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und der Zerstörer kehrte am 11. April nach San Diego zurück. Erst am 25. Juni stach die USS WOODBURY wieder in See und fuhr zu dem nördlichen Bundesstaat Washington. Die Fahrt führte den Zerstörer über San Francisco nach Tacoma, Washington, wo er am 2. Juli anlegte. Dort nahm ein Teil der Mannschaft an der Parade zum Unabhängigkeitstag in Tacoma teil. Das Kriegsschiff legte am 9. Juli wieder ab und erreichte noch am selben Tag Port Angeles. Fast zwei Wochen lang operierte die USS WOODBURY von diesem Hafen aus und beteiligte sich an mehreren Übungen, taktischen Manövern und Nahkampfpraktiken. Nach dieser Zeit wechselte der Zerstörer nach Bellingham, Washington und später nach Seattle, Washington. Am 27. Juli, um 4:05 Uhr, war die USS WOODBURY bereits wieder unterwegs und hatte ihren Ankerplatz verlassen. Der Zerstörer wechselte zum Ankerplatz der Flotte in der Nähe von Admirality Head. Begleitet wurde das Kriegsschiff von den Schwesterschiffen aus den Zerstörer Divisionen 32 und 33. Vor dem Hafen nahm der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) am 27. Juli von Bord des Truppentransporters USS HENDERSON aus, eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS WOODBURY unter anderem auch die Zerstörer USS NICHOLAS, USS S P LEE ( DD-310 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS PERCIVAL ( DD-298 ) anwesend. Nachdem die Flottenschau abgeschlossen war kehrte die USS WOODBURY zur Übungsroutine zurück und fungierte als Ziel für die Kriegsschiffe aus der Battleship Division 4 während deren Schießübungen. Später führte der Zerstörer taktische Übungen durch, während er die Schlachtschiffe aus dieser Division mit Scheinangriffen überprüfte. Am 4. August durchquerte der Zerstörer den Lake Washington Ship Canal und ankerte im Lake Washington. Dort blieb das Kriegsschiff für über eine Woche liegen. Erst am 13. August brach die USS WOODBURY nach Port Townsend, Washington auf. In Begleitung des Schwesterschiffes USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) übte man dort das Abfeuern von Torpedos und das Schießen mit den Geschützen. Beide Zerstörer machten sich dann azf den Weg zurück nach Seattle und fuhren nach Keyport, Washington im Puget Sound. Am 20. August erreichten sie die Werft Puget Sound Naval Shipyard. Zwei Tage später, um 8:40 Uhr, schiffte sich der Oberbefehlshaber der US Flotte, Admiral Robert Edward Coontz, sein Stab und eine Gruppe von Kongressabgeordneten ein. Mit der Vier-Sterne-Flagge des CinCUS am Mast legte die USS WOODBURY vom Pier 5 in der Puget Sound Naval Shipyard ab und fuhr nach Keyport. Dort schiffte sich Admiral Coontz sowie die anderen Passagiere wieder aus und inspizierten die US Navy Torpedostation. Anschließend begab sich der Admiral und seine Begleiter wieder an Bord des Kriegsschiffes. Die USS WOODBURY brachte diese wieder zur Puget Sound Naval Shipyard, wo der Zerstörer um 11:10 Uhr anlegte und die Passagiere von Bord gingen. Doch bereits zum Mittag kehrte die CinCUS an Bord zurück. Der Zerstörer legte ab und erreichte um 13:10 Uhr das Bell Street Dock in Seattle. Hier schiffte sich Admiral Coontz aus. Er wechseltean Bord des Schweren Kreuzers USS SEATTLE ( CA-11 ). In den folgenden Tagen beförderte die USS WOODBURY aber weitere Mitglieder der CinCUS. So der Stabschef des CinCUS Rear Admiral William Carey Cole (* 23. August 1868 in Chicago, Illinois; † 28. Mai 1935 in Vallejo, Kalifornien) und den Chief og the Bureau of Yards and Docks Rear Admiral Luther E. Gregory. Nachdem der Zerstörer seine Kreuzfahrt in den Gewässern vor dem Bundesstaat Washington abgeschlossen hat, verließ er Port Angeles und fuhr nach Süden. Unterwegs führte das Kriegsschiff taktische Manöver und Übungen mit Schlachtschiffen durch. Am 31. August erreichte die USS WOODBURY die Bucht von San Francisco. Der Zerstörer blieb hier für eine Woche vor Anker liegen. Wenige Tage später trafen weitere Schwesterschiffe aus dem Zerstörer Geschwader 11 ein, in das man die USS WOODBURY integrierte. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader den Befehl nach San Diego zu fahren und weitere taktische Übungen unterwegs absolvieren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY ( DD-261 ), auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS WOODBURY, USS S P LEE, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS NICHOLAS, USS YOUNG, USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS FULLER ( DD-297 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen Werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwader Kommandanten zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95°, um in den Santa-Barbara-Kanal einzulaufen, und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen von Point Pedernales, auch als Honda oder Devil´s Jaw bei den Seeleuten bekannt, vor der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die tapferen Bemühungen der Besatzung das Schiff zu retten erwiesen sich als erfolglos. Die Besatzung musste am folgenden Tag den Zerstörer verlassen und er musste zum Totalverlust erklärt werden. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Diesen nannte man später „Woodbury Rock“. Freiwillige von dem Zerstörer nahmen vier Taue und schwammen zu diesem Felsen, um den Zerstörer dort zu vertäuen damit er bei schwerer See nicht noch weiter auf die Felsen gepresst werden sollte. Währenddessen befahl Commander William Edgar Eberle, Kommandant der USS WOODBURY, die volle Geschwindigkeit nach achtern zu legen, um wieder freizukommen. Wasser drang in den vorderen Heizraum und überschwemmte den Maschinenraum. Ensign Horatio Ridout, der Ingenieuroffizier im Maschinenraum, versuchte mit seinen Männern die geforderte Leistung zu erbringen. Aber all diese Bemühungen waren ab 22:30 Uhr zunichte gemacht worden nachdem die Energie aufgrund der Überschwemmungen ausfiel. Die See wurde immer kabbeliger. Der Bug der USS WOODBURY wurde rhythmisch angehoben. Die Wellen schlugen immer heftiger gegen das Kriegsschiff. Die vier Taue spannten sich unter dem Druck der Wellen. Commander Eberle gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes. Gut organisiert erreichten die Besatzungsmitglieder Woodbury Rock. Später kamen noch Mannschaftsmitglieder der USS FULLER hinzu. Letztendlich erreichte die gesamte Besatzung der USS WOODBURY ohne Verluste an Menschenleben den Felsen. Das Fischerboot BUENO AMOR de ROMA unter dem Kommando von Kapitän Noceti brachte die Geretteten zur USS PERCIVAL, die unbeschädigt blieb. Den folgenden Zerstörern erging es wie folgt. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.

Die USS WOODBURY stellte man am 26. Oktober 1923 offiziell außer Dienst. Den Namen USS WOODBURY ( DD-309 ) strich man am 20. November 1923 von der US Navy – Liste. Gleichzeitig wollte man das Wrack verkaufen. Der dazu ausgehandelte Vertrag mit einer in Santa Monica, Kalifornien ansässigen Bergungsfirma, die Fryn Salvage Company, konnte zwar am 6. Februar 1924 unterzeichnet werden, wurde aber nie vollzogen. Ein weiterer Verkauf an Robert J. Smith aus Oakland, Kalifornien für 147,86 US Dollar wurde zwar am 29. Oktober 1925 registriert, aber ob diese Firma überhaupt einen Versuch unternommen hat, um das Wrack des Zerstörers zu bergen, wurde nicht aufgezeichnet. Bis Ende August 1929 blieb die USS WOODBURY und ihre gestrandeten Schwesterschiffe an Ort und Stelle liegen. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“, das eine Weltumrundung unternahm, konnte an diesem Tag auf ihrem Weg nach Los Angeles genügend Filmmaterial über die Unglücksstelle drehen.


USS WOODBURY ( DD-309 )
Commanding Officer
 

LCDR Frank Loper Lowe 20. Oktober 1920 – 26. September 1921 (später VADM)
CDR Louis Poisson Davis   26. September 1921 – 12. Dezember 1921
LCDR John Calvin Jennings 12. Dezember 1921 – 26. Oktober 1922
CDR William Edgar Eberle 26. Oktober 1922 – 8. September 1923

USS NICHOLAS ( DD-311 )

USS NICHOLAS ( DD-311 )

Biografie

Samuel Nicholas
* 1744 in Philadelphia, Pennsylvania
† 27. August 1790 in Philadelphia, Pennsylvania
war der erste Offizier bei den Continental Marines und gilt als der Erste Kommandant des Marine Corps

Samuel Nicholas war der Sohn von dem Schmied Andrew und Mary Schute Nicholas. Sein Onkel Attwood Schute war von 1756 bis 1758 der Bürgermeister von Philadelphia. Der junge Nicholas studierte am College of Philadelphia. Außerdem war er ein Freimaurer und diese Loge traf sich in dem Wirtsgaus Tun Tavern in Philadelphia. Am 5. November 1775 wurde er vom Zweiten Kontinentalkongress zum Captain of Marines ernannt. Diese Ernennung war die erste für den Continental Naval Service und man bestätigte ihm dies am 28. November mit der Ernennungsurkunde. Kaum hatte er diese in der Hand, schlug er sein Werber Hauptquartier in dem Wirtshaus Tun Tavern auf. Bis Januar 1776 hatte er eine ausreichende Anzahl von Marines geworben um die vorhandenen Schiffe in den Gewässern rund um Philadelphia zusammen mit der Continental Navy zu besetzen. Nicholas übernahm das Kommando über die Marines auf dem Kriegsschiff USS ALFRED ( 1774 ). Dieses war gleichzeitig das Flaggschiff des Kommandeurs des Geschwaders vor Philadelphia, Commodore Esek Hopkins ( 26. April 1718 – 26. Februar 1802 ), der aus Rhode Island stammte und bis dahin Handelsschiffe befehligt hatte. Am Morgen des 4. Januar 1776 setzte das Geschwader Segel und verließ den Hafen von Philadelphia. Im Delaware River war aber ein Kälteeinbruch und alle Schiffe saßen im Eis fest. Mitte Februar konnte sich das Geschwader aus dem eisigen Griff des Winters befreien und sammelte sich am 18. Februar für die ersten Operationen. Commodore Hopkins erhielt den Befehl nach New Providence, Bahamas zu segeln um die dortigen britischen Munitionsvorräte und Waffen zu erobern. John Murray, 4. Earl of Dunmore ( 1730 – 25. Februar 1809 ), Kommandeur der dortigen britischen Truppen, ließ diese Vorräte vorsorglich auf Schiffe laden und in Sicherheit bringen. Commodore Hopkins übergab Captain Nicholas das Kommando über die Landungstruppe von 234 Marines. Dies war die erste amphibische Landung in der Geschichte der Continental Navy. Ohne Kampf nahm Nicholas am 3. März 1776 mit seinen Männern Nassau ein. Sämtliches noch verfügbares Schießpulver und alle noch vorhandenen Waffen wurden sichergestellt und auf die amerikanischen Schiffe gebracht. Auf dem Rückweg nach Philadelphia begegneten sich am 6. April 1776 das amerikanische Geschwader und das zum britischen Geschwader gehörende Postschiff HMS GLASGOW ( 1757 ). Aus dieser sich entwickelnden zweistündigen Seeschlacht konnte sich das britische Schiff flüchten da die amerikanischen Kommandeure ihre Schiffe nicht bis zum entscheidenden Schlag führten da sie sich fürchteten das der Rest des Geschwaders in Newport durch den Lärm des Kanonenfeuers alarmiert würde. Commodore Hopkins hatte den Befehl erhalten Nicholas nach Philadelphia zum Kontinentalkongress zu schicken. Am 25. Juni 1776 beförderte man Samuel Nicholas zum Major. Damit stand er an der Spitze der Marines. Mit der Bekanntgabe der Beförderung erhielt Nicholas die Weisung einen Bericht über die zurückliegenden Wochen auf dem Marine Komitee abzugeben. Der Ausschuss löste ihn von der USS ALFRED ab und befahl Nicholas in Philadelphia zu bleiben. Seine Aufgabe bestand nun darin vier Kompanien Marines zu werben, zu disziplinieren und auf den Dienst für die im Bau befindlichen Fregatten vorzubereiten. Nachdem die Rekrutierung und die Grundausbildung beendet war, beantragte Nicholas die Waffen und die Ausrüstung für die vier Kompanien. Im Dezember 1776 befahl der Kontinentalkongress Samuel Nicholas sich mit drei Kompanien Marines unter dem Oberkommando von General George Washington zu stellen. Man unterstellte diese drei Kompanien dem Befehl von General John Cadwalader ( 10. Januar 1742 – 10. Februar 1786 ) und reihte sie in dessen Division mit ein. Diese Einheit sollte den Delaware River in der Nacht vom 25. zum 26 Dezember 1776 bei Burlington, New Jersey südlich von Trenton überqueren. Auf dem Fluss befanden sich Eisschollen und behinderten das Übersetzen. Die hessische Einheit in britischen Diensten hatte im Vorfeld wegen des widrigen Wetters die Wachen verjkleinert und die Patrouillen rund um Trenton völlig eingestellt. Nach einem kurzen aber heftigen Kampf ergaben sich zweidrittel der Hessen den amerikanischen Angreifern. Die Marines brauchten allerdings nicht in den Angriff eingreifen, sondern marschierten gleich weiter in Richtung Princeton wo sich die Hauptarmee von Generalleutnant Charles Cornwallis ( 31. Dezember 1738 – 5. Oktober 1805 ) befand. Ab dem 2. Januar 1777 kam es zwischen den Einheiten von Nicholas und Cornwallis zu mehreren Scharmützeln. Nachdem die Briten im Juni 1778 Philadelphia räumten, wurden wieder Webungen von Rekruten für die amerikanische Unabhängigkeitsarmee vorgenommen und die Marinekasernen wieder hergestellt. Von da an bis zum Ende des Unabhängigkeitskrieges waren die Aufgaben von Samuel Nicholas in Philadelphia ähnlich denen eines späteren Kommandanten. Außerdem war Nicholas immer noch aktiv bei der Werbung von Rekruten tätig als Muster Meister der Navy. Am 20. November 1779 verlangte der Kongress schriftlich, dass für das in Portsmouth, New Hampshire neuzubauenden Linienschiff USS AMERICA ( 1782 ) ein komplettes Detachment Marines vorgehalten werden müsse. Man war der festen Überzeugung dabei ausgegangen das Samuel Nicholas in Philadelphia bleibt. Doch das Schiff wurde Frankreich überlassen. Nach der Auflösung der Continental Marines und der Continental Navy nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges im Jahre 1783, kehrte Samuel Nicholas ins zivile Leben zurück und wurde ein gründungsmitglied der Pennsylvania Society of Cincinnati. Samuel Nicholas verstarb am 27. August 1790 in Philadelphia während einer Epidemie an Gelbfieber. Man begrub seinen Leichnam in der Friends Graveyard bei Arch Street Friends Meeting.

Drei Schiffe sind bei der US Navy zu Ehren von Samuel Nicholas benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS NICHOLAS ( DD-311 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS NICHOLAS ( DD-449 ) aus der FLETCHER – Klasse.
Das dritte Schiff war die Lenkwaffenfregatte USS NICHOLAS ( FFG-47 ) aus der OLIVER HAZARD PERRY – Klasse.


USS NICHOLAS ( DD-311 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS NICHOLAS ( DD-311 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren des ersten Kommandanten des United States Marine Corps, Samuel Nicholas, benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertdreiundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 11. Januar 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Edith Barry taufte am 1. Mai 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Herndon Browning Kelly stellte am 23. November 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach Abschluss der Ausrüstungsarbeiten stach die USS NICHOLAS am 17. Dezember von der Mare Island Naval Shipyard aus in See und fuhr nach San Diego, Kalifornien ihrem neuen Heimathafen. In dieser dreitägigen Fahrt wurde der Zerstörer erprobt und die Mannschaft erhielt eine erste Ausbildung. Am 20. Dezember fuhr das Kriegsschiff in den Hafen von San Diego ein. Dort wurde der Zerstörer am Reserve Dock festgemacht und blieb bis Januar 1922 liegen. So wie diesem Kriegsschiff erging es vielen Schwesterschiffen aus der CLEMSON – Klasse, die während des Ersten Weltkrieges bestellt worden waren, aber wegen der Kürzungen der Gelder und des Personals für die US Navy nach dem Krieg, mussten die Operationen der Kriegsschiffe zu Friedenszeiten ernsthaft eingeschränkt werden. Dementsprechend wurde in der US Navy eine sogenannte „Rotierende Reserve“ eingerichtet, um eine Bereitschaft aufrechtzuerhalten. Im Betrieb hieß dies, dass ein Drittel zum Beispiel der Zerstörer am Pier verbleibt und nur eine Mindestanzahl von Offizieren und Mannschaftsmitgliedern an Bord blieb. Ein weiteres Drittel an Zerstörern war mit der Hälfte der notwendigen Stärke an Offizieren und Mannschaft besetzt und blieb im Hafen an der Boje liegen. Auf dem letzten Drittel der Zerstörer, die volleinsatzfähig waren, wurden die Mannschaften bei regelmäßigen Einsätzen und Operationen auf See ausgebildet. Am 14. Januar 1922 stach USS NICHOLAS zusammen mit den Schwesterschiffen USS WOODBURY ( DD-309 ), USS S P LEE ( DD-310 )und USS YOUNG ( DD-312 ) in See. Die Zerstörer erreichten am folgenden Tag um 8:20 Uhr Goat Island, die Einfahrt nach San Francisco. In diesem Hafen sollten sich Passagiere an Bord der Kriegsschiffe begeben, die in die Puget Sound Navy Yard in Bremerton, Washington gebracht werden sollten. Am Nachmittag des 18. Januar wurde der Puget Sound erreicht. Die Passagiere schifften sich aus und die vier Zerstörer liefen in die Werft ein, um sich im Trockendock einer geplanten Überholung zu unterziehen. Diese Wartungsarbeiten dauerten bis in den März hinein. Nach einigen Probefahrten stachen die vier Zerstörer am 3. April in See und fuhren in Richtung San Diego. Doch bereits nach wenigen Seemeilen musste diese Kreuzfahrt abgebrochen werden. Die USS NICHOLAS hatte einen Maschinenschaden erlitten und musste durch die USS WOODBURY nach Port Angeles, Washington geschleppt werden. Die anschließenden Reparaturen dauerten nur wenige Tage. Die USS NICHOLAS und die USS WOODBURY nahmen ihre Kreuzfahrt nach Süden wieder auf und erreichten am 8. April San Diego. Der Zerstörer lag bis in den Sommer hinein am Liegeplatz Nummer 35 im Heimathafen und war in dieser Zeit wieder ein Teil der „Rotierenden Reserve“. Von Anfang Juli an bis Ende September beteiligte sich die Mannschaft der USS NICHOLAS an wesentlichen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten In diesen drei Monaten gab es nur zwei Unterbrechungen für die Mannschaft. Das war das Anlegen neben dem Zerstörer Tender USS MELVILLE ( AD-2 ) für die eigenen Reparaturarbeiten und die Teilnahme an der Beerdigung des verstorbenen Rear Admirals Uriel Sebree (* 20. Februar 1848 in Fayette, Howard County, Missouri; † 6. August 1922 in Coronado, San Diego County, Kalifornien) am 8. August. Ein Teil der Mannschaft nahm an Land an der US Navy Eskorte für den Sarg des Verstorbenen teil. Die USS NICHOLAS verließ am 26. September zusammen mit der USS WOODBURY und der USS YOUNG San Diego und begann mit Schießübungen in den südkalifornischen Gewässern. Nach einer weiteren Reparaturphase durch die Mannschaft des Zerstörer Tenders USS MELVILLE, nahm das Kriegsschiff an einer intensiven Reihe von Schieß- und Torpedoübungen teil. Ende Oktober führte der Zerstörer auch Torpedo-Bergungsarbeiten für die Schlachtschiffe USS IDAHO ( BB-42 ) und USS NEW MEXIKO ( BB-40 ) durch, die ihrerseits Übungen abhielten. Die USS NICHOLAS blieb für den Rest des Jahres in San Diego und operierte in den Gewässern vor dem Heimathafen. Erst am 6. Februar 1923 stach der Zerstörer wieder in See. Zu diesem Zeitpunkt waren auch alle Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 und 12 sowie der Zerstörer Tender USS MELVILLE nach Panama unterwegs. Am 8. Februar erreichten die Kriegsschiffe die Magdalena Bay an der Baja California Sur, Mexiko. Am 11. Februar wurden die Panamaischen Gewässer erreicht. Am Nachmittag dieses Tages trafen auch die Schlachtschiffe der Battleship Divisionen 3,4 und 5 ein. Auf dem Weg nach Balboa, Panamakanalzone führten die Kriegsschiffe mehrere Übungen durch. In den folgenden Wochen nahm die USS NICHOLAS an dem ersten von der US Navy geplanten Großmanöver teil, dem Flottenmanöver Nummer 1. Dieses Flottenmanöver fand in der Nähe der strategischen Zone des Panamakanals statt und sollte den Verteidigungszustand dieser für die USA äußerst wichtigen Wasserstraße ermitteln. Außerdem wollten die Führungsstäbe eine augenscheinliche Einschätzung der Situation damit ermöglichen, um das Studium von Kriegsplänen zu erleichtern. Der Zerstörer nahm an den Übungen als ein Teil der Angreifenden Streitkräfte teil, die um die Battle Force herum aufgebaut wurde. Die gegnerischen Streitkräfte bestanden aus der Scouting Force, die durch eine Aufteilung der Schlachtschiffe ergänzt wurde. Während einer Phase der Operation, die meisten Schiffe lagen in der Panama Bay vor Anker, fuhr der Transporter USS HENDERSON ( AP-1 ) am 14. März durch die ankernde Flotte. An Bord des Schiffes befand sich der US Marineminister Edwin C. Denby (* 18. Februar 1870 in Evansville, Indiana; † 8. Februar 1929 in Detroit, Michigan), der Chief of Naval Operations Admiral Robert Edward Coontz (* 11. Juni 1864 in Hannibal, Missouri; † 26. Januar 1935 im Puget Sound Naval Hospital, Bremerton, Washington) sowie elf Beamte aus dem Navy Department, acht Senatoren, vierunddreißig Vertreter und 28 Pressevertreter, welche an Bord von Kriegsschiffen gingen. Der zweite Teil des Flottenmanövers begann am 20. März. Auch an diesem Teil des Manövers beteiligte sich die USS NICHOLAS. Es wurden Schießübungen, U-Boot-Abwehrübungen und Schutzkontrollen für die Schlachtschiffe durchgeführt. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und der Zerstörer kehrte am 11. April nach San Diego zurück. Erst am 25. Juni stach die USS NICHOLAS zusammen mit der USS WOODBURY wieder in See und fuhr zu dem nördlichen Bundesstaat Washington. Die Fahrt führte die beiden Zerstörer über San Francisco nach Tacoma, Washington, wo sie am 2. Juli anlegten. Dort nahm ein Teil der Mannschaft an der Parade zum Unabhängigkeitstag in Tacoma teil. Die Kriegsschiffe legten am 9. Juli wieder ab und erreichten noch am selben Tag Port Angeles. Fast zwei Wochen lang operierte die USS NICHOLAS und die USS WOODBURY von diesem Hafen aus und beteiligten sich an mehreren Übungen, taktischen Manövern und Nahkampfpraktiken. Nach dieser Zeit wechselten die Zerstörer nach Bellingham, Washington und später nach Seattle, Washington. Am 27. Juli, um 4:05 Uhr, waren beide Zerstörer bereits wieder unterwegs und hatten ihren Ankerplatz verlassen. Die Zerstörer wechselten zum Ankerplatz der Flotte in der Nähe von Admirality Head. Begleitet wurden sie von den Schwesterschiffen aus den Zerstörer Divisionen 32 und 33. Vor dem Hafen nahm der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) am 27. Juli von Bord des Truppentransporters USS HENDERSON aus, eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS NICHOLAS unter anderem auch die Zerstörer USS WOODBURY, USS S P LEE ( DD-310 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS PERCIVAL ( DD-298 ) anwesend. Nachdem die Flottenschau abgeschlossen war kehrte die USS NICHOLAS zur Übungsroutine zurück und fungierte als Ziel für die Kriegsschiffe aus der Battleship Division 3 während deren Schießübungen. Später führte der Zerstörer taktische Übungen durch, während er die Schlachtschiffe aus dieser Division mit Scheinangriffen überprüfte. Nachdem der Zerstörer seine Kreuzfahrt in den Gewässern vor dem Bundesstaat Washington abgeschlossen hat, verließ er Port Angeles und fuhr nach Süden. Unterwegs führte das Kriegsschiff taktische Manöver und Übungen mit Schlachtschiffen durch. Am 31. August erreichte die USS NICHOLAS die Bucht von San Francisco. Der Zerstörer blieb hier für eine Woche vor Anker liegen. Wenige Tage später trafen weitere Schwesterschiffe aus dem Zerstörer Geschwader 11 ein, in das man den Zerstörer integrierte. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader den Befehl nach San Diego zu fahren und weitere taktische Übungen unterwegs zu absolvieren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY ( DD-261 ), auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson (* 28. Februar 1874; † 7. Januar 1942), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS NICHOLAS, USS WOODBURY, USS S P LEE, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS YOUNG, USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS FULLER ( DD-297 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr fuhren sie in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen Werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwader Kommandanten zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95°, um in den Santa-Barbara-Kanal einzulaufen, und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen von Point Pedernales, auch als Honda oder Devil´s Jaw bei den Seeleuten bekannt, vor der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die tapferen Bemühungen der Besatzung das Schiff zu retten erwiesen sich als erfolglos. Die Besatzung musste am folgenden Tag den Zerstörer verlassen und er musste zum Totalverlust erklärt werden. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Diesen nannte man später „Woodbury Rock“. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Der Kommandant des Zerstörers, Lieutenant Commander Herbert Otto Roesch (* 30. September 1886; † 20. März 1961) tat sein Möglichstes, um den Verlust des Kriegsschiffes zu verhindern, als die schwere See über dieses hereinbrach und die Felsen sich immer tiefer in den Rumpf bohrten. Doch die USS NICHOLAS wurde von der Strömung erfasst und trieb langsam nach achtern und blieb mit einer Neigung von 25° nach Steuerbord auf einem Felsen liegen. In der gesamten Nacht versuchte die Besatzung das Kriegsschiff doch noch zu retten. Aber am Morgen, als die Wellen noch höher aufstiegen, wurde die Situation kritisch und LCDR Roesch gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes. Der Befehl wurde ausgeführt. Die gesamte Mannschaft konnte sicher an Land gebracht werden. Hinter der USS NICHOLAS fuhr die USS FARRAGUT zwar auch auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.

Die USS NICHOLAS stellte man am 26. Oktober 1923 offiziell außer Dienst. Den Namen USS NICHOLAS ( DD-311 ) strich man am 20. November 1923 von der US Navy – Liste, genauso wie die anderen sechs Schwesterschiffe. Gleichzeitig wollte man das Wrack verkaufen. Der dazu ausgehandelte Vertrag mit einer in Santa Monica, Kalifornien ansässigen Bergungsfirma, die Fryn Salvage Company, konnte zwar am 6. Februar 1924 unterzeichnet werden, wurde aber nie vollzogen. Ein weiterer Verkauf an Robert J. Smith aus Oakland, Kalifornien für 147,86 US Dollar wurde am 29. Oktober 1925 registriert. Obwohl einige Ausrüstungsgegenstände von dem Wrack geborgen werden konnten, wurde der Schiffsrumpf den Wellen und der Gnade des Meeres überlassen. Bis Ende August 1929 blieb die USS NICHOLAS und ihre gestrandeten Schwesterschiffe an Ort und Stelle liegen. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“, das eine Weltumrundung unternahm, konnte an diesem Tag auf ihrem Weg nach Los Angeles genügend Filmmaterial über die Unglücksstelle drehen.


USS NICHOLAS ( DD-311 )
Commanding Officer
 

LCDR Herndon Browning Kelly 23. November 1920 – 28. Oktober 1921
LCDR Herbert Otto Roesch 3. August 1922 – 8. September 1923

USS FARRAGUT ( DD-300 )

USS FARRAGUT ( DD-300 )

Biografie

David Glasgow Farragut
* 5. Juli 1801 ein paar Meilen von Campbell Station, Tennessee in der Nähe von Knoxville entfernt
† 14. August 1870 in Portsmouth, New Hampshire
Er war einer der bekanntesten US-amerikanischen Marineoffiziere des 19. Jahrhunderts, ein Flaggoffizier der United States Navy während des amerikanischen Bürgerkrieges.
Er war der erste Konteradmiral, Vizeadmiral und Admiral in der US Navy.

Der Vater von David war Jorge Ferragut Mesquida ( 29. oder 30. September 1755 Ciutadella de Menorca, Overseses territory oft he Kingdom of Great Britan – 4. Juni 1817 in Pascagoula, Mississippi ), er stammte ursprünglich von der Insel Menorca, Spanien und war dort Kapitän eines Handelsschiffes. Er war der Sohn von Antoni Ferragut und Joana Mesquida. Nach der Ankunft in Amerika 1766 änderte er seinen Namen ins Englische und nannte sich ab sofort George Farragut. Er diente in der Revolutionsarmee als Kavallerie Offizier bei der Tennessee Miliz. Gegen Ende des Krieges ließ er sich in Knoxville, Tennessee, nieder, wo ihm von der Regierung ein Stück Land gegeben wurde und er betrieb eine Fähre bei Lowe Ferry auf dem Holston River. Aus North Carolina stammte seine zukünftige Frau, Elizabeth Shine ( 1765 – 1808 ), sie war Schottisch-Irischer Abstammung. Ein paar Meilen von Campbell Station, Tennessee in der Nähe von Knoxville kam David Glasgow Farragut zur Welt. Davids Geburtsname war eigentlich James. Nach dem Tod seiner Mutter 1808 nahm ein befreundeter Marineoffizier, David Porter, ihn bei sich auf. Zu Ehren seines Adoptivvaters nahm er dann den Namen David an. David Farragut wuchs in einer Marinefamilie auf. Seine Stiefbrüder, David Dixon Porter ( 1813 – 1891 ) und William Dixon Porter ( 1808 – 1864 ) spielten im zukünftigen Bürgerkrieg auf der Unionsseite als Admirale eine bedeutende Rolle. Das Verhältnis zu seinen Stiefbrüdern blieb aber Zeitlebens getrübt. Mit 9 Jahren trat David in die US Navy ein und Ende 1810 fuhr er zum ersten Mal mit Porter zur See. Man ernannte ihn am 17. Dezember 1810 zu Seekadetten. Im Alter von 12 Jahren kämpfte Farragut im Krieg von 1812 gegen die Briten unter dem Kapitän David Porter auf der Fregatte USS ESSEX. Der junge Fähnrich unterdrückte eine Meuterei unter den Matrosen, gleich am Anfang des Krieges, in dem er einen Angreifer über Bord warf und so das Problem beseitigte. Am 13. August 1812, 3 Monate nach Kriegsbeginn, sichtete Farragut das britische Schiff HMS ALERT und die Mannschaft der USS ESSEX eroberte das Schiff. Dieses blieb bis 1829 in US Diensten. Farragut war an der Seeschlacht bei Charles Island, ein Atoll von den Galapagos Inseln, am 14. Juli 1813, beteiligt. Es sollten aus dieser Region britische Freibeuter verdrängt werden. Danach landete am 25. Oktober 1813 David Porter mit der USS ESSEX und zehn anderen Kriegsschiffen auf Nuka Hiva, einer Marquesas Insel von Französisch-Polynesien und baute dort die erste Marinebasis Amerikas und erste Kolonie im Pazifik mit dem Namen Madisonville auf. Im Mai 1814 gab man diese Basis wieder auf. Am 28. März 1814 folgte die Schlacht von Valparaiso, Chile. Dort wurde die USS ESSEX und die USS ESSEX JUNIOR von den britischen Schiffen HMS PHOEBE und HMS CHERUB erobert. Farragut erlitt dabei eine Verwundung und wurde wie alle anderen amerikanischen Überlebenden gefangen genommen. Nach dem Ende des Krieges am 18. Februar 1815 kam er wieder frei und ging zurück nach Amerika. Ab 1817 war Farragut unter dem Befehl von David Porter auf der USS MACEDONIEN an den Operationen gegen die Piraten in der Karibik beteiligt. Dort beförderte man ihn 1822 zum Lieutenant. Mit der Beförderung zum Lieutenant 1822 bekam Farragut auch sein erstes Kommando über ein Schiff. Es war der Schoner USS FERRET. Mit diesem Schiff kämpfte er in der Karibik gegen die Piraten. 1825 kenterte die USS FERRET bei einem Sturm. Nach der ersten Kreuzfahrt mit der USS FERRET heiratete Farragut Susan Caroline Marchant. Nach Jahren der Krankheit starb sie trotz aufopferungsvoller Pflege von David Farragut am 27. Dezember 1840. Am 26. Dezember 1843 heiratete Farragut seine zweite Frau, Virginia Loyall, die ihm einen Sohn, Loyall Farragut, am 12. Oktober 1844 gebar. 1844 beförderte man ihn zum Commander und 1855 zum Captain. Im Jahre 1853 wählte der Marineminister James C. Dobbin den Commander David Glasgow Farragut aus, der die Marineeigene Werft Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien aufbauen sollte. Im August 1854 gratulierte der 14. Präsident der USA, Franklin Pierce, in Washington Farragut für seine Karriere bei der Marine und stellte ihn die Stelle als Assistenz Inspektor der Ordonanz in Norfolk, Virginia in Aussicht. Am 16. September 1854 stellte Farragut die Mare Island Naval Yard in den Dienst der US Navy. Jetzt war an der Westküste der USA ein Hafen wo auch Schiffe repariert werden konnten. Sein Kommando endete dort am 16. Juli 1858 und am 11. August 1859 wurde er wie ein Held verabschiedet. Sein Ziel war Norfolk, Virginia. Vor dem Bürgerkrieg war, um Farragut allen klar, dass er die Sezession als klaren Verrat verstand. Noch vor dem Ausbruch des Krieges zog er deshalb mit seiner Familie in ein kleines Städtchen in der Nähe von New York City. Farragut bot der Union seine Dienste an. Die Navy hatte einige Zweifel an der Loyalität von Farragut gegenüber der Union weil er und seine Frau aus den Südstaaten stammten. Farraguts Stiefbruder David Dixon Porter war als Kommandant für die Organisation der Operation gegen New Orleans verantwortlich. Porter verbürgte sich für ihn und so nahm die Navy sein Ersuchen an. Im April 1862 befahl Farragut das West Gulf Blockade Geschwader. Sein Flaggschiff war die Dampfschaluppe USS HARTFORD. Weitere Schiffe waren 7 Dampfschaluppen, 12 Kanonen-, und 19 Mörserboote und 1 besegelte Schaluppe. Am 18. April sind die Schiffe von Farragut 75 Meilen von New Orleans entfernt. Am 20. April überstehen Fort St. Philip und Fort Jackson, 3000 Mann und 126 Geschütze, Farraguts Bombardement nahezu unbeschädigt. Die Kanonenboote USS ITASCA und USS PINOLA versuchen einen Fahrweg durch den Mississippi zu sprengen. Farragut hat sich vor Fort Jackson und St. Philip festgefahren und will die Forts in Kiellinie passieren. Am 24. April durchbricht Farragut die Mississippisperren mit einem der bedeutendsten Marineunternehmen des Krieges. Die USS VARUNA sinkt durch Treffer aus den Forts, 4 weitere Schiffe bleiben bei dem Bombardement hängen, aber Farragut hat sein Ziel erreicht. 9 von 17 Rebellenschiffen werden versenkt oder geentert. Die CSS MANASAS läuft auf Grund und das halbfertige Panzerschiff CSS LOUISIANA wird vier Tage nach dem Stapellauf von den Konföderierten selbst versenkt. Farragut passiert die Chalmette Batterien am 26. April und ankert im Hafen von New Orleans, was ein entscheidendes Ereignis in diesem Krieg war. Deutschstämmige Kanoniere der Forts St. Philip und Jackson zwingen durch ihre offene Meuterei am 28. April den Festungskommandanten zur Kapitulation. Unionstruppen unter General Benjamin Franklin Butler nehmen New Orleans kampflos ein. Der Kongress ehrte Farragut dafür mit dem Rang eines Rear Admiral. Er war der Erste überhaupt der diesen Rang erhielt. Alle anderen vor ihm erhielten den Rang eines Flag Offiziers um sich von den Traditionen der europäischen Marinen zu unterscheiden. Farragut fuhr mit seinem Geschwader von 38 Schiffen den Mississippi aufwärts und belagerte Vicksburg ab dem 28. Juni. Am 15. Juli fährt das Panzerschiff CSS ARKANSAS, es wurde von Isaac N. Brown auf dem Yazoo River gefechtsbereit gemacht, den Kriegsschiffen von Farragut entgegen und nach Vicksburg. Bei einem Duell mit drei Kanonenbooten wird auf der USS CARONDELET einiger Schaden angerichtet. Die CSS ARKANSAS passiert die Yankee Flotte mit einigem Schaden, kann aber nicht aufgehalten werden. Durch schwere Konföderierte Batterien musste Farragut aber diese Belagerung von Vicksburg aufgeben und fährt am 26. Juli 1862 den Mississippi bis Helena, Arkansas hinauf. Am 13. März 1863, Farragut ist nicht immer kooperativ, fährt er auf seinem Flaggschiff, der USS HARTFORD, und der USS ALBATROSS in der Nacht an Port Hudson, Louisiana vorbei. Er sollte mit seinen Schiffen ein Ablenkungsmanöver starten, damit die Unionstruppen an Land die Festung einnehmen können. Farragut schlägt zu zeitig los und die Unionstruppen sind noch nicht in ihren Stellungen. Die anderen Schiffe von Farraguts Flotte, die USS GENESEE, USS KINEO, USS RICHMOND und die USS MONONGAHELA werden zum Teil beschädigt und müssen abdrehen. Die USS MISSISSIPPI läuft auf Grund und explodiert. Am 19. März wird Nantchez, Mississippi passiert und am 23. März sind beide Schiffe vor den Geschützbatterien von Warrenton. Die USS SWITZERLAND vereinigt sich mit den beiden Schiffen und sie passieren zusammen die Geschützbatterien von Grand Gulf, Mississippi. Die USS ALBATROSS wird auf dem Red River am 4. Mai schwer angeschlagen. Am 18. Mai beginnen die Kämpfe um Vicksburg. Farragut hat auf dem Weg nach Vicksburg Nantches, Mississippi, ein Umschlagplatz für Sklaven eingenommen. Konteradmiral David Dixon Porters Flotte beschießt Vicksburg und sichert den Fluss gegen Entsatztruppen sowie Verpflegung für die Festung. Am 4. Juli 1863 ergeben sich die Verteidiger von Vicksburg. Am 8. Juli geben die Verteidiger von Port Hudson auf. Der Mississippi ist in der Hand der Unionstruppen. Farragut wird zum Kommandeur des Blockadegeschwaders an den Küsten von Texas und Louisiana ernannt und kontrolliert diese. Das wichtigste Ereignis in Farraguts Leben war die Schlacht von Mobile Bay am 5. August 1864. Er hatte dafür 4 Panzer- und 14 hölzerne Schiffe zur Verfügung. Die strategisch wichtige Meeresbucht wird von Fort Gaines, Dauphine Island, und dem Fort Morgan, Pleasure Island, abgeriegelt. Der äußere Sicherungsring unterstand Brigadegeneral Richard Ramrod Page, ein Freund Farraguts aus Friedenszeiten. Die Zufahrt in die Bucht ist mit Pulvergefüllten Bierfässern vermint und vor Mobile, Alabama liegen das Panzerschiff CSS TENNESSEE und 3 Kanonenboote unter dem Kommando von Franklin Buchanan. Als die USS TECUMSEH in die Mobile Bay eindringt, fährt sie auf eine Mine und reißt 94 Mann mit in das Nasse Grab. Farragut lässt sich an den Großmast seines Flaggschiffes, die USS HARTFORD, binden um während der Schlacht die Übersicht zu behalten. Dabei soll er seine bis heute in den USA bekannte Parole „Damn the torpedos! Full speed ahead!“, „Zum Teufel mit den Torpedos! Volle Kraft voraus!“, herausgebrüllt haben. Bei diesem Gefecht gab die CSS TENNESSEE auf, die CSS GAINES sank und die USS PHILIPPI wird außer Gefecht gesetzt. Mobile, Alabama mit dem einzigen Seehafen Alabamas blieb in der Hand der Konföderierten, aber Farragut konnte seine Zufahrt blockieren. Die USS CHICKASAW beschießt Fort Gaines und die Besatzung gibt am 8. August auf. Am 21. Dezember 1864 wird Farragut zum Vizeadmiral ernannt. Nach dem Bürgerkrieg bakam er den Rang des Admirals am 25. Juli 1866 verliehen. Sein letztes Kommando im aktiven Dienst war das European Squadron von 1867 bis 1868 auf der Fregatte USS FRANKLIN das sein Flaggschiff war.

Zu Ehren von David Glasgow Farragut wurden fünf Kriegsschiffe der US Navy benannt.
Das Erste war ein Torpedoboot mit der Kennung TB-11 das am 22. März 1899 in den Dienst der US Navy gestellt wurde. Das zweite war ein Zerstörer mit der Kennung DD-300 aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war ebenfalls ein Zerstörer und das Typschiff der FARRAGUT – Klasse.
Das vierte war der Lenkwaffenzerstörer USS FARRAGUT ( DDG-37 ) aus der FARRAGUT – Klasse.
Das Fünfte und bis jetzt letzte Schiff das zu Ehren von Admiral David Glasgow Farragut benannt wurde, ist der Lenkwaffenzerstörer USS FARRAGUT ( DDG-99 ) aus der ARLEIGH BURKE – Klasse.
Außerdem ist Admiral David Glasgow Farragut der Namensgeber für den Farragut-Square in Washington, D.C., wo sich auch eine Statue von ihm befindet. Weiterhin wurden in Idaho am Lake Pend Oreille ein Ausbildungslager der U.S.Navy mit Farragut Naval Training Station und später der Farragut State Park nach ihm benannt.


USS FARRAGUT ( DD-300 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS FARRAGUT ( DD-300 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Admiral David Glasgow Farragut benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzwölfte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 4. Juli 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Marie Alden Brown Potts ( 1862 – 1937 ), Ehefrau von Captain Templin Morris Potts ( 1. November 1855 in Washington DC – 20. März 1927 in Pasadena, Kalifornien ), taufte am 21. November 1918 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Pierre Light Wilson ( 26. Dezember 1885 in Baltimore City, Maryland – 23. Mai 1936 ) stellte am 4. Juni 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nachdem die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in den Gewässern vor der Küste von San Francisco abgeschlossen war, fuhr die USS FARRAGUT in die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien, wo der Zerstörer am 3. Juli anlegte. Sofort versetzte man den Zerstörer in Reserve. Weit über die Hälfte der Besatzung wechselte auf andere Kriegsschiffe. Dieser Status blieb bis zum 31. März 1922. Man füllte die Mannschaftsstärke auf und das Kriegsschiff erhielt einen regelmäßigen Trainingsplan, der es entlang der US Westküste führte. Das Kriegsschiff verließ die US Navy Station und fuhr für eine umfangreiche Überholung in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Nach Abschluss der Arbeiten kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück und beteiligten sich an taktischen sowie an Torpedo- und Schießübungen. Am 6. Februar 1923 stach die USS FARRAGUT wieder in See und beteiligte sich vom 26. Februar bis zum 11. April an dem Flottenmanöver Nummer 1 der Kampfflotte. Dieses Manöver wurde im Raum der Panamakanalzone abgehalten. Es wurden dabei experimentelle Torpedos auf Zielschiffe abgeschossen und Schießübungen mit den Flak- und Geschütztürmen durchgeführt. Im Anschluss daran kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück. Am 25. Juni legte die USS FARRAGUT mit den Zerstörern des Zerstörer Geschwaders 11 in San Diego ab und fuhr nach Norden. Vor der Küste des Bundesstaates Washington wurden den Sommer über mehrere Manöver mit der Kampfflotte durchgeführt. In diesen Tagen, am 25. und 26. Juli, befanden sich Stabsoffiziere von US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) an Bord der Zerstörer. Die Kriegsschiffe fuhren von Seattle, Washington nach Vancouver, Britisch Columbia, Kanada und zurück. Der US Präsident nahm am 27. Juli an Bord des Transportschiffes USS HENDERSON ( AP-1 ) eine Flottenschau im Hafen von Seattle ab. Anschließend unterzog sich die USS FARRAGUT einer weiteren Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton. Das Zerstörer Geschwader 11 stach am 27. August geschlossen wieder in See und fuhr nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt das in der San Francisco Bay vor Anker liegende 11. Zerstörergeschwader den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY, auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS FULLER ( DD-297 ), USS S P LEE ( DD-310 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS CHAUNCEY ( DD-296 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS THOMPSON ( DD-305 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwaderchef zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95° und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt. Am folgenden Morgen hob sich der Nebel und man begann mit der Rettung der Überlebenden. Anschließend fuhren die intakt gebliebenen Zerstörer in die Bucht der Marinestation in San Diego und legte dort am 10. September an. Nach weiteren Übungen entlang der kalifornischen Küste stach die USS FARRAGUT am 2. Januar 1924 wieder in See und verließ zusammen mit den Kriegsschiffen der Pazifikflotte San Diego. Die Kriegsschiffe waren für die anstehenden Flottenmanöver zum Panamakanal unterwegs. Dieser wurde am 18. Januar durchquert. Bis zum 31. März beteiligte sich der Zerstörer in der Karibik an den Wintermanövern und an den Flottenmanövern Nummer 2 und 3. Anfang April kehrte die USS FARRAGUT nach San Diego zurück. Dann begannen wieder die Sommerübungen, die wie jedes Jahr in den Gewässern des Puget Sound abgehalten wurden, und dauerten vom 2. Juli bis zum 1. September. Anschließend fuhr der Zerstörer wieder zu seinem Heimathafen, kehrte aber zur Puget Sound Naval Shipyard zurück und unterzog sich einer weiteren Wartungsphase, in der auch Reparaturen ausgeführt wurden. Im Februar 1925 kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück, wo es für eine Kreuzfahrt in den Südpazifik vorbereitet wurde. Am 3. April 1925 stach die USS FARRAGUT wieder in See und fuhr zusammen mit der USS RENO ( DD-303 ) zu den Hawaiianischen Inseln. Unterwegs dorthin hielten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte ein Manöver ab. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. April die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Für eine Goodwill Kreuzfahrt legten unter anderem am 1. Juli die Zerstörer USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS DECATUR ( DD-341 ) und USS STODDERT ( DD-302 ) ab. So wurden die Häfen von Melbourne, Australien; Dunedin und Wellington, Neuseeland und Amerikanisch-Samoa besucht. Am 26. September erreichten die Kriegsschiffe wieder San Diego. Es folgten für den Zerstörer wieder Monate mit Übungen entlang der US Westküste. Die USS FARRAGUT stach am 1. Februar 1926 von San Diego aus wieder in See und fuhr zur jährlichen Flottenkonzentration bis zur Panamakanalzone. Das Manöver dauerte bis zum 20. März. Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte zu ihren Heimathäfen zurück. Am 14. Juni legte der Zerstörer wieder in San Diego ab und fuhr für die Sommerübungen in den Puget Sound. Erst am 1. September kehrt das Kriegsschiff an die kalifornische Küste zurück. Anschließend folgte die jährliche Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard. Bereits am 17. Februar befand sich das Kriegsschiff, zusammen mit der Schlachtflotte, auf dem Weg zu dem anstehenden Manöver. Nach Abschluss der Übung in der Karibik stattete die Flotte am 22. April dem Hafen von New York einen Besuch ab. Dann folgten in der Narragansett Bay gemeinsame Übungen von US Army und US Navy. Die USS FARRAGUT erreichte am 29. Mai Hampton Roads, Virginia. Ein Großteil der Kriegsschiffe aus dem Pazifik befand sich ebenfalls in diesem Hafen und beteiligten sich am 4. Juni an der vom US Präsidenten John Calvin Coolidge (* 4. Juli 1872 in Plamoth North, Vermont; † 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts) ausgeschriebenen Flottenparade in Hampton Roads. Insgesamt achtundneunzig Kriegsschiffe waren daran beteiligt. Unter anderem gehörten zu dieser Paradeflotte die Schlachtschiffe USS MARYLAND ( BB-46 ) und USS TEXAS ( BB-35 ), der Schwere Kreuzer USS SEATTLE ( CA-11 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES,   USS STODDERT, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS COGHLAN ( DD-326 ), USS OSBORNE ( DD-295 ) und USS GOFF ( DD-247 ) und der U-Boot Tender USS CAMDEN ( AS-6 ). Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte in ihre Heimathäfen zurück. Die USS FARRAGUT legte am 25. Juni in San Diego an, stach aber bereits wieder am 1. Juli in See. Das Kriegsschiff fuhr am 16. Juli in den Puget Sound ein und beteiligte sich an den Sommerübungen. Am 16. August waren insgesamt acht Flugzeuge bei dem Dole Air Race in Oakland, Kalifornien gestartet. Die Dauer des Nonstop-Fluges betrug über 26 Stunden. Auf dem Weg zwischen San Francisco und Honolulu waren mehrere Passagierschiffe stationiert, die als Funkpeilsender für die Flugzeugbesatzungen dienen sollten. Insgesamt nur zwei der gestarteten Flugzeuge haben das Ziel erreicht. Das waren Arthur Cornelius Goebel, Jr. (* 19. Oktober 1895 in Belen, New Mexiko; † 3. Dezember 1973 in Los Angeles, Kalifornien) und sein Navigator Lieutenant William Virginius Davis, Jr. (* 28. Januar 1902 in Savannah, Georgia; † 25. Juli 1981 in Mobile, Alabama), der später in der US Navy den Rang eines Vizeadmirals erreichte, mit dem Eindecker Flugzeug Travel Air 5000 und Martin Jensen (*1900; † 1992) und Paul Schluter mit einem Breese-Wilde 5-Eindecker. Insgesamt 54 Kriegsschiffe nahmen vom 17. August bis zum 5. September an der Suche nach den verschollenen Flugzeugen teil. Insgesamt 910.000 km² wurden von den Schiffen abgesucht. Die USS FARRAGUT konnte ein notgewassertes Curtiss HS-2L Flugboot noch rechtzeitig ausfindig machen und ins Schlepptau nehmen. Am 5. September kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück.
Auch in diesem Jahr begannen die Wartungsarbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard, die bis in das Jahr 1928 andauerten. Nach einem Monat in San Diego legte der Zerstörer am 9. April wieder ab und fuhr zusammen mit der Pazifikflotte nach Hawaii. Hier erfolgte das Flottenmanöver Nummer 8. Am 23. Juni kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück und machte sich bereits sechs Tage später auf den Weg zu den Sommerübungen im Puget Sound. Gleichzeitig beteiligte sich die USS FARRAGUT vom 7. bis zum 21. Juli an einer Reservisten Trainingskreuzfahrt nach Alaska. Am 4. September legte der Zerstörer in San Diego wieder an. Für Wartungsarbeiten musste das Kriegsschiff wieder nach Bremerton fahren. Die Arbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard waren im Februar 1929 abgeschlossen. Den gesamten Frühling über lag die USS FARRAGUT dann in ihrem Heimathafen. Der Zerstörer operierte vom 18. Juni bis zum 28. August mit der Flotte wieder im Puget Sound. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb die USS FARRAGUT auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Dort lagen unter anderem auch die Zerstörer USS SOMERS, USS DECATUR, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) und USS ZEILIN ( DD-313 ). Am 1. April 1930 stellte man die USS FARRAGUT außer Dienst. Am 22. Juli 1930 strich man den Namen USS FARRAGUT ( DD-300 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 31. Oktober 1930 zum Verschrotten.


USS FARRAGUT ( DD-300 )
Commanding Officer
 

CDR Pierre Light Wilson    4. Juni 1920 – 5. Januar 1922
CDR William Satterlee Pye    5. Januar 1922 – 9. Juli 1922 (später VADM)
CDR Nathan Woodworth Post    9. Juli 1922 – 15. Juni 1923
LCDR John Franklin McClain    15. Juni 1923 – 6. Juli 1924
LCDR Charles Edwin Reordan    6. Juli 1924 – 15. Oktober 1925
CDR Ernest Wheeler McKee    15. Oktober 1925 – 1. Oktober 1927
CDR William Fuller Gresham    1. Oktober 1927 – 4. September 1928
CDR Donald Flanner Patterson    4. September 1928 – 1. April 1930