USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 )

USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 )

Biografie

John Francis Burnes
* 12. Juli 1883 in Binghamton, Broome County, New York
† 14. Juni 1918 nach der Schlacht von Belleau Wood, Frankreich
war ein Offizier im US Marine Corps und diente an vielen Brennpunkten in der Karibik, in Mittelamerika, auf den Philippinen, in China und während des Ersten Weltkrieges

John Francis Burnes wurde als Martin J. Maher geboren und änderte 1904, als er in das US Marine Corps eintrat, seinen Namen auf John Francis Burnes. Er war das dritte von sechs Kindern von Martin C. Maher (* 1837; † 1894) und Bridget Anna Kelly Maher (* Dezember 1858 in Corning, Steuben County, New York; † 1. März 1918 in Corning, Steuben County, New York), die 1879 geheiratet hatten. Außerdem hatte er noch drei ältere Halbgeschwister. John Francis Burnes wuchs nach dem Tod seines Vaters in Corning, Steuben County, New York auf. Im Jahr 1900 wird er bei der US-Volkszählung als Eisengießer in dieser Stadt aufgeführt. Vier Jahre später trat er in das US Marine Corps ein und änderte seinen Namen. Nach Abschluss seiner Grundausbildung versetzte man ihn noch im selben Jahr nach Panama. Hier waren im November 1903 auf kolumbianischem Gebiet amerikanische Truppen gelandet und hatten den Staat Panama ausgerufen. Diese Truppen waren zur Sicherung des zukünftigen Panamakanals herangezogen worden. Wegen der grassierenden Krankheiten, wie Malaria, mussten die amerikanischen Truppen öfters ausgetauscht werden. So versetzte man John Francis Burnes 1905 nach Santo Domingo und 1906 nach Kuba. Auf der 1903 neugeschaffenen US Naval Base in der Guantanamo Bay blieb er bis 1909 stationiert. Hier ernannte man ihn im Mai 1907 zum First Sergeanten. Von Kuba aus wurde er in den Pazifik, auf die philippinische Insel Luzon, versetzt. In der Naval Station von Cavite blieb er bis 1910. Noch in diesem Jahr wechselte er zurück in die Vereinigten Staaten und unterzog sich einer Ausbildung zum Offizier. Danach folgte vom 5. September 1912 bis 16. September 1913 ein Einsatz in Nicaragua. Von dort aus wechselte John Francis Burnes wieder zur Panamakanalzone für wenige Monate und anschließend vom 18. Juli bis zum 30. September 1913 wieder nach Cavite. Von den Philippinen aus versetzte man ihn nach Peking, China. Von dort aus kam er 1914 wieder in die USA. Am 28. September 1916 beförderte man Burnes zum Sergeanten Major. Wenige Monate später, am 9. Dezember 1916, zitierte Brigadegeneral John Archer Lejeune (* 10. Januar 1867 in Pointe Coupee Parish, Louisiana; † 20. November 1942 in Baltimore, Maryland) ihn zu sich und bestimmte, dass Burnes eine Prüfung als Offizier abzulegen habe. Diese Prüfung absolvierte John Francis Burnes mit Bravour und wurde am 24. März 1917 unterzeichnete Marineminister Josephus Daniels (* 18. Mai 1862 in Washington, North Carolina; † 15. Januar 1948 in Raleigh, North Carolina) die Ernennungsurkunde. John Francis Burnes wurde wenige Tage später aus dem Dienst in dem US Marine Corps entlassen, damit er die Ernennung zum Marine Gunner annehmen konnte. Am 6. April 1917 erklärten die USA dem Deutschen Kaiserreich den Krieg. Damit wurde die militärische Beförderung von Burnes noch beschleunigt nachdem er sich wieder freiwillig zu dem US Marine Corps gemeldet hatte. Man beförderte ihn am 2. Juni 1917 zum First Lieutenant und am 3. Juni 1917 zum Captain. Diesen Rang erhielt er aber nur vorübergehend. Burnes bekam ein Kommando in der 74. Kompanie des 6. Regiments im US Marine Corps, welches nach Frankreich versetzt worden war. Durch seinen heroischen Kampfdienst erhielt John Francis Burnes posthum das Distinguished Service Cross zuerkannt. Bei der am 1. Juni 1918 beginnenden Schlacht von Belleau Wood wurde Major John Francis Burnes am 12. Juni schwer verwundet. Er hatte mit seinen Truppen vom 10. zum 11. Juni an den schweren Kämpfen zur Eroberung von Bouresches teilgenommen. Trotz seiner Verwundung blieb Burnes bei seinen Truppen und leitete die Verteidigung gegen die am 13. Juni angreifenden deutschen Truppen. In Erfüllung seiner aufopfernden Pflicht und den bei diesen Kämpfen erhaltenen weiteren Verletzungen, verstarb Burnes am 14. Juni. Man verlieh ihm posthum das Navy Cross und den Silver Star. Seine sterblichen Überreste wurden im Juli 1921 in die USA zurückgeführt und auf dem Arlington National Cemetery beigesetzt.


USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Major John Francis Burnes benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertelfte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation, Union Iron Works Plant in San Francisco, Kalifornien wurde am 4. Juli 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Florence Prag Kahn (* 9. November 1866 in Salt Lake City, Utah; † 16. November 1948 in San Francisco, Kalifornien), Ehefrau von Julius Kahn (* 28. Februar 1861 in Kuppenheim, Großherzogtum Baden; † 18. Dezember 1924 in San Francisco, Kalifornien, der Vertreter des kalifornischen Bundesstaates im Repräsentantenhaus in Washington DC, taufte am 10. November 1918 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Frank Nathaniel Eklund ( 26. Dezember 1885 in Baltimore City, Maryland – 23. Mai 1936 ) stellte am 1. Mai 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nachdem die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt vor der kalifornischen Küste abgeschlossen war, fuhr die USS JOHN FRANCIS BURNES in die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien ein. Hier gliederte man den Zerstörer in das Zerstörer Geschwader 4 ( DesRon 4 ) in der Flottilla 5 innerhalb der pazifischen Kreuzer – Zerstörer Force. In dieser Force befanden sich unter anderem der Leichte Kreuzer USS BIRMINGHAM ( CL-2 ) und die Zerstörer USS JOHN FRANCIS BURNES, USS FULLER ( DD-297 ), USS PERCIVAL ( DD-298 ), USS BABBITT ( DD-128 ) und USS SOMERS ( DD-301 ). Diese Schiffe unternahmen eine Kreuzfahrt entlang der US Westküste und lagen unter anderem am 30. Juli 1920 im Hafen von Astoria, Oregon und beteiligten sich an der Feier der American Legion Celebration, wo sich auch der US Army Transporter USAT SOUTH BEND ( ID-4019 ) befand. Anschließend kehrten die Kriegsschiffe nach San Diego zurück. Hier versetzte man die USS JOHN FRANCIS BURNES in die Inaktivität und an Bord befand sich nur noch die Hälfte der Besatzungsstärke. Erst im März 1922 aktivierte man den Zerstörer und füllte die Mannschaftsstärke wieder auf. Das Kriegsschiff begann erneut eine Kreuzfahrt entlang der US Westküste. Mit dabei waren unter anderem die Schwesterschiffe USS SOMERS und USS PERCIVAL. Diese drei lagen auch für eine Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Nach Abschluss der Arbeiten kehrten die Zerstörer am 8. Juli nach San Diego zurück und beteiligten sich an taktischen sowie an Torpedo- und Schießübungen. Am 6. Februar 1923 stach die USS JOHN FRANCIS BURNES wieder in See und beteiligte sich vom 26. Februar bis zum 11. April an dem Flottenmanöver Nummer 1 der Kampfflotte. Dieses Manöver wurde im Raum der Panamakanalzone abgehalten. Es wurden dabei experimentelle Torpedos auf Zielschiffe abgeschossen und Schießübungen mit den Flak- und Geschütztürmen durchgeführt. Zur Überprüfung der Einsatzfähigkeit der US Flotte waren neben dem US Marineminister Edwin Denby (* 18. Februar 1870 in Eansville, Indiana;
8. Februar 1929 in Detroit, Michigan) noch mehrere hochrangige Würdenträger aus Washington DC anwesend. Im Anschluss an das Manöver kehrte der Zerstörer nach San Diego zurück. Am 25. Juni legte die USS JOHN FRANCIS BURNES mit den Zerstörern des Zerstörer Geschwaders 11 in San Diego ab und fuhr nach Norden. Vor der Küste des Bundesstaates Washington wurden den Sommer über mehrere Manöver mit der Kampfflotte durchgeführt und anschließend unterzog sich der Zerstörer einer weiteren Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton. Zu diesem Zeitpunkt waren dort ebenfalls die Schwesterschiffe USS SOMERS, USS PERCIVAL und USS DELPHY ( DD-261 ). Die USS JOHN FRANCIS BURNES gliederte man aus dem Geschwader aus und erhielt neue Aufgaben. Der Zerstörer operierte selbständig entlang der kalifornischen Küste und fuhr nach San Francisco, um dort anlässlich des fünften Jahrestages der American Legion teilzunehmen. Anschließend kehrte der Zerstörer wieder in den Heimathafen zurück. Am 2. Januar 1924 stach das Kriegsschiff wieder in See und verließ zusammen mit den Schiffen der Pazifikflotte San Diego. Sie fuhren für die anstehenden Flottenmanöver zum Panamakanal. Dieser wurde am 18. Januar durchquert. Bis zum 31. März beteiligte sich der Zerstörer in der Karibik an den Wintermanövern und an den Flottenmanövern Nummer 2 und 3. Anfang April kehrte die USS JOHN FRANCIS BURNES nach San Diego zurück. Dann begannen wieder die Sommerübungen, die wie jedes Jahr in den Gewässern des Puget Sound abgehalten wurden und dauerten von Juli bis September. Anschließend fuhr der Zerstörer wieder zu seinem Heimathafen, kehrte aber im November zur Puget Sound Naval Shipyard zurück und unterzog sich einer weiteren Wartungsphase in der auch Reparaturen ausgeführt wurden. Erst im Februar kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück, wo es für eine Kreuzfahrt in den Südpazifik vorbereitet wurde. Am 3. April 1925 stach die USS JOHN FRANCIS BURNES wieder in See und fuhr zusammen mit der USS PERCIVAL und USS SOMERS zu den Hawaiianischen Inseln. Unterwegs dorthin hielten die Schiffe der die Pazifikflotte ein Manöver ab. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. April die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Für eine Goodwill Kreuzfahrt legten unter anderem am 1. Juli die Zerstörer USS JOHN FRANCIS BURNES, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS FARRAGUT, USS DECATUR ( DD-341 ) und USS STODDERT ( DD-302 ) ab. So wurden die Häfen von Melbourne, Australien; Dunedin und Wellington, Neuseeland und Amerikanisch-Samoa besucht. Am 26. September erreichten die Kriegsschiffe wieder San Diego. Es folgten für den Zerstörer wieder Monate mit Übungen entlang der US Westküste. Dabei war auch eine Übung in der Dunkelheit vorgeschrieben. Diese Übung begann am 31. Januar 1926. In dieser Nacht kollidierten die Zerstörer USS PERCIVAL und USS WILLIAM JONES ( DD-308 ) in den Coronado Roads, Kalifornien. Die USS PERCIVAL blieb dabei scheinbar unbeschädigt und fuhr zum Panamakanal weiter, um an dem anstehenden Flottenmanöver und den Übungen teilzunehmen. Die USS WILLIAM JONES erhielt ein Leck in Höhe des Öltanks und musste zu Reparaturarbeiten in die Werft von San Diego geschleppt werden. Da man dort nicht alle Besatzungsmitglieder des Zerstörers benötigte versetzte man die überzähligen auf andere Zerstörer. So kam der Seemann Dewey C. Blyckert an Bord der USS JOHN FRANCIS BURNES. Ende April kam es zu einer kleinen Explosion auf dem Zerstörer in der der Navy-Angehörige ums Leben kam. Dieser Seemann hatte den an Bord befindlichen Firnis in einem selbstgebauten Destillierapparat zu Ethanol, einer leicht entzündlichen Flüssigkeit mit einem brennenden Geschmack und einem charakteristischen, würzigen Geruch, extrahiert. Infolgedessen wurde an Bord aller Zerstörer in der Marinebasis von San Diego eine allumfassende Untersuchung angesetzt und herausgefunden, dass diese Art Alkohol zu gewinnen ziemlich weit verbreitet war. Die USS JOHN FRANCIS setzte ihre Trainingseinsätze weiterhin fort. Im März 1927 begannen wieder die Manöver der US Flotte um den Panamakanal. Anschließen fuhr ein Großteil der Kriegsschiffe aus dem Pazifik entlang der US Ostküste und beteiligten sich am 4. Juni an der vom US Präsidenten John Calvin Coolidge (* 4. Juli 1872 in Plamoth North, Vermont; † 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts) ausgeschriebenen Flottenparade in Hampton Roads, Virginia. Insgesamt achtundneunzig Kriegsschiffe waren daran beteiligt. Unter anderem gehörten zu dieser Paradeflotte die Schlachtschiffe USS MARYLAND ( BB-46 ) und USS TEXAS ( BB-35 ), der Schwere Kreuzer USS SEATTLE ( CA-11 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS JOHN FRANCIS BURNES,   USS SOMERS, USS FARRAGUT, USS LA VALLETTE ( DD-315 ), USS COGHLAN ( DD-326 ), USS OSBORNE ( DD-295 ) und USS GOFF ( DD-247 ) und der U-Boot Tender USS CAMDEN ( AS-6 ). Anschließend kehrten die Kriegsschiffe der Pazifikflotte in ihre Heimathäfen zurück. Hier in den pazifischen Gewässern beteiligte sich die USS JOHN FRANCIS BURNES an weitere Trainingseinheiten und Flottenmanövern entlang der Westküste und war damit an der Entwicklung weiterer Techniken in der Seekriegsführung mit eingebunden. In den Sommern 1928 und 1929 unternahm der Zerstörer Reservetrainingskreuzfahrten. Am 28. August 1929 legte das Kriegsschiff wieder in San Diego an und blieb dort. Mit dem Beginn des Jahres 1930 hatte man laut Protokoll des Londoner Marinevertrages die Anzahl der amerikanischen Kriegsschiffe zu verringern. Deshalb blieb die USS JOHN FRANCIS BURNES auch weiterhin im Hafen von San Diego und wurde nur in das Becken für die Schiffe geschleppt, die für die Inaktivität vorgesehen waren. Dort lagen unter anderem auch die Zerstörer USS FARRAGUT, USS DECATUR, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS WILLIAM JONES und USS ZEILIN ( DD-313 ). Den Zerstörer stellte man am 25. Februar 1930 außer Dienst und strich am 22. Juli 1930 den Namen USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 ) von der US Navy – Liste. Am 10. Juni 1931 verkaufte man den Schiffskörper zum Verschrotten.


USS JOHN FRANCIS BURNES ( DD-299 )
Commanding Officer
 

CDR Frank Nathaniel Eklund      1. Mai 1920 – 31. Juli 1920
LCDR William Frederick Halsey, Jr.      31. Juli 1920 – 3. August 1921 (später FADM)
?       3. August 1921 – 14. September 1922
LCDR Murphy John Foster        14. September 1922 – 30. September 1923
LCDR Charles Henry Morrison        30. September 1923 – 24. Mai 1926
CDR Joseph Baer        24. Mai 1926 – 26. Juni 1928
LCDR William Woodruff Meek       26. Juni 1928 – 25. Februar 1930

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert