USS BEARSS ( DD-654 )

USS BEARSS ( DD-654 )

Biografie

Hiram Iddings Bearss
* 13. April 1875 in Peru, Indiana
† 28. August 1938 bei einem Autounfall in Columbi City, Indiana
war ein Offizier im US Marine Corps, diente im Philippinisch-Amerikanischen Krieg und im Ersten Weltkrieg

Hiram Iddings Bearss war der Sohn von Frank Wallace Bearss (* 9. August 1846 in Peru, Miami County, Indiana; † März 1942 in Peru, Miami County, Indiana) und Desdemona Bearss (* August 1849 in Indiana; † 1923 in Indiana). Er bevorzugte anstatt dem Vornamen Hiram den Vornamen „Mike“. Ein jeder der ihn mit Hiram rief, konnte zwangsläufig mit einer Tracht Prügel rechnen. Hiram Iddings Bearss konnte seinen Vornamen nicht ausstehen. Er hatte einen Bruder, Braxton, und drei Schwestern, Emmy, Desdemona und Lucy. In seinem Kindesalter hatte Hiram sehr viele Ärger wegen seinem Vornamen. Natürlich schlossen sich unweigerlich Schwierigkeiten in der Schule nicht aus. Seine Eltern hatten viel Verständnis für Hiram aufzubringen. Das Lernen selber in der Schule war für Hiram ein notwendiges Übel. Er machte gerade soviel um seine Ausbildung immer fortsetzen zu können. Im Alter von noch nicht einmal sechs Jahren entdeckte Hiram die Liebe zu Pferden in sich. Er wurde ein guter Reiter und gewann mit sechs Jahren ein Pferderennen. Im Alter eines Teenagers lief Hiram von zu Hause weg, aber einige Wochen später fand ihn sein Vater und brachte Hiram wieder nach Hause. Allerdings musste sein Vater versprechen das Hiram weiterhin für die Pferde sorgen darf. Zusammen mit seiner Liebe zu Pferden war Hiram auch ein guter Sportler. Er spielte Baseball und Football. Der Vater von Hiram schickte ihn an die Vorbereitungsschule die zur Universität von Notre Dame in South Bend, Indiana gehörte. Dort trieb Hiram mit den Lehrern und den Kommilitonen seine Streiche. Doch schon nach den Sommerferien durfte Hiram nicht mehr an diese Schule zurückkehren. Im neuen Schuljahr war er an der Purdue Universität in West Lafayette, Indiana angemeldet. Nur einige Monate hielt man ihn dort aus. Nachdem Hiarms Vater der Depauw University in Greencastle, Indiana eine größere Spende zukommen ließ, akzeptierte man Hiram. Doch im neuen Schuljahr wollte auch diese Universität Hiram nicht wieder aufnehmen. Sein Vater schickte ihn mit seinem Bruder Braxton 1894 auf eine weitere Schule die noch weiter von zu Hause entfernt lag. An die Norwich University in Northfield, Vermont. Dies war eine Militärschule und dort tolerierte man Hirams Streiche und Unruhe überhaupt nicht. Schon nach wenigen Monaten wollte Hiram von der Schule gehen, aber sein Bruder überzeugte ihn zu bleiben. Allerdings gab es an dieser Schule für Hiram auch genug Schwierigkeiten. Er mochte das Tragen der Schuluniform und der Waffe, seine Ausbildung ließ er aber häufig wegfallen. Den Drill Sergeant wollte Hiram schon verprügeln wegen des aussprechen des ungeliebten Vornamens. Zwei Jahre hielt Hiram den Alltag der Schule aus, dann verließ er sie um Abenteuer zu suchen. Am 26. Mai 1898 wurde Hiram Iddings Bearss vorübergehend durch ein Gesetz des Kongresses in das US Marine Corps aufgenommen und erhielt den Rang eines Lieutenants. Hiram diente im Spanisch-Amerikanischen Krieg. Danach diente er an Bord des alten Seitenraddampfers ( 1843 ) der auf den Großen Seen operierte. Hiram entließ man am 21. Februar 1899 in Ehren aus dem Marine Corps. Er erhielt den Rang eines First Lieutenant. Nachdem sich Commodore George Dewey ( 26. Dezember 1837 – 16. Januar 1917 ) weigerte an die Aufständigen unter General Emilio Aguinaldo y Famy ( 22. März 1869 – 3. Februar 1964 ) die Stadt Manila, Philippinen abzutreten, versuchte man Anfang Februar 1899 mit Waffengewalt die Stadt zu erobern. Ein offener Krieg brach zwischen den Philippinos und den Amerikanern aus, die bis dahin befreundete Parteien waren und gemeinsam die spanische Kolonialmacht vertrieben hatten. Am 1. November 1899 versetzte man Bearss nach Cavite, Philippinen wo er in der US Navy Kaserne untergebracht wurde. In dieser Kaserne lebte ein Teil des zweiten regiments des Marineinfanteriebataillons. Diese Männer sollten den Marinestützpunkt in Cavite beschützen. Bearss half der Besatzung die Kontrolle über Olongapo auf Subic Bay zu bekommen und nach und nach die umliegende Landschaft von Aufständigen und Räubern zu säubern. Man beförderte Bearss am 23. Juli 1900 zum Captain. Bis Mitte 1901 waren von Bearss große Anstrengungen durchgeführt worden um Luzon von den Aufständigen zu säubern. Diese wechselten derweil nach Samar über. Im September überrannte eine Rebellenarmee eine amerikanische US Army Kompanie, die in der Kaserne von Balagiga untergebracht war. Man massakrierte, bis auf einen einzigen, sämtliche andere US-Soldaten. Ein Bataillon US Marines unter dem Oberbefehl von Major Littleton Waller Tazewell Waller ( 26. September 1856 – 13. Juli 1926 ) landete am 24. Oktober bei Catbalogan, Samar um die Rebellenarmee zu vernichten. US Marines-Patroullien sowie die von Bearss geführte Strafexpedition entlang der Küste. Man hinterließ brennende Hütten und beschlagnahmte die Nahrungsmittelversorgung der Rebellen. Unter anderem kämpfte Bearss am 17. November 1901 in der Schlacht am Sohoton River auf Samar wo er mit seiner Kolonne ein Lager der Rebellen überfiel und dreißig von denen getötet wurden. Die Aufständischen wurden vertrieben und das zweite Lager zerstört. Ein Pulvermagazin sowie 40 Bambuskanonen und eine große Menge an Nahrungsmitteln wurden von den Marines gefunden und verbrannt. Für seinen dort gezeigten Heldenmut bekam Bearss die Medal Of Honor verliehen. Im folgenden Jahr wurden in den Küstendörfern aggressive Razzien durchgeführt und so auch dort die Rebellen vertrieben. Ab Mitte Mai 1902 zahlte sich die gezeigte Mühe aus und die Marines konnten sich wieder ihrer Routine in Friedenszeiten widmen. Am 19. Juni 1902 versetzte man Bearss an die US Marines Kaserne in Mare Island, Kalifornien. Nach seinem Urlaub erhielt Bearss seinen Marschbefehl nach Panama. Dort in Panama halfen die US Marines der Unabhängigkeitsbewegung von Dezember 1903 bis März 1904 ihr Land von Kolumbien zu lösen. Bearss kehrte am 2. April 1904 nach New York zurück wo er auf dem Wohnschiff USS HANCOCK ( IX-12 ) untergebracht wurde. Nach Cavite kehrte er am 4. Dezember 1905 mit der 1. Marines Brigade zurück. Nach 30 Monaten auf den Philippinen verlegte man Bearss im Juli 1908 wieder in die Vereinigten Staaten und im Februar 1909 an Bord des Schlachtschiffes USS LOUISIANA ( BB-19 ). Man übergab Bearss am 6. November 1909 das Kommando über die neu gegründete Marines Kaserne in Guantanamo, Kuba. Bis zum Juni 1912 bleib er dort der Kommandeur. Dann erhielt er den Marschbefehl in die Marines Kaserne in Philadelphia, Pennsylvania die von Colonel George Barnett ( 9. Dezember 1859 – 27. April 1930) befehligt wurde und erhielt die Befehlsgewalt über die 1. Brigade. Von Februar bis März 1913 kehrte Bearss nach Kuba zurück wo ein Manöver durchgeführt wurde um die Bereitschaft zu überprüfen da in Mexiko der Bürgerkrieg tobte und dieser jederzeit sich anders entwickeln kann wie es die politische Landschaft es nicht wünscht. So geschah es auch im folgenden Jahr. Die amerikanische Crew des Walfangbootes SS DOLPHIN wurde durch mexikanisches Militär in Veracruz gefangen genommen. Die amerikanische Reaktion darauf war die Landung von US Marines in Veracruz die die Walfänger befreiten. Auch Captain Bearss nahm an der Besetzung der Stadt am 21. April 1914 teil. Erblieb dort bis zum August. Am 16. Mai 1915 beförderte man ihn zum Major. Bearss musste nun an die Armeeschule der Linientruppen in Fort Leavenworth, Kansas wo er bis zum folgenden Jahr sein Studium durchführte. Wegen des anhaltenden Staatsbankrotts, der Unruhen unter der Bevölkerung und einem aktuellen Putschversuch am 5. Mai 1916, landete ein Marines Bataillon in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Man sollte dort die Ordnung wiederherstellen und amerikanisches Leben und Eigentum schützen. Im Juni 1916 schloss sich Major Bearss dieser Expedition an. Er ging mit einer Marines Brigade in Puerto Plata von Bord des Schlachtschiffes USS NEW JERSEY ( BB-16 ). Zum Lieutenant Colonel ernannte man Bearss am 29. August 1916. Man übergab ihm das Kommando über die Marine Garnison in Santa Domingo. Mit dem ausrufen des Kriegsrechts setzte Bearss eine temporäre amerikanische Militärregierung an die Macht und konnte so die Rebellen ins Hinterland verjagen. Mit dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg am 6. April 1917, war Bearss damit beschäftigt den Transport der 5. Marines im August nach Frankreich zu organisieren. Nachdem das Ausladen der Kriegsgeräte in den französischen Häfen abgeschlossen und alles zur Front unterwegs war, übernahm Bearss das Kommando über den Marinebasis Abschnitt 2 in Bordeaux. Am 25. Oktober löste man ihn auf eigenem Wunsch von diesem Posten ab damit er zu seinen 5. Marines zurückkehren konnte. Dort lehrte er seine Truppe in der Taktik des Grabenkampfes. Am 26. Februar wurde es ernst. Die Einheiten der amerikanischen Expeditionary Force rückten an die Front vor. Zunächst führte Bearss das 3. Bataillon der 9. Infanteriearmee die in den Kämpfen in Toulon – Troyen, südlich von Verdun, verwickelt worden waren. Die deutschen Truppen hatten ihre Frühjahrsoffensive begonnen und trieben die Amerikaner vor sich her. Im Mai 1918 übernimmt Bearss die Aufgabe mit der 2. Marine Division den Gegenangriff zu planen, nachdem an der Marne der deutsche Angriff ins Stocken geriet. Dieser Gegenangriff begann am 6. Juni in Richtung Bellau Wood. Bearss wurde am 13. Juni zum zweiten Kommandanten der 6. Marines ernannt. Diese Einheit sollte einen Frontalangriff gegen gut befestigte deutsche Stellungen in den Wäldern führen. Dabei erlitt die Einheit hohe Verluste. Am 26. August erhielt Bearss die Befehlsgewalt über das 102. Infanterieregiment bei Marché in Lothringen. Bei der Schlacht von St. Mihiel Anfang September zeigte Bearss wie mutig und phantasievoll er manchen Gegner überraschen konnte. In der Nacht zum 11. September ließ er seine Männer in einer gewagten Nacht und Nebelaktion durch den Wald von Montagne marschieren. Am nächsten Tag stand er mitten in der Stadt Vigneulles und eroberte diese praktisch im Alleingang. Die dort sich aufhaltende deutsche Einheit musste sich ergeben. Die Einnahme der Stadt und die spätere Anbindung mit der 1. Division war entscheidend am Sieg in der Schlacht um St. Mihiel. Für seine dort gezeigten Leistungen erhielt er das Distinguished Service Cross verliehen. Am 26. September 1918 in der allgemeinen Frontoffensive durch die Alliierten gegen die deutschen Truppen, griff Bearss Einheit in dem Meuse – Argonne Sektor auf breiter Front an. In dieser Zeit befehligte Bearss das 102. Infanterieregiment und die 51. Infanterie Brigade der 26. Division. Obwohl der Angriffsschwung durch das schwierige Gelände immer langsamer wurde, übte man doch einen gewissen Druck auf die deutschen Stellungen aus, so dass am 11. November 1918 ein Waffenstillstand vereinbart wurde. General John Joseph Pershing ( 13. September 1860 – 15. Juli 1948 ) empfahl in Washington Bearss in die Reihe der Brigadegenerale aufzunehmen, schon wegen seiner gezeigten Leistungen während des Ersten Weltkrieges. Doch man berücksichtigte Bearss nicht für eine Beförderung. Er trat am 22. November 1919 in seinen Ruhestand. Den Rang eines Brigadegenerals a. D. erhielt Bearss am 16. Januar 1936. Am 28. August 1938 war Bearss in seinem Auto von Chicago, Illinois nach Peru, Indiana unterwegs. In Columbia, Cita, Indiana kam es zu einem Autounfall. Bearss verstarb an seinen Verletzungen noch am Unfallort. Man begrub seinen Leichnam auf dem Mount Hope Friedhof.


USS BEARSS ( DD-654 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS BEARSS ( DD-654 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Brigadegeneral Hiram Iddings Bearss benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertsechsundzwanzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Gulf Shipbuilding Corporation in Chickasaw, Alabama wurde am 14. Juli
1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Louise M. Bearss (* 3. Oktober 1882 in New Jersey; 4. Dezember 1980 im Orange County, Florida), Witwe des Brigadegenerals Hiram Iddings Bearss, taufte am 25. Juli 1943 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander John Alden Webster (* 29. April 1909 in Alden, New York; 14. Februar 2006 in Chevy Chase, Maryland) stellte am 12. April 1944 in Mobile, Alabama das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach Abschluss der Ausrüstungsarbeiten in Mobile und New Orleans, Louisiana, legte die USS BEARSS am 30. April in New Orleans ab und fuhr zu den Bermudas. Der Zerstörer legte am 5. Mai im Hafen des amerikanischen Marinestützpunktes an. Hier führte das Kriegsschiff bis zum Ende des Monats Erprobungs- und Ausbildungsfahrten durch. Darunter zählten Geschütz-, Flugabwehr- und U-Boot-Abwehrübungen. Am 2. Juni verließ die USS BEARSS die Bermudas wieder und fuhr nach Charleston, South Carolina, wo der Zerstörer zwei Tage später anlegte. Hier bugsierte man das Kriegsschiff in ein Trockendock der Werft und überprüfte die Schiffshaut. Nach den erfolgten Reparaturen fuhr die USS BEARSS nach Norfolk, Virginia. Hier integrierte man den Zerstörer in die Task Undergroup 29.6.3. Die beiden Schiffe in dieser TU bereitete man auf die Fahrt in den Pazifik vor. Am 21. Juni legte der Zerstörer in Norfolk ab und eskortierte den amphibischen Angriffstruppentransporter USS BAXTER ( APA-94 ) auf dem Weg zum Panamakanal. Beide Schiffe durchquerten vom 26. zum 27. Juni den Kanal und fuhren über San Diego, Kalifornien zum Marinestützpunkt Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Dort trafen sie am 11. Juli ein. Die USS BEARSS begann in den folgenden drei Wochen mit dem Training der Geschütz- und Flugabwehrmannschaften. Am 29. Juli integrierte man den Zerstörer in das
Zerstörer Geschwader 57 ( DesRon 57 ), da die Zerstörer USS STODDARD ( DD-566 ), USS ROWE ( DD-564 ), USS WATTS ( DD-567 ) und USS SMALLEY ( DD-565 ) aus der der Zerstörer Division 113 ( DesDiv 113 ) angekommen waren. Die fünf Zerstörer führten nun das Training gemeinsam durch. In der Nacht vom 3. zum 4. August legte die USS BEARSS zusammen mit den Zerstörern der DesDiv 113 in Pearl Harbor ab. Das Ziel der Kriegsschiffe waren die Inseln der Aleuten. Den Hafen von Adak, Alaska erreichten sie in der Nacht zum 9. August. Hier integrierte man die Zerstörer in die Task Force 94. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ), USS CONCORD ( CL-10 ) und USS TRENTON ( CL-11 ) und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS PICKING ( DD-685 ) und USS KIMBERLY ( DD-521 ). Der Hauptanteil der Kriegsschiffe in den ersten Tagen lag im Patrouillendienst und bei der Eskorte von Versorgungsschiffen zwischen den verschiedenen im Nebel liegenden Außenposten der aleutischen Inseln. Das eigentümliche Wetter des Nordpazifik, insbesondere der anhaltende dichte Nebel des Sommers und Frühherbstes, beschränkte den Betrieb der Kriegsschiffe. Am 14. August verließen die Schiffe der TF 94 Adak und fuhren in Richtung der Kurilen. Hauptaufgabe der TF war es japanische Schiffe entweder aufzubringen und zu vernichten, oder aber nicht in die Gewässer der Aleuten zu lassen. Doch kurz vor den Kurilen schlug das Wetter um, so dass die amerikanischen Schiffe vorzeitig umkehren mussten. Sie erreichten am 24. August wieder Adak. Man bunkerte hier frischen Treibstoff und versetzte die USS BEARSS in die Task Force 92. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS TRENTON und USS CONCORD und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN ( DD-568 ), ab dem 10. September USS JARVIS ( DD-799 ), USS PORTER ( DD-800 ) und ab dem 18. September die USS JOHN HOOD ( DD-655 ). Am 26. August verließen die Schiffe der TF 92 Attu und begannen eine erneute Patrouillenkreuzfahrt, die bis zu den Kurilen reichen sollte. Allerdings mussten die Schiffe auch diesmal wegen schlechten Wetters diese Patrouillenfahrt abbrechen und kehrten in die Massacre Bay von Attu zurück. Da sich die Wetterfronten im Nordpazifik im Winter und Frühjahr viel schneller bewegen, ermöglichen es paradoxerweise kurze Perioden mit klarem Wetter den Kriegsschiffen ihre Kampfaufträge auszuführen. Diese unternahmen von Attu aus Patrouillenfahrten entlang der Aleuteninseln. Erst am 14. Oktober klarte das Wetter wieder auf und sofort liefen die Schiffe der TF 92 aus der Massacre Bay aus. Ziel waren immer noch die nördlichen Kurilen. Das Glück war den Amerikanern auch diesmal nicht hold und so mussten sie erneut wegen schlechtem Wetter vorzeitig umkehren. Im Hafen auf der Insel Attu machte man die Zerstörer am 19. Oktober fest. Fünf Tage später legten die Schiffe wieder ab und man versuchte erneut bis zu den Kurilen vorzudringen. Doch das Wetter änderte sich nicht. Wegen zu hohem Wellengang musste erneut die Fahrt zu den Kurilen abgebrochen werden. In die Massacre Bay liefen die Schiffe der TF 92 am 29. Oktober wieder ein. Man bereitete die Schiffe der TF nun noch intensiver für die nächste Kreuzfahrt vor. Anfang November übernahm Rear Admiral John Livingston McCrea ( 29. Mai 1891 in Marlette, Michigan – 30. Januar 1990 in Needham, Massachusetts ) das Kommando über die TF 92. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS TRENTON und USS CONCORD und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS JOHN HOOD, USS JARVIS und USS PORTER. Am 16. November verließen diese Schiffe die Massacre Bay und fuhren erneut zu den Kurilen. Diesmal ist das Wetter auf der Seite der Angreifer. Am Morgen des 21. November liegen die Schiffe der TF, für die Japaner völlig unerwartet, vor der Insel Matsuwa. Hier bombardierten sie während eines Regensturmes innerhalb von zwanzig Minuten Maschinengewehrstellungen, eine provisorische Landebahn sowie Hangars, andere Gebäude, Uferbefestigungen und Zelte. Es entstanden mehrere Brände. Nur eine einzige Küstenbatterie reagierte und feuerte ihre Granaten ab, die aber nur auf dem Wasser aufschlugen. Gleich nach der Beendigung des Bombardements, setzten sich die amerikanischen Schiffe wieder ab und fuhren nach Attu zurück. Auf der Fahrt dorthin verschlechterte sich aber das Wetter massiv. In dem Sturm wurden mehrere Schiffe durch die schwere See beschädigt. In Attu legten die Kriegsschiffe der TF 92 am 25. November an. Anfang Dezember verließ die USS BEARSS zusammen mit anderen Zerstörern die Massacre Bay und fuhr zum Dutch Harbor auf Unalaska Island. Man füllte hier die Munitionsbunker auf und nahm Reparaturen vor. Von Dutch Harbor kehrten die Schiffe drei Wochen später in die Massacre Bay zurück. Rear Admiral John Livingston McCrea behielt auch in den folgenden Monaten das Kommando über die TF 92. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS TRENTON, USS CONCORD und USS RICHMOND und die Zerstörer USS BEARSS, USS WATTS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS JARVIS, USS PORTER und USS JOHN HOOD. Diese Kriegsschiffe verließen am 3. Januar 1945 die amerikanische Marinebasis auf Attu und fuhren erneut zu den Kurilen. Ziel war die Suribachi Bay auf der Kurileninsel Paramushiro. Kurz vor dem Ziel setzten Schneeböen unter einer dichten Wolkendecke ein. Am 5. Januar, um 2020 Uhr begannen die Geschützmannschaften mit ihrem Beschuss. Der Flugplatz von Suribachi Wan, Küstenbatterien und mehrere japanische Einrichtungen wurden getroffen und zerstört. Die Geschützmannschaften der USS BEARSS konzentrierten ihr Granatfeuer auf den Flugplatz Maru Hana und die dort angrenzenden Flugabwehrbatterien. Die Rückfahrt nach Attu verlief Ereignislos. Die Kriegsschiffe legten dort am 9. Januar an. Bereits am folgenden Tag verließen die Schiffe wieder die Aleuteninsel und fuhren zum Dutch Harbor. In diesem Hafen legten die Kriegsschiffe am 13. Januar an. Man füllte wieder die Munitions- und Versorgungsbunker auf. Drei Tage später verließen die Schiffe wieder den Hafen auf Unalaska und fuhren, bis auf die USS ROWE und USS STODDARD, nach Attu zurück. Die anderen Kriegsschiffe der TF 92 begannen mit einer weiteren Patrouillenfahrt nach Matsuwa Island. Wegen schlechten Wetters und der aufmerksamen japanischen Verteidigung mussten die amerikanischen Kriegsschiffe unverrichteter Dinge umkehren. Sie legten am 14. Februar in der Bucht von Attu an. Am 16. Februar verließen die Schiffe der TF 92 erneut Attu und fuhren zu den Kurilen. Am Abend des zweiten Tages auf Hoher See, gab man auf den amerikanischen Schiffen Gefechtsalarm. Man hatte die Insel Paramushiro erreicht. Umgehend beschoss man japanische Stellungen und Einrichtungen in der Gegend des Flugplatzes von Kurabi Zaki. Die USS BEARSS beteiligte sich nicht an diesem Bombardement. Der Zerstörer operierte im Rückraum der amerikanischen Kriegsschiffe und sicherte diese gegen eventuelle U-Boot-Angriffe ab. Gleich nach dem Abschuss der letzten Granate, fuhren die Schiffe der TF 92 wieder nach Attu zurück. Hier legten sie am 20. Februar wieder an. Drei Tage später stach ein großer Teil der Kriegsschiffe wieder in See und fuhr für Wartungs- und Reparaturarbeiten nach Dutch Harbor. Außerdem füllte man die Munitionsbunker auf. Gleich nach den Arbeiten verließen die Schiffe wieder den Hafen und fuhren nach Attu zurück. Am 8. März liefen sie in der Massacre Bay von Attu wieder ein. Vier Tage später liefen die Kriegsschiffe der TF 92, die Leichten Kreuzer USS TRENTON, USS CONCORD und USS RICHMOND und die Zerstörer USS BEARSS, USS STODDARD, USS ROWE, USS SMALLEY, USS WREN, USS PORTER und USS JOHN HOOD, wieder aus und fuhren nach Matsuwa Island. In der Nacht zum 15. März begannen die Kriegsschiffe mit ihrem Küstenbombardement. Die USS BEARSS selber übernahm wieder die Sicherung der Schiffe vor feindliche U-Boot-Angriffe. Noch immer litt der Zerstörer unter einem defekten Kreiselkompass und konnte sich daher an dem Bombardement nicht beteiligen. Im Gegensatz zu den drei vorherigen Missionen löste dieses Bombardement zwei große Explosionen aus. Ein Treibstoffdepot und ein Munitionslager wurden getroffen und vollständig vernichtet. Nach der Rückkehr nach Attu bereitete man die Kriegsschiffe der TF 92 auf verstärkte Angriffe gegen die japanischen Streitkräfte im Nordpazifik vor. Diese Operationen sollten feindliche Verstärkungen aus dem Raum Okinawa abziehen. Die Amerikaner hatten dort ab dem 1. April mit ihrem Angriff begonnen. An diesem Tag begann für die Kriegsschiffe aus der TF 92 vor der Aleuteninsel Adak eine Planungs- und Ausbildungszeit, die bis zum 17. April andauerte. Man gliederte, wegen der sich veränderten Lage vor Okinawa, die Task Group 92 um. In dieser befanden sich jetzt die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS TRENTON und USS CONCORD, die Zerstörer USS BEARSS, USS JOHN HOOD, USS JARVIS, USS PORTER, USS MONSSEN ( DD-798 ), USS MELVIN ( DD-680 ), USS McGOWAN ( DD-678 ), USS REMEY ( DD-688 ) und USS MERTZ ( DD-691 ), ab dem 11. Mai der Zerstörer USS ANDERSON ( DD-411 ), ab dem 20. Juni die USS HUGHES ( DD-410 ) und vom 15. bis zum 22. Juli der Geleitzerstörer USS RHODES ( DE-384 ). Die Übungen, in denen die Schiffsbesatzungen für die kommenden Kämpfe trainierten, waren Anfang Mai abgeschlossen. Die Bunker der Schiffe waren gefüllt und am 15. Mai legten sie dann ab, um zu den Kurilen zu fahren. Vier Tage später lagen sie vor der Suribachi Bay im Ochotskischen Meer. Hier begannen die amerikanischen Kriegsschiffe ihre Patrouillenfahrten und befanden sich auf der Suche nach dem Feind. Dabei wurden auch küstennahe Stellungen der Japaner bombardiert. Anschließend verließen die Kriegsschiffe das Ochotskische Meer und fuhren in die Kuluk Bay auf der Aleuteninsel Adak, um die Treibstoff- und Munitionsbunker wieder aufzufüllen. Anschließend ging die Fahrt zurück zur Insel Attu. Diese wurde am 7. Juni wieder verlassen und die amerikanischen Kriegsschiffe nahmen ihre Patrouillenfahrt bei den Kurilen wieder auf. Bereits am 10. und 12. Juni befanden sie sich im Bereich der Kurilen und bombardierten japanische Stellungen auf Matsuwa Island. Man gliederte nun die USS BEARSS, zusammen mit der USS ANDERSON, USS HUGHES und USS JOHN HOOD, sowie dem Leichten Kreuzer USS TRENTON, in die Task Group 92.2. Diese Kriegsschiffe operierten weiterhin zwischen den Inseln der Kurilen. Sie suchten nach japanischen Schiffen, die noch in letzter Minute des Krieges versuchten die schwer angeschlagenen Garnisonen auf den Kurilen zu verstärken. Nach einer kurzen Nachschubphase fuhren die Schiffe der TF 92 ab dem 21. Juni erneut zu den Kurilen. Wieder sollten Nachschubschiffe der Japaner ausfindig und vernichtet werden. Am 23. Juni liefen die amerikanischen Kriegsschiffe über die Mushiru-Straße in das Ochotskische Meer ein. Die Suche blieb bis zum heraufziehenden Morgen des 26. Juni erfolglos. Doch um 5:40 Uhr entdeckte man von der USS JOHN HOOD aus solch einen Versorgungskonvoi. Blinkende Lichter am Horizont verrieten ihn. Durch das Radar der Amerikaner wurden fünf feindliche Schiffe ausgemacht. Die USS BEARSS und die USS JARVIS eröffneten zwanzig Minuten später das Feuer. In der folgenden Stunde feuerten die Zerstörer USS BEARSS, USS JOHN HOOD, USS JARVIS und USS PORTER Leucht- und Explosivgranaten auf die fliehenden japanischen Schiffe ab. Die japanischen Patrouillenboote CHA-73, CHA-206 und CHA-209 sowie das Küstenwachboot KUSUNOKI MARU konnten südlich der Insel Onekotan, Kurilen versenkt und das Patrouillenboot CHA-198 beschädigt werden. Drei Tage später attackierten die vier Zerstörer südwestlich von Paramushiro einen weiteren japanischen Konvoi. Dabei versenkte die USS JARVIS einen Hochseeschlepper, die USS PORTER einen Truppentransporter und die USS BEARSS einen U-Boot-Jäger. Am 30. Juni spürten die Zerstörer, während ihrer Patrouillenfahrt in diesem Seegebiet erneut japanische Schiffe auf. Die Geschützmannschaften der USS PORTER konnten an diesem Tag einen weiteren Truppentransporter versenken. Danach verliefen die Patrouillenfahrten zwischen den Inseln der Kurilen ruhig ab. Die USS BEARSS kehrte am 15. Juli zusammen mit der USS ANDERSON für eine Patrouillenfahrt östlich der Kurilen in dieses Seegebiet zurück. Grund dafür war die Annahme, dass japanische Schiffe wegen der Angriffe der 3. US Flotte vor den japanischen Hauptinseln Honshu und Hokkaido nach Norden fliehen würden. Doch dem war nicht so. Als Teil der Mission unternahm die USS BEARSS eine Überprüfung der Kurilen Insel Shasukotan im Ochotskischen Meer. Diese Insel war allerdings von den Japanern bereits verlassen worden. In den folgenden Tagen wurden aber auch keine feindlichen Schiffe gefunden, so dass die amerikanische Einsatzgruppe die Suribachi Bay auf Paramushiro ansteuerte und am 21. Juli weitere bis dahin intakt gebliebene Kasernengebäude bombardierte. Die Zerstörer kehrten anschließend nach Attu in die dortige Marinebasis zurück. Mittlerweile hat Rear Admiral John Herbert Brown, Jr. (* 12. Oktober 1891 in Canton, Pennsylvania; † 10. Juni 1963 in Middletown, Delaware) das Kommando über die Kriegsschiffe der TF 92 übernommen. Insgesamt zwei Leichte Kreuzer und zwölf Zerstörer befinden sich Anfang August wieder auf einer Patrouillenfahrt zu den Kurilen Inseln. In der aufziehenden Nacht des 11. August bombardiert die USS BEARSS zusammen mit der USS ANDERSON feindliche Gebäude und Stellungen auf der Insel Matsuwa. Bereits nach Mitternacht sind weitere Kriegsschiffe der Task Force vor Ort und beteiligen sich an diesem Bombardement. Anschließend wechseln sie zur Insel Paramushiro und bombardieren dort weitere feindliche Stellungen. Am 15. August 1945 erklärten die Japaner die bedingungslose Kapitulation gegenüber den Amerikanern und stellten jeglichen Waffeneinsatz ein. Die USS BEARSS verließ zusammen mit der USS PORTER, USS JOHN HOOD und USS JARVIS die Kurilen und fuhr zur Kuluk Bay auf der Insel Adak. Hier bereitete man die Zerstörer auf die Fahrt zu den japanischen Hauptinseln vor. Am 31. August verließen sie Adak und fuhren zur japanischen Hauptinsel Honshu. Die USS BEARSS löste sich am 7. September von der Einsatzgruppe. Der Zerstörer sollte den japanischen Geleitzerstörer IJN KOZU aus der UKURU-Klasse am östlichen Ende der Tsagura-Straße treffen. An Bord des japanischen Schiffes befand sich Rear Admiral Densuko Kanome, der für eine Kapitulationszeremonie an Bord des Flaggschiffes von Vizeadmiral Frank Jack Fletcher (* 29. April 1885 in Marshalltown, Iowa; † 25. April 1973 im Bethesda Hospital, Maryland) gebracht werden sollte. Anschließend beteiligte sich die USS BEARSS an der Besetzung und Überwachung von Ominato Naval Anchorage. Der Zerstörer erreichte diesen Hafen in der japanischen See am 8. September. Später teilte man das Kriegsschiff der 5. US Flotte zu. In den nun folgenden zehn Wochen verbrachte die USS BEARSS in den nördlichen Gewässern von Honshu und Hokkaido. Dort patrouillierte der Zerstörer, um die amerikanischen Truppen bei ihrer Besetzung zu unterstützen. Am 18. November beendete dort das Kriegsschiff seine Aufgaben und fuhr zusammen mit der USS JOHN HOOD nach Pearl Harbor. Nach einem kurzen Zwischenstopp fuhren beide Zerstörer über San Diego und dem Panamakanal an die US Ostküste weiter. Beide Kriegsschiffe legten am 22. Dezember im Hafen von Charleston, South Carolina an. Hier stellte man die USS BEARSS am 31. Januar 1946 außer Dienst und versetzte den Zerstörer in die Atlantik Reserveflotte.
Der Zerstörer blieb in den folgenden Jahren in Reserve liegen. Wegen des Koreakrieges, der am 25. Juni 1950 begonnen hatte, benötigten die USA wieder ausreichend Kampfeinheiten auf See. Deshalb stellte man am 7. September 1951 den Zerstörer nach Reaktivierungsarbeiten in der Charleston Naval Shipyard erneut in den Dienst der US Navy. Commander Victor Stallworth Mauldin
übernahm das Kommando über das Kriegsschiff. Nach Abschluss der Ausrüstungsarbeiten stach die USS BEARSS am 19. November für eine dreimonatige Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in See. Gemeinsam mit den Schiffen der Flottenausbildungsgruppe war die Guantanamo Bay, Kuba das Ziel. Der Zerstörer legte am 1. März 1952 in seinem Heimathafen wieder ab und begann eine Kreuzfahrt nach Norden. Dabei wurden die Häfen von New York City und Halifax, Nova Scotia besucht. Das Kriegsschiff führte danach eine Musterungsausbildung in den Gewässern der Virginia Capes bei Norfolk, Virginia durch. Am 9. September kehrte die USS BEARSS nach Charleston zurück und wurde dort in der Charleston Naval Shipyard für eine Generalüberholung in ein Trockendock bugsiert. Erst am Ende des Jahres waren alle Reparaturarbeiten abgeschlossen. Man gliederte nun den Zerstörer in die DesDiv 322 der DesRon 32 der Atlantikflotte, die in Norfolk stationiert war. Das Kriegsschiff stach am 20. Januar 1953 in See und fuhr für ein sechswöchiges Auffrischungstraining in die Guantanamo Bay. Am 7. März kehrte die USS BEARSS nach Norfolk zurück. In den nun folgenden sechs Monaten bereitete man den Zerstörer und die Mannschaft intensiv auf den ersten Mittelmeereinsatz vor. Das Kriegsschiff verließ am 16. September Norfolk und fuhr zuerst nach Großbritannien. Es legte am 30. September im Hafen von Plymouth an. Von dort aus ging die Kreuzfahrt nach Süden weiter. Nach einem Zwischenstopp im Hafen von Algier, Algerien, schloss sich die USS BEARSS der 6. US Flotte an. In den folgenden sechs Wochen besuchte der Zerstörer im Mittelmeer die Häfen von Athen, Griechenland; Izmir, Türkei; die Suda Bucht von Kreta und Neapel in Italien. Während der Heimreise legte das Kriegsschiff Zwischenstopps in Lissabon, Portugal und Ponta Delgada auf den Azoren ein. Am 1. Dezember erreichte es Norfolk. Die USS BEARSS operierte in den folgenden drei Monaten in den Küstengewässern der Virginia Capes und beschäftigte sich dabei mit den neuen Trainingsentwicklungen, U-Boot-Abwehrübungen, unabhängigen Schiffsübungen und dem Auffrischungstraining. Nach einer vierwöchigen Überholung in der Norfolk Naval Shipyard in Portsmouth, Virginia, welche im März 1954 stattfand, versetzte man den Zerstörer in die DesDiv 321. Sofort begann man mit den Vorbereitungen für einen Einsatz im Westpazifik. Am 20. Mai stach das Kriegsschiff von Norfolk aus in See und eskortierte zusammen mit den beiden Zerstörern USS ROWE und USS ROSS ( DD-563 ) den Leichten Flugzeugträger USS WRIGHT ( CVL-49 ) in Richtung Japan. Die vier Kriegsschiffe durchquerten am 25. April den Panamakanal und erreichten nach den Zwischenstopps in San Diego und Pearl Harbor am 22. Mai den Hafen von Yokosuka, Japan und meldeten sich zum Dienst in der 7. US Flotte. Als die USS BEARSS im Fernen Osten ankam, waren die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem kommunistischen China höher als normal. Die Viet-Minh-Truppen in Indochina hatten am 7. Mai den französischen Kolonialtruppen Dien Bien Phu entrissen und eben diese Truppen trotz der Friedensverhandlungen in Genf zum Rückzug ins Rote-Fluss-Delta gezwungen. Unterdessen nahm die kommunistische chinesische Aktivität in den Küstengebieten in der Nähe von Taiwan massiv zu. Insbesondere gegenüber den Tachen-Inseln und auf der Halbinsel Hainan in der Nähe von Indochina. Die USS BEARSS operierte bis in den Juni hinein vor der Küste Koreas und auf den Philippinen im Rahmen eines schrittweisen Aufbaus von Seestreitkräften in der Region. Den Zerstörer gliederte man dann in die Task Group 70.2 ein. Das Hauptschiff in dieser TG war der Flugzeugträger USS PHILIPPINE SEA ( CV-47 ), für den zur Sicherung mehrere Kriegsschiffe integriert wurden. Die Schiffe dieser TG absolvierten Übungen im Südchinesischen Meer. Am 22. Juli griffen chinesische Kampfflugzeuge ein Passagierflugzeug der britischen Air Cathay etwas 32 Kilometer südöstlich der Insel Hainan an und schossen es ab. Mit der Suche nach Überlebenden befohlen, fuhren die Kriegsschiffe der TG 70.2 sofort in das Seegebiet und konnten neun Menschen lebend aus dem Wasser bergen. Am 26. Juli wurden drei Douglas AD „Skyraider“ Suchflugzeuge von der USS PHILIPPINE SEA von zwei Layochkin LA-7 Jägern von Hainan aus angegriffen. Im folgenden Luftkampf wurden beide LA-7 Kampfflugzeuge abgeschossen. Die USS BEARSS operierte dann während der letzten Indochina Friedensverhandlungen in Genf vor der Küste von Vietnam. Nach Inkrafttreten des Waffenstillstandes am 27. Juli fuhr der Zerstörer zu einem Besuch in die Subic Bay der philippinischen Insel Luzon. Am 8. August stach das Kriegsschiff wieder in See und erreichte drei Tage später seinen japanischen Einsatzhafen Yokosuka. Die USS BEARSS wurde für den Rest des Monats auf ihre Heimreise vorbereitet. Zusammen mit den Zerstörern aus der DesDiv 321 und dem Zerstörer USS FECHTELER ( DD-870 ) begann am 31. August die Heimfahrt in Richtung Westen. Die Kriegsschiffe legten Zwischenstopps in den Häfen von Hongkong und Singapur ein, bevor sie am 12. September die Straße von Malakka passierten. Nach Besuchen in Colombo, Sri Lanka und Aden, Jemen, passierten die Schiffe am 27. September den Suezkanal. Im Mittelmeer liefen sie die Häfen von Neapel, Italien; Golfe-Juan, Frankreich; Lissabon. Am 20. Oktober befanden sich die Schiffe im Hafen von Ponta Delgada, Azoren. Die USS BEARSS beendete ihre 27-wöchige Weltumfahrung am 28. Oktober als sie im Hafen von Norfolk einlief. Die Mannschaft erhielt einen Monat Urlaub während der Zerstörer sich einer intensiven Wartung unterziehen musste. Anschließend begann das Kriegsschiff sich wieder an lokalen Operationen von Norfolk aus zu beteiligen. Am 9. Februar 1955 musste die USS BEARSS erneut in die Norfolk Naval Shipyard in Portsmouth und mehrere Reparaturen über sich ergehen lassen. Diese Überholung war am 9. Mai abgeschlossen. Bis zum Ende des Monats Mai führte der Zerstörer in der Guantanamo Bay ein Auffrischungstraining durch. Vorübergehend wurde das Kriegsschiff anschließend dem Kommandeur der Anti-U-Boot Streitkräfte zugeteilt. Die USS BEARSS nahm zwischen Juli und September an zwei Konvoi-Übungen und anderen Trainingsvorgaben von Norfolk aus teil. Vom 12. September bis zum 5. November bereitet man den Zerstörer auf seinen nächsten viermonatigen Mittelmeereinsatz vor. Am 5. November stach das Kriegsschiff in See und passierte am 15. November die Straße von Gibraltar. Eine Woche später lag die USS BEARSS im Hafen von Neapel. Von hier aus nahm der Zerstörer an mehreren Anti-Submarine-Übungen, zusammen mit italienischen Kriegsschiffen, teil. Während dieses Einsatzes besuchte die USS BEARSS die Augusta Bay auf Sizilien; die Suda Bay auf Kreta; die Insel Rhodos und Piräus in Griechenland; Beirut, Libanon; Cannes, Frankreich und Palma de Mallorca, Spanien. Der Zerstörer erreichte am 26. Februar 1956 wieder Norfolk und verbrachte die folgenden Monate vor Ort in den Virginia Capes und um sich auf eine Midshipman Kreuzfahrt im Sommer vorzubereiten. Am 1. Juni verließ die USS BEARSS den Hafen von Annapolis, Maryland, der zur United States Naval Academy gehört, und fuhr mit ihren Schützlingen nach Osten. Dort wurden die Häfen von Kopenhagen, Dänemark und Chatham, England besucht. Anschließend fuhr der Zerstörer in die Karibik, wo in der Guantanamo Bay am 25. Juli die traditionellen Schießübungen stattfanden. Am 1. August kehrt das Kriegsschiff nach Norfolk zurück und beteiligt sich an lokalen Operationen. Wegen der beginnenden Suezkrise versetzt man die USS BEARSS im November und Dezember in Bereitschaft. Der Zerstörer bleibt aber in Norfolk. Am 15. Januar 1957 fuhr das Kriegsschiff nach Mayport, Florida. Dort beteiligte es sich an dem Planguard Training von Flugzeugträgern und deren Piloten, die vor Pensacola operierten. Nach der Rückkehr nach Norfolk am 20. März bugsierte man die USS BEARSS für ihre regelmäßigen Wartungsarbeiten in ein Trockendock der Norfolk Naval Shipyard. Dort blieb der Zerstörer bis zum 20. Juli. Nach fünf Wochen Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay, bereitete man das Kriegsschiff auf seinen dritten Mittelmeereinsatz vor. Am 21. Oktober stach die USS BEARSS in See und erreichte am 1. November Gibraltar. Obwohl seit der Suezkrise, in der britische, französische und israelische Truppen nach Ägyptens Entscheidung die Wasserstraße zu verstaatlichen, zuerst den Kanal besetzten, wurden diese unter anderem durch die USA zum Rückzug gezwungen. Die dadurch eingetretene Situation schwächte massiv die Rolle Großbritanniens im Nahen Osten und vergrößerte den Einfluss der Sowjetunion in dieser Region. Um die sowjetische Präsenz in Ägypten auszugleichen, verstärkte die 6. US Flotte ihre Operationen im östlichen Mittelmeerraum und im Roten Meer. Hauptakteur vom 12. Juli 1957 bis zum 5. März 1958 war der Angriffsflugzeugträger USS FRANKLIN D ROOSEVELT ( CVA-42 ). Die USS BEARSS besuchte daher zusammen mit anderen Zerstörern aus der DesRon 32 vom 7. bis zum 18. November den Hafen von Izmir in der Türkei. Anschließend fuhren die Kriegsschiffe zum Suezkanal. Diesen passierten sie am 21. November und begannen mit Hafenbesuchen in Massawa, Eritrea, die britische Kolonie Aden sowie Dschibuti, Französisch-Somaliland. Nach der Rückkehr in das Mittelmeer am 12. Dezember, verbrachte der Zerstörer die nächsten vier Wochen mit Patrouillenfahrten im östlichen Mittelmeerraum. Noch vor Jahresende besuchte das Kriegsschiff den Hafen von Piräus und Rhodos. Anschließend fuhr die USS BEARSS nach Genua, Italien, um sich hier auf NATO-Übungen vorzubereiten. In Genua lag der Zerstörer unter anderem vom 12. bis zum 19. Januar 1958. Nach zwei Operationen auf See mit den Kriegsschiffen der 6. US Flotte, machte sich der Zerstörer auf die Heimreise. Er legte am 5. März in Norfolk an. Nach einer sechswöchigen Urlaubs- und Wartungszeit nahm das Kriegsschiff im Sommer an zwei NATO-Konvoi-Übungen, den Operationen „SLAMEX“ und „CONVEX“ teil, die beide im Mittelatlantik stattfanden. Zwischen diesen beiden Übungen begann man die USS BEARSS bereits für einen ausgedehnten Kaltwettereinsatz vorzubereiten. Der Zerstörer verließ gemeinsam mit dem Versuchsschiff USS NORTON SOUND ( AVM-1 ) und dem Zerstörer USS WARRINGTON ( DD-843 ) am 7. August Norfolk. Die beiden Kriegsschiffe eskortierten das Versuchsschiff für die Operation „ARGUS“ in den Südatlantik. Alle drei Schiffe gehörten dabei der neugegründeten Task Force 88 an. Die Kommandozentrale dieser TF war der Anti-U-Boot Flugzeugträger USS TARAWA ( CVS-40 ). Zur Absicherung des Flugzeugträgers und den beiden Zerstörern sowie dem Versuchsschiff der TF wurden die beiden Geleitzerstörer USS HAMMERBERG ( DE-1015 ) und USS COURTNEY ( DE-1021 ) rund 463 Kilometer weiter westlich stationiert. Das Tankschiff USS NEOSHO ( AO-143 ) versorgte die Schiffe der TF 88 mit frischem Brennstoff die gesamte Zeit über. Insgesamt drei Lenkflugraketen mit atomaren Sprengköpfen, wurden von der USS NORTON SOUND abgefeuert. Das war am 26., am 30. August und am 6. September. Die Explosionen der Atomsprengköpfe erfolgten in den Höhen zwischen 200 und 540 Kilometer. Die USA wollten die Auswirkungen des Wetters und der Winde auf solche Höhenraketen testen. Gleich nach dem Abschuss der 3. Rakete wurde die Task Force 88 aufgelöst. Die USS BEARSS lief am 15. September auf ihrer Heimfahrt in den Hafen von Rio de Janeiro, Brasilien ein. Die Besatzung erhielt dort einen fünftägigen Sonderurlaub. Am 20. September legte der Zerstörer wieder ab und erreichte am 30. September Norfolk. Im Oktober versetzte man das Kriegsschiff von der DesRon 32 in die Deserve Destroyer Squadron 4 und verwendete es als US Navy Reserve Schulschiff. Dadurch wurde die aktive Mannschaft um die Hälfte reduziert, damit die Reservisten ihren Platz an Bord bekamen. Diese Reservisten absolvierten ihre jährliche zweiwöchige Ausbildung im aktiven Dienst. Die erste Kreuzfahrt führte den Zerstörer Anfang November in die Guantanamo Bay und nach Port-au-Prince, Haiti. Die Reservisten konzentrierten sich dabei auf Geschützübungen, Einweisung in die Ausrüstung und dem Ab- sowie Anlegen des Schiffes. Anfang Dezember erfolgte bereits die zweite Kreuzfahrt mit Reservisten. Diesmal fuhr das Kriegsschiff zum Port of Spain, Trinidad. In den ersten neun Monaten des Jahres 1959 operierte die USS BEARSS in den Gewässern vor Norfolk und führte fünf weitere Reservisten Kreuzfahrten in die Karibik durch. Diesmal blieb der Zerstörer hauptsächlich in der Nähe von San Juan, Puerto Rico. Im September fuhr das Kriegsschiff nach Baltimore, Maryland, wo es sich in den folgenden vier Wochen einer regelmäßigen Überholung in der Werft der Bethlehem Steel Company unterzog. Im Januar 1960 führte die reduzierte Besatzung auf der USS BEARSS ein achtwöchiges Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay durch. Als der Zerstörer im März nach Norfolk zurückkehrte, nahm er seinen regulären Dienst von zweiwöchigen Reservisten Kreuzfahrten wieder auf. Im Juli empfing man auf dem Kriegsschiff eine ausgewählte Reservistencrew, die jeweils nur für ein Wochenende im Monat zum Training an Bord kam. Im Falle einer allgemeinen Mobilmachung wären sie in den aktiven Dienst zurückgekehrt, um die reguläre Rumpfbesatzung des Kriegsschiffes zu verstärken. Neben Reservistenkreuzfahrten zu vorbestimmten Punkten entlang der US Ostküste, nahm die USS BEARSS auch an der NATO-Übung „SLAMEX 1-60“ teil, bei der der Zerstörer zusammen mit anderen amerikanischen und kanadischen Kriegsschiffen übten, um einen Konvoi vor feindlichen U-Boot Angriffen zu beschützen. Im Dezember kehrte die USS BEARSS zu seinem regulären Muster von Reservistenkreuzfahrten zurück und befuhr in den folgenden zehn Monaten die Gewässer entlang der US Atlantikküste. Neben Hafenbesuchen in Fort Lauderdale und New York war das interessanteste Ereignis in dieser Zeit eine Übung Mitte Juni. In Zusammenarbeit mit dem U-Boot USS CUTLASS ( SS-478 ) fungierte der Zerstörer als Range Guard Schiff. Dieses U-Boot feuerte während einer Waffenübung vier Torpedos auf das alte Liberty Schiff SS MELVILLE W FULLER ab. Als die Torpedos eingeschlagen waren, aber das Liberty Schiff immer noch auf dem Wasser schwamm, durften die Geschützmannschaften der USS BEARSS mit ihren 5-Zoll-Geschützen das Schiff beschießen. 65 Granaten schlugen in das alte Liberty Schiff ein bis es in den Fluten des Atlantiks versank. Im Sommer führte der Zerstörer zwei weitere Reservisten Trainingskreuzfahrten durch, bevor Anfang September die nächste regelmäßige Wartung anstand. Unterdessen verschärfte die Sowjetunion in Europa die Spannungen, als im August 1961 die Mauer um Westberlin gezogen wurde. Die Wartungsarbeiten für die USS BEARSS mussten zurückgestellt werden. Am 3. September gab man in der US Navy bekannt, dass alle Schulschiffe in der Naval Reserve mobilisiert werden sollten. Damit war auch vorherbestimmt, dass alle Reservisten an Bord des Zerstörers zurück in den aktiven Dienst gerufen werden mussten. Als Reaktion auf diesen Befehl, versetzte man die USS BEARSS von der DesRon 34 in die DesRon 28 und die Reservemannschaft meldete sich am 23. Oktober zum aktiven Dienst. Der Zerstörer verbrachte die letzten Tage des Jahres mit dem Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay. Im Januar 1962 war US Präsident John F Kennedy auf Staatsbesuch in Venezuela. Während des Überfluges über die Karibik setzte man eine spezielle Navy Patrouille ein. Die USS BEARSS sicherte zusammen mit anderen amerikanischen Kriegsschiffen diesen Überflug. Am 20. Februar 1962 startete man die Mercury-Atlas 6 Rakete. An Bord befand sich der Astronaut John Herschel Glenn, Jr. (* 18. Juli 1921 in Cambridge, Ohio; † 8. Dezember 2016 in Columbus, Ohio). In dieser Raumkapsel umkreiste er drei Mal die Erde. Nach 4 Stunden, 55 Minuten und 23 Sekunden wasserte die Raumkapsel am auf der Position 21° 20’ Nord 68° 40‚West. Das waren rund 60 Kilometer von der geplanten Landezone entfernt. Die USS NOA ( DD-841 ) war nur wenige Kilometer von der Landestelle entfernt und sicherte die Raumkapsel. Die Raumsonde Mercury-Atlas 6 taufte man auf den Namen „Friedenship 7“. Zu der Bergungsflotte gehörte der Flugzeugträger USS Randolph ( CVS-15 ), der das Flaggschiff für die Suche und Aufnahme der Raumkapsel Mercury-Atlas 6 war. Zu dieser Task Force gehörten außerdem die Zerstörer USS BEARSS, USS NOA, USS GLENNON ( DD-840 ), USS BERRY ( DD-933 ), USS BLANDY ( DD-943 ), USS BROWNSON ( DD-868 ), USS CONE ( DD-866 ), USS GOODRICH ( DD-831 ), USS HUGH PURVIS ( DD-709 ), USS KENNETH D BAILEY ( DD-713 ), USS SARSFIELD ( DD-837 ), USS CHARLES S SPERRY ( DD-697 ), USS STORMES ( DD-780 ), USS STRIBLING ( DD-876 ) und USS TURNER ( DD-834 ), der Anti-U-Boot Zerstörer USS WITEK ( DDE-848 ), der Führungszerstörer USS NORFOLK ( DL-1 ), die Minensucher USS EXPLOIT ( MSO-440 ) und USS OBSERVER ( AM461 ), der Öltanker USS CHUKAWAN ( AO-100 ) und das Bergungsschiff USS RECOVERY ( ARS-43 ). Für eine eventuelle Landung im Pazifik stand der Flugzeugträger USS ANTIETAM ( CVS-36 ) bereit. Die Nachverfolgung der Raumkapsel und deren Überwachung als Zwischenposten übernahmen die Bahnvermessungsschiffe USNS COASTAL SENTRY ( T-AGM-15 ) und USNS ROSE KNOT ( T-AGM-14 ). Die USS BEARSS selber war für die Suche der Raumkapsel auf eine Patrouillenstation bei den Bermudas verlegt worden. Nach Abschluss dieser Mission begann der Zerstörer noch am selben Tag vor der US Ostküste zu operieren und Anti-U-Boot-Übungen auszuführen. Das galt zur Vorbereitung für eine mögliche Verlegung nach Europa. Im Juli hatten sich die Spannungen mit der Sowjetunion jedoch soweit entspannt, dass die Einberufungen der Reservisten rückgängig gemacht werden konnte. Am 1. August entließ man die ausgewählte Reservistenmannschaft aus dem aktiven Dienst und die USS BEARSS kehrte in die DesRon 34 zurück. In den nächsten drei Monaten führte der Zerstörer zwei Reservistenkreuzfahrten durch. Die eine führte nach Boston und die andere zu den Bahamas. Zwischendurch im September machte das Kriegsschiff neben dem Reparaturschiff USS VULCAN ( AR-5 ) fest und man die aufgeschobenen Wartungsarbeiten jetzt nachholte. Zur Gleichen Zeit begann die Atlantikflotte jedoch als Reaktion auf den Aufbau von sowjetischen Boden-Luft-Raketen und anderen Vertwidigungswaffen auf Kuba, ihren Schwerpunkt auf die karibischen und nahegelegenen Atlantikgewässern zu verlagern. Am 22. Oktober kündigte US Präsident John F Kennedy nach der Entdeckung eines im Bau befindlichen Raketenstartplatzes auf Kuba, der für atomar bewaffnete Offensivraketen gedacht war, eine strenge Quarantäne für die Insel an. Die USS BEARSS sollte dabei nur eine unterstützende Rolle spielen und legte am 4. November in Norfolk ab. Das Kriegsschiff transportierte in die Karibik nur US Navy Mitglieder und deren Ausrüstung für die Schiffe in der Blockadelinie. Am 6. November überquerten per Highline 106 Männer und 200 Tonnen Fracht auf den Schweren Kreuzer USS NEWPORT NEWS ( CA-148 ), auf den Öltanker USS NEOSHO ( AO-143 ) und auf den Flugzeug U-Boot-Jäger USS WASP ( CVS-18 ). Am folgenden Tag setzten 28 Männer zu dem Zerstörer USS STICKELL ( DD-888 ) und dem Geleitzerstörer USS STEINAKER ( DE-452 ) über. Auf der letzten Mission während dieser Krise beförderte die USS BEARSS 207 Passagiere von San Juan, Puerto Rico in die Guantanamo Bay. Anschließend kehrte der Zerstörer nach Norfolk zurück. Die Kuba Krise endete Schließlich am 20. November, als die Sowjetunion den Abbau ihrer Raketenbasen begannen und ihre Offensivkräfte abzogen. Die USS BEARSS nahm im Dezember ihre regulären zweiwöchigen Reserve Trainingskreuzfahrten wieder auf. Diese wurden im ersten Halbjahr 1963 mit Hafenbesuchen in San Juan, St. Thomas, Fort Lauderdale, Miami und New York City fortgesetzt. Am 15. Juni durchbrach der Zerstörer seine Routinefahrten mit einer vierwöchigen Trainingskreuzfahrt nach Spanien. Während dieser Übung besuchte das Kriegsschiff Barcelona und Palma de Mallorca. Hier nahm die Mannschaft des Zerstörers an dem Projekt “Handsclap” teil. Auf der Rückfahrt an die US Ostküste legte der Zerstörer am 6. Juli im Hafen von Ponta Delagda, Azoren einen Zwischenstopp ein. Am 14. Juli kehrte die USS BEARSS nach Norfolk zurück. Im Sommer folgten zwei weitere Trainingskreuzfahrten. Eine davon führte den Zerstörer nach Neufundland und die anderen ach New York City. Am 1. Oktober begann dann die Mannschaft mit den Vorbereitungen zur Inaktivierung des Schiffes. Man stellate das Kriegsschiff am 30. Dezember 1963 außer Dienst und versetzte es in die Norfolk Group der Atlantik Reserveflotte. Man strich am 1. Dezember 1974 den Namen USS BEARSS ( DD-654 ) von der US Navys – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am14. April 1976 an die Union Minerals & Alloys Corporation in New York zum Verschrotten. Der Schiffskörper wurde im Hafen von Kearny, New Jersey abgewrackt.         


USS BEARSS ( DD-654 )
Commanding Officer
 

CDR John Alden Webster    12. April 1944 – März 1945
LCDR Emmett Mobley Compton      März 1945 – September 1946
Außerdienststellung   31. Januar 1947 – 7. September 1951
CDR Victor Stallworth Mauldin    7. September 1951 – 1. November 1952
CDR Joe Maxwell Gunn    1. November 1952 – 3. Dezember 1954
CDR Kenneth George Robinson      3. Dezember 1954 – Juli 1956
CDR James Thomas Alexander Jr.    Juli 1956 – 1. April 1958
CDR Robert Sloan Rankin     1. April 1958 – 14. August 1959
CDR John Thomas Green    14. August 1959 – 24. Juni 1961
CDR R. K. Stewart Cole    24. Juni 1961 – 27. November 1961
CDR William M. Savage    27. November 1961 – 27. Juli 1962
CDR Charles Grady Sherwood    27. Juli 1962 – 30. Dezember 1963

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