USS STODDERT ( DD-302 )

USS BENJAMIN STODDERT ( DD-302 )

Biografie

Benjamin Stoddert
* 1751 in Charles County, Maryland,
† 13. Dezember 1813 in Bladensburg, Maryland
war der erste Marineminister der US Navy vom 1. Mai 1798 bis zum 31. März 1801

Der Sohn von Captain Thomas Stoddert wurde an der University of Pennsylvania erzogen und arbeitete dann als Kaufmann. Er diente als Captain in der Pennsylvania Kavallerie und später als Sekretär des Continental Board of War während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Während des Krieges wurde er schwer verletzt in der Schlacht von Brandywine und deshalb später aus dem aktiven Militärdienst entlassen. Im Jahre 1781 heiratete er Rebecca Lowndes, Tochter von Christopher Lowndes ( 1713 – 8. Januar 1785 ), ein Kaufmann aus Maryland. Sie hatten zusammen acht Kinder und wohnten im Haus seines Schwiegervaters. Dieses Haus stand auf der Farm Bostwick und lag in der Nähe von Bladensburg, Maryland. Im Jahre 1783 gegründet er ein Tabak-Export-Geschäft in Georgetown, mit den Geschäftspartnern Uriah Forrest ( 1746 – 6. Juli 1805 ) und John Murdock. Nachdem George Washington als 1. Präsident von Amerika gewählt geworden war, beauftragte er Benjamin Stoddert die wichtigsten Grundstücke in der Umgebung am Potomac zu kaufen, auf denen die Hauptstadt der Nation gebaut werden sollte. Bevor der formelle Beschluss über die Bundeshauptstadt an den Ufern des Potomac noch nicht gefasst war, würden die Grundstückspreise durch Spekulanten noch nicht nach oben getrieben werden. Benjamin Stoddert kaufte viele Grundstücke auf und übertrug die Parzellen dann an die Regierung. In den 1790er Jahren war er Mitbegründer der Bank of Columbia die den Kauf von Land in dem District of Columbia finanzierte. Am 4. März 1797 übernahm John Adams ( 30. Oktober 1735 – 4. Juli 1826 ) als zweiter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika das höchste politische Amt im Lande. Sofort nach seinem Amtsantritt bestärkte er das Washingtoner Congress dazu eine starke Navy und Army zur Verteidigung des Landes aufzubauen. Am 30. April 1798 erließ der Congress ein Gesetz zum Aufbau einer Organisationsstruktur für die Bildung eines Marineministeriums. John Adams berief im Mai 1798 für das Amt des Marineministers seinen Parteifreund Benjamin Stoddert. Dieser trat das Amt am 18. Juni 1798 an. Kurz darauf entbrannte der von Frankreich nicht erklärte Seekrieg der als Quasi – Krieg in die Geschichte einging. Benjamin Stoddert war es klar das er mit seinen begrenzten Mitteln an Kriegsschiffen und ausgebildetem Personal der amerikanischen Handelsflotte keinen ausreichenden Konvoischutz bieten und durch Patrouillenfahrten auch die nordamerikanische Küste nicht ausreichend schützen lassen konnte. Daher ergingen seine Befehle die französischen Piraten durch eine offensive Operation in der Karibik, wo die meisten französischen Schiffe auf amerikanische Handelsschiffe lauerten, zu vernichten. Er konnte auf eine Flotte von 54 Schiffen während dieses Krieges zurückgreifen. Darunter waren 18 Fregatten, 4 Schaluppen, 2 Briggs und 3 Schoner mit insgesamt 5.700 Seeleute. Dazu kamen noch 365 amerikanische Freibeuter die im Auftrage der amerikanischen Regierung französische Handelsschiffe aufbrachten. Die wichtigsten amerikanischen Kriegsschiffe waren, die USS CONSTELLATION ( 1797 ) mit ihrem Kommandanten Captain Thomas Truxtun ( 17. Februar 1755 –
5. Mai 1822 ), die USS DELAWARE ( 1798 ) mit ihrem Kommandanten Captain Stephen Decatur, Sen. ( Juni 1751 – 11. November 1808 ), die USS CONSTITUTION ( 1797 ) unter dem Kommando von Silas Talbot ( 11. Januar 1751 – 30. Juni 1813 ), die USS ENTERPRISE ( 1799 ) unter dem Kommando von Lieutenant John Shaw ( 1773 – 17. September 1823 ) oder die USRC PICKERING ( 1798 ) die von Januar bis Juni 1799 von Lieutenant Edward Preble ( 15. August 1761 – 25. August 1807 ) befehligt wurde und zum United States Revenue Cutter Service, dem Vorläufer der Küstenwache, gehörte. Am 30. September 1800 wurde ein Friedensvertrag in Frankreich unterzeichnet. Als dieser Anfang 1801 in Amerika eintraf, wurde umgehend die Produktion von drei im Bau befindlichen Fregatten eingestellt und das Offizierskorps der US Navy reduziert. Benjamin Stoddert hatte keinen Einfluss mehr um eine stehende Marine zur Verteidigung der nord-amerikanischen Küste zu erhalten. Die allgemeine Meinung war, dass man mit den Schiffen der US Revenue Cutter Service die amerikanische Küste schützen könnte. Benjamin Stoddert verließ sein Amt am 31. März 1801. Sein Nachfolger war Robert Smith ( 3. November 1757 – 26. November 1842 ) der sein Amt am 27. Juli 1801 antrat. Benjamin Stoddert hatte die Grundlage der Verwaltung des Marineministeriums gelegt und aufgezeigt das auch eine erfolgreiche Kriegsführung auf See durchgeführt werden kann, wenn die finanziellen Mittel dazu vorhanden waren. Nach seiner Amtszeit kehrte Benjamin Stoddert ins kommerzielle Leben zurück. In Washington DC ließ er sich nach eigenen Entwürfen das Halcyon House bauen. Durch falsch angelegte Bodenspekulationen sank Georgetown als kommerzielles Zentrum, außerdem das Embargo und der Krieg von 1812 brachte den überseeischen Handel in der Stadt zum Erliegen. Das ruinierte Benjamin Stoddert. Er starb am 13. Dezember 1813 in Bladensburg, Maryland und wurde in der Addison Chappel in Seat Pleasant, Maryland zur letzten Ruhe gebettet.

Ihm zu Ehren wurden zwei Schiffe in der US Navy benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS STODDERT ( DD-302 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das zweite Schiff war der Lenkwaffenzerstörer USS BENJAMIN STODDERT ( DDG-22 ) aus der CHARLES F ADAMS – Klasse.


USS STODDERT ( DD-302 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS STODDERT ( DD-302 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren des Marineministers Benjamin Stoddert benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertvierzehnte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 4. Juli 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Wilma Davidson McNab (* 23. November 1864 in Kalifornien; † 31. August 1951), Ehefrau des Anwalts Gavin Alexander McNab (* 11. Februar 1863 in Glasgow, Schottland; † 28. Dezember 1927 in San Francisco, Kalifornien), taufte am 8. Januar 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Norman Scott (* 10. August 1889 in Indianapolis, Indiana; † 13. November 1942 an Bord des Leichten Kreuzers USS ATLANTA ( CL-51 ) während der Schlacht um Guadalcanal, Salomonen) stellte am 30. Juni 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
THOMPSONNachdem die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in den Gewässern vor der Küste von San Francisco abgeschlossen war, gliederte man die USS STODDERT in die Zerstörer Division 33 im Reserve Zerstörer Geschwader der Pazifikflotte. Zu dieser Division gehören noch die Schwesterschiffe USS RENO ( DD-303 ), USS FARQUAR ( DD-304 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS KENNEDY ( DD-306 ) und USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ). Der Zerstörer fuhr in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien. Man schloss hier die Ausrüstung ab. Anschließend fuhr die USS STODDERT in ihren Heimathafen, die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien. Zwischen dem 14. August und dem 7. Januar 1921 operierte der Zerstörer entlang der kalifornischen Küste und nahm an taktischen Übungen teil. Mit dabei waren auch die Kriegsschiffe der Battleship Squadron 5 und der Leichte Kreuzer USS BIRMINGHAM ( CL-2 ). Zusammen mit den Zerstörern aus der Zerstörer Division 33 wurden vor Coronado Island, Kalifornien Flugabwehrübungen, Torpedoschießen und das Zielschießen mit den Kanonen durchgeführt. Am 7. Januar 1921 stach die USS STODDERT wieder in See und fuhr zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Pazifikflotte zum Panamakanal. Hier wurde zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Atlantikflotte das Wintermanöver abgehalten. Vom 22. Januar bis zum 15. Februar führten die kombinierten Flotten strategische, taktische und Schießübungen auf einer Kreuzfahrt, nach Valparaiso, Chile und bis zum Panamakanal zurück, durch. Nach dem dann folgenden Manöver vor Balboa, Panamakanalzone fuhr die USS STODDERT nach Norden und erreichte am 5. März San Diego. Hier nahm der Zerstörer wieder seinen normalen Dienstbetrieb, zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Division 33, auf. Im Juli fuhr die USS STODDERT weiter nach Norden. In den Gewässern des Puget Sound, Washington beteiligte sich der Zerstörer an den Sommerübungen vor der Küste der Bundesstaaten Washington und Oregon. Mit dabei waren auch hier die Zerstörer der Division 33. Anschließend kehrte das Kriegsschiff wieder nach San Diego zurück. Für die anstehenden Wartungsarbeiten stach die USS STODDERT wieder in See und fuhr in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Man bugsierte den Zerstörer am 15. Dezember in das Trockendock und die Arbeiten dauerten bis zum 7. Februar 1922. Zur gleichen Zeit waren in dem Trockendock auch die Zerstörer USS THOMPSON, USS RENO, USS KENNEDY, USS McLANAHAN ( DD-264 ) und die Schlachtschiffe USS NEW YORK ( BB-34 ) und USS TEXAS ( BB-35 ). Am 11. Februar versetzte man die USS STODDERT in die Zerstörer Division 32. Dazu gehörte unter anderem auch die USS THOMPSON. Der Zerstörer nahm am 7. Februar seinen Dienst wieder auf und fuhr am folgenden Tag nach Süden. In San Diego legte das Kriegsschiff nur einen Zwischenstopp zum Auffüllen der Bunker ein. Zusammen mit den Kriegsschiffen der Battle Force und der Fleet Base Force nahm die USS STODDERT an Manövern auf dem Weg zum Panamakanal und in dessen Zone teil. Aufgabe dabei war es die Verteidigung des strategisch wichtigen Kanals zu testen. Während dieser Manöver führte die Flotte kombinierte taktische und strategische Manöver, experimentelle Torpedopraktiken und verschiedenes experimentelles Geschützschießen gegen das Küstenschlachtschiff USS IOWA ( IX-6 ) durch. Hauptsächlich schoss das Schlachtschiff USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) mit allen seinen Geschützen aus weiter Entfernung auf das Zielschiff und versenkte es. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und die Kriegsschiffe kehrten nach San Diego zurück. Die USS  STODDERT lag am 8. April hier im Hafen an seiner Halteboje längsseits, zusammen mit den Zerstörern USS KENNEDY, USS RENO, USS THOMPSON, USS YOUNG ( DD-312 ), USS JACOB JONES ( DD-130 ), USS HULL ( DD-330 ), USS CORRY ( DD-334 ), USS YARBOROUGH ( DD-314 ), USS SLOAT ( DD-316 ), USS LITCHFIELD ( DD-336 ) und USS SHUBRICK ( DD-268 ) bei dem Öltanker USS CYAMA ( AO-3 ). Die USS STODDERT blieb hier als Reserve liegen. Erst am 22. April 1923 kehrte die USS STODDERT in die Bremerton Naval Shipyard zurück. Der Zerstörer kreuzte bis Ende August vor der Küste des Bundesstaates Washington und besuchte dabei die Häfen von Astoria, Tacoma, Seattle, Bellingham, Port Angeles und Port Townsend. Ab dem 5. Juli eskortierte das Kriegsschiff den Truppentransporter USS HENDERSON ( AP-1 ). An Bord befand sich der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien). Es folgte eine Inspektionstour durch das Alaska Territorium. So besuchte der Präsident am 8. Juli Ketchikan, am 9. Juli Wrangell, vom 10. zum 11. Juli Juneau, am 11. Juli Skagway, vom 13. bis zum 19. Juli Seward, am 19. Juli Valdez, am 20. Juli Cordova und am 22. Juli Sitka. Auf dem Weg nach Süden besuchte die USS HENDERSON noch Vancouver, Britisch Columbia, Kanada. Von dort aus ging es am 26. Juli zurück nach Seattle. Vor dem Hafen nahm der US Präsident am 27. Juli von der USS HENDERSON aus eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS STODDERT unter anderem auch die Zerstörer USS SOMERS, USS FARRAGUT, USS THOMPSON und USS PERCIVAL ( DD-298 ). Die USS STODDERT unterzog sich in der Puget Sound Naval Shipyard erneuten Wartungsarbeiten, die bis in den August hineinreichten. Anschließend gliederte man den Zerstörer in das Zerstörer Geschwader 11 ein. Die Zerstörer dieses Geschwaders stachen am 27. August geschlossen wieder in See und fuhren nach San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader, das in der San Francisco Bay vor Anker lag, den Befehl nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY, auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS THOMPSON, USS FULLER ( DD-297 ), USS S P LEE ( DD-310 ), USS YOUNG ( DD-312 ), USS WOODBURY ( DD-309 ), USS NICHOLAS ( DD-311 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwaderchef zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95° und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt. Am folgenden Morgen hob sich der Nebel und man begann mit der Rettung der Überlebenden. Anschließend fuhren die intakt gebliebenen Zerstörer in die Bucht der Marinestation in San Diego und legte dort am 10. September an. Noch am selben Tag bildeten die übrig gebliebenen Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 einen Kreis und man übergab dem Meer zur Erinnerung an die Kameraden, die während der Honda-Point Katastrophe ums Leben gekommen waren, mehrere Blumenkränze. Vom 22. Oktober bis zum 2. Januar 1924 nahm die USS STODDERT an Manövern und Torpedoübungen in den Gewässern vor San Diego teil. An diesem 2. Januar 1924 stach der Zerstörer wieder in See und verließ zusammen mit den Kriegsschiffen der Pazifikflotte San Diego. Die Kriegsschiffe waren für die anstehenden Flottenmanöver zum Panamakanal unterwegs. Dieser wurde ab dem 18. Januar durchquert. Die gesamte Schlachtflotte aus dem Pazifik benötigte insgesamt sieben Tage für die Durchquerung. Der Zerstörer beteiligte sich in diesen Tagen an Übungen mit den Kriegsschiffen aus der Scout Flotte. Bis zum 31. März beteiligte sich das Kriegsschiff in der Karibik an den Wintermanövern und an den Flottenmanövern Nummer 2 und 3. Dabei wurde wieder die Verteidigung und die Einrichtungen der Kanalzone getestet. In diesen Wochen war für die Pazifikflotte die Insel Culebra, Puerto Rico auch der Anlaufpunkt für weitere Übungen. Am 22. April kehrte die USS STODDERT nach San Diego zurück. Von hier aus beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Übungen entlang der kalifornischen Küste. Dann begannen wieder die Sommerübungen, die wie jedes Jahr in den Gewässern des Puget Sound abgehalten wurden, und dauerten vom 2. Juli bis zum 1. September. Dabei wurden unter anderem die Häfen Port Angeles, Tacoma und Seattle angelaufen. Zur Jahreswende befand sich das Kriegsschiff erneut in der Puget Sound Naval Shipyard und unterzog sich Wartungsarbeiten. Im Februar 1925 kehrte die USS STODDERT nach San Diego zurück. Anschließend gingen die Übungen weiter. Diese verlagerten sich diesmal aber zu den Hawaiianischen Inseln. Am 3. April 1925 stach der Zerstörer zusammen mit den Kriegsschiffen aus der Pazifikflotte wieder in See Unterwegs zu den Hawaiianischen Inseln hielten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte ein Manöver ab. Es war ein Manöver in Zusammenarbeit zwischen US Navy und US Army. Es sollte ein Angriff von einem großen ausländischen Truppenkontingent auf die Hawaii-Inseln simuliert und die Verteidigung in vollem Umfang getestet werden. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. April die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Für eine Goodwill Kreuzfahrt legten unter anderem am 1. Juli die Zerstörer USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS THOMPSON, USS KENNEDY und USS DECATUR ( DD-341 ) ab. So wurden die Häfen von Melbourne, Australien; Dunedin, Lyttelton, Otago und Wellington, Neuseeland und Amerikanisch-Samoa besucht. Am 26. September erreichten die Kriegsschiffe wieder San Diego. Es folgten für den Zerstörer wieder Monate mit Übungen entlang der US Westküste. Vom 21. bis zum 27. Oktober nahm die USS STODDERT in San Diego an den Feierlichkeiten anlässlich der Gründung der US Navy teil. Der Zerstörer stach am 1. Februar 1926 von San Diego aus wieder in See und fuhr zur jährlichen Flottenkonzentration bis zur Panamakanalzone. Das Manöver dauerte bis zum 20. März. Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte zu ihren Heimathäfen zurück. Am 14. Juni legte der Zerstörer wieder in San Diego ab und fuhr für die Sommerübungen in den Puget Sound. Vom 20. bis zum 23. Juli beteiligte sich das Kriegsschiff in Astoria, Oregon an weiteren Feierlichkeiten. Danach wurden die Übungen weitergeführt. Erst am 1. September kehrt das Kriegsschiff an die kalifornische Küste zurück. Anschließend folgte die jährliche Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard. Erst am 22. März 1927 befand sich das Kriegsschiff, zusammen mit dem Schwesterschiff USS PAUL HAMILTON, auf dem Weg zu dem anstehenden Manöver in der Panamakanalzone und in der Karibik. In der Guantanamo Bay, Kuba und vor Gonaives, Haiti waren weitere Übungen angesetzt. Danach stattete die Flotte am 22. April dem Hafen von New York einen Besuch ab. Dann folgten in der Narragansett Bay gemeinsame Übungen von US Army und US Navy. Die USS STODDERT musste aber für dringend notwendig gewordene Reparaturen in die Boston Naval Shipyard in Boston, Massachusetts fahren. Anschließend erreichte der Zerstörer am 29. Mai Hampton Roads, Virginia. Ein Großteil der Kriegsschiffe aus dem Pazifik befand sich ebenfalls in diesem Hafen und beteiligten sich am 4. Juni an der vom US Präsidenten John Calvin Coolidge (* 4. Juli 1872 in Plamoth North, Vermont; † 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts) ausgeschriebenen Flottenparade in Hampton Roads. Insgesamt achtundneunzig Kriegsschiffe waren daran beteiligt. Unter anderem gehörten zu dieser Paradeflotte die Schlachtschiffe USS MARYLAND ( BB-46 ) und USS TEXAS ( BB-35 ), der Schwere Kreuzer USS SEATTLE ( CA-11 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS JOHN FRANCIS BURNES, USS THOMPSON, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS COGHLAN ( DD-326 ), USS OSBORNE ( DD-295 ) und USS GOFF ( DD-247 ) und der U-Boot Tender USS CAMDEN ( AS-6 ). Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte in ihre Heimathäfen zurück. Die Durchquerung des Panamakanals dauerte zwischen dem 11. und dem 17. Juni. USS STODDERT legte am 25. Juni in San Diego an, stach aber bereits wieder am 1. Juli in See. Das Kriegsschiff fuhr am 16. Juli in den Puget Sound ein und beteiligte sich an den Sommerübungen. Der Zerstörer verließ zusammen mit den Kriegsschiffen aus seinem Geschwader am 20. August den Puget Sound und fuhr in Richtung Hawaii. Am 16. August waren insgesamt acht Flugzeuge bei dem Dole Air Race in Oakland, Kalifornien gestartet. Die Dauer des Nonstop-Fluges betrug über 26 Stunden. Auf dem Weg zwischen San Francisco und Honolulu waren mehrere Passagierschiffe stationiert, die als Funkpeilsender für die Flugzeugbesatzungen dienen sollten. Insgesamt nur zwei der gestarteten Flugzeuge haben das Ziel erreicht. Das waren Arthur Cornelius Goebel, Jr. (* 19. Oktober 1895 in Belen, New Mexiko; † 3. Dezember 1973 in Los Angeles, Kalifornien) und sein Navigator Lieutenant William Virginius Davis, Jr. (* 28. Januar 1902 in Savannah, Georgia; † 25. Juli 1981 in Mobile, Alabama), der später in der US Navy den Rang eines Vizeadmirals erreichte, mit dem Eindecker Flugzeug Travel Air 5000 und Martin Jensen (*1900; † 1992) und Paul Schluter mit einem Breese-Wilde 5-Eindecker. Insgesamt 54 Kriegsschiffe nahmen vom 17. August bis zum 5. September an der Suche nach den verschollenen Flugzeugen teil. Insgesamt 910.000 km² wurden von den Schiffen abgesucht. Am 5. September kehrte die STODDERT nach San Diego zurück. Auch in diesem Jahr begannen die Wartungsarbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard, die bis in das Jahr 1928 andauerten. Nach einem Monat in San Diego legte der Zerstörer wieder ab und operierte entlang der US Westküste. Dabei besuchte das Kriegsschiff die Häfen San Pedro, Tacoma, Port Townsend, Bremerton und Port Angeles. Anschließend kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück. Am 9. April legte die USS STODDERT in San Diego wieder ab und fuhr zusammen mit der Pazifikflotte über San Francisco nach Hawaii. Hier erfolgte das Flottenmanöver Nummer 8. Am 28. April erreichte der Zerstörer die Hawaiianischen Gewässer und wurde den U-Boot-Divisionen 9 und 14 zugeteilt, die in Lahaina, Pearl Harbor und Hilo Übungen mit den Kriegsschiffen der Schlachtflotte durchführten. Am 23. Juni kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück und machte sich bereits sechs Tage später auf den Weg zu den Sommerübungen im Puget Sound. Gleichzeitig beteiligte sich die USS STODDERT vom 7. bis zum 21. Juli an einer Reservisten Trainingskreuzfahrt nach Alaska. Am 4. September legte der Zerstörer in San Diego wieder an. Nach weiteren erfolgreichen Übungen gehörte der Zerstörer vom 18. bis zum 19. November zur Ehreneskorte des Schlachtschiffes USS MARYLAND ( BB-46 ), an dessen Bord sich der US Präsident Herbert Clark Hoover (* 10. August 1874 in West Branch, Iowa; † 20. Oktober 1964 in New York City) befand, und sicherte das Kriegsschiff auf seiner Fahrt zwischen San Diego und Los Angeles. Für Wartungsarbeiten musste das Kriegsschiff wieder nach Bremerton fahren. Die Arbeiten in der Puget Sound Naval Shipyard waren im Februar 1929 abgeschlossen. Den gesamten Frühling über lag die USS STODDERT dann in ihrem Heimathafen. Der Zerstörer operierte vom 18. Juni bis zum 28. August mit der Flotte wieder im Puget Sound. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb der Zerstörer auch Anfang des Jahres im Hafen von San Diego liegen und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Am 20. Mai 1930 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst und schleppte es in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien. Hier sollte es zu einem funkferngesteuerten Zielschiff umgerüstet werden. Dies stand im Einklang mit der US Navy. Insgesamt drei ehemalige Zerstörer sollten zu Zielschiffen umgerüstet werden, um dann an Flottenübungen teilzunehmen. Für solche Übungen benötigte man Hochgeschwindigkeitsziele. Die USS SODDERT erhielt die Erstinstallation und am 5. November 1930 die Bezeichnung Light Target Nummer 1. Die experimentelle Funkfernsteuerung ebnete den Weg für die spätere Ausstattung der ferngesteuerten ehemaligen Zerstörer USS BOGGS ( DD-136 ) und USS LAMBERTON ( DD-119 ) und wies den Weg für die aufwändigere Ausrüstung des später berühmt gewordenen Zielschiffes USS UTAH ( AG-16 ). Am 6. April 1931 stellte man die USS STODDERT wieder in den Dienst der US Navy. Man gab dem Vielseitigen Hilfsschiff am 30. Juni 1931 die Kennung ( AG-18 ). Doch bereits am 16. April 1932 erhielt das ehemalige Kriegsschiff seine Kennung DD-302 als Zerstörer zurück. Nach experimentellen Operationen gliederte man das Schiff in die Mobile Target Division 1 ein. Von seiner Basis in San Diego aus war die USS STODDERT nun ein Seeziel für Flugzeugbesatzungen, die mit ihren Bomben- und Torpedo-Angriffen auf fahrende Schiffe übten. Außerdem verwendete man den Zerstörer für Flottenschießübungen entlang der kalifornischen Küste. Doch der Großteil seiner Zeit verbrachte das Zielschiff für die Flugzeuge von dem Flugzeugträger USS SARATOGA ( CV-3 ), die ihre Angriffe übten. Am 10. Januar 1933 stellte man die USS STODDERT in San Diego außer Dienst. Viele der Offiziere und Besatzungsmitglieder wechselten zum mobilen Zielschiff USS LAMBERTON ( AG-21 ). Am 5. Juni 1935 strich man den Namen USS STODDERT ( DD-302 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 30. August 1935 zum Verschrotten.


USS STODDERT ( DD-302 )
Commanding Officer
 

LCDR Norman Scott   30. Juni 1920 – 3. Oktober 1930 (später RADM)
CDR Hamilton Freer Glover 3. Oktober 1920 – 29. Juni 1921
CDR John Norwood Ferguson 29. Juni 1921 – 1. August 1921
LCDR Leslie Emmett Bratton 1. August 1921 – 24. Juli 1924 (später RADM)
CDR Joans Howard Ingram    24. Juli 1924 – 23. Mai 1926 (später ADM)
CDR Franklin Paul Conger 23. Mai 1926 – 25. Juni 1928
CDR Archer Meredith Ruland Allen 25. Juni 1928 – 6. April 1931
CDR George Clarence Cummings 6. April 1931 – 10. November 1932
WO Walter John Chambers 10. November 1932 – 10. Januar 1933

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