USS ANDRES ( DE-45 )

USS ANDRES ( DE-45 )

Biografie

Eric Theodore Andres
* 12. Mai 1915 in Flint, Michigan
† 9. August 1942 an Bord des Schweren Kreuzers USS ASTORIA ( CA-34 )
war ein Offizier in der US Navy

Eric Theodore Andres war der einzige Sohn von drei Kindern von Reverend Theodore F. Andres ( 25. Juli 1884 in Waterloo, Waterloo Regional Municipality, Ontario, Kanada – 5. Februar 1970 in Beverly Shores, Porter County, Indiana ) und Vera Marie Speckhard Andres ( 2. Januar 1890 in Saginaw, Saginaw County, Michigan – 3. Februar 1956 in Valparaiso, Porter County, Indiana ). Reverend Andres siedelte mit seiner Familie nach Valparaiso, Indiana, als er dort in der Valparaiso Universität eine Stelle beim Geschäftspersonal in der PR-Abteilung annahm. Eric schrieb sich 1933 in der Universität ein. Während seines Studiums nahm er aktiv an der Leichtathletik, außerschulischen Aktivitäten und der Studentenverwaltung teil. Im ersten Studienjahr war Eric auch in der Universitätsfootballmannschaft, wo er sich die Position des Quarterback sicherte und in der Bruderschaft Phi Delta Kappa. In seinem Juniorjahr wurde Andres zum Vertreter des Studentenrates an der Universität gewählt. Im folgenden Jahr wählte man ihn zum Vorsitzenden des Vortrags- und Unterhaltungsausschusses, zum Präsidenten des Liberal Arts College und zum Vizepräsidenten des Commerce Club. Für die Universitätszeitung „The Torch“ gab er einmal ein Interview, wo er meinte, dass er am Tag mindestens zwei Zeitschaltuhren benötige um alle seine Termine zu bewältigen. Viel lieber würde er sich aber seinen Rucksack über die Schulter werfen und quer durchs Land trampen oder auf einem Trampdampfer nach Honolulu anheuern. Nach dem Ende des Studiums erwarb Andres einen Bachelor of Arts in Business und wechselte nach Chicago, Illinois. Dort nahm er eine Stelle bei Sears Roebuck an. Eric Theodore Andres trat am 25. Oktober 1942 als Matrose in die US Naval Reserve ein. Im Januar 1942 schickte man ihn auf die Midshipman´s School der US Naval Reserve an der Northwestern University in Chicago. Am 13. Februar 1942 ernannte man ihn zum Midshipman und er begann seine Offiziersausbildung. Diese schloss er am 15. Mai ab und wurde zum Ensign in der US Naval Reserve befördert. Gleichzeitig mit seiner Ernennung wurde er in den aktiven Dienst übernommen und an Bord des Schweren Kreuzers USS ASTORIA ( CA-34 ) zugewiesen, der zur Atlantikflotte gehörte. Der Kreuzer war am 27. Mai in die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii eingelaufen. Das Kriegsschiff kam direkt mit dem angeschlagenen Flugzeugträger USS YORKTON ( CV-5 ) von der Schlacht in der Coral Sea zurück, wo jener schwer beschädigt worden war. Der Schwere Kreuzer blieb in der Task Force 17 integriert und stach schon am 30. Mai wieder in See. An Bord befand sich Ensign Andres. Ziel waren die Midway Islands. Dorthin war eine große japanische Flotte unterwegs. Die Amerikaner gingen aus der bis dahin größte Seeschlacht als Sieger hervor. Die USS ASTORIA legte am 13. Juni im Hafen von Pearl Harbor an und wurde auf ihren nächsten Kampfeinsatz vorbereitet. Man zog für den Kampf um die Salomonen eine große Flotte zusammen. Die erste große Gegenoffensive. Der Schwere Kreuzer wurde in die Task Group 62.3, der Northern Fire Support Group, für die amphibische Operation „Watchtower“ versetzt. Das schwere Schiff sollte sich an der Sicherung der Landeflotte beteiligen. Am 7. August begannen die Kämpfe um die Halbinsel Tulagi und Gavutu-Tanambogo auf Florida Island. Die Japaner waren darüber äußerst überrascht. Doch eine japanische Flotte war aus Rabaul, Neuguinea war schon unterwegs, um die eingenommene Insel Guadalcanal zu sichern und die alliierte Landeflotte zu attackieren. Am Abend des 8. August befand sich die USS ASTORIA vor der Küste von Guadalcanal und beschoss feindliche Stellungen. Neben ihr befanden sich die amerikanischen Schweren Kreuzer USS QUINCY ( CA-39 ) und USS VINCENNES ( CA-44 ) und der australische Schwere Kreuzer HMAS CANBERRA und zur Sicherung die Zerstörer USS HELM ( DD-388 ) und USS WILSON ( DD-408 ). Diese sechs Kriegsschiffe wurde in der Nacht zum 9. August vor Savo Island völlig unvorbereitet von der japanischen Flotte von Rear Admiral Mikawa Gunichi angegriffen. Die USS ASTORIA geriet durch mehrere Treffer mittschiffs schnell in Brand und diente für die Japaner nicht nur als Zielscheibe. 65 Granaten trafen den Schweren Kreuzer und setzten unter anderem den vorderen schweren Artillerieturm gleich in den ersten Minuten der Schlacht außer Gefecht. Um 2:25 Uhr zog sich die japanische Flotte zurück. Die USS ASTORIA hatte tödliche Schäden erlitten und stand vollständig in Flammen. Die Mannschaft des Schweren Kreuzers versuchte das Schiff zu retten. Doch es war umsonst. Am 9. August 1942 um 12:15 Uhr sank die USS ASTORIA und nahm Ensign Eric Theodore Andres und 215 seiner Kameraden mit in den Tod. In einer Gedenkfeier an der Valparaiso Universität erklärte Captain William Greenman, der letzte kommandierende Offizier der USS ASTORIA, dass Ensign Andres zweifellos auf seinem Dienstposten gestorben ist, mit dem einzigen Gedanken, dem Feind maximalen Schaden zuzufügen, ohne an seine persönliche Sicherheit zu denken.


USS ANDRES ( DE-45 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS ANDRES ( DE-45 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Ensign Eric Theodore Andres benannt worden war.
Der Geleitzerstörer ist das vierzigste Schiff aus der EVART – Klasse.
Auf der Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania wurde am 12. Februar 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Es war für das britische Lend-Lease Abkommen vorgesehen und trug den Namen HMS CAPEL ( BDE-15 ). Miss Mary Elizabeth Schuhmacher, Tochter von Captain Theodore L. Schuhmacher, Kommandant der Philadelphia Naval Shipyard, taufte am 24. Juli 1942 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Doch die US Navy übernahm am 25. Januar 1943, noch vor der Übergabe an die Briten, den Geleitzerstörer und gab ihm die Kennung ( DE-45 ). Am 4. März 1943 erhielt das Kriegsschiff den Namen USS ANDRES ( DE-45 ). Lieutenant Commander Clayton Roger Simmers ( 6. Oktober 1907 in Seattle, Washington – 1. Oktober 1966 ) übernahm am 15. März 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff, welches am gleichen Tag in den Dienst der US Navy gestellt worden war.
Nach dem Abschluss der Ausstattungsarbeiten legte die USS ANDRES in der Werft ab und fuhr zu ihren letzten Abnahmeversuchen. Dabei durchquerte der Geleitzerstörer den Delaware River und fuhr in die Delaware Bay ein. Am 28. März übernahm die US Navy das Kriegsschiff. Am 2. April fuhr der Geleitzerstörer nach Lewes, Delaware, um Systemtests und allgemeine Übungen an den Kampfstationen durchzuführen, die vom 3. bis zum 6. April andauerten. Einen Tag später verließ die USS ANDRES die Gewässer und fuhr nach Norfolk, Virginia in die Naval Operating Base. Dort machte man am 8. April den Geleitzerstörer fest. Hier wies man das Kriegsschiff der Destroyer Escort Shakedown Group 23 ( CTG 23 ) zu. In dieser befand sich außerdem der Zerstörertender USS HAMUL ( AD-20 ) und die Zerstörer USS BENSON ( DD-421 ) und USS LAUB ( DD-613 ). Diese vier Schiffe machten sich am 10. April auf den Weg nach Great Sound, Bermuda. Unterwegs steuerten die Kriegsschiffe einen Zick – Zack Kurs im Hinblick auf einer eventuellen Anwesenheit von deutschen U-Booten, von denen bekannt war, dass sie entlang der US Ostküste operierten. Als die Schiffe der CTG 23 die amerikanische Marinebasis erreichten, schloss sich ihnen das amerikanische U-Boot USS R-15 ( SS-92 ) an. Im Einsatzgebiet George I wurde vom 13. bis zum 30. April mit der Ausbildung in Anti-U-Boot Kampftaktiken begonnen. Die USS ANDRES fuhr anschließend wieder in Richtung Philadelphia. Am späten Nachmittag, um 19:13 Uhr, des 4. Mai entdeckte man auf der Backbordseite von dem Geleitzerstörer aus, wie eine rote Signalrakete in den Himmel aufstieg. Sofort änderte der Geleitzerstörer seinen Kurs und fuhr dorthin, wo die Rakete abgefeuert worden war. Bald darauf stieß das Kriegsschiff auf drei bemannte Rettungsflöße, die mit 28 Seeleuten der Handelsmarine und drei Seeleuten der US Navy besetzt waren. Diese dienten vorher an Bord des US Army Transporters USAT ONEIDA. Dieser sollte von New York aus in die Guantanamo Bay, Kuba fahren. Das Schiff gehörte zu einem Geleitzug, der auf seiner Fahrt in schlechtes Wetter geraten war und die USAT ONEIDA wurde dabei von der Formation getrennt. Der Transporter nahm immer mehr Wasser auf. Die Pumpen schafften es nicht mehr dieses wieder nach draußen zu befördern. In den Morgenstunden, um 2:13 Uhr, des 4. Mai, rund 70 Seemeilen nordöstlich von Cape Charles, Virginia ging dann schließlich das Schiff unter. Die Besatzungsmitglieder der USS ANDRES holten die Überlebenden der USAT ONEIDA, die seit dem Untergang ihres Schiffes rund neuneinhalb Seemeilen zurückgelegt hatten, aus dem Wasser und der Geleitzerstörer setzte um 19:50 Uhr seine Fahrt nach Philadelphia fort. Dort machte man das Kriegsschiff am 5. Mai fest und schiffte die Überlebenden aus. Die USS ANDRES wurde am 10. Mai dann für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten ins Trockendock bugsiert. Anschließend testete und trainierte man auf dem Geleitzerstörer vom 15. bis zum 25. Mai vor Rockland, Maine und New London, Connecticut an allen Systemen. Das Kriegsschiff machte man dann am 29. Mai in der New York Naval Shipyard in Brooklyn, New York fest. Hier begann man das Kriegsschiff für ihren ersten Einsatz als Schulschiff an der Submarine Chaser Training School in Miami, Florida vorzubereiten. Am 1. Juni übernahm Lieutenant Commander Jasper Newton McDonald ( 16. Mai 1913 – ? ) das Kommando über den Geleitzerstörer von LCDR Clayton Roger Simmers. Das Kriegsschiff stach am 6. Juni in See und erreichte vier Tage später die Ausbildungsschule in Miami. Ab dem 14. Juni begann dann die Ausbildung von Nucleus-Crews, das waren Kernbesatzungen, die auf nichteingesetzten Schiffen dienten und diese instand hielten falls diese in kürzester Zeit wieder in den Dienst der US Navy zurückkehren sollten, und drei jungen Offizieren, die später auf Oberflächenkriegsschiffen dienen sollten. Noch am selben Tag legte die USS ANDRES ab und stach in See. Ziel war Havanna. Hier sollte mit dem Training begonnen werden. Am 16. Juni erreichte man den Hafen. In den folgenden achtzehn Monaten operierte der Geleitzerstörer hauptsächlich von Miami aus in den Dry Tortugas, oft in Begleitung des Zerstörers USS REUBEN JAMES ( DD-153 ), den Geleitzerstörern USS EDGAR G CHASE ( DE-16 ) und USS BRENNAN ( DE-13 ) sowie mehreren U-Boot Jägern aus der PC-461-Klasse. Die von den Kriegsschiffen durchgeführten Operationen zur Ausbildung der angehenden Mannschaften folgten einem Routinemuster. Allerdings gab es auch in diesen Tagen häufige Aufregungen wegen Sonarkontakten die man nicht lokalisieren konnte. So erhielten die Schiffe, die im Konvoi von den Dry Tortugas aus nach Miami fuhren, am 31. Juli einen Radarkontakt von Überwasserschiffen. Diese kreuzten in der Dunkelheit vor der Küste von Marathon, Florida und hatten keine Positionslichter an. Sofort gingen die Kriegsschiffe auf Abfangkurs und verlangten das die nichtidentifizierbaren Schiffe stoppen sollten. Auf diesen Schiffen wurden nun Positionslichter gesetzt und man konnte erkennen, dass es ein alliierter Geleitzug war der von Zerstörern eskortiert wurde. Die Kriegsschiffe ließen den Geleitzug auf Steuerbord passieren damit er in den Hafen einlaufen konnte. Wenige Augenblicke später erhielt man auf der USS ANDRES die Mitteilung, dass die USS REUBEN JAMES mit einem der Handelsschiffe, der DEMARZO, kollidiert sei. Der Geleitzerstörer wendete und eilte den Havaristen entgegen, um Hilfe zu leisten. Doch beide Schiffe wurden nur leicht beschädigt und konnten aus eigener Kraft ihre Fahrt fortsetzen. Die USS ANDRES eskortierte den Geleitzug bis nach Key West und fuhr dann nach Miami weiter. Einige Monate später, am 22. Oktober, wurde die USS ANDRES zusammen mit dem Geleitzerstörer USS EDGAR G CHASE ( DE-16 ) entsandt, um ihren hauptsächlichen Aufgaben zu folgen. Denn es wurde berichtet, dass vorbeifahrende Konvois von einem deutschen U-Boot in der Nähe der Florida Keys angegriffen worden waren. Während der beginnenden Suche wurden die beiden Kriegsschiffe von dem Geleitzerstörer USS JOYCE ( DE-317 ) unterstützt. Die drei Geleitzerstörer konnten aber kein U-Boot finden und die Suche wurde nach mehreren Stunden abgebrochen. Die USS ANDRES setzte ihren unterbrochenen Trainingsplan fort. Am 5. Dezember fuhr der Geleitzerstörer zur Charleston Naval Shipyard in Charleston, South Carolina. Hier unterzog sich das Kriegsschiff vom 6. bis zum 15. Dezember einer Instandhaltung, mehreren Reparaturen und der Installation zusätzlicher Ausrüstung. In diesen Tagen wurden unter anderem die Hauptmotoren überholt und vier zusätzliche 20-Millimeter Kanonen installiert. Der Geleitzerstörer erhielt auch einen hochfrequenten Funkpeiler, bekannt als DAQ, mit dem feindliche U-Boote mithilfe ihrer Funkübertragungen geortet und gejagt werden konnten. Zusätzlich zu ihren neuen Waffen und Technologien wurde der Bug des Kriegsschiffes verstärkt, damit man auch U-Boote rammen konnte. Nach Abschluss der Arbeiten verließ die USS ANDRES wieder die Werft und fuhr am 19. Dezember nach Miami zurück. An diesem Tage kam das Kriegsschiff in die Nähe der Bimini Islands. Hier sollte bei den Gun Cay die neuen Kanonen kalibriert werden. Da erhielt man auf dem Geleitzerstörer eine vertrauliche Nachricht vom SCTS, dass das Kriegsschiff zusammen mit der USS REUBEN JAMES einer U-Boot Sichtung in diesen Gewässern nachgehen sollte. Beide Kriegsschiffe suchten von 20:20 Uhr bis am folgenden Tag um 8:00 Uhr in dem Planquadrat der gemeldeten Koordinaten erfolglos. Anschließend kehrten sie zu ihrem Trainingsplan zurück. Das beginnende Jahr 1944 erwies sich als ziemlich ereignislos. Die USS ANDRES setzte ihre routinemäßige, aber äußerst wichtige Mission fort, Seeleute für die Jagd und der Vernichtung von feindlichen U-Booten auszubilden. Obwohl die deutschen U-Boot Operationen im Atlantik ab diesem Jahr nachließen, war der Schutz der Geleitzüge für die anhaltenden Kriegsanstrengungen von entscheidender Bedeutung. Trotzdem führte der Geleitzerstörer seine gestellten Aufgaben fort. Vom 19. bis zum 29. März 1944 befand sich das Kriegsschiff zu einer weiteren Überholung in der Charleston Naval Shipyard. Die nächste Überholung und die notwendig gewordenen Reparaturen erfolgten vom 25. Juni bis zum 1. Juli. Am 8. Juli kehrte die USS ANDRES nach Miami zurück und nahm ihre Schulungsaufgaben wieder auf. Im Oktober erfolgte eine weitere Wartungsperiode in der Charleston Naval Shipyard, die vom 16. bis zum 26. Oktober andauerte. Der Geleitzerstörer verließ am 28. November Miami und beendete seine Tätigkeit beim SCTS. Das Kriegsschiff fuhr in die New York Naval Shipyard in Brooklyn, New York. Hier gliederte man das Kriegsschiff in die Escort Division 80 ( CortDiv 80 ) ein, die in der Atlantikflotte integriert war. Am 12. Dezember meldete sich die USS ANDRES bei der Escort Task Group 23.2 ( CTG 23.2 ), um mit dem Training für die Sicherung von Geleitzügen über den Atlantik zur Straße von Gibraltar und ins Mittelmeer zu beginnen. An diesen Übungen in der Caco Bay, Maine waren ebenso die Geleitzerstörer USS MASON ( DE-529 ), USS JOHN M BERMINGHAM ( DE-530 ) und USS HERBERT C JONES ( DE-137 ) beteiligt. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Yorktown Naval Weapons Station, wo man auf die USS ANDRES Mk 8 Wasserbomben auflud, wechselte der Geleitzerstörer zu den Lynnhaven Roads in Norfolk, Virginia, wo die Kriegsschiffe der Task Force 64 lagen, und ankerte seewärts vor den Handelsschiffen des Geleitzuges UGS-64. Die Sicherungsschiffe der Task Force 64 waren die Zerstörer USS LIVERMORE ( DD-429 ), USS BALCH ( DD-363 ) und USS EBERLE ( DD-430 ), die Geleitzerstörer USS ANDRES, USS MASON, USS JOHN M BERMINGHAM, USS EDGAR G CHASE, USS JOHN J POWERS ( DE-528 ) und USS O´TOOLE ( DE-527 ) und die Patrouillenfregatte USS GULFPORT ( PF-20 ). Bevor aber der Geleitzug ablegen konnte, wurde festgestellt, dass auf der USS ANDRES die Kanone MT 32 nicht funktionsfähig war. Man baute das defekte Teil ab und blieb für Reparaturen im Hafen. Beim Austausch der Waffe ergab eine Untersuchung, dass das Kugellager gerissen und gebrochen war. Dies konnte aber nicht durch mangelnde Schmierung erfolgt sein. Am Morgen des 19. Dezember stachen die Kriegsschiffe in See und eskortierten den Geleitzug bis ins Mittelmeer. Die USS ANDRES konnte aber erst gegen Mittag ablegen und beeilte sich den Konvoi wieder einzuholen. Der Geleitzerstörer erreichte den Geleitzug, da war dieser rund 340 Seemeilen östlich von Norfolk. Die Fahrt über den Atlantik verlief weitestgehend ereignislos und war nur von schwerer See und einem gelegentlichen Fischschwarm geprägt, der für ein U-Boot gehalten wurde. Am Neujahrstag befand sich der Geleitzug rund 865 Seemeilen westlich von Gibraltar. Ab dem 2. Januar 1945 wurden mehrere zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, als man sich Gibraltar näherte. Man hatte ein deutsches U-Boot in diesen Gewässern gesichtet. Zwei Tage später, um 7:52 Uhr, passierte man einen Ölteppich und sichtete mehrere Rettungsboote und Rettungsflöße. Diese waren die Überlebenden eines torpedierten Handelsschiffes, das am Vortag versenkt worden war. Dann durchquerte der Geleitzug ohne Probleme die Meerenge von Gibraltar. Am folgenden Tag, man hatte den Geleitzug in drei Teile geteilt, liefen die Kriegsschiffe USS ANDRES, USS EDGAR G CHASE und USS LIVERMORE zusammen mit mehreren Handelsschiffen in den Hafen von Oran, Algerien ein. Die beiden Geleitzerstörer machte man neben dem Wrack des ehemaligen französischen Vichy Zerstörers ÉPERVIER, der am 9. November 1942 auf Grund gelaufen war. Am 12. Januar stach die USS ANDRES zusammen mit der USS EDGAR G CHASE, USS JOHN M BERMINGHAM, USS LIVERMORE und USS EBERLE, und in See und eskortierte den Schiffskonvoi GUS-65 bis nach Norfolk. Diese Reise verlief bis auf eine Ausnahme absolut ruhig. Etwa 129 Seemeilen westlich von Gibraltar erhielt die USS ANDRES den Befehl sich mit dem Kapitän des amerikanischen Handelsschiffes JOSIAH TATTNALL zu verständigen, um eine undurchsichtige Situation an Bord zu untersuchen. Der Schiffsführer des Frachtschiffes bat LCDR McDonald an Bord seines Schiffes, doch dieser lehnte ab. McDonald bat den Schiffsführer die Situation schriftlich zu schildern und ihm zu senden. LCDR McDonald erhielt wenige Augenblicke später ein Schreiben, in dem er darum gebeten wurde den Kapitän des Handelsschiffes, den die Mannschaft als inkompetent ansah, von dem Schiff zu entfernen. LCDR McDonald gab diese Information an den Konvoikommandanten weiter und nahm anschließend seine ursprüngliche Station im Geleitzug wieder ein. Nach mehreren Tagen der relativen Ruhe, geriet der Geleitzug am 24. Januar in schweres Wetter. Da befand er sich rund 1.200 Seemeilen östlich der US Ostküste. Um die hohe auszugleichen, nahm die USS ANDRES 49,5 Tonnen Meerwasser als Ballast auf, was zu einem ruhigen Fahren führte. Infolge des Sturms aber begann der Konvoi auseinanderzureißen. Doch schon am 27. Januar ließ der Sturm nach. Nur die raue See blieb. Während der Geleitzerstörer von dem wartenden Öltanker USS CHIWAWA ( AO-68 ) frischen Treibstoff übernahm, saugten sich die Hecks beider Schiffe aneinander. Die entstandene Situation war sehr prekär, da sich die Wasserbombenabroller Nummer 6 und 8 sehr gefährlich dem Öltanker näherten. Die dann erfolgende Kollision ließ den Geleitzerstörer in seinen Grundfesten erschüttern und auf dem Hauptdeck brach die Reling. Aber das Schadensbekämpfungsteam konnte im Innern des Kriegsschiffes keine Schäden feststellen. So eilte die USS ANDRES dem Geleitzug hinterher und nahm um 20:30 Uhr seinen Platz wieder ein. Hier berichtete man dem Konvoikommandanten von der Kollision. Am 29. Januar teilte sich der Geleitzug GUS-65 in zwei Teile, da befand er sich ungefähr 147 Seemeilen vor Virginia Beach. USS ANDRES, USS EDGAR G CHASE und USS EBERLE blieben bei einem Teil, der nach Norfolk fuhr, und erhielten durch den Geleitzerstörer USS FLEMING ( DE-32 ) bei der Sicherung Unterstützung. Die anderen Kriegsschiffe eskortierten die restlichen Handelsschiffe bereits bis nach New York City. Die USS ANDRES und die anderen beiden Kriegsschiffe trafen am 1. Februar um 5:42 Uhr in Norfolk ein. Sie befreite man von dem Sicherungsdienst und noch am selben Tag legten sie wieder ab. Sie fuhren nach New York. Die USS ANDRES ankerte am 2. Februar um 20:25 Uhr in der Nähe der Freiheitsstatue und wartete darauf in die New York Naval Shipyard eingelassen zu werden. In der Werft unterzog sich das Kriegsschiff bis zum 15. Februar einer Überholung und mehreren Reparaturen. Gleich am folgenden Tag legte die USS ANDRES wieder ab und fuhr zusammen mit dem Schwesterschiff USS EDGAR G CHASE und dem Zerstörer USS NELSON ( DD-623 ) nach Norfolk. Hier lag der zusammengestellte Geleitzug UGS-75, der nach Oran eskortiert werden sollte. Am 17. Februar verließ der Schiffskonvoi den Hafen. An der Sicherung waren die Zerstörer USS LIVERMORE und USS NELSON, die Geleitzerstörer USS ANDRES, USS EDGAR G CHASE und USS JOHN M BERMINGHAM und die Patrouillenfregatte USS ANNAPOLIS ( PF-15 ) beteiligt. Der Schiffskonvoi durchquerte am 4. März die Straße von Gibraltar. Die USS ANDRES, USS EDGAR G CHASE, USS NELSON und USS ANNAPOLIS verließen mit mehreren Frachtschiffen dann den Geleitzug und fuhren nach Oran. Bis auf die USS EDGAR G CHASE und einem Frachtschiff, erreichten die Schiffe des geteilten Geleitzuges am 11. März Oran. Zwei Tage später machte sich die USS ANDRES als Sicherungsschiff auf den Weg nach Norfolk. Gesichert werden mussten die Schiffe des Konvois GUS-77. Daran beteiligt waren auch die Geleitzerstörer USS ANDRES. USS JOHN M BERMINGHAM und USS EDGAR G CHASE, die Zerstörer USS NELSON und USS LIVERMORE und die Patrouillenfregatte USS ANNAPOLIS. Ohne Zwischenfälle wurde das Ziel erreicht. Dann sollte der Geleitzug UGS-86 nach Oran eskortiert werden. Daran beteiligt waren die Geleitzerstörer USS ANDRES, USS EDGAR G CHASE, USS JOHN M BERMINGHAM, USS O´TOOLE, USS JOHN J POWERS und USS MASON, der Zerstörer USS LIVERMORE und die Patrouillenfregatten USS GULFPORT und USS ANNAPOLIS. Der Geleitzug legte in der Nacht zum 19. April in Lynnhaven Roads, Norfolk ab. Die Schiffe befanden sich am Nachmittag rund 65 Seemeilen von Virginia Beach entfernt, da meldete die Patrouillenfregatte USS ANNAPOLIS einen Schallkontakt auf ihrer Backbordseite. Um 16:17 Uhr begann das Kriegsschiff Wasserbomben nach einem vorgegebenen Muster abzuwerfen. Die Schiffe des Geleitzuges führten eine 45-Grad Drehung nach Steuerbord durch, um einen möglichen Angriff auszuweichen. Ebenfalls befanden sich in der Nähe mehrere Sperrluftschiffe der US Navy und einige B-25 Mitchells der US Air Force beteiligten sich am Luftschutz über dem Seegebiet. Die Abgefangene Sprachkommunikation zwischen den Flugzeugen zeigte an, dass Rettungsboote im Wasser lagen von einem Schiff das an diesem Tag gegen 13:30 Uhr in 76 Seemeilen nordöstlich des Konvois torpediert und versenkt worden war. Die Meerenge von Gibraltar wurde am 28. April ohne weitere Zwischenfälle passiert. Auch hier lösten sich wieder die Geleitzerstörer USS ANDRES, USS EDGAR G CHASE und USS JOHN M BERMINGHAM und eskortierten mehrere Frachtschiffe des Geleitzuges bis nach Oran, wo sie am 3. Mai anlegten. Der Hauptteil des Geleitzuges erreichte am folgenden Tag den Hafen von Mers-El Kebir. Mit Beginn des Monats Mai trainierten die drei Geleitzerstörer für mehrere Tage in den lokalen Gewässern. Die Anti-U-Boot Übungen wurden von dem französischen U-Boot DORIS unterstützt. Während dieser Übungen erfuhr man auf den Kriegsschiffen von dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden. Vom 9. bis zum 11. Mai sammelten sich 46 Frachtschiffe des Geleitzuges GUS 89 im Hafen von Mers-El-Kebir. Am 11. Mai stach die USS ANDRES zusammen mit der USS EDGAR G CHASE, USS JOHN M BERMINGHAM, dem Zerstörer USS LIVERMORE und der Patrouillenfregatte USS GULFPORT in See und beteiligte sich an der Eskorte des Schiffskonvois auf seinem Weg nach Norfolk. Zwei Tage später durchquerten die Schiffe die Meerenge von Gibraltar. Kurz vor dem Erreichen der US Ostküste erhielt jedes Kriegsschiff seine weiteren Befehle erteilt, wenn es von dem Sicherungsdienst entbunden worden war. Die USS ANDRES legte am 29. Mai im Hafen von New York City an und wechselte am folgenden Tag in die dortige Werft. Man begann sofort mit den Wartungsarbeiten die bis weit in den Juni reichten. Die USS ANDRES wechselte dann vom 1. bis zum 12. Juli zusammen mit der USS JOHN M BERMINGHAM und USS EDGAR G CHASE, am 7. Juli stießen noch die Schwesterschiffe USS JOHN J POWERS, USS MASON und USS O´TOOLE dazu, für Trainingszwecke in die Casco Bay. Am 12. Juli erhielt das Kriegsschiff einen neuen Befehl und nahm Kurs auf das Naval Traning Center in Miami, Florida. Dort traf es vier Tage später ein. Von diesem Hafen aus operierte der Geleitzerstörer in den Gewässern der Dry Tortugas, der Florida Keys und nördlich von Havanna, Kuba als Schulschiff. Dort trafen später auch die Geleitzerstörer der CortDiv 80 ein. Am 8. September wechselte der Geleitzerstörer nach Charleston, South Carolina. Hier bereitete man das Kriegsschiff in der Charleston Naval Shipyard auf seine Inaktivierung vor. Am 18. Oktober 1945 stellte man den Geleitzerstörer außer Dienst und strich am 1. November 1945 den Namen USS ANDRES ( DE-45 ) von der US Navy – Liste. Im Februar 1946 verkaufte man den Schiffskörper zum Verschrotten.


USS ANDRES ( DE-45 )
Commanding Officer
 

LCDR Clayton Roger Simmers      15. März 1943 – 1. Juni 1943
LCDR Jasper Newton McDonald     1. Juni 1943 – 1. September 1943
LCDR Carroll W. Brigham  (USNR)      1. September 1943 – 4. Juli 1944
LCDR Harold E. Waller  (USNR)       4. Juli 1944 – 18. Oktober 1945

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