Archiv für den Monat: Mai 2021

USS S P LEE ( DD-310 )

USS S P LEE ( DD-310 )

Biografie

Samuel Philips Lee
* 13. Februar 1812 in Sully, Fairfax County, Virginia
† 7. Juni 1897 in Silver Spring, Maryland
war ein Offizier in der US Navy und diente während des amerikanischen Bürgerkrieges

Samuel Philips Lee war der Sohn von Francis Lightfoot Lee, Jr. (* 18. Januar 1782; † 13. April 1850) und Jane Fitzgerald Lee (* 28. Juli 1789; † 25. Juli 1816), die 1810 geheiratet hatten. Francis Lightfoot Lee, Jr. war bereits mit der Schwester von Jane, Elizabeth Fitzgerald (* 1783; † 1808) seit 1807 verheiratet gewesen. Samuel Philips Lee hatte noch drei Geschwister. Jane Elizabeth Lee Harrison (* 11. Januar 1811 im Fairfax County, Virginia; † 25. August 1837 in Leesburg, Loudoun County, Virginia), John Fitzgerald Lee (* 5. Mai 1813 in Sully Plantation, Fairfax County, Virginia; † 17. Juni 1884 in Saint Louis City, Missouri) und Frances Ann Lee Pettet (* 30. Juni 1816 in Fairfax, Fairfax County, Virginia; † 5. Dezember 1889 in Lousville, Jefferson County, Kentucky). Er war der Enkel von Richard Henry Lee (* 20. Januar 1732 im Westmoreland County, britische Kolonie Virginia; † 19. Juni 1794 im Westmoreland County, Virginia), einer der Gründerväter von Virginia und Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung; der Neffe von Francis Lightfoot Lee (* 14. Oktober 1734 in Stratford Hall Plantage, Westmoreland County, britische Kolonie Virginia; † 11. Januar 1797 im Richmond County, Virginia), ein Mitglied des House of Burgesses; Schwager von Francis Preston Blair, Jr. (* 19. Februar 1821 in Lexington, Kentucky; † 8. Juli 1875 in St. Louis, Missouri), war ein Jurist, Politiker, während des amerikanischen Bürgerkrieges ein Generalmajor, vertrat Missouri im US Repräsentantenhaus und im Senat und setzte sich aktiv gegen die Aufnahme des Staates Missouri in die Konföderation ein; und Montgomery Blair (* 10. Mai 1813 im Franklin County, Kentucky; † 27. Juli 1883 in Silver Spring, Maryland), war im Kabinett von US Präsident Abraham Lincoln der Generalpostmeister; sowie ein Cousin dritten Grades von General Robert Edward Lee (* 19. Januar 1807 in Stratford Hall Plantation, Virginia; † 12. Oktober 1870 in Lexington, Virginia). Im November 1825 ernannte man Samuel Philips Lee zum Midshipman in der US Navy. Wenig später versetzte man ihn an Bord von Kriegsschiffen. Lee erlangte den Ruf eines störrischen Offiziers. Während einer Kreuzfahrt in den 1830-ern im Pazifik auf der USS PEACOCK ( 1813 ), unter dem Kommando von Commodore Charles Wilkes (* 3. April 1798 in New York City; † 8. Februar 1877 in Washington DC), wurde er vom Dienst suspendiert. Immer im Bewusstsein seiner Familienehre war Lee in mehrere Duelle verwickelt und tötete einen Mann auf einem Mississippi Dampfschiff. 1841 versetzte man ihn in die Küstenvermessung. Doch während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges erhielt er das Kommando über den Revenue Cutter USS WASHINGTON ( 1837 ). Das Schiff gehörte zum Geschwader von Matthew Calbraith Perry ( 10. April 1794 in Newport, Rhode Island; † 4. März 1858 in New York City) und war am 16. Juni 1847 an der zweiten Schlacht von Villahermosa beteiligt, welche zur Eroberung von Tabasco führte. Nach dem Krieg übernahm Lee wieder Erkundungs-, Vermessungs- und ozeanografischen Aufgaben im hydrografischen Dienst. Dazu befehligte er unter anderem 1851 die Brigg USS DOLPHIN ( 1836 ) mit der er eine ozeanografische Forschungskreuzfahrt durch den Atlantik durchführte und wertvolle Daten lieferte. Bei Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges am 12. April 1861 kommandierte Lee, im Rang eines Commander, die Kriegsschaluppe USS VANDALIA ( 1828 ) und operierte zusammen mit dem Geschwader im Malaiischen Archipel. Umgehend verließ Lee mit der USS VANDALIA die Ostindischen Gewässer und fuhr zur amerikanischen Ostküste. Am 31. Mai gliederte man die Kriegsschaluppe in das Südatlantikblockadegeschwader, um vor Charleston und der Bull´s Bay, South Carolina Blockadedienst zu leisten. Dort konnte am 21. August der Schoner HENRY MIDDLETON, ein Blockadebrecher, der wichtige Kriegsmaterialien an die Konföderierten liefern wollte, gefangen genommen werden. Die USS VANDALIA half außerdem am 15. Oktober bei der Eroberung des Segelschiffes THOMAS WATSON. Die Kriegsschaluppe nahm auch am erfolgreichen amphibischen Angriff vom 7. zum 8. November auf Roanoke Island, North Carolina teil. Mit diesem Sieg wurde die Versorgung der Konföderierten Werft Norfolk Navy Yard, Virginia unterbunden. Sechs Monate später mussten die Konföderierten diese lebenswichtige Marineeinrichtung räumen. Commander Lee fuhr am 24. November nach New York, um die Offiziere und Besatzungsmitglieder des zerstörten Dampfers SS GOUVERNEURS abzuliefern. Auch Commander Samuel Philips Lee ging von Bord der USS VANDALIA. Man beförderte ihn zum Captain und übertrug ihm die Aufsicht über die Ausrüstungsarbeiten auf der neugebauten Dampfschaluppe USS ONEIDA ( 1861 ). Am 28. Februar 1862 übernahm er das Kommando und stellte das Kriegsschiff in den Dienst der US Navy. Wenige Tage später verließ die USS ONEIDA die New York Navy Yard und schloss sich dem Westlichen Blockadegeschwader an, das von Flaggoffizier David Glasgow Farragut (* 5. Juli 1801 ein paar Meilen von Campbell Station, Tennessee in der Nähe von Knoxville entfernt; † 14. August 1870 in Portsmouth, New Hampshire) kommandiert wurde. Am 24. April beteiligte sich die Dampfschaluppe an den Angriffen auf die Forts Jackson und St. Philip in der Mündung des Mississippi vor der Stadt New Orleans, Louisiana. Während des Kampfes konnten die beiden konföderierten Kriegsschiffe CSS GOVERNOR MOORE und CSS STONEWALL JACKSON das neugebaute Kanonenboot der US Navy, die USS VARUNA ( 1861 ) so schwer beschädigen das es sank. Die USS ONEIDA war anschließend an der Zerstörung der CSS GOVERNOR MOORE beteiligt. Das konföderierte Schiff explodierte als die Mannschaft gefangen genommen werden sollte. Der Weg auf dem Mississippi war damit frei. Am 27. April beteiligte sich die USS ONEIDA an der Zerstörung mehrere Hindernisse im Mississippi oberhalb von Carrollton, Mississippi und bereitete so den Weg für den Vicksburg Feldzug. Die Schlacht um die konföderierten Bastionen bei Vicksburg, Mississippi begann am 28. Juni und tobte bis zum 15. Juli. Den Sieg errang die Unionsflotte unter dem Kommando von Rear Admiral Farragut. Am 7. August übergab Captain Samuel Philips Lee das Kommando über die USS ONEIDA an Commander George Henry Preble (* 25. Februar 1816 in Portland, Maine; † 1. März 1885 in Boston, Massachusetts). Am 4. September 1862 ernannte man Lee zum Acting Rear Admiral. Am folgenden Tag übernahm er das Kommando über das Nordatlantikblockadegeschwader von Rear Admiral Louis Malesherbes Goldsborough (* 18. Februar 1805 in Washington D.C.; † 20. Februar 1877 in Washington D.C.). Samuel Philips Lee befehligte dieses Blockadegeschwader bis zum 11. Oktober 1864. In dieser Zeit blockierten die Kriegsschiffe der US Navy die Küste von North Carolina und führte mehrere Operationen in den Binnengewässern von North Carolina und Virginia durch. Lee übergab dann das Kommando über das Geschwader an Rear Admiral David Porter (* 1. Februar 1780 in Boston, Massachusetts; † 3. März 1843 in Pera, heute Beyoğlu, İstanbul, Türkei). Er wechselte zum Mississippi River Geschwader und befehligte dieses ab dem 1. November 1864 bis zum 14. August 1865. Der Sezessionskrieg war da bereits am 9. April 1865 beendet. Er hatte es von Captain Alexander Moseley Pennock (* 1. Oktober 1814 in Norfolk, Virginia; † 20. September 1876 in Portsmouth, Rockingham County, New Hampshire) übernommen, der es nur vorübergehend führte. Samuel Philips Lee stufte man nach dem Krieg wieder zurück und erhielt seinen Rang als Captain zurück. Er hatte umfangreiche Dienste in Washington DC zu bewältigen. Anfang 1870 ernannte man ihn dann zum Rear Admiral und am 9. Juni 1870 übernahm er von Rear Admiral Charles Henry Poor (* 11. Juni 1808 in Cambridge, Massachusetts; † 5. November 1882 in Washington DC) das Kommando über das Nordatlantik Geschwader. Dieses behielt er bis Mai 1873 und übergab es an Rear Admiral Gustavus Hall Scott (* 13. Juni 1812 im Fairfax County, Virginia; † 23. März 1882 in Washington DC). Doch bereits im Februar 1873 zog er sich aus dem aktiven Dienst in der US Navy zurück. Er starb am 7. Juni 1897 in Silver Spring, Maryland.
Samuel Philips Lee war mit Elizabeth Blair (* 20. Juni 1818 in Kentucky; † 13. Septeber 1906) verheiratet. Sie hatten einen Sohn, Francis Preston Blair Lee (* 9. August 1857 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland; † 25. Dezember 1944 in Norwood, Montgomery County, Maryland). Der Schwiegervater von Samuel Philips Lee, Francis Preston Blair Sr. (* 12. April 1791 in Abingdon, Washington County, Virginia; † 18. Oktober 1876 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland), baute 1859 unmittelbar neben seinem Haus ein zweites für die junge Familie. Beide Häuser, die sich in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses in Washington DC befinden, wurden später zu einem einzigen verbunden und ging in das Eigentum der US-Regierung über. Heute ist es als Blair House bekannt und wird von den US Präsidenten als Gästehaus benutzt.


USS S P LEE ( DD-310 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS S P Lee ( DD-310 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Rear Admiral Samuel Philips Lee benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzweiundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 31. Dezember 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Thomas J. Wyche taufte am 22. April 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander George Truman Swasey, Jr. (* 5. Februar 1885 in North Dakota;
† 4. Juli 1951 im Whatcom County, Washington) stellte am 30. Oktober 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS S P LEE versetzte man nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in die Reserve Destroyer Division der Pazifikflotte. Die meiste Zeit in den beiden folgenden Jahren blieb der Zerstörer in seinem Heimathafen San Diego, Kalifornien mit reduzierter Besatzung liegen. Der Zerstörer nahm am 6. Februar seinen Dienst wieder auf. Man integrierte das Kriegsschiff in das Zerstörer Geschwader 11 und es fuhr am übernächsten Tag nach Süden. Zusammen mit den Kriegsschiffen der Battle Force und der Fleet Base Force nahm die USS S P LEE an Manövern auf dem Weg zum Panamakanal und in dessen Zone teil. Aufgabe dabei war es die Verteidigung des strategisch wichtigen Kanals zu testen. Während dieser Manöver führte die Flotte kombinierte taktische und strategische Manöver, experimentelle Torpedopraktiken und verschiedenes experimentelles Geschützschießen gegen das Küstenschlachtschiff USS IOWA ( IX-6 ) durch. Hauptsächlich schoss das Schlachtschiff USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) mit allen seinen Geschützen aus weiter Entfernung auf das Zielschiff und versenkte es. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und der Zerstörer kehrte am 11. April nach San Diego zurück. Wenige Tage später stach das Kriegsschiff wieder in See und fuhr in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Hier unterzog sich der Zerstörer einer umfassenden Wartungsphase. Vom 25. Juni bis zum 30. August kreuzte die USS S P LEE zusammen mit den Kriegsschiffen aus der DesRon 11 entlang der Küste des Bundesstaates Washington und besuchte dabei die Häfen von Astoria, Tacoma, Seattle, Bellingham, Port Angeles und Port Townsend. Ab dem 5. Juli war das Kriegsschiff an der Eskorte des Truppentransporters USS HENDERSON ( AP-1 ) beteiligt. An Bord befand sich der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien). Es folgte eine Inspektionstour durch das Alaska Territorium. So besuchte der Präsident am 8. Juli Ketchikan, am 9. Juli Wrangell, vom 10. zum 11. Juli Juneau, am 11. Juli Skagway, vom 13. bis zum 19. Juli Seward, am 19. Juli Valdez, am 20. Juli Cordova und am 22. Juli Sitka. Auf dem Weg nach Süden besuchte die USS HENDERSON noch Vancouver, Britisch Columbia, Kanada. Von dort aus ging es am 26. Juli zurück nach Seattle. Vor dem Hafen nahm der US Präsident am 27. Juli von der USS HENDERSON aus, eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS S P LEE unter anderem auch die Zerstörer USS SOMERS, USS FARRAGUT, USS STODDERT, USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS WOODBURY ( DD-309 ) und USS PERCIVAL ( DD-298 ) anwesend. Die USS S P LEE beteiligte sich bis Ende August an Geschwader Manövern mit den Kriegsschiffen aus der Battleship Division 3. Die Zerstörer des Zerstörer Geschwaders 11 stachen am 27. August geschlossen wieder in See und fuhren nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader, das in der San Francisco Bay vor Anker lag, den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY ( DD-261 ), auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS S P LEE, USS STODDERT ( DD-302 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS FULLER ( DD-297 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen Werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwader Kommandanten zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95°, um in den Santa-Barbara-Kanal einzulaufen, und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen von Point Pedernales, auch als Honda oder Devil´s Jaw bei den Seeleuten bekannt, vor der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die tapferen Bemühungen der Besatzung das Schiff zu retten erwiesen sich als erfolglos. Die Besatzung musste am folgenden Tag den Zerstörer verlassen und er musste zum Totalverlust erklärt werden. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.

Den Namen USS S P LEE ( DD-310 ) strich man am 20. November 1923 von der US Navy – Liste. Das Wrack wurde am 29. Oktober 1925 an Robert J. Smith aus Oakland, Kalifornien für 147,86 Dollar zum Verschrotten verkauft. Sein Abwrackteam entfernte einige Ausrüstungsgegenstände von dem Zerstörer, jedoch der Rumpf des Schiffes konnte nicht geborgen werden.


USS S P LEE ( DD-310 )
Commanding Officer
 

CDR George Truman Swasey Jr.   30. Oktober 1920 – 5. September 1921
LCDR Frank Henry Luckel   5. September 1921 – Juli 1922
LCDR Howard Hartwell James Benson   Juli 1922 – 28. Oktober 1922 (später COMO)
CDR Jonathan Stuart Dowell 28. Oktober 1922 – 21. März 1923
LCDR Frank Henry Luckel 21. März 1923 – 8. September 1923

USS WOODBURY ( DD-309 )

USS WOODBURY ( DD-309 )

Biografie

Levi Woodbury
* 22. Dezember 1789 in Francestown, Hillsborough County, New Hampshire
† 4. September 1851 in Portsmouth, New Hampshire
War ein US-amerikanischer Jurist und Politiker, Gouverneur von New Hampshire, Marineminister, Finanzminister sowie Richter am Supreme Court oft he United States

Levi Woodbury wurde am 22. Dezember 1789 in Francestown, New Hampshire geboren. Er war das zweite von elf Kindern von Peter Woodbury (* 9. Januar 1767 in Beverly, Essex County, britische Kolonie Massachusetts; † 12. September 1834 in Francestown, Hillsborough County, New Hampshire) und Mary Woodbury Woodbury (* 15. August 1769 in Beverly, Essex County, britische Kolonie Massachusetts; † 31. Dezember 1839 in Francestown, Hillsborough, County, New Hampshire), die 1787 geheiratet hatten. Levi Woodbery begann seine Ausbildung an der Atkinson Academy und studierte dann an dem Dartmouth College, das er 1809 abschloss. Danach studierte er an der Tapping Reeve Law School in Litchfield, Connecticut Rechtswissenschaften. 1812 erhielt er von der New Hampshire Bar Association die Zulassung zum Rechtsanwalt und eröffnete in seiner Heimatstadt Francestown eine Kanzlei. Während seiner Zeit dort schrieb er die Hillsborough Resolves, um die Entscheidungen der Madison-Administration im Krieg von 1812 zu verteidigen. Das markierte den Beginn seines politischen Engagements. Nach der Veröffentlichung dieser Verteidigung erhielt er die Anerkennung, die er brauchte, um 1816 eine Ernennung in den Senat von New Hampshire zu erhalten. Noch im selben Jahr berief man ihn zum Richter am Obersten Gericht von New Hampshire. Dieses Amt übte er von 1817 bis 1823 aus. In dieser Zeit heiratete Levi Woodbury die dreiundzwanzigjährige Elizabeth Williams Clapp (* 25. August 1796 in Portland, Maine; † 9. Juni 1873 in Portsmouth, New Hampshire). Beide hatten sie fünf Kinder. Charles Levi Woodbury (* 22. Mai 1820 in Portsmouth, New Hampshire; † Juli 1898 in Boston, Massachusetts); Mary Elizabeth Woodbury (* 22. August 1821 in Portsmouth, New Hampshire; † 27. Januar 1887 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland), diese heiratete 1846 Montgomery Blair (* 10. Mai 1813 im Franklin County, Kentucky; † 27. Juli 1883 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland) der unter dem US Präsidenten Abraham Lincoln Postminister war; Frances Anstris Woodbury Lowery (* 29. Januar 1823; † 30. Juni 1895 in Washington DC); Virginia Lafayette Woodbury Fox (* 3. August 1824; † 28. Juni 1908), sie heiratete Gustavus Vasa Fox (* 13. Juni 1821 in Saugus, Essex County, Massachusetts; † 29. Oktober 1883 in Lowell, Middlesex County, Massachusetts), der unter US Präsident Abraham Lincoln stellvertretender Marineminister war und dem zu Ehren drei Schiffe bei der US Navy benannt worden waren; und Ellen Carolina Woodbury (* 1828; † 22. September 1909 in Atlantic City, New Jersey). Levi Woodbury war der Ur-, Urgroßvater des Schauspielers Edward Montgomery Clift (* 17. Oktober 1920 in Omaha, Nebraska; † 23. Juli 1966 in New York City). 1823 übernahm Woodbury von Samuel Bell (* 9. Februar 1770 in Londonderry, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 23. Dezember 1850 in Chester, New Hampshire) das Amt des Gouverneurs von New Hampshire. Während der Gouverneurswahl gab es innerhalb der Demokratischen Partei zwei Fraktionen. Die eine wählte Samuel Dinsmoor ( 1. Juli 1766 in Windham, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 15. März 1835 in Keene, New Hampshire) zu ihrem Kandidaten, die andere nicht öffentliche Versammlung wählte Levi Woodbury, der bei der Stichwahl haushoch gewann. Er behielt dieses Amt aber nur für ein Jahr, was für Woodbury ein Misserfolg war. Er versuchte in diesem einen Jahr die Föderalisten und die Demokratischen Republikaner zu versöhnen, was aber nicht gelang. So musste er es an David Lawrence Morril (* 10. Juni 1772 in Epping, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 28. Januar 1849 in Concord, New Hampshire) abgeben. Für ein Jahr war Woodbury dann der Sprecher im Repräsentantenhaus von New Hampshire. 1825 wählte man ihn in seinem Bundesstaat zum Senator, wo er bis 1831 blieb. In dieser Zeit war er Vorsitzender des Handelsausschusses des Senats. Während seiner politischen Karriere bis zu diesem Zeitpunkt wurde er von seinen Kritikern als unabhängig und gemäßigt charakterisiert. Gelehrte zogen später daraus die Schlüsse, dass er Unentschlossen und zögerlich an die Aufgaben heranging. Levi Woodbury war ein zuverlässiger Demokrat und unterstützte den amtierenden US Präsidenten Andrew Jackson (* 15. März 1767 in den Waxhaws; † 8. Juni 1845 nahe Nashville, Tennessee). Dafür ernannte ihn Jackson 1831 zum Marineminister. Woodbury löste den am 12. Mai 1831 scheidenden John Branch (* 4. November 1782 in Halifax, North Carolina; † 3. Januar 1863 in Enfield, North Carolina) in seinem Amt ab und trat es selber am 23. Mau an. Dadurch konnte er seine erneute gewonnene Wahl zum Senator in New Hampshire nicht antreten. Zu Beginn seiner Amtszeit war Woodbury maßgeblich an der Ernennung des Kollegen aus New Hampshire, Edmund Roberts (* 29. Juni 1784 in Portsmouth, New Hampshire; † 12. Juni 1836 in Macau) zum Spezialagenten und Gesandten für den Fernen Osten beteiligt. Woodbury behielt dieses Amt bis zum 30. Juni 1834. Von ihm wird in dieser Zeit keine herausragende Aktivität erwartet. Er übergab es an Mahlon Dickerson (* 17. April 1770 in Hanover, Morris County, britische Kolonie New Jersey; † 5. Oktober 1853 in Succasunna, New Jersey). US Präsident Jackson berief Woodbury noch am selben Tag zum Finanzminister. Er löste Roger Brooke Taney (* 17. März 1777 im Calvert County, britische Kolonie Maryland; † 12. Oktober 1864 in Washington DC) ab. Woodbury wurde vom nachfolgenden US Präsidenten Martin Van Buren (* 5. Dezember 1782 in Kinderhook, Columbia County, New York; † 24. Juli 1862 in Kinderhook, Columbia County, New York) im Amt bestätigt. Er behielt es bis zum 3. März 1841. In der Zeit als Finanzminister setzte Woodbury die Vorarbeiten von Roger Brooke Taney fort und löste, wie es US Präsident Jackson wollte, die Second Bank oft he United States auf. Er bevorzugte wie Jackson das unabhängige Treasury System, also Münzgeld, und kein Papiergeld. Diese Situation rief die Finanzkrise und Panik von 1837 herauf. Das spekulative Vermächtnis der wachsenden Grundstückspreise die erste Finanzkrise in den USA. So stellten am 10. Mai 1837 die Banken in New York City jeglichen Zahlungsverkehr mit Papiergeld ein. Es durfte nur noch mit Hartgeld bezahlt werden. Die Commercial Papers besaßen nicht mehr ihren vollen Nennwert. Die Rezession sollte sieben Jahre anhalten. Woodbury erkannte nach der beginnenden Panik, dass das US-Finanzministerium eine sichere Verwaltung benötigte, nicht von Geschäftsbanken abhängig sein durfte und eigene Mittel bereitstellen musste. Er unterstützte das Gesetz für ein unabhängiges Finanzsystem, das 1840 vom Kongress verabschiedet wurde. Dieses Gesetz hob im folgenden Jahr sein Nachfolger Thomas Ewing, Sr. (* 28. Dezember 1789 im Ohio County, Virginia; † 26. Oktober 1871 in Lancaster, Ohio) wieder auf, aber der Grundstein für ein unabhängiges Finanzsystem war gelegt und schließlich unter US Präsident James Knox Polk (* 2. November 1795 in Pinelle, Mecklenburg County, North Carolina; † 15. Juni 1849 in Nashville, Tennessee ) 1846 gegründet. Levi Woodbury ging nach seiner Ablösung als Finanzminister nach New Hampshire zurück und nahm hier bis 1845 wieder einen Sitz im Senat ein. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1844 unterstützte er, wie auch die Demokraten, die Nominierung von James Knox Polk als nächsten Präsidenten. In diesem Jahr hielt Woodbury auch eine Phi Beta Kappa-Ansprache an seiner Alma Mater, dem Dartmouth College. In dieser Ansprache ging es um die Serie von fünf Landschaftsgemälden von Thomas Coles (* 1. Februar 1801 in Bolton le Moors, Lancashire, England; † 11. Februar 1848 in Catskill, New York) mit dem Titel „The Course of Empire“ Levi Woodbury glaubte, dass es in den Vereinigten Staaten im Gegensatz von Coles Darstellung auf den Gemälden, wo eseinen Aufstieg und Niedergang gab, es nur einen Aufstieg geben würde. Woodbury nahm am 29. Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika teil, der am 4. März 1845 begann. Dies war ein Treffen der Legislative der Bundesregierung, bestehend aus dem Senat und dem Repräsentantenhaus der USA, und trat in Washington DC zusammen. Levi Woodbury war hier der Vorsitzende des US Senatsausschusses für Finanzen. Doch dieses Amt behielt er nur für zehn Tage, der kürzeste Vorsitz den es je gab. Am 20. September 1845 nominierte US Präsident Polk, für den von Joseph Story (* 18. September 1779 in Marblehead, Massachusetts; † 10. September 1845 in Cambridge, Massachusetts) frei gewordenen Sitz im Obersten Gerichtshof der USA, Levi Woodbury. Offiziell nominiert wurde er am 23. Dezember 1845 und der US Senat bestätigte ihn am 3. Januar 1846. 1848 nominierte der Democratic National Convention Woodbury zum Präsidentschaftskandidaten. Seine Unterstützung konzentrierte sich allerdings hauptsächlich auf die Bundesstaaten Neuenglands und verlor die Vorwahlen. Bis zu seinem Tod, am 4. September 1851 in Portsmouth, New Hampshire, blieb er ein Richter am Obersten Gerichtshof. Obwohl er nur sechs Jahre im Amt war, verfasste er wichtige Stellungnahmen für das Gericht in Bezug auf die Verfassungsklausel, die Sklaverei, der Doktrin über politische Fragen und die Handelsklausel.
Man begrub Levi Woodbury auf dem Harmony Grove Cemetery in Portsmouth, Rockingham County, New Hampshire.


USS WOODBURY ( DD-309 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS WOODBURY ( DD-309 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Levi Woodbury benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhunderteinundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 3. Oktober 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Catherine Muhlenburg Chapin (* 12. Februar 1910 in Seattle, Washington; † 11. August 1988 in Oakland, Kalifornien), Tochter des Zeitungsverlegers William Wallace Chapin (* 15. Oktober 1868 in Philadelphia, Pennsylvania; † 7. November 1957 in San Francisco, Kalifornien), taufte am 6. Februar 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Frank Loper Lowe stellte am 20. Oktober 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Sofort begann die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt. Am 22. November stach die USS WOODBURY von San Francisco aus in See und fuhr nach San Diego, Kalifornien ihrem neuen Heimathafen. Dort wurde der Zerstörer am Reserve Dock festgemacht und blieb bis Februar 1921 liegen. So wie diesem Kriegsschiff erging es vielen Schwesterschiffen aus der CLEMSON – Klasse, die während des Ersten Weltkrieges bestellt worden waren, aber wegen der Kürzungen der Gelder und des Personals für die US Navy nach dem Krieg, mussten die Operationen der Kriegsschiffe zu Friedenszeiten ernsthaft eingeschränkt werden. Dementsprechend wurde in der US Navy eine sogenannte „Rotierende Reserve“ eingerichtet, um eine Bereitschaft aufrechtzuerhalten. Im Betrieb hieß dies, dass ein Drittel zum Beispiel der Zerstörer am Pier verbleibt und nur eine Mindestanzahl von Offizieren und Mannschaftsmitgliedern an Bord blieb. Ein weiteres Drittel an Zerstörern war mit der Hälfte der notwendigen Stärke an Offizieren und Mannschaft besetzt und blieb im Hafen an der Boje liegen. Auf dem letzten Drittel der Zerstörer, die volleinsatzfähig waren, wurden die Mannschaften bei regelmäßigen Einsätzen und Operationen auf See ausgebildet. Am 1. Februar 1921 verließ die USS WOODBURY die Reserve Docks und begann in den folgenden Tagen Torpedopraktiken durch. Der Zerstörer lief dazu tagsüber entlang der südkalifornischen Küste mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten, führte seine Operationen durch und kehrte abends in den Hafen zurück. Bis zum Mai blieb das Kriegsschiff hafengebunden. Erst am 14. Juni stach der Zerstörer in See und fuhr nach San Pedro, Kalifornien. Dort beteiligte sich die Mannschaft des Kriegsschiffes an den Konservierungs- und Wartungsarbeiten im Trockendock der Los Angeles Shipbuilding and Dry Dock Company in San Pedro. Zur gleichen Zeit lag hier auch das Schwesterschiff USS WILLIAM JONES ( DD-308 ). An beiden Kriegsschiffen mussten im Trockendock Korrosionsschutz- und Antifouldingfarbe aufgebracht werden. Anschließend fuhr die USS WOODBURY über Los Angeles, Kalifornien und Seattle, Washington nach San Diego zurück und blieb dort bis zum Ende des Jahres liegen. Am 14. Januar 1922 stach das Kriegsschiff zusammen mit den Schwesterschiffen USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS S P LEE ( DD-310 )und USS YOUNG ( DD-312 ) in See. Die Zerstörer erreichten am folgenden Tag um 8:20 Uhr Goat Island, die Einfahrt nach San Francisco. In diesem Hafen sollten sich Passagiere an Bord der Kriegsschiffe begeben, die in die Puget Sound Navy Yard in Bremerton, Washington gebracht werden sollten. Am Nachmittag des 18. Januar wurde der Puget Sound erreicht. Die Passagiere schifften sich aus und die vier Zerstörer liefen in die Werft ein, um sich im Trockendock einer geplanten Überholung zu unterziehen. Diese Wartungsarbeiten dauerten bis in den März hinein. Nach einigen Probefahrten stachen die vier Zerstörer am 3. April in See und fuhren in Richtung San Diego. Doch bereits nach wenigen Seemeilen musste diese Kreuzfahrt abgebrochen werden. Die USS NICHOLAS hatte einen Maschinenschaden und musste nach Port Angeles, Washington geschleppt werden. Die Reparaturen an dem Schwesterschiff dauerten nur wenige Tage. Die USS WOODBURY und die USS NICHOLAS nahmen ihre Kreuzfahrt nach Süden wieder auf und erreichten am 8. April San Diego. Der Zerstörer lag bis in den Sommer hinein am Liegeplatz Nummer 35 im Heimathafen und war in dieser Zeit wieder ein Teil der „Rotierenden Reserve“. Von Anfang Juli an bis Ende September beteiligte sich die Mannschaft der USS WOODBURY an wesentlichen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Schwesterschiffen der stillgelegten Destroyer Division 17, die an der folgenden Boje festgemacht waren. In diesen drei Monaten gab es nur zwei Unterbrechungen für die Mannschaft. Das war das Anlegen neben dem Zerstörer Tender USS MELVILLE ( AD-2 ) für eigene Reparaturarbeiten und die Teilnahme an der Beerdigung des verstorbenen Rear Admirals Uriel Sebree (* 20. Februar 1848 in Fayette, Howard County, Missouri; † 6. August 1922 in Coronado, San Diego County, Kalifornien) am 8. August. Ein Teil der Mannschaft nahm an Land an der US Navy Eskorte für den Sarg des Verstorbenen teil. Die USS WOODBURY verließ am 26. September zusammen mit der USS NICHOLAS und der USS YOUNG San Diego und begann mit Schießübungen in den südkalifornischen Gewässern. Nach einer weiteren Reparaturphase durch die Mannschaft des Zerstörer Tenders USS MELVILLE, nahm das Kriegsschiff an einer intensiven Reihe von Schieß- und Torpedoübungen teil. Ende Oktober führte der Zerstörer auch Torpedo-Bergungsarbeiten für die Schlachtschiffe USS IDAHO ( BB-42 ) und USS NEW MEXIKO ( BB-40 ) durch, die ihrerseits Übungen abhielten. Die USS WOODBURY blieb für den Rest des Jahres in San Diego und operierte in den Gewässern vor dem Heimathafen. Erst am 6. Februar 1923 stach der Zerstörer wieder in See. Zu diesem Zeitpunkt waren auch alle Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 und 12 sowie der Zerstörer Tender USS MELVILLE nach Panama unterwegs. Am 8. Februar erreichten die Kriegsschiffe die Magdalena Bay an der Baja California Sur, Mexiko. Hier übernahm die USS WOODBURY von dem Öltanker USS KANAWHA ( AO-1 ) frischen Treibstoff. Am 11. Februar wurden die Panamaischen Gewässer erreicht. Am Nachmittag dieses Tages trafen auch die Schlachtschiffe der Battleship Divisionen 3,4 und 5 ein. Auf dem Weg nach Balboa, Panamakanalzone führten die Kriegsschiffe mehrere Übungen durch. In den folgenden Wochen nahm die USS WOODBURY an dem ersten von der US Navy geplanten Großmanöver teil, dem Flottenmanöver Nummer 1. Dieses Flottenmanöver fand in der Nähe der strategischen Zone des Panamakanals statt und sollte den Verteidigungszustand dieser für die USA äußerst wichtigen Wasserstraße ermitteln. Außerdem wollten die Führungsstäbe eine augenscheinliche Einschätzung der Situation damit ermöglichen, um das Studium von Kriegsplänen zu erleichtern. Die USS WOODBURY nahm an den Übungen als Teil der Angreifenden Streitkräfte teil, die um die Battle Force herum aufgebaut wurde. Die gegnerischen Streitkräfte bestanden aus der Scouting Force, die durch eine Aufteilung der Schlachtschiffe ergänzt wurde. Während einer Phase der Operation, die meisten Schiffe lagen in der Panama Bay vor Anker, fuhr der Truppentransporter USS HENDERSON ( AP-1 ) am 14. März durch die ankernde Flotte. An Bord des Schiffes befand sich der US Marineminister Edwin C. Denby (* 18. Februar 1870 in Evansville, Indiana; † 8. Februar 1929 in Detroit, Michigan), der Chief of Naval Operations Admiral Robert Edward Coontz (* 11. Juni 1864 in Hannibal, Missouri; † 26. Januar 1935 im Puget Sound Naval Hospital, Bremerton, Washington) sowie elf Beamte aus dem Navy Department, acht Senatoren, vierunddreißig Vertreter und 28 Pressevertreter, welche an Bord von Kriegsschiffen gingen. Der zweite Teil des Flottenmanövers begann am 20. März. Auch an diesem Teil des Manövers beteiligte sich die USS WOODBURY. Es wurden Schießübungen, U-Boot-Abwehrübungen und Schutzkontrollen für die Schlachtschiffe durchgeführt. Außerdem war der Zerstörer während einer Langstreckenkampfübung das Ziel für die Kriegsschiffe der Schlachtschiff Division 4. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und der Zerstörer kehrte am 11. April nach San Diego zurück. Erst am 25. Juni stach die USS WOODBURY wieder in See und fuhr zu dem nördlichen Bundesstaat Washington. Die Fahrt führte den Zerstörer über San Francisco nach Tacoma, Washington, wo er am 2. Juli anlegte. Dort nahm ein Teil der Mannschaft an der Parade zum Unabhängigkeitstag in Tacoma teil. Das Kriegsschiff legte am 9. Juli wieder ab und erreichte noch am selben Tag Port Angeles. Fast zwei Wochen lang operierte die USS WOODBURY von diesem Hafen aus und beteiligte sich an mehreren Übungen, taktischen Manövern und Nahkampfpraktiken. Nach dieser Zeit wechselte der Zerstörer nach Bellingham, Washington und später nach Seattle, Washington. Am 27. Juli, um 4:05 Uhr, war die USS WOODBURY bereits wieder unterwegs und hatte ihren Ankerplatz verlassen. Der Zerstörer wechselte zum Ankerplatz der Flotte in der Nähe von Admirality Head. Begleitet wurde das Kriegsschiff von den Schwesterschiffen aus den Zerstörer Divisionen 32 und 33. Vor dem Hafen nahm der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) am 27. Juli von Bord des Truppentransporters USS HENDERSON aus, eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS WOODBURY unter anderem auch die Zerstörer USS NICHOLAS, USS S P LEE ( DD-310 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS PERCIVAL ( DD-298 ) anwesend. Nachdem die Flottenschau abgeschlossen war kehrte die USS WOODBURY zur Übungsroutine zurück und fungierte als Ziel für die Kriegsschiffe aus der Battleship Division 4 während deren Schießübungen. Später führte der Zerstörer taktische Übungen durch, während er die Schlachtschiffe aus dieser Division mit Scheinangriffen überprüfte. Am 4. August durchquerte der Zerstörer den Lake Washington Ship Canal und ankerte im Lake Washington. Dort blieb das Kriegsschiff für über eine Woche liegen. Erst am 13. August brach die USS WOODBURY nach Port Townsend, Washington auf. In Begleitung des Schwesterschiffes USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) übte man dort das Abfeuern von Torpedos und das Schießen mit den Geschützen. Beide Zerstörer machten sich dann azf den Weg zurück nach Seattle und fuhren nach Keyport, Washington im Puget Sound. Am 20. August erreichten sie die Werft Puget Sound Naval Shipyard. Zwei Tage später, um 8:40 Uhr, schiffte sich der Oberbefehlshaber der US Flotte, Admiral Robert Edward Coontz, sein Stab und eine Gruppe von Kongressabgeordneten ein. Mit der Vier-Sterne-Flagge des CinCUS am Mast legte die USS WOODBURY vom Pier 5 in der Puget Sound Naval Shipyard ab und fuhr nach Keyport. Dort schiffte sich Admiral Coontz sowie die anderen Passagiere wieder aus und inspizierten die US Navy Torpedostation. Anschließend begab sich der Admiral und seine Begleiter wieder an Bord des Kriegsschiffes. Die USS WOODBURY brachte diese wieder zur Puget Sound Naval Shipyard, wo der Zerstörer um 11:10 Uhr anlegte und die Passagiere von Bord gingen. Doch bereits zum Mittag kehrte die CinCUS an Bord zurück. Der Zerstörer legte ab und erreichte um 13:10 Uhr das Bell Street Dock in Seattle. Hier schiffte sich Admiral Coontz aus. Er wechseltean Bord des Schweren Kreuzers USS SEATTLE ( CA-11 ). In den folgenden Tagen beförderte die USS WOODBURY aber weitere Mitglieder der CinCUS. So der Stabschef des CinCUS Rear Admiral William Carey Cole (* 23. August 1868 in Chicago, Illinois; † 28. Mai 1935 in Vallejo, Kalifornien) und den Chief og the Bureau of Yards and Docks Rear Admiral Luther E. Gregory. Nachdem der Zerstörer seine Kreuzfahrt in den Gewässern vor dem Bundesstaat Washington abgeschlossen hat, verließ er Port Angeles und fuhr nach Süden. Unterwegs führte das Kriegsschiff taktische Manöver und Übungen mit Schlachtschiffen durch. Am 31. August erreichte die USS WOODBURY die Bucht von San Francisco. Der Zerstörer blieb hier für eine Woche vor Anker liegen. Wenige Tage später trafen weitere Schwesterschiffe aus dem Zerstörer Geschwader 11 ein, in das man die USS WOODBURY integrierte. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader den Befehl nach San Diego zu fahren und weitere taktische Übungen unterwegs absolvieren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY ( DD-261 ), auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS WOODBURY, USS S P LEE, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS NICHOLAS, USS YOUNG, USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS FULLER ( DD-297 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen Werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwader Kommandanten zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95°, um in den Santa-Barbara-Kanal einzulaufen, und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen von Point Pedernales, auch als Honda oder Devil´s Jaw bei den Seeleuten bekannt, vor der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die tapferen Bemühungen der Besatzung das Schiff zu retten erwiesen sich als erfolglos. Die Besatzung musste am folgenden Tag den Zerstörer verlassen und er musste zum Totalverlust erklärt werden. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Diesen nannte man später „Woodbury Rock“. Freiwillige von dem Zerstörer nahmen vier Taue und schwammen zu diesem Felsen, um den Zerstörer dort zu vertäuen damit er bei schwerer See nicht noch weiter auf die Felsen gepresst werden sollte. Währenddessen befahl Commander William Edgar Eberle, Kommandant der USS WOODBURY, die volle Geschwindigkeit nach achtern zu legen, um wieder freizukommen. Wasser drang in den vorderen Heizraum und überschwemmte den Maschinenraum. Ensign Horatio Ridout, der Ingenieuroffizier im Maschinenraum, versuchte mit seinen Männern die geforderte Leistung zu erbringen. Aber all diese Bemühungen waren ab 22:30 Uhr zunichte gemacht worden nachdem die Energie aufgrund der Überschwemmungen ausfiel. Die See wurde immer kabbeliger. Der Bug der USS WOODBURY wurde rhythmisch angehoben. Die Wellen schlugen immer heftiger gegen das Kriegsschiff. Die vier Taue spannten sich unter dem Druck der Wellen. Commander Eberle gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes. Gut organisiert erreichten die Besatzungsmitglieder Woodbury Rock. Später kamen noch Mannschaftsmitglieder der USS FULLER hinzu. Letztendlich erreichte die gesamte Besatzung der USS WOODBURY ohne Verluste an Menschenleben den Felsen. Das Fischerboot BUENO AMOR de ROMA unter dem Kommando von Kapitän Noceti brachte die Geretteten zur USS PERCIVAL, die unbeschädigt blieb. Den folgenden Zerstörern erging es wie folgt. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.

Die USS WOODBURY stellte man am 26. Oktober 1923 offiziell außer Dienst. Den Namen USS WOODBURY ( DD-309 ) strich man am 20. November 1923 von der US Navy – Liste. Gleichzeitig wollte man das Wrack verkaufen. Der dazu ausgehandelte Vertrag mit einer in Santa Monica, Kalifornien ansässigen Bergungsfirma, die Fryn Salvage Company, konnte zwar am 6. Februar 1924 unterzeichnet werden, wurde aber nie vollzogen. Ein weiterer Verkauf an Robert J. Smith aus Oakland, Kalifornien für 147,86 US Dollar wurde zwar am 29. Oktober 1925 registriert, aber ob diese Firma überhaupt einen Versuch unternommen hat, um das Wrack des Zerstörers zu bergen, wurde nicht aufgezeichnet. Bis Ende August 1929 blieb die USS WOODBURY und ihre gestrandeten Schwesterschiffe an Ort und Stelle liegen. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“, das eine Weltumrundung unternahm, konnte an diesem Tag auf ihrem Weg nach Los Angeles genügend Filmmaterial über die Unglücksstelle drehen.


USS WOODBURY ( DD-309 )
Commanding Officer
 

LCDR Frank Loper Lowe 20. Oktober 1920 – 26. September 1921 (später VADM)
CDR Louis Poisson Davis   26. September 1921 – 12. Dezember 1921
LCDR John Calvin Jennings 12. Dezember 1921 – 26. Oktober 1922
CDR William Edgar Eberle 26. Oktober 1922 – 8. September 1923

USS NICHOLAS ( DD-311 )

USS NICHOLAS ( DD-311 )

Biografie

Samuel Nicholas
* 1744 in Philadelphia, Pennsylvania
† 27. August 1790 in Philadelphia, Pennsylvania
war der erste Offizier bei den Continental Marines und gilt als der Erste Kommandant des Marine Corps

Samuel Nicholas war der Sohn von dem Schmied Andrew und Mary Schute Nicholas. Sein Onkel Attwood Schute war von 1756 bis 1758 der Bürgermeister von Philadelphia. Der junge Nicholas studierte am College of Philadelphia. Außerdem war er ein Freimaurer und diese Loge traf sich in dem Wirtsgaus Tun Tavern in Philadelphia. Am 5. November 1775 wurde er vom Zweiten Kontinentalkongress zum Captain of Marines ernannt. Diese Ernennung war die erste für den Continental Naval Service und man bestätigte ihm dies am 28. November mit der Ernennungsurkunde. Kaum hatte er diese in der Hand, schlug er sein Werber Hauptquartier in dem Wirtshaus Tun Tavern auf. Bis Januar 1776 hatte er eine ausreichende Anzahl von Marines geworben um die vorhandenen Schiffe in den Gewässern rund um Philadelphia zusammen mit der Continental Navy zu besetzen. Nicholas übernahm das Kommando über die Marines auf dem Kriegsschiff USS ALFRED ( 1774 ). Dieses war gleichzeitig das Flaggschiff des Kommandeurs des Geschwaders vor Philadelphia, Commodore Esek Hopkins ( 26. April 1718 – 26. Februar 1802 ), der aus Rhode Island stammte und bis dahin Handelsschiffe befehligt hatte. Am Morgen des 4. Januar 1776 setzte das Geschwader Segel und verließ den Hafen von Philadelphia. Im Delaware River war aber ein Kälteeinbruch und alle Schiffe saßen im Eis fest. Mitte Februar konnte sich das Geschwader aus dem eisigen Griff des Winters befreien und sammelte sich am 18. Februar für die ersten Operationen. Commodore Hopkins erhielt den Befehl nach New Providence, Bahamas zu segeln um die dortigen britischen Munitionsvorräte und Waffen zu erobern. John Murray, 4. Earl of Dunmore ( 1730 – 25. Februar 1809 ), Kommandeur der dortigen britischen Truppen, ließ diese Vorräte vorsorglich auf Schiffe laden und in Sicherheit bringen. Commodore Hopkins übergab Captain Nicholas das Kommando über die Landungstruppe von 234 Marines. Dies war die erste amphibische Landung in der Geschichte der Continental Navy. Ohne Kampf nahm Nicholas am 3. März 1776 mit seinen Männern Nassau ein. Sämtliches noch verfügbares Schießpulver und alle noch vorhandenen Waffen wurden sichergestellt und auf die amerikanischen Schiffe gebracht. Auf dem Rückweg nach Philadelphia begegneten sich am 6. April 1776 das amerikanische Geschwader und das zum britischen Geschwader gehörende Postschiff HMS GLASGOW ( 1757 ). Aus dieser sich entwickelnden zweistündigen Seeschlacht konnte sich das britische Schiff flüchten da die amerikanischen Kommandeure ihre Schiffe nicht bis zum entscheidenden Schlag führten da sie sich fürchteten das der Rest des Geschwaders in Newport durch den Lärm des Kanonenfeuers alarmiert würde. Commodore Hopkins hatte den Befehl erhalten Nicholas nach Philadelphia zum Kontinentalkongress zu schicken. Am 25. Juni 1776 beförderte man Samuel Nicholas zum Major. Damit stand er an der Spitze der Marines. Mit der Bekanntgabe der Beförderung erhielt Nicholas die Weisung einen Bericht über die zurückliegenden Wochen auf dem Marine Komitee abzugeben. Der Ausschuss löste ihn von der USS ALFRED ab und befahl Nicholas in Philadelphia zu bleiben. Seine Aufgabe bestand nun darin vier Kompanien Marines zu werben, zu disziplinieren und auf den Dienst für die im Bau befindlichen Fregatten vorzubereiten. Nachdem die Rekrutierung und die Grundausbildung beendet war, beantragte Nicholas die Waffen und die Ausrüstung für die vier Kompanien. Im Dezember 1776 befahl der Kontinentalkongress Samuel Nicholas sich mit drei Kompanien Marines unter dem Oberkommando von General George Washington zu stellen. Man unterstellte diese drei Kompanien dem Befehl von General John Cadwalader ( 10. Januar 1742 – 10. Februar 1786 ) und reihte sie in dessen Division mit ein. Diese Einheit sollte den Delaware River in der Nacht vom 25. zum 26 Dezember 1776 bei Burlington, New Jersey südlich von Trenton überqueren. Auf dem Fluss befanden sich Eisschollen und behinderten das Übersetzen. Die hessische Einheit in britischen Diensten hatte im Vorfeld wegen des widrigen Wetters die Wachen verjkleinert und die Patrouillen rund um Trenton völlig eingestellt. Nach einem kurzen aber heftigen Kampf ergaben sich zweidrittel der Hessen den amerikanischen Angreifern. Die Marines brauchten allerdings nicht in den Angriff eingreifen, sondern marschierten gleich weiter in Richtung Princeton wo sich die Hauptarmee von Generalleutnant Charles Cornwallis ( 31. Dezember 1738 – 5. Oktober 1805 ) befand. Ab dem 2. Januar 1777 kam es zwischen den Einheiten von Nicholas und Cornwallis zu mehreren Scharmützeln. Nachdem die Briten im Juni 1778 Philadelphia räumten, wurden wieder Webungen von Rekruten für die amerikanische Unabhängigkeitsarmee vorgenommen und die Marinekasernen wieder hergestellt. Von da an bis zum Ende des Unabhängigkeitskrieges waren die Aufgaben von Samuel Nicholas in Philadelphia ähnlich denen eines späteren Kommandanten. Außerdem war Nicholas immer noch aktiv bei der Werbung von Rekruten tätig als Muster Meister der Navy. Am 20. November 1779 verlangte der Kongress schriftlich, dass für das in Portsmouth, New Hampshire neuzubauenden Linienschiff USS AMERICA ( 1782 ) ein komplettes Detachment Marines vorgehalten werden müsse. Man war der festen Überzeugung dabei ausgegangen das Samuel Nicholas in Philadelphia bleibt. Doch das Schiff wurde Frankreich überlassen. Nach der Auflösung der Continental Marines und der Continental Navy nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges im Jahre 1783, kehrte Samuel Nicholas ins zivile Leben zurück und wurde ein gründungsmitglied der Pennsylvania Society of Cincinnati. Samuel Nicholas verstarb am 27. August 1790 in Philadelphia während einer Epidemie an Gelbfieber. Man begrub seinen Leichnam in der Friends Graveyard bei Arch Street Friends Meeting.

Drei Schiffe sind bei der US Navy zu Ehren von Samuel Nicholas benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS NICHOLAS ( DD-311 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS NICHOLAS ( DD-449 ) aus der FLETCHER – Klasse.
Das dritte Schiff war die Lenkwaffenfregatte USS NICHOLAS ( FFG-47 ) aus der OLIVER HAZARD PERRY – Klasse.


USS NICHOLAS ( DD-311 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS NICHOLAS ( DD-311 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren des ersten Kommandanten des United States Marine Corps, Samuel Nicholas, benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertdreiundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 11. Januar 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Edith Barry taufte am 1. Mai 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Herndon Browning Kelly stellte am 23. November 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach Abschluss der Ausrüstungsarbeiten stach die USS NICHOLAS am 17. Dezember von der Mare Island Naval Shipyard aus in See und fuhr nach San Diego, Kalifornien ihrem neuen Heimathafen. In dieser dreitägigen Fahrt wurde der Zerstörer erprobt und die Mannschaft erhielt eine erste Ausbildung. Am 20. Dezember fuhr das Kriegsschiff in den Hafen von San Diego ein. Dort wurde der Zerstörer am Reserve Dock festgemacht und blieb bis Januar 1922 liegen. So wie diesem Kriegsschiff erging es vielen Schwesterschiffen aus der CLEMSON – Klasse, die während des Ersten Weltkrieges bestellt worden waren, aber wegen der Kürzungen der Gelder und des Personals für die US Navy nach dem Krieg, mussten die Operationen der Kriegsschiffe zu Friedenszeiten ernsthaft eingeschränkt werden. Dementsprechend wurde in der US Navy eine sogenannte „Rotierende Reserve“ eingerichtet, um eine Bereitschaft aufrechtzuerhalten. Im Betrieb hieß dies, dass ein Drittel zum Beispiel der Zerstörer am Pier verbleibt und nur eine Mindestanzahl von Offizieren und Mannschaftsmitgliedern an Bord blieb. Ein weiteres Drittel an Zerstörern war mit der Hälfte der notwendigen Stärke an Offizieren und Mannschaft besetzt und blieb im Hafen an der Boje liegen. Auf dem letzten Drittel der Zerstörer, die volleinsatzfähig waren, wurden die Mannschaften bei regelmäßigen Einsätzen und Operationen auf See ausgebildet. Am 14. Januar 1922 stach USS NICHOLAS zusammen mit den Schwesterschiffen USS WOODBURY ( DD-309 ), USS S P LEE ( DD-310 )und USS YOUNG ( DD-312 ) in See. Die Zerstörer erreichten am folgenden Tag um 8:20 Uhr Goat Island, die Einfahrt nach San Francisco. In diesem Hafen sollten sich Passagiere an Bord der Kriegsschiffe begeben, die in die Puget Sound Navy Yard in Bremerton, Washington gebracht werden sollten. Am Nachmittag des 18. Januar wurde der Puget Sound erreicht. Die Passagiere schifften sich aus und die vier Zerstörer liefen in die Werft ein, um sich im Trockendock einer geplanten Überholung zu unterziehen. Diese Wartungsarbeiten dauerten bis in den März hinein. Nach einigen Probefahrten stachen die vier Zerstörer am 3. April in See und fuhren in Richtung San Diego. Doch bereits nach wenigen Seemeilen musste diese Kreuzfahrt abgebrochen werden. Die USS NICHOLAS hatte einen Maschinenschaden erlitten und musste durch die USS WOODBURY nach Port Angeles, Washington geschleppt werden. Die anschließenden Reparaturen dauerten nur wenige Tage. Die USS NICHOLAS und die USS WOODBURY nahmen ihre Kreuzfahrt nach Süden wieder auf und erreichten am 8. April San Diego. Der Zerstörer lag bis in den Sommer hinein am Liegeplatz Nummer 35 im Heimathafen und war in dieser Zeit wieder ein Teil der „Rotierenden Reserve“. Von Anfang Juli an bis Ende September beteiligte sich die Mannschaft der USS NICHOLAS an wesentlichen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten In diesen drei Monaten gab es nur zwei Unterbrechungen für die Mannschaft. Das war das Anlegen neben dem Zerstörer Tender USS MELVILLE ( AD-2 ) für die eigenen Reparaturarbeiten und die Teilnahme an der Beerdigung des verstorbenen Rear Admirals Uriel Sebree (* 20. Februar 1848 in Fayette, Howard County, Missouri; † 6. August 1922 in Coronado, San Diego County, Kalifornien) am 8. August. Ein Teil der Mannschaft nahm an Land an der US Navy Eskorte für den Sarg des Verstorbenen teil. Die USS NICHOLAS verließ am 26. September zusammen mit der USS WOODBURY und der USS YOUNG San Diego und begann mit Schießübungen in den südkalifornischen Gewässern. Nach einer weiteren Reparaturphase durch die Mannschaft des Zerstörer Tenders USS MELVILLE, nahm das Kriegsschiff an einer intensiven Reihe von Schieß- und Torpedoübungen teil. Ende Oktober führte der Zerstörer auch Torpedo-Bergungsarbeiten für die Schlachtschiffe USS IDAHO ( BB-42 ) und USS NEW MEXIKO ( BB-40 ) durch, die ihrerseits Übungen abhielten. Die USS NICHOLAS blieb für den Rest des Jahres in San Diego und operierte in den Gewässern vor dem Heimathafen. Erst am 6. Februar 1923 stach der Zerstörer wieder in See. Zu diesem Zeitpunkt waren auch alle Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 und 12 sowie der Zerstörer Tender USS MELVILLE nach Panama unterwegs. Am 8. Februar erreichten die Kriegsschiffe die Magdalena Bay an der Baja California Sur, Mexiko. Am 11. Februar wurden die Panamaischen Gewässer erreicht. Am Nachmittag dieses Tages trafen auch die Schlachtschiffe der Battleship Divisionen 3,4 und 5 ein. Auf dem Weg nach Balboa, Panamakanalzone führten die Kriegsschiffe mehrere Übungen durch. In den folgenden Wochen nahm die USS NICHOLAS an dem ersten von der US Navy geplanten Großmanöver teil, dem Flottenmanöver Nummer 1. Dieses Flottenmanöver fand in der Nähe der strategischen Zone des Panamakanals statt und sollte den Verteidigungszustand dieser für die USA äußerst wichtigen Wasserstraße ermitteln. Außerdem wollten die Führungsstäbe eine augenscheinliche Einschätzung der Situation damit ermöglichen, um das Studium von Kriegsplänen zu erleichtern. Der Zerstörer nahm an den Übungen als ein Teil der Angreifenden Streitkräfte teil, die um die Battle Force herum aufgebaut wurde. Die gegnerischen Streitkräfte bestanden aus der Scouting Force, die durch eine Aufteilung der Schlachtschiffe ergänzt wurde. Während einer Phase der Operation, die meisten Schiffe lagen in der Panama Bay vor Anker, fuhr der Transporter USS HENDERSON ( AP-1 ) am 14. März durch die ankernde Flotte. An Bord des Schiffes befand sich der US Marineminister Edwin C. Denby (* 18. Februar 1870 in Evansville, Indiana; † 8. Februar 1929 in Detroit, Michigan), der Chief of Naval Operations Admiral Robert Edward Coontz (* 11. Juni 1864 in Hannibal, Missouri; † 26. Januar 1935 im Puget Sound Naval Hospital, Bremerton, Washington) sowie elf Beamte aus dem Navy Department, acht Senatoren, vierunddreißig Vertreter und 28 Pressevertreter, welche an Bord von Kriegsschiffen gingen. Der zweite Teil des Flottenmanövers begann am 20. März. Auch an diesem Teil des Manövers beteiligte sich die USS NICHOLAS. Es wurden Schießübungen, U-Boot-Abwehrübungen und Schutzkontrollen für die Schlachtschiffe durchgeführt. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und der Zerstörer kehrte am 11. April nach San Diego zurück. Erst am 25. Juni stach die USS NICHOLAS zusammen mit der USS WOODBURY wieder in See und fuhr zu dem nördlichen Bundesstaat Washington. Die Fahrt führte die beiden Zerstörer über San Francisco nach Tacoma, Washington, wo sie am 2. Juli anlegten. Dort nahm ein Teil der Mannschaft an der Parade zum Unabhängigkeitstag in Tacoma teil. Die Kriegsschiffe legten am 9. Juli wieder ab und erreichten noch am selben Tag Port Angeles. Fast zwei Wochen lang operierte die USS NICHOLAS und die USS WOODBURY von diesem Hafen aus und beteiligten sich an mehreren Übungen, taktischen Manövern und Nahkampfpraktiken. Nach dieser Zeit wechselten die Zerstörer nach Bellingham, Washington und später nach Seattle, Washington. Am 27. Juli, um 4:05 Uhr, waren beide Zerstörer bereits wieder unterwegs und hatten ihren Ankerplatz verlassen. Die Zerstörer wechselten zum Ankerplatz der Flotte in der Nähe von Admirality Head. Begleitet wurden sie von den Schwesterschiffen aus den Zerstörer Divisionen 32 und 33. Vor dem Hafen nahm der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) am 27. Juli von Bord des Truppentransporters USS HENDERSON aus, eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS NICHOLAS unter anderem auch die Zerstörer USS WOODBURY, USS S P LEE ( DD-310 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS PERCIVAL ( DD-298 ) anwesend. Nachdem die Flottenschau abgeschlossen war kehrte die USS NICHOLAS zur Übungsroutine zurück und fungierte als Ziel für die Kriegsschiffe aus der Battleship Division 3 während deren Schießübungen. Später führte der Zerstörer taktische Übungen durch, während er die Schlachtschiffe aus dieser Division mit Scheinangriffen überprüfte. Nachdem der Zerstörer seine Kreuzfahrt in den Gewässern vor dem Bundesstaat Washington abgeschlossen hat, verließ er Port Angeles und fuhr nach Süden. Unterwegs führte das Kriegsschiff taktische Manöver und Übungen mit Schlachtschiffen durch. Am 31. August erreichte die USS NICHOLAS die Bucht von San Francisco. Der Zerstörer blieb hier für eine Woche vor Anker liegen. Wenige Tage später trafen weitere Schwesterschiffe aus dem Zerstörer Geschwader 11 ein, in das man den Zerstörer integrierte. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader den Befehl nach San Diego zu fahren und weitere taktische Übungen unterwegs zu absolvieren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY ( DD-261 ), auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson (* 28. Februar 1874; † 7. Januar 1942), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS NICHOLAS, USS WOODBURY, USS S P LEE, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS YOUNG, USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS FULLER ( DD-297 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr fuhren sie in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen Werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwader Kommandanten zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95°, um in den Santa-Barbara-Kanal einzulaufen, und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen von Point Pedernales, auch als Honda oder Devil´s Jaw bei den Seeleuten bekannt, vor der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die tapferen Bemühungen der Besatzung das Schiff zu retten erwiesen sich als erfolglos. Die Besatzung musste am folgenden Tag den Zerstörer verlassen und er musste zum Totalverlust erklärt werden. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Diesen nannte man später „Woodbury Rock“. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Der Kommandant des Zerstörers, Lieutenant Commander Herbert Otto Roesch (* 30. September 1886; † 20. März 1961) tat sein Möglichstes, um den Verlust des Kriegsschiffes zu verhindern, als die schwere See über dieses hereinbrach und die Felsen sich immer tiefer in den Rumpf bohrten. Doch die USS NICHOLAS wurde von der Strömung erfasst und trieb langsam nach achtern und blieb mit einer Neigung von 25° nach Steuerbord auf einem Felsen liegen. In der gesamten Nacht versuchte die Besatzung das Kriegsschiff doch noch zu retten. Aber am Morgen, als die Wellen noch höher aufstiegen, wurde die Situation kritisch und LCDR Roesch gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes. Der Befehl wurde ausgeführt. Die gesamte Mannschaft konnte sicher an Land gebracht werden. Hinter der USS NICHOLAS fuhr die USS FARRAGUT zwar auch auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.

Die USS NICHOLAS stellte man am 26. Oktober 1923 offiziell außer Dienst. Den Namen USS NICHOLAS ( DD-311 ) strich man am 20. November 1923 von der US Navy – Liste, genauso wie die anderen sechs Schwesterschiffe. Gleichzeitig wollte man das Wrack verkaufen. Der dazu ausgehandelte Vertrag mit einer in Santa Monica, Kalifornien ansässigen Bergungsfirma, die Fryn Salvage Company, konnte zwar am 6. Februar 1924 unterzeichnet werden, wurde aber nie vollzogen. Ein weiterer Verkauf an Robert J. Smith aus Oakland, Kalifornien für 147,86 US Dollar wurde am 29. Oktober 1925 registriert. Obwohl einige Ausrüstungsgegenstände von dem Wrack geborgen werden konnten, wurde der Schiffsrumpf den Wellen und der Gnade des Meeres überlassen. Bis Ende August 1929 blieb die USS NICHOLAS und ihre gestrandeten Schwesterschiffe an Ort und Stelle liegen. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“, das eine Weltumrundung unternahm, konnte an diesem Tag auf ihrem Weg nach Los Angeles genügend Filmmaterial über die Unglücksstelle drehen.


USS NICHOLAS ( DD-311 )
Commanding Officer
 

LCDR Herndon Browning Kelly 23. November 1920 – 28. Oktober 1921
LCDR Herbert Otto Roesch 3. August 1922 – 8. September 1923

USS FARRAGUT ( DD-300 )

USS FARRAGUT ( DD-300 )

Biografie

David Glasgow Farragut
* 5. Juli 1801 ein paar Meilen von Campbell Station, Tennessee in der Nähe von Knoxville entfernt
† 14. August 1870 in Portsmouth, New Hampshire
Er war einer der bekanntesten US-amerikanischen Marineoffiziere des 19. Jahrhunderts, ein Flaggoffizier der United States Navy während des amerikanischen Bürgerkrieges.
Er war der erste Konteradmiral, Vizeadmiral und Admiral in der US Navy.

Der Vater von David war Jorge Ferragut Mesquida ( 29. oder 30. September 1755 Ciutadella de Menorca, Overseses territory oft he Kingdom of Great Britan – 4. Juni 1817 in Pascagoula, Mississippi ), er stammte ursprünglich von der Insel Menorca, Spanien und war dort Kapitän eines Handelsschiffes. Er war der Sohn von Antoni Ferragut und Joana Mesquida. Nach der Ankunft in Amerika 1766 änderte er seinen Namen ins Englische und nannte sich ab sofort George Farragut. Er diente in der Revolutionsarmee als Kavallerie Offizier bei der Tennessee Miliz. Gegen Ende des Krieges ließ er sich in Knoxville, Tennessee, nieder, wo ihm von der Regierung ein Stück Land gegeben wurde und er betrieb eine Fähre bei Lowe Ferry auf dem Holston River. Aus North Carolina stammte seine zukünftige Frau, Elizabeth Shine ( 1765 – 1808 ), sie war Schottisch-Irischer Abstammung. Ein paar Meilen von Campbell Station, Tennessee in der Nähe von Knoxville kam David Glasgow Farragut zur Welt. Davids Geburtsname war eigentlich James. Nach dem Tod seiner Mutter 1808 nahm ein befreundeter Marineoffizier, David Porter, ihn bei sich auf. Zu Ehren seines Adoptivvaters nahm er dann den Namen David an. David Farragut wuchs in einer Marinefamilie auf. Seine Stiefbrüder, David Dixon Porter ( 1813 – 1891 ) und William Dixon Porter ( 1808 – 1864 ) spielten im zukünftigen Bürgerkrieg auf der Unionsseite als Admirale eine bedeutende Rolle. Das Verhältnis zu seinen Stiefbrüdern blieb aber Zeitlebens getrübt. Mit 9 Jahren trat David in die US Navy ein und Ende 1810 fuhr er zum ersten Mal mit Porter zur See. Man ernannte ihn am 17. Dezember 1810 zu Seekadetten. Im Alter von 12 Jahren kämpfte Farragut im Krieg von 1812 gegen die Briten unter dem Kapitän David Porter auf der Fregatte USS ESSEX. Der junge Fähnrich unterdrückte eine Meuterei unter den Matrosen, gleich am Anfang des Krieges, in dem er einen Angreifer über Bord warf und so das Problem beseitigte. Am 13. August 1812, 3 Monate nach Kriegsbeginn, sichtete Farragut das britische Schiff HMS ALERT und die Mannschaft der USS ESSEX eroberte das Schiff. Dieses blieb bis 1829 in US Diensten. Farragut war an der Seeschlacht bei Charles Island, ein Atoll von den Galapagos Inseln, am 14. Juli 1813, beteiligt. Es sollten aus dieser Region britische Freibeuter verdrängt werden. Danach landete am 25. Oktober 1813 David Porter mit der USS ESSEX und zehn anderen Kriegsschiffen auf Nuka Hiva, einer Marquesas Insel von Französisch-Polynesien und baute dort die erste Marinebasis Amerikas und erste Kolonie im Pazifik mit dem Namen Madisonville auf. Im Mai 1814 gab man diese Basis wieder auf. Am 28. März 1814 folgte die Schlacht von Valparaiso, Chile. Dort wurde die USS ESSEX und die USS ESSEX JUNIOR von den britischen Schiffen HMS PHOEBE und HMS CHERUB erobert. Farragut erlitt dabei eine Verwundung und wurde wie alle anderen amerikanischen Überlebenden gefangen genommen. Nach dem Ende des Krieges am 18. Februar 1815 kam er wieder frei und ging zurück nach Amerika. Ab 1817 war Farragut unter dem Befehl von David Porter auf der USS MACEDONIEN an den Operationen gegen die Piraten in der Karibik beteiligt. Dort beförderte man ihn 1822 zum Lieutenant. Mit der Beförderung zum Lieutenant 1822 bekam Farragut auch sein erstes Kommando über ein Schiff. Es war der Schoner USS FERRET. Mit diesem Schiff kämpfte er in der Karibik gegen die Piraten. 1825 kenterte die USS FERRET bei einem Sturm. Nach der ersten Kreuzfahrt mit der USS FERRET heiratete Farragut Susan Caroline Marchant. Nach Jahren der Krankheit starb sie trotz aufopferungsvoller Pflege von David Farragut am 27. Dezember 1840. Am 26. Dezember 1843 heiratete Farragut seine zweite Frau, Virginia Loyall, die ihm einen Sohn, Loyall Farragut, am 12. Oktober 1844 gebar. 1844 beförderte man ihn zum Commander und 1855 zum Captain. Im Jahre 1853 wählte der Marineminister James C. Dobbin den Commander David Glasgow Farragut aus, der die Marineeigene Werft Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien aufbauen sollte. Im August 1854 gratulierte der 14. Präsident der USA, Franklin Pierce, in Washington Farragut für seine Karriere bei der Marine und stellte ihn die Stelle als Assistenz Inspektor der Ordonanz in Norfolk, Virginia in Aussicht. Am 16. September 1854 stellte Farragut die Mare Island Naval Yard in den Dienst der US Navy. Jetzt war an der Westküste der USA ein Hafen wo auch Schiffe repariert werden konnten. Sein Kommando endete dort am 16. Juli 1858 und am 11. August 1859 wurde er wie ein Held verabschiedet. Sein Ziel war Norfolk, Virginia. Vor dem Bürgerkrieg war, um Farragut allen klar, dass er die Sezession als klaren Verrat verstand. Noch vor dem Ausbruch des Krieges zog er deshalb mit seiner Familie in ein kleines Städtchen in der Nähe von New York City. Farragut bot der Union seine Dienste an. Die Navy hatte einige Zweifel an der Loyalität von Farragut gegenüber der Union weil er und seine Frau aus den Südstaaten stammten. Farraguts Stiefbruder David Dixon Porter war als Kommandant für die Organisation der Operation gegen New Orleans verantwortlich. Porter verbürgte sich für ihn und so nahm die Navy sein Ersuchen an. Im April 1862 befahl Farragut das West Gulf Blockade Geschwader. Sein Flaggschiff war die Dampfschaluppe USS HARTFORD. Weitere Schiffe waren 7 Dampfschaluppen, 12 Kanonen-, und 19 Mörserboote und 1 besegelte Schaluppe. Am 18. April sind die Schiffe von Farragut 75 Meilen von New Orleans entfernt. Am 20. April überstehen Fort St. Philip und Fort Jackson, 3000 Mann und 126 Geschütze, Farraguts Bombardement nahezu unbeschädigt. Die Kanonenboote USS ITASCA und USS PINOLA versuchen einen Fahrweg durch den Mississippi zu sprengen. Farragut hat sich vor Fort Jackson und St. Philip festgefahren und will die Forts in Kiellinie passieren. Am 24. April durchbricht Farragut die Mississippisperren mit einem der bedeutendsten Marineunternehmen des Krieges. Die USS VARUNA sinkt durch Treffer aus den Forts, 4 weitere Schiffe bleiben bei dem Bombardement hängen, aber Farragut hat sein Ziel erreicht. 9 von 17 Rebellenschiffen werden versenkt oder geentert. Die CSS MANASAS läuft auf Grund und das halbfertige Panzerschiff CSS LOUISIANA wird vier Tage nach dem Stapellauf von den Konföderierten selbst versenkt. Farragut passiert die Chalmette Batterien am 26. April und ankert im Hafen von New Orleans, was ein entscheidendes Ereignis in diesem Krieg war. Deutschstämmige Kanoniere der Forts St. Philip und Jackson zwingen durch ihre offene Meuterei am 28. April den Festungskommandanten zur Kapitulation. Unionstruppen unter General Benjamin Franklin Butler nehmen New Orleans kampflos ein. Der Kongress ehrte Farragut dafür mit dem Rang eines Rear Admiral. Er war der Erste überhaupt der diesen Rang erhielt. Alle anderen vor ihm erhielten den Rang eines Flag Offiziers um sich von den Traditionen der europäischen Marinen zu unterscheiden. Farragut fuhr mit seinem Geschwader von 38 Schiffen den Mississippi aufwärts und belagerte Vicksburg ab dem 28. Juni. Am 15. Juli fährt das Panzerschiff CSS ARKANSAS, es wurde von Isaac N. Brown auf dem Yazoo River gefechtsbereit gemacht, den Kriegsschiffen von Farragut entgegen und nach Vicksburg. Bei einem Duell mit drei Kanonenbooten wird auf der USS CARONDELET einiger Schaden angerichtet. Die CSS ARKANSAS passiert die Yankee Flotte mit einigem Schaden, kann aber nicht aufgehalten werden. Durch schwere Konföderierte Batterien musste Farragut aber diese Belagerung von Vicksburg aufgeben und fährt am 26. Juli 1862 den Mississippi bis Helena, Arkansas hinauf. Am 13. März 1863, Farragut ist nicht immer kooperativ, fährt er auf seinem Flaggschiff, der USS HARTFORD, und der USS ALBATROSS in der Nacht an Port Hudson, Louisiana vorbei. Er sollte mit seinen Schiffen ein Ablenkungsmanöver starten, damit die Unionstruppen an Land die Festung einnehmen können. Farragut schlägt zu zeitig los und die Unionstruppen sind noch nicht in ihren Stellungen. Die anderen Schiffe von Farraguts Flotte, die USS GENESEE, USS KINEO, USS RICHMOND und die USS MONONGAHELA werden zum Teil beschädigt und müssen abdrehen. Die USS MISSISSIPPI läuft auf Grund und explodiert. Am 19. März wird Nantchez, Mississippi passiert und am 23. März sind beide Schiffe vor den Geschützbatterien von Warrenton. Die USS SWITZERLAND vereinigt sich mit den beiden Schiffen und sie passieren zusammen die Geschützbatterien von Grand Gulf, Mississippi. Die USS ALBATROSS wird auf dem Red River am 4. Mai schwer angeschlagen. Am 18. Mai beginnen die Kämpfe um Vicksburg. Farragut hat auf dem Weg nach Vicksburg Nantches, Mississippi, ein Umschlagplatz für Sklaven eingenommen. Konteradmiral David Dixon Porters Flotte beschießt Vicksburg und sichert den Fluss gegen Entsatztruppen sowie Verpflegung für die Festung. Am 4. Juli 1863 ergeben sich die Verteidiger von Vicksburg. Am 8. Juli geben die Verteidiger von Port Hudson auf. Der Mississippi ist in der Hand der Unionstruppen. Farragut wird zum Kommandeur des Blockadegeschwaders an den Küsten von Texas und Louisiana ernannt und kontrolliert diese. Das wichtigste Ereignis in Farraguts Leben war die Schlacht von Mobile Bay am 5. August 1864. Er hatte dafür 4 Panzer- und 14 hölzerne Schiffe zur Verfügung. Die strategisch wichtige Meeresbucht wird von Fort Gaines, Dauphine Island, und dem Fort Morgan, Pleasure Island, abgeriegelt. Der äußere Sicherungsring unterstand Brigadegeneral Richard Ramrod Page, ein Freund Farraguts aus Friedenszeiten. Die Zufahrt in die Bucht ist mit Pulvergefüllten Bierfässern vermint und vor Mobile, Alabama liegen das Panzerschiff CSS TENNESSEE und 3 Kanonenboote unter dem Kommando von Franklin Buchanan. Als die USS TECUMSEH in die Mobile Bay eindringt, fährt sie auf eine Mine und reißt 94 Mann mit in das Nasse Grab. Farragut lässt sich an den Großmast seines Flaggschiffes, die USS HARTFORD, binden um während der Schlacht die Übersicht zu behalten. Dabei soll er seine bis heute in den USA bekannte Parole „Damn the torpedos! Full speed ahead!“, „Zum Teufel mit den Torpedos! Volle Kraft voraus!“, herausgebrüllt haben. Bei diesem Gefecht gab die CSS TENNESSEE auf, die CSS GAINES sank und die USS PHILIPPI wird außer Gefecht gesetzt. Mobile, Alabama mit dem einzigen Seehafen Alabamas blieb in der Hand der Konföderierten, aber Farragut konnte seine Zufahrt blockieren. Die USS CHICKASAW beschießt Fort Gaines und die Besatzung gibt am 8. August auf. Am 21. Dezember 1864 wird Farragut zum Vizeadmiral ernannt. Nach dem Bürgerkrieg bakam er den Rang des Admirals am 25. Juli 1866 verliehen. Sein letztes Kommando im aktiven Dienst war das European Squadron von 1867 bis 1868 auf der Fregatte USS FRANKLIN das sein Flaggschiff war.

Zu Ehren von David Glasgow Farragut wurden fünf Kriegsschiffe der US Navy benannt.
Das Erste war ein Torpedoboot mit der Kennung TB-11 das am 22. März 1899 in den Dienst der US Navy gestellt wurde. Das zweite war ein Zerstörer mit der Kennung DD-300 aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war ebenfalls ein Zerstörer und das Typschiff der FARRAGUT – Klasse.
Das vierte war der Lenkwaffenzerstörer USS FARRAGUT ( DDG-37 ) aus der FARRAGUT – Klasse.
Das Fünfte und bis jetzt letzte Schiff das zu Ehren von Admiral David Glasgow Farragut benannt wurde, ist der Lenkwaffenzerstörer USS FARRAGUT ( DDG-99 ) aus der ARLEIGH BURKE – Klasse.
Außerdem ist Admiral David Glasgow Farragut der Namensgeber für den Farragut-Square in Washington, D.C., wo sich auch eine Statue von ihm befindet. Weiterhin wurden in Idaho am Lake Pend Oreille ein Ausbildungslager der U.S.Navy mit Farragut Naval Training Station und später der Farragut State Park nach ihm benannt.


USS FARRAGUT ( DD-300 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS FARRAGUT ( DD-300 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Admiral David Glasgow Farragut benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzwölfte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 4. Juli 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Marie Alden Brown Potts ( 1862 – 1937 ), Ehefrau von Captain Templin Morris Potts ( 1. November 1855 in Washington DC – 20. März 1927 in Pasadena, Kalifornien ), taufte am 21. November 1918 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Pierre Light Wilson ( 26. Dezember 1885 in Baltimore City, Maryland – 23. Mai 1936 ) stellte am 4. Juni 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nachdem die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in den Gewässern vor der Küste von San Francisco abgeschlossen war, fuhr die USS FARRAGUT in die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien, wo der Zerstörer am 3. Juli anlegte. Sofort versetzte man den Zerstörer in Reserve. Weit über die Hälfte der Besatzung wechselte auf andere Kriegsschiffe. Dieser Status blieb bis zum 31. März 1922. Man füllte die Mannschaftsstärke auf und das Kriegsschiff erhielt einen regelmäßigen Trainingsplan, der es entlang der US Westküste führte. Das Kriegsschiff verließ die US Navy Station und fuhr für eine umfangreiche Überholung in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Nach Abschluss der Arbeiten kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück und beteiligten sich an taktischen sowie an Torpedo- und Schießübungen. Am 6. Februar 1923 stach die USS FARRAGUT wieder in See und beteiligte sich vom 26. Februar bis zum 11. April an dem Flottenmanöver Nummer 1 der Kampfflotte. Dieses Manöver wurde im Raum der Panamakanalzone abgehalten. Es wurden dabei experimentelle Torpedos auf Zielschiffe abgeschossen und Schießübungen mit den Flak- und Geschütztürmen durchgeführt. Im Anschluss daran kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück. Am 25. Juni legte die USS FARRAGUT mit den Zerstörern des Zerstörer Geschwaders 11 in San Diego ab und fuhr nach Norden. Vor der Küste des Bundesstaates Washington wurden den Sommer über mehrere Manöver mit der Kampfflotte durchgeführt. In diesen Tagen, am 25. und 26. Juli, befanden sich Stabsoffiziere von US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) an Bord der Zerstörer. Die Kriegsschiffe fuhren von Seattle, Washington nach Vancouver, Britisch Columbia, Kanada und zurück. Der US Präsident nahm am 27. Juli an Bord des Transportschiffes USS HENDERSON ( AP-1 ) eine Flottenschau im Hafen von Seattle ab. Anschließend unterzog sich die USS FARRAGUT einer weiteren Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton. Das Zerstörer Geschwader 11 stach am 27. August geschlossen wieder in See und fuhr nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt das in der San Francisco Bay vor Anker liegende 11. Zerstörergeschwader den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY, auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS FULLER ( DD-297 ), USS S P LEE ( DD-310 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS CHAUNCEY ( DD-296 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS THOMPSON ( DD-305 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwaderchef zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95° und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt. Am folgenden Morgen hob sich der Nebel und man begann mit der Rettung der Überlebenden. Anschließend fuhren die intakt gebliebenen Zerstörer in die Bucht der Marinestation in San Diego und legte dort am 10. September an. Nach weiteren Übungen entlang der kalifornischen Küste stach die USS FARRAGUT am 2. Januar 1924 wieder in See und verließ zusammen mit den Kriegsschiffen der Pazifikflotte San Diego. Die Kriegsschiffe waren für die anstehenden Flottenmanöver zum Panamakanal unterwegs. Dieser wurde am 18. Januar durchquert. Bis zum 31. März beteiligte sich der Zerstörer in der Karibik an den Wintermanövern und an den Flottenmanövern Nummer 2 und 3. Anfang April kehrte die USS FARRAGUT nach San Diego zurück. Dann begannen wieder die Sommerübungen, die wie jedes Jahr in den Gewässern des Puget Sound abgehalten wurden, und dauerten vom 2. Juli bis zum 1. September. Anschließend fuhr der Zerstörer wieder zu seinem Heimathafen, kehrte aber zur Puget Sound Naval Shipyard zurück und unterzog sich einer weiteren Wartungsphase, in der auch Reparaturen ausgeführt wurden. Im Februar 1925 kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück, wo es für eine Kreuzfahrt in den Südpazifik vorbereitet wurde. Am 3. April 1925 stach die USS FARRAGUT wieder in See und fuhr zusammen mit der USS RENO ( DD-303 ) zu den Hawaiianischen Inseln. Unterwegs dorthin hielten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte ein Manöver ab. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. April die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Für eine Goodwill Kreuzfahrt legten unter anderem am 1. Juli die Zerstörer USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS DECATUR ( DD-341 ) und USS STODDERT ( DD-302 ) ab. So wurden die Häfen von Melbourne, Australien; Dunedin und Wellington, Neuseeland und Amerikanisch-Samoa besucht. Am 26. September erreichten die Kriegsschiffe wieder San Diego. Es folgten für den Zerstörer wieder Monate mit Übungen entlang der US Westküste. Die USS FARRAGUT stach am 1. Februar 1926 von San Diego aus wieder in See und fuhr zur jährlichen Flottenkonzentration bis zur Panamakanalzone. Das Manöver dauerte bis zum 20. März. Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte zu ihren Heimathäfen zurück. Am 14. Juni legte der Zerstörer wieder in San Diego ab und fuhr für die Sommerübungen in den Puget Sound. Erst am 1. September kehrt das Kriegsschiff an die kalifornische Küste zurück. Anschließend folgte die jährliche Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard. Bereits am 17. Februar befand sich das Kriegsschiff, zusammen mit der Schlachtflotte, auf dem Weg zu dem anstehenden Manöver. Nach Abschluss der Übung in der Karibik stattete die Flotte am 22. April dem Hafen von New York einen Besuch ab. Dann folgten in der Narragansett Bay gemeinsame Übungen von US Army und US Navy. Die USS FARRAGUT erreichte am 29. Mai Hampton Roads, Virginia. Ein Großteil der Kriegsschiffe aus dem Pazifik befand sich ebenfalls in diesem Hafen und beteiligten sich am 4. Juni an der vom US Präsidenten John Calvin Coolidge (* 4. Juli 1872 in Plamoth North, Vermont; † 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts) ausgeschriebenen Flottenparade in Hampton Roads. Insgesamt achtundneunzig Kriegsschiffe waren daran beteiligt. Unter anderem gehörten zu dieser Paradeflotte die Schlachtschiffe USS MARYLAND ( BB-46 ) und USS TEXAS ( BB-35 ), der Schwere Kreuzer USS SEATTLE ( CA-11 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES,   USS STODDERT, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS COGHLAN ( DD-326 ), USS OSBORNE ( DD-295 ) und USS GOFF ( DD-247 ) und der U-Boot Tender USS CAMDEN ( AS-6 ). Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte in ihre Heimathäfen zurück. Die USS FARRAGUT legte am 25. Juni in San Diego an, stach aber bereits wieder am 1. Juli in See. Das Kriegsschiff fuhr am 16. Juli in den Puget Sound ein und beteiligte sich an den Sommerübungen. Am 16. August waren insgesamt acht Flugzeuge bei dem Dole Air Race in Oakland, Kalifornien gestartet. Die Dauer des Nonstop-Fluges betrug über 26 Stunden. Auf dem Weg zwischen San Francisco und Honolulu waren mehrere Passagierschiffe stationiert, die als Funkpeilsender für die Flugzeugbesatzungen dienen sollten. Insgesamt nur zwei der gestarteten Flugzeuge haben das Ziel erreicht. Das waren Arthur Cornelius Goebel, Jr. (* 19. Oktober 1895 in Belen, New Mexiko; † 3. Dezember 1973 in Los Angeles, Kalifornien) und sein Navigator Lieutenant William Virginius Davis, Jr. (* 28. Januar 1902 in Savannah, Georgia; † 25. Juli 1981 in Mobile, Alabama), der später in der US Navy den Rang eines Vizeadmirals erreichte, mit dem Eindecker Flugzeug Travel Air 5000 und Martin Jensen (*1900; † 1992) und Paul Schluter mit einem Breese-Wilde 5-Eindecker. Insgesamt 54 Kriegsschiffe nahmen vom 17. August bis zum 5. September an der Suche nach den verschollenen Flugzeugen teil. Insgesamt 910.000 km² wurden von den Schiffen abgesucht. Die USS FARRAGUT konnte ein notgewassertes Curtiss HS-2L Flugboot noch rechtzeitig ausfindig machen und ins Schlepptau nehmen. Am 5. September kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück.
Auch in diesem Jahr begannen die Wartungsarbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard, die bis in das Jahr 1928 andauerten. Nach einem Monat in San Diego legte der Zerstörer am 9. April wieder ab und fuhr zusammen mit der Pazifikflotte nach Hawaii. Hier erfolgte das Flottenmanöver Nummer 8. Am 23. Juni kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück und machte sich bereits sechs Tage später auf den Weg zu den Sommerübungen im Puget Sound. Gleichzeitig beteiligte sich die USS FARRAGUT vom 7. bis zum 21. Juli an einer Reservisten Trainingskreuzfahrt nach Alaska. Am 4. September legte der Zerstörer in San Diego wieder an. Für Wartungsarbeiten musste das Kriegsschiff wieder nach Bremerton fahren. Die Arbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard waren im Februar 1929 abgeschlossen. Den gesamten Frühling über lag die USS FARRAGUT dann in ihrem Heimathafen. Der Zerstörer operierte vom 18. Juni bis zum 28. August mit der Flotte wieder im Puget Sound. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb die USS FARRAGUT auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Dort lagen unter anderem auch die Zerstörer USS SOMERS, USS DECATUR, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) und USS ZEILIN ( DD-313 ). Am 1. April 1930 stellte man die USS FARRAGUT außer Dienst. Am 22. Juli 1930 strich man den Namen USS FARRAGUT ( DD-300 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 31. Oktober 1930 zum Verschrotten.


USS FARRAGUT ( DD-300 )
Commanding Officer
 

CDR Pierre Light Wilson    4. Juni 1920 – 5. Januar 1922
CDR William Satterlee Pye    5. Januar 1922 – 9. Juli 1922 (später VADM)
CDR Nathan Woodworth Post    9. Juli 1922 – 15. Juni 1923
LCDR John Franklin McClain    15. Juni 1923 – 6. Juli 1924
LCDR Charles Edwin Reordan    6. Juli 1924 – 15. Oktober 1925
CDR Ernest Wheeler McKee    15. Oktober 1925 – 1. Oktober 1927
CDR William Fuller Gresham    1. Oktober 1927 – 4. September 1928
CDR Donald Flanner Patterson    4. September 1928 – 1. April 1930 

USS STODDERT ( DD-302 )

USS BENJAMIN STODDERT ( DD-302 )

Biografie

Benjamin Stoddert
* 1751 in Charles County, Maryland,
† 13. Dezember 1813 in Bladensburg, Maryland
war der erste Marineminister der US Navy vom 1. Mai 1798 bis zum 31. März 1801

Der Sohn von Captain Thomas Stoddert wurde an der University of Pennsylvania erzogen und arbeitete dann als Kaufmann. Er diente als Captain in der Pennsylvania Kavallerie und später als Sekretär des Continental Board of War während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Während des Krieges wurde er schwer verletzt in der Schlacht von Brandywine und deshalb später aus dem aktiven Militärdienst entlassen. Im Jahre 1781 heiratete er Rebecca Lowndes, Tochter von Christopher Lowndes ( 1713 – 8. Januar 1785 ), ein Kaufmann aus Maryland. Sie hatten zusammen acht Kinder und wohnten im Haus seines Schwiegervaters. Dieses Haus stand auf der Farm Bostwick und lag in der Nähe von Bladensburg, Maryland. Im Jahre 1783 gegründet er ein Tabak-Export-Geschäft in Georgetown, mit den Geschäftspartnern Uriah Forrest ( 1746 – 6. Juli 1805 ) und John Murdock. Nachdem George Washington als 1. Präsident von Amerika gewählt geworden war, beauftragte er Benjamin Stoddert die wichtigsten Grundstücke in der Umgebung am Potomac zu kaufen, auf denen die Hauptstadt der Nation gebaut werden sollte. Bevor der formelle Beschluss über die Bundeshauptstadt an den Ufern des Potomac noch nicht gefasst war, würden die Grundstückspreise durch Spekulanten noch nicht nach oben getrieben werden. Benjamin Stoddert kaufte viele Grundstücke auf und übertrug die Parzellen dann an die Regierung. In den 1790er Jahren war er Mitbegründer der Bank of Columbia die den Kauf von Land in dem District of Columbia finanzierte. Am 4. März 1797 übernahm John Adams ( 30. Oktober 1735 – 4. Juli 1826 ) als zweiter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika das höchste politische Amt im Lande. Sofort nach seinem Amtsantritt bestärkte er das Washingtoner Congress dazu eine starke Navy und Army zur Verteidigung des Landes aufzubauen. Am 30. April 1798 erließ der Congress ein Gesetz zum Aufbau einer Organisationsstruktur für die Bildung eines Marineministeriums. John Adams berief im Mai 1798 für das Amt des Marineministers seinen Parteifreund Benjamin Stoddert. Dieser trat das Amt am 18. Juni 1798 an. Kurz darauf entbrannte der von Frankreich nicht erklärte Seekrieg der als Quasi – Krieg in die Geschichte einging. Benjamin Stoddert war es klar das er mit seinen begrenzten Mitteln an Kriegsschiffen und ausgebildetem Personal der amerikanischen Handelsflotte keinen ausreichenden Konvoischutz bieten und durch Patrouillenfahrten auch die nordamerikanische Küste nicht ausreichend schützen lassen konnte. Daher ergingen seine Befehle die französischen Piraten durch eine offensive Operation in der Karibik, wo die meisten französischen Schiffe auf amerikanische Handelsschiffe lauerten, zu vernichten. Er konnte auf eine Flotte von 54 Schiffen während dieses Krieges zurückgreifen. Darunter waren 18 Fregatten, 4 Schaluppen, 2 Briggs und 3 Schoner mit insgesamt 5.700 Seeleute. Dazu kamen noch 365 amerikanische Freibeuter die im Auftrage der amerikanischen Regierung französische Handelsschiffe aufbrachten. Die wichtigsten amerikanischen Kriegsschiffe waren, die USS CONSTELLATION ( 1797 ) mit ihrem Kommandanten Captain Thomas Truxtun ( 17. Februar 1755 –
5. Mai 1822 ), die USS DELAWARE ( 1798 ) mit ihrem Kommandanten Captain Stephen Decatur, Sen. ( Juni 1751 – 11. November 1808 ), die USS CONSTITUTION ( 1797 ) unter dem Kommando von Silas Talbot ( 11. Januar 1751 – 30. Juni 1813 ), die USS ENTERPRISE ( 1799 ) unter dem Kommando von Lieutenant John Shaw ( 1773 – 17. September 1823 ) oder die USRC PICKERING ( 1798 ) die von Januar bis Juni 1799 von Lieutenant Edward Preble ( 15. August 1761 – 25. August 1807 ) befehligt wurde und zum United States Revenue Cutter Service, dem Vorläufer der Küstenwache, gehörte. Am 30. September 1800 wurde ein Friedensvertrag in Frankreich unterzeichnet. Als dieser Anfang 1801 in Amerika eintraf, wurde umgehend die Produktion von drei im Bau befindlichen Fregatten eingestellt und das Offizierskorps der US Navy reduziert. Benjamin Stoddert hatte keinen Einfluss mehr um eine stehende Marine zur Verteidigung der nord-amerikanischen Küste zu erhalten. Die allgemeine Meinung war, dass man mit den Schiffen der US Revenue Cutter Service die amerikanische Küste schützen könnte. Benjamin Stoddert verließ sein Amt am 31. März 1801. Sein Nachfolger war Robert Smith ( 3. November 1757 – 26. November 1842 ) der sein Amt am 27. Juli 1801 antrat. Benjamin Stoddert hatte die Grundlage der Verwaltung des Marineministeriums gelegt und aufgezeigt das auch eine erfolgreiche Kriegsführung auf See durchgeführt werden kann, wenn die finanziellen Mittel dazu vorhanden waren. Nach seiner Amtszeit kehrte Benjamin Stoddert ins kommerzielle Leben zurück. In Washington DC ließ er sich nach eigenen Entwürfen das Halcyon House bauen. Durch falsch angelegte Bodenspekulationen sank Georgetown als kommerzielles Zentrum, außerdem das Embargo und der Krieg von 1812 brachte den überseeischen Handel in der Stadt zum Erliegen. Das ruinierte Benjamin Stoddert. Er starb am 13. Dezember 1813 in Bladensburg, Maryland und wurde in der Addison Chappel in Seat Pleasant, Maryland zur letzten Ruhe gebettet.

Ihm zu Ehren wurden zwei Schiffe in der US Navy benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS STODDERT ( DD-302 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das zweite Schiff war der Lenkwaffenzerstörer USS BENJAMIN STODDERT ( DDG-22 ) aus der CHARLES F ADAMS – Klasse.


USS STODDERT ( DD-302 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS STODDERT ( DD-302 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren des Marineministers Benjamin Stoddert benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertvierzehnte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 4. Juli 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Wilma Davidson McNab (* 23. November 1864 in Kalifornien; † 31. August 1951), Ehefrau des Anwalts Gavin Alexander McNab (* 11. Februar 1863 in Glasgow, Schottland; † 28. Dezember 1927 in San Francisco, Kalifornien), taufte am 8. Januar 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Norman Scott (* 10. August 1889 in Indianapolis, Indiana; † 13. November 1942 an Bord des Leichten Kreuzers USS ATLANTA ( CL-51 ) während der Schlacht um Guadalcanal, Salomonen) stellte am 30. Juni 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
THOMPSONNachdem die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in den Gewässern vor der Küste von San Francisco abgeschlossen war, gliederte man die USS STODDERT in die Zerstörer Division 33 im Reserve Zerstörer Geschwader der Pazifikflotte. Zu dieser Division gehören noch die Schwesterschiffe USS RENO ( DD-303 ), USS FARQUAR ( DD-304 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS KENNEDY ( DD-306 ) und USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ). Der Zerstörer fuhr in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien. Man schloss hier die Ausrüstung ab. Anschließend fuhr die USS STODDERT in ihren Heimathafen, die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien. Zwischen dem 14. August und dem 7. Januar 1921 operierte der Zerstörer entlang der kalifornischen Küste und nahm an taktischen Übungen teil. Mit dabei waren auch die Kriegsschiffe der Battleship Squadron 5 und der Leichte Kreuzer USS BIRMINGHAM ( CL-2 ). Zusammen mit den Zerstörern aus der Zerstörer Division 33 wurden vor Coronado Island, Kalifornien Flugabwehrübungen, Torpedoschießen und das Zielschießen mit den Kanonen durchgeführt. Am 7. Januar 1921 stach die USS STODDERT wieder in See und fuhr zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Pazifikflotte zum Panamakanal. Hier wurde zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Atlantikflotte das Wintermanöver abgehalten. Vom 22. Januar bis zum 15. Februar führten die kombinierten Flotten strategische, taktische und Schießübungen auf einer Kreuzfahrt, nach Valparaiso, Chile und bis zum Panamakanal zurück, durch. Nach dem dann folgenden Manöver vor Balboa, Panamakanalzone fuhr die USS STODDERT nach Norden und erreichte am 5. März San Diego. Hier nahm der Zerstörer wieder seinen normalen Dienstbetrieb, zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Division 33, auf. Im Juli fuhr die USS STODDERT weiter nach Norden. In den Gewässern des Puget Sound, Washington beteiligte sich der Zerstörer an den Sommerübungen vor der Küste der Bundesstaaten Washington und Oregon. Mit dabei waren auch hier die Zerstörer der Division 33. Anschließend kehrte das Kriegsschiff wieder nach San Diego zurück. Für die anstehenden Wartungsarbeiten stach die USS STODDERT wieder in See und fuhr in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Man bugsierte den Zerstörer am 15. Dezember in das Trockendock und die Arbeiten dauerten bis zum 7. Februar 1922. Zur gleichen Zeit waren in dem Trockendock auch die Zerstörer USS THOMPSON, USS RENO, USS KENNEDY, USS McLANAHAN ( DD-264 ) und die Schlachtschiffe USS NEW YORK ( BB-34 ) und USS TEXAS ( BB-35 ). Am 11. Februar versetzte man die USS STODDERT in die Zerstörer Division 32. Dazu gehörte unter anderem auch die USS THOMPSON. Der Zerstörer nahm am 7. Februar seinen Dienst wieder auf und fuhr am folgenden Tag nach Süden. In San Diego legte das Kriegsschiff nur einen Zwischenstopp zum Auffüllen der Bunker ein. Zusammen mit den Kriegsschiffen der Battle Force und der Fleet Base Force nahm die USS STODDERT an Manövern auf dem Weg zum Panamakanal und in dessen Zone teil. Aufgabe dabei war es die Verteidigung des strategisch wichtigen Kanals zu testen. Während dieser Manöver führte die Flotte kombinierte taktische und strategische Manöver, experimentelle Torpedopraktiken und verschiedenes experimentelles Geschützschießen gegen das Küstenschlachtschiff USS IOWA ( IX-6 ) durch. Hauptsächlich schoss das Schlachtschiff USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) mit allen seinen Geschützen aus weiter Entfernung auf das Zielschiff und versenkte es. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und die Kriegsschiffe kehrten nach San Diego zurück. Die USS  STODDERT lag am 8. April hier im Hafen an seiner Halteboje längsseits, zusammen mit den Zerstörern USS KENNEDY, USS RENO, USS THOMPSON, USS YOUNG ( DD-312 ), USS JACOB JONES ( DD-130 ), USS HULL ( DD-330 ), USS CORRY ( DD-334 ), USS YARBOROUGH ( DD-314 ), USS SLOAT ( DD-316 ), USS LITCHFIELD ( DD-336 ) und USS SHUBRICK ( DD-268 ) bei dem Öltanker USS CYAMA ( AO-3 ). Die USS STODDERT blieb hier als Reserve liegen. Erst am 22. April 1923 kehrte die USS STODDERT in die Bremerton Naval Shipyard zurück. Der Zerstörer kreuzte bis Ende August vor der Küste des Bundesstaates Washington und besuchte dabei die Häfen von Astoria, Tacoma, Seattle, Bellingham, Port Angeles und Port Townsend. Ab dem 5. Juli eskortierte das Kriegsschiff den Truppentransporter USS HENDERSON ( AP-1 ). An Bord befand sich der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien). Es folgte eine Inspektionstour durch das Alaska Territorium. So besuchte der Präsident am 8. Juli Ketchikan, am 9. Juli Wrangell, vom 10. zum 11. Juli Juneau, am 11. Juli Skagway, vom 13. bis zum 19. Juli Seward, am 19. Juli Valdez, am 20. Juli Cordova und am 22. Juli Sitka. Auf dem Weg nach Süden besuchte die USS HENDERSON noch Vancouver, Britisch Columbia, Kanada. Von dort aus ging es am 26. Juli zurück nach Seattle. Vor dem Hafen nahm der US Präsident am 27. Juli von der USS HENDERSON aus eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS STODDERT unter anderem auch die Zerstörer USS SOMERS, USS FARRAGUT, USS THOMPSON und USS PERCIVAL ( DD-298 ). Die USS STODDERT unterzog sich in der Puget Sound Naval Shipyard erneuten Wartungsarbeiten, die bis in den August hineinreichten. Anschließend gliederte man den Zerstörer in das Zerstörer Geschwader 11 ein. Die Zerstörer dieses Geschwaders stachen am 27. August geschlossen wieder in See und fuhren nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader, das in der San Francisco Bay vor Anker lag, den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY, auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS THOMPSON, USS FULLER ( DD-297 ), USS S P LEE ( DD-310 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwaderchef zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95° und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt. Am folgenden Morgen hob sich der Nebel und man begann mit der Rettung der Überlebenden. Anschließend fuhren die intakt gebliebenen Zerstörer in die Bucht der Marinestation in San Diego und legte dort am 10. September an. Noch am selben Tag bildeten die übrig gebliebenen Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 einen Kreis und man übergab dem Meer zur Erinnerung an die Kameraden, die während der Honda-Point Katastrophe ums Leben gekommen waren, mehrere Blumenkränze. Vom 22. Oktober bis zum 2. Januar 1924 nahm die USS STODDERT an Manövern und Torpedoübungen in den Gewässern vor San Diego teil. An diesem 2. Januar 1924 stach der Zerstörer wieder in See und verließ zusammen mit den Kriegsschiffen der Pazifikflotte San Diego. Die Kriegsschiffe waren für die anstehenden Flottenmanöver zum Panamakanal unterwegs. Dieser wurde ab dem 18. Januar durchquert. Die gesamte Schlachtflotte aus dem Pazifik benötigte insgesamt sieben Tage für die Durchquerung. Der Zerstörer beteiligte sich in diesen Tagen an Übungen mit den Kriegsschiffen aus der Scout Flotte. Bis zum 31. März beteiligte sich das Kriegsschiff in der Karibik an den Wintermanövern und an den Flottenmanövern Nummer 2 und 3. Dabei wurde wieder die Verteidigung und die Einrichtungen der Kanalzone getestet. In diesen Wochen war für die Pazifikflotte die Insel Culebra, Puerto Rico auch der Anlaufpunkt für weitere Übungen. Am 22. April kehrte die USS STODDERT nach San Diego zurück. Von hier aus beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Übungen entlang der kalifornischen Küste. Dann begannen wieder die Sommerübungen, die wie jedes Jahr in den Gewässern des Puget Sound abgehalten wurden, und dauerten vom 2. Juli bis zum 1. September. Dabei wurden unter anderem die Häfen Port Angeles, Tacoma und Seattle angelaufen. Zur Jahreswende befand sich das Kriegsschiff erneut in der Puget Sound Naval Shipyard und unterzog sich Wartungsarbeiten. Im Februar 1925 kehrte die USS STODDERT nach San Diego zurück. Anschließend gingen die Übungen weiter. Diese verlagerten sich diesmal aber zu den Hawaiianischen Inseln. Am 3. April 1925 stach der Zerstörer zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Pazifikflotte wieder in See Unterwegs zu den Hawaiianischen Inseln hielten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte ein Manöver ab. Es war ein Manöver in Zusammenarbeit zwischen US Navy und US Army. Es sollte ein Angriff von einem großen ausländischen Truppenkontingent auf die Hawaii-Inseln simuliert und die Verteidigung in vollem Umfang getestet werden. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. April die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Für eine Goodwill Kreuzfahrt legten unter anderem am 1. Juli die Zerstörer USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS THOMPSON, USS KENNEDY und USS DECATUR ( DD-341 ) ab. So wurden die Häfen von Melbourne, Australien; Dunedin, Lyttelton, Otago und Wellington, Neuseeland und Amerikanisch-Samoa besucht. Am 26. September erreichten die Kriegsschiffe wieder San Diego. Es folgten für den Zerstörer wieder Monate mit Übungen entlang der US Westküste. Vom 21. bis zum 27. Oktober nahm die USS STODDERT in San Diego an den Feierlichkeiten anlässlich der Gründung der US Navy teil. Der Zerstörer stach am 1. Februar 1926 von San Diego aus wieder in See und fuhr zur jährlichen Flottenkonzentration bis zur Panamakanalzone. Das Manöver dauerte bis zum 20. März. Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte zu ihren Heimathäfen zurück. Am 14. Juni legte der Zerstörer wieder in San Diego ab und fuhr für die Sommerübungen in den Puget Sound. Vom 20. bis zum 23. Juli beteiligte sich das Kriegsschiff in Astoria, Oregon an weiteren Feierlichkeiten. Danach wurden die Übungen weitergeführt. Erst am 1. September kehrt das Kriegsschiff an die kalifornische Küste zurück. Anschließend folgte die jährliche Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard. Erst am 22. März 1927 befand sich das Kriegsschiff, zusammen mit dem Schwesterschiff USS PAUL HAMILTON, auf dem Weg zu dem anstehenden Manöver in der Panamakanalzone und in der Karibik. In der Guantanamo Bay, Kuba und vor Gonaives, Haiti waren weitere Übungen angesetzt. Danach stattete die Flotte am 22. April dem Hafen von New York einen Besuch ab. Dann folgten in der Narragansett Bay gemeinsame Übungen von US Army und US Navy. Die USS STODDERT musste aber für dringend notwendig gewordene Reparaturen in die Boston Naval Shipyard in Boston, Massachusetts fahren. Anschließend erreichte der Zerstörer am 29. Mai Hampton Roads, Virginia. Ein Großteil der Kriegsschiffe aus dem Pazifik befand sich ebenfalls in diesem Hafen und beteiligten sich am 4. Juni an der vom US Präsidenten John Calvin Coolidge (* 4. Juli 1872 in Plamoth North, Vermont; † 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts) ausgeschriebenen Flottenparade in Hampton Roads. Insgesamt achtundneunzig Kriegsschiffe waren daran beteiligt. Unter anderem gehörten zu dieser Paradeflotte die Schlachtschiffe USS MARYLAND ( BB-46 ) und USS TEXAS ( BB-35 ), der Schwere Kreuzer USS SEATTLE ( CA-11 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS THOMPSON, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS COGHLAN ( DD-326 ), USS OSBORNE ( DD-295 ) und USS GOFF ( DD-247 ) und der U-Boot Tender USS CAMDEN ( AS-6 ). Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte in ihre Heimathäfen zurück. Die Durchquerung des Panamakanals dauerte zwischen dem 11. und dem 17. Juni. USS STODDERT legte am 25. Juni in San Diego an, stach aber bereits wieder am 1. Juli in See. Das Kriegsschiff fuhr am 16. Juli in den Puget Sound ein und beteiligte sich an den Sommerübungen. Der Zerstörer verließ zusammen mit den Kriegsschiffen aus seinem Geschwader am 20. August den Puget Sound und fuhr in Richtung Hawaii. Am 16. August waren insgesamt acht Flugzeuge bei dem Dole Air Race in Oakland, Kalifornien gestartet. Die Dauer des Nonstop-Fluges betrug über 26 Stunden. Auf dem Weg zwischen San Francisco und Honolulu waren mehrere Passagierschiffe stationiert, die als Funkpeilsender für die Flugzeugbesatzungen dienen sollten. Insgesamt nur zwei der gestarteten Flugzeuge haben das Ziel erreicht. Das waren Arthur Cornelius Goebel, Jr. (* 19. Oktober 1895 in Belen, New Mexiko; † 3. Dezember 1973 in Los Angeles, Kalifornien) und sein Navigator Lieutenant William Virginius Davis, Jr. (* 28. Januar 1902 in Savannah, Georgia; † 25. Juli 1981 in Mobile, Alabama), der später in der US Navy den Rang eines Vizeadmirals erreichte, mit dem Eindecker Flugzeug Travel Air 5000 und Martin Jensen (*1900; † 1992) und Paul Schluter mit einem Breese-Wilde 5-Eindecker. Insgesamt 54 Kriegsschiffe nahmen vom 17. August bis zum 5. September an der Suche nach den verschollenen Flugzeugen teil. Insgesamt 910.000 km² wurden von den Schiffen abgesucht. Am 5. September kehrte die STODDERT nach San Diego zurück. Auch in diesem Jahr begannen die Wartungsarbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard, die bis in das Jahr 1928 andauerten. Nach einem Monat in San Diego legte der Zerstörer wieder ab und operierte entlang der US Westküste. Dabei besuchte das Kriegsschiff die Häfen San Pedro, Tacoma, Port Townsend, Bremerton und Port Angeles. Anschließend kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück. Am 9. April legte die USS STODDERT in San Diego wieder ab und fuhr zusammen mit der Pazifikflotte über San Francisco nach Hawaii. Hier erfolgte das Flottenmanöver Nummer 8. Am 28. April erreichte der Zerstörer die Hawaiianischen Gewässer und wurde den U-Boot-Divisionen 9 und 14 zugeteilt, die in Lahaina, Pearl Harbor und Hilo Übungen mit den Kriegsschiffen der Schlachtflotte durchführten. Am 23. Juni kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück und machte sich bereits sechs Tage später auf den Weg zu den Sommerübungen im Puget Sound. Gleichzeitig beteiligte sich die USS STODDERT vom 7. bis zum 21. Juli an einer Reservisten Trainingskreuzfahrt nach Alaska. Am 4. September legte der Zerstörer in San Diego wieder an. Nach weiteren erfolgreichen Übungen gehörte der Zerstörer vom 18. bis zum 19. November zur Ehreneskorte des Schlachtschiffes USS MARYLAND ( BB-46 ), an dessen Bord sich der US Präsident Herbert Clark Hoover (* 10. August 1874 in West Branch, Iowa; † 20. Oktober 1964 in New York City) befand, und sicherte das Kriegsschiff auf seiner Fahrt zwischen San Diego und Los Angeles. Für Wartungsarbeiten musste das Kriegsschiff wieder nach Bremerton fahren. Die Arbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard waren im Februar 1929 abgeschlossen. Den gesamten Frühling über lag die USS STODDERT dann in ihrem Heimathafen. Der Zerstörer operierte vom 18. Juni bis zum 28. August mit der Flotte wieder im Puget Sound. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb der Zerstörer auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego liegen und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Am 20. Mai 1930 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst und schleppte es in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien. Hier sollte es zu einem funkferngesteuerten Zielschiff umgerüstet werden. Dies stand im Einklang mit der US Navy. Insgesamt drei ehemalige Zerstörer sollten zu Zielschiffen umgerüstet werden, um dann an Flottenübungen teilzunehmen. Für solche Übungen benötigte man Hochgeschwindigkeitsziele. Die USS SODDERT erhielt die Erstinstallation und am 5. November 1930 die Bezeichnung Light Target Nummer 1. Die experimentelle Funkfernsteuerung ebnete den Weg für die spätere Ausstattung der ferngesteuerten ehemaligen Zerstörer USS BOGGS ( DD-136 ) und USS LAMBERTON ( DD-119 ) und wies den Weg für die aufwändigere Ausrüstung des später berühmt gewordenen Zielschiffes USS UTAH ( AG-16 ). Am 6. April 1931 stellte man die USS STODDERT wieder in den Dienst der US Navy. Man gab dem Vielseitigen Hilfsschiff am 30. Juni 1931 die Kennung ( AG-18 ). Doch bereits am 16. April 1932 erhielt das ehemalige Kriegsschiff seine Kennung DD-302 als Zerstörer zurück. Nach experimentellen Operationen gliederte man das Schiff in die Mobile Target Division 1 ein. Von seiner Basis in San Diego aus war die USS STODDERT nun ein Seeziel für Flugzeugbesatzungen, die mit ihren Bomben- und Torpedo-Angriffen auf fahrende Schiffe übten. Außerdem verwendete man den Zerstörer für Flottenschießübungen entlang der kalifornischen Küste. Doch der Großteil seiner Zeit verbrachte das Zielschiff für die Flugzeuge von dem Flugzeugträger USS SARATOGA ( CV-3 ), die ihre Angriffe übten. Am 10. Januar 1933 stellte man die USS STODDERT in San Diego außer Dienst. Viele der Offiziere und Besatzungsmitglieder wechselten zum mobilen Zielschiff USS LAMBERTON ( AG-21 ). Am 5. Juni 1935 strich man den Namen USS STODDERT ( DD-302 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 30. August 1935 zum Verschrotten.


USS STODDERT ( DD-302 )
Commanding Officer
 

LCDR Norman Scott   30. Juni 1920 – 3. Oktober 1930 (später RADM)
CDR Hamilton Freer Glover 3. Oktober 1920 – 29. Juni 1921
CDR John Norwood Ferguson 29. Juni 1921 – 1. August 1921
LCDR Leslie Emmett Bratton 1. August 1921 – 24. Juli 1924 (später RADM)
CDR Joans Howard Ingram    24. Juli 1924 – 23. Mai 1926 (später ADM)
CDR Franklin Paul Conger 23. Mai 1926 – 25. Juni 1928
CDR Archer Meredith Ruland Allen 25. Juni 1928 – 6. April 1931
CDR George Clarence Cummings 6. April 1931 – 10. November 1932
WO Walter John Chambers 10. November 1932 – 10. Januar 1933

USS SOMERS ( DD-301 )

USS SOMERS ( DD-301 )

Biografie

Richard Somers
* 1778 oder 1779 am Great Egg Harbor, New Jersey
† 4 September 1804 bei einem gewagten Angriff auf Tripolis
war ein Offizier der United States Navy

Er besuchte die University of Pennsylvania zusammen mit den zukünftigen Seehelden Stephen Decatur, Jr. ( 5. Januar 1779 – 22. März 1820 ) und Charles Stewart ( 28. Juli 1778 – 6. November 1869 ). Am 25. April 1797 wurde er zum Midshipman ernannt und diente während des Quasi-Krieges mit Frankreich auf der Fregatte USS UNITED STATES ( 1797 ) mit Decatur und Stewart. Das Schiff stand unter dem Kommando von Captain John Barry ( 25. März 1745 – 13. September 1803 ). Die Beförderung zum Lieutenant erhielt er am 21. Mai 1799. Am 13. Juni 1801 ging Somers von Bord von der USS UNITED STATES die in der Washington Navy Yard als Reserve lag. Sein neuer Befehl lautete sich auf der Fregatte USS BOSTON ( 1799 ) einzufinden die ebenfalls in Washington lag. Am 30. Juni 1801 ging er dort an Bord. Im Winter 1801 brachte die USS BOSTON den amerikanischen Botschafter Robert Livingston ( 27. November 1746 – 26. Februar 1813 ) nach Frankreich. Von dort aus segelte das Kriegsschiff ins Mittelmeer ums sich mit der dortigen Flotte zu vereinen. Der Kommandeur dieser Flotte war Commodore Richard Dale ( 6. November 1756 – 26. Februar 1826 ). Diese Flotte hatte nur die Erlaubnis Konvois von amerikanischen Handelsschiffen an Tripolis vorbeizugeleiten, aber keine feindlichen Schiffe anzgreifen. In dieser Flotte waren noch der Schoner USS ENTERPRISE ( 1799 ), die Fregatte USS ESSEX ( 1799 ), die Fregatte USS PHILADELPHIA ( 1799 ), die Kriegsschaluppe USS GEORGE WASHINGTON ( 1798 ) und die Fregatte PRESIDENT ( 1800 ). Dieser erste Einsatz einer amerikanischen Flotte im Mittelmeer endete im Herbst 1802. Die USS BOSTON traf am 11. November 1802 in Washington D.C. ein. Richard Somers wurde bis zum nächsten Einsatz beurlaubt und erwartete auf neue Befehle. Am 5. Mai 1803, Somers wurde nach Baltimore, Maryland bestellt, übertrug man ihm das Kommando über den Schoner USS NAUTILUS ( 1799 ). Die Indienststellung erfolgte am 24. Juni 1803. Henry Spencer hatte es als Handelsschiff 1799 an der Ostküste von Maryland gebaut. Die US Navy kaufte die NAUTILUS in Baltomore von Thomas Tennant ab und rüstete das Schiff um. Am 30. Juli 1803 ließ Lieutenant Somers ablegen und erreichte am 27. Juli Gibraltar. Da nun der Erste Barbarykrieg im Mittelmeer offen ausgebrochen war, war wieder ein amerikanisches Mittelmeergeschwader als Konvoischutz für amerikanische Handelsschiffe im Einsatz. Das Kommando über die Flotte hatte zu diesem Zeitpunkt noch Captain John Rodgers ( 11.Juli 1772 – 1. August 1838 ) als die USS NAUTILUS eintraf. Vier Tage später übergab Lieutenant Somers in spanischen Gewässern eine Depesche an Captain John Rodgers auf der Fregatte USS JOHN ADAMS ( 1799 ). Danach kehrte Somers mit der USS NAUTILUS nach Gibraltar zurück und stellte sich dort unter das Kommando von Commodore Edward Preble ( 15. August 1761 – 25. August 1807 ). Dieser brachte mit der Fregatte USS CONSTITUTION ( 1797 ) als Flaggschiff, den Fregatten USS JOHN ADAMS und USS PHILADELPHIA sowie die Schoner USS ENTERPRISE und USS VIXEN ( 1803 ) und der Brigg USS SYREN ( 1803 ) eine stattliche Flotte ins Mittelmeer. Mit den Schiffen dieser Flotte segelte die USS NAUTILUS am 6. Oktober 1803 nach Tanger, Marokko. Allein mit dem Erscheinen dieser Flotte der US Navy verlängerte der Sultan den Vertrag von 1786. Danach segelte die Flotte nach Tripolis. Für seine erfolgreichen Operationen gegen Tripolis beförderte Commodore Preble am 18. Mai 1804 Richard Somers zum Master Kommandanten. Im Sommer 1804 übertrug man Somers den Befehl über fünf Kanonenboote die einen Angriff auf Tripolis starten sollten. Am 04. September 1804 bekam er das Kommando über einen Brander. Es war die Ketsch USS INTREPID
( 1798 ) die am 23. Dezember 1803 von Lieutenant Stephen Decatur als Prise aufgebracht worden war. Richard Somers übernahm freiwillig das Kommando über die USS INTREPID. 100 Tonnen Schießpulver verluden ebenfalls Freiwillige auf das Schiff. In den Hafen von Tripoli sollte das Schiff segeln um die dortige ankernde Piratenflotte, die dicht unter den Stadtmauern lag, zu zerstören. Neben Master Kommandant Somers waren noch Henry Wadsworth und zehn weitere Seeleute freiwillig auf dem Feuerschiff. Midshipman Joseph Israel ( um 1780 – 4. September 1804 ) brachte kurz vor dem Ablegen noch einen wichtigen Befehl von Commodore Preble und bestand darauf an diesem Unternehmen teilnehmen zu dürfen. Der Plan ging aber schief. Man hatte nach Berechnungen eine Zündschnur bis in die Pulverkammer gelegt die eine Brenndauer von 15 Minuten hätte haben sollen damit die Freiwilligencrew rechtzeitig von Bord gehen konnte. Um acht Uhr Abends des 4. Septembers segelte die Crew in Richtung des Hafens von Tripolis los. Die USS ARGUS, USS VIXEN und die USS NAUTILUS gaben bis zum Hafeneingang Geleitschutz. Dort blieben die Schiffe liegen um die Ruderboote mit der Crew um Somers wieder aufzunehmen. Wie sich die USS INTREPID der feindlichen Flotte näherte, entdeckten die Piraten das Schiff in der Abenddämmerung und feuerten eine Breitseite ab. Es war mittlerweile 20:30 Uhr als eine gewaltige Explosion die eingetretene Stille zerriss und die gesamte Crew auf der USS INTREPID tötete. Später sollte es sich herausstellen, dass einige Schiffe der feindlichen Flotte nicht unter der Stadtmauer ankerten und sich von hinten an das amerikanische Schiff herangepirscht haben um es abzufangen. Als Master Kommandant Somers dies bemerkte ließ er Feuer an die Zündschnur legen, um so der Gefangennahme und Versklavung zu entgehen. Die Überreste der 13 getöteten Seeleute wurden von den Tripolitanern in ein anonymes Massengrab außerhalb von Tripolis begraben. 1949 ließ die Lybische Regierung die sterblichen Überreste exhumieren und auf einem aktuellen Friedhof begraben. Seitdem ließ man das Grab pflegen. Die USA haben derzeit keine Pläne die Überreste in die Vereinigten Staaten zu überführen.

Zu Ehren von Master Kommandant Richard Somers wurden sechs Schiffe bei der US Navy benannt.
Das erste Schiff war der Schoner USS SOMERS ( 1812 ), der während des Krieges von 1812 gegen die Briten von diesen am 12. August 1814 als Prise aufgebracht wurde.
Das zweite Schiff war die Brigg USS SOMERS ( 1842 ) die am 8. Dezember 1846 während einer Jagd auf einen Blockadebrecher während des Mexikanisch – Amerikanischen Krieges durch eine plötzliche Böe kenterte.
Das dritte Schiff war das Torpedoboot USS SOMERS ( TB-22 ) das von Friedrich Schichau in Elbing, Deutschland 1897 gebaut und an die US Navy am 25. März 1898 verkauft wurde. Am 19. Juli 1920 verkaufte man es zum verschrotten.
Das vierte Schiff war der Zerstörer USS SOMERS ( DD-301 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das fünfte Schiff war der Zerstörer USS SOMERS ( DD-381 ) aus der SOMERS – Klasse.
Das sechste Schiff war der Zerstörer USS SOMERS ( DD-947 ) aus der FORREST SHERMAN – Klasse.


USS SOMERS ( DD-301 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS SOMERS ( DD-301 ) ist das vierte Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Master Kommandant Richard Somers benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertdreizehnte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 4. Juli 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Anna Maxwell Jayne taufte am 28. Dezember 1918 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Henry Chalfant Gearing, Jr. (* 22. Januar 1887 in Boston, Massachusetts;
† 24. Februar 1944 im Marinehospital von San Diego, Kalifornien) stellte am 23. Juni 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nachdem die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in den Gewässern vor der Küste von San Francisco abgeschlossen war, fuhr die USS SOMERS in die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien, wo der Zerstörer am 20. Juli anlegte. Hier gliederte man das Kriegsschiff in das Zerstörer Geschwader 4 ( DesRon 4 ) in der Flottilla 5 innerhalb der pazifischen Kreuzer – Zerstörer Force. In dieser Force befanden sich unter anderem der Leichte Kreuzer USS BIRMINGHAM ( CL-2 ) und die Zerstörer USS SOMERS, USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS FULLER ( DD-297 ), USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 ) und USS BABBITT ( DD-128 ). Diese Schiffe legten am 25. Juli in San Diego ab und unternahmen eine Kreuzfahrt entlang der US Westküste. So lagen sie unter anderem am 30. Juli 1920 im Hafen von Astoria, Oregon und beteiligten sich an der Feier der American Legion Celebration, wo sich auch der US Army Transporter USAT SOUTH BEND ( ID-4019 ) befand. Anschließend fuhren die Kriegsschiffe entlang der US Westküste nach Süden. Am 4. August beteiligten sie sich in den Gewässern vor Coronado, Kalifornien an einem Kriegsmanöver. Anschließend kehrten sie nach San Diego zurück. Die USS SOMERS versetzte man am 3. Oktober 1920 in die Reservedivision. Erst im März 1922 erhielt der Zerstörer wieder seinen aktiven Status. Das Kriegsschiff verließ die US Navy Station und fuhr für eine umfangreiche Überholung in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Zur selben Zeit wurden auch die beiden Zerstörer USS PERCIVAL und USS JOHN FRANCIS BURNES in der Werft überholt. Nach Abschluss der Arbeiten kehrten die Zerstörer am 8. Juli nach San Diego zurück und beteiligten sich an taktischen sowie an Torpedo- und Schießübungen.
Am 6. Februar 1923 stach die USS SOMERS wieder in See und beteiligte sich vom 26. Februar bis zum 11. April an dem Flottenmanöver Nummer 1 der Kampfflotte. Dieses Manöver wurde im Raum der Panamakanalzone abgehalten. Es wurden dabei experimentelle Torpedos auf Zielschiffe abgeschossen und Schießübungen mit den Flak- und Geschütztürmen durchgeführt. Im Anschluss daran kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück. Am 25. Juni legte die USS SOMERS mit den Zerstörern des Zerstörer Geschwaders 11 in San Diego ab und fuhr nach Norden. Vor der Küste des Bundesstaates Washington wurden den Sommer über mehrere Manöver mit der Kampfflotte durchgeführt. In diesen Tagen, am 25. und 26. Juli, befanden sich Stabsoffiziere von US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) an Bord der USS SOMERS. Die Kriegsschiffe fuhren von Seattle, Washington nach Vancouver, Britisch Columbia, Kanada. Anschließend unterzog sich der Zerstörer einer weiteren Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton. Zu diesem Zeitpunkt waren dort ebenfalls die Schwesterschiffe USS DELPHY ( DD-261 ), USS PERCIVAL und USS JOHN FRANCIS BURNES. Das Zerstörer Geschwader 11 stach am 27. August geschlossen wieder in See und fuhr nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt das in der San Francisco Bay vor Anker liegende XI. Zerstörergeschwader den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY, auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS FULLER ( DD-297 ), USS S P LEE ( DD-310 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS CHAUNCEY ( DD-296 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS THOMPSON ( DD-305 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwaderchef zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95° und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt. Am folgenden Morgen hob sich der Nebel und man begann mit der Rettung der Überlebenden. Anschließend fuhren die intakt gebliebenen Zerstörer in die Bucht der Marinestation in San Diego und legte dort am 10. September an. Nach weiteren Übungen entlang der kalifornischen Küste stach die USS SOMERS am 2. Januar 1924 wieder in See und verließ zusammen mit den Kriegsschiffen der Pazifikflotte San Diego. Die Kriegsschiffe waren für die anstehenden Flottenmanöver zum Panamakanal unterwegs. Dieser wurde am 18. Januar durchquert. Bis zum 31. März beteiligte sich der Zerstörer in der Karibik an den Wintermanövern und an den Flottenmanövern Nummer 2 und 3. Anfang April kehrte die USS SOMERS nach San Diego zurück. Dann begannen wieder die Sommerübungen, die wie jedes Jahr in den Gewässern des Puget Sound abgehalten wurden und dauerten vom 2. Juli bis zum 1. September. Anschließend fuhr der Zerstörer wieder zu seinem Heimathafen, kehrte aber am 25. November zur Puget Sound Naval Shipyard zurück und unterzog sich einer weiteren Wartungsphase in der auch Reparaturen ausgeführt wurden. Erst am 17. Februar kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück, wo es für eine Kreuzfahrt in den Südpazifik vorbereitet wurde. Am 3. April 1925 stach die USS SOMERS wieder in See und fuhr zusammen mit der USS PERCIVAL und USS JOHN FRANCIS BURNES zu den Hawaiianischen Inseln. Unterwegs dorthin hielt die Pazifikflotte ein Manöver ab. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. April die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Für eine Goodwill Kreuzfahrt legten unter anderem am 1. Juli die Zerstörer USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS FARRAGUT, USS DECATUR ( DD-341 ) und USS STODDERT ( DD-302 ) ab. So wurden die Häfen von Melbourne, Australien; Dunedin und Wellington, Neuseeland und Amerikanisch-Samoa besucht. Am 26. September erreichten die Kriegsschiffe wieder San Diego. Es folgten für den Zerstörer wieder Monate mit Übungen entlang der US Westküste. Die USS SOMERS stach am 1. Februar 1926 von San Diego aus wieder in See und fuhr zur jährlichen Flottenkonzentration bis zur Panamakanalzone. Das Manöver dauerte bis zum 20. März. Anschließend kehrten die Kriegsschiffe zu ihren Heimathäfen zurück. Am 14. Juni legte die USS SOMERS wieder in San Diego ab und fuhr für die Sommerübungen in den Puget Sound. Erst am 1. September kehrt der Zerstörer an die kalifornische Küste zurück. Die jährliche Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard dauerte vom 7. Dezember bis zum 19. Januar 1927. Bereits am 17. Februar befand sich das Kriegsschiff, zusammen mit der Schlachtflotte, auf dem Weg zu dem anstehenden Manöver. Nach Abschluss der Übung in der Karibik stattete die Flotte am 22. April dem Hafen von New York einen Besuch ab. Dann folgten in der Narragansett Bay gemeinsame Übungen von US Army und US Navy. Die USS SOMERS erreichte am 29. Mai Hampton Roads, Virginia. Ein Großteil der Kriegsschiffe aus dem Pazifik befand sich ebenfalls in diesem Hafen und beteiligten sich am 4. Juni an der vom US Präsidenten John Calvin Coolidge (* 4. Juli 1872 in Plamoth North, Vermont; † 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts) ausgeschriebenen Flottenparade in Hampton Roads. Insgesamt achtundneunzig Kriegsschiffe waren daran beteiligt. Unter anderem gehörten zu dieser Paradeflotte die Schlachtschiffe USS MARYLAND ( BB-46 ) und USS TEXAS ( BB-35 ), der Schwere Kreuzer USS SEATTLE ( CA-11 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES,   USS FARRAGUT, USS STODDERT, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS COGHLAN ( DD-326 ), USS OSBORNE ( DD-295 ) und USS GOFF ( DD-247 ) und der U-Boot Tender USS CAMDEN ( AS-6 ). Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte in ihre Heimathäfen zurück. Die USS SOMERS legte am 25. Juni in San Diego an, stach aber bereits wieder am 1. Juli in See. Der Zerstörer fuhr am 16. Juli in den Puget Sound ein und beteiligte sich an den Sommerübungen. Der Zerstörer verließ zusammen mit den Kriegsschiffen aus seinem Geschwader am 20. August den Puget Sound und fuhr nach Hawaii. Die Kriegsschiffe waren auf der Suche nach Flugzeugen, die auf dem Flug von der kalifornischen Küste nach Honolulu verloren gegangen waren. Am 5. September kehrte die USS SOMERS nach San Diego zurück. Auch in diesem Jahr begannen die Wartungsarbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard, die vom 25. Dezember bis zum 29. Februar 1928 andauerten. Nach einem Monat in San Diego legte der Zerstörer am 9. April wieder ab und fuhr zusammen mit der Pazifikflotte nach Hawaii. Hier erfolgte das Flottenmanöver Nummer 8. Am 23. Juni kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück und machte sich bereits sechs Tage später auf den Weg zu den Sommerübungen im Puget Sound. Gleichzeitig beteiligte sich die USS SOMERS vom 7. bis zum 21. Juli an einer Reservisten Trainingskreuzfahrt nach Alaska. Am 4. September legte der Zerstörer in San Diego wieder an. Für Wartungsarbeiten musste das Kriegsschiff wieder nach Bremerton fahren. Die Arbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard wurden vom 31. Dezember bis zum 8. Februar 1929 ausgeführt. Den gesamten Frühling über lag die USS SOMERS in ihrem Heimathafen. Der Zerstörer operierte vom 18. Juni bis zum 28. August mit der Flotte wieder im Puget Sound. Nach der Rückkehr in San Diego verwendete man das Kriegsschiff für Schleppaufgaben. So nahm die USS SOMERS den außer Dienst gestellten Zerstörer USS BUCHANAN ( DD-131 ) ins Schlepptau und bugsierte diesen am 25. September von den Bojen der Reserveflotte zu neu ausgelegten Bojen für Zerstörer die für den Dienst in der US Navy vorbereitet wurden. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb die USS SOMERS auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Dort lagen unter anderem auch die Zerstörer USS FARRAGUT, USS DECATUR, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) und USS ZEILIN ( DD-313 ). Am 10. April 1930 stellte man die USS SOMERS außer Dienst. Den Zerstörer ersetzte die USS BUCHANAN. Am 18. November 1930 strich man den Namen USS SOMERS ( DD-301 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper schleppte man noch im selben Jahr in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien und begann mit dem Abbrechen und dem Verschrotten des ehemaligen Kriegsschiffes. Am 19. März 1931 verkaufte man die übriggebliebenen Bestandteile des Schiffes.


USS SOMERS ( DD-301 )
Commanding Officer
 

LCDR Henry Chalfant Gearing Jr.    23. Juni 1920 – 10. Oktober 1921
LTJG Jens Nelson    10. Oktober 1921 – 21. Oktober 1921
CDR William Peace Gaddis    21. Oktober 1921 – 4. Dezember 1923
LCDR Ernest Ludolph Gunther    4. Dezember 1923 – 27. Juni 1927 (später RADM)
LCDR Samuel Gunnel Moore    27. Juni 1927 – 6. Oktober 1927
LT Theodore Thomas Patterson    6. Oktober 1927 – 1. Juni 1928
LCDR David Hunt Stuart    1. Juni 1928 – 7. Juni 1929
CDR Frank Thompson Leighton    7. Juni 1929 – 10. April 1930 (später RADM)