USS WOODBURY ( DD-309 )

USS WOODBURY ( DD-309 )

Biografie

Levi Woodbury
* 22. Dezember 1789 in Francestown, Hillsborough County, New Hampshire
† 4. September 1851 in Portsmouth, New Hampshire
War ein US-amerikanischer Jurist und Politiker, Gouverneur von New Hampshire, Marineminister, Finanzminister sowie Richter am Supreme Court oft he United States

Levi Woodbury wurde am 22. Dezember 1789 in Francestown, New Hampshire geboren. Er war das zweite von elf Kindern von Peter Woodbury (* 9. Januar 1767 in Beverly, Essex County, britische Kolonie Massachusetts; † 12. September 1834 in Francestown, Hillsborough County, New Hampshire) und Mary Woodbury Woodbury (* 15. August 1769 in Beverly, Essex County, britische Kolonie Massachusetts; † 31. Dezember 1839 in Francestown, Hillsborough, County, New Hampshire), die 1787 geheiratet hatten. Levi Woodbery begann seine Ausbildung an der Atkinson Academy und studierte dann an dem Dartmouth College, das er 1809 abschloss. Danach studierte er an der Tapping Reeve Law School in Litchfield, Connecticut Rechtswissenschaften. 1812 erhielt er von der New Hampshire Bar Association die Zulassung zum Rechtsanwalt und eröffnete in seiner Heimatstadt Francestown eine Kanzlei. Während seiner Zeit dort schrieb er die Hillsborough Resolves, um die Entscheidungen der Madison-Administration im Krieg von 1812 zu verteidigen. Das markierte den Beginn seines politischen Engagements. Nach der Veröffentlichung dieser Verteidigung erhielt er die Anerkennung, die er brauchte, um 1816 eine Ernennung in den Senat von New Hampshire zu erhalten. Noch im selben Jahr berief man ihn zum Richter am Obersten Gericht von New Hampshire. Dieses Amt übte er von 1817 bis 1823 aus. In dieser Zeit heiratete Levi Woodbury die dreiundzwanzigjährige Elizabeth Williams Clapp (* 25. August 1796 in Portland, Maine; † 9. Juni 1873 in Portsmouth, New Hampshire). Beide hatten sie fünf Kinder. Charles Levi Woodbury (* 22. Mai 1820 in Portsmouth, New Hampshire; † Juli 1898 in Boston, Massachusetts); Mary Elizabeth Woodbury (* 22. August 1821 in Portsmouth, New Hampshire; † 27. Januar 1887 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland), diese heiratete 1846 Montgomery Blair (* 10. Mai 1813 im Franklin County, Kentucky; † 27. Juli 1883 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland) der unter dem US Präsidenten Abraham Lincoln Postminister war; Frances Anstris Woodbury Lowery (* 29. Januar 1823; † 30. Juni 1895 in Washington DC); Virginia Lafayette Woodbury Fox (* 3. August 1824; † 28. Juni 1908), sie heiratete Gustavus Vasa Fox (* 13. Juni 1821 in Saugus, Essex County, Massachusetts; † 29. Oktober 1883 in Lowell, Middlesex County, Massachusetts), der unter US Präsident Abraham Lincoln stellvertretender Marineminister war und dem zu Ehren drei Schiffe bei der US Navy benannt worden waren; und Ellen Carolina Woodbury (* 1828; † 22. September 1909 in Atlantic City, New Jersey). Levi Woodbury war der Ur-, Urgroßvater des Schauspielers Edward Montgomery Clift (* 17. Oktober 1920 in Omaha, Nebraska; † 23. Juli 1966 in New York City). 1823 übernahm Woodbury von Samuel Bell (* 9. Februar 1770 in Londonderry, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 23. Dezember 1850 in Chester, New Hampshire) das Amt des Gouverneurs von New Hampshire. Während der Gouverneurswahl gab es innerhalb der Demokratischen Partei zwei Fraktionen. Die eine wählte Samuel Dinsmoor ( 1. Juli 1766 in Windham, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 15. März 1835 in Keene, New Hampshire) zu ihrem Kandidaten, die andere nicht öffentliche Versammlung wählte Levi Woodbury, der bei der Stichwahl haushoch gewann. Er behielt dieses Amt aber nur für ein Jahr, was für Woodbury ein Misserfolg war. Er versuchte in diesem einen Jahr die Föderalisten und die Demokratischen Republikaner zu versöhnen, was aber nicht gelang. So musste er es an David Lawrence Morril (* 10. Juni 1772 in Epping, Rockingham County, britische Kolonie New Hampshire; † 28. Januar 1849 in Concord, New Hampshire) abgeben. Für ein Jahr war Woodbury dann der Sprecher im Repräsentantenhaus von New Hampshire. 1825 wählte man ihn in seinem Bundesstaat zum Senator, wo er bis 1831 blieb. In dieser Zeit war er Vorsitzender des Handelsausschusses des Senats. Während seiner politischen Karriere bis zu diesem Zeitpunkt wurde er von seinen Kritikern als unabhängig und gemäßigt charakterisiert. Gelehrte zogen später daraus die Schlüsse, dass er Unentschlossen und zögerlich an die Aufgaben heranging. Levi Woodbury war ein zuverlässiger Demokrat und unterstützte den amtierenden US Präsidenten Andrew Jackson (* 15. März 1767 in den Waxhaws; † 8. Juni 1845 nahe Nashville, Tennessee). Dafür ernannte ihn Jackson 1831 zum Marineminister. Woodbury löste den am 12. Mai 1831 scheidenden John Branch (* 4. November 1782 in Halifax, North Carolina; † 3. Januar 1863 in Enfield, North Carolina) in seinem Amt ab und trat es selber am 23. Mau an. Dadurch konnte er seine erneute gewonnene Wahl zum Senator in New Hampshire nicht antreten. Zu Beginn seiner Amtszeit war Woodbury maßgeblich an der Ernennung des Kollegen aus New Hampshire, Edmund Roberts (* 29. Juni 1784 in Portsmouth, New Hampshire; † 12. Juni 1836 in Macau) zum Spezialagenten und Gesandten für den Fernen Osten beteiligt. Woodbury behielt dieses Amt bis zum 30. Juni 1834. Von ihm wird in dieser Zeit keine herausragende Aktivität erwartet. Er übergab es an Mahlon Dickerson (* 17. April 1770 in Hanover, Morris County, britische Kolonie New Jersey; † 5. Oktober 1853 in Succasunna, New Jersey). US Präsident Jackson berief Woodbury noch am selben Tag zum Finanzminister. Er löste Roger Brooke Taney (* 17. März 1777 im Calvert County, britische Kolonie Maryland; † 12. Oktober 1864 in Washington DC) ab. Woodbury wurde vom nachfolgenden US Präsidenten Martin Van Buren (* 5. Dezember 1782 in Kinderhook, Columbia County, New York; † 24. Juli 1862 in Kinderhook, Columbia County, New York) im Amt bestätigt. Er behielt es bis zum 3. März 1841. In der Zeit als Finanzminister setzte Woodbury die Vorarbeiten von Roger Brooke Taney fort und löste, wie es US Präsident Jackson wollte, die Second Bank oft he United States auf. Er bevorzugte wie Jackson das unabhängige Treasury System, also Münzgeld, und kein Papiergeld. Diese Situation rief die Finanzkrise und Panik von 1837 herauf. Das spekulative Vermächtnis der wachsenden Grundstückspreise die erste Finanzkrise in den USA. So stellten am 10. Mai 1837 die Banken in New York City jeglichen Zahlungsverkehr mit Papiergeld ein. Es durfte nur noch mit Hartgeld bezahlt werden. Die Commercial Papers besaßen nicht mehr ihren vollen Nennwert. Die Rezession sollte sieben Jahre anhalten. Woodbury erkannte nach der beginnenden Panik, dass das US-Finanzministerium eine sichere Verwaltung benötigte, nicht von Geschäftsbanken abhängig sein durfte und eigene Mittel bereitstellen musste. Er unterstützte das Gesetz für ein unabhängiges Finanzsystem, das 1840 vom Kongress verabschiedet wurde. Dieses Gesetz hob im folgenden Jahr sein Nachfolger Thomas Ewing, Sr. (* 28. Dezember 1789 im Ohio County, Virginia; † 26. Oktober 1871 in Lancaster, Ohio) wieder auf, aber der Grundstein für ein unabhängiges Finanzsystem war gelegt und schließlich unter US Präsident James Knox Polk (* 2. November 1795 in Pinelle, Mecklenburg County, North Carolina; † 15. Juni 1849 in Nashville, Tennessee ) 1846 gegründet. Levi Woodbury ging nach seiner Ablösung als Finanzminister nach New Hampshire zurück und nahm hier bis 1845 wieder einen Sitz im Senat ein. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1844 unterstützte er, wie auch die Demokraten, die Nominierung von James Knox Polk als nächsten Präsidenten. In diesem Jahr hielt Woodbury auch eine Phi Beta Kappa-Ansprache an seiner Alma Mater, dem Dartmouth College. In dieser Ansprache ging es um die Serie von fünf Landschaftsgemälden von Thomas Coles (* 1. Februar 1801 in Bolton le Moors, Lancashire, England; † 11. Februar 1848 in Catskill, New York) mit dem Titel „The Course of Empire“ Levi Woodbury glaubte, dass es in den Vereinigten Staaten im Gegensatz von Coles Darstellung auf den Gemälden, wo eseinen Aufstieg und Niedergang gab, es nur einen Aufstieg geben würde. Woodbury nahm am 29. Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika teil, der am 4. März 1845 begann. Dies war ein Treffen der Legislative der Bundesregierung, bestehend aus dem Senat und dem Repräsentantenhaus der USA, und trat in Washington DC zusammen. Levi Woodbury war hier der Vorsitzende des US Senatsausschusses für Finanzen. Doch dieses Amt behielt er nur für zehn Tage, der kürzeste Vorsitz den es je gab. Am 20. September 1845 nominierte US Präsident Polk, für den von Joseph Story (* 18. September 1779 in Marblehead, Massachusetts; † 10. September 1845 in Cambridge, Massachusetts) frei gewordenen Sitz im Obersten Gerichtshof der USA, Levi Woodbury. Offiziell nominiert wurde er am 23. Dezember 1845 und der US Senat bestätigte ihn am 3. Januar 1846. 1848 nominierte der Democratic National Convention Woodbury zum Präsidentschaftskandidaten. Seine Unterstützung konzentrierte sich allerdings hauptsächlich auf die Bundesstaaten Neuenglands und verlor die Vorwahlen. Bis zu seinem Tod, am 4. September 1851 in Portsmouth, New Hampshire, blieb er ein Richter am Obersten Gerichtshof. Obwohl er nur sechs Jahre im Amt war, verfasste er wichtige Stellungnahmen für das Gericht in Bezug auf die Verfassungsklausel, die Sklaverei, der Doktrin über politische Fragen und die Handelsklausel.
Man begrub Levi Woodbury auf dem Harmony Grove Cemetery in Portsmouth, Rockingham County, New Hampshire.


USS WOODBURY ( DD-309 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS WOODBURY ( DD-309 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Levi Woodbury benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhunderteinundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 3. Oktober 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Catherine Muhlenburg Chapin (* 12. Februar 1910 in Seattle, Washington; † 11. August 1988 in Oakland, Kalifornien), Tochter des Zeitungsverlegers William Wallace Chapin (* 15. Oktober 1868 in Philadelphia, Pennsylvania; † 7. November 1957 in San Francisco, Kalifornien), taufte am 6. Februar 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Frank Loper Lowe stellte am 20. Oktober 1920 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Sofort begann die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt. Am 22. November stach die USS WOODBURY von San Francisco aus in See und fuhr nach San Diego, Kalifornien ihrem neuen Heimathafen. Dort wurde der Zerstörer am Reserve Dock festgemacht und blieb bis Februar 1921 liegen. So wie diesem Kriegsschiff erging es vielen Schwesterschiffen aus der CLEMSON – Klasse, die während des Ersten Weltkrieges bestellt worden waren, aber wegen der Kürzungen der Gelder und des Personals für die US Navy nach dem Krieg, mussten die Operationen der Kriegsschiffe zu Friedenszeiten ernsthaft eingeschränkt werden. Dementsprechend wurde in der US Navy eine sogenannte „Rotierende Reserve“ eingerichtet, um eine Bereitschaft aufrechtzuerhalten. Im Betrieb hieß dies, dass ein Drittel zum Beispiel der Zerstörer am Pier verbleibt und nur eine Mindestanzahl von Offizieren und Mannschaftsmitgliedern an Bord blieb. Ein weiteres Drittel an Zerstörern war mit der Hälfte der notwendigen Stärke an Offizieren und Mannschaft besetzt und blieb im Hafen an der Boje liegen. Auf dem letzten Drittel der Zerstörer, die volleinsatzfähig waren, wurden die Mannschaften bei regelmäßigen Einsätzen und Operationen auf See ausgebildet. Am 1. Februar 1921 verließ die USS WOODBURY die Reserve Docks und begann in den folgenden Tagen Torpedopraktiken durch. Der Zerstörer lief dazu tagsüber entlang der südkalifornischen Küste mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten, führte seine Operationen durch und kehrte abends in den Hafen zurück. Bis zum Mai blieb das Kriegsschiff hafengebunden. Erst am 14. Juni stach der Zerstörer in See und fuhr nach San Pedro, Kalifornien. Dort beteiligte sich die Mannschaft des Kriegsschiffes an den Konservierungs- und Wartungsarbeiten im Trockendock der Los Angeles Shipbuilding and Dry Dock Company in San Pedro. Zur gleichen Zeit lag hier auch das Schwesterschiff USS WILLIAM JONES ( DD-308 ). An beiden Kriegsschiffen mussten im Trockendock Korrosionsschutz- und Antifouldingfarbe aufgebracht werden. Anschließend fuhr die USS WOODBURY über Los Angeles, Kalifornien und Seattle, Washington nach San Diego zurück und blieb dort bis zum Ende des Jahres liegen. Am 14. Januar 1922 stach das Kriegsschiff zusammen mit den Schwesterschiffen USS NICHOLAS ( DD-311 ), USS S P LEE ( DD-310 )und USS YOUNG ( DD-312 ) in See. Die Zerstörer erreichten am folgenden Tag um 8:20 Uhr Goat Island, die Einfahrt nach San Francisco. In diesem Hafen sollten sich Passagiere an Bord der Kriegsschiffe begeben, die in die Puget Sound Navy Yard in Bremerton, Washington gebracht werden sollten. Am Nachmittag des 18. Januar wurde der Puget Sound erreicht. Die Passagiere schifften sich aus und die vier Zerstörer liefen in die Werft ein, um sich im Trockendock einer geplanten Überholung zu unterziehen. Diese Wartungsarbeiten dauerten bis in den März hinein. Nach einigen Probefahrten stachen die vier Zerstörer am 3. April in See und fuhren in Richtung San Diego. Doch bereits nach wenigen Seemeilen musste diese Kreuzfahrt abgebrochen werden. Die USS NICHOLAS hatte einen Maschinenschaden und musste nach Port Angeles, Washington geschleppt werden. Die Reparaturen an dem Schwesterschiff dauerten nur wenige Tage. Die USS WOODBURY und die USS NICHOLAS nahmen ihre Kreuzfahrt nach Süden wieder auf und erreichten am 8. April San Diego. Der Zerstörer lag bis in den Sommer hinein am Liegeplatz Nummer 35 im Heimathafen und war in dieser Zeit wieder ein Teil der „Rotierenden Reserve“. Von Anfang Juli an bis Ende September beteiligte sich die Mannschaft der USS WOODBURY an wesentlichen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Schwesterschiffen der stillgelegten Destroyer Division 17, die an der folgenden Boje festgemacht waren. In diesen drei Monaten gab es nur zwei Unterbrechungen für die Mannschaft. Das war das Anlegen neben dem Zerstörer Tender USS MELVILLE ( AD-2 ) für eigene Reparaturarbeiten und die Teilnahme an der Beerdigung des verstorbenen Rear Admirals Uriel Sebree (* 20. Februar 1848 in Fayette, Howard County, Missouri; † 6. August 1922 in Coronado, San Diego County, Kalifornien) am 8. August. Ein Teil der Mannschaft nahm an Land an der US Navy Eskorte für den Sarg des Verstorbenen teil. Die USS WOODBURY verließ am 26. September zusammen mit der USS NICHOLAS und der USS YOUNG San Diego und begann mit Schießübungen in den südkalifornischen Gewässern. Nach einer weiteren Reparaturphase durch die Mannschaft des Zerstörer Tenders USS MELVILLE, nahm das Kriegsschiff an einer intensiven Reihe von Schieß- und Torpedoübungen teil. Ende Oktober führte der Zerstörer auch Torpedo-Bergungsarbeiten für die Schlachtschiffe USS IDAHO ( BB-42 ) und USS NEW MEXIKO ( BB-40 ) durch, die ihrerseits Übungen abhielten. Die USS WOODBURY blieb für den Rest des Jahres in San Diego und operierte in den Gewässern vor dem Heimathafen. Erst am 6. Februar 1923 stach der Zerstörer wieder in See. Zu diesem Zeitpunkt waren auch alle Zerstörer aus dem Zerstörer Geschwader 11 und 12 sowie der Zerstörer Tender USS MELVILLE nach Panama unterwegs. Am 8. Februar erreichten die Kriegsschiffe die Magdalena Bay an der Baja California Sur, Mexiko. Hier übernahm die USS WOODBURY von dem Öltanker USS KANAWHA ( AO-1 ) frischen Treibstoff. Am 11. Februar wurden die Panamaischen Gewässer erreicht. Am Nachmittag dieses Tages trafen auch die Schlachtschiffe der Battleship Divisionen 3,4 und 5 ein. Auf dem Weg nach Balboa, Panamakanalzone führten die Kriegsschiffe mehrere Übungen durch. In den folgenden Wochen nahm die USS WOODBURY an dem ersten von der US Navy geplanten Großmanöver teil, dem Flottenmanöver Nummer 1. Dieses Flottenmanöver fand in der Nähe der strategischen Zone des Panamakanals statt und sollte den Verteidigungszustand dieser für die USA äußerst wichtigen Wasserstraße ermitteln. Außerdem wollten die Führungsstäbe eine augenscheinliche Einschätzung der Situation damit ermöglichen, um das Studium von Kriegsplänen zu erleichtern. Die USS WOODBURY nahm an den Übungen als Teil der Angreifenden Streitkräfte teil, die um die Battle Force herum aufgebaut wurde. Die gegnerischen Streitkräfte bestanden aus der Scouting Force, die durch eine Aufteilung der Schlachtschiffe ergänzt wurde. Während einer Phase der Operation, die meisten Schiffe lagen in der Panama Bay vor Anker, fuhr der Truppentransporter USS HENDERSON ( AP-1 ) am 14. März durch die ankernde Flotte. An Bord des Schiffes befand sich der US Marineminister Edwin C. Denby (* 18. Februar 1870 in Evansville, Indiana; † 8. Februar 1929 in Detroit, Michigan), der Chief of Naval Operations Admiral Robert Edward Coontz (* 11. Juni 1864 in Hannibal, Missouri; † 26. Januar 1935 im Puget Sound Naval Hospital, Bremerton, Washington) sowie elf Beamte aus dem Navy Department, acht Senatoren, vierunddreißig Vertreter und 28 Pressevertreter, welche an Bord von Kriegsschiffen gingen. Der zweite Teil des Flottenmanövers begann am 20. März. Auch an diesem Teil des Manövers beteiligte sich die USS WOODBURY. Es wurden Schießübungen, U-Boot-Abwehrübungen und Schutzkontrollen für die Schlachtschiffe durchgeführt. Außerdem war der Zerstörer während einer Langstreckenkampfübung das Ziel für die Kriegsschiffe der Schlachtschiff Division 4. Am 30. März endete das kombinierte 1. Flottenmanöver und der Zerstörer kehrte am 11. April nach San Diego zurück. Erst am 25. Juni stach die USS WOODBURY wieder in See und fuhr zu dem nördlichen Bundesstaat Washington. Die Fahrt führte den Zerstörer über San Francisco nach Tacoma, Washington, wo er am 2. Juli anlegte. Dort nahm ein Teil der Mannschaft an der Parade zum Unabhängigkeitstag in Tacoma teil. Das Kriegsschiff legte am 9. Juli wieder ab und erreichte noch am selben Tag Port Angeles. Fast zwei Wochen lang operierte die USS WOODBURY von diesem Hafen aus und beteiligte sich an mehreren Übungen, taktischen Manövern und Nahkampfpraktiken. Nach dieser Zeit wechselte der Zerstörer nach Bellingham, Washington und später nach Seattle, Washington. Am 27. Juli, um 4:05 Uhr, war die USS WOODBURY bereits wieder unterwegs und hatte ihren Ankerplatz verlassen. Der Zerstörer wechselte zum Ankerplatz der Flotte in der Nähe von Admirality Head. Begleitet wurde das Kriegsschiff von den Schwesterschiffen aus den Zerstörer Divisionen 32 und 33. Vor dem Hafen nahm der US Präsident Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 in Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) am 27. Juli von Bord des Truppentransporters USS HENDERSON aus, eine Flottenschau ab. An dieser waren neben der USS WOODBURY unter anderem auch die Zerstörer USS NICHOLAS, USS S P LEE ( DD-310 ), USS SOMERS ( DD-301 ), USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS PERCIVAL ( DD-298 ) anwesend. Nachdem die Flottenschau abgeschlossen war kehrte die USS WOODBURY zur Übungsroutine zurück und fungierte als Ziel für die Kriegsschiffe aus der Battleship Division 4 während deren Schießübungen. Später führte der Zerstörer taktische Übungen durch, während er die Schlachtschiffe aus dieser Division mit Scheinangriffen überprüfte. Am 4. August durchquerte der Zerstörer den Lake Washington Ship Canal und ankerte im Lake Washington. Dort blieb das Kriegsschiff für über eine Woche liegen. Erst am 13. August brach die USS WOODBURY nach Port Townsend, Washington auf. In Begleitung des Schwesterschiffes USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) übte man dort das Abfeuern von Torpedos und das Schießen mit den Geschützen. Beide Zerstörer machten sich dann azf den Weg zurück nach Seattle und fuhren nach Keyport, Washington im Puget Sound. Am 20. August erreichten sie die Werft Puget Sound Naval Shipyard. Zwei Tage später, um 8:40 Uhr, schiffte sich der Oberbefehlshaber der US Flotte, Admiral Robert Edward Coontz, sein Stab und eine Gruppe von Kongressabgeordneten ein. Mit der Vier-Sterne-Flagge des CinCUS am Mast legte die USS WOODBURY vom Pier 5 in der Puget Sound Naval Shipyard ab und fuhr nach Keyport. Dort schiffte sich Admiral Coontz sowie die anderen Passagiere wieder aus und inspizierten die US Navy Torpedostation. Anschließend begab sich der Admiral und seine Begleiter wieder an Bord des Kriegsschiffes. Die USS WOODBURY brachte diese wieder zur Puget Sound Naval Shipyard, wo der Zerstörer um 11:10 Uhr anlegte und die Passagiere von Bord gingen. Doch bereits zum Mittag kehrte die CinCUS an Bord zurück. Der Zerstörer legte ab und erreichte um 13:10 Uhr das Bell Street Dock in Seattle. Hier schiffte sich Admiral Coontz aus. Er wechseltean Bord des Schweren Kreuzers USS SEATTLE ( CA-11 ). In den folgenden Tagen beförderte die USS WOODBURY aber weitere Mitglieder der CinCUS. So der Stabschef des CinCUS Rear Admiral William Carey Cole (* 23. August 1868 in Chicago, Illinois; † 28. Mai 1935 in Vallejo, Kalifornien) und den Chief og the Bureau of Yards and Docks Rear Admiral Luther E. Gregory. Nachdem der Zerstörer seine Kreuzfahrt in den Gewässern vor dem Bundesstaat Washington abgeschlossen hat, verließ er Port Angeles und fuhr nach Süden. Unterwegs führte das Kriegsschiff taktische Manöver und Übungen mit Schlachtschiffen durch. Am 31. August erreichte die USS WOODBURY die Bucht von San Francisco. Der Zerstörer blieb hier für eine Woche vor Anker liegen. Wenige Tage später trafen weitere Schwesterschiffe aus dem Zerstörer Geschwader 11 ein, in das man die USS WOODBURY integrierte. Am 7. September 1923 erhielt der Kommandant von dem Geschwader den Befehl nach San Diego zu fahren und weitere taktische Übungen unterwegs absolvieren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Führungsschiff war die USS DELPHY ( DD-261 ), auf dem sich der Kommandant des Geschwaders, Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ), befand. Zu dem Geschwader gehörten außerdem noch die Zerstörer USS WOODBURY, USS S P LEE, USS STODDERT, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS NICHOLAS, USS YOUNG, USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS FULLER ( DD-297 ) und USS CHAUNCEY ( DD-296 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen Werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwader Kommandanten zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95°, um in den Santa-Barbara-Kanal einzulaufen, und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen von Point Pedernales, auch als Honda oder Devil´s Jaw bei den Seeleuten bekannt, vor der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren, um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät, die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die tapferen Bemühungen der Besatzung das Schiff zu retten erwiesen sich als erfolglos. Die Besatzung musste am folgenden Tag den Zerstörer verlassen und er musste zum Totalverlust erklärt werden. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Diesen nannte man später „Woodbury Rock“. Freiwillige von dem Zerstörer nahmen vier Taue und schwammen zu diesem Felsen, um den Zerstörer dort zu vertäuen damit er bei schwerer See nicht noch weiter auf die Felsen gepresst werden sollte. Währenddessen befahl Commander William Edgar Eberle, Kommandant der USS WOODBURY, die volle Geschwindigkeit nach achtern zu legen, um wieder freizukommen. Wasser drang in den vorderen Heizraum und überschwemmte den Maschinenraum. Ensign Horatio Ridout, der Ingenieuroffizier im Maschinenraum, versuchte mit seinen Männern die geforderte Leistung zu erbringen. Aber all diese Bemühungen waren ab 22:30 Uhr zunichte gemacht worden nachdem die Energie aufgrund der Überschwemmungen ausfiel. Die See wurde immer kabbeliger. Der Bug der USS WOODBURY wurde rhythmisch angehoben. Die Wellen schlugen immer heftiger gegen das Kriegsschiff. Die vier Taue spannten sich unter dem Druck der Wellen. Commander Eberle gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes. Gut organisiert erreichten die Besatzungsmitglieder Woodbury Rock. Später kamen noch Mannschaftsmitglieder der USS FULLER hinzu. Letztendlich erreichte die gesamte Besatzung der USS WOODBURY ohne Verluste an Menschenleben den Felsen. Das Fischerboot BUENO AMOR de ROMA unter dem Kommando von Kapitän Noceti brachte die Geretteten zur USS PERCIVAL, die unbeschädigt blieb. Den folgenden Zerstörern erging es wie folgt. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen und man versuchte dann Seeleute von der USS YOUNG zu retten. Dabei lief der Zerstörer selber auf Grund und ging verloren. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.

Die USS WOODBURY stellte man am 26. Oktober 1923 offiziell außer Dienst. Den Namen USS WOODBURY ( DD-309 ) strich man am 20. November 1923 von der US Navy – Liste. Gleichzeitig wollte man das Wrack verkaufen. Der dazu ausgehandelte Vertrag mit einer in Santa Monica, Kalifornien ansässigen Bergungsfirma, die Fryn Salvage Company, konnte zwar am 6. Februar 1924 unterzeichnet werden, wurde aber nie vollzogen. Ein weiterer Verkauf an Robert J. Smith aus Oakland, Kalifornien für 147,86 US Dollar wurde zwar am 29. Oktober 1925 registriert, aber ob diese Firma überhaupt einen Versuch unternommen hat, um das Wrack des Zerstörers zu bergen, wurde nicht aufgezeichnet. Bis Ende August 1929 blieb die USS WOODBURY und ihre gestrandeten Schwesterschiffe an Ort und Stelle liegen. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“, das eine Weltumrundung unternahm, konnte an diesem Tag auf ihrem Weg nach Los Angeles genügend Filmmaterial über die Unglücksstelle drehen.


USS WOODBURY ( DD-309 )
Commanding Officer
 

LCDR Frank Loper Lowe 20. Oktober 1920 – 26. September 1921 (später VADM)
CDR Louis Poisson Davis   26. September 1921 – 12. Dezember 1921
LCDR John Calvin Jennings 12. Dezember 1921 – 26. Oktober 1922
CDR William Edgar Eberle 26. Oktober 1922 – 8. September 1923

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