Archiv für den Monat: März 2020

USS WELLES ( DD-257 )

USS WELLES ( DD-257 )

Biografie

Gideon Welles
* 1. Juli 1802 in Glastonbury, Connecticut
† 11. Februar 1878 in Hartford, Connecticut
war ein amerikanischer Politiker und von 1861 bis 1869 Marineminister der Vereinigten Staaten von Amerika der in dieser Zeit eine schlagkräftige Marine der Nordstaaten aufbaute

Gideon Welles war der Sohn von Samuel Welles und Anne Hale. Sein Vater war Kaufmann und ein leidenschaftlicher Anhänger von Thomas Jefferson ( 13. April 1743 – 4. Juli 1826 ). Außerdem gehörte er zu der Konvention die die Verfassung für Connecticut im Jahre 1818 erarbeiten sollte damit die Kolonial Charta der Briten offiziell abgeschafft werden konnte. Gideon Welles gehörte einer Familie in Amerika an, die schon sieben Generationen auf diesem Kontinent hervorgebracht hatte. Der ursprünglich ausgewanderte Vorfahr hieß Thomas Welles ( 1590 – 14. Januar 1659 ) und kam aus Stourton, Wichford, Warwickshire, England. 1635 kam er in Amerika an und war der einzige Mann in Connecticut der alle vier Top-Ämter, Gouverneur, stellvertretender Gouverneur, Schatzmeister und Sekretär innegehabt hatte. Thomas Welles schrieb die Fundamental Orders of Connecticut, die erste Verfassung der Europäer auf amerikanischem Boden. Diese Verfassung wurde am 14. Januar 1639 vom Connecticut Kolonial Rat angenommen. Gideon Welles war außerdem der zweite Urenkel von Captain Samuel Welles und Ruth Rice Welles, der Tochter von Edmund Reis 1594 – 3. Mai 1663 ), dem Gründer von Malborough, Massachusetts. Gideon Welles besuchte die Episcopal Academy in Chechire, Connecticut wo er einen Abschluss für amerikanische Literatur und Wissenschaften erwarb. Außerdem besuchte er die Militärakademie in Norwich, Vermont. Nach den erfolgten Abschlüssen ließ er sich als Rechtsanwalt nieder was zu der damaligen Zeit gängige Praxis war. Doch reichte ihm dies nicht. So wechselte Gideon Welles zum Journalismus du gründete 1826 die Zeitung Hartford Mal. Gleichzeitig bewarb er sich erfolgreich als Demokrat für die Aufnahme in das Repräsentantenhaus von Connecticut. Dort vertrat er die Interessen der Bürger von 1827 bis 1835. Nach seinem Dienst in der Generalversammlung von Connecticut hatte Gideon Welles verschiedene Ämter inne. So war er 1835 Staatlicher Kontrolleur von Öffentlichen Rechnungen, Postmeister von Hartford von 1836 bis 1841 und Chef des Büros für Verpflegung und Kleidung für die Navy von 1846 bis 1849. Am 16. Juni 1835 heiratete Gideon Welles in Lewiston, Mifflin County, Pennsylvania Mary Jane Hale die am 18. Juni 1817 in Glastenbury geboren wurde und die Tochter von Elias White Hale und Jane Mullhallan war. Ihr Vater studierte einst 1794 am Yale College und vertrat in Mifflin und Centre Counties, Pennsylvania das Gesetz. Gideon und Mary Jane hatten sechs Kinder. Obwohl Welles pflichtbewusst James Knox Polk ( 2. November 1795 – 15. Juni 1849 ) bei dessen Präsidentschaftswahl 1844 unterstützte wurden seine Interessen in der Demokratischen Partei nicht erfüllt. Sein Gegenspieler in der eigenen Partei war Isaac Toucey ( 15. November 1792 – 30. Juli 1869 ) den er später im Marineministerium ablöste. Welles war ein Jackson Demokrat und arbeitet sehr eng mit Martin Van Buren ( 5. Dezember 1782 – 24. Juli 1862 ) und John Milton Niles ( 20. August 1787 – 31. Mai 1856 ) in der neugegründeten Free Soil Party zusammen die strickt gegen die Erweiterung der Sklaverei war. Die Anhänger dieser neuen Partei kamen fast ausschließlich von den Demokraten. Endgültig brach Welles mit den Demokraten nachdem 1854 die Republikanische Partei gegründet wurde. Er baute diese in Connecticut mit auf. Zu deren Unterstützung gründete er die Zeitschrift Hartford Evenning Press. 1856 stellte sich Welles zur Wahl um Gouverneur von Connecticut zu werden. Doch er erreichte nur 10,1 Prozent der Stimmen und war dritter aller Kandidaten. Gewonnen hatte William Thomas Minor ( 3. Oktober 1815 – 13. Oktober 1889 ) von der Know – Northing Party. Die Republikanischen Ideale von Abraham Lincoln ( 12. Februar 1809 – 15. April 1865 ) ließen Welles zu dessen Parteigänger werden und er unterstützte ihn auch zu dessen Präsidentschaftswahlkampf. Infolge dessen holte Lincoln ihn auch in sein Kabinett und übertrug ihm das Marineministerium. Welles fand das Ministerium in einem desolaten Zustand vor. Navy Offiziere aus den Südstaaten traten en masse aus der Marine aus und wechselten zu den Konföderierten. Seine erste große Aktion war, die Fregatte USS POWHATAN ( 1850 ) zu Fort Sumter zu schicken damit dieses den eventuellen Ansturm der Konföderierten Truppen gewachsen sein könnte. Doch Abraham Lincoln, der Außenminister William Henry Seward ( 16. Mai 1801 – 10. Oktober 1872 ) und der Kommandant der Dampffregatte Captain David Dixon Porter ( 8. Juni 1813 – 13. Februar 1891 ) hatten schon den Befehl erteilt das dieses Schiff innerhalb eines Geschwaders in den Hafen von Charleston, South Carolina und zum Fort Sumter segeln sollte um dieses mit Proviant, Kriegsmaterial und Soldaten zu versorgen. Doch durch einen Sturm kamen die Schiffe nicht rechtzeitig an. Um keinen Krieg durch diese Aktion mit dem Schiff zu entfachen planten diese drei die Fahrt der USS POWHATAN und des Geschwaders unter strengster Geheimhaltung. Nach der Versorgung von Fort Sumter sollte die USS POWHATAN zu Fort Pickens bei Pensacola, Florida weiterfahren. Selbst Marineminister Welles erhielt keine Nachricht darüber. Nachdem dieser bemerkte, dass die Dampffregatte nicht zur Verfügung stand, ließ er das Handelsschiff USS BALTIC umrüsten und übertrug Gustav Wasa Fox (13. Juni 1821 – 29. Oktober 1883) das Kommando. Aber es war zu spät. Am 12. April 1861 griffen die Konföderierten Fort Sumter an und Major Robert Anderson ( 14. Juni 1805 – 26. Oktober 1871 ) musste am 14. April wegen der drückenden Übermacht der Angreifer das Fort übergeben. William Henry Seward sprach sich gegen eine Blockade der südlichen Häfen während einer Kabinettsdebatte in Washington aus. Welles hatte einen Plan vorgelegt, er nannte ihn Anakonda Plan, sämtliche Häfen der Konföderierten zu blockieren und dessen Schiffe sowie Blockadebrecher aufzubringen. Durch ein Machtwort von Abraham Lincoln wurde dieser Plan umgesetzt. Welles ließ in den Nordstaaten sämtliche Schiffe die Seetüchtig waren aufkaufen und zu Kanonenbooten umbauen. Außerdem bewilligte er Gelder um neue Schiffe und neue Schiffstypen wie die Monitore in den Werften bauen zu lassen. Diese Bemühungen von ihm um die US Navy wiederaufzubauen, zu vergrößern und schlagkräftiger ausstatten zu lassen erwies sich für die Blockade sehr wirksam. Am Anfang des amerikanischen Bürgerkrieges hatte die US Navy gerade mal 76 Schiffe mehr oder weniger tauglich und 7.600 Seeleute. Bis zum Ende des Krieges am 23. Juni 1865 besaß die Navy das Zehnfache an Schiffen und Personal. David Dixon Porter beklagte bei Welles, dass die Höhe des vorliegenden Geldes für die Mannschaften zu gering und nur für Friedenszeiten ausreichend sei. Außerdem fehle es für die Schiffe an genügend Kohle damit diese ohne große Verzögerungen im Einsatz bleiben könnten. Die aufgekauften Schiffe sich für einen Blockadedienst in seichten Gewässern nicht eignen und man Dampfer mit geringem Tiefgang benötigte nicht nur an der Ostküste, sondern auch auf dem Mississippi River. Welles fühlte sich trotz seiner Erfolge bei der Navy im Kabinett von Abraham Lincoln nicht wohl. Seine Anti-Englische Stimmung, da diese offen die Konföderierten unterstützten, ließ ihn des Öfteren mit Außenminister Seward zusammenstoßen. Außerdem war seine konservative Haltung für Finanzminister Salmon Portland Chase ( 13. Januar 1808 – 7. Mai 1873 ) und Kriegsminister Edwin Stanton McMasters ( 19. Dezember 1814 – 24. Dezember 1869 ) ein Dorn im Auge. Nachdem Abraham Lincoln ermordet worden war, setzte der neue US Präsident Andrew Johnson ( 29. Dezember 1808 – 31. Juli 1875 ) Gideon Welles in seinem Kabinett wieder als Marineminister ein. Welles verließ am 4. März 1869 das Kabinett und legte den Ministerposten nieder, nachdem Johnson seine Rekonstruktionspolitik wie vor dem Krieg offen darlegte. Allerdings blieb er loyal gegenüber Johnson nachdem gegen diesem ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde. Welles wechselte in diesem Zuge wieder zur Demokratischen Partei und kehrte nach Hartford zurück wo er wieder sich dem Journalismus widmete und seine Zeitung erscheinen ließ. Daneben begann er eine Biografie über Abraham Lincoln und William Henry Seward zu schreiben und veröffentlichte diese 1874. Mehrere Bücher schrieb er und ein dreibändiges Tagebuch über das Kabinett von Abraham Lincoln während seiner Zeit als Marineminister. Es beinhaltet den amerikanischen Bürgerkrieg und seine Amtszeit bis 1869. Die Tagebücher sind eine sehr wichtige Quelle für Historiker. Gegen Ende des Jahre 1877 begann sich der Gesundheitszustand von Welles zu verschlechtern. An einer Streptokokken Infektion der Kehle starb Gideon Welles am 12. Februar 1878. Sein Leichnam wurde auf dem Cedar Hill Friedhof in Hartford beigesetzt. Mary Jane starb am 28. Februar 1886. Man begrub sie neben ihrem Mann.

Zwei Schiffe sind zu Ehren von Gideon Welles bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS WELLES ( DD-257 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das zweite Schiff wr der Zerstörer USS WELES ( DD-628 ) aus der GLEAVES – Klasse.


USS WELLES ( DD-257 )

Schiffsbiografie

Die USS WELLES ( DD-257 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Marineminister Gideon Welles benannt worden ist.
Auf der Bethelehem Steel Corporation, Fore River Shipbuilding, in Quincy, Massachusetts wurde am 13. November 1918 der Kiel gelegt. Miss Alma Freeman Welles, eine Enkelin von Gideon Welles, taufte am 8. Mai 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander George N. Reeves, Jr. Stellte am 2. September 1919, in der Boston Navy Yard in Boston, Massachusetts, das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der letzten Probefahrt der USS WELLES entlang der US Ostküste, wurde der Zerstörer in das Zerstörer Geschwader Nummer 2 innerhalb der Zerstörer Force der Pazifikflotte versetzt. Der Sitz der Flotte war in der amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien. Auf dem Weg dorthin durchquerte das Kriegsschiff zusammen mit den Zerstörern USS SWASEY ( DD-273 ) und USS JACOB JONES ( DD-130 ) den Panamakanal. Von San Diego aus beteiligte sich die USS WELLES an mehreren Trainingseinheiten. Am 17. Juli 1920 erfolgte innerhalb der US Navy eine komplette Umstrukturierung innerhalb der Schiffsklassen und jedes Schiff erhielt seine dazugehörige Kennung. An diesem Tag bekam der Zerstörer die Kennung DD-257 zugesprochen. Am 15. Juni 1922 stellte man die USS WELLES in San Diego außer Dienst und versetzte den Zerstörer in die Pazifikreserveflotte. Das Kriegsschiff blieb auch in den 1930er Jahren in Reserve, als sich die Krisen in Europa und im Fernen Osten vermehrten. Erst nachdem am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg auf europäischem Boden durch den Überfall Hitlerdeutschlands in Polen ausgebrochen war, erfolgte in den Vereinigten Staaten ein Umdenken. US Präsident Franklin Delano Roosevelt proklamierte als Reaktion auf den europäischen Konflikt die Neutralität der USA und wies die US Navy an, eine östliche Überwachung des Panamakanals einzurichten. Um die damit verbundenen Patrouillen durchführen zu können, ließ die US Navy aus den Reserveflotten 77 Zerstörer und Minenleger wieder in den Dienst stellen, um so die bereits vorhandenen Flotteneinheiten zu verstärken. Die USS WELLES wurde am 6. November 1939 wieder in den Dienst der US Navy gestellt und Lieutenant Commander Clifton Garvin Grimes ( 28. Februar 1903 – 9. Juli 1960 ) übernahm das Kommando über den Zerstörer. Man rüstete das Kriegsschiff für seinen Einsatz in San Diego aus und es wechselte in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien, wo es ins Trockendock bugsiert wurde. Hier nahm man an dem Kriegsschiff mehrere Änderungen vor. Die Arbeiten begannen einige Tage vor Weihnachten und dauerten bis ins neue Jahr 1940. Nach den anschließenden Erprobungsfahrten erreichte die USS WELLES zusammen mit dem Zerstörer USS WILLIAMS ( DD-108 ) wieder die Marinebasis San Diego. Am 5. Februar stach der Zerstörer wieder in See und fuhr zum Panamakanal. Das Kriegsschiff durchquerte diesen am 16. Februar und hielt sich am folgenden Tag an der U-Boot Basis Coco Solo auf. Dort schifften sich sechs Mannschaften des US Navy Marine Corps für den Transport in die Guantanamo Bay, Kuba ein. Die USS WELLES erreichte am 25. Februar die kubanische Bucht. In den folgenden zwei Wochen patrouillierte der Zerstörer in der Guantanamo Bay und verließ diese dann am 14. März mit den Zerstörern aus der Zerstörer Division 67 ( DesDiv 67 ) nach Norfolk, Virginia. In dieser DesDiv 67 befanden sich die Zerstörer USS HERNDON ( DD-198 ), das Flaggschiff, USS WELBORN C WOOD ( DD-195 ) und USS ABEL P UPSHUR ( DD-193 ). Die Zerstörer erreichten am 17. März den Zielhafen. Hier schifften sich die mitgeführten Passagiere aus Die USS WELLES stach am 6. April wieder in See und fuhr in die Karibik zurück. Vier Tage später wurde der Hafen von San Juan, Puerto Rico erreicht. Hier bunkerte man auf dem Zerstörer frischen Proviant und Treibstoff und stach noch am Abend desselben Tages wieder in See. Am folgenden Morgen sah man von dem Zerstörer aus das Zielobjekt. Zusammen mit dem Leichten Kreuzer USS OMAHA ( CL-4 ) begann der Zerstörer seine Neutralitätspatrouille und beide Kriegsschiffe führten dabei bis zum 17. April mehrere Übungen durch. An diesem Tag legten sie im Hafen von San Juan an. Die USS WELLES patrouillierte vom 19. bis zum 23. April in den Gewässern vor San Juan, bevor der Zerstörer sich an einem Flottenmanöver beteiligte. Ab dem 26. April unterzog sich das Kriegsschiff seiner jährlichen militärischen Inspektion. Die USS WELLES besuchte anschließend am 1. Mai den Hafen von Charlotte Amalie, St. Thomas, Jungferninseln. Der Zerstörer blieb für zwei Wochen im Hafen liegen und kehrte erst dann nach San Juan zurück. Hier blieb das Kriegsschiff bis zum 8. Juni, patrouillierte in den Gewässern und fuhr dann wieder nach Kuba. Vor der kubanischen Küste beteiligte sich die USS WELLES an mehreren Übungen. Von der Guantanamo Bay aus operierte der Zerstörer nun und patrouillierte zwischen der Insel und Florida. In diesen Tagen waren wieder Übungen zur Ausbildung der Mannschaft angesetzt. Am 20. Juni verließ das Kriegsschiff die Gewässer und fuhr nach Cay Lobos auf den Großen Bahamas. Hier warteten 56 Mannschaftsmitglieder und ein Offizier vom Zerstörer USS CROWNINSHIELD ( DD-134 ) auf ihren Transport, da dieses Kriegsschiff mit verringerter Besatzung in die Werft fahren sollte. Nachdem sie sich eingeschifft hatten, fuhr die USS WELLES zur Marinebasis Guantanamo. Hier lag der Zerstörer USS GEORGE E BADGER ( DD-196 ), auf dem die Passagiere ihren weiteren Dienst ausführen sollten. Die USS WELLES patrouillierte bis zum 27. Juli in der Guantanamo Bay, um an diesem Tag zum Panamakanal zu fahren. Hier ankerte der Zerstörer am folgenden Tag in der Limon Bay, Kanalzone und begann am Abend des 10. August zusammen mit seinen Schwesterschiffen aus der DesDiv 67 die Durchquerung des Panamakanals. Am Morgen des 12. August ankerte das Kriegsschiff in der Panama Bay. Noch am selben Tag beschossen die Geschützmannschaften der USS WELLES und der anderen drei Zerstörer vorgegebene Ziele. In den folgenden Tagen begannen dann Übungen und Manöver mit den Booten der U-Boot Division 11. Nach deren Abschluss durchquerte die USS WELLES, USS HERNDON, USS WELBORN C WOOD und USS ABEL P UPSHUR erneut den Panamakanal und legten im Hafen von Coco Solo an. Die vier Zerstörer verließen am 22. August die atlantischen Gewässer vor dem Panamakanal und fuhren über die Guantanamo Bay nach Norfolk, Virginia. Hier legten sie am 28. August an.
In Europa hatte sich derweil die Situation der Briten erheblich verschlechtert. Der verheerende deutsche Blitzkrieg hatte die Niederlande und Frankreich überrollt. Die britischen Zerstörer hatten während des unglücklichen norwegischen Feldzuges und der Evakuierung aus Dünkirchen furchtbar gelitten. Darüber hinaus hatten deutsche U-Boote ihren Tribut bei ihren Operationen gegen Schiffskonvois gefordert. Mit dem Kriegseintritt Italiens im Sommer 1940 standen die Briten vor einer weiteren langen Reihe von Kämpfen im Mittelmeerraum. Premierminister Winston Churchill bat US Präsident Franklin Delano Roosevelt um Unterstützung. Im Sommer 1940 wurde ein Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien ausgearbeitet. Als Gegenleistung für 50 überalterte amerikanische Zerstörer, die an die Royal Navy übergeben wurden, erhielten die USA für eine Dauer von 99 Jahren Pachtverträge für strategische Basisstandorte von Neufundland bis Britisch – Guayana. Dementsprechend wurden fünfzig Zerstörer für den Transfer auserwählt. Dazu gehörte auch die USS WELLES und die anderen drei Zerstörer aus der DesDiv 67. In Norfolk füllte man die Bunker mit Dienstmunition auf. Anschließend fuhren die vier Zerstörer nach Newport, Rhode Island. Hier tauschte man die Torpedos auf den Kriegsschiffen aus. Anschließend wechselten sie in die Boston Naval Shipyard und mussten sich einer genauen Überprüfung unterziehen. Am 5. September legten sie hier wieder ab und wurden von dem neu in Dienst gestellten Zerstörer USS RUSSELL ( DD-414 ), während dessen Erprobungs- und Ausbildungsfahrt nach Norden zur Marinebasis Halifax, Nova Scotia begleitet. Die USS WELLES, USS HERNDON, USS WELBORN C WOOD und USS ABEL P UPSHUR legten am 6. September als erste von acht zu übergebende Zerstörer an. An Bord eines jeden Zerstörers begaben sich sofort die potenziell zukünftigen britischen und kanadischen Mannschaften, bestehend aus sechs Offizieren und 120 Mannschaftsmitglieder, zur Einarbeitung an Bord. Drei Tage später, am 9. September, stellte man die USS WELLES außer Dienst und übergab den Zerstörer an die Royal Navy, die das Kriegsschiff am selben Tag in ihren Dienst stellte und den Namen HMS CAMERON ( I05 ) gab. Das Kommando über den Zerstörer übernahm Lieutenant Commander Peter Gordon Merriman ( 16. Dezember 1908 in Chertsey, Surrey, England – 1965 in Worcester, Worcestershire, England ). Den Namen USS WELLES ( DD-257 ) strich man am 8. Januar 1941 von der US Navy – Liste.    

Anfangs hatte die HMS CAMERON Probleme mit einem Generator, was die Abfahrt des Zerstörers zu den britischen Inseln verzögerte. Ende Oktober waren die Reparaturen abgeschlossen und das Kriegsschiff konnte in See stechen. Am 13. November erreichte es, mit einem Zwischenstopp am 7. November den Hafen von Belfast, Nordirland, den Zielhafen von Plymouth, England. Drei Tage später wechselte die HMS CAMERON nach Portsmouth, wo die erste große Überholung des Kriegsschiffes erfolgen sollte. Ab dem 20. November lag der Zerstörer dafür im Dock Nummer 8 der Marinebasis. Neben der Generalüberholung sollten auch Änderungen an dem Kriegsschiff vorgenommen werden, damit es für die Sicherung von Schiffskonvois eingesetzt werden konnte. In den Änderungen war auch vorgesehen, da das Kriegsschiff nur eine begrenzte Kesselkapazität besaß, es als langsamen Geleitzerstörer umzurüsten. Am 15. November griffen deutsche Bomber Portsmouth an und bombardierten unter anderem auch die Werft. Eine der abgeworfenen Bomben traf die HMS CAMERON. Schwer beschädigt stand der Zerstörer in Flammen. Man konnte die ausgebrochenen Brände verhältnismäßig schnell löschen, aber das in den Schiffskörper eingedrungene Löschwasser ließ das Kriegsschiff nach Steuerbord kentern. Im Januar 1941 diskutierte man über den weiteren Verbleib des Schiffes und einigte sich dann für eine Begutachtung. Bis zum 23. Februar war der Zerstörer gehoben und die Überprüfung abgeschlossen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Man musste die HMS CAMERON für den aktiven Dienst auf See als ungeeignet einstufen und als Totalverlust einordnen. Extra zur Besichtigung des Zerstörers waren Experten der US Navy angereist und unterwarfen das Schiff einer noch genaueren Prüfung, um Schadensbegrenzungsmaßnahmen für andere Rettungsversuche von Kriegsschiffen dieses Typs abzuleiten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse waren dann bei den beiden Zerstörern USS CASSIN ( DD-372 ) und USS DOWNES ( DD-375 ) sehr hilfreich, nachdem diese am 7. Dezember 1941 während des Angriffes der Japaner auf die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii gesunken waren. Die britische Admiralität zog den Schiffskörper der HMS CAMERON für wichtige Schocktests am Schiffskörper heran. Diese wurden zwischen Juli 1942 und September 1943 durchgeführt. Dabei wurden größere Explosionen außerhalb und innerhalb gezündet, um die Auswirkungen auf die Struktur des Schiffsrumpfes und der Maschinen zu studieren. Den Zerstörer stellte man am 5. Oktober 1943 außer Dienst und ließ ihn im Hafen von Portsmouth vertäut liegen. Im November 1944 schleppte man den Schiffskörper nach Falmouth, wo es am 26. November ankam. Am 1. Dezember verkaufte man den Schiffskörper an die TW Ward in Falmouth zum Verschrotten und noch am selben Tag begannen die Abbrucharbeiten.         


USS WELLES ( DD-257 )
Commanding Officer

 LCDR George N. Reeves Jr.    2. September 1919 – 2. Juni 1921
LTJG Jesse Gilbert Mc Farland    2. Juni 1921 – 15. Juni 1922
Außerdienststellung    15. Juni 1922 – 6. November 1939
LCDR Clifton Garvin Grimes    6. November 1939 – 9. September 1940

Unter britischem Kommando

LCDR Peter Gordon Merriman   9. September 1940 – 1940

USS WELLES ( DD-628 )

USS WELLES ( DD-628 )

Biografie

Gideon Welles
* 1. Juli 1802 in Glastonbury, Connecticut
† 11. Februar 1878 in Hartford, Connecticut
war ein amerikanischer Politiker und von 1861 bis 1869 Marineminister der Vereinigten Staaten von Amerika der in dieser Zeit eine schlagkräftige Marine der Nordstaaten aufbaute

Gideon Welles war der Sohn von Samuel Welles und Anne Hale. Sein Vater war Kaufmann und ein leidenschaftlicher Anhänger von Thomas Jefferson ( 13. April 1743 – 4. Juli 1826 ). Außerdem gehörte er zu der Konvention die die Verfassung für Connecticut im Jahre 1818 erarbeiten sollte damit die Kolonial Charta der Briten offiziell abgeschafft werden konnte. Gideon Welles gehörte einer Familie in Amerika an, die schon sieben Generationen auf diesem Kontinent hervorgebracht hatte. Der ursprünglich ausgewanderte Vorfahr hieß Thomas Welles ( 1590 – 14. Januar 1659 ) und kam aus Stourton, Wichford, Warwickshire, England. 1635 kam er in Amerika an und war der einzige Mann in Connecticut der alle vier Top-Ämter, Gouverneur, stellvertretender Gouverneur, Schatzmeister und Sekretär inne gehabt hatte. Thomas Welles schrieb die Fundamental Orders of Connecticut, die erste Verfassung der Europäer auf amerikanischem Boden. Diese Verfassung wurde am 14. Januar 1639 vom Connecticut Kolonial Rat angenommen. Gideon Welles war außerdem der zweite Urenkel von Captain Samuel Welles und Ruth Rice Welles, der Tochter von Edmund Reis 1594 – 3. Mai 1663 ), dem Gründer von Malborough, Massachusetts. Gideon Welles besuchte die Episcopal Academy in Chechire, Connecticut wo er einen Abschluss für amerikanische Literatur und Wissenschaften erwarb. Außerdem besuchte er die Militärakademie in Norwich, Vermont. Nach den erfolgten Abschlüssen ließ er sich als Rechtsanwalt nieder was zu der damaligen Zeit gängige Praxis war. Doch reichte ihm dies nicht. So wechselte Gideon Welles zum Journalismus du gründete 1826 die Zeitung Hartford Mal. Gleichzeitig bewarb er sich erfolgreich als Demokrat für die Aufnahme in das Repräsentantenhaus von Connecticut. Dort vertrat er die Interessen der Bürger von 1827 bis 1835. Nach seinem Dienst in der Generalversammlung von Connecticut hatte Gideon Welles verschiedene Ämter inne. So war er 1835 Staatlicher Kontrolleur von Öffentlichen Rechnungen, Postmeister von Hartford von 1836 bis 1841 und Chef des Büros für Verpflegung und Kleidung für die Navy von 1846 bis 1849. Am 16. Juni 1835 heiratete Gideon Welles in Lewiston, Mifflin County, Pennsylvania Mary Jane Hale die am 18. Juni 1817 in Glastenbury geboren wurde und die Tochter von Elias White Hale und Jane Mullhallan war. Ihr Vater studierte einst 1794 am Yale College und vertrat in Mifflin und Centre Counties, Pennsylvania das Gesetz. Gideon und Mary Jane hatten sechs Kinder. Obwohl Welles pflichtbewusst James Knox Polk ( 2. November 1795 – 15. Juni 1849 ) bei dessen Präsidentschaftswahl 1844 unterstützte wurden seine Interessen in der Demokratischen Partei nicht erfüllt. Sein Gegenspieler in der eigenen Partei war Isaac Toucey ( 15. November 1792 – 30. Juli 1869 ) den er später im Marineministerium ablöste. Welles war ein Jackson Demokrat und arbeitet sehr eng mit Martin Van Buren ( 5. Dezember 1782 – 24. Juli 1862 ) und John Milton Niles ( 20. August 1787 – 31. Mai 1856 ) in der neugegründeten Free Soil Party zusammen die strickt gegen die Erweiterung der Sklaverei war. Die Anhänger dieser neuen Partei kamen fast ausschließlich von den Demokraten. Endgültig brach Welles mit den Demokraten nachdem 1854 die Republikanische Partei gegründet wurde. Er baute diese in Connecticut mit auf. Zu deren Unterstützung gründete er die Zeitschrift Hartford Evenning Press. 1856 stellte sich Welles zur Wahl um Gouverneur von Connecticut zu werden. Doch er erreichte nur 10,1 Prozent der Stimmen und war dritter aller Kandidaten. Gewonnen hatte William Thomas Minor ( 3. Oktober 1815 – 13. Oktober 1889 ) von der Know – Northing Party. Die Republikanischen Ideale von Abraham Lincoln ( 12. Februar 1809 – 15. April 1865 ) ließen Welles zu dessen Parteigänger werden und er unterstützte ihn auch zu dessen Präsidentschaftswahlkampf. Infolge dessen holte Lincoln ihn auch in sein Kabinett und übertrug ihm das Marineministerium. Welles fand das Ministerium in einem desolaten Zustand vor. Navy Offiziere aus den Südstaaten traten en masse aus der Marine aus und wechselten zu den Konföderierten. Seine erste große Aktion war, die Fregatte USS POWHATAN ( 1850 ) zu Fort Sumter zu schicken damit dieses den eventuellen Ansturm der Konföderierten Truppen gewachsen sein könnte. Doch Abraham Lincoln, der Außenminister William Henry Seward ( 16. Mai 1801 – 10. Oktober 1872 ) und der Kommandant der Dampffregatte Captain David Dixon Porter ( 8. Juni 1813 – 13. Februar 1891 ) hatten schon den Befehl erteilt das dieses Schiff innerhalb eines Geschwaders in den Hafen von Charleston, South Carolina und zum Fort Sumter segeln sollte um dieses mit Proviant, Kriegsmaterial und Soldaten zu versorgen. Doch durch einen Sturm kamen die Schiffe nicht rechtzeitig an. Um keinen Krieg durch diese Aktion mit dem Schiff zu entfachen planten diese drei die Fahrt der USS POWHATAN und des Geschwaders unter strengster Geheimhaltung. Nach der Versorgung von Fort Sumter sollte die USS POWHATAN zu Fort Pickens bei Pensacola, Florida weiterfahren. Selbst Marineminister Welles erhielt keine Nachricht darüber. Nachdem dieser bemerkte, dass die Dampffregatte nicht zur Verfügung stand, ließ er das Handelsschiff USS BALTIC umrüsten und übertrug Gustav Wasa Fox (13. Juni 1821 – 29. Oktober 1883) das Kommando. Aber es war zu spät. Am 12. April 1861 griffen die Konföderierten Fort Sumter an und Major Robert Anderson ( 14. Juni 1805 – 26. Oktober 1871 ) musste am 14. April wegen der drückenden Übermacht der Angreifer das Fort übergeben. William Henry Seward sprach sich gegen eine Blockade der südlichen Häfen während einer Kabinettsdebatte in Washington aus. Welles hatte einen Plan vorgelegt, er nannte ihn Anakonda Plan, sämtliche Häfen der Konföderierten zu blockieren und dessen Schiffe sowie Blockadebrecher aufzubringen. Durch ein Machtwort von Abraham Lincoln wurde dieser Plan umgesetzt. Welles ließ in den Nordstaaten sämtliche Schiffe die Seetüchtig waren aufkaufen und zu Kanonenbooten umbauen. Außerdem bewilligte er Gelder um neue Schiffe und neue Schiffstypen wie die Monitore in den Werften bauen zu lassen. Diese Bemühungen von ihm um die US Navy wieder aufzubauen, zu vergrößern und schlagkräftiger ausstatten zu lassen erwies sich für die Blockade sehr wirksam. Am Anfang des amerikanischen Bürgerkrieges hatte die US Navy gerade mal 76 Schiffe mehr oder weniger tauglich und 7.600 Seeleute. Bis zum Ende des Krieges am 23. Juni 1865 besaß die Navy das Zehnfache an Schiffen und Personal. David Dixon Porter beklagte bei Welles, dass die Höhe des vorliegenden Geldes für die Mannschaften zu gering und nur für Friedenszeiten ausreichend sei. Außerdem fehle es für die Schiffe an genügend Kohle damit diese ohne große Verzögerungen im Einsatz bleiben könnten. Die aufgekauften Schiffe sich für einen Blockadedienst in seichten Gewässern nicht eignen und man Dampfer mit geringem Tiefgang benötigte nicht nur an der Ostküste sondern auch auf dem Mississippi River. Welles fühlte sich trotz seiner Erfolge bei der Navy im Kabinett von Abraham Lincoln nicht wohl. Seine Anti-Englische Stimmung, da diese offen die Konföderierten unterstützten, ließ ihn des Öfteren mit Außenminister Seward zusammen stoßen. Außerdem war seine konservative Haltung für Finanzminister Salmon Portland Chase ( 13. Januar 1808 – 7. Mai 1873 ) und Kriegsminister Edwin Stanton McMasters ( 19. Dezember 1814 – 24. Dezember 1869 ) ein Dorn im Auge. Nachdem Abraham Lincoln ermordet worden war, setzte der neue US Präsident Andrew Johnson ( 29. Dezember 1808 – 31. Juli 1875 ) Gideon Welles in seinem Kabinett wieder als Marineminister ein. Welles verließ am 4. März 1869 das Kabinett und legte den Ministerposten nieder, nachdem Johnson seine Rekonstruktionspolitik wie vor dem Krieg offen darlegte. Allerdings blieb er loyal gegenüber Johnson nachdem gegen diesem ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde. Welles wechselte in diesem Zuge wieder zur Demokratischen Partei und kehrte nach Hartford zurück wo er wieder sich dem Journalismus widmete und seine Zeitung erscheinen ließ. Daneben begann er eine Biografie über Abraham Lincoln und William Henry Seward zu schreiben und veröffentlichte diese 1874. Mehrere Bücher schrieb er und ein dreibändiges Tagebuch über das Kabinett von Abraham Lincoln während seiner Zeit als Marineminister. Es beinhaltet den amerikanischen Bürgerkrieg und seine Amtszeit bis 1869. Die Tagebücher sind eine sehr wichtige Quelle für Historiker. Gegen Ende des Jahre 1877 begann sich der Gesundheitszustand von Welles zu verschlechtern. An einer Streptokokken Infektion der Kehle starb Gideon Welles am 12. Februar 1878. Sein Leichnam wurde auf dem Cedar Hill Friedhof in Hartford beigesetzt. Mary Jane starb am 28. Februar 1886. Man begrub sie neben ihrem Mann.

Zwei Schiffe sind zu Ehren von Gideon Welles bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS WELLES ( DD-257 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das zweite Schiff wr der Zerstörer USS WELES ( DD-628 ) aus der GLEAVES – Klasse.


USS WELLES ( DD-628 )

Schiffsbiografie

Die USS WELLES ( DD-628 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy, das zu Ehren des ehemaligen Marineministers Gideon Welles benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das zweiundfünfzigste Schiff aus der GLEAVES – Klasse.
Auf der Seattle – Tacoma Shipbuilding Corporation in Seattle, Washington wurde am 27. September 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Suzanne Dudley Welles Brainard ( 13. Juli 1918 in Coventry, Tolland County, Connecticut – 8. Juni 1999 in Boynton Beach, Palm Beach County, Florida ), eine Nachkomme von Gideon Welles, taufte am 7. September 1942 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Doyle Murray Coffee ( 27. September 1908 im Gordon County, Georgia – 5. Juli 1984 im Muscogee County, Georgia ) stellte am 16. August 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt, die die USS WELLES entlang der US Westküste führte, kehrte das Kriegsschiff am 26. Oktober in den Puget Sound zurück und legte im Hafen von Seattle an. Hier begann man in der Werft mit der Überprüfung der Schiffshaut und nahm mehrere Änderungen vor. Am 15. November stach der Zerstörer wieder in See und beteiligte sich an der Eskorte von zwei Geleitflugzeugträgern bis zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien. Nach dem bunkern von Treibstoff, Munition und Proviant legte die USS WELLES in San Diego wieder ab und durchquerte am28. November den Panamakanal. Anschließend nahm der Zerstörer Kurs auf New York, wo er am 4. Dezember anlegte. Auf der Fahrt dorthin wurde in Norfolk, Virginia ein Zwischenstopp eingelegt. Hier gliederte man das Kriegsschiff in die Zerstörer Division 38 ( DesDiv 38 ) ein. In dieser befanden sich neben der USS WELLES die USS HOBBY( DD-610 ), USS KALK ( DD-611 ) und USS GILLESPIE ( DD-609 ). Die Zerstörer dieser Division begannen mit mehreren Übungen und bereiteten sich auf die kommende Fahrt und das Weihnachtsfest vor. Am 26. Dezember verließen die Zerstörer New York und fuhren nach Boston, Massachusetts. In der dortigen Boston Naval Shipyard wartete das Schlachtschiff USS NEW JERSEY ( BB-62 ). Am 28. Dezember verließen die Kriegsschiffe die Werft und fuhren nach Norfolk. Hier schloss sich das Schlachtschiff USS IOWA ( BB-63 ) der Task Unit an, die zum Panamakanal fuhr. Dieser wurde am 7. Januar 1944 durchquert und die Kriegsschiffe blieben über Nacht in der Marinebasis von Balboa zum Auftanken liegen. Am folgenden Tag ging die Fahrt nach Westen weiter. Die Task Unit fuhr bis nach Funafuti, Ellice Island. Dort trafen sie am 21. Januar ein. Die USS WELLES blieb für über eine Woche vor Anker liegen. Die Mannschaft bunkerte Treibstoff und Proviant. Am 30. Januar stach der Zerstörer wieder in See und fuhr zur Milne Bay, Neuguinea, auf der südöstlichen Landspitze der Insel. Hier traf das Kriegsschiff am 5. Februar ein und gliederte sich in die 7. US Flotte ein. Am 25. Februar verließ die USS WELLES zusammen mit den Zerstörern USS WILKES ( DD-441 ) und USS SWANSON ( DD-443 ) die Milne Bay und eskortierte einen Schiffskonvoi, bestehend aus Panzerlandungsschiffen, bis zum Cape Gloucester, die westliche Landspitze auf der zu Neuguinea gehörenden Insel New Britain. Auf den Panzerlandungsschiffen befanden sich Verstärkungen, die in die Borgen Bay, Cape Gloucester, Megin Island, Cape Cretin und auf die Tami Islands, alles Neuguinea, bringen sollten. Die Zerstörer erreichten dann am Morgen des 27. Februar die Oro Bay und lagen vor dem Cape Sudest, Neuguinea. Hier gliederte man die USS WELLES noch am selben Tag in die Task Task Group 76.1, die Rear Admiral William Morrow Fechteler ( 6. März 1896 in San Rafael, Kalifornien – 4. Juli 1967in Bethesda, Maryland ) während der Operation „Brewer“ kommandierte. In der TG befanden sich die Zerstörer USS WELLES, USS SWANSON, USS WILKES, USS NICHOLSON, USS GILLESPIE ( DD-609 ) USS REID ( DD-369 ), USS BACHE ( DD-470 ), USS BEALE ( DD-471 ), USS AMMEN ( DD-527 ), USS STEVENSON ( DD-645 ) und USS THORN ( DD-647 ), die drei Schnellen Truppentransporter USS BROOKS ( APD-10 ), USS HUMPHREYS ( APD-12 ) und USS SANDS ( APD-13 ) die 1.026 Soldaten des 5. Kavallerieregiments und deren technische Ausrüstung transportierten und die beiden Schnellen Minensucher USS HOVEY ( DMS-11 ) und USS LONG ( DMS-12 ). Die Schiffe der TG 76.1 verließen am 27. Februar Cape Sudest und fuhren nach Los Negros Island, Admiralitätsinseln, Neuguinea. Die mitgeführten Soldaten gehörten zur 1. US Army Kavallerie Division, die im Hayne Hafen auf Los Negros einen Brückenkopf bilden sollte. In einer ersten Welle landeten am 29. Februar die Soldaten des 5. Kavallerieregiments.
Die amerikanischen Soldaten erhielten während der Anlandungen durch die Schiffe der Task Group 74.2 Feuerunterstützung. Auch die USS WELLES beteiligte sich an der Bombardierung feindlicher Ziele. Am Abend ziehen sich die Kriegsschiffe zurück. Der Zerstörer übernahm dabei die Suche nach japanischen U-Booten. In der Nacht zum 1. März feuern die beiden Zerstörer USS BUSH und USS STOCKTON auf japanische Truppen, die einen Gegenangriff starteten. Die USS STEVENSON, USS FLUSSER, USS DRAYTON, USS SMITH, USS WILKES, USS SWANSON, USS NICHOLSON und der australische Zerstörer HMAS ARUNTA ( I30 ) verlassen das Areal zusammen mit den drei Schnellen Truppentransportern und fahren zur Halbinsel Tulagi, Florida Island, Ostsalomonen zurück. Am 2. März treffen weitere 1.000 amerikanische Soldaten auf sechs LST und sechs LSM ein, die von den amerikanischen Zerstörern USS AMMEN und USS MULLANY ( DD-528 ), dem australischen Zerstörer HMAS WARRAMUNGA ( I44 ) und dem amerikanischen Zerstörer und Minensucher USS HAMILTON ( DMS-17 ) eskortiert wurden. Während der Landung dieser Truppen schießen die USS WELLES, USS STOCKTON, USS BUSH und der Schnelle Minensucher USS LONG aus allen Rohren auf feindliche Ziele. Dafür wurden diese Kriegsschiffe in die Task Undergroup 76.1.31 eingegliedert und sicherten die Panzerlandungsschiffe aus der TG 76.2 bis zum folgenden Tag. Während dieser Operation wurde die USS WELLES mit automatischen Waffen und mindestens einem feindlichen Geschütz beschossen. Der Zerstörer erlitt dabei keinen Schaden. Am 2. März um 22:03 Uhr verlassen die Schiffe der TU 76.1.31 und die der TG 76.2 Los Negros und fuhren zur Halbinsel Tulagi. Hier schifften sich weitere Soldaten der 1. US Army Kavallerie Division auf den Panzerlandungsschiffen ein. Sofort begann die Rückfahrt. Am 5. März trifft dann die dritte Welle von 1.410 Soldaten ein. Ab dem 7. März begannen die Kämpfe um den natürlichen Tiefseehafen Seeadler Harbour, Manus Island, Neuguinea. Am 9. März war der neueingerichtete amerikanische Flugplatz auf Los Negros gesichert und die Gegenwehr der Japaner auf dieser Insel gebrochen. Am 12. März traf ein weiterer Konvoi mit sechs Panzerlandungsschiffen ein, die von den Zerstörern HMAS WARRAMUNGA, USS FLUSSER, USS REID, USS KALK ( DD-611 ), USS GILLESPIE ( DD-609 ) und USS HOBBY ( DD-610 ) gesichert wurden. Die USS WELLES patrouillierte in den Gewässern vor Manus Island und war zusammen mit anderen alliierten Zerstörern auf der Suche nach feindlichen Schiffen und U-Booten. Nach dem Abschluss der Kämpfe begann man mit dem Ausbau des Hafens um dort ein logistisches Drehkreuz für den Nachschub zu errichten. Für die Besatzungen der Kriegsschiffe der TF 76 war keine große Erholungsphase angedacht. Am 27. März zog sich die USS WELLES und viele andere Kriegsschiffe mit den Panzerlandungsschiffen zur amerikanischen Marinebasis Buna, Neuguinea zurück. Hier bereitete man sich auf die Operation zur Eroberung des restlichen Teils der Nordküste von Neuguinea vor. Dazu gründete man die Task Force 77. Man versetzte den Zerstörer in die Task Group 77.2, die zentrale Angriffsgruppe während der amphibischen Landungen in der Humboldt Bay. Das Kommando über die TG übernahm Rear Admiral William Morrow Fechteler. In dieser TG befanden sich die Zerstörer USS WELLES, USS STEVENSON, USS THORN, USS REID, USS STOCKTON, USS RADFORD ( DD-446 ), USS FLETCHER ( DD-445 ), USS ROE ( DD-418 ), USS McKEE ( DD-575 ) und USS TAYLOR ( DD-466 ), die Schnellen Truppentransporter USS HUMPHREYS, USS SANDS, USS HERBERT ( APD-22 ) und USS CROSBY ( APD-17 ) sowie die Schnellen Minensucher USS LONG und USS HOGAN ( DMS-6 ). Diese sicherten die Transportschiffe der Soldaten der 24. Infanteriedivision, kommandiert von Major General Irving, bis in die Tanahmerah Bay, Hollandia ab. Das waren ein Angriffstruppentransporter, sieben Panzerlandungsschiffen und sechzehn Infanterielandungsbooten. Weiteres Kriegsmaterial lieferte ein Angriffsfrachtschiff und ein amphibisches Docklandungsschiff. Für die Operation „Reckless“ verließen die Schiffe der TG am 18. April ihre Basis und vier Tage später begann der Angriff. Die Landungen gelingen da es sehr geringen japanischen Widerstand gibt. Alle Ziele werden bis zum 28. April erreicht. Die USS WELLES kehrte nach den Kämpfen in den Seeadler Harbor, Manus Island zurück. Dort wurde alles Notwendige gebunkert und man begann mit Patrouillenfahrten westlich von Manus Island. Am 15. Mai versetzte man den Zerstörer in die Task Force 75 die von Rear Admiral Russell Stanley Berkey ( 4. August 1893 – 30. September 1985 ) während der Operation „Straightline“ befehligt wurde. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS BOISE ( CL-47 ), USS NASHVILLE ( CL-43 ) und USS PHOENIX ( CL-46 ), die Zerstörer USS STEVENSON, USS WELLES, USS WILKES, USS ROE, USS BACHE, USS BALCH ( DD-363 ), USS MORRIS ( DD-417 ), USS BEALE ( DD-471 ), USS HUTCHINS ( DD-476 ), USS DALY ( DD-519 ), USS ABNER READ ( DD-526 ) und USS TRATHEN ( DD-530 ), die Geleitzerstörer USS WHITHURST ( DE-634 ), USS MANNING ( DE-199 ), USS NEUENDORF ( DE-200 ), USS JAMES E CRAIG ( DE-201 ) und USS EICHENBERGER ( DE-202 ) sowie der Schnelle Truppentransporter USS KILTY ( APD-15 ). Die Kriegsschiffe der TF 75 waren zur Sicherung der eigentlichen Invasionsschiffe vorgesehen. Sie eskortierten zwei Angriffstruppentransportschiffe, sieben Panzerlandungsschiffe, fünfzehn Infanterielandungsschiffe und zwei U-Boot Jäger. Diese Transportschiffe befördern 7.000 Soldaten des 163. RCT der 41. Infanteriedivision welches Brigadegeneral Doe kommandierte. Am 15. Mai verließen die Schiffe den Hafen von Manus Island und erreichten zwei Tage später das Seegebiet um Wakde Island. Dort landete die amphibische Gruppe bei Arara und am 18. Mai auf der Vorgelagerten Insel Wakde Island zur Einnahme des dortigen Flugplatzes. Bis zum 25. Mai blieb die USS WELLES zusammen mit den anderen Schiffen der TF 75 dort zur Unterstützung der Soldaten, bis die Insel Wakde fast vollständig eingenommen worden war. Gleich nachdem große Teile der Soldaten der 41 Infanteriedivision auf Wakde nicht mehr benötigt wurden, nahmen diese ihren Platz auf den Schnellen Truppentransportern USS KILTY, USS WARD, USS SCHLEY ( APD-14 ), USS HERBERT ( APD-22 ) und USS CROSBY ( APD-17 )  wieder ein. Zusammen mit den Sicherungsschiffen aus der Task Force 74 und 75 legten diese wieder ab und verließen die Humboldt Bay. Sie wechselten zur indonesischen Insel Biak, wo die Operation „Horliek“ beginnen sollte. Dazu unterstellte man die Schiffe der TF 75 und TF 74 der Task Force 77, welche Rear Admiral William Morrow Fechteler kommandierte. Die Amphibische VII. Landungsflotte, die die Soldaten der 41. Infanteriedivision transportierte, legte zur gleichen Zeit am 25. Mai in Hollandia ab. Das Ziel ist es die Truppen am 27. Mai an der Südküste von Biak zu landen. Die Sicherung und Feuerunterstützung dafür übernahmen wieder die Schiffe der TF 75 und TF 74. Rund 10.000 japanische Soldaten leisten heftigsten Widerstand. Zur Entlastung wurde auch ein japanischer Flottenverband mit 1.700 zusätzlichen Soldaten an Bord entsandt. Doch die amerikanische Luftaufklärung kann diesen Verband ausfindig machen und er kehrte am 3. Juni unverrichteter Dinge um. Am 4. Juni greifen japanische Flugzeuge die Schiffe der TF 75 und TF 74 an und beschädigen dabei die Leichten Kreuzer USS PHOENIX und USS NASHVILLE. Die amerikanische Luftaufklärung sichtet an diesem Tage eine weitere feindliche Flotte, die zur Unterstützung der Soldaten auf Biak ausgelaufen ist. Diesen japanischen Schiffen werden mehrere Kreuzer und Zerstörer entsandt. Die USS WELLES bleibt aber zur Sicherung vor Biak. Auch ein dritter Versuch Entsatztruppen nach Biak zu bringen endet für die japanische Marine in einem Desaster, da die amerikanische Operation gegen die Inseln der Marianen angelaufen war. In der Zeit der Landeoperation auf Biak, beteiligte sich die USS WELLES an der Feuerunterstützung der Landungstruppen. Außerdem vernichtete der Zerstörer mehrere japanische Lastkähne, vernichtete mindestens zwei feindliche Küstenbatterien, beschoss japanische Truppenansammlungen und half bis zum 2. Juni mehrere feindliche Luftangriffe erfolgreich abzuwehren. Ab dem 2. Juni beteiligte sich das Kriegsschiff an der Sicherung von logistischen Nachschubkonvois und eskortierte diese entlang der Küste von Neuguinea. Ende Juni beginnt man mit der Umgruppierung der einzelnen Task Force für die Operation „Tabletennis“ vor Biak. Die USS WELLES bleibt in der TF 75. In dieser TF, die Rear Admiral Berkey befehligte, befinden sich  jetzt die Leichten Kreuzer USS BOISE und USS PHOENIX und die Zerstörer USS WELLES, USS STEVENSON, USS BEALE, USS HUTCHINS, USS DALY, USS ABNER READ, USS AMMEN, USS REID, USS ROE, USS WILKES, USS LA VALETTE ( DD-448 ), USS JENKINS ( DD-447 ), USS FLETCHER ( DD-445 ), USS MUSTIN ( DD-413 ), USS RUSSELL ( DD-414 ), USS MORRIS ( DD-560 ), USS GRAYSON ( DD-435 ) und USS SWANSON ( DD-443 ). Die Schiffe dieser TF unterstützten zusammen mit der TF 74 die Schiffe der Task Force 77, der US VII. Amphibischen Force, die am 2. Juli 1944 7.100 Mann des 168. Infanterieregiments auf der Insel Noemfoor, Neuguinea landen sollte. Zur Vorbereitung dieser Anlandung beschossen sie japanische Stellungen. Schon nach zwei Tagen war die Insel eingenommen. Es folgen nun im Juli mehrere Patrouillenfahrten und die Beschießung von japanischen Stellungen bei Aitape. Ende Juli setzt die VII. Amphibische Landungsflotte der TF 77 zum Sprung auf die nächste Insel an. Zusammen mit den Kriegsschiffen der TF 75 und TF 74 werden von Wakde Island aus die Schnelle Truppentransporter USS KILTY, USS SCHLEY, USS WARD, USS HERBERT und USS CROSBY, sechzehn Infanterielandungsschiffe, drei Infanterielandungsboote, acht Panzerlandungsschiffe, vier U-Boot Jäger und ein Hochseeschlepper eskortiert die die Soldaten der 6. Infanteriedivision transportierten. Um eine bessere Sicherung der Landungstruppen zu erzielen, gruppierte man die Kriegsschiffe um. Die USS WELLES versetzte man vorübergehend in die Task Force 74, die von dem australischen Commodore Sir John Augustine Collins ( 7. Januar 1899 – 3. September 1989 ) während der Operation „Globetrotter“ kommandiert wurde. In der TF 74 befand sich der Schwere Kreuzer HMAS SHROPSHIRE, die Leichten Kreuzer USS BOISE, USS NASHVILLE ( CL-43 ) und HMAS ARIADNE und die Zerstörer , USS WELLES, USS MUSTIN, USS RUSSELL, USS WILKES, USS FLETCHER, USS BEALE, USS HUTCHINS und USS DALY eskortierten ab dem 27. Juli die fünf Schnellen Truppentransporter USS SCHLEY, USS KILTY, USS HERBERT, USS WARD und USS CROSBY. Die Landungstruppen landeten am 30. Juli östlich von Cape Sansapor auf den küstennahen Inseln Amsterdam und Middelburg. Da es keinen Widerstand durch japanische Einheiten gab, wechselte die USS WELLES wieder zur TF 75 und eskortierte zusammen mit der USS STEVENSON und zwei weiteren Zerstörern und zwei U-Boot Jägern mehrere Landungsfahrzeuge, die ein Bataillon zum westlicher gelegenen Cape Sansapor transportierten. Die Deckung dieser Operation übernahmen die Kriegsschiffe der Task Force 78 und die der TF 74. Vor der Landung auf Cape Sansapore erfolgte durch die Schiffe keine Küstenbeschießung. Alle Schiffe der TF 75 kehren nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Kampagne nach Manus Island zurück. Dort werden notwendig gewordene Reparaturen vorgenommen und den Besatzungen etwas Ruhepause gegönnt. Man begann aber schon nach wenigen Tagen die Schiffe neu zu strukturieren und neuen Einheiten zuzuordnen. Anfang August fuhr die USS WELLES nach Aitape, Neuguinea und eskortierte dabei mehrere Landungsschiffe. Der Zerstörer verließ am 23. August die Militärbasis und fuhr nach Port Purvis, Halbinsel Tulagi. Hier nahm man weitere dringend notwendig gewordene Reparaturen vor und begann mit der Ausbildung der Mannschaft für die kommenden Kämpfe. Man gliederte hier das Kriegsschiff in die Task Undergroup 32.7.2 ein, die Rear Admiral George Raymond Henderson ( 6. Juli 1893 – 29. November 1964 ) während der Operation „Stalemate II“ befehligte. In dieser TU befanden sich die Geleitflugzeugträger USS SAGINAW BAY ( CVE-82 ), USS KALININ BAY ( CVE-68 ) und USS PETROF BAY ( CVE-80 ), die von den Zerstörern USS WELLES, USS HAGGARD ( DD-555 ), USS HAILEY ( DD-556 ) und USS JOHNSTON ( DD-557 ) gesichert wurden. Am 4. September verließen diese Schiffe Port Purvis. Ihr Ziel waren die Palau Inseln. Diese benötigte die amerikanische Luftwaffe als Basis für Flüge zum japanischen Kernland. Nach der Überquerung des Äquators, erreichten die Schiffe der TU am 12. September die Gewässer rund um die Inseln Peleliu und Angaur. Sofort begannen die Trägerflugzeuge aufzusteigen und bombardierten japanische Stellungen. Die Zerstörer indes sicherten die Geleitflugzeugträger vor Luft- und Unterwasserangriffen ab. Am 15. September begann dann die Invasion auf Peleliu und zwei Tage später auf Angaur. Am 20. September verließen die Träger und die Zerstörer der TG 32.7 die Inseln und beendeten die Unterstützung für die gelandeten Marines. Dafür begannen die Trägerflugzeuge rund um die Inseln nach feindlichen Schiffen und U-Booten Ausschau zu halten, die sie dann auch bombardierten und versenkten. So waren dies am 25. September drei japanische Versorgungsschiffe und sechs Barken.  Endgültig verließen die Schiffe der TG am 30. September die Palau Inseln und fuhren zum Seeadler Harbor auf der Insel Manus, Admiralitätsinseln. In dem dortigen Hafen legten die Träger und Zerstörer am 3. Oktober an. Hier bereitete man eine Invasionsflotte vor, die die philippinische Insel Leyte angreifen sollte. Dazu integrierte man die USS WELLES in die Task Group 77.2, die Fire Support Group, die Rear Admiral Jesse Bartlett Oldendorf ( 16.
Februar 1887 in Riverside, Kalifornien – 27. April 1974 in Portsmouth, Virginia ) während der Operation “King” kommandierte. In dieser TG befanden sich die Schlachtschiffe USS MISSISSIPPI ( BB-41 ), USS MARYLAND ( BB-46 ), USS WEST VIRGINIA ( BB-48 ), USS CALIFORNIA ( BB-44 ), USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ) und USS TENNESSEE ( BB-43 ), die Schweren Kreuzer USS LOUIVILLE ( CA-28 ), USS PORTLAND ( CA-33 ), USS MINNEAPOLIS ( CA-36 ) und der australische Kreuzer HMAS SHROPSHIRE, die amerikanischen Leichten Kreuzer USS COLUMBIA ( CL-56 ), USS DENVER ( CL-58 ), USS BOISE ( CL-47 ) und USS PHOENIX ( CL-46 ) und die Zerstörer USS WELLES, USS HUTCHINS, USS BEALE, USS DALY, USS BACHE, USS KIDD ( DD-661 ), USS CONY ( DD-508 ), USS CLAXTON ( DD-571 ), USS AULICK ( DD-569 ), USS SIGOURNEY ( DD-643 ), USS TAYLOR ( DD-468 ), USS WALLER ( DD-466 ), USS THORN ( DD-647 ), USS NICHOLAS ( DD-449 ), USS RENSHAW ( DD-499 ), USS CONWAY ( DD-507 ), USS PRINGLE ( DD-477 ), USS SAUFLEY ( DD-465 ), USS ANDERSON ( DD-411 ), USS ROBINSON ( DD-562 ), USS HEYWOOD L EDWARDS ( DD-663 ), USS CONNER ( DD-582 ), USS BARTON ( DD-722 ), USS WALKE ( DD-723 ), USS LAFFEY ( DD-724 ), USS ALLEN M SUMNER ( DD-692 ), USS MOALE ( DD-693 ), USS COOPER ( DD-695 ), USS BRAINE ( DD-630 ), USS BENNION ( DD-662 ), USS LEUTZE ( DD-481 ), USS NEWCOMB ( DD-586 ), USS RICHARD P LEARY ( DD-664 ), USS ALBERT W GRANT ( DD-649 ), USS HALFORD ( DD-480 ), USS BRYANT ( DD-665 ), USS KILLEN ( DD-593 ), USS REMEY ( DD-688 ), USS McGOWAN ( DD-678 ), USS MELVIN ( DD-680 ), USS MERTZ ( DD-691 ), USS MONSSEN ( DD-798 ), USS McDERMUT ( DD-677 ) und USS McNAIR ( DD-679 ), USS INGRAHAM ( DD-694 ) sowie der australische Zerstörer HMAS ARUNTA. Am 12. Oktober verlassen diese Schiffe der TG 77.2 Manus Island und fuhren nach Leyte. Sechs Tage später liefen sie in den Leyte Gulf ein und begannen ab der Nacht vom 18. zum 19. Oktober mit dem Bombardement japanischer Stellungen in und um von Tacloban in der San Pablo Bay, um die Operationen der Minensuch- und Underwater Demolition Teams vor der geplanten Invasion zu decken. Am frühen Morgen des 20. Oktober beginnen die Landungen der Soldaten der 7. Infanteriedivision und der 1. Kavalleriedivision auf Leyte. Die Schiffe der TG 77.2 sind nun entlang der Ostküste von Leyte unterwegs und bekämpfen den Feind an allen erreichbaren Stellen bis in den Süden von Abuyog. Außerdem verteidigten die Kriegsschiffe der TG die Invasionsflotte gegen die schweren japanischen Luftangriffe. Die Geschützmannschaften der USS WELLES konnten dabei eines der angreifenden Flugzeuge abschießen. Der Zerstörer begann dann mit allen anderen Schiffen der TG 77.2 mit seinen Patrouillenfahrten im Süden des Leyte Gulf zum Schutz der Anlandungsschiffe. Im Norden von Leyte lagen Geleitflugzeugverbände und bombardierten die japanische Hauptstreitmacht auf See. Zum Entsatz sollten zwei japanische Kriegsschiffverbände von Süden her nach Leyte vordringen. Zur Abwehr dieser feindlichen Schiffsverbände strukturierte man die TG 77.2 um und gliederte diese in drei Teile. Zur Abwehr dieser Verbände benutzten die Alliierten die Schlachtschiffe USS MISSISSIPPI, USS MARYLAND, USS WEST VIRGINIA, USS CALIFORNIA, USS PENNSYLVANIA und USS TENNESSEE welche von den Zerstörern USS WELLES, USS THORN, USS CONY, USS SIGOURNEY, USS AULICK und USS CLAXTON gesichert wurden. Diese Formation befehligte Rear Admiral George Lester Weyler ( 14. Mai 1886 – 6. August 1971 ) und fuhr in die Surigao Strait ein. Die linke Flanke davon sicherten unter dem Kommando von Rear Admiral Jesse Bartlett Oldendorf die Schweren Kreuzer USS LOUIVILLE, USS PORTLAND und USS MINNEAPOLIS, die Leichten Kreuzer USS COLUMBIA und USS DENVER und die Zerstörer USS HEYWOOD L EDWARDS, USS BENNION, USS LEUTZE, USS NEWCOMB, USS RICHARD P LEARY, USS ALBERT W GRANT, USS HALFORD, USS BRYANT. Die rechte Flanke sicherte unter dem Kommando von Rear Admiral Russell Stanley Berkey ( 4. August 1893 – 30. September 1985 ) der australische Schwere Kreuzer HMAS SHROPSHIRE, die amerikanischen Leichten Kreuzer USS PHOENIX und USS BOISE sowie der australische Zerstörer HMAS ARUNTA und die amerikanischen Zerstörer USS HUTCHINS, USS DALY, USS BACHE, USS KILLEN, USS BEALE, USS REMEY, USS McGOWAN, USS MELVIN, USS MERTZ, USS MONSSEN, USS McDERMUT und USS McNAIR. Allen drei Schiffsverbänden wurden jeweils dreizehn PT-Boote hinzugefügt die die feindlichen Schiffe in der Nahdistanz attackieren sollten. In der Nacht vom 23. zum 24. Oktober trafen die beiden japanischen Schiffsverbände ein. Den einen befehligte Vizeadmiral Shoji Nishimura ( 30. November 1889 – 24. Oktober 1944 ). In diesem Verband befanden sich die Schlachtschiffe FUSO und YAMASHIRO, der Kreuzer MOGAMI und die Zerstörer MICHISHIO, ASAGUMO, YAMAGUMO und SHIGURE. Den zweiten Verband befehligte Vizeadmiral Kiyohide Shima ( 25. Februar 1890 – 7. November 1973 ). In diesem Verband befanden sich die Kreuzer NACHI, ASHIGARA und ABUKUMA und die Zerstörer AKEBONO, USHIO, KASUMI, SHIRANUHI, WAKABA, HATSUSHIMO und HATSUHARU. Beide Verbände sollten sich in der Sulu See vereinigen. Der Schiffsverband von Vizeadmiral Nishimura wird bis auf den Zerstörer SHIGURE vollständig versenkt. Die Schlacht dauerte bis weit nach 4:00 Uhr des 24. Oktober. Die USS WELLES sollte zusammen mit den anderen Zerstörern und den Torpedobooten aus der Zentrumsgruppe gegen die japanischen Schiffe einen Torpedoangriff führen. Doch noch rechtzeitig konnte man dieses Ansinnen abbrechen und die Schlachtschiffe schossen mit den Zerstörern aus allen Geschützrohren auf die feindlichen Schiffe. Am Abend des 25. Oktober erhielten die Schiffe der TG 77.2 den Befehl sich auf Homonhon Island, auf der Ostseite von Leyte zurück zu ziehen da man einen weiteren japanischen Schiffsverband erwartete der eventuell einen Torpedoangriff starten wollte. Doch dieser angekündigte japanische Verband zog sich am Nachmittag über die San Bernardino Straße zurück. Die USS WELLES begann bis zum 29. Oktober vor Tacloban im Leyte Golf zu patrouillieren. Dann verlegte der Zerstörer zusammen mit den Schlachtschiffen USS WEST VIRGINIA, USS TENNESSEE und USS MARYLAND, dem Schweren Kreuzer USS MINNEAPOLIS und drei weiteren Kreuzern und den Zerstörern USS HUTCHINS, USS THORN und USS SIGOURNEY zum Atoll Ulithi, Karolinen. Dort versetzte man das Schiff in die Task Undergroup 38.4.3, die Captain William Langford Fresemann kommandierte. Die TG 38.4, eine Flugzeugträgergruppe, befehligte Rear Admiral Ralph Eugene Davison ( 12. September 1895 – 13. Februar 1972 ). In der TU 38.4.3 befanden sich, zur Sicherung der Flugzeugträger, dem Schlachtschiff und mehreren Kreuzern aus der TG 38.4, die Zerstörer USS WELLES, USS DYSON, USS THORN, USS ALLEN M SUMNER, USS O´BRIEN ( DD-725 ), USS STEPHEN POTTER ( DD-538 ), USS MARSHALL ( DD-676 ), USS CUSHING ( DD-797 ), USS HALSEY POWELL ( DD-686 ), USS UHLMANN ( DD-687 ), USS BENHAM ( DD-796 ), USS MAURY ( DD-401 ), USS GRIDLEY ( DD-380 ), USS McCALL ( DD-400 ), USS HELM ( DD-388 ), USS TWINING ( DD-540 ), USS WALKE ( DD-723 ), USS LAFFEY ( DD-724 ), USS BARTON ( DD-722 ), USS MOALE ( DD-693 ), USS COOPER ( DD-695 ) und USS INGRAHAM ( DD-694 ). Bis zum 5. November befanden sich fast alle Schiffe der TG 38.4 vor dem Atoll. Noch am selben Tag hievten die Schiffe der Task Group vor Ulithi die Anker auf und erreichte am folgenden Tag die philippinische Insel Leyte. Doch wegen eines heraufziehenden Taifuns zogen sich die Schiffe der TG 38.4 am 7. November auf die Position 17° 30’Nord 138° 30’ Ost zurück. Zwei Tage später fuhren sie auf die Position 11° 00’Nord 127° 00’ Ost wo sie sich auf den Angriff vorbereiteten. Am 10. November fuhren die Schiffe der TG auf die Position 13° 13’ Nord 125° 30’ Ost. In der Nacht zum 11. November waren mehrere japanische Schiffe auf dem Radar sichtbar. Deshalb schlossen sich die Task Group 38.1, Task Group 38.3 und Task Group 38.4 zusammen und bombardierten während der Operation „T-3“ die Schiffe eines japanischen Versorgungskonvois. Alle vier Transportschiffe sowie die japanischen Zerstörer HAMANAMI, NAGANAMII, SHIMAKAZE und WACAZUKI wurden dabei versenkt. Die Flugzeuge der Träger griffen dann am Tag die japanischen Stellungen auf Leyte an. Am Abend fuhren die Schiffe der TG 38.4 zu ihrer vorgegebenen Position bei 13° 26’Nord 125° 04’ Ost, ungefähr 200 Seemeilen östlich der Bernadino Straße und die Zerstörer erhielten auf dem Weg dorthin von den größeren Schiffen Treibstoff übergeben. Am 12. November befand sich die TG zur Treibstoffaufnahme auf der Position 13°30’Nord 128° 30’ Ost. Am folgenden Tag begannen die Flugzeuge der Träger aus den Task Forces 38.1, 38,3 und 38.4 auf der Insel Luzon japanische Stellungen im Süden und im Zentrum der Insel zu bombardieren. Dabei wurden 6 Seemeilen Nordwestlich von Cavite, in der Manila Bay, der Leichte Kreuzer KISO, die Zerstörer HATSUHARU und OKINAMI und das Patrouillenboot CHA-116 versenkt. Im Hafen von Manila sanken nach dem amerikanischen Angriff die japanischen Versorgungsschiffe Eiwa Maru, Kinka Maru, Kakogawa Maru, Sekiho Maru, Teiyu Maru, Taitoku Maru, Hats Maru, Seiwa Maru, Shinkoku Maru und der Zerstörer USHIO wurde beschädigt. Bei Cavite sanken die japanischen Zerstörer AKEBONO und AKISHIMO, der Öltanker Ondo und das Küstenboot Daito Maru. Von derselben Position aus, 15° 30’Nord 123° 30’ Ost, wie am Vortag, griffen die Schiffe und Flugzeuge der TG 38.1 und TG 38.4 weiterhin Luzon an. Im Hafen von Manila sanken dabei das japanische Transportschiff Tatsura Maru, der Öltanker Horai Maru und die Versorgungsschiffe Hatsu Maru und Aoki Maru. 25 Seemeilen südlich von Corregidor versank das japanische Versorgungsschiff Yukishia Maru und in der Mindoro Straße wurde der japanische Schiffskonvoi „SIMA-04“ attackiert. Dabei sank der Öltanker Ayagiri Maru. Nach dem Abschluss der Operation fuhren die amerikanischen Schiffe beider Verbände auf die Position 15° 30’ Nord 127° 30’ Ost. Am 16. November kam der amerikanische Versorgungsverband der Task Group 30.8 und belieferte die Kriegsschiffe vom Treibstoff bis zur Post. Die Flugzeuge der Träger griffen unterdessen immer wieder japanische Stellungen auf Luzon und die um die Insel befindlichen japanischen Schiffe an. Am 20. November versetzte man die USS WELLES zusammen mit dem Schlachtschiff USS ALABAMA ( BB-60 ), dem Leichten Kreuzer USS PASADENA ( CL-65 ) und die Zerstörer USS DYSON, USS McCALL und USS THORN zur Task Group 38.1 zur Sicherung der dortigen Flugzeugträger. Am folgenden Tag wurden die Schiffe der TG 38.1 und TG 38.2 durch die Tanker der Versorgungsgruppe TG 30.8 mit frischem Treibstoff versorgt. Die Gewässer vor Luzon verließen die Kriegsschiffe der TG 38.1 am 23. November und erreichten am folgenden Tag das Atoll Ulithi. Dort versetzte man die USS WELLES in die Sea Logistical Group 30.8 die Captain Jasper T. Accuf während der Operation „Love III“ befehligte. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS SHIPLEY BAY ( CVE-85 ), die Zerstörer USS WELLES, USS THORN, USS THATCHER ( DD-514 ), USS KALK ( DD-611 ), USS DEWEY ( DD-349 ), USS MacDONOUGH ( DD-351 ), USS HULL ( DD-360 ), USS AYLWIN ( DD-355 ), USS FARRAGUT ( DD-348 ), USS DALE ( DD-353 ) und USS MONAGHAN ( DD-354 ), die Geleitzerstörer USS KYNE ( DE-744 ), USS SWEARER ( DE-186 ), USS WESSON ( DE-184 ), USS DONALDSON ( DE-44 ), USS STERN ( DE-187 ), USS LAKE ( DE-301 ), USS LYMAN ( DE-302 ), USS BANGUST ( DE-739 ), USS CROWLEY ( DE-303 ), USS REYNOLDS ( DE-42 ), USS WATERMAN ( DE-740 ), USS WEAVER ( DE-741 ), USS LAMONS ( DE-743 ) und USS HILBERT ( DE-742 ), den Tankern KENNEBAGO ( AO-81 ), USS NANTAHALA ( AO-60 ) USS MANATEE ( AO- 58 ) sowie neun weitere Tanker und das Hochseeschlepper USS JICARILLA ( ATF-104 ). Die Schiffe der TG 30.8 verließen das Atoll Ulithi und betankten in der Nacht zum 13. Dezember 1944 die Kriegsschiffe der Task Force 38 die sich auf den Angriff und die Landung auf Mindoro und Luzon vorbereiteten. Drei Tage lang dauerten die Gefechte dort gegen die japanischen Verteidiger. Danach zog Admiral William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 – 20. August 1959 ) die Schiffe der Task Force zurück in die Philippinsee, etwa 200 Seemeilen vor der Küste von Luzon, damit diese außerhalb der Reichweite japanischer Flugzeuge erneut betankt werden konnten. Vor allem die Zerstörer hatten nur noch einen Treibstoffvorrat von bis zu 15 %. Am Morgen des 17. Dezember trafen die TF 38 und die TG 30.8 aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt herrschte aber schon Windstärke 8 und der Taifun Cobra kündigte sich an der durch die Philippinsee zog. Einige Schiffe konnten erfolgreich betankt werden, aber man musste noch vor dem Mittag alle Aktionen einstellen. Es wurde an alle Schiffe Befehl gegeben sich aus dem Gefahrenbereich in Richtung Nordwest zu begeben, wo dann am folgenden Morgen die Betankung erneut gestartet werden sollte. Doch der Taifun Cobra zog genau in dieses Gebiet. Nun versuchten alle Schiffsbesatzungen am 18. Dezember ihre Schiffe durch den Taifun zu bringen. Nach dem Abflauen des Sturmes begann die USS WELLES zusammen mit anderen Schiffen nach Überlebenden der drei gesunkenen Zerstörer USS HULL, USS MONAGHAN und USS SPENCE ( DD-512 ) zu suchen. Am 21. Dezember erreichten die Schiffe der TG 30.8 wieder das Atoll Ulithi. Hier bereitete man sie für die Operation „Mike I“ vor. In der TG befanden sich die Geleitflugzeugträger USS SHIPLEY BAY, USS ALTAMAHA ( CVE-18 ), USS KWAJALEIN ( CVE-98 ) und USS NEHENTA BAY ( CVE-74 ), die Zerstörer USS WELLES, USS THORN, USS FARRAGUT, USS DALE, USS THATCHER, USS KALK, USS HAILEY ( DD-556 ) und die USS STOCKHAM ( DD-683 ) welche vom 3. bis 7. Januar 1945 anwesend war, die Geleitzerstörer USS KYNE, USS WESSON, USS SWEARER, USS STERN, USS LYMAN, USS REYNOLDS, USS BANGUST, USS CROWLEY, USS WATERMAN, USS LAMONS, USS WEAVER, USS HILBERT und USS GRADY ( DE-445 ), die Tanker USS KENNEBAGO, USS HOUSATONIC ( AO-35 ), USS TOMAHOWK ( AO-88 ), USS MILLICOMA ( AO-73 ), USS CIMARRON ( AO-22 ), USS CHICOPEE ( AO-34 ), USS GUADELUPE ( AO-32 ) und USS PATUXENT ( AO-44 ). Lange blieben die Schiffe der TG nicht vor dem Atoll. Noch in den letzten Tagen des Jahres 1944 verließen sie ihre Liegeplätze und fuhren nach Luzon wo die Kämpfe gegen die japanischen Verteidiger im vollen Gange waren. Am 2. Januar 1945 übergaben die Tanker ihren mitgeführten Treibstoff an die Schiffe der Task Group 38.1 und 38.2. Drei Tage später erfolgte eine erneute Betankung. Danach fuhren die Tanker mit ihren Begleitschiffen wieder nach Ulithi um neuen Kraftstoff aufzunehmen. Am 6. Januar begannen die Landungsoperationen auf Luzon und am 7. Januar verließen die Tanker wieder Ulithi und fuhren nach Leyte. Von dort aus ging die Fahrt bis ins Südchinesische Meer wo die Flugzeugträger der Task Force 38 Angriffe auf die japanische Schifffahrt führte. Die USS WELLES begleitete zusammen mit der USS THATCHER, USS THORN und fünf weiteren Zerstörern zwei Geleitflugzeugträger und sechs Tanker aus der Fast Refueling Group bis dorthin und ab dem 8. Januar betankte man die Schiffe der TF 38 rund 255 Seemeilen nordöstlich von Luzon. Am 13. Januar wurden nochmals die Schiffe der TF 38 betankt. Danach werden die geleerten Tanker von Geleitzerstörern bis nach Ulithi eskortiert. Das Südchinesische Meer verlassen die Schiffe der Fast Refueling Group am 20. Januar. Die Fahrt ging in Richtung Ulithi. Im Hafen von Ulithi legten die Schiffe der Fast Refueling Group am 27. Januar an. Hier versetzte man die USS WELLES in die Task Group 50.8, der Sea Logistic Support Group, einer Nachschubeinheit die die Schnellen Flugzeugträger und deren Sicherungsschiffe aus der 5. US Flotte während der Iwo Jima und Okinawa Operationen zu versorgen hatte. In dieser TG 50.8 befanden sich die Geleitflugzeugträger USS BOUGAINVILLE ( CVE-100 ), USS ADMIRALITY ISLANDS ( CVE-99 ), USS ATTU ( CVE-102 ), USS WINDHAM BAY ( CVE-92 ), USS SITKOH BAY ( CVE-86 ), USS MAKASSAR STRAIT ( CVE-91 ) und USS SHAMROCK BAY ( CVE-84 ), der Leichte Kreuzer USS DETROIT ( CL-8 ), die Zerstörer USS WELLES, USS THORN, USS STEVENSON, USS FARRAGUT, USS DALE, USS AYLWIN, USS KALK und USS GILLESPIE ( DD-609 ), die Geleitzerstörer USS KYNE, USS CROWLEY, USS WEAVER, USS LYMAN, USS REYNOLDS, USS DONALDSON, USS BANGUST, USS WATERMAN, USS LAMONS, USS HILBERT und USS HOWARD F CLARK ( DE-533 ), die Schnellen Truppentransporter USS HUMPHREYS ( APD-12 ) und USS OVERTON ( APD-23 ), die Tanker USS PATUXENT, USS CIMARRON, USS MILLICOMA, USS SUAMICO ( AO-49 ), USS MERRIMACK ( AO-37 ), USS MONONGAHELA ( AO-42 ), USS TALLULAH ( AO-50 ), USS CAHABA ( AO-82 ), USS TALUGA ( AO-62 ) und USS SAUGATUCK ( AO-75 ), die Munitionstransportschiffe USS SHASTA ( AE-6 ) und USS WRANGELL ( AE-12 ) und der Hochseeschlepper USS UTE ( AT-76 ). Am 8. Februar 1945 verließen die Schiffe der TG 50.8 das Atoll Ulithi um für die Operation „Detachment“ den notwendigen Nachschub zu liefern. Die Schiffe der Task Force 58 wurden am 13. und 14. Februar betankt. Das Seegebiet um die Bonin Islands erreichte man am 16. Februar und am darauffolgenden Tag gab es einen feindlichen Luftangriff, der aber erfolgreich abgewehrt werden konnte. Planmäßig wurden am 19. Februar die Flugzeugträger der Task Groups 58.1, 58.4 und 58.5 betankt und am folgenden Tag die der TG 58.2 und 58.3. Auf der USS WELLES erfuhr man am 21. Februar von dem Angriff zweier japanischer Kamikazepiloten auf den Geleitflugzeugträger USS BISMARCK SEA ( CVE-95 ) aus der Task Undergroup 52.2.2. Der Zerstörer fuhr sofort los, um der Besatzung des Geleitflugzeugträgers zu helfen. Doch nachdem das Kriegsschiff dort eintraf, war das getroffene Schiff schon gesunken und man begann mit Hilfe der USS THORN, einem weiteren Zerstörer, drei Geleitzerstörern, darunter war die USS EDMONDS ( DE-407 ), und dem Hochseeschlepper USS UTE die Überlebenden aus dem Wasser zu fischen. Von den 923 Besatzungsmitgliedern konnten 605 Offiziere und Mannschaften gerettet und den beiden Angriffstransportschiffen USS DICKENS ( APA-161 ) und USS HIGHLANDS ( APA-119 ) übergeben werden. Im Anschluss daran kehrte die USS WELLES zu ihrem Einsatzgebiet bei der TG 50.8 zurück. Dort gab es am 26. Februar U-Boot Alarm und zwei japanische U-Boote konnten westlich von Iwo Jima versenkt werden. Das Seegebiet von Iwo Jima verließen die Schiffe der TF 50.8 am 1. März und fuhren zum Atoll Ulithi zurück. Hier untergliederte man die Schiffe innerhalb der TG 50.8 in mehrere Untergruppen. Die USS WELLES blieb aber in der Übergeordneten Hauptgruppe. Die Task Group 50.8 befehligte Rear Admiral Donald Bradford Beary ( 4. Dezember 1888 – 7. März 1966 ). In dieser Hauptgruppe befanden sich die Geleitflugzeugträger USS SAVO ISLAND ( CVE-78 ), USS SARGENT BAY ( CVE-83 ) und USS RUDYERD BAY ( CVE-81 ), der Leichte Kreuzer USS DETROIT, die Zerstörer USS WELLES, USS THORN, USS STEVENSON, USS KALK, USS GILLESPIE, USS AYLWIN, USS HOBBY ( DD-610 ), USS STOCKTON ( DD-646 ), USS SCHROEDER ( DD-501 ) und drei weitere Zerstörer, die Geleitzerstörer USS KYNE, USS LYMAN, USS REYNOLDS, USS DONALDSON, USS HOWARD F CLARK, USS BANGUST, USS WATERMAN, USS WEAVER, USS CROWLEY, USS LAMONS, USS HILBERT, USS LAKE ( DE-301 ), USS BRACKETT ( DE-41 ), USS LA PRADE ( DE-409 ), USS McCOY REYNOLDS ( DE-440 ), USS JACK MILLER ( DE-410 ), USS STRAUS ( DE-408 ), USS CORBESIER ( DE-438 ) und USS CONKLIN ( DE-439 ), die Tanker USS TALUGA, USS CIMARRON, USS TALLULAH, USS PATUXENT, USS COWANESQUE ( AO-79 ), USS ASHTABULA ( AO-51 ), USS LACKAWANNA ( AO-40 ) und USS CHICOPEE ( AO-34 ) und der Hochseeschlepper USS UTE. Die Schiffe der TG 50.8 verließen am 25. März das Atoll Ulithi, um für die 5. US Flotte während der Operation „Iceberg“ den Nachschub zu sichern. Am 1. April begann der Angriff auf Okinawa. Die Sicherungsschiffe der TG hatten alle Hände voll zu tun, um die Nachschubschiffe vor Luft-, Kamikaze- und U-Boot Angriffen zu schützen. Ab dem 1. April führte die USS WELLES zusammen mit der USS THORN und weiteren Zerstörern insgesamt vier Eskortierfahrten von Tankern vor Kerama Retto durch, um die dort kämpfenden Feuerunterstützungsschiffe mit genügend Nachschub zu versorgen. Während der zweiten Eskortierfahrt beobachtete man von dem Zerstörer aus, zwei japanische Flugzeuge die den Tanker angreifen wollten. Beide Flugzeuge konnten durch die Flugabwehrbesatzungen vor dem Angriff abgeschossen werden und zerschellten auf dem Wasser. Bei der dritten Eskortierfahrt griffen zehn Kamikazepiloten die Versorgungsflotte an. Ein Flugzeug davon schoss zuerst auf die USS TALUGA und stürzte sich dann auf den Tanker der 300.000 Gallonen Flugbenzin geladen hatte. Doch das Flugzeug explodierte noch vor dem Aufschlag vor der Schiffsbrücke, so dass der Tanker schon nach kurzer Zeit wieder im Einsatz sein konnte. Ein zweites Kamikazeflugzeug stürzte neben einem Patrouillenboot ins Wasser, ohne Schaden anzurichten. Die Schiffe der TG 58.4 wurden dann am 24. April auf offener See versorgt. Die Task Group 50.8 integrierte man am 28. Mai in die Task Group 30.8, der Logistic Support Group, die Rear Admiral Donald Bradford Beary kommandierte. Damit sollte die 3. US Flotte, die Admiral William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 – 20. August 1959 ) befehligte, während der Operation „Iceberg“ unterstützt werden. In dieser TG befanden sich die Geleitflugzeugträger USS ADMIRALITY ISLANDS, USS WINDHAM BAY, USS BOUGAINVILLE, USS BLOCK ISLAND ( CVE-106 ) und USS SALAMAUA ( CVE-96 ), dem Leichten Kreuzer USS DETROIT, den Zerstörern USS WELLES, USS THORN, USS STEVENSON, USS STOCKTON, USS KALK, USS AYLWIN, USS DALE und USS MORRISON ( DD-560 ), die Geleitzerstörer USS LYMAN, USS STRAUS, USS WATERMAN, USS WEAVER, USS LA PRADE, USS HOWARD F CLARK, USS REYNOLDS, USS DONALDSON, LAMONS, USS JACK MILLER, USS CORBESIER, USS CONKLIN, USS CROWLEY, USS LAKE, USS BANGUST, USS LOVERING ( DE-39 ) und USS GOSS ( DE-444 ), die Tanker USS LACKAWANA, USS MILLICOMA ( AO-73 ) und USS COWANESQUE ( AO-79 ) und das Munitionstransportschiff USS SHASTA. Am 4. Juni fuhren die Schiffe der TG 30.8 zur vorgegebenen Betankungsposition für die Task Group 38.1 und 38.4. Doch die Schiffe laufen alle in einen Taifun. Man hat auf der USS WELLES zu tun den Zerstörer ohne Schaden durch dieses Unwetter zu bringen. Vielen Schiffsbesatzungen der TG gelang es nicht ihre Schiffe ohne große Zerstörungen durch den Sturm zu bringen. Viele der Schiffe zogen sich dann bis zum 17. Juni in die San Pedro Bay, Leyte zurück, damit nach dem Taifun wieder Ordnung geschaffen werden konnte. Die USS WELLES nahm man hier aus dem Verband heraus. Die Besatzung des Zerstörers sollte sich erholen und die dringend notwendig gewordenen Reparaturen an dem Kriegsschiff vornehmen. Doch dann erhielt man auf dem Zerstörer den Befehl, an die US Westküste für eine Generalüberholung zu fahren. Am 21. Juni stach die USS WELLES in See. Zuerst legte das Kriegsschiff vor dem Atoll Eniwetok, Marshall Islands einen Zwischenstopp ein. Der zweite erfolgte zum auffüllen der Treibstoffbunker in der Marinebasis Pearl Harbor. Am 16. Juli lief dann der Zerstörer in den Hafen von Bremerton, Washington ein. Man bugsierte das Kriegsschiff noch am selben Tag in ein Trockendock der Puget Sound Naval Shipyard. Die USS WELLES lag noch am 15. August im Trockendock. An diesem Tag endete der Zweite Weltkrieg im Pazifik durch die bedingungslose Kapitulation Japans. Erst Ende September waren die Erprobungsfahrten des Zerstörers abgeschlossen, so dass er am 29. September Bremerton verließ. Das Ziel des Kriegsschiffes war New York. Die USS WELLES legte im Hafen von San Pedro, Kalifornien einen Zwischenstopp ein. Hier bunkerte man frischen Proviant und Treibstoff. Nachdem der Zerstörer wieder in See gestochen ist, durchquerte er am 14. Oktober den Panamakanal und erreichte am 20. Oktober den Hafen von New York. Hier bereitete man das Kriegsschiff auf die Flottenparade am Navy Day, den 27. Oktober 1945, die durch US Präsident Harry S. Truman ( 8. Mai 1884 – 26. Dezember 1972 ) anberaumt worden war. Anwesend waren die Flugzeugträger USS ENTERPRISE ( CV-6 ) und USS FRANKLIN D ROOSEVELT ( CV-42 ), die Leichten Flugzeugträger USS MONTEREY ( CVL-26 ) und USS CROATAN ( CVL-25 ), die Schlachtschiffe USS NEW YORK ( BB-34 ) und USS MISSOURI ( BB-63 ), die Schweren Kreuzer USS AUGUSTA ( CA-31 ), USS COLUMBUS ( CA-74 ) und USS MACON ( CA-132 ), die Leichten Kreuzer USS HELENA ( CL-113 ) und USS BOISE ( CL-47 ), die Zerstörer USS WELLES, USS HOBBY, USS AULICK ( DD-569 ), USS BACHE ( DD-470 ), USS CASE ( DD-370 ), USS DOUGLAS H FOX ( DD-779 ), USS FOOTE ( DD-511 ), USS GANSEVOORT ( DD-608 ), USS HARRISON ( DD-573 ), USS ISHERWOOD ( DD-520 ), USS JOHN RODGERS ( DD-574 ), USS LEARY ( DD-879 ), USS PORTER ( DD-800 ), USS RENSHAW ( DD-499 ), USS SARSFIELD ( DD-837 ), USS SIGOURNEY ( DD-643 ), USS STEINAKER ( DD-863 ), USS VOGELGESANG ( DD-862 ), USS YOUNG ( DD-580 ) und USS ZELLARS ( DD-777 ), die Geleitzerstörer USS BAKER ( DE-190 ), USS BORUM ( DE-790 ), USS BOSTWICK ( DE-103 ), USS BRONSTEIN ( DE-189 ), USS MALOY ( DE-791 ) und USS THOMAS ( DE-102 ), die Schnellen Truppentransportschiffe USS BEVERLY W REID ( APD-119 ), USS HUNTER MARSHALL ( APD-112 ) und USS MYERS ( APD-105 ), die U-Boote USS BOWFIN ( SS-287 ), USS CREVALLE ( SS-291 ), USS CATLESS ( SS-478 ), USS FLOUNDER ( SS-251 ), USS GATO ( SS-212 ), USS RASHER ( SS-269 ), USS SNAPPER ( SS-185 ) und USS THREADFIN ( SS-410 ), die U-Boot Tender USS HOWARD W GILMORE ( AS-16 ) und USS ORION ( AS-18 ). Bis Anfang November blieb die USS WELLES noch im Hafen von New York liegen und wechselte dann nach Charleston, South Carolina. Hier stellte man den Zerstörer am 4. Februar 1946 außer Dienst und versetzte ihn in die Atlantikreserveflotte. Man benötigte das Kriegsschiff in all den turbulenten Jahren des immer härter werdenden Kalten Krieges. Daher strich man am 1. März 1968 den Namen USS WELLES ( DD-628 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 18. Juli 1969 an die Union Minerals and Alloy Company zum Verschrotten.


USS WELLES ( DD-628 )
Commanding Officer

LCDR Doyle Murray Coffee      16. August 1943 – 24. August 1944
CDR John Sim Slaughter     24. August 1944 – 2. Januar 1946

USS PICKING ( DD-685 )

USS PICKING ( DD-685 )

Biografie

Sherwood Picking
* 21. Februar 1890 in Baltimore, Maryland
† September 1 1941 bei einem Flugzeugabsturz über Schottland
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Ersten Weltkriegs

Sherwood Picking trat im Jahre 1911 in die United States Naval Academy in Annapolis ein. Während des Ersten Weltkriegs bewies er als U-Boot Kommandant Heldenmut. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen befehligte Picking die U-Boot Basis Coco Solo in der Panamakanalzone. Im Zuge seiner Pflichterfüllung starb Picking am 1. September 1941 bei einem Flugzeugabsturz über Schottland.


USS PICKING ( DD-685 )

Schiffsbiografie

Die USS PICKING ( DD-685 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Captain Sherwood Picking benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertsiebenundfünfzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel Company in Staten Island, New York wurde am 24. November 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Elizabeth Warner Picking ( 21. August 1899 in San Rafael, Marin County, Kalifornien – 20. Februar 1999 ), Witwe von Captain Sherwood Picking, taufte am 1. Juni 1943 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Raymond Starr Lamb stellte am 21. September 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Indienststellung lag die USS PICKING noch zur Fertigstellung und zur Endausrüstung in der New York Naval Shipyard in Brooklyn, New York. Dort lag der Zerstörer noch am 4. Oktober 1943. Anschließend erfolgte die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt, die das Kriegsschiff bis vor die amerikanische Marinebasis bei den Bermudas geführt. Nach Abschluss der Übungen fuhr die USS PICKING in den Golf von Mexiko und begann Anfang Dezember mit der Durchquerung des Panamakanals. Von dort aus ging die Fahrt zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien weiter, wo die Bunker mit Treibstoff sowie das Proviant- und das Munitionsmagazin aufgefüllt wurden. Außerdem bereitete man das Kriegsschiff auf seinen Einsatz bei den Aleuten vor. Von San Diego aus stach der Zerstörer am 21. Dezember in See und fuhr zusammen mit der USS WILLIAM D PORTER ( DD-579 ) nach Norden. Beide Zerstörer erreichten am 28. Dezember Dutch Harbor auf Amaknak Island, Alaska. Hier integrierte man das Kriegsschiff in das Zerstörer Geschwader 49, wo es das Flaggschiff war. In dem Geschwader befanden sich ebenfalls die Schwesterschiffe USS WILLIAM D PORTER, USS WICKES ( DD-578 ), USS YOUNG ( DD-580 ) und USS SPROSTON ( DD-577 ). Gleichzeitig gliederte man die USS PICKING
in die Task Force 94 ein, die Rear Admiral Wilder DuPuy Baker ( 22. Juli 1890 in Topeka, Kansas – 10. November 1975 in Bay City, Michigan ) befehligte. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ) und USS RALEIGH ( CL-7 ) und die Zerstörer USS PICKING, USS WICKES, USS YOUNG, USS WILLIAM D PORTER, USS SPROSTON, USS ISHERWOOD ( DD-520 ), USS KIMBERLY ( DD-521 ) und USS CHARLES J BADGER ( DD-685 ), wenn alle Kriegsschiffe anwesend sind. So verlassen die Schiffe der TF 94 am 2. Januar 1944 Unalaska und fuhren zur Insel Adak. Dort treffen sie zwei Tage später ein. Von hier aus patrouillieren die Kriegsschiffe in den Gewässern rund um Adak Island. Am 17. Januar verlassen sie die Insel und fuhren zur Sand Bay, Great Sitkin Island, Aleuten. Die Insel liegt östlich von Adak und wird noch am selben Tag erreicht. Hier füllte man alle Bunker wieder auf und kehrte am folgenden Tag in die Kuluk Bay, Adak Island zurück. Für eine zweitägige Patrouillenfahrt wird Adak am 20. Januar verlassen. Am 22. Januar sind alle Kriegsschiffe der TF anwesend. Gleich am folgenden Tag verließen die Kriegsschiffe der TF 94 Adak und fuhren in Richtung Westen nach Attu Island, der letzten Aleuteninsel. Die Schiffe erreichten diese Insel am 25. Januar. Schon am folgenden Tag legten sie allerdings wieder ab und begannen bis zum 28. Januar mit Patrouillenfahrten in den Gewässern der Kurilen und waren auf der Suche nach japanischen Schiffen, um die Versorgung auf den dort besetzten Inseln zu verhindern. Die USS PICKING beteiligte sich am 4. Februar an einem Bombardement auf japanische Ziele in der Stadt Kurabazuki an der Südspitze der Insel Paramushiru, Kurilen. Das war das erste Zusammentreffen der amerikanischen Mannschaft mit den japanischen Feinden. Anschließend fuhren die amerikanischen Schiffe nach Attu Island zurück. Von hier aus beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Patrouillenfahrten und war auf der Suche nach feindlichen U-Booten. Das Kriegsschiff versetzte man dann in der Task Group 94.6, die von Rear Admiral Wilder DuPuy Baker befehligt wurde. In der TG befand sich der Leichte Kreuzer USS RICHMOND und die Zerstörer der DesDiv 97 USS PICKING, USS WICKES, USS WILLIAM D PORTER, USS YOUNG und USS SPROSTON, sowie die DesDiv 98 mit USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY, USS CHARLES J BADGER und USS LUCE ( DD-522 ). Diese Schiffe verließen am 28. Februar Adak und fuhren nach Attu. Hier wurden zwei Tage später die Treibstoffbunker aller Kriegsschiffe nochmals aufgefüllt. Noch am selben Tag legten sie ab und fuhren nach Paramushiru. In den Gewässern wurde wieder patrouilliert und nach japanischen Schiffen gesucht. In der Nacht vom 3. zum 4. März begannen dann die Schiffe der TG mit einem Bombardement japanischer Küstenbefestigungen bei Suribachi Wan und Kurabi Saki auf Paramushiru. Dieser Angriff kam für die japanischen Verteidiger völlig unerwartet. Die USS LUCE versenkte dabei das japanische Frachtschiff KOKAI MARU ( 2.000 BRT ). In der Nacht vom 4. zum 5. März gerieten die Schiffe der TG 94.6 vor den Kurilen in schweres Wetter und mussten abdrehen. Die USS RICHMOND, USS PICKING, USS WICKES, USS ISHERWOOD, USS LUCE, USS KIMBERLY, USS SPROSTON, USS WILLIAM D PORTER und USS YOUNG wurden dabei beschädigt. Am 5. März liefen die Schiffe der TG 94.6 im Hafen von Attu wieder ein. Hier blieben die Kriegsschiffe und man begann mit den notwendigen Reparaturen. Nach Abschluss dieser Arbeiten beteiligten sich diese Schiffe an Anti-U-Boot Patrouillen. Am 1. April verließ die USS PICKING zusammen mit den Zerstörern USS WICKES, USS KIMBERLY, USS ISHERWOOD und USS SPROSTON Attu und fuhren nach Great Sitkin Island. Hier begannen die Kriegsschiffe mit mehreren Schießübungen. Am 3. April erreichten die Schiffe wieder Attu. Die USS PICKING nahm von hier aus wieder ihre Patrouillen- und Begleitfahrten in den Gewässern der Aleuten auf. Ab Mitte Mai zog man die amerikanischen Kriegsschiffe für die Task Force 94 wieder zusammen. Rear Admiral Ernest Gregor Small ( 5. November 1888 in Waltham, Massachusetts – 27. Dezember 1944 in Brooklyn, New York ) befehligte diesmal diese TF. In diesem Verband befanden sich die Schweren Kreuzer USS CHESTER ( CA-27 ) und USS PENSACOLA ( CA-24 ) und die Zerstörer USS PICKING, USS WICKES, USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY, USS YOUNG, USS LUCE, USS CHARLES J BADGER, USS WILLIAM D PORTER und USS SPROSTON. Am 24. Mai verließen diese Schiffe Attu und begannen am Morgen des 26. Mai ein Bombardement auf japanische Stellungen auf der Kurilen Insel Paramushiru. Anschließend wechselten die Schiffe zur Kurilen Insel Matsuwa aus der zentralen Inselgruppe und beschossen hier vorgegebene Positionen, wo sich japanische Stellungen befinden sollten. Die Schiffe der TF 94 kehrten kurz danach in die Kulak Bay von Attu Island zurück. Dort bereitete man sie auf den folgenden Einsatz bei den Kurilen vor. Am 10. Juni verließen die Schiffe der TF 94 erneut Attu Island und fuhren zu der Inselgruppe der zentralen Kurilen. Früh am Morgen des 13. Juni lagen sie vor der Insel Matsuwa bereit und begannen ab 5:13 Uhr mit dem Bombardement japanischer Stellungen. Nach einer halben Stunde wurde der Beschuss abgebrochen und die Schiffe der TF verließen wieder die Gewässer der Kurilen Insel. Nach mehreren Patrouillenfahrten in den Gewässern zwischen den Aleuten und den Kurilen kehrten die Kriegsschiffe der TF 94 in ihre Operationsbasis zurück. Hier bunkerten sie frischen Brennstoff und man füllte die Munitionsvorräte auf. Am 24. Juni legten sie in der Kuluk Bay ab und fuhren erneut zu den Kurilen. Doch diesmal lag man zwei Tage später vor der Insel Paramushiru. Die amerikanischen Schiffe fanden beim Eintreffen vor dieser Insel einen dicken Nebel vor, in den sie gehüllt war. Die Sichtweite betrug unter zweihundert Meter. Trotzdem beschossen die amerikanischen Kriegsschiffe die feindlichen Stellungen bei Suribachi Wan und Kurabi Saki nach den Vorgaben der Zielkoordinaten. Noch am selben Tag verließen allerdings die amerikanischen Schiffe wieder Paramushiru und legten am 28. Juni in der Kuluk Bay an. In dem nun folgenden Monat begann man auf der USS PICKING mit mehreren Trainingsübungen für die nächste Fahrt zu den Kurilen. Dazu gliederte man den Zerstörer Ende Juli in die Task Force 94 ein. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS CONCORD ( CL-10 ) und USS TRENTON ( CL-11 ) und die Zerstörer USS PICKING, USS WICKES, USS KIMBERLY, USS YOUNG, USS WILLIAM D PORTER, USS ROWE ( DD-564 ), USS SMALLEY ( DD-565 ), USS STODDARD ( DD-566 ) und USS WATTS ( DD-567 ). Am 1. August verließen diese Schiffe die Kulak Bay und fuhren zu den Kurilen. Am folgenden Tag befanden sie sich auf dem Weg zur Insel Matsuwa, um dort feindliche Stellungen zu beschießen. Die USS PICKING war für die Operation als Radarvorwarnposten eingeteilt worden und sollte alle anderen Kriegsschiffe vor feindliche Luftangriffe warnen. Da erschien am Himmel ein zweimotoriger japanischer Bomber vom Typ Mitsubishi G4M. Die Geschützmannschaften des Zerstörers USS WICKES waren die Ersten, die auf dieses Flugzeug schossen. Gleich danach schlug diesem Flugzeug ein weiterer Hagel von Luftabwehrgeschossen von den Geschützen der USS PICKING entgegen. Der Bomber konnte zwar unbeschadet entkommen, schaffte es aber nicht seine mitgeführte Bombe ins Ziel zu bringen. Das war das einzige nennenswerte Ereignis auf dieser Patrouillentour, da vor der Kurileninsel sich schlechtes Wetter zusammenbraute und sich ständig feindliche Aufklärungsflugzeuge in der Luft befanden. Das Bombardement auf die Insel Matsua wurde daher abgesagt und die Schiffe kehrten nach Attu zurück. Die USS PICKING legte am 4. August in der Massacre Bay, Attu an. Der Einsatz des Zerstörers, in einem der schwierigsten Einsatzgebiete auf der Welt, endete wenige Tage später. Der Zerstörer verließ am 9. August Attu und fuhr nach San Francisco, Kalifornien. Hier begann man neun Tage später mit einer Überholung und bereitete den Zerstörer auf seinen Einsatz im Pazifik vor. Das Kriegsschiff verließ am 25. August die Werft und legte sechs Tage später in der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii an. In den Hawaiianischen Gewässern beteiligte sich die USS PICKING an mehreren Übungen. Hier gliederte man den Zerstörer in die Task Force 79, die Rear Admiral Jesse Bartlett Oldendorf ( 16. Februar 1887 in Riverside, Kalifornien – 27. April 1974 in Portsmouth, Virginia ) während der Operation „KingII“ kommandierte. In dieser TF waren zur freien Verfügung die Schlachtschiffe USS TENNESSEE ( BB-43 ), USS CALIFORNIA ( BB-44 ) und USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ), die Zerstörer USS PICKING, USS LUCE, USS HALFORD ( DD-480 ), USS HALE ( DD-642 ), USS GANSEVOORT ( DD-608 ) und USS CHAUNCEY ( DD-667 ), das Angriffsfrachtschiff USS CAPRICORNUS ( AKA-57 ), das Angriffstransportschiff USS CAVALIER ( APA-37 ) und die Docklandungsschiffe USS ASHLAND ( LSD-1 ) und USS CASA GRANDE ( LSD-13 ). Am 15. September legten diese Schiffe in Pearl Harbor ab und fuhren zum Seeadler Harbour auf der Insel Manus, Admiralitätsinseln. Der natürliche Tiefseehafen wurde am 3. Oktober erreicht. Dort bereitete man die Schiffe auf die kommenden Kämpfe um Leyte, Philippinen vor. Am 11. Oktober legten die Schiffe der TF 79 im Seeadler Harbour ab. Während die Angriffsbemühungen der Alliierten ab dem 20. Oktober voll im Gange waren, befand sich die USS PICKING bei den auf Reede liegenden Panzerlandungsschiffen und sicherte diese vor japanischen Luftangriffen. Nach deren Entladung eskortierte der Zerstörer die Schiffe nach Hollandia, Neuguinea. Auf dem Rückweg nach Leyte, beschossen am 24. Oktober die Geschützmannschaften des Zerstörers ein japanisches Flugzeug. Am 25. Oktober 1944 gliederte man die USS PICKING in die Task Undegroup 77.4.3, der sogenannten „Taffy 3“, die nordöstlich von Samar in ihrem vorgegebenen Planquadrat patrouillieren sollte. Diese Task Undergroup wurde von Rear Admiral Clifton Albert Frederick Sprague ( 8. Januar 1896 in Dorchester, Boston, Massachusetts – 11. April 1955 in San Diego, Kalifornien ) während der Operation „King II“ befehligt. In der TU befanden sich die Geleitflugzeugträger USS KALININ BAY ( CVE-68 ), USS FANSHAW BAY ( CVE-70 ), USS ST LO ( CVE-63 ), USS WHITE PLAINS ( CVE-66 ), USS KITKUN BAY ( CVE-71 ) und USS GAMBIER BAY ( CVE-73 ), die Zerstörer USS PICKING, USS SPROSTON, USS HARADEN ( DD-585 ),  USS HALLIGAN ( DD-584 ), USS JOHNSTON ( DD-557 ), USS HEERMANN ( DD-532 ), USS HOEL ( DD-533 ) und USS HALE ( DD-642 ) und die Geleitzerstörer USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 ), USS DENNIS ( DE-405 ), USS JOHN C BUTLER ( DE-339 ) und USS RAYMOND ( DE-341 ). Die Northern Air Support Group „Taffy 2“ patrouillierte in zentraler Position vor dem Eingang zum Golf von Leyte und „Taffy 1“ deckte die südlichen Ansätze vom Golf. Bekannt war, dass eine größere japanische Flotteneinheit nach Leyte unterwegs sei. Rear Admiral Clifton Albert Frederick Sprague war in der Annahme, dass die 3. US Flotte unter dem Kommando von Admiral William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 in Elizabeth, New Jersey – 16. August 1959 auf Fishers Island, New York ) im Norden von Samar operierte. Er war völlig überrascht, dass ein Aussichtsposten gegen 6:45 Uhr Flakfeuer im Norden meldete. Drei Minuten später befand sich die „Taffy 3“ im Kreuzfeuer einer japanischen Flotte die Vizeadmiral Takeo Kurita ( 28. April 1889 – 19. Dezember 1977 ) befehligte. In dieser japanischen Flotte befanden sich 4 Schlachtschiffe, 6 Schwere Kreuzer, 2 Leichte Kreuzer und 11 Zerstörer. Um die kleine Einheit vor der völligen Vernichtung zu bewahren, ordnete Rear Admiral Clifton Albert Frederick Sprague an in südliche Richtung zu fliehen. Rear Admiral Thomas Lamison Sprague befahl umgehend, dass die Flugzeuge der Geleitträger sofort zu starten seien, um die feindliche Flotte anzugreifen da diese keine Träger mitführte. Die Geleitzerstörer begannen die großen japanischen Schiffe zu attackieren. Es konnten drei Kreuzer versenkt werden. Um 9:11 Uhr beorderte Vizeadmiral Takeo Kurita seine Einheiten aus dem Kampfgeschehen zurück und ließ das Gefecht abbrechen, da eine andere japanische Flotte in der Surigao Straße vollständig vernichtet worden war. Wenige Stunden später erreichten japanische Kamikazepiloten mit ihren Flugzeugen die Schiffe der Task Group 77.4 und stürzten sich darauf. Es wurden mehrere Träger bei diesem Angriff beschädigt und die USS ST LO versenkt. Auch hier verteidigten die Geschützmannschaften die Schweren Schiffe heldenhaft vor den japanischen Angreifern. Die Geschützmannschaften der USS PICKING konnten an diesem Tag mit Unterstützung der USS HALE und USS SPROSTON ihr erstes feindliches Flugzeug abschießen. Die Kriegsschiffe der TU fuhren unterdessen weiter nach Süden. Die USS PICKING verließ am 26. Oktober die Task Undergroup und eskortierte das amphibische Kommandoschiff USS MOUNT OLYMPUS ( AGC-8 ) und das beschädigte Frachtschiff USS AURIGA ( AK-98 ) über die Insel Peleliu, Palau Islands nach Manus Island und von dort aus nach Hollandia. Der Zerstörer kehrte anschließend nach Manus Island zurück und beteiligte sich an der Eskorte, dazu gehörte auch die USS SPROSTON, von alliierten Schiffskonvois bis nach Leyte, die Verstärkungen an Menschen und Material brachten, und zurück. Der erste Schiffskonvoi lief am 20. November in die San Pedro Bay ein. An diesem Tag gab es einen feindlichen Luftangriff. Die Geschützmannschaften der USS PICKING konnten dabei ein japanisches Flugzeug abschießen. Am 27. Dezember legte der Zerstörer nach mehreren Begleitfahrten wieder im Seeadler Harbour an. Das Kriegsschiff versetzte man an diesem Tag in die Task Group 77.2, der Fire Support und Bombardement Group, die Rear Admiral Jesse Bartlett Oldendorf während der Operation „Mike I“ kommandierte. Innerhalb dieser TG befanden sich die Schlachtschiffe USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ), USS COLORADO ( BB-45 ), USS WEST VIRGINIA ( BB-48 ), USS MISSISSIPPI ( BB-41 ), USS NEW MEXIKO ( BB-40 ) und USS CALIFORNIA ( BB-44 ), die Schweren Kreuzer USS LOUISVILLE ( CA-28 ), USS PORTLAND ( CA-33 ), USS MINNEAPOLIS ( CA-36 ) und die beiden australischen Schweren Kreuzer HMAS AUSTRALIA ( D84 ) und HMAS SHROPSHIRE, der Leichte Kreuzer USS COLUMBIA ( CL-56 ), die Zerstörer USS PICKING, USS SPROSTON, USS KIMBERLY, USS CHARLES J BADGER, USS WILLIAM D PORTER, USS BENNION ( DD-662 ), USS HEYWOOD L EDWARDS ( DD-663 ), USS NEWCOMB ( DD-586 ), USS RICHARD P LEARY ( DD-664 ), USS BRYANT ( DD-665 ), USS LEUTZE ( DD-481 ), USS IZARD ( DD-589 ), USS HOWORTH ( DD-592 ), USS FRAZIER ( DD-607 ), USS TAYLOR ( DD-468 ), USS WALKE ( DD-723 ), USS LAFFEY ( DD-724 ), USS LOWRY ( DD-770 ), USS ALLEN M SUMNER ( DD-692 ), USS MOALE ( DD-693 ), USS INGRAHAM ( DD-694 ) und die beiden australischen Zerstörer HMAS ARUNTA ( I30 ) und HMAS WARRAMUNGA ( I44 ), die Geleitzerstörer USS EICHENBERGER ( DE-202 ) und USS JAMES E CRAIG ( DE-201 ) und die Schnellen Truppentransporter USS SANDS ( APD-13 ), USS RATHBURNE ( APD-25 ), USS HUMPHREYS ( APD-12 ), USS CLEMSON ( APD-31 ), USS DICKERSON ( APD-21 ) und USS BLESSMAN ( APD-48 ). In der San Pedro Bay begannen bis zum 2. Januar 1945 gleich mehrere Übungen der Kriegsschiffe, die sich an der Eroberung der Insel Luzon beteiligen sollten. Am 3. Januar 1945 erreichten die Schiffe der TG 77.2 den Leyte Golf. Noch während der Durchquerung der Sulu Sea attackierten mehrere japanische Kamikazepiloten den Verband, konnten aber keinen Schaden anrichten. Am folgenden Tag befanden sich die Schiffe der TG westlich von Panay Island. Am 5. Januar erreichten sie das Südchinesische Meer durch die Mindoro Straße und lagen 70 Seemeilen Westnordwestlich der Subic Bay, Luzon. Ab diesem Punkt konnten Landgestützte japanische Flugzeuge den Schiffsverband angreifen. Schon am Morgen gab es daher einen ersten Luftangriff durch feindliche Flugzeuge, unter denen sich auch japanische Kamikazepiloten befanden. Doch die Luftabwehrkanoniere der USS PICKING und die der anderen amerikanischen Schiffe brauchten zu diesem Zeitpunkt nicht in das Kampfgeschehen eingreifen, da die japanischen Maschinen von einer ständig in der Luft befindlichen amerikanischen Kampfluftpatrouille abgedrängt und vernichtet wurden. Erst gegen 16:50 Uhr schafften es einige wenige feindliche Maschinen durch diesen Sicherheitsschirm durchzubrechen und griffen unverzüglich den Schiffsverband an. Am folgenden Tag nahm der Angriff japanischer Kamikazepiloten noch weiter zu. Diese Selbstmordpiloten stürzten sich auf jedes alliierte Schiff. Die TG 77.2 erlitt große Verluste, mehrere Schiffe wurden schwer beschädigt. Gleichzeitig begannen sich die Kriegsschiffe auf ihre vorgegebenen Ziele von Santo Tomas und San Fabian einzuschießen. Die USS PICKING und die anderen Zerstörer patrouillierte nun im Lingayen Golf, im Zentrum der Insel Luzon, und sicherten die Kriegsschiffe vor Angriffen feindlicher U-Boote und Flugzeuge. Am 8. Januar griffen erneut Kamikazepiloten die amerikanischen Schiffe an. Während dieses Angriffes konnten die Geschützmannschaften des Zerstörers ein weiteres feindliches Flugzeug abschießen. Die Hauptlandung der alliierten Soldaten erfolgte ab dem 9. Januar 1945 im Lingayen Golf. Fast unangefochten konnten die Soldaten an Land gehen und ihren Brückenkopf ausbauen. Dabei stießen sie auf fast keinen Widerstand. Erst als sie außer Reichweite der Schiffsgeschütze sich befanden, begannen die japanischen Verteidiger mit ihren Gegenangriffen. Nachdem die Transportschiffe entladen waren, beteiligte sich die USS PICKING noch am selben Tag an der Eskorte der Schiffe bis in die San Pedro Bay. Diese wurde am 14. Januar erreicht. Der Zerstörer patrouillierte in diesen Gewässern der philippinischen Insel Leyte bis zum 25. Januar durch. An diesem Tage vervollständigte man die Munitionsvorräte und Brennstofftanks auf dem Zerstörer und gliederte am folgenden Tag ihn in die Task Group 78.3 ein die Rear Admiral Arthur Dewey Struble ( 28. Juni 1894 – 1. Mai 1983 ) während der Operation „Mike VII“ kommandierte. In dieser TG befanden sich die Zerstörer USS PICKING, USS WICKES, USS SPROSTON, USS YOUNG, USS LUCE, USS CHARLES J BADGER und USS NICHOLAS ( DD-449 ), die Geleitzerstörer USS METIVIER, USS GEORGE A JOHNSON, USS McNULTY, USS EUGENE E ELMORE ( DE-686 ), USS DAY ( DE-225 ) und ein weiterer, die Schnellen Truppentransporter USS NEWMAN ( APD-59 ) und USS LLOYD ( APD-63 ), der Angriffstruppentransporter USS BAXTER ( APA-94 ) und 25 weitere Truppentransporter. Am 26. Januar verließen diese Schiffe die San Pedro Bay und erreichten drei Tage später San Antonio, Provinz Zambales, nordwestlich der Subic Bay, Luzon. Hier gingen an diesem Tag die Soldaten der 24. Infanteriedivision in der Nähe von San Felipe an Land. Die angelandeten Soldaten stießen auf keinen Widerstand und forderten in den beiden folgenden Tagen kein Bombardement an. Nach dem Entladen der Transportschiffe eskortierten die Zerstörer diese wieder bis zum Leyte Golf. Von hier aus begleiteten die Kriegsschiffe weitere lebenswichtige Schiffskonvois bis in die Mangarin Bay im Lingayen Golf. Für die Landung der alliierten Soldaten auf Corregidor, versetzte man die USS PICKING zur Unterstützung in die Task Group 78.3 die Rear Admiral Arthur Dewey Struble ( 28. Juni 1894 – 1. Mai 1983 ) befehligte. In dieser TG befand sich der Leichte Kreuzer USS CLEVELAND, die Zerstörer USS PICKING, USS WICKES, USS YOUNG, USS CONWAY ( DD-507 ), USS EATON ( DD-510 ), USS BRAINE ( DD-630 ), USS JENKINS ( DD-447 ), USS CONVERSE ( DD-509 ), USS FRAZIER ( DD-607 ), USS FLETCHER ( DD-445 ), USS RADFORD ( DD-446 ), USS NICHOLAS ( DD-449 ), USS O´BANNON ( DD-450 ) und USS TAYLOR ( DD-468 ), die Schnellen Truppentransporter USS KILTY, USS CROSBY, USS SCHLEY und USS MANLEY ( APD-1 ). Diese Kriegsschiffe legten am 13. Februar in Leyte ab und eskortierten 62 Landungsschiffe, die 5.300 Soldaten des 151. RCT und des 34. RCT der 38. Infanteriedivision transportierten. Am 15. Februar begann der Angriff auf Mariveles Harbor, Bataan und am folgenden Tag auf der Insel Corregidor. Danach werden noch einige Sicherungsaufgaben von der USS PICKING übernommen, bevor der Zerstörer in die San Pedro Bay zurückkehrt. Man versetzte das Kriegsschiff in die Task Group 51.1, der Western Islands Attack Group, die Rear Admiral Ingolf Norman Kiland ( 26. März 1895 – 10. März 1992 ) während der Operation „Iceberg“ befehligte. In dieser TG befanden sich zwei Kreuzer, die Zerstörer USS PICKING, USS CHARLES J BADGER, USS LUCE, USS WILLIAM D PORTER, USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY und USS O´BRIEN ( DD-725 ), die Geleitzerstörer USS STERN ( DE-187 ), USS SWEARER ( DE-186 ), USS ABERCROMBIE ( DE-343 ) und USS OBERRENDER ( DE-344 ), die Schnellen Truppentransporter USS DICKERSON ( APD-21 ), USS KINZER ( APD-91 ), USS DANIEL T GRIFFIN ( APD-38 ), USS HUMPHREYS ( APD-12 ) und USS HERBERT ( APD-22 ), die Angriffstransportschiffe USS ST MARY´s ( APA-126 ) und USS MOUNTRAIL ( APA-213 ), zwölf Mittlere Infanterielandungsfahrzeuge, vierundzwanzig Große Infanterielandungsfahrzeuge und zwölf Mittlere Landungsschiffe. Am 24. März verließen alle diese Schiffe die San Pedro Bay und fuhren zu den Kerama Retto Inseln, die unbedingt für den reibungslosen Nachschub sowie der Reparatur von defekten Kriegsschiffen benötigt wurden. Die Kriegsschiffe erreichten diese am 26. März, was die Japaner völlig überraschte. An diesem Tag begannen auch die Landungen auf den Inseln, die aber nicht allzu stark von feindlichen Kräften besetzt waren. Ab dem 1. April begann die gewaltige Landeoperation auf Okinawa. Von diesem Tag an versuchten sich die japanischen Piloten mit ihren Flugzeugen ohne Kompromisse auf amerikanische Schiffe zu stürzen. Dem entgegen zu wirken gliederte man die USS PICKING in die Task Force 54, der Gunfire & Covering Force, ein, die Rear Admiral Morton Lyndholm Deyo ( 1. Juli 1887 – 10. November 1973 ) während der Operation “Iceberg” befehligte. Innerhalb dieser TF gehörte der Zerstörer zu den nicht fest zugeordneten Schiffseinheiten und stand zur freien Verfügung. Ähnlich wie dem Zerstörer erging es dem Schlachtschiff USS MISSISSIPPI ( BB-41 ), den Schweren Kreuzern USS LOUISVILLE und USS NEW ORLEANS ( CA-32 ), den Leichten Kreuzern USS VINCENNES ( CL-64 ), USS VICKSBURG ( CL-86 ) und USS MOBILE ( CL-63 ), den Zerstörern USS PICKING, USS WILLIAM D PORTER, USS ANTHONY ( DD-516 ), USS ENGLISH ( DD-696 ) und USS COMPTON ( DD-705 ), dem Minensucher USS DEFENSE ( AM-317 ) und den Geleitzerstörern USS WESSON ( DE-184 ) und USS FOREMAN ( DE-633 ). Die USS PICKING erhielt auch hier Aufgaben zur Unterstützung der anlandenden Truppen, der U-Boot- und Luftabwehr für die größeren Kriegsschiffe innerhalb der TF 54 und zur Sicherung der Minenräumer während der Operation. Gleich mit dem ersten Tag der Invasion, hatten die Kanoniere des Zerstörers alle Hände voll zu tun. Sie bombardierten japanische Stellungen, die den Landungstruppen auf Okinawa heftiges Abwehrfeuer entgegenschickten. Am 6. April begannen sich die japanischen Piloten in dem Kampf zu beteiligen. Diese Kamikazepiloten versuchten mit ihren Flugzeugen sich auf eines der amerikanischen Kriegsschiffe zu stürzen. An diesem Tag konnten die Geschützmannschaften der USS PICKING zwei und am 9. April ein weiteres Flugzeug abschießen. Zwei Tage zuvor war das Schwesterschiff USS LONGSHAW ( DD-559 ) aus der Task Undergroup 54.1.1 durch das Flugzeug eines Kamikazepiloten leicht beschädigt worden. Beide Zerstörer fuhren am 17. April zu den Kerama Retto Inseln. Auf der Fahrt dorthin konnte die Mannschaft der USS PICKING einen abgestürzten amerikanischen Marineflieger aus dem Wasser retten. Man füllte alle Bunker auf dem Zerstörer wieder auf und er fuhr wieder in sein Aufgabengebiet. Am 18. Mai erhielt Lieutenant Commander Benedict Joseph Semmes, Jr. ( 8. April 1913 in Mewmphis, Tennessee – 4. Juni 1994 in Virginia Beach, Virginia ) den Befehl, südlich von Naha, Okinawa, einem japanischen Feldflugplatz, zu fahren. Hier lag vier Seemeilen westsüdwestlich von Naha die gestrandete USS LONGSHAW, die einen Volltreffer auf der Brücke erhalten hatte. In der Zwischenzeit war das Schwesterschiff USS HEYWOOD L EDWARDS ( DD-663 ) erschienen und beschoss die japanische Küstenbatterie, um die Bergung der USS LONGSHAW zu unterstützen. Das schwer beschädigte Kriegsschiff musste aber aufgegeben werden. 95 verwundete Besatzungsmitglieder und 113 weitere Überlebende wechselten auf ein Infanterielandungsfahrzeug, das von der USS HEYWOOD L EDWARDS gesichert wurde. Im Innern des Zerstörers wütete mittlerweile ein Feuer und Munition explodierte. Am späten Nachmittag erreichte die USS PICKING den Schauplatz und versenkte das amerikanische Schiff mit seinen Schiffsgeschützen und Torpedos. An diesem 18. Mai kehrte die USS PICKING an die Küste ihres Einsatzgebietes zurück und beteiligte sich wieder bei dem Beschuss von japanischen Küstenstellungen auf Okinawa. Bis zum 28. Mai patrouillierte der Zerstörer so an der Küste von der Insel. An diesem Tag gliederte man die Schiffe der Task Force 54 in die der Task Force 34 vor Okinawa ein. In der TF 34 befanden sich die Schlachtschiffe USS NEW YORK, USS CALIFORNIA, USS TENNESSEE, USS WEST VIRGINIA, USS NEVADA ( BB-36 ) und USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) die Schweren Kreuzer USS TUSCALOOSA, USS LOUISVILLE und USS SAN FRANCISCO, der Leichte Kreuzer USS VINCENNES ( CL-64 ), die Zerstörer USS PICKING, USS TWIGGS ( DD-591 ), USS HEYWOOD L EDWARDS ( DD-663 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-590 ), USS GUEST ( DD-472 ), USS CALLAGHAN ( DD-792 ), USS IRWIN ( DD-794 ), USS PRESTON ( DD-795 ) und USS ROOKS ( DD-804 ) und der Schnelle Truppentransporter USS WEBER ( APD-75 ). Im Juni zeichnete sich das Ende der Kämpfe um Okinawa ab. Man zog die USS PICKING am 7. Juni von ihren Feuerunterstützungsaufgaben ab und versetzte den Zerstörer auf eine Radarvorwarnstation, um rechtzeitig vor japanische Flugzeuge die anderen amerikanischen Kriegsschiffe zu warnen. So lag der Zerstörer vom 8. bis zum 12. Juni auf der Station südöstlich vor Kume Shima. Die Insel liegt westlich von Okinawa und den Kerama Retto Inseln. Ab dem 16. Juni nahm das Kriegsschiff dann seinen Radarposten nordöstlich von Ie Shima ein, einer Insel unmittelbar im Westen von Okinawa. Diesen Radarvorwarnposten behielt die USS PICKING bis zum 20. Juni. Drei Tage später verlässt der Zerstörer die Gewässer vor Okinawa und eskortierte einen Schiffskonvoi bis zur Insel Saipan, Nördliche Marianen. Diese wurde am 25. Juni erreicht. Erst am 29. Juni stach das Kriegsschiff wieder in See und fuhr zur Marinebasis Pearl Harbor. Die USS PICKING lief am 7. Juli in diese ein. Sofort begann man mit dem bunkern von Treibstoff. Am folgenden Tag legte der Zerstörer wieder ab und fuhr nach San Francisco. Man bugsierte am 14. Juli das Kriegsschiff in der Mare Island Naval Shipyard, Vallejo, Kalifornien in ein Trockendock und unterzog es einer umfassenden Überholung. In dieser Zeit endete am 15. August 1945 der Zweite Weltkrieg im Pazifik durch die bedingungslose Kapitulation Japans. Die Überholung dauerte bis zum 7. September. Anschließend wechselte der Zerstörer nach San Diego. Hier stellte man das Kriegsschiff am 20. Dezember 1945 außer Dienst und versetzte es in die Pazifikreserveflotte.
Nach den ausgebrochenen Feindseligkeiten auf der koreanischen Halbinsel, am 25. Juni 1950, stellte man die USS PICKING am 26. Januar 1951 wieder in den Dienst der US Navy. Commander Alfred Carter Edwards übernahm das Kommando über den Zerstörer. In den Gewässern vor San Diego erfolgten die ersten Erprobungs- und Ausbildungsfahrten. Anschließend verließ der Zerstörer die kalifornische Küste und fuhr zum Panamakanal. Dieser wurde durchquert und das Kriegsschiff fuhr zu seinem neuen Heimathafen. Von Newport, Rhode Island aus wurden weitere Übungs- und Ausbildungsfahrten absolviert. Dann im Anfang April 1953 stach die USS PICKING in See. Ziel war der Ferne Osten. Nach der erneuten Durchquerung des Panamakanals und den Zwischenstopps in San Diego und Pearl Harbor, legte der Zerstörer am 4. Mai im Hafen von Yokosuka, Japan an. Von dieser Ausgangsbasis aus operierte das Kriegsschiff an der koreanischen Küste und gliederte sich während der Bombardierungen feindlicher Küstenziele in die Task Force 77, der 7. US Flotte, und in der Task Force 95, der mit UN Mandat versehenen Flotte, ein. Die Mannschaft der USS PICKING konnte einem abgestürzten Marineflieger aus dem Wasser retten, während der Zerstörer zur Sicherung eines Flugzeugträgers der 7. US Flotte eingeteilt war. Der Koreakrieg endete am 27. Juli mit einem Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea. Kurz darauf verließ die USS PICKING die koreanischen Gewässer und fuhr in den japanischen Hafen Sasebo. Hier lag das Kriegsschiff zusammen mit den Zerstörern USS PRESTON und USS IRWIN aus dem Zerstörergeschwader 24. Nach wenigen Tagen der Ruhe trat das Kriegsschiff ab dem 5. August zusammen mit den beiden Zerstörern die Heimreise an. Diese Fahrt führte sie durch den Indischen Ozean, den Persischen Golf, das Rote Meer, den Suezkanal und das Mittelmeer. Nach der Ankunft an der US Ostküste liefen die drei Zerstörer am 2. Oktober in die Boston Navy Yard ein. Hier unterzog man sie einer erneuten Überholung. Nach mehreren Operationen und Übungen entlang der US Ostküste im Jahre 1954, stach die USS PICKING am 5. Januar 1955 wieder in See und fuhr in die europäischen Gewässer und ins Mittelmeer zur 6. US Flotte. Auf dieser Kreuzfahrt befand sich der Zerstörer unter anderem in Derry, Nordirland. Hier beteiligte sich das Kriegsschiff an einer Übung, auf der britische Handelsschiffe in einem Konvoi eskortiert werden mussten. Anschließend fuhr der Zerstörer ins Mittelmeer. Hier beteiligte sich das Kriegsschiff an mehreren Übungen der 6. US Flotte und besuchte mehrere Häfen. Am 26. Mai legte die USS PICKING wieder in ihrem Heimathafen Newport an. Noch im selben Jahr bereitete man den Zerstörer wieder für einen Einsatz im Pazifik vor. Nach der Durchquerung des Panamakanals legte das Kriegsschiff am 15. April 1956 im Hafen von Long Beach, Kalifornien an. Man unterzog den Zerstörer einer Überholung und bereitete ihn für den Einsatz im Fernen Osten vor. Am 5. Juni verließ die USS PICKING die kalifornischen Gewässer und gliederte sich in die 7. US Flotte ein. Der Zerstörer beteiligte sich in dieser Zeit auch bei einer Patrouillenfahrt zwischen Taiwan und China. Das Kriegsschiff erreichte am 18. November wieder Long Beach. In den folgenden Monaten beteiligte sich die USS PICKING an Übungen entlang der US Westküste. Am 13. August 1957 verließ der Zerstörer Long Beach und begann eine weitere Kreuzfahrt in den Fernen Osten. Von dort kehrte das Kriegsschiff am 24. Januar 1958 zurück. Sofort begannen nach einer Überholung die Vorbereitungen auf die nächste Fahrt für den Westpazifik Einsatz. Dieser dauerte vom 8. Oktober 1958 bis zum 27. März 1959. In dieser Zeit beteiligte sich die USS PICKING an Operationen einer U-Boot-Jäger Gruppe unter der Leitung des Flugzeugträgers USS YOTKTOWN ( CVS-10 ). Während dieser Einsatzzeit brachte der Zerstörer Notvorräte in die vom Feuer zerstörte japanische Stadt Koniya, Präfektur Kagoshima. Im Herbst 1959 beteiligte sich die USS PICKING an U-Boot Abwehrübungen zusammen mit Kriegsschiffen der kanadischen Royla Navy vor der US Westküste und der kanadischen Küste. Von Januar bis Juni 1960 und von August 1961 bis Februar 1962 führte der Zerstörer zwei weitere Westpazifik Kreuzfahrten durch. Auf dieser zweiten Kreuzfahrt sollte der Zerstörer unter anderem den Flugzeugträger USS TICONDEROGA ( CVA-14 ) sichern. In der Nacht zum 15. Oktober 1961 war ein Nachttraining angesetzt. Die USS PICKING befand sich auf voller Fahrt auf der Steuerbordseite des Flugzeugträgers, dessen Kapitän einen Richtungswechsel nach Steuerbord befahl und alle anderen Schiffe darüber auch in Kenntnis setzte. Der Zerstörer erlitt wenige Sekunden später einen totalen Stromausfall, so dass er einen vorübergehenden Verlust der Lenkkontrolle zu verzeichnen hatte. Das Kriegsschiff prallte mit dem Bug in das Heck des Flugzeugträgers. Auf beiden Schiffen kam kein Mannschaftsmitglied zu Schaden und die USS TICONDEROGA wies kaum Schäden auf. Dafür war der gesamte Bug der USS PICKING nach Backbord verbogen. Der beschädigte Zerstörer konnte aus eigener Kraft bis in die Subic Naval Bay, Manila, Philippinen fahren, wo die notwendigen Reparaturen vorgenommen werden konnten. Während der Kubakrise im Oktober 1962 beteiligte sich die USS PICKING an der Sicherung des Flugzeugträgers USS RANGER ( CVA-61 ) entlang der US Westküste. Der Träger führte intensive Schulungen zur Vorbereitung auf Operationen in Südostasien für das Mannschafts- und Flugpersonal durch. Im November wechselte der Zerstörer an die Ostküste. Hier beteiligte sich der Zerstörer das gesamte Jahr 1963 bei mehreren Operationen und Ausbildungsübungen. Mit Beginn des Jahres 1964 wechselte das Kriegsschiff wieder in den Pazifik und fuhr wieder in den Fernen Osten. Die USS PICKING gliederte sich am 13. März in die 7. US Flotte ein und führte als Reaktion auf den Vorfall im Golf von Tonkin einen Sicherungsdienst vor der vietnamesischen Küste durch. Erst am 2. Oktober kehrte der Zerstörer nach Long Beach zurück. Nach einer umfassenden Überholung und mehreren Ausbildungsfahrten, verließ das Kriegsschiff am 10. Juli 1965 wieder seinen Heimathafen und fuhr in den Westpazifik. Nach einer Patrouillenfahrt vor Taiwan erreichte die USS PICKING am 11. September die Dixie Station vor dem Mekong Delta im Südchinesischen Meer und sicherte vor der Küste Vietnams Flugzeugträger. Außerdem lag der Zerstörer im September und im November vor der südvietnamesischen Küste und beteiligte sich an der Bombardierung feindlicher Stellungen. Noch im November verließ das Kriegsschiff sein Einsatzgebiet und fuhr an die US Westküste zurück. Im Heimathafen Long Beach legte es am 16. Dezember an. In dem Jahr 1966 folgten für die Mannschaft des Zerstörers mehrere Schulungen und das Kriegsschiff nahm an Übungen vor der kalifornischen Küste teil. Am 27. Dezember verließ die USS PICKING erneut den Heimathafen und fuhr wieder in den Westpazifik. Vor der nord- und südvietnamesischen Küste bombardierte der Zerstörer feindliche Militär-, See- und Logistikeinrichtungen. Dabei wurden mehrere Versorgungsboote vor Nordvietnam zerstört und versenkt. Nach dem Einsatz kehrte das Kriegsschiff an die US Westküste zurück und beteiligte sich an den letzten Monaten des Jahres 1967 bei der Anti-U-Boot Ausbildung und an der Bekämpfung von Seezielen. Im Februar 1968 fuhr die USS PICKING zum letzten Mal in den Westpazifik. Am 25. April erreichte der Zerstörer die Yankee Station im Golf von Tonkin und beteiligte sich an der Eskorte von Flugzeugträger, deren Flugzeuge Ziele in Nord- und Südvietnam anflogen. Von dort aus beteiligte sich zwischendurch das Kriegsschiff an dem Beschuss von feindlichen Zielen entlang der vietnamesischen Küste. Der letzte Einsatz im Westpazifik endete am 17. August mit dem Anlegen in Long Beach. Für die USS PICKING folgte bis ins Jahr 1969 der Dienst in der Pazifikflotte. Dabei beteiligte sich der Zerstörer an Übungen und der Seezielbekämpfung entlang der US Westküste. Das Kriegsschiff stellte man am 4. Dezember 1969 in Long Beach außer Dienst und versetzte es am 1. Juni 1970 in der Mare Island Naval Shipyard in die Pazifikreserveflotte. Den Namen USS PICKING ( DD-685 ) strich man am 1. März 1975 von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen in der Mare Island Naval Shipyard und der Herrichtung als Seeziel im Juni 1976, wurde der Schiffskörper am 27. Februar 1997 vor der südkalifornischen Küste während einer Seezielübung versenkt.      


USS PICKING ( DD-685 )
Commanding Oficer
 

 CDR Raymond Starr Lamb    21. September 1943 – 12. August 1944 (später RADM)
LCDR Benedict Joseph Semmes, Jr.     12. August 1944 – August 1945 (später VADM)
CDR Charles Thomas Mauro, Jr.       August 1945 – 20. Dezember 1945
Außerdienststellung    20. Dezember 1945 – 26. Januar 1951
CDR Alfred Carter Edwards        26. Januar 1951 – Oktober 1952
CDR George Rodney Warren Jr.    Oktober 1952 – 1955
CDR Michael Phalen Smith     1955 – 1957
CDR Alan Dougall    ? 1957 – 1958
CDR John Joseph Reidy Jr.     1958 – 26. August 1960
CDR James Moody Mason    26. August 1960 – August 1962
CDR Ernest Clyde Connelley Jr.    August 1962 – Juni 1964
CDR Raymond Francis Keough     1965 – 1967
CDR John H. McAlroy    ? 1967 – 22. Oktober 1969
CDR Jack Herbert Mosman   22. Oktober 1969 – 4. Dezember 1969

USS CHARLES J BADGER ( DD-657 )

USS CHARLES J BADGER ( DD-657 )

Biografie

Charles Johnston Badger
* 6. August 1853 in Rockville, Maryland
† 7. September 1932
war ein Offizier in der US Navy und diente im Spanisch Amerikanischen Krieg und im Ersten Weltkrieg

Charles Johnston Badger ist der Sohn von Commodore Oscar Charles Badger ( 12. August 1823 – 20. Juni 1899 ) und Margaret M Johnston Badger ( 1830 – 4. Mai 1908 ) sowie der Cousin von Marineminister George Edmund Badger ( 17. April 1795 – 11. Mai 1866 ). Im Jahre 1873 beendete Badger sein Studium an der United States Naval Academy in Annapolis, Maryland. Am 4. Oktober 1882 heiratete er Sophia Jane Champlin Badger ( 1. Dezember 1860 – 10. Juni 1923 ). Badger diente während des Spanisch Amerikanischen Krieges an Bord des Geschützten Kreuzers USS CINCINNATI ( C-7 ). Den Geschützten Kreuzer USS NEWARK ( C-1 ) kommandierte Captain Badger von 1904 bis zum 9. November 1906. Und den Kreuzer USS CHICAGO ( 1885 ) anschließend bis 1907. Badger wechselte wieder an Land und war von 1907 bis 1909 der Superintendent der US Naval Academy. Anschließend übernahm er von 1909 bis 1911 das Kommando über das Schlachtschiff USS KANSAS ( BB-21 ). Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte er im Rang eines Rear Admirals zu dem er 1911 ernannt worden war. Man übertrug ihm da das Kommando über die 2. Division der Atlantikflotte und von Januar 1913 bis September 1914 erhielt er das Kommando über die Atlantikflotte. Die Distinguished Services Medal verlieh man Badger für seine Verdienste als Verwaltungsrats Vorsitzender der US Navy während des Ersten Weltkriegs. Im Jahre 1921 trat Badger aus dem aktiven Dienst zurück. Am 7. September 1932 verstarb er. Er wurde auf dem Arlington Nationalfriedhof im Abschnitt 2 begraben wo alle Familienmitglieder der Familie Badger ruhen. In diesem Abschnitt liegt auch der Sohn von Charles Johnston Badger, Voll Admiral Oscar Charles Badger II ( 26. Juni 1890 – 30. November 1958 ).

Charles Johnston Badger und Sophia Jane Champlin Badger hatten zwei Kinder.
Elizabeth Champlin Badger Bryan ( 28. September 1883 in Boston, Massachusetts – 1. Mai 1966 in Meriden, New Haven County, Connecticut ) war mit Rear Admiral Henry Francis Bryan ( 3. Mai 1865 in Cincinnati, Hamilton County, Ohio – 19. März 1944 in Meriden, Connecticut ) verheiratet. Er war der 17. Gouverneur von amerikanischen Samoa vom 17. März 1925 – 9. September 1927.
Admiral Oscar Charles Badger II ( 26. Juni 1890 – 30. November 1958 ) war mit Isabelle Austen Badger ( 19. September 1895 – 14. Dezember 1980 ) verheiratet.


USS CHARLES J BADGER ( DD-657 )

Schiffsbiografie

 

Die USS CHARLES J BADGER ( DD-657 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Charles Johnston Badger benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertachtundzwanzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel Company in Staten Island, New York wurde am 24. September 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Isabelle Austen Badger ( 19. September 1895 – 14. Dezember 1980 ), Ehefrau von Rear Admiral Oscar Charles Badger II ( 26. Juni 1890 – 30. November 1958 ), Sohn von Rear Admiral Charles Johnston Badger, taufte am 3. April 1943 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander William Goodwin Cooper ( 22. Juli 1903 – 3. März 1971 ) stellte am 23. Juli 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt, die den Zerstörer bis zu der amerikanischen Marinestation bei den Bermudas führte, rüstete man im Hafen von New York das Schiff für seinen kommenden Einsatz im Pazifik aus. Nach der Durchquerung des Panamakanals fuhr der Zerstörer nach San Francisco, Kalifornien. Dort legte das Schiff am 30. November an. Doch schon am folgenden Tag stach die USS CHARLES J BADGER wieder in See und fuhr nach Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Dort erhielt Commander William Goodwin Cooper den Befehl mit dem Zerstörer nach Adak Island, Alaska zu fahren und sich dort in die Task Force 94 einzugliedern. Am 10. Dezember legte der Zerstörer in Pearl Harbor ab und erreichte sieben Tage später Adak. Die Task Force 94 kommandierte die Rear Admiral Wilder DuPuy Baker ( 22. Juli 1890 – 10. November 1975 ). In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ) und USS RALEIGH ( CL-7 ) und die Zerstörer USS CHARLES J BADGER, USS LUCE ( DD-522 ), USS CUMMINGS ( DD-365 ), USS PICKING ( DD-685 ), USS WILLIAM D PORTER ( DD-579 ), USS SPROSTON ( DD-577 ), USS WICKES ( DD-578 ), USS YOUNG ( DD-580 ), USS KIMBERLY ( DD-521 ) und USS ISHERWOOD ( DD-520 ). In diesen nördlichen Gewässern sollte die USS CHARLES J BADGER Patrouille fahren und Anti-U-Boot Pflichten vor Attu, Alaska übernehmen. Diese Pflichten wurden ab dem 1. März 1944 unterbrochen. Von der Massacre Bay, Attu aus fuhr die USS LUCE zusammen mit den Schiffen der Task Group 94.6 nach Paramuschir in den nördlichen Kurilen. Diese TG 94.6 befehligte Rear Admiral Wilder DuPuy Baker. In der TG befand sich der Leichte Kreuzer USS RICHMOND und die Zerstörer USS CHARLES J BADGER, USS LUCE, USS PICKING, USS WILLIAM D PORTER, USS SPROSTON, USS WICKES,USS YOUNG,USS KIMBERLY und USS ISHERWOOD. In der Nacht vom 3. zum 4. März beteiligte sich die USS CHARLES J BADGER an dem Bombardement japanischer Küstenbefestigungen bei Suribachi Wan und Kurabi Saki auf Paramushiru. Dieser Angriff kam für die japanischen Verteidiger völlig unerwartet. In der Nacht vom 4. zum 5. März gerieten die Schiffe der TG 94.6 vor den Kurilen in schweres Wetter und mussten abdrehen. Die USS RICHMOND, USS LUCE, USS KIMBERLY, USS ISHERWOOD, USS SPROSTON, USS WICKES, USS PICKING, USS WILLIAM D PORTER und USS YOUNG wurden dabei beschädigt. Am 5. März liefen die Schiffe der TG 94.6 im Hafen von Attu wieder ein. Die USS CHARLES J BADGER begann von hier aus wieder mit ihren Patrouillenfahrten in den nördlichen Gewässern. Ende Mai zog man die Kriegsschiffe für die Task Force 94 wieder zusammen. Rear Admiral Ernest Gregor Small ( 5. November 1888 – 27. Dezember 1944 ) befehligte diesmal diese TF. In diesem Verband befanden sich die Schweren Kreuzer USS CHESTER ( CA-27 ) und USS PENSACOLA ( CA-24 ) und die Zerstörer USS CHARLES J BADGER, USS LUCE, USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY, USS PICKING, USS WILLIAM D PORTER, USS SPROSTON, USS WICKES und USS YOUNG. Am 24. Mai verließen diese Schiffe Attu und begannen am Morgen des 26. Mai ein Bombardement auf japanische Stellungen auf Paramushiru aus der nördlichen Inselgruppe und anschließend Matsua aus der zentralen Inselgruppe. Die Schiffe der TF 94 kehrten kurz danach in die Kulak Bay, Attu zurück. Dort bereitete man sie auf den folgenden Einsatz in den Kurilen vor. Am 10. Juni verließen sie wieder Attu und fuhren zu der Inselgruppe der zentralen Kurilen. Hier bombardierten sie ab dem 13. Juni wieder japanische Stellungen auf Matsua und anderen Inseln dieser Gruppe. Erst am 24. Juni legten sie wieder in der Kulak Bay an. Hier füllte man die Munitionsvorräte und die Brennstofftanks. Zwei Tage später legten die Schiffe der TF wieder ab und fuhren zu der Kurilen Insel Paramushiru. Dort beschossen sie feindliche Stellungen. Schon am 28. Juni kehrten die Schiffe der TF in die Kulak Bay zurück. Von hier aus übernahm die USS CHARLES J BADGER wieder ihre Patrouillenfahrten zwischen den Inseln der Aleuten. Anfang August legte der Zerstörer in Attu an und wurde für die Fahrt nach Pearl Harbor vorbereitet. Am 8. August stach die USS CHARLES J BADGER in See und fuhr über San Francisco, Kalifornien zu der Hawaiianischen Inselgruppe. Hier bereitete man den Zerstörer auf die kommenden Einsätze vor. Das Schiff eskortierte Versorgungsschiffe von Pearl Harbor zum Seeadler Harbor auf der Insel Manus, Admiralitätsinseln. Hier versetzte man das Schiff in die Task Force 77 die Vizeadmiral Thomas Cassin Kinkaid ( 3. April 1888 – 17. November 1972 ) während der Operation „King II“ befehligte. Innerhalb dieser TF befanden sich die Zerstörer USS CHARLES J BADGER, USS ISHERWOOD, USS LANG ( DD-399 ), USS DALY ( DD-519 ), USS ABBOT ( DD-629 ), USS CONYNGHAM ( DD-371 ), USS MacDONOUGH ( DD-351 ), USS JENKINS ( DD-447 ), USS HARRISON ( DD-573 ), USS HALLIGAN ( DD-584 ), USS HARADEN ( DD-585 ), USS ERBEN ( DD-631 ), USS BLACK ( DD-666 ), USS REMEY ( DD-688 ), USS McGOWAN ( DD-678 ), USS MERTZ ( DD-691 ) und USS McNAIR ( DD-679 ) und waren zur freien Verfügung innerhalb der TF 77. Am 14. Oktober legten die Schiffe der TF 77 im Seeadler Harbor ab. Die USS CHARLES J BADGER eskortierte dabei mehrere Angriffstransportschiffe bis nach Leyte. Während die Angriffsbemühungen der Alliierten ab dem 20. Oktober voll im Gange waren, befand sich die USS CHARLES J BADGER in Dulag, Leyte auf Reede, bei den dort liegenden Landungsschiffen und sicherte diese vor japanischen Luftangriffen. Nach dem Entladen der Landungsschiffe, eskortierte der Zerstörer diese zu der Schouten Insel Noemfoor Island, Neuguinea. Im Seeadler Harbor legten die Schiffe dann am 1. November an. Von hier aus wechselte die USS WICKES Neuguinea. Hier integrierte man den Zerstörer zusammen mit den Zerstörern USS WICKES und USS LUCE in die Task Group 79.15. Die drei Kriegsschiffe eskortierten ab dem 4. November Truppentransporter und Frachtschiffe als Nachschub nach Leyte, die auf der Insel beladen worden waren. Der Schiffskonvoi traf am 18. November ein. Die Truppentransporter und Frachtschiffe wurden sofort entladen. Gleich danach verließen die Schiffe der TG 79.15 die philippinische Insel und fuhren nach Manus Island. Hier trafen sie am 25. November ein. Drei Tage später verließ die USS CHARLES J BADGER wieder den Seeadler Harbour und fuhr nach Torokina, Bougainville, Salomonen. Auf dem Weg dorthin eskortierte das Kriegsschiff zusammen mit der USS WICKES und USS LUCE Truppentransportschiffe der Transport Division 38. Die Zerstörer beteiligten sich an der Eskorte dieser Transportschiffe zuerst nach Finschhafen. Die Schiffe liefen am 29. November in diesen Hafen ein. Hier mussten sich noch weitere Truppen an Bord der Truppentransporter einschiffen. Dann ging die Fahrt weiter und man legte am 1. Dezember im Hafen von Torokina, Kaiserin Augusta Bay an. Die USS CHARLES J BADGER und die beiden anderen Zerstörer blieben bis zum 15. Dezember in den Gewässern vor der Kaiserin Augusta Bay und patrouillierten dort. Am nächsten Tag begann die Fahrt nach Manus Island. Auf dem Weg dorthin beteiligten sich alle drei Kriegsschiffe im Huon Golf, Neuguinea an einer amphibische Landungsübung, die zur Vorbereitung auf die Landungen im Lingayen Golf galt. Am 21. Dezember legte der Schiffsverband im Seeadler Harbour an. Hier verbrachten die Schiffsbesatzungen das Weihnachtsfest und füllten alle Bunker auf den Kriegsschiffen nach den logistischen Anforderungen auf. Man integrierte die USS CHARLES J BADGER in die Task Force 77. Der Zerstörer sollte sich an der Sicherung der Gewässer vor der philippinischen Insel Luzon beteiligen und auf Anti-U-Boot Patrouille gehen. Am 27. Dezember verließ das Kriegsschiff, zusammen mit anderen Task Groups, den Seeadler Harbour und begann mit seiner Operation. Dazu durchquerte das Schiff den Golf von Leyte, die Surigao Straße, die Mindoro See und die Sulu See bis zum Lingayen Golf. Während der Fahrt wurden die Kriegsschiffe fast ununterbrochen am Tag und in der Nacht von Kamikazepiloten angegriffen. Aber selbst diese verzweifelten Versuche, die bevorstehende Invasion abzuwenden, konnten die riesige Angriffsflotte aber nicht aufhalten. Ab dem 9. Januar 1945 begann die Landeoperation. Die USS CHARLES J BADGER rief man am 11. Januar zur Unterstützung des schwer angeschlagenen Geleitflugzeugträgers USS KITKUN BAY ( CVE-71 ), der am 8. Januar von einer Kamikazemaschine und einer Bombe getroffen worden war und die Maschineningenieure verzweifelt versuchten wieder Dampf in die Kessel zu bekommen. Dann konnte das Kriegsschiff wenigstens mit 8 Knoten aus eigener Kraft den Kampfplatz verlassen. Ständig waren Flugzeuge des Trägers in der Luft und sicherten das Kriegsschiff. Nicht ganz 450 Seemeilen lagen vor dem Geleitflugzeugträger bis in die San Pedro Bay auf Leyte. An diesem 11. Januar startete auch LT (jg) James A. Jones (USNR) aus der VC-91 Staffel mit seiner Wildcat ( BuNo 73623 ) zur Luftsicherung. Der Pilot hatte seine Einsatzhöhe noch nicht erreicht, das begann das Flugzeug auch schon zu trudeln. Er bekam es nicht unter Kontrolle und musste es verlassen. Die Mannschaft der USS CHARLES J BADGER rettete den Piloten aus dem Wasser. Die USS KITKUN BAY erreichte zusammen mit dem Zerstörer am 15. Januar die San Pedro Bay. Hier nahm man erste Reparaturen an dem Kriegsschiff vor. In den Gewässern der philippinischen Insel Leyte patrouillierte die USS CHARLES J BADGER dann bis zum 25. Januar. An diesem Tage vervollständigte man die Bunker mit Munition und Treibstoff auf dem Zerstörer und gliederte ihn in die Task Group 78.3 ein die Rear Admiral Arthur Dewey Struble ( 28. Juni 1894 in Portland, Oregon – 1. Mai 1983 Chevy Chase, Montgomery County, Maryland ) während der Operation „Mike VII“ kommandierte. In dieser TG befanden sich die Zerstörer USS CHARLES J BADGER, USS YOUNG, USS LUCE, USS SPROSTON, USS WICKES, USS PICKING und USS NICHOLAS ( DD-449 ), die Geleitzerstörer USS METIVIER, USS GEORGE A JOHNSON, USS McNULTY, USS EUGENE E ELMORE ( DE-686 ), USS DAY ( DE-225 ) und ein weiterer, die Schnellen Truppentransporter USS NEWMAN ( APD-59 ) und USS LLOYD ( APD-63 ), der Angriffstruppentransporter USS BAXTER ( APA-94 ) und 25 weitere Truppentransporter. Am 26. Januar verließen diese Schiffe die San Pedro Bay und erreichten drei Tage später San Antonio, Provinz Zambales, nordwestlich der Subic Bay, Luzon. Hier gingen an diesem Tag die Soldaten der 24. Infanteriedivision an Land und hatten nur geringen Widerstand zu brechen und forderten daher in den beiden folgenden Tagen kein Bombardement an. Am 30. Januar erfolgte eine weitere Landeoperation, diesmal auf Grande Island in der Subic Bay, durch die Soldaten der 38. Infanteriedivision. Die USS CHARLES J BADGER stand für den Beschuss des Küstengebietes in Bereitschaft wurde aber nicht benötigt. Daher verließ der Zerstörer zusammen mit den Schwesterschiffen USS WICKES und USS LUCE das Einsatzgebiet und eskortierte ab dem 2. Februar mehrere Nachschubkonvois zwischen der San Pedro Bay und der Subic Bay und zurück. Die beiden Schweren Kreuzer USS PORTLAND ( CA-33 ) und USS MINNEAPOLIS ( CA-36 ) werden von den drei Zerstörern zwischen dem 2. und dem 5. März bis zu dem Atoll Ulithi, Karolinen eskortiert. Nach der Rückkehr der Zerstörer in die philippinischen Gewässer, nahmen sie ihre Eskortierpflichten wieder auf. Man versetzte dann die USS CHARLES J BADGER in die Task Group 51.1, der Western Islands Attack Group, die Rear Admiral Ingolf Norman Kiland ( 26. März 1895 – 10. März 1992 ) während der Operation „Iceberg“ befehligte. In dieser TG befanden sich zwei Kreuzer, die Zerstörer USS CHARLES J BADGER, USS LUCE, USS WILLIAM D PORTER, USS PICKING, USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY und USS O´BRIEN ( DD-725 ), die Geleitzerstörer USS STERN ( DE-187 ), USS SWEARER ( DE-186 ), USS ABERCROMBIE ( DE-343 ) und USS OBERRENDER ( DE-344 ), die Schnellen Truppentransporter USS DICKERSON ( APD-21 ), USS KINZER ( APD-91 ), USS DANIEL T GRIFFIN ( APD-38 ), USS HUMPHREYS ( APD-12 ) und USS HERBERT ( APD-22 ), die Angriffstransportschiffe USS ST MARY´s ( APA-126 ) und USS MOUNTRAIL ( APA-213 ), zwölf Mittlere Infanterielandungsfahrzeuge, vierundzwanzig Große Infanterielandungsfahrzeuge und zwölf Mittlere Landungsschiffe. Am 24. März verließen alle diese Schiffe die San Pedro Bay und fuhren zu den Kerama Retto Inseln, die unbedingt für den reibungslosen Nachschub sowie der Reparatur von defekten Kriegsschiffen benötigt wurden. Die Kriegsschiffe erreichten diese am 26. März, was die Japaner völlig überraschte. An diesem Tag begannen auch die Landungen auf den Inseln, die aber nicht all zu stark von feindlichen Kräften besetzt waren. Ab dem 1. April begann die gewaltige Landeoperation auf Okinawa. Von diesem Tag an versuchten sich die japanischen Piloten mit ihren Flugzeugen ohne Kompromisse auf amerikanische Schiffe zu stürzen. Die Geschützmannschaften der USS CHARLES J BADGER konnten während eines solchen Luftangriffs ein Kamikazeflugzeug vor dem Erreichen des Ziels abschießen. Sobald die Landungen auf Okinawa begannen, nahm der Zerstörer seine vorgegebene Position an der Südflanke der Landungsschiffe ein. Am 7. April gliederte man die USS CHARLES J BADGER in eine Kampfgruppe ein, die der letzten verbliebenen japanischen Seestreitmacht entgegenfahren sollte. Die Japaner hatten dabei noch das Schlachtschiff IJN YAMATO, das nur noch Brennstoff für die Fahrt nach Okinawa besaß, der Leichte Kreuzer IJN YAHAGI und die Zerstörer IJN ISOKAZE, IJN HAMAKAZE, IJN YUKIKAZE, IJN ASASHIMO, IJN HATSUSHIMO, IJN KASUMI, IJN FUYUZUKI und IJN SUZUZUKI. Die Fahrt dieser Schiffe sollte sie nach Okinawa führen. Doch schon unterwegs wurde die japanische Flotte von insgesamt 386 amerikanischen Trägerflugzeugen in mehreren Wellen und über zwei Stunden lang angegriffen. Die IJN YAMATO erhielt insgesamt 13 Torpedotreffer sowie 8 schwere Bombentreffer und zahlreiche Nahtreffer. Das Schlachtschiff sank um 14:23 Uhr Ortszeit und wurde durch die Explosion der eigenen Munition in den Magazinen der vorderen Hauptgeschützen in zwei Teile zerrissen. Insgesamt 2.498 Besatzungsmitglieder des Schlachtschiffes fanden den Tod. Nur 269 japanische Seeleute konnten gerettet werden. Mit dem Schlachtschiff ging dann auch der Leichte Kreuzer und vier Zerstörer unter. Die amerikanischen Kriegsschiffe brauchten in diesen ungleichen Kampf nicht eingreifen. Die USS CHARLES J BADGER fuhr nun entlang der Westküste Okinawas nach Süden und sollte ihre Feuerunterstützung für die Landungstruppen wieder aufnehmen. Am frühen Morgen des 9. April, der Zerstörer lag ungefähr sechs Seemeilen nordwestlich von Naha City, Okinawa auf ihrer Feuerstation, da raste ein Shinjo Boot, vollgepackt mit Sprengstoff, auf das Kriegsschiff zu. Die Explosion erschütterte den Zerstörer in seinen Grundfesten. Ein großes Stück der Schiffshaut wurde aufgesprengt. Die Motoren fielen aus durch das eindringende Wasser. Ein Schlepper nahm das beschädigte Schiff ins Schlepptau und brachte es zu den Kerama Retto Inseln. Hier erfolgten erste Reparaturen. Nachdem das Kriegsschiff wieder fahrtüchtig war, kehrte es nach Okinawa zurück. Hier hatte es am 20. Mai einen Kontakt mit einem Einmann-Selbstmord – U-Boot, das noch rechtzeitig vernichtet werden konnte. Die USS CHARLES J BADGER fuhr für einige Untersuchungen nach der Explosion des Mini U-Bootes wieder zu den Kerama Retto Inseln. Hier entschied man, dass der Zerstörer für weitere Reparaturen an die US Westküste fahren sollte, nachdem am 30. Juni offiziell die Kämpfe um Okinawa für beendet erklärt worden waren. Der Zerstörer fuhr über die Atolle Ulithi und Eniwetok, Marshall Islands nach Pearl Harbor und von dort aus nach Bremerton, Washington. Hier traf das Kriegsschiff am 1. August ein. Während der Reparaturen wurde der Zweite Weltkrieg im Pazifik durch die bedingungslose Kapitulation Japans am 15. August beendet. Nach Abschluss der Arbeiten wechselte die USS CHARLES J BADGER zur Vorbereitung auf die Inaktivität nach Long Beach, Kalifornien. Hier stellte man den Zerstörer am 21. Mai 1946 außer Dienst.
Nach den ausgebrochenen Feindseligkeiten auf der koreanischen Halbinsel, am 25. Juni 1950, stellte man die USS CHARLES J BADGER am 10. September 1951 wieder in den Dienst der US Navy. Commander Hugh Marston Robinson ( 31. Januar 1916 in Springfield, Hampden County, Massachusetts – 13. Juli 2013 in Pennsylvania ) übernahm das Kommando über den Zerstörer. Die erste Ausbildung der Besatzung wurde in den Gewässern vor San Diego durchgeführt. Anschließend fuhr das Kriegsschiff zum Panamakanal, durchquerte diesen und legte im Februar 1952 im neuen Heimathafen Newport, Rhode Island an. Von dieser Basis aus operierte die USS CHARLES J BADGER entlang der US Ostküste und in der Karibik. Außerdem bildete man an Bord des Zerstörers Mannschaften für andere Zerstörer aus. Die erste Atlantiküberquerung des Kriegsschiffes erfolgte vom 9. Juni bis zum 23. Juli 1953. Die USS CHARLES J BADGER eskortierte dabei zwei Flugzeugträger zusammen mit einem weiteren Zerstörer bis nach Portsmouth, England. Am 7. Dezember begann der Zerstörer mit seiner ersten Weltumrundung. An diesem Tag stach das Kriegsschiff von Newport aus in See und fuhr in den Golf von Mexiko. Erneut durchquerte die USS CHARLES J BADGER den Panamakanal und fuhr für Patrouillenfahrten zur koreanischen Halbinsel. Anschließend operierte der Zerstörer in der Formosastraße. Das Kriegsschiff eskortierte Truppentransporter, auf denen sich chinesische Nationalisten befanden, die sich in Inchon eingeschifft hatten und unbedingt nach Formosa wollten. Diese waren bis dahin in Kriegsgefangenschaft der kommunistischen Chinesen. Das Kriegsschiff nahm am 22. Mai 1954 an Schulungsmaßnahmen in japanischen Gewässern teil, um danach die Weltumfahrung zusammen mit den Schwesterschiffen USS HAZELWOOD ( DD-531 ), USS HEERMANN ( DD-532 ) und USS STOCKHAM ( DD-683 ) fortzuführen. Auf dem Weg an die US Ostküste wurden die Häfen von Hongkong, Singapur, Colombo, Aden, der Durchquerung des Suezkanals, Port Said, Neapel, Villefranche-sur-Mar und Lissabon besucht. Am 17. Juli legte das Kriegsschiff in Newport wieder an. Die USS CHARLES J BADGER absolvierte noch zwei Kreuzfahrten zur 6. US Flotte ins Mittelmeer. Das war von Anfang bis Mitte 1956 und von Ende 1956 bis Anfang 1957. Während dieser beiden Kreuzfahrten patrouillierte der Zerstörer vor dem Suezkanal, wegen dem es zu internationalen Spannungen zwischen Ägypten und Frankreich, Großbritannien und Israel kam. Das Kriegsschiff wechselte noch im selben Jahr nach Boston, Massachusetts. Hier stellte man es am 20. Dezember 1957 außer Dienst und versetzte es in die Atlantikreserveflotte. Den Namen USS CHARLES J BADGER ( DD-657 ) strich man am 1. Februar 1974 von der US Navy – Liste. Am 10. Mai 1974 verkaufte man den Zerstörer an die chilenische Marine. Diese benötigte es zur Ersatzteilgewinnung für andere Zerstörer dieser Klasse.


USS CHARLES J BADGER ( DD-657 )
Commanding Oficer
 

CDR William Goodwin Cooper    23. Juli 1943 – 18. April 1944 (später VADM)
LCDR John Henderson Cotten     18. April 1944 – 26. August 1945
LT John Dandridge Henley Kane Jr.    26. August 1945 – 22. September 1945
LCDR David Lombard Harris      22. September 1945 – 10. Mai 1946
Außerdienststellung   10. Mai 1946 – 10. September 1951
CDR Hugh Marston Robinson    10. September 1951 – ?
CDR John Corbett Borden    Oktober 1951 – Januar 1953
CDR Audley Hill McCain    1956 – 20. Dezember 1957

USS WICKES ( DD-75 )

USS WICKES ( DD-75 )

Biografie

Lambert Wickes
* 1735 in Kent County, Maryland
† 1. Oktober 1777 bei den Grand Banks, Neufundland
war ein Captain in der Continental Navy während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges

Das Haus seiner Familie stand auf Eastern Neck Island. Vor der amerikanischen Revolution war Lambert Wickes Kapitän auf den Handelsschiffen NEPTUN und CERES. Am 28. März 1776 kaufte der Continental Congress eine sechzehn Kanonen führende Brigg und benannte sie in USS REPRISAL ( 1776 ). Im Mai des gleichen Jahres übertrug man Wickes das Kommando über diese Brigg und schickte ihn später in die Schlacht gegen die britische Fregatte HMS ROEBUCK die im Delaware River kreuzte. Lambert Wickes wurde dabei auf der Dienstalters – Liste der Continantal Navy auf Rang 11 geführt. Am 10. Juni 1776 trat der Ausschuss der geheimen Korrespondenz des Kongresses zusammen und übertrug Wickes nach Absprache mit dem Navy Ausschuss den Auftrag mit der USS REPRISAL nach Martinique zu segeln um dort Munition für die Armeen George Washington zu kaufen und gleichzeitig den Passagier William Bingham ( 8. April 1752 – 6. Februar 1804 ) nach Martinique zu bringen der ein Agent der amerikanischen Kolonien war. In der zweiten Junihälfte ließ Wickes die Leinen lösen im Hafen von Philadelphia, Pennsylvania um über den Delaware River den Atlantischen Ozean zu erreichen. Doch noch bevor die US REPRISAL am 29. Juni den Ozean erreicht hatte, erspähte man im dichten Nebel die amerikanische Brigg USS NANCY ( 1775 ) die Captain Hugh Montgomery kommandierte und aus St. Croix und St. Thomas zurückkehrte. Das Schiff hatte 386 Fässer mit Schießpulver für die amerikanische Armee geladen. Am Horizont erblickte Wickes die Wimpel der britischen Kriegsschaluppen HMS KINGFISHER ( 1770 ) und der Fregatte HMS ORPHEUS ( 1773 ) die der amerikanischen Brigg nachjagten. Captain Montgomery ließ sein Schiff in Ufernähe auf Grund auflaufen um das kostbare Schießpulver von seiner Crew ausladen zu lassen. Captain Wickes ließ sein Schiff bei der Brigg beidrehen um mit seiner Mannschaft bei der Entladung zu helfen. In diesem Augenblick erschien die amerikanische Brigantine USS LEXINGTON ( 1776 ) die unter dem Kommando von Captain John Barry ( 25. März 1745 – 13. September 1803 ) stand. Er übernahm umgehend das Kommando über die Entladung der USS NANCY. Barry ließ von seiner Mannschaft ebenfalls Boote zu Wasser lassen die sie besetzen, um zum einen bei der Bergung des Schießpulvers zu helfen und zum anderen die Briten abzulenken da diese einen größeren Tiefgang hatten und sich nicht in Ufernähe trauten jedoch mit ihren Kanonen auf die USS NANCY schossen. Nachdem am späten Morgen des 29. Juni 286 Fässer Schießpulvers von der USS NANCY geborgen worden waren, ließ Captain Barry an die restlichen Fässer auf der Brigg eine Lunte legen. Diese bestand aus dem Großsegel in dem fünfzig Pfund Schießpulver eingewickelt waren. Der Crew der USS NANCY befahl er die Segel zu setzen, das Schiff zu wenden und in Richtung der britischen Schiffe segeln zu lassen. Bis auf einen Matrosen kehrte die Crew der USS NANCY an Land zurück um die Fässer zu bewachen. Alle anderen Mannschaften begaben sich wieder an Bord ihrer Schiffe und sollten sich in Sicherheit bringen. Dabei wurde der Bruder von Captain Wickes, Third Lieutenant Richard Wickes ( gestorben 29. Juni 1776 ), von einer britischen Kanonenkugel getötet. Der letzte Matrose auf der USS NANCY enterte den Mast auf der Brigg auf und entfernte dort die amerikanische Flagge. Für die Briten war das das Zeichen, das die Amerikaner kapitulieren würden. Sie hatten keine Ahnung was auf der Brigg vor sich gegangen war. Die schon angezündete Lunte brannte vom Deck aus bis in den Lagerraum wo die restlichen Pulverfässer standen. Mit einem Langboot wollten sechs britische Seeleute die USS NANCY entern nachdem sich das amerikanische Schiff inmitten der britischen Schiffe befand. In diesem Augenblick erreichte das Feuer der Lunte das Schießpulver. Der Explosionspilz war in einer Entfernung von vielen Meilen noch zu sehen. Die britischen Seeleute auf dem Langboot wurden durch die Druckwelle hinweggefegt und starben noch bevor sie begriffen was geschehen war. Auf den britischen Schiffen wurden mehrere Seeleute durch umherfliegende Trümmer getötet oder über Bord geschleudert. Captain Wickes verließ mit der USS REPRISAL am 3. Juli endgültig die Delaware Capes um seinen Auftrag auszuführen. Er kreuzte im Juli vor den Westindischen Inseln und brachte mehrere Prisen auf. Vor der Insel Martinique kam es dann am 27. Juli zu einer unvorhergesehenen Begegnung mit der Kriegsschaluppe HMS SHARK ( 1776 ) wobei beide Schiffe mehrere Breitseiten aufeinander abfeuerten. Captain Wickes schaffte es sich mit seinem Schiff von der HMS SHARK zu lösen und flüchtete ohne nennenswerten Schaden in den Hafen von Martinique. Am 13. September kehrte er wieder nach Philadelphia zurück. Im folgenden Monat, am 24. Oktober 1776, kamen Benjamin Franklin ( 17. Januar 1706 – 17. April 1790 ) sowie sein sechzehnjähriger Enkel William Temple Franklin ( 1762 – 25. Mai 1823 ) an Bord der USS REPRISAL als Passagiere. Benjamin Franklin war zum amerikanischen Botschafter in Frankreich ernannt worden. Sein Enkel war sein persönlicher Sekretär. Auf der Reise nach Europa konnte Captain Wickes zwei britische Briggs aufbringen und erreichte am 29. November Nantes, Frankreich wo seine beiden Passagiere von Bord gingen. Im Januar 1777 ließ Wickes die Segel von der USS REPRISAL setzen, um eine Kreuzfahrt im Golf von Biscaya und in der Mündung des Ärmelkanals auf der Jagd nach britischen Schiffen durchzuführen. Schon am 5. Februar stieß man dabei auf ein britisches Paketboot das Depeschen zwischen Großbritannien und dem verbündeten Portugal transportierte. Nach einem harten 40-minütigem Kampf ergaben sich die Briten. Auf der Seite der Amerikaner wurden zwei Offiziere schwer verletzt und ein Matrose getötet. In den weiteren Wochen dieser Kreuzfahrt gegen die britische Schifffahrt, brachte Captain Wickes noch weitere fünf Prisen auf die er im Hafen von Port Louis, Mauritius zurückließ. Von Mauritius segelte er mit der USS REPRISAL in den Hafen von Lorient, Frankreich wo er aber von den französischen Hafenbehörden und der französischen Regierung auf Druck Großbritanniens angewiesen wurde den Hafen innerhalb von vierundzwanzig Stunden zu verlassen. Captain Wickes behauptete jedoch, dass sein Schiff unterhalb der Wasserlinie ein Leck habe was unbedingt repariert werden musste. Dadurch konnte er Zeit gewinnen und die Absichten der französischen Regierung mehrfach durchkreuzen. Im April 1777 erreichten die amerikanischen Brigantinen USS LEXINGTON und USS DOLPHIN ( 1777 ) die Küste Frankreichs. Dort vereinten sie sich mit der USS REPRISAL zu einem Geschwader das unter dem Kommando von Captain Wickes stand. Am 28. Mai wurden die Segel gesetzt und das Geschwader segelte von St. Auzeau aus zur Irischen See. Dort kreuzten die drei amerikanischen Schiffe von Juni bis August. In dieser Zeit nahmen sie innerhalb von fünf Tagen fünfzehn britische Schiffe gefangen. Captain Wickes verließ am 14. September mit der USS REPRISAL Frankreich wo er die USS DOLPHIN wegen Reparaturarbeiten zurücklassen musste. Sein Ziel war Philadelphia. Am 1. Oktober 1777 erreichte die Brigg die Grand Banks bei Neufundland. Dort lief das Schiff auf ein Riff auf und versank augenblicklich in den eisigen Fluten. Von den 129 Besatzungsmitgliedern konnte sich nur der Koch retten.

Zu Ehren von Captain Lambert Wickes wurden bei der US Navy zwei Schiffe benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS WICKES ( DD-75 ) aus der WICKES – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS WICKES ( DD-578 ) aus der FLETCHER – Klasse.


USS WICKES ( DD-75 )

Schiffsbiografie

Die USS WICKES ( DD-75 ) war das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Captain Lambert Wickes benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das erste Schiff der WICKES – Klasse.
Auf der Bath Iron Works Corporation in Bath, Maine wurde am 26. Juni 1917 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Ann Elizabeth Young Wickes, Tochter von Dr. Walter Wickes, einem Nachkommen von Captain Lambert Wickes, taufte am 25. Juni 1918 den Zerstörer. Lieutenant Commander John Sherman Barleon ( 12. August 1883 in McArthur, Vinton County, Ohio – 19. August 1966 ) stellte am 31. Juli 1918 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach einer verkürzten Erprobungs- und Ausbildungsfahrt legte die USS WICKES am 5. August im Hafen von Boston, Massachusetts ab und fuhr nach New York City. Dort legte der Zerstörer drei Tage später an. Noch am selben Tag stach das Kriegsschiff aber wieder in See und eskortierte zusammen mit anderen Kriegsschiffen einen Schiffskonvoi, bestehend aus Handelsschiffen zur Versorgung Großbritanniens, bis zu den britischen Inseln. Die USS WICKES trennte sich aber am 19. August von dem Konvoi und lief in den Hafen von Queenstown, Irland ein. Am folgenden Tag stach der Zerstörer wieder in See und fuhr zu den Azoren. Im Hafen von Ponta Delgada warteten Passagiere und Post auf die Weiterbeförderung nach New York. Das Kriegsschiff eskortierte dann entlang der US Ostküste Schiffskonvois. Am 7. Oktober legte der Zerstörer in New York ab und sollte nach Nova Scotia, Neufundland, Kanada fahren. Von dort aus sollte ein Schiffskonvoi eskortiert werden. Aber auf der Fahrt nach Norden erkrankte die Besatzung des Kriegsschiffes an der Influenza. Gleich nach der Ankunft der USS WICKES in Halifax, wurden 30 Besatzungsmitglieder, einschließlich der Kommandant des Schiffes, ins Krankenhaus an Land gebracht. Bald ließ der Ausbruch der Grippe auf dem Zerstörer nach und es zeigte kein weiteres Besatzungsmitglied die bekannten Symptome. Die genesenen Besatzungsmitglieder kehrten auf das Kriegsschiff zurück und der normale Dienst konnte wieder aufgenommen werden. Aber das Pech verfolgte den Zerstörer weiter. Am 23. Oktober stach das Kriegsschiff um 17:48 Uhr in See und verließ New York. Die USS WICKES sollte zusammen mit dem Panzerkreuzer USS PUEBLO ( ACR-7 ) einen Schiffkonvoi zu den britischen Inseln eskortieren, der schon ausgelaufen war. Um 21:04 Uhr befand sich ein unbekanntes Schiff auf Kollisionskurs zu dem Zerstörer. Das Kriegsschiff änderte umgehend den Kurs und Licht wurde eingeschaltet. Aber das entgegenkommende Schiff blieb auf Kollisionskurs. Da befahl LCDR Barleon die USS WICKES mit voller Geschwindigkeit nach achtern zu drehen. Um 21:10 Uhr, sechs Minuten nach der ersten Sichtung des nicht identifizierten Schiffes, prallte der Bug dieses Schiffes gegen die Backbordseite den Zerstörer und verursachte großen Schaden. Es gab keine personellen Verluste und das in den Zerstörer eindringende Wasser konnte durch ein Schott aufgehalten werden. Das nicht identifizierte Schiff fuhr unbeirrt weiter und verschwand in der Nacht. Um 21:12 Uhr stoppte man auf der USS WICKES die Motoren und begann mit der Sichtung des Schadens. Anschließend machte man sich auf den Weg in die New York Naval Shipyard, wo der Zerstörer am 24. Oktober um 4:53 Uhr einlief. Während das Kriegsschiff repariert wurde, erfolgte am 11. November 1918 die Unterzeichnung des Waffenstillstandes und der Erste Weltkrieg war beendet. US Präsident Thomas Woodrow Wilson begab sich an Bord des Truppentransportschiffes USS GEORGE WASHINGTON ( ID- 3018 ). Das Schiff legte am 4. Dezember in New York ab und fuhr nach Brest, Frankreich. Wilson wollte zu den Pariser Friedensverhandlungen. Die USS WICKES gehörte so wie das Schlachtschiff USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ) und neun weitere Zerstörer zu den Begleitschiffen. In den französischen Gewässern stießen am 13. Dezember noch neun weitere Schlachtschiffe und achtzehn Zerstörer dazu. Wenige Tage nach der Ankunft in Brest, verließ die USS WICKES die französischen Gewässer und fuhr in die nordeuropäischen Gewässer. Dabei wurde ein Besuch in den Häfen von Hamburg, Stettin und Harwich, England durchgeführt. Während dieser Kreuzfahrt kollidierte der Zerstörer am 3. März 1919 im Hafen von Hamburg mit dem deutschen Handelsschiff LJUNSE ELF. Nach den Reparaturen fuhr das Kriegsschiff wieder nach Brest und legte dort im Juni an. US Präsident Wilson verließ am 8. Juli auf der USS GEORGE WASHINGTON die europäischen Gewässer. Die USS WICKES gehörte zur Eskorte, die den Truppentransporter sicher bis nach New York brachte. Gleich nach der Rückkehr an die amerikanische Küste integrierte man den Zerstörer in das
Geschwader 4 der Destroyer Force und sollte sich der Pazifikflotte anzuschließen. Am 24. Juli erfolgte die Durchquerung des Panamakanals. Daran beteiligten sich die Schwesterschiffe USS PHILIP ( DD-76 ), USS BUCHANAN ( DD-131 ), USS WATERS ( DD-115 ), USS BOGGS ( DD-136 ), USS YARNALL ( DD-143 ), USS ELLIOT ( DD-146 ), USS DENT ( DD-116 ) und USS TARBELL ( DD-142 ). Die Zerstörer erreichten am 2. August die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien. Von hier aus fuhr die USS WICKES in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien und unterzog sich einer umfassenden Überholung. Am 19. September übernahm LCDR William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 in Elizabeth, Union County, New Jersey – 20. August 1959 auf Fishers Island, Suffolk County, New York ) das Kommando über den Zerstörer. Als Flaggschiff der Zerstörer Division 10 operierte das Kriegsschiff 1922 vor der US Westküste und führte die üblichen Ziel- und Schießübungen durch. Als eine Welle von Sparmaßnahmen in Friedenszeiten über die USA hereinbrachen und eine weit verbreitete antimilitärische Stimmung nach dem Ersten Weltkrieg aufkam, stellte man die USS WICKES am 15. Mai 1922 in der Marinebasis San Diego außer Dienst.
Am 26. April 1930 stellte man die USS WICKES wieder in den Dienst der US Navy und Commander Henry Thomas Markland übernahm das Kommando. Man versetzte den Zerstörer in den Atlantik und der Heimathafen des Kriegsschiffes wurde New York. Das Kriegsschiff operierte vor der US Ostküste und unternahm Trainingskreuzfahrten der Naval Reserve aus dem 3. Naval District, New York. Vom 3. bis zum 18. Februar 1931 besuchte der Zerstörer Tampa, Florida zur Florida State Fair and Gasparilla Pirate Festival. Anschließend fuhr die USS WICKES nach Mobile, Alabama und nahm dort am Mardi Gras Festival teil. Im November besuchte der vielbeschäftigte Zerstörer Bridgeport, Connecticut und nahm dort am 11. November am Armistice Day teil. Im April 1932 meldete sich das Kriegsschiff bei dem Rotation Reserve Geschwader 20 und wechselte dazu in den Pazifik. Von 1933 bis 1937 operierte der Zerstörer von San Diego aus. Am 6. April 1937 stellte man erneut die USS WICKES außer Dienst und versetzte den Zerstörer in die Reserve. Dort blieb das Kriegsschiff wegen der zunehmenden Spannungen in Europa und dem Fernen Osten aber nicht. Am 1. September 1939 brach mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen der Zweite Weltkrieg aus. US Präsident Franklin Delano Roosevelt wies die US Navy umgehend an, entlang der US Atlantikküste mit ihren Neutralitätspatrouillen zu beginnen. Dazu gehörten der Panamakanal, die Guantanamo Bay und der Golf von Mexiko. Um diese Seestrecke einer vernünftigen Patrouille zu unterwerfen wurden 77 Zerstörer und Minenleger reaktiviert. Dazu gehörte auch die USS WICKES. Den Zerstörer stellte man am 30. September 1939 wieder in den Dienst der US Navy und Lieutenant Commander Charles Joseph Stuart übernimmt das Kommando. Ab Oktober erfolgte auf dem Zerstörer die Ausrüstung, während er in der Zerstörerbasis längsseits neben dem Zerstörer Tender USS WHITNEY ( AD-4 ) lag. Anfang November wechselte das Kriegsschiff in ein Trockendock in der Mare Island Naval Shipyard, um den Schiffskörper einer Überprüfung zu unterziehen. Am 21. November kehrte die USS WICKES nach San Diego zurück. Dort blieb das Kriegsschiff für sechs Tage zum bunkern von Proviant, Munition und Treibstoff. Am 27. November stach der Zerstörer zusammen mit den Kriegsschiffen der Zerstörer Division 64 ( DesDiv 64 ) in See und fuhr nach Panama. Unterwegs erfolgte eine Betankungsübung mit dem Öltanker USS NECHES ( AO-5 ). Die Zerstörer Division erreichte am 6. Dezember den Hafen von Balboa, Panama. Nach der Durchquerung des Panamakanals am folgenden Tag, ging die Fahrt weiter durch den Golf von Mexiko. Die Zerstörer erreichten am 11. Dezember die Naval Operating Base in Key West, Florida. Von hier aus begannen die Kriegsschiffe mit ihrer Neutralitätspatrouille. Die USS WICKES und ihre Schwesterschiffe patrouillierten abwechselnd im Yucatan Kanal zwischen der Ostküste Kubas und der Halbinsel Yucatan sowie auf der Passage zwischen Florida und der Westküste Kubas. Diese amerikanischen Schiffe überwachten Handelsschiffe und Kriegsschiffe der Royal Navy und der Commonwealth Navy auf der Suche nach deutschen Frachtern oder Passagierschiffen, die bei Kriegsausbruch in oder in der Nähe von amerikanischen Küstengewässern gefangen gehalten worden waren. Bei ihrer ersten Patrouille entdeckte die USS WICKES am 14. Dezember um 10:58 Uhr einen Kreuzer. Möglicherweise war dies der australische Kreuzer HMAS PERTH ( D29 ). Der Zerstörer beschattete das australische Schiff und änderte Kurs und Geschwindigkeit, um sich den Bewegungen des anderen Schiffes anzupassen. Dies ging so bis weit nach Einbruch der Dunkelheit. Die USS WICKES lag kurz vor Weihnachten vor Port Everglades, Florida vor Anker. Von dem Zerstörer aus bemerkte man, dass der britische Zerstörer HMS HEREWARD ( H93 ) zwischen dem 23. und dem 25. Dezember rund zehn Seemeilen vor der Küste von Florida fleißig patrouillierte. Der amerikanische Zerstörer kehrte am 30. Dezember nach Key West zurück. Sofort begann man mit dem bunkern von Treibstoff und Proviant. Schon am 2. Januar 1940 stach das Kriegsschiff wieder in See und begann für eine Woche vor der Halbinsel Yucatan zu patrouillieren. Am 9. Januar lag das Kriegsschiff wieder im Hafen von Key West. Die USS WICKES wechselte wenige Tage später in die Guantanamo Bay und trainierte dort vom 24. bis zum 26. Januar zusammen mit größeren Einheiten des Atlantikgeschwaders. An diesem 26. Januar fuhren alle Zerstörer der DesDiv 64 nach Puerto Cabello, Venezuela. Dort liefen die Zerstörer am folgenden Tag ein und blieben für drei Tage. Nachdem die USS WICKES und die anderen Zerstörer der DesDiv 64 am 30. Januar wieder abgelegt hatten, besuchten sie St. Thomas auf den Jungferninseln. Am 6. Februar legten die Zerstörer im Hafen von St. Eustatius, Niederländisch – Westindien an, wo die Zerstörer der DesDiv 65 lagen. Am folgenden Tag trafen sich die Schiffe der beiden Divisionen mit dem Schweren Kreuzer USS WICHITA ( CA-45 ) und den Zerstörern der DesDiv 82. Zusammen mit den Zerstörern der DesDiv 61 und 83 sowie dem Schweren Kreuzer USS VINCENNES ( CA-44 ) bildeten diese Kriegsschiffe das „Antilles Detachment“ des Atlantikgeschwaders. Nach der Übung in der Formationsfahrt sowie anderen Übungen erreichte die USS WICKES am 9. Februar die Guantanamo Bay. Von dort aus wechselte der Zerstörer an die Naval Operation Base in Key West und legte dort am 14. Februar an. Ab Ende Februar patrouillierte das Kriegsschiff in der Florida Straße und besuchte im Verlauf ihrer Operationen die Try Tortugas, einer kleinen Inselgruppe westlich von Key West. Ende März befand sich die USS WICKES dann auf der Yucatan Patrouille, um dann am 8. April wieder nach Key West zurückzukehren. Hier manövrierte das Kriegsschiff längsseits zu dem Zerstörer USS TWIGGS ( DD-127 ) am Tank Pier. Die beiden Kriegsschiffe berührten sich bei diesem Manöver am Heck und der Propellerschutz der USS TWIGGS brach ab, welcher dann ein kleines Loch über der Wasserlinie in die USS WICKES bohrte. Der Schaden war gering und der Zerstörer konnte wenige Stunden später wieder in See stechen, um vor der Küste von Key West sich an Nahkampfübungen zu beteiligen. Mitte April begann für das Kriegsschiff ein weiterer Patrouilleneinsatz vor der Halbinsel Yucatan. Ab Ende April bis Mitte Juni besuchte die USS WICKES San Juan, Puerto Rico und St. Thomas auf den Jungferninseln. Der Zerstörer verließ diesen Hafen am Nachmittag des 1. Juli, um sich als Sicherungsschiff den Schlachtschiffen USS TEXAS ( BB-35 ), USS ARKANSAS ( BB-33 ) und USS NEW YORK ( BB-34 ) in der Karibik anzuschließen. In der Nacht führte man von dem Zerstörer aus simulierte Torpedoangriffe auf diese Schlachtschiffe durch. Der Zerstörer operierte dann für den Rest des Monats von San Juan aus. In Europa hatte sich derweil die Situation der Briten erheblich verschlechtert. Der verheerende deutsche Blitzkrieg hatte die Niederlande und Frankreich überrollt. Die britischen Zerstörer hatten während des unglücklichen norwegischen Feldzuges und der Evakuierung aus Dünkirchen furchtbar gelitten. Darüber hinaus hatten deutsche U-Boote ihren Tribut bei ihren Operationen gegen Schiffskonvois gefordert. Mit dem Kriegseintritt Italiens im Sommer 1940 standen die Briten vor einer weiteren langen Reihe von Kämpfen im Mittelmeerraum. Premierminister Winston Churchill bat US Präsident Franklin Delano Roosevelt um Unterstützung. Im Sommer 1940 wurde ein Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien ausgearbeitet. Als Gegenleistung für 50 überalterte amerikanische Zerstörer, die an die Royal Navy übergeben wurden, erhielten die USA für eine Dauer von 99 Jahren Pachtverträge für strategische Basisstandorte von Neufundland bis Britisch – Guayana. Dementsprechend wurden fünfzig Zerstörer für den Transfer auserwählt. Dazu gehörte auch die USS WICKES. Nach ihrer letzten Karibikpatrouille kehrte der Zerstörer nach Key West zurück. Am 27. Juli verlegte das Kriegsschiff nach Galveston, Texas. Hier wurde es auf der Todd´s Drydock Company einer Überholung unterzogen. Diese dauerte bis in den August hinein. Nach mehreren Probefahrten legte die USS WICKES am 22. September in Galveston ab und fuhr in Begleitung des Zerstörers USS EVANS ( DD-78 ) über Key West bis in die Norfolk Navy Yard in Portsmouth, Virginia. In den Hafen liefen beide Schiffe am 26. September ein. Die USS WICKES verließ am 9. Oktober zusammen mit den Zerstörern aus der DesDiv 64 Hampton Roads und fuhr zur Naval Torpedo Station in Newport, Rhode Island. Die Kriegsschiffe blieben dort nur kurz und durchquerten dann den Cape – Code – Kanal auf dem Weg nach Princeton, Massachusetts. Nach einem kleinen Zwischenstopp ging die Fahrt nach Halifax, Nova Scotia, Kanada weiter. Die amerikanischen Zerstörer USS WICKES, USS TWIGGS, USS EVANS, USS YARNALL ( DD-143 ), USS STOCKTON ( DD-73 ), USS RODGERS ( DD-254 ), USS PHILIP ( DD-76 ), USS McCALLA ( DD-253 ), USS CONWAY ( DD-70 ) und USS CONNER ( DD-72 ) legten dort am 16. Oktober an. Als Teil der fünften Gruppe von Zerstörern, die die Royal Navy und Canada Navy von der US Navy übergeben bekamen, besuchte am 19. Oktober der Premierminister von Kanada William Lyon Mackenzie King ( 17. Dezember 1874 – 22. Juli 1950 ) und der amerikanische Rear Admiral Ferdinand Louis Reichmuth ( 11. April 1881 – 16. August 1978 ), der Commander der Zerstörer im Atlantikgeschwader, besuchten die USS WICKES. An Bord befanden sich die Mannschaften der US Navy und der Royal Navy. Am 23. Oktober stellte man den Zerstörer außer Dienst und übergab ihn noch am selben Tag an die Royal Navy, die das Schiff in HMS MONTGOMERY ( G95 ) umtaufte. Das Kommando über den Zerstörer übernahm Commander Henry Freston Nash ( 21. Januar 1886 in Victoria, Britisch Columbia, Kanada – 19. Februar 1972 in Meanporth, Falmouth, Cornwall ), der extra dafür aus dem Ruhestand zurückgeholt worden war. Die US Navy strich am 8. Januar 1941 den Namen USS WICKES ( DD-75 ) von ihrer Liste.
Die HMS MONTGOMERY wurde weiter ausgerüstet auf das Niveau der Royal Navy und legte am 1. November 1940 in Halifax ab. Ziel waren die britischen Inseln. Auf dem Weg dorthin wurde der Zerstörer von dem Schwesterschiff HMS LEAMINGTON ( G19 ) und den ehemaligen CLEMSON – Klasse Zerstörer HMS SHERWOOD ( I80 ) und HMS STANLEY ( I73 ) sowie die ehemaligen Zerstörer aus der CALDWELL – Klasse HMS LEWES ( G68 ) und HMS LEEDS ( G27 ) begleitet. Diese Kriegsschiffe trafen am 5. November auf einzelne Handelsschiffe aus dem Schiffskonvoi HX 84, der nur von dem bewaffneten Handelskreuzer HMS JERVIS BAY ( F40 ) und den beiden Zerstörern HMCS COLUMBIA ( I49 ) und HMCS ST FRANCIS ( I93 ) eskortiert wurde. Dieser Schiffskonvoi, bestehend aus 37 Handelsschiffen, war wenige Stunden zuvor von dem deutschen Schweren Kreuzer ADMIRAL SCHEER rund 755 Seemeilen südsüdwestlich von Reykjavik um 17:15 Uhr angegriffen worden. Der bewaffnete Handelskreuzer HMS JERVIS BAY schob sich zwischen die Handelsschiffe und dem Schweren Kreuzer damit der Schiffskonvoi Zeit erhielt um sich zu zerstreuen. Doch die Besatzung war völlig überfordert. Schon nach zwanzig Minuten des Kampfes, sank der Handelskreuzer und nahm 190 Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe. Danach begann die ADMIRAL SCHEER mit der Jagd auf die Handelsschiffe. Zuerst fiel das Frachtschiff SS MAIDAN ( 7.908 BRT ) mit allen Besatzungsmitgliedern zum Opfer. Der Tanker SS SAN DEMETRIO ( 8.073 BRT ) wurde in Brand geschossen, sank aber nicht. Als nächstes folgten die Trawler SS TREWELLARD ( 5.201 BRT ) und SS KENBANE HEAD ( 5.225 BRT ) und die beiden Frachter SS BEAVERFORD ( 10.042 BRT ) und SS FRESNO CITY ( 4.955 BRT ) die versenkt wurden. Nachdem die Zerstörer rund um die HMS MONTGOMERY in der Nähe des Schauplatzes erreichten, floh die ADMIRAL SCHEER. Trotz der intensiven Suche konnte man das feindliche Schiff nicht finden. Dann nahm man die Suche nach Überlebende auf und die Begleitung des Schiffskonvois. Am 11. November traf die HMS MONTGOMERY in Belfast, Nordirland ein. Eine Woche später wechselte der Zerstörer nach Plymouth, England und wurde am 25. November in die HM Dockyard in Devenport, für Nachrüstungen und Modifikationen für den Einsatz als Geleitschutz für Konvois, bugsiert. So wurde der Hauptmast entfernt, der Vormast verkleinert, die Torpedorohre und das mittlere US – Geschütz entfernt. Installiert wurde die Befestigung der britischen Abwurfanlage zur Bekämpfung von U-Booten und auch die Schiffhaut wurde mit einer neuen Tarnfarbe versehen. Im Dezember schloss man die Arbeiten ab und man wies das Kriegsschiff dem Kommando Western Approaches zu, doch aufgrund von Mängeln während der Nachrüstarbeiten verzögerte sich die Fertigstellung. Erst am 24. Dezember erreichte die HMS MONTGOMERY Scapa Flow. Der Heimathafen war Liverpool, wo die 7. Escort Group stationiert war. Hier begann man an dem Zerstörer weitere Arbeiten ausgeführt. Am 12. Januar 1941 trat das Kriegsschiff dann der Gruppe bei, zum Einsatz zur Verteidigung der Atlantikkonvois. In dieser Gruppe befanden sich die Zerstörer HMS WESTCOTT ( D47 ) und HMS CAMPBELTOWN ( I42 ), ehemals USS BUCHANAN, und die Schaluppe HMS ROCHESTER ( L50 ). So beteiligte sich die HMS MONTGOMERY ab dem 18. Januar an der Sicherung des Schiffskonvois OB 275 zwischen dem Seegebiet von Island und den britischen Inseln. Am 22. Januar konnten die Sicherungsschiffe den Konvoi wieder verlassen. Die Zerstörer und die Schaluppe übernahmen dann vom 1. bis zum 5. Februar die Sicherung über den Konvoi OB 281 bis nach Reykjavik. Dort übernahmen die Kriegsschiffe am 6. Februar die Handelsschiffe des Konvois HX 105 und geleitete diese bis nach Londonderry, Nordirland. Der Hafen war am 9. Februar erreicht worden. Dann übernahm man dort am 20. Februar den Schiffskonvoi OB 287. Schon am Vortag hatte eine Focke Wulf FW 200 den Schiffkonvoi gesichtet und den britischen Tanker SS GRACIA ( 5.42 BRT ) und das Frachtschiff SS HOUSATONIC ( 5.559 BRT ) versenkt. Am Morgen des 20. Februar finden zwei FW 200 den Konvoi erneut und beschädigen den britischen Tanker SS D. L. HARPER ( 12.223 BRT ) sowie die britischen Frachter SS ROSENBORG ( 1.997 BRT ) und SS ST ROSARIO ( 4.312 BRT ). Die auf Lauer liegenden deutschen und italienischen U-Boote kommen wegen einer ungenauen Positionsmeldung nicht heran. Eine FW 200 findet am 21. Februar den Konvoi OB 288 und kann den britischen Tanker SS SCOTTISH STANDARD ( 6.999 BRT ) beschädigen. Die HMS MONTGOMERY befindet sich in der Nähe und kann 39 Überlebende aus dem Wasser retten. Am folgenden Tag wird das Frachtschiff durch das deutsche U-Boot U-96, Kommandant Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock ( 11. Dezember 1911 in Bremen – 18. April 1986 in Bremen ), versenkt. Erfolglos versuchen die HMS HURRICANE ( H06 ) und die Korvette HMS PERIWINKLE ( K55 ) das U-Boot zu versenken. Das italienische U-Boot RSMG LORENZO MARCELLO wird von der HMS MONTGOMERY südlich von Island auf der ungefähren Position 59° 00‘ Nord, 17° 00‘ West versenkt. Alle 58 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Die Überlebenden des britischen Tankers SS SCOTISH STANDARD werden nach Reykjavik gebracht. Hier übernahm die HMS MONTGOMERY, zusammen mit den anderen Kriegsschiffen ihrer Gruppe, am 24. Februar den Schiffskonvoi HX 108 und brachten ihn sicher bis in die britischen Gewässer von Liverpool. Hier übernahmen die Zerstörer und die eine Korvette am 5. März den Schiffskonvoi OB 294 und eskortieren diesen bis zum 9. März sicher bis nach Island. Schon am folgenden Tag wird der Schiffskonvoi SL 066 übernommen, der von Sierra Leona kam, und am 14. März Liverpool erreichte. Hier wurden die Schiffe des Konvois OB 299 am 19. März übernommen und bis in die Gewässer von Island eskortiert. In diese fuhr man am 24. März ein. Die Handelsschiffe mussten selbständig bis Island weiterfahren, da am 24. März die Gruppe um die HMS MONTGOMERY den äußerst wichtigen Schiffskonvoi HX 114, den zusätzlich das britische Schlachtschiff HMS RODNEY ( 29 ) sicherte, bis nach Liverpool begleitete. Nach einigen Übungen vor Londonderry, Nordirland fuhren die Schiffe wieder nach Island und übernahmen am 10. April die Schiffe von dem Konvoi HX 117, den sie bis zum Ziel am 15. April sicherten. Anschließend fuhr die HMS MONTGOMERY nach Barrow, Laneashire. Hier unterzog sich der Zerstörer einer umfassenden Überholung und mehreren Reparaturen. Außerdem installierte man das neue Radar System 271 für eine bessere Warnung vor U-Booten. Die beiden amerikanischen vorderen Torpedorohre wurden demontiert und durch eine britische Dreifachtorpedoabschussanlage ersetzt. Dann baute man noch an jeder Seite eine 20 mm Oerlikon Kanone anstelle des US 4 – Zoll Geschützes auf unter der Berücksichtigung des zulässigen Tiefgangs. Diese Arbeiten dauerten mit den notwendigen Erprobungs- und Ausbildungsfahrten bis in den September hinein. Zusätzlich integrierte man den Zerstörer in die 4. Escort Group, welche in Greenock, Schottland stationiert war. In dieser befanden sich die Zerstörer HMS MONTGOMERY, HMS BEAGLE ( H30 ), HMS ROXBOROUGH ( I07 ), ehemals USS FOOTE ( DD-169 ), die Korvetten HMS HEATHER ( K69 ), HMS NARCISSUS ( K74 ), HMS ORCHIS ( K76 ), HMS SNOWDROP ( K67 ) und die französischen Korvetten FFL COMMANDANT DÉTROYAT ( K183 ) und FFL LOBÉLIA ( K05 ). Die Kriegsschiffe der 4. Escort Group verlassen Anfang September ihren Heimathafen und fuhren Nach Island. Hier übernahmen sie die Sicherung über den Schiffskonvoi HX 148 bis Londonderry, wo sie am 14. September anlegten. Die HMS MONTGOMERY Blieb die nächsten Tage dort. Am 19. September beteiligte sich der Zerstörer zusammen mit dem britischen U-Boot HMS H50, dem britischen ASW Trawler HMS ST ELSTAN ( GJ 240 ) und der Korvette HMS ANEMONE ( K48 ) an mehreren Übungen vor Lough Foyle bei Londonderry. Schon am 22. September übernahmen die Kriegsschiffe der 4. Escort Group den Schiffskonvoi ON 019 und begleiteten ihn bis zum 27. September in den isländischen Gewässern. Hier übernahmen sie am 1. Oktober den Schiffskonvoi HX 151, bestehend aus 44 Handelsschiffen, und geleiten diesen bis zum 6. Oktober, wo er dann aufgelöst wird. Die HMS MONTGOMERY muss am folgenden Tag in die Handelswerft von Clyde, Schottland fahren. Hier müssen eine Überholung und wichtige Reparaturen in die Werft ausgeführt werden. Im November nominiert man das Kriegsschiff für den Einsatz in der Western Local Escort Force, die in Halifax mit Schiffen der Royal Canadian Navy aufgefüllt ist. Am 25. November sind die Nachrüstungen an dem Kriegsschiff abgeschlossen und für den Dienst in den arktischen Gewässern von Halifax vorbereitet. Anschließend gliederte sich die HMS MONTGOMERY für ihre letzte Eskorte unter der Royal Navy wieder in die 4. Escort Group ein. Die Kriegsschiffe übernahmen am 6. Dezember den Schiffskonvoi SC 056 und begleiteten diesen von Island bis nach Londonderry, wo sie am 8. Dezember anlegten. Man traf hier die Vorbereitungen für die Fahrt nach Halifax und der Übergabe an die Royal Canadian Navy. Die HMCS MONTGOMERY verließ am 8. Januar 1942 Londonderry und beteiligte sich an der Eskorte des Schiffskonvois CT 009, bestehend aus kanadischen Truppentransportern, über Island nach Halifax. Am 14. Januar verließ der Zerstörer den Konvoi, der am folgenden Tag sein Ziel erreichte, und operierte in den kanadischen Gewässern. Dabei war das Kriegsschiff auf der Suche nach Überlebende des unter panamaischer Flagge fahrende Handelsschiff SS FRIAR ROCK ( 5.427 BRT ), dieses gehörte zum Konvoi SC 64, welches rund 95 Seemeilen südwestlich von Cape Race, Neufundland durch U-130, Kommandant Korvettenkapitän Ernst Kals ( 2. August 1905 in Glauchau, Sachsen – 8. November 1979 in Emden ) versenkt worden war. 31 Besatzungsmitglieder des Handelsschiffes kamen dabei ums Leben. Die HMCS MONTGOMERY konnte in der Nacht vom 16. zum 17. Januar sechs Besatzungsmitglieder aus dem Nordatlantik retten und bei St. John, Neufundland an Land bringen. Von dort aus fuhr das Kriegsschiff nach Halifax und unterzog sich einer intensiven Überholung. Nach Abschluss der Arbeiten war die HMCS MONTGOMERY ein Teil der Eskorte für den kanadischen Truppentransport NA 003. Am 11. Februar wurde dieser in Halifax übernommen und am 19. Februar im Hafen von Clyde übergeben. Der Zerstörer blieb für einige Tage in Clyde und legte erst am 3. März zusammen mit dem Schiffskonvoi ON 072, bestehend aus 17 Handelsschiffen, in dem schottischen Hafen ab und begleitete die Schiffe zuerst bis nach Island, wo sie am 16. März ankamen und von dort aus erreichte man dann zwei Tage später die Position vor Halifax, wo der Konvoi aufgelöst wurde. Am 24. März verließen 25 Handelsschiffe, aus dem Konvoi SC 076, Halifax. Die HMCS MONTGOMERY übergab am 28. März vor Island den Konvoi an die nächsten Sicherungsschiffe. Der Zerstörer blieb in den isländischen Gewässern und begann in den folgenden Tagen mit Anti-U-Boot Patrouillen. Doch schon am 1. April erreichte der Schiffskonvoi ON 078, bestehend aus 27 Handelsschiffen, von den britischen Inseln kommend, Island. Das Kriegsschiff eskortierte die Frachter bis nach Halifax, wo sie am 9. April anlegten. Nach dem bunkern von Treibstoff und Proviant begann der Zerstörer vor der kanadischen Küste zu patrouillieren. Am 20. April legte das Kriegsschiff in Halifax ab und eskortierte den Schiffskonvoi HX 186 bis nach Reykjavik, wo die Schiffe am 23. April anlegten. Drei Tage später wurde der Schiffskonvoi ON 086, bestehend aus 45 Handels- und Frachtschiffe, übernommen und bis in die kanadischen Gewässer geleitet. Nach einigen dringend notwendig gewordenen Reparaturen übernahm die HMCS MONTGOMERY am 14. Mai den Schiffskonvoi SC 084, bestehend aus 45 Handels- und Frachtschiffen, und eskortierte diesen bis nach Island, wo er am 17. Mai übergeben wurde. Erst am 22. Mai erschien der Schiffskonvoi ON 094 bestehend aus 30 Handelsschiffen. Die Fahrt bis nach Halifax dauerte bis zum 25. Mai, aber die HMCS MONTGOMERY musste noch bis zum folgenden Morgen bei Nachzüglern bleiben und diese vor den Angriffen deutscher U-Boote beschützen. Der Zerstörer fuhr nun nach Boston, Massachusetts und beteiligte sich ab dem 29. Mai an der Sicherung des Schiffskonvois BX 021 bis Halifax. Dort legten die Schiffe am 31. Mai an. Erst ab dem 7. Juni musste der Schiffskonvoi XB 024 nach Boston sicher geleitet werden, wo sie am 9. Juni anlegten. Schon am folgenden Tag lief der Zerstörer mit den Schiffen des Konvois BX 024 aus und erreichte am 12. Juni Halifax. Die HMCS MONTGOMERY kehrte daraufhin nach Boston zurück und übernahm dort am 17. Juni die Eskorte über den Konvoi BX 025. Die Schiffe erreichten am 20. Juni die kanadischen Gewässer von Neufundland. Erst am 28. Juni konnte der Zerstörer wieder auslaufen und eskortierte zusammen mit anderen Kriegsschiffen den Konvoi XB 027. Man erreichte am 30. Juni Boston. Umgehend begann man mit der Verladung des dringend notwendig gewordenen Kriegsmaterials. Schon am 2. Juli legte der Schiffskonvoi BX 027 in Boston ab und fuhr zwei Tage später in den Hafen von Halifax ein. Hier stand schon der Konvoi XB 028 bereit und lief am folgenden Tag aus. Unter anderem sicherte die HMCS MONTGOMERY diesen Schiffskonvoi bis nach Boston, wo die Handelsschiffe am 7. Juli anlegten. Gleich nach dem Abschluss der Verladung legten die Schiffe des Konvois BX 028 wieder ab und fuhren, gesichert durch das Kriegsschiff, nach Halifax. Hier beteiligte sich der Zerstörer am 12. Juli an der Sicherung des Konvois XB 029. Die Schiffe legten am 14. Juli in Boston an. Am nächsten Tag lief das Kriegsschiff mit dem Konvoi BX 029 wieder aus und erreichte am 17. Juli Halifax. So fuhr die HMCS MONTGOMERY bis Anfang September zwischen Boston und Halifax hin und her. Dabei wurden von Halifax nach Boston, vom 26. bis 28. Juli der Konvoi XB 031, vom 2. bis 4. August XB 032, vom 9. bis 11. August XB 033, vom 23. bis 25. August XB 035, vom 30. August bis 1. September XB 036 und vom 6. bis 8. September XB 037 sowie zwischen Boston und Halifax vom 30. Juli bis 1. August BX 031, vom 5. bis 7. August BX 032, vom 14. bis 16. August BX 033, vom 2. bis 4. September BX 036 und vom 9. bis 11. September BX 037, Schiffskonvois eskortiert. Mit diesem letzten Konvoi wird auch diese Route eingestellt und den Zerstörer gliederte man wieder in den atlantischen Geleitdienst ein. Der erste Schiffskonvoi, der von der HMCS MONTGOMERY nun eskortiert werden soll, ist ON 127, bestehend aus 32 Handelsschiffen, die von der Eskortier Gruppe C 4, bestehend aus den kanadischen Zerstörern HMCS ST CROIX ( I81 ), ehemals USS McCOOK ( DD-252 ), HMCS OTTAWA ( H60 ) und den Korvetten HMCS AMHERST ( K148 ), HMCS ARVIDA ( K113 ), HMCS SHERBROOKE ( K152 ) und die britische Korvette HMS CELANDINE ( K75 ), begleitet wurden. Doch über diesem Schiffskonvoi lag kein guter Stern. Auf den Sicherungsschiffen fielen die Radargeräte aus. Diese waren somit fast blind und man konnte nur den Ausguck mit mehr Männern verstärken, um nach feindlichen U-Booten zu suchen. Ab dem 9. September hielt U-584, Kommandant Kapitänleutnant Joachim Deecke ( 29. Juni 1912 in Lübeck – 31. Oktober 1943 auf U-584 im Nordatlantik ), Fühlung zu dem Schiffskonvoi, der ab diesem Tag von Island aus in Richtung der kanadischen Gewässer fuhr. Doch die Fühlung reist in der Nacht ab und kann erst am Nachmittag des folgenden Tages wiedergewonnen werden. Um 16:31 Uhr geht U-96, Kommandant Oberleutnant zur See Hans-Jürgen Hellriegel ( 16. Juni 1917 in Berlin – Wilmersdorf – 2. Juli 1944 südwestlich von Teneriffa auf U-543 ) zu einem Unterwasserangriff über und es werden vier Torpedos auf vier Schiffe abgefeuert. Das belgische Frachtschiff SS ELISABETH VAN BELGIE ( 4.241 BRT ) und der norwegische Tanker SS SVEVE ( 6.313 BRT ) werden versenkt. Der britische Tanker SS F. J. WOLFE ( 12.190 BRT ) wird beschädigt und kann später aus eigener Kraft Neufundland erreichen. Das U-Boot kann am folgenden Abend das portugiesische Segelschiff DELAES ( 415 BRT ) mit Artillerie versenken. In der Nacht zum 11. September greifen den Schiffskonvoi die U-Boote des Wolfsrudels „Vorwärts“ nacheinander an. So torpediert U-659, Kommandant Kapitänleutnant Hans Stock ( 2. August 1915 in Lahr, Baden – 4. Mai 1943 auf U-659 westlich Kap Ortegal, Spanien ) den britischen Tanker SS EMPIRE OIL ( 8.029 BRT ). Das Schiff wird schwer beschädigt, sinkt aber nicht. U-659 wird daraufhin durch eine Korvette angegriffen und muss beschädigt das Einsatzgebiet verlassen. U-584 versenkt wenige Stunden später den Tanker. Außerdem konnte das deutsche U-Boot den norwegischen Frachter SS HINDANGER ( 4.884 BRT ) so schwer beschädigen, das dieser nur noch von der HMCS AMHERST versenkt werden konnte. U-404, Kommandant Kapitänleutnant Otto von Bülow ( 16. Oktober 1911 in Wilhelmshaven – 5. Januar 2006 in Hamburg ), kommandierte in der Bundesmarine von 1959 bis 1962 den Zerstörer Z 6, torpedierte den norwegischen Tanker SS MARIT II ( 7.417 BRT ), dieser wurde getroffen, sank aber nicht. Der Tanker konnte aus eigener Kraft sein Ziel erreichen. Ebenso erging es dem norwegischen Tankschiff SS DAGHILD ( 9.272 BRT ). U-608, Kommandant Oberleutnant zur See Rolf Struckmeier ( 27. Juli 1916 in Obernkirchen, Schaumburg – ? ), torpedierte am 12. September gegen 3:00 Uhr den britischen Frachter SS HEKTORIA ( 13.797 BRT ) und gegen 5:00 Uhr den britischen Frachter SS EMPIRE MOONBEAM ( 6.894 BRT ). Beide Schiffe waren Nachzügler und sanken. U-218, Kommandant Kapitänleutnant Richard Becker, ( 21. Februar 1911 in Altona – 28. Juni 2000 Hamburg ) torpedierte den norwegischen Tanker SS FJORDAAS ( 7.361 BRT ). Das Schiff wird getroffen, kann aber aus eigener Kraft nach Clyde zurückkehren. Am 13. September kann U-594, Kommandant Oberleutnant zur See Friedrich Mumm ( 15. Januar 1915 in Pahlen, Nord-Dithmarschen – 4. Juni 1943 auf U-594 westlich von Gibraltar ), kann den Nachzügler SS STONE STREET ( 6.074 BRT ), der unter panamaischer Flagge fuhr, versenken. Ab dem 14. September erreichen Kriegsschiffe der Western Local Escort Force zur Sicherung des Schiffskonvois ON 127 ein. Mehrere U-Boote werden abgedrängt, doch U-91, Kommandant Kapitänleutnant Heinz Walkerling ( 19. Mai 1915 in Kiel – 16. September 2001 in Mühlheim ) kann den kanadischen Zerstörer HMCS OTTAWA versenken. Die HMCS MONTGOMERY erreichte am 18. September die Nachzügler des Geleitzuges ON 127 und eskortierte diese bis nach St. Johns, Neufundland, wo sie am 20. September einliefen. Schon am 24. September lief der Zerstörer erneut aus und übernahm zusammen mit den Kriegsschiffen der Escort Group B 4 bis zum 27. September die Sicherung des Konvois HX 209, bestehend aus 31 Frachtschiffen. Wegen Sturm, starkem Regen und Hagelböen kommen die auf der Lauer liegenden deutschen U-Boote nicht heran. Erst ab dem 3. Oktober erhalten sie Fühlung. Die HMCS MONTGOMERY kehrte am 27. September nach Halifax zurück und beteiligte sich ab dem 4. Oktober an der Sicherung von HX 210. Der Zerstörer verlässt am 7. Oktober bei Island den Schiffskonvoi und übernimmt hier ab dem 10. Oktober ON 134. Bis zum 14. Oktober behielt das Kriegsschiff die Sicherung. Anschließend übernahm es ab dem 28. Oktober ON 138 und sicherte die Frachtschiffe bis zum 31. Oktober auf ihrer Fahrt. Ab dem 2. November folgte der Schiffskonvoi ON 140. Dieser Schiffskonvoi war im Visier deutscher U-Boote, wurde aber nicht angegriffen da man lieber ostgehende Konvois angreifen wollte. Die HMCS MONTGOMERY erreichte am 7. November mit allen Frachtschiffen Halifax. Von dort lief am 11. November der Schiffskonvoi HX 215 aus. Der Zerstörer verlässt am 14. November diesen und übernimmt am 20. November SC 110 und verlässt ihn vier Tage später. Das Kriegsschiff übernimmt dann am 2. Dezember HX 217, bestehend aus 33 Frachtschiffen und gesichert durch die Escort Group B 6 mit dem britischen Zerstörer HMS FAME ( H78 ), dem polnischen Zerstörer ORP BURZA, der britischen Korvette HMS VERVAIN ( K190 ), den norwegischen Korvetten HNoMS POTENTILLA ( K214 ), HNoMS ROSE ( K102 ) und HNoMS EGLANTINE ( K197 ) und dem mit HF/DF ausgerüsteten Rettungsschiff PERTH. Die HMCS MONTGOMERY schießt am dem 6. Dezember Leuchtgranaten ab und kann so mehrere deutsche U-Boote ablenken. Der Zerstörer verlässt ihn am 7. Dezember den Schiffskonvoi, der am 8. Dezember durch U-524, Kommandant Kapitänleutnant Walter Freiherr von Steinacker ( 25. März 1917 in Berlin – 22. März 1943 auf U-524 südlich von Madeira ) den britischen Tanker SS EMPIRE SPENSER ( 8.194 BRT ) versenken kann. Die HMCS MONTGOMERY beteiligte sich ab dem 13. Dezember an der Sicherung des westwärts laufenden Schiffskonvoi ON 151 und verließ diesen am 18. Dezember wieder. Der Zerstörer verließ nun sein Einsatzgebiet und fuhr nach Charleston, South Carolina. Hier unterzog sich das Kriegsschiff dringend notwendig gewordenen Reparaturen und einer Überholung. Anfang Februar 1943 kehrte die HMCS MONTGOMERY zu ihrer Western Local Escort Group zurück. Sofort begibt sich der Zerstörer auf Station und beteiligt sich ab dem 10. Februar an der Eskorte des Schiffskonvois SC 119, der von der EG B1 gesichert wurde. Dieser Schiffskonvoi weicht nach Norden bis an die Eiszone aus und umgeht so die deutschen U-Boote, die unter dem Operationsnamen „Ritter“, auf der Lauer liegen. Am 14. Februar verlässt die HMCS MONTGOMERY den Konvoi und eilt dem Schiffskonvoi SC 120 entgegen, der von den Kriegsschiffen der EG B7 Group gesichert wurde. Der Schiffskonvoi fuhr über Island aus nach Westen an die kanadische Küste. Auch mit diesen Schiffen wird ab dem 21. Februar eine nördlichere Route benutzt, um die deutschen U-Boote zu umgehen. Der Zerstörer verlässt am 24. Februar den Konvoi. Weiter südlich war es zu einer Schlacht gekommen. Die deutschen U-Boote der Gruppe „Ritter“ trafen auf den Schiffskonvoi ON 166, der einen südlichen Kurs eingeschlagen hatte, um diese auf der Lauer liegenden U-Boote zu umgehen. In dem Schiffskonvoi befanden sich 40 Frachtschiffe und 9 Nachzügler, die von der Sicherungsgruppe A 3 eskortiert wurden. Die Schlacht begann schon ab dem 20. Februar und dauerte fünf Tage. U-628, Kommandant Oberleutnant zur See Heinrich Hasenschar ( 27. September 1916 in Höringhausen, Sauerland – 3. Juli 1943 auf U-628 nordwestlich von Kap Ortegal, Neufundland ), hatte bis zum 25. Februar schon drei Abschüsse zu verzeichnen. An diesem Tag sichtete um 8:17 Uhr Hasenschar erneut die Schiffe des Konvois, diese befanden sich rund 340 Seemeilen vor Cape Race, Neufundland, und lässt einen Fächer von vier Torpedos abfeuern. Das U-Boot musste anschließend sofort abtauchen, da Sicherungsschiffe die Position lokalisiert hatten. Mindestens einer der Torpedos traf den britischen Frachter SS MANCHESTER MERCHANT ( 7.264 BRT ). Dieses Schiff sank schon nach neunzig Sekunden nach dem Treffer. Eines der Kriegsschiffe, das auf das deutsche U-Boot zueilte war die HMCS MONTGOMERY. Zusammen mit der kanadischen Korvette HMCS ROSTHERN ( K69 ), das Schiff gehörte zur Sicherungsgruppe, konnten der Kapitän, 26 Besatzungsmitglieder und 4 Artilleristen aus dem Wasser gerettet werden. Durch den Torpedoangriff starben von der SS MANCHESTER MERCHANT 30 Besatzungsmitglieder und 6 Artilleristen. Die HMCS MONTGOMERY und die kanadische Korvette brachten die Überlebenden an Land bei St. John´s. Der kanadische Zerstörer wurde ab dem 9. März dem Schiffskonvoi ON 169, gesichert durch die Kriegsschiffe der Eskortier Gruppe B 4, zugeteilt. Schwere See machte den Schiffen zu schaffen und mehrere Frachter wurden von dem Geleitzug getrennt. Am 11. März sichtete U-621, Kommandant Oberleutnant zur See Max Kruschka ( 7. Mai 1919 in Schleswig – 12. April 1948 auf dem Fischerkutter „SENATOR PREDOHL“ ), den britischen Frachter SS BARON KINNAIRD ( 3.355 BRT ) und torpediert den Nachzügler. Erst nach mehreren Fehlschüssen wird das Schiff getroffen, sinkt aber nicht, obwohl auf beiden Seiten sich große Löcher befanden. Auch durch den Beschuss mit der Kanone von dem U-Boot kann das Frachtschiff nicht versenkt werden. U-621 muss abdrehen. Die SS BARON KINNAIRD sinkt erst am 12. März um 10:54 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt gibt es schon keine Überlebenden mehr an Bord des Frachtschiffes. Alle 36 Besatzungsmitglieder und 6 Artilleristen sind tot. Die anderen Schiffe des Konvois wurden in diesen Tagen von deutschen U-Booten gesichtet, kamen aber nicht mehr heran um anzugreifen. Die HMCS MONTGOMERY verlässt am 12. März den Schiffskonvoi und beteiligte sich vom 29. März bis zum 2. April an der Sicherung von SC 124. Die Frachtschiffe können ungehindert den deutschen U-Booten aus den Gruppen „Seeteufel“ und „Seewolf“ ausweichen. Noch am 2. April übernimmt der kanadische Zerstörer den Schiffskonvoi ON 175, gesichert von der Escort Group A 3, und kann diesen bis zum 8. April sicher an die auf Lauer liegenden deutschen U-Boote vorbeibringen. Am 13. April stößt die HMCS MONTGOMERY zu dem Schiffskonvoi ON 176, bestehend aus 46 Frachtschiffen, gesichert durch EG B4. Dieser Konvoi war am Vortag von deutschen U-Booten der Gruppe „Adler“ angegriffen worden. Dabei wurde durch U-188, Kommandant Kapitänleutnant Siegfried Lüdden ( 20. Mai 1916 in Neubrandenburg – 13. Januar 1945 in Kiel ), der britische Zerstörer HMS BEVERLEY ( H64 ), ehemals USS BRANCH ( DD-197 ), und durch U-404, Kommandant Kapitänleutnant Otto von Bülow, der britische Frachter SS LANCASTRIAN PRINCE ( 1.914 BRT ) versenkt. Es gab keine Überlebenden. Die HMCS MONTGOMERY eskortierte den Schiffskonvoi bis zum 17. April. Dann erfolgte vom 16. bis zum 22. Mai die Eskorte für den Konvoi ON 182, vom 32. Mai bis zum 6. Juni der Konvoi HX 242, vom 10. bis zum 13. Juni der Konvoi ON 187, vom 8. bis zum 14. Juli der Konvoi HX 247, vom 18. bis zum 21. Juli der Konvoi ON 192, vom 25. bis zum 26. Juli der Konvoi HX 249 und vom 4. bis zum 7. August der Konvoi ON 194. Alle diese Schiffskonvois können ungehindert den Nordatlantik überqueren, da zu diesem Zeitpunkt keine deutschen U-Boote in diesem Gebiet operieren. Ebenso unbehelligt kann der kanadische Zerstörer vom 14. bis zum 20. August den Schiffskonvoi HX 252, vom 22. bis zum 25. August den Schiffskonvoi ON 197, vom 6. bis zum 7. September den Konvoi SC 141, vom 7. Bis zum 9. September den Konvoi ON 199 südlich um Island herumführen. Vom 16. bis zum 22. September beteiligte sich die HMCS MONTGOMERY an der Sicherung des Schiffskonvois HX 257. Die Schiffe schaffen es unbemerkt an den sich positionierenden deutschen U-Booten vorbei zu schleichen. Genauso ergeht es dem Schiffskonvoi ON 202, gesichert durch EG C 2, der an der Gruppe „Leuthen“, eine Gruppe von 21 deutschen U-Booten, ungesehen vorbeikommt. Die HMCS MONTGOMERY beteiligte sich vom 25. bis zum 28. September an der Sicherung des Schiffskonvois. Der kanadische Zerstörer übernahm dann im Gebiet südlich von Island die Sicherung des Schiffskonvois SC 144 vom 11. bis zum 15. Oktober, gesichert von der Escort Group B 1 und ab dem 22. Oktober die Eskorte über den Schiffskonvoi ONS 20, bestehend aus 52 Transportschiffen, die von der 4. Support Escort Group und ab dem 18. Oktober zusätzlich von der Escort Group B 7 als Unterstützung gesichert wurden, und blieb bis zum 26. Oktober. Dieser Konvoi war ab dem 16. Oktober das Ziel der deutschen U-Boot Gruppe „Schlieffen“. Allerdings ist noch eine Luftsicherung durch Liberator Flugzeuge über dem Konvoi. Diese Sicherung kann erfolgreich den Angriff der U-Boote zusammen mit den Kriegsschiffen der Escort Group B 7 abwehren und dabei mehrere versenken. Die HMCS MONTGOMERY wird nun wieder nach Halifax beordert und übernimmt von hier ab die Sicherung des Schiffskonvois XB 080. Die Schiffe verlassen am 26. Oktober Halifax. Zwei Tage später kann der kanadische Zerstörer den Konvoi beruhigen, dessen Schiffe am 29. Oktober wohlbehalten ihr Ziel in Boston erreichten. Der Zerstörer fuhr nach Halifax zurück. Hier stellte man den Geleitzug SC 146 zusammen. Am 6. November legte der Konvoi, gesichert von der Escort Group B 3, und die HMCS MONTGOMERY ab. Der Zerstörer verließ am 9. November die Transportschiffe und fuhr wieder nach Island. Von hier aus beteiligte sich das Kriegsschiff vom 17. bis zum 22. November an der Sicherung des Schiffskonvois ONS 022, der wohlbehalten Halifax erreichte. Noch am selben Tag verließ die HMCS MONTGOMERY Halifax und eskortierte die Schiffe aus dem Konvoi XB 084 bis nach Boston. Dort liefen sie am 23. November im Hafen ein. Der kanadische Zerstörer kehrte anschließend nach Halifax zurück und übernahm am 2. Dezember den Schiffskonvoi SC 148. Die Transportschiffe legten an diesem Tag ab. Der Zerstörer verließ den Konvoi am 6. Dezember. Für ihn war das die letzte Eskorte von Schiffskonvois. Die HMCS MONTGOMERY kehrte nach Halifax zurück. Hier lag der Frachter SS SPRUCE LAKE von der Bowater Lloyd Company, der zu den britischen Inseln begleitet werden musste. Auf dem Weg dorthin wurde der Zerstörer nach Horta auf den Azoren umgeleitet. Hier warteten die Überlebenden des Zerstörers HMS HURRICAN ( H06 ). Der britische Zerstörer war an der Sicherung des kombinierten Konvois OS 62 und KMS 36 beteiligt. Am 24. Dezember wurde das Kriegsschiff nordöstlich der Azoren durch einen akustischen Torpedo, der von U-415, Kommandant Kapitänleutnant Kurt Neide ( 8. Juli 1916 in Kiel – 22. September 1980 ), abgefeuert worden war, schwer beschädigt. Drei Mannschaftsmitglieder kamen dabei ums Leben. Nachdem die Überlebenden an Bord der HMCS MONTGOMERY waren, ging die Fahrt zu den britischen Inseln weiter. Drei Tage später wurde das Ziel erreicht und die Mannschaft des britischen Zerstörers ausgeschifft. Der kanadische Zerstörer fuhr entlang der britischen Inseln weiter, unterzog sich bei Clyde einer Überholung und legte an der englischen Ostküste im Tyne River an. Hier integrierte man das Kriegsschiff ab dem 23. Februar 1944 in den Reservestatus. Dann stellte man noch im selben Jahr den Zerstörer außer Dienst und strich ihn von der Royal Navy Liste. Am 21. März 1945 verkaufte man den Schiffskörper an Clayton & Davie zum Verschrotten. Ab dem 10. April befand sich dann das Schiff im Schlepptau und wurde zur Breaker Yard in Dunston am Tyne gebracht.    


USS WICKES ( DD-75 )
Commanding Officer
 

LCDR John Sherman Barleon     31. Juli 1918 – 19. September 1919
LCDR William Frederick Halsey, Jr.     19. September 1919 – 15. November 1920 (später FADM)
LCDR Robert Emmett Rogers    15. November 1920 – 10. Oktober 1921
LT Osborne Bennett Hardison    10. Oktober 1921 – 15. Mai 1922 (später VADM)
Außerdienststellung     15. Mai 1922 – 26. April 1930
CDR Henry Thomas Markland    26. April 1930 – 19. Juni 1931
LCDR Henry Poynter Burnett        19. Juni 1931 – 1. Juni 1933
LCDR Ralph Underhill Hyde      1. Juni 1933 – 24. Juni 1936
LCDR Donald Rex Tallman        24. Juni 1936 – 6. April 1937
Außerdienststellung   6. April 1937 – 30. September 1939
LCDR Charles Joseph Stuart    30. September 1939 – 23. Oktober 1940

Unter britischem Kommando

CDR Henry Freston Nash   23. Oktober 1940 – 28. Februar 1941
LCDR William Lavallin Puxley    28. Februar 1941 – 23. Januar 1943
LT Kenneth Innes Hamilton   23. Januar 1943 – Anfang 1944
LT Robert Harrison   Anfang 1944 – 16. Mai 1944
LT John Harry Fowler   16. Mai 1944 – Ende 1944


Am 3. Oktober 1938 lag die USS WICKES in der Marinebasis San Diego, Kalifornien

USS WILEY ( DD-597 )

USS WILEY ( DD-597 )

Biografie

William Wiley

war ein Seemann in der US Navy und diente während des Ersten Barbary Krieges

William Wiley trat am 2. April 1803 in die US Navy ein und wurde an Bord des Schoners USS ENTERPRISE ( 1799 ) versetzt der zum Mittelmeergeschwader gehörte. Schon in dem ersten Dienstjahr beförderte man ihn zuerst zum Bootsmann und danach zum Bootsmannsmaat. Noch bevor die gewagte Aktion von Lieutenant Stephen Decatur, Jr. ( 5. Januar 1779 – 22. März 1820 ) begann ernannte man Wiley zum Quartiermeister. Am 16. Februar 1804 nahm er an der Eroberung der amerikanischen Fregatte USS PHILADELPHIA ( 1799 ) im Hafen von Tripolis neben mehreren anderen Freiwilligen teil. Diese Wagemutigen Männer enterten von der Ketsch USS INTREPID aus auf die Fregatte und machten die Piratenbesatzung nur mit Schwertern und Tomahawks nieder. Dann zündeten sie das Schiff an und hielten mit ihren Musketen die Piraten fern die zum löschen der Fregatte übersetzen wollten. Bald danach versetzte man Wiley an Bord der Brigg USS SCOURGE ( 1804 ). Ab dieser Zeit endet die weitere Dokumentation seines Lebens.


USS WILEY ( DD-597 )

Schiffsbiografie

Die USS WILEY ( DD-597 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Seaman William Wiley benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertvierzehnte Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington wurde am 10. August 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Charlotte M. Wiley ( 8. Mai 1902 – 12. Mai 1975 ), Ehefrau von Vizeadmiral Herbert Victor Wiley a.D. ( 16. Mai 1891 in Wheeling, Livingston County, Missouri – 28. April 1954 in Pasadena, Los Angeles County, Kalifornien ), taufte am 25. September 1944 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Benjamin Rprince Field III ( 22. Juni 1908 – 1. Februar 1999 ) stellte am 22. Februar 1945 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Bis Ende April 1945 führte die USS WILEY in den Gewässern vor der amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien seine Erprobungs- und Ausbildungsfahrt durch. Anschließend kehrte der Zerstörer nach Bremerton zurück und musste sich in der Puget Sound Naval Shipyard einer genauesten Überprüfung unterziehen. Am 19. Mai verließ das Kriegsschiff Port Angeles, Washington und fuhr zu der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Die USS WILEY lief am 26. Mai in den dortigen Hafen ein. In den Gewässern vor der Hawaiianischen Insel Oahu trainierte der Zerstörer die folgenden drei Wochen. Erst am 13. Juni verließ der Zerstörer die Gewässer und eskortierte auf dem Weg zu den Philippinen den Geleitflugzeugträger USS CAPE GLOCESTER ( CVE-109 ). Beide Schiffe erreichten einen Monat später, am 13. Juli, die San Pedro Bay, Leyte, Philippinen. Noch am selben Tag ging die Fahrt zur philippinischen Insel Luzon weiter. Beide Kriegsschiffe erreichten am 15. Juli die Subic Bay. Hier blieb die USS WILEY und operierte in den philippinischen Gewässern bis zum Ende der ersten Augustwoche. Am 9. August stach der Zerstörer wieder in See und beteiligte sich an der Eskorte einer kleinen Gruppe von Tankern bis nach Okinawa. Dort erlebte das Kriegsschiff am 15. August das Ende des Zweiten Weltkrieges im Pazifik durch die bedingungslose Kapitulation Japans. Von Okinawa aus fuhr die USS WILEY vor die chinesische Küste. Hier schloss sich der Zerstörer an den Operationen der nordchinesischen Truppen an. Es war ein unerbittlicher Kampf um die Vorherrschaft zwischen den kommunistischen und nationalistischen Truppen in den strategisch wichtigen nördlichen Provinzen entbrannt, die einst von den Japanern besetzt gehalten worden waren. In den folgenden drei Monaten führten diese Friedenssicherungen den Zerstörer nach Dairen, Port Arthur, Chefoo, Tsingtao und Chinwangtao. Das Kriegsschiff zerstörte schwimmende japanische Seeminen mit ihren Kanonen und beteiligte sich an der Sicherung der amerikanischen Kreuzer aus der Kreuzer Division 6. Am 8. September sicherte die USS WILEY sowie die Kreuzer eine anlandende amerikanische Friedenstruppe bei Jinsen, Korea. Man löste den Zerstörer wenige Tage später von der Sicherung der Kreuzer ab und gliederte das Kriegsschiff am 12. Oktober in eine Task Force in der sich schnelle Truppentransporter für eine Operation im Golf von Pohai befanden. In der zweiten Oktoberhälfte diente die USS WILEY als Sicherungsschiff für die Flugzeugträger USS ANTIETAM ( CV-36 ) und USS BOXER ( CV-21 ) und als Rettungsschiff für abgestürzte Piloten, während diese routinemäßige Flugoperationen über dem Gelben Meer durchführten. Man zog den Zerstörer am 18. November von dort ab und er fuhr in die nordöstlichen Gewässer Chinas. Hier im Hafen von Taku lag der Schwere Kreuzer USS SAN FRANCISCO ( CA-38 ) vor Anker. Vier Tage später verließ die USS WILEY wieder den Hafen und fuhr nach Jinsen. Hier nahm der Zerstörer Passagiere und Post an Bord und fuhr über Shanghai und Tsingtao nach Taku. In jedem Hafen gingen Passagiere von Bord und der Zerstörer erreichte am 30. November wieder Jinsen. Bis in den Dezember hinein blieb das Kriegsschiff im Fernen Osten und fuhr dann über Guam, Nördliche Marianen und dem Atoll Eniwetok, Marshall Islands nach Pearl Harbor. Nach dem bunkern von frischem Treibstoff ging die Fahrt an die US Westküste weiter. Am 3. Januar 1946 legte die USS WILEY im Hafen von San Francisco, Kalifornien an. Hier erhielt der Zerstörer am 11. März seinen Inaktivierungsbefehl. Das Kriegsschiff wechselte dafür nach San Diego. Hier stellte man den Zerstörer am 15. Mai 1946 außer Dienst und versetzte ihn in die Pazifikreserveflotte. In dieser blieb das Schiff, während die US Navy sich an vielen Kriegen auf dem Erdball beteiligte. Den Namen USS WILEY ( DD-597 ) strich man am 1. Mai 1968 von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 2. April 1970 an die National Metal and Steel Corporation in Terminal Island, Los Angeles, Kalifornien zum Verschrotten.    


USS WILEY ( DD-597 )
Commanding Officer
 

CDR Benjamin Prince Field III    22. Februar 1945 – 9. August 1946