USS HENSHAW ( DD-278 )

USS HENSHAW ( DD-278 )

Biografie

David Henshaw, Jr.
* 2. April 1791 in Leicester, Worcester County, Massachusetts
† 11. November 1852 in Leicester, Worcester County, Massachusetts
war ein amerikanischer Politiker und der 14. US-Marineminister

David Henshaw, Jr. war das zehnte Kind von Captain David Henshaw, Sr. (* 19. August 1744 in Boston, Massachusetts; † 22. Mai 1808 in Leicester, Worcester County, Massachusetts) und Mary Sargent Henshaw (* 27. August 1755 in Leicester, Worcester County, Massachusetts; † 9. September 1831 in Leicester, Worcester County, Massachusetts). Er ging in Leicester zur Schule. Im Alter von 16 Jahren wurde er ein Lehrling bei einem Apotheker und lernte zusätzlich an der Leicester Academy. Als ausgebildeter Drogist erzielte Henshaw, Jr. bemerkenswerte Erfolge. So stieg er mit 21 Jahren in den Arzneigroßhandel ein und 1814 war er bereits Mitbesitzer der Apotheke in der er zuvor gelernt hatte. Durch diesen Umstand wurde Henshaw, Jr. reich und erweiterte seine Interessen auf Banken, Eisenbahnen und Versicherungen. In den ersten 1820-er Jahren trat er in die Demokratische Partei ein und begann eine politische Laufbahn. 1826 wurde er als Abgeordneter in den Senat von Massachusetts gewählt und zwei Jahre später trat er zur Wahl um einen Sitz im US Repräsentantenhaus an. Allerdings unterlag er. Trotzdem ging seine politische Karriere steil nach oben. So war er in Massachusetts der Vorsitzende der Demokratischen Partei, war ein Mitglied des State Board of Internal Improvements und der US Zolleintreiber im Hafen von Boston. Am 10. Mai 1837 erfolgte eine bis dahin in den USA ungeahnte Wirtschaftskrise, die fünf Jahre anhalten sollte. Durch eine Spekulationsblase erfolgte eine dauerhafte Zahlungsunfähigkeit vieler Banken und ließ die Arbeitslosenquoten rasant ansteigen. Auch Davis Henshaw, Jr. hatte darunter zu leiden. Den Posten als US Zolleintreiber im Hafen von Boston verlor er dadurch. Doch seine persönlichen finanziellen Verluste in den fünf Jahren blieben verhältnismäßig gering, so dass er sich relativ schnell wieder erholte und seine vormalige führende Position innerhalb der Demokratischen Partei in Massachusetts zurückgewann. Am 23. Juli 1843 ernannte US Präsident John Tyler (* 29. März 1790 im Charles City County, Virginia; † 18. Januar 1862 in Richmond, Virginia) Davis Henshaw, Jr. zum Marineminister, nachdem Abel Parker Upshur (* 17. Juni 1790 im Northampron County, Virginia; † 28. Februar 1844 auf dem Dampfschiff USS PRINCETON ( 1843 ) auf dem Potomac River, Maryland) zum US Außenminister ernannt worden war. Da sich der Kongress zu diesem Zeitpunkt in einer Sitzungspause befand, wodurch die Nominierung nicht bestätigt werden konnte, amtierte David Henshaw, Jr. anfangs nur kommissarisch. In den wenigen Monaten seiner Amtszeit nahm er Probleme im Bau von Kriegsschiffen in Angriff, so überarbeitete er die Versorgungsregelungen in den Navy Yards, wählte erfahrene Offiziere für wichtige Kommandoeinsätze auf See aus und versuchte eine Academy für Seekadetten ins Leben zu rufen. Am bemerkenswertesten waren allerdings seine erfolgreichen Bemühungen, die die Fregatte USS CONSTITUTION ( 1797 ) vor der Stilllegung und Verschrottung bewahrte. Der US Kongress verweigerte die Bestätigung von David Henshaw, Jr. im Amt, so dass dieser es am 18. Februar 1844 an Thomas Walker Gilmer (* 6. April 1802 in Gilmerton, Albemarle County, Virginia; † 28. Februar 1844 an Bord des Dampfschiffes USS PRINCETON ( 1843 ) auf dem Potomac River, Maryland) übergab. Er kehrte nach Massachusetts zurück und nahm seine Geschäftsinteressen wieder auf. Gleichzeitig behielt er die Führung der Demokratischen Partei, bis die abolitionistische Bewegung in der Politik in Massachusetts aufstieg. David Henshaw, Jr. hatte sich nicht von dem Grundsatz der Sklaverei distanziert, sondern dieses Recht darüber jedem US Bundesstaat zugestanden. Diese Haltung brachte ihm immer mehr Gegner ein. Das belastete zusehends seinen Gesundheitszustand. David Henshaw, Jr. war als Redner sehr bekannt und wurde deshalb auch sehr gern bei Feierlichkeiten wie zum Unabhängigkeitstag und anderen Veranstaltungen herangezogen. Viele dieser Reden wurden später in gebundener Form von Broschüren wiedergegeben. Am 11. November 1852 verstarb er in seiner Heimatstadt Leicester. Hier wurden seine sterblichen Überreste auf dem Pine Grove Cemetery beigesetzt.
David Henshaw, Jr. war nie verheiratet.


USS HENSHAW ( DD-278 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS HENSHAW ( DD-278 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Marineminister David Henshaw benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das siebenundachtzigste Schiff aus der CLEMSON Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum Victory Yard, Massachusetts wurde am 3. Januar 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Ethel Huling Dempsey
taufte am 28. Juni 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Am 10. Dezember 1919 stellte Lieutenant Commander Martin Jonas Peterson das unter seinem Kommando stehende Kriegsschiff in den Dienst der US Navy.
Gleich nach der Indienststellung wurde die USS HENSHAW der Pazifikflotte zugeteilt. Der Zerstörer begann trotzdem in den Gewässern vor Boston mit der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt. Anschließend erfolgte eine Überprüfung der Schiffshaut. Das Kriegsschiff fuhr von der Boston Navy Yard nach Newport, Rhode Island. Hier wurden die Munitionsbunker gefüllt und Torpedos geladen. Gleich danach stach die USS HENSHAW wieder in See und fuhr in die Karibik. Der Zerstörer erreichte am 9. Februar 1920 die Guantanamo Bay, Kuba. In diesen Gewässern beteiligte sich das Kriegsschiff an mehreren Übungen. Vom 24. Februar bis zum 4. März war die USS HENSHAW ein Teil einer kleinen US Navy Flotte, die vor Port Cortes, Honduras operierte und jederzeit eingreifen konnte wenn amerikanische Staatsbürger oder amerikanische Interessen im Falle einer Revolution in Guatemala beginnen würde. Mit dabei waren unter anderem die Zerstörer USS PARROTT ( DD-218 ) und USS AARON WARD ( DD-132 ). Nachdem klar war, dass es nicht zu einer Revolution kommen würde, durchquerte der Zerstörer den Panamakanal und fuhr an der amerikanischen Westküste nordwärts. Ziel war die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier integrierte man das Kriegsschiff in das Zerstörergeschwader 2, das später in das Zerstörergeschwader 4 (DesRon 4 ) innerhalb der Pazifikflotte abgeändert wurde. In dieser DesRon 2 befanden sich die Schwesterschiffe USS HENSHAW, USS DOYEN ( DD-280 ), USS
SINCLAIR ( DD-275 ), USS McCAWLEY ( DD-276 ), USS MOODY ( DD-277 ) und USS MEYER ( DD-279 ). Gleich nach der Ankunft in San Diego, wurde die USS HENSHAW für einen Besuch des Prinzen von Wales, dem späteren britischen König Edward VIII. (* 23. Juni 1894 in White Lodge, Richmond Park, Surrey, England; † 28. Mai 1972 in 4 route du Champ d’Entrainement, Paris, Frankreich), hergerichtet. Vom 7. zum 8. April beteiligte sich der Zerstörer an der Sicherung des britischen Schlachtkreuzers HMS RENOWN ( 1916 ) in den kalifornischen Gewässern vor San Diego. Bis Ende Juni operierten die Zerstörer der DesRon 2 entlang der kalifornischen Küste. Am 1. Juli stachen die USS HENSHAW, USS MOODY, USS MEYER, USS DOYEN, USS McCAWLEY und USS SINCLAIR wieder in See und fuhren in die Gewässer vor der Küste von dem Bundesstaat Washington. Am 9. Juli schiffte sich auf der USS SINCLAIR der US Navy Marineminister Josephus Daniels (* 18. Mai 1862 in Wilmington, North Carolina; † 15. Januar 1948 in Raleigh, North Carolina), der Innenminister John Barton Payne (* 26. Januar 1855 in Pruntytown, West Virginia; † 24. Januar 1935 in Washington DC) und der Kommandeur der Pazifikflotte Admiral Hugh Rodman (* 6. Januar 1859 in Frankford, Kentucky; † 7. Juni 1940 im Naval Hospital, Washington DC) sowie deren Stäbe in Seattle, Washington ein. Der Zerstörer fuhr zusammen mit seinen Schwesterschiffen und seinen Passagieren entlang der Küste von Alaska und Britisch Columbia. Während dieser Kreuzfahrt wurden in Alaska neun Häfen angelaufen. Das waren unter anderem Sitka, Duncan Day und Juneau. Hauptgrund dieser Besichtigungstour waren die Kohle- und Ölfelder und die eventuellen Möglichkeiten wo Flottentanker stationiert werden konnten, um die Versorgung der amerikanischen Kriegsschiffe mit ausreichendem Brennstoff zu gewährleisten. Marineminister Josephus Daniels wechselte am 18. Juli an Bord des Schlachtschiffes USS IDAHO ( BB-42 ) und Admiral Hugh Rodman wechselte am 12. August im Hafen der Puget Sound Naval Shipyard, Bremerton, Washington an Bord des Schlachtschiffes USS NEW MEXIKO ( BB-40 ). Während der Kreuzfahrt hatten alle Würdenträger auch die USS HENSHAW besucht. Außerdem war der Gouverneur des Territoriums von Alaska, Thomas W. Riggs, Jr. (* 17. Oktober 1873 in Ilchester, Maryland; † 16. Januar 1945 in Washington DC) und seine Berater von Sitka aus bis nach Juneau mitgefahren. Bereits am 17. August begann die Heimfahrt nach San Diego, wo die USS HENSHAW am 31. August, zusammen mit ihren Schwesterschiffen, wieder in die Marinebasis einlief. In den folgenden Monaten beteiligte sich der Zerstörer entlang der kalifornischen Küste an mehreren Operationen und Übungen. Am 10. Oktober vertäute man das Kriegsschiff wieder in San Diego, zusammen mit anderen Schwesterschiffen. Auf der USS HENSHAW befand sich nur noch die halbe Mannschaftsstärke. Die Zerstörer der DesRon 2 operierten auch nur noch in den Gewässern vor San Diego. Sie beteiligten sich hier an Übungen und Trainingseinheiten für US Navy Reservisten. Alle sechs Zerstörer der DesRon 2 fuhren für eine erste Überholungsphase in die Puget Sound Naval Shipyard. Dort wurden vom 8. bis zum 22. September 1921 die notwendigen Wartungsarbeiten durchgeführt. Nachdem das Trockendock wieder geflutet wurde, stachen die sechs Zerstörer wieder in See und fuhren nach San Diego zurück. Wieder begannen lokale Operationen und Übungen in den Gewässern vor San Diego zur Ausbildung von Reservisten. Die USS HENSHAW wurde am 15. Juni 1922 offiziell außer Dienst gestellt. Am 27. September 1923 stellte man den Zerstörer wieder in den Dienst der US Navy und Lieutenant Eugene George Herzinger übernahm das Kommando über das Kriegsschiff. Den Zerstörer gliederte man wieder in die Pazifikflotte. Die USS HENSHAW nahm in den folgenden sechs Jahren ihre typischen Aktivitäten wieder auf. Am 2. Januar 1924 verließ der Zerstörer San Diego, durchquerte am 17. Januar den Panamakanal und beteiligte sich vom 25. Januar bis zum 5. April an taktischen Manövern mit den kombinierten Flotten in der Karibik. Erst am 24. April kehrte das Kriegsschiff in seinen Heimathafen zurück. Anfang April 1925 lief der Zerstörer wieder in die Puget Sound Naval Shipyard ein und unterzog sich zusammen mit der USS MOODY für über vier Wochen umfangreichen Wartungsarbeiten. Erst am 27. Mai stachen die beiden Kriegsschiffe wieder in See und fuhren zu Flottenübungen zu den Hawaiianischen Inseln. Von der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor aus operierten die Zerstörer in der Straße von Oahu und vor Lahaina und Maui. Hier gliederte man die USS HENSHAW ab dem 27. Juni wieder in die Flotte ein. Am 1. Juli verließ der Zerstörer zusammen mit der USS MOODY und USS SINCLAIR wieder die Hawaiianischen Gewässer und fuhr mit den Kriegsschiffen der Schlachtflotte für eine Goodwill-Kreuzfahrt in den Südwestpazifik. So besuchten die Zerstörer unter anderem Pago-Pago, Amerikanisch-Samoa, Melbourne, Australien; Auckland, Dunedin und Wellington, Neuseeland, bevor die amerikanischen Kriegsschiffe auf ihrer Heimfahrt Honolulu anliefen und am 26. September in San Diego wieder anlegten. In den folgenden fünf Jahren beteiligte sich die USS HENSHAW an weiteren Übungen, Manövern und taktischen Einsätzen. Man stellte den Zerstörer am 11. März 1930 außer Dienst. Gemäß des Londoner Flottenvertrages vom 22. April 1930 wurde das Kriegsschiff dazu bestimmt, der Verschrottung zu geführt zu werden. Die US Navy durfte nur noch bei den Zerstörern eine Gesamttonnage von 150.000 Tonnen behalten. Man strich den Namen USS HENSHAW ( DD-278 ) von der US Navy – Liste und verkaufte den Schiffskörper am 14. November 1930 zum Verschrotten.


USS HENSHAW ( DD-278 )
Commanding Officer
 

LCDR Martin Jonas Peterson    10. Dezember 1919 – 20. November 1920
LCDR Franklin Paul Conger    20. November 1920 – 13. Juni 1922
CDR David Alexander Scott    13. Juni 1922 – 15. Juni 1922
Außerdienststellung     15. Juni 1922 – 27. September 1923
LT Eugene George Herzinger    27. September 1923 – 17. Mai 1924
CDR Turner Foster Caldwell    17. Mai 1924 – 3. Oktober 1925 (später RADM)
LCDR Ralph Strafford Wentworth    3. Oktober 1925 – 1. Juni 1927
LCDR Ingram Cecil Sowell    1. Juni 1927 – 11. März 1930 (später RADM)

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