USS O´TOOLE ( DE-527 )

USS O´TOOLE ( DE-527 )

Biografie

John Albert O´Toole
* 16. Mai 1916 in Boston, Massachusetts
† 8. November 1942 bei Fedhala, Marokko
war ein Offizier in der US Naval Reserve

John Albert O´Toole trat im Rang eines Ensign am 7. Mai 1942 in die US Naval Reserve ein. Man versetzte ihn nach Chicago, Illinois. Hier erhielt er eine Unterweisung an der Naval Reserve Midshipman´s School für das Führen eines Landungsbootes, welches man für den Transport von US Army Infanteristen benötigt. Anschließend, am 24. Oktober, versetzte man ihn an Bord des Transportschiffes USS JOSEPH HEWES ( AP-50 ). Auf diesem Transportschiff befanden sich 80 Offiziere und 1.074 Soldaten der 3. Infanteriedivision der US Army sowie deren Gerätschaften, Munition und Vorräte. Das Transportschiff gehörte zur Task Group 34.8, der nördlichen Angriffsgruppe während der Operation „Torch“. Am 8. November, gegen 7:05 Uhr, begann die Landung der ersten Landungsbootwelle vor Fedhala, trotz schwerem Artilleriefeuer. Unter diesen befand sich auch das Boot, welches von Ensign John Albert O´Toole geführt wurde. Gleich nachdem die Truppen das Landungsboot verlassen hatten, setzte Ensign O´Toole mit dem Boot zurück und wollte wieder zur USS JOSEPH HEWES fahren, um die nächsten Truppen aufzunehmen. Doch genau in diesem Moment, beim Rückzug vom Strand, schlug eine Granate in seinen Führungsstand ein und tötete ihn.
Für seinen unerbittlichen Kampfgeist und seine große persönliche Tapferkeit verlieh man Ensign John Albert O´Toole posthum das Navy Cross.

Ihm zu Ehren sollte der Geleitzerstörer mit der Kennung DE-274 benannt werden, den man in der Boston Navy Yard baute und bei der Kiellegung am 20. Mai 1943 schon trug. Doch das Kriegsschiff wurde für die Lend Lease Aktion mit Großbritannien ausgesucht und am 28. September den Engländern übergeben, die ihm den Namen HMS GARDINER ( K-478 ) gaben.

Auf der Consolidated Steel Corporation in Orange, Texas wurde am 14. Juni 1943 der Kiel des Geleitzerstörers mit der Kennung DE-327 niedergelegt. Dieses Kriegsschiff sollte den Namen USS O´TOOLE zu Ehren von Ensign O´Toole tragen. Doch kurz nach der Kiellegung änderte man den Namen zu Ehren von Ensign Robert Earl Brister, der mit seiner Mannschaft am 2. Mai 1942 auf der Patrouillenyacht USS CYTHERA ( PY-26 ) vor der Küste von North Carolina, bis auf zwei, ums Leben kam, nachdem diese von dem deutschen U-Boot U-402, Kommandant Korvettenkapitän Siegfried Freiherr von Forstner ( 19. September 1910 in Hannover – 13. Oktober 1943 an Bord von U-402 im mittleren Nordatlantik ) torpediert worden war und sank.


USS O´TOOLE ( DE-527 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS O´TOOLE ( DE-527 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy, das den Namen zu Ehren von Ensign John Albert O´Toole erhielt und benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das zweiundsechzigste Schiff aus der EVARTS – Klasse.
Auf der Boston Naval Shipyard in Charlestown, Massachusetts wurde am 25. September 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. John Albert O´Toole, Mutter von Ensign John Albert O´Toole, taufte am 2. November 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Joseph G. Enzensperger, Jr. (USNR) übernahm am 22. Januar 1944 das Kommando über das Kriegsschiff und stellte es in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt diente die USS O´TOOLE als Trainingsschiff für die Fleet Sound School in Key West, Florida. Am 15. Juli löste man den Geleitzerstörer von seinen Aufgaben ab und das Kriegsschiff fuhr nach Norden bis in die Casco Bay, Maine. Hier beteiligte sich die USS O´TOOLE an mehreren Übungen. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer nach Norfolk, Virginia. Hier wartete der Geleitflugzeugträger USS TRIPOLIS ( CVE-64 ) auf seine Eskorte. Die USS O´TOOLE stach zusammen mit dem Schwesterschiff USS EDGAR G CHASE ( DE-16 ) am 1. August in See und begleiteten den Geleitflugzeugträger bis nach Recife, Brasilien, seinem neuen Einsatzhafen. Auf dem Weg dorthin erhielt die USS O´TOOLE einen Sonarkontakt zu einem feindlichen U-Boot und nahm die Verfolgung auf. Flugzeuge des Geleitflugzeugträgers stiegen auf, warfen ab dem ersten Kontaktpunkt Wasserbomben ab und legten Bojen aus. Die Mannschaft des Geleitzerstörers feuerte Hedgehog Projektile und Wasserbomben in einen größer werdenden Ölteppich. Auf dem Geleitzerstörer glaubte man dieses deutsche U-Boot vernichtet zu haben, da größere Trümmerteile und viel aufsteigendes Dieselöl zu sehen waren. Doch nach dem Krieg fand man keinen Anhaltspunkt von einem vernichteten U-Boot. In der folgenden Nacht erhielt man auf der USS O´TOOLE einen weiteren Sonarkontakt. Zwei Trägerflugzeuge flogen in das Gebiet und warfen vier Wasserbomben ab. Auch hier war man in dem Glauben ein feindliches U-Boot vernichtet zu haben. Am 12. August wurde der brasilianische Hafen erreicht. Die beiden Geleitzerstörer stachen am nächsten Tag wieder in See und eskortierten den Geleitflugzeugträger USS SALOMONS ( CVE-67 ) bis nach Norfolk. Dort legten sie am 25. August an. Die USS O´TOOLE und die USS EDGAR G CHASE fuhren wenige Stunden später nach New York City weiter und unterzogen sich einer Überholung. Beide Geleitzerstörer wurden in die CortDiv 80 eingegliedert. In dieser Division befanden sich außerdem die Geleitzerstörer USS MASON ( DE-529 ), USS JOHN J POWERS ( DE-528 ) und USS JOHN M BERMINGHAM ( DE-530 ). Nach einigen Verzögerungen auf Grund des schlechten Wetters in den Gewässern vor New York, legten die Geleitzerstörer, die zur Task Group 27.5 gehörten, am 19. September vom Pier 33 in South Brooklyn ab. Anschließend schlossen sich die Schiffe des Geleitzuges NY 119 an. Dieser Geleitzug bestand größtenteils aus einer Reihe von Schleppern, Lastkähnen und anderen kleinen Schiffen der US Army, die im Schlepptau liefen und höchstens 5 Knoten schafften. Auf dieser Fahrt war auch der Öltanker USS MAUMEE ( AO-2 ) und der Flottenschlepper USS ABNAKI ( AT-96 ) an der Überquerung des Atlantik beteiligt. Die USS O´TOOLE war das Kommunikationsverbindungsschiff zwischen dem Commander der Task Group und den Schiffen des Konvois NY 119. Trotz schwerer See und stürmischem Wetter musste der Schiffskonvoi den sicheren Hafen verlassen. Vier Tage später gab es die ersten Probleme bei dem Schlepper ST-179 und drei Tage später sank das Schiff. Am 6. Oktober traf der Schiffskonvoi vor Flores Island auf den Azoren ein und mehrere Schiffe manövrierte man in den Hafen, um dort mehrere Reparaturen vornehmen zu können. Die Schiffe des Konvois legten am 14. Oktober wieder ab und fuhren nach Norden. Hauptziel war Falmouth, England. Die Befürchtungen, die durch zahlreiche Berichte hervorgerufen wurden, dass deutsche U-Boote sich hinter dem Schiffskonvoi befanden, wurden erst mit dem Einsetzen einer weiteren potenziellen Gefahr beseitigt. Diese Gefahr war das schlechte Wetter selber. Am 16. Oktober fuhr die USS O´TOOLE, sowie all die anderen Schiffe des Geleitzuges, in einen weiteren schweren Sturm. Der auffrischende Wind wurde immer kälter und die See türmte sich immer mehr auf. Während des Sturms wurden zu allem Überfluss alle Schiffe des Konvois hoffnungslos zerstreut. Der Geleitzerstörer erhielt daraufhin den Befehl, zusammen mit den schnelleren Schiffen eilig nach Falmouth zu fahren. Am 18. Oktober kam der Hafen in Sicht. Gerade als das erste Schiff des Konvois in den Swift Channel einfuhr, begann das Barometer mit zunehmendem Wind und zunehmender See sehr schnell zu fallen. Die USS MASON übernahm die Aufsicht über alle Schiffe des Konvois und wies den Weg in den Kanal der Hafeneinfahrt. Trotz heftiger Windböen von über 80 Knoten konnten alle Schiffe bis gegen 16:45 Uhr sicher hineingeführt werden. Hier begann man auf den Kriegsschiffen mit den Reparaturen an den Sturmschäden, während die Besatzungen Landgang erhielten. Die USS O´TOOLE verließ am 8. November das Plymouth Gate und machte sich mit dem Flottenschlepper USS ABNAKI auf den Weg nach Reykjavik, Island. Hier sollte der Schlepper bleiben. Der Geleitzerstörer fuhr von Island aus direkt nach Norfolk und danach in den Hafen von New York City. Hier vereinigte sich das Kriegsschiff wieder mit seinen Schwesterschiffen aus der CortDiv 80. Man nahm hier an dem Geleitzerstörer mehrere Reparaturen vor. Das Kriegsschiff verließ am 15. Dezember die Gewässer und fuhr für weitere Tests in die Chesapeake Bay. Am 18. Dezember lief die USS O´TOOLE zu den Lynnhaven Roads vor Norfolk und ankerte dort seewärts vor den Handelsschiffen des Geleitzuges UGS-64. Die Sicherungsschiffe der Task Force 64 waren die Zerstörer USS LIVERMORE ( DD-429 ), USS BALCH ( DD-363 ) und USS EBERLE ( DD-430 ), die Geleitzerstörer USS O´TOOLE, USS JOHN J POWERS, USS JOHN M BERMINGHAM, USS MASON, USS EDGAR G CHASE und USS ANDRES ( DE-45 ) und die Patrouillenfregatte USS GULFPORT ( PF-20 ). Am 19. Dezember stachen die Kriegsschiffe in See und eskortierten den Geleitzug bis ins Mittelmeer. Die Fahrt über den Atlantik verlief weitestgehend ereignislos und war nur von schwerer See und einem gelegentlichen Fischschwarm geprägt, der für ein U-Boot gehalten wurde. Ab dem 2. Januar 1945 wurden mehrere zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, als man sich Gibraltar näherte. Man hatte ein deutsches U-Boot in diesen Gewässern gesichtet. Zwei Tage später durchquerte der Geleitzug ohne Probleme die Meerenge von Gibraltar. Am folgenden Tag liefen die Schiffe in den Hafen von Oran, Algerien ein. Die USS O´TOOLE selber fuhr zusammen mit den Geleitzerstörern USS JOHN J POWERS und USS MASON bis nach Mers-El-Kebir. Hier gliederte man die Geleitzerstörer noch am selben Tag in die Task Group 60.11. In dieser befand sich außerdem der Zerstörer USS BALCH und die Patrouillenfregatte USS GULFPORT. Diese Kriegsschiffe sollten den Geleitzug GUS-64 bis an die US Ostküste eskortieren. Am Abend des 6. Januar verließ der Schiffskonvoi den schützenden Hafen und fuhr nach Westen. Die USS O´TOOLE und die anderen Kriegsschiffe der TG erreichten am 23. Januar New York City. Von hier aus folgten mehrere Übungen in der Casco Bay. Am Abend des 9. Februar fuhr das Kriegsschiff in den Hafen von Norfolk ein. Hier gliederte man es in die TG 60.11. Deren Kriegsschiffe sollten den Geleitzug UGS-74 auf dem Weg bis nach Mers-El-Kebir sichern. Am 12. Februar verließen die Geleitzerstörer wieder Norfolk und fuhren ins Mittelmeer. Der Schiffskonvoi erreichte am 27. Februar die Küstengewässer Marokkos. Am 28. Februar durchquerten die Schiffe die Meerenge von Gibraltar und liefen bis nach Oran. Am 6. März wagte sich der Geleitzerstörer und andere Kriegsschiffe aus der TG aus dem schützenden Hafen heraus und begannen mit Anti-U-Boot- und Flugabwehrübungen. Auch hier gliederte man den Geleitzerstörer erneut in die Task Group 60.11, deren Kriegsschiffe den Geleitzug GUS-76 auf der Fahrt bis an die US Ostküste sichern sollten. Die Fahrt der Schiffe begann am 8. März um 6:45 Uhr und führte sie über die Bermudas und der Chesapeake Bay direkt vor Ambrose Light in der Lower New York Bay. Nach Abschluss der angesetzten Überholung und der anschließenden Übungen, fuhr die USS O´TOOLE nach Norfolk und legte dort am 10. April an. Vier Tage später fuhr der Geleitzerstörer zum Ankerplatz des zu sichernden Geleitzuges vor Lynnhaven Roads. Spät am Abend vertäute man das Kriegsschiff an der Patrol Station Nummer 5 an der Steuerbordflanke des Schiffskonvois UGS-86, der bis ins Mittelmeer eskortiert werden sollte. Der Geleitzug legte am 19. April ab. Die Meerenge von Gibraltar wurde am 28. April passiert und am folgenden Tag machte man im Hafen von Mers-El Kebir fest. Mit Beginn des Monats Mai trainierte der Geleitzerstörer, zusammen mit den Schwesterschiffen USS JOHN J POWERS und USS MASON, für mehrere Tage in den lokalen Gewässern. Die Anti-U-Boot Übungen wurden von einem französischen U-Boot unterstützt. Am 7. Mai legten die Kriegsschiffe in Mers El Kebir wieder ab und sicherten den Schiffskonvoi GUS-88 auf der Fahrt an die US Ostküste. Neben den Geleitzerstörern waren auf dieser Sicherungsfahrt noch die Zerstörer USS BALCH und USS McCOOK ( DD-496 ) sowie die Patrouillenfregatten USS EL PASO ( PF-41 ) und USS EUGENE ( PF-40 ) anwesend. Nach einer langen und beschwerlichen Reise erreichte die USS O´TOOLE, und die anderen beiden Geleitzerstörer, am 23. Mai den Hafeneintrittskontrollposten von Cape Henry, Virginia und wurden hier vom Sicherungsdienst entbunden. Die Geleitzerstörer fuhren direkt bis nach New York City weiter. Hier machte man die Kriegsschiffe am 35. Street Pier in Brooklyn fest. Die USS O´TOOLE und die beiden anderen Geleitzerstörer musste sich hier einer fünfzehntägigen Überholung unterziehen. Bis weit in den Juli hinein sollten sich die Kriegsschiffe anschließend an lokalen Operationen entlang der US Ostküste und in der Casco Bay beteiligen. Doch die USS MASON unterzog sich ab dem 14. Juni für eine Woche in New Jersey einer weiteren umfangreichen Überholung. Die USS O´TOOLE und die USS JOHN J POWERS führten ihre vorgegebenen Übungen durch. Doch am 26. Juni mussten beide Geleitzerstörer über Nacht im Hafen von Tompkinsville, Staten Island, New York Schutz suchen, um einen heraufziehenden Hurrikan zu überstehen. Zwischen dem 27. Juni und dem 5. Juli blieben die drei Kriegsschiffe in der Nähe von New York und führten in den davor gelagerten Gewässern mehrere Übungen mit Wasserbombenangriffen durch. Am 6. Juli fuhren die Geleitzerstörer in die Casco Bay. Dort nahmen sie vom 8. bis zum 17. Juli an taktischen Manövern und dem Drill der Mannschaften teil. Am späten Nachmittag des 17. Juli erhielt die USS O´TOOLE den Befehl, seinen Trainingsbetrieb einzustellen und zusammen mit der USS MASON und USS JOHN J POWERS nach Miami, Florida zu fahren. Die USS O´TOOLE und die USS JOHN J POWERS erreichten am 21. Juli Miami. Die USS MASON wurde noch zu anderen Übungen herangezogen.
Die beiden Geleitzerstörer waren ab dem 28. Juli in den Gewässern vor Miami unterwegs und dienten bis weit in den folgenden Monat hinein als Schulschiffe an dem Naval Training Center in Miami. Im August wurden auf den beiden Geleitzerstörern taktische Schulungen für angehende Offiziere in der Straße von Florida durchgeführt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, dieser wurde am 15. August durch die bedingungslose Kapitulation Japans und am 2. September durch die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde im Pazifik beendet, stach der Geleitzerstörer zusammen mit der JOHN J POWERS am 8. September in See und erreichte zwei Tage später den Hafen von Charleston, South Carolina. Hier stellte man am 18. Oktober 1945 das Kriegsschiff außer Dienst. Den Namen USS O´TOOLE ( DE-527 ) strich man am 1. November 1945 von der US Navy – Liste. Im März 1946 begann man den Schiffskörper in der Charleston Navy Yard zu Verschrotten.


USS O´TOOLE ( DE-527 )
Commanding Officer
 

LCDR Joseph G. Enzensperger, Jr.  (USNR)     22. Januar 1944 – 26. August 1944
LCDR Victor Stalworth Mauldin     26. August 1944 – 10. Oktober 1945

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