USS WILLIAM JONES ( DD-308 )

USS WILLIAM JONES ( DD-308 )

Biografie

William Jones
* 1760 in Philadelphia, britische Kolonie Pennsylvania
† 6. September 1831 in Bethlehem, Pennsylvania
war ein amerikanischer Politiker und Marineminister

William Jones wurde in Philadelphia in der britischen Kolonie Pennsylvania geboren. Nach dem Schulbesuch erhielt er eine Ausbildung in einer der Werften in Philadelphia. 1775 begann der Unabhängigkeitskrieg und William Jones meldete sich in einem Freiwilligenregiment. Er nahm an den Schlachten von Trenton und Princeton teil und diente anschließend auf See. Nach dem Sieg der Amerikaner begann er eine erfolgreiche berufliche Laufbahn als Kaufmann in Charleston, South Carolina und Philadelphia. Seine politische Laufbahn begann 1800 mit der Wahl in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika. Er gehörte da der Demokratisch-Republikanischen Partei an. Im folgenden Jahr bot ihm US Präsident Thomas Jefferson (* 13. April 1743 in Shadwell bei Charlottesville, britische Kolonie Virginia; † 4. Juli 1826 auf Monticello bei Charlottesville, Virginia) das Amt des Marineministers an. Doch William Jones lehnte ab und blieb bis zum Ende der Legislaturperiode 1803 im Kongress. 1805 wählte man ihn zum Mitglied in der American Philosophical Society. 1812 brach der Krieg gegen England aus. Der US Präsident James Madison (* 16. März 1751 in Port Conway, King George County, britische Kolonie Virginia; † 28. Juni 1836 in Montpelier, Virginia) bot ihm das Amt des Marineministers an. William Jones nahm dieses Angebot an und übernahm es am 19. Januar 1813 von Paul Hamilton (* 16. Oktober 1762 in Willtown, britische Kolonie South Carolina; † 30. Juni 1816 bei Beaufort, South Carolina). Seine Politik und seine ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Engländer auf den Großen Seen hatten einen großen Anteil am amerikanischen Erfolg. Seine überwiegende Strategie umfasste die Küstenverteidigung und den Handelskrieg. Bis zum Ende seiner Amtszeit gab er Empfehlungen zur Umstrukturierung des Marineministeriums und der US Navy. Diese Empfehlungen führten zur Einrichtung des Board of Commissioners-Systems, das von 1815 bis 1842 betrieben wurde. Außerdem leitete er auch für längere Zeit, von Mai 1813 bis Februar 1814, in kommissarischer Funktion das Finanzministerium als Finanzminister Abraham Alfonse Albert de Gallatin (* 29. Januar 1761 in Genf, Republik Genf; † 12. August 1849 in Astoria, New York) wegen Verhandlungen mit Frankreich seine Aufgaben nicht wahrnehmen konnte. Am 1. Dezember 1814 schied William Jones aus dem Amt des Marineministers aus und übergab es an Benjamin Williams Crowninshield (* 27. Dezember 1772 in Salem, britische Kolonie Massachusetts; † 3. Februar 1851 in Boston, Massachusetts). 1816 wählte man William Jones zum Präsidenten der Second Bank of the United States. Nach einigen Problemen in seiner Amtsführung musste er 1819 seinen Abschied nehmen und zog sich ins Privatleben zurück. Er starb am 6. September 1831 in Bethlehem, Pennsylvania.


USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren des ehemaligen Marineministers William Jones benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 2. Oktober 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Ernest P. McRitchie, Ehefrau des stellvertretenden Marinearchitekten auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, taufte am 9. April 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Charles Emery Rosendahl (* 15. Mai 1892 in Chicago, Illinois; † 17. Mai 1977 in Philadelphia, Pennsylvania) stellte am 30. September 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Sofort begann die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt. Die USS WILLIAM JONES stach von San Francisco aus in See und fuhr nach San Diego, Kalifornien, in ihren Heimathafen. Dort wurde das Kriegsschiff der Zerstörer Division 34 im Zerstörer Geschwader innerhalb der Pazifikflotte versetzt. Der Zerstörer selber wurde am Reserve Dock festgemacht. So wie diesem Kriegsschiff erging es vielen Schwesterschiffen aus der CLEMSON – Klasse, die während des Ersten Weltkrieges bestellt worden waren, aber wegen der Kürzungen der Gelder und des Personals für die US Navy nach dem Krieg mussten die Operationen der Kriegsschiffe zu Friedenszeiten ernsthaft eingeschränkt werden. Daher wurden einige der Kriegsschiffe für bestimmte Institutionen ausgeliehen. Die USS WILLIAM JONES operierte bis Ende Oktober 1921 entlang der amerikanischen Westküste zwischen Seattle, Washington und der Panamakanalzone und diente der Officers Engineering School. Am 14. Juni verließ der Zerstörer San Diego und fuhr zusammen mit dem Schwesterschiff USS WOODBURY ( DD-309 ) nach San Pedro, Kalifornien. Dort beteiligte sich die Mannschaft des Kriegsschiffes an den Konservierungs- und Wartungsarbeiten im Trockendock der Los Angeles Shipbuilding and Dry Dock Company in San Pedro. An beiden Kriegsschiffen mussten im Trockendock Korrosionsschutz- und Antifouldingfarbe aufgebracht werden. Anfang 1922 gliederte man die USS WILLIAM JONES in ein Zerstörer Geschwader das direkt der Schlachtflotte zugeteilt war. In den folgenden sieben Jahren operierte der Zerstörer zusammen mit diesen Kriegsschiffen entlang der Westküste, vom Puget Sound, Washington bis zum Panamakanal. Das Kriegsschiff nahm an Flottenmanövern, Torpedoübungen sowie an Kampfpraktiken teil. Im März 1925 beteiligte sich die USS WILLIAM JONES an dem Flottenmanöver Nummer 5. Einheiten der Schlachtflotte übten vor der Küste von Baja California, Mexiko. Diese mussten abgesichert werden. Außerdem beteiligte sich der Zerstörer an der Übung auf offener See von einem Öltanker frischen Treibstoff zu übernehmen. Den Zerstörer zog man auch zur Navigationshilfe von Flugbooten zwischen San Francisco und Hawaii heran. Am Nachmittag des 31. August 1925 sollten drei Flugboote starten. Zwei Doppeldecker PN-9 und eine Boeing PB-1. Die PB-1 musste allerdings wegen Motorproblemen bereits vor dem Start aus dem Flugprogramm gestrichen werden. Nur die Doppeldecker PN 9-Nummer 1 mit dem Piloten John Augustus Rodgers, Jr. (* 15. Januar 1881 in Washington D.C.; † 27. August 1926 mit einem Flugzeug im Sturzflug in den Delaware River) und dem Navigator Lieutenant Byron J. Connell sowie PN 9-Nummer 3 konnten starten. PN 9-Nummer drei musste dann allerdings bereits nach dreihundert Seemeilen Notwassern. Eine Kraftstoffleitung war gebrochen. Die Mannschaft der USS WILLIAM JONES konnte das Doppeldecker Flugboot ins Schlepptau nehmen und nach San Francisco zurückbringen. Das Flugboot PN 9-Nummer 1 musste rund 725 Kilometer vor der Hawaiianischen Insel Oahu Notwassern, da der Treibstoff ausgegangen war. Mit einem Behelfssegel von der Bespannung einer Tragfläche begann John Augustus Rodgers, Jr. die Weiterfahrt bis zu den Inseln. Die US Navy entschied sich zu der bis dahin größten Suchaktion im Pazifik. Nach neun Tagen, PN 9 Nummer 1 befand sich ungefähr 16 Kilometer vor der Nawiliwili Bay der Hawaiianischen Insel Kauai, wurde das Flugboot von dem amerikanischen U-Boot USS R-4 ( SS-81 ) gesichtet und nahm es ins Schlepptau. Die USS WILLIAM JONES blieb derweil in San Francisco und nahm vom 5. bis zum 15. September an den Diamond Jubilee Feierlichkeiten teil. Anschließend setzte der Zerstörer in den folgenden Monaten seine Operationen entlang der Westküste fort. Dabei war auch eine Übung in der Dunkelheit vorgeschrieben. Diese Übung begann am 31. Januar 1926. In dieser Nacht kollidierte der Zerstörer in den Coronado Roads, Kalifornien mit dem Schwesterschiff USS PERCIVAL ( DD-298 ). Dieser Zerstörer blieb dabei scheinbar unbeschädigt und fuhr zum Panamakanal weiter, um an dem anstehenden Flottenmanöver und den Übungen teilzunehmen. Nur die USS WILLIAM JONES erhielt ein Leck in Höhe des Öltanks und musste zu Reparaturarbeiten in die Werft geschleppt werden. Die Arbeiten dauerten bis Ende Februar. Der Zerstörer legte umgehend wieder ab und fuhr zum Panamakanal. Diesen durchquerte er in der Nacht vom 3. März zum 4. März. Das Kriegsschiff beteiligte sich in der atlantischen Panamakanalzone an einem Flottenmanöver, das bis zum 20. März andauerte. Die USS WILLIAM JONES besuchte entlang der US Ostküste mehrere Häfen und fuhr dann in den Pazifik zurück. Am 30. Juni legte der Zerstörer in seinem Heimathafen wieder an. Nach den jährlichen Wartungsarbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington führte das Kriegsschiff vom 7. bis zum 21. Juli 1928 eine Reservistentrainingskreuzfahrt durch. Dazu fuhr der Zerstörer in die Gewässer vor Alaska. Nur die Häfen von Ketchikan, Juneau und Sitka wurden dabei angelaufen. Nach der Rückkehr in San Diego nahm die USS WILLIAM JONES im Juli 1929 an taktischen Übungen in den Gewässern vor Balboa, Panamakanalzone und später an gemeinsamen Manövern zwischen der US Army und der US Navy vor Port Angeles, Washington teil. Ende August fuhr der Zerstörer wieder in den Hafen von San Diego. Hier blieb das Kriegsschiff die folgenden Monate liegen.
Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb die USS WILLIAM JONES auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Dort lagen unter anderem auch die Zerstörer USS FARRAGUT, USS DECATUR, USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS PERCIVAL und USS ZEILIN ( DD-313 ). Den Zerstörer stellte man am 24. Mai 1930 außer Dienst und strich am 13. August 1930 den Namen USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) von der US Navy – Liste. Am 25. Februar 1931 verkaufte man den Schiffskörper zum Verschrotten.


USS WILLIAM JONES ( DD-308 )
Commanding Officer
 

LCDR Charles Emerey Rosendahl   30. September 1920 – 16. November 1920 (später VADM)
LCDR James Gillespie Blaine Gromer   16. November 1920 – 7. Januar 1922
CDR Beret Blaine Taylor   7. Januar 1922 – 10. Juli 1922
CDR William Augustus Richardson   10. Juli 1922 – 16. Mai 1924
CDR Edmund Spence Root    16. Mai 1924 – 1. September 1926
CDR William Henry Stiles Jr.   1. September 1926 – 28. Mai 1928
LCDR Carroll Morgan Hall   28. Mai 1928 – 24. Mai 1930

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