USS MUSTIN ( DD-413 )

USS MUSTIN ( DD-413 )

Biografie

Henry Croskey Mustin
* 6. Februar 1874 in Philadelphia, Pennsylvania
† 23. August 1923 in Newport, Rhode Island
war ein Pionier der Marineflieger, bekam die verheißungsvolle Aufgabe gestellt die erste Naval Aeronautic Station ( heute Naval Air Station Pensacola ) auf dem Gelände der verlassenen Navy Yard in Warrington , Florida im Jahr 1914 aufzubauen.
Er wurde als Navy Air Pilot Nr. 3 und später Marineflieger Nr. 11 bezeichnet.

1896 absolvierte Henry Croskey Mustin die United States Naval Academy. Nach seinem Abschluss war er für zwei Jahre wie gesetzlich vorgeschrieben als Midshipman auf See, als er 1898 zum Ensign befördert wurde. Nach dieser Beförderung trat Mustin seinen Dienst während der nächsten 18 Monate an Bord von sechs verschiedenen Schiffen an. Von Oktober 1899 bis März 1900 diente er als kommandierender Offizier auf dem Kanonenboot USS SAMAR ( PG-41 ) das zum Asiatic Squadron gehörte. In dieser Zeit herrschte noch der Philippinisch – Amerikanische Krieg. Mustin war mit der USS SAMAR bei der Einnahme von Vigan, im Nordwesten auf Luzon gelegen, beteiligt wo amerikanische Truppen die Stadt besetzten. Mit dem Kanonenboot schleppte er die Landungsboote von dem Schlachtschiff USS OREGON ( BB-3 ) bis zur Küste und deckte deren Landung. Dafür erhielt er ein Lob. Vor ein Kriegsgericht stellte man Mustin weil er angeblich im Mai 1900 eine Nacht durchzecht haben sollte, dadurch seinen Posten verlassen und während der anschließenden Wache geschlafen haben sollte. Für dieses Vergehen zog man in seiner Personalakte fünf Punkte für die Beförderungsskala seines Jahrganges ab. Im Nachhinein stellten sich aber diese Anschuldigungen als Falsch heraus und das Kriegsgericht musste erneut zusammen kommen um Mustin zu rehabilitieren. Als Richtig erwies es sich das Mustin in der fraglichen Nacht einen britischen Matrosen geschlagen hatte, weil dieser abfällig über die US Navy gesprochen hatte. US Präsident Theodore Roosevelt ( 27. Oktober 1858 – 6. Januar 1919 ) hörte von diesem Vorfall und ließ nach dem Urteil des Kriegsgerichtes die negativen Punkte in Mustins Akte streichen.
Henry Croskey Mustin hatte auch ein großes Interesse an technischen Aspekten von Kampfmitteln. So war er daran beteiligt ein Zielfernrohr bei der Erhöhung der Genauigkeit von maritimen Geschützfeuer zu entwickeln. Außerdem war er von Flugzeugen fasziniert. An der Philadelphia Navy Yard vollführte er daher seinen ersten Flug. Im Januar 1911 unterstützte er Holden C. Richardson ( 1878 – 1960 ) in einem Experiment mit einem Segelflugzeug das dieser gebaut hatte. Mustin flog es am 13. März 1913 solo. Noch im selben Jahr nahmen Pläne für eine nationale Naval Air Station in Pensacola, Florida Gestalt an. Man hatte zwar Annapolis, Maryland als Standort lieber gehabt, aber dort waren die Wetterbedingungen für eine Schulungseinrichtung nicht so günstig wie in Pensacola und entlang der US Golfküste während des gesamten Jahres. Lietenant Commander Mustin begab sich am 31. Dezember 1913 an Bord des Schlachtschiffes USS MISSISSIPPI ( BB-23 ) das sich in der Atlantik Reserveflotte befand. Die neue Aufgabe für dieses Schiffe bestand darin als Ausbildungs- und Stationsschiff für die neue Luftfahrt zu fungieren. Mit dem ebenfalls reaktivierten Transportschiff USS ORION ( AC-11 ) wurden in Annapolis und Norfolk kürzlich erzogene Marineflieger, angeworbene Mechaniker, Flugzeuge und Ausrüstung eingeschifft. Am 6. Januar 1914 trafen beide Schiffe in Pensacola ein. Mit der Crew des Schlachtschiffes und den ersten Marinefliegern wurde auf der alten Marinebasis der Grundstein für die Pensacola Naval Air Station gelegt. Ab diesem Tag wurde Mustin durch das neue Rangsystem für Offiziere als Navy Air Pilot Nummer 3 geführt. Damit wurde die USS MISSISSIPPI offiziell von einem Marineflieger kommandiert. Vor ihm in der Rangliste waren nur Theodore Gordon Ellyson ( 27. Februar 1885 –
27. Februar 1928 ) und John Henry Towers ( 30. Januar 1885 – 30. April 1955 ). Insgesamt neun Offiziere und zwei Dutzend Soldaten kamen am 20. Januar 1914 in Pensacola zusammen und etablierten die neue Schule. Im Februar begann dann der offizielle Ausbildungsbetrieb. Mustin, seine Frau und seine zwei Söhne, einer davon Henry Lloyd der später in die Fußstapfen seines Vaters trat, wechselten in das Quartier A auf der Air Station. Nach der TAMPICO – Affäre am 9. April 1914 schickten die Vereinigten Staaten ein Geschwader von Kriegsschiffen unter dem Befehl von Rear Admiral Charles Johnston Badger ( 6. August 1853 – 7. September 1932 ) nach Vera Cruz, Mexiko. LCDR Mustin übernahm den vorläufigen Befehl über die USS MISSISSIPPI, er befand sich als stellvertretender Kommandeur an Bord des Schlachtschiffes, und ließ in Pensacola eine Flugzeugabteilung von der Aeronautischen Marinestation auf sein Schiff einschiffen. Mit an Bord waren auch 500 US Marinesoldaten. In Pensacola war auch der Leichte Kreuzer USS BIRMINGHAM ( CL-2 ) der drei Flugzeuge übernahm. Diese hatten den Auftrag Aufklärungsflüge über Tampico durchzuführen. Am 21. April verließen beide Schiffe Pensacola. Drei Tage später, am Abend des 24. April kam die USS MISSISSIPPI in der Bucht von Vera Cruz an. Die Piloten hatten Anweisung Aufklärungs- und Beobachtungsflüge zur Unterstützung der amerikanischen Truppen durchzuführen. Das Schlachtschiff führte ein Curtiss Flugboot AB-3 und ein Curtiss Hydroaeroplane AH-3 , ein Ponton-Typ, mit. Mithilfe von Lastkränen ließ man diese Flugzeuge zu Wasser und die Piloten starteten zu ihrem Aufklärungsflug. Neun Aufklärungsflüge wurden von dem Schlachtschiff innerhalb von 18 Tagen aus gestartet. Am 12. Mai 1914 war die Mission der Flugzeuge auf der USS MISSISSIPPI vor Vera Cruz beendet und das Schiff nahm am 12. Juni Kurs auf Pensacola wo die Flugzeuge wieder entladen wurden damit die anfälligen Reparaturen, auf dem Schlachtschiff ging dies nicht, durchführen lassen zu können. Die USS MISSISSIPPI, unter dem Kommando von Mustin, fuhr nach Norfolk wo am 21. Juli die Außerdienststellung erfolgte und an die griechische Marine verkauft wurde. Mustin kehrte als Kommandant der Navy Air Station im April 1915 nach Pensacola zurück. In seinem Gepäck befand sich eine Finanzierungszusage über 1.000.000 US-Dollar für das laufende Jahr. Mit diesem Geld wurden Aufklärungsflüge gegen U-Boot-Patrouillen geübt, ein neues Bombenvisier sowie ein neuer Kreisel-Sextant entwickelt. Im Juli 1915 kamen zehn neue Auszubildende auf die Air Station. Als Ausbildungs- und Stationsschiff wurde der Panzerkreuzer USS NORTH CAROLINA ( ACR-12 ) eingesetzt der am 9. September 1915 eintraf. Dort wurden am Heck Umbauarbeiten durchgeführt und ein Katapult installiert auf dem das Curtiss Flugboot AB-2 starten konnte. Am 5. November war es dann soweit. Das erste Flugzeug in der Geschichte der Luftfahrt hob mit Hilfe des Katapults von einem Schiff aus ab. Henry Croskey Mustin flog es selber. Er sprach danach immer freimütig über das Potenzial der Marineflieger. Er ließ die Meinung der Beamten in Washington nicht gelten die der Ansicht waren das ein Flugzeug keine zwingende Kraft gegenüber einem Feind wäre. Er war der Meinung das man die Finanzierung von Luftschiff Entwicklungen und Projekten lieber in High-Speed Kampfflugzeugen stecken sollte. Henry C. Mustin und sein Marinefliegerkollege Kenneth Whiting ( 22. Juli 1881 – 24. April 1943 ) arbeiteten gemeinsam an einem neuen Wasserflugzeug Design und reichten einen Patentantrag für die Gestaltung eines „Hydroaeroplanes“ am 24. Oktober 1916 ein. Allerdings war das Jahr 1916 für die Marineflieger auf der Naval Air Station in Pensacola kein gutes Jahr. Fünfzehn tropische Wirbelstürme tobten im Golf von Mexiko das ganze Jahr über und am 18. Oktober traf ein Wirbelsturm Pensacola. Ein starker Hurrikan der Kategorie 2 tobte dort und verursachte an der Basis einen Schaden von rund 1.000.000. US Dollar. Außerdem beschuldigte man Mustin, dass er falsche Unterrichtsmethoden im führen von Flugzeugen vermittelte. So stürzte am 9. Juni 1916 der Lieutenant, Junior Grad ( LTJG ) Richard Caswll Saufley mit seinem Wasserflugzeug Modell E Curtiss AH-8 nach einem 8 Stunden und 51 Minuten Flug ab. Ebenfalls starb in diesem Jahr der junge LTJG James V. Rockwell. Dies alles bewirkte das man Mustin am 30. Januar 1917 von seinem Posten als Kommandanten der Naval Air Station ablöste und seine Bezeichnung als Marineflieger am 31. Januar widerrief. Am 15. Januar 1918, Mustin war mittlerweile Executive Officer auf dem Schlachtschiff USS NORTH DAKOTA ( BB-29 ), rettete er einem Matrosen der von einer Welle über Bord gespült worden war das Leben. Für seinen gezeigten Mut und seiner Entschlossenheit erhielt Mustin die Rettungsmedaille in Gold verliehen. Allerdings hatte er sich bei dieser Rettungsaktion selber einen gesundheitlichen Schaden eingehandelt von dem er sich nie mehr ganz erholte. Noch im selben Jahr begann Mustin mit der Entwicklung von dampfgetriebenen Katapultschlitten mit deren Hilfe noch größere Flugzeuge aus starten könnten. Von November 1918 bis März 1919 führte Mustin Tests durch. Der Waffenstillstand mit Deutschland und das Ende des Ersten Weltkriegs am 11. November 1918 beendeten die Entwicklung des Katapultschlittens. Die Marineführung erkannte zu dieser Zeit noch nicht das Potenzial dieser Weiterentwicklung. Erst während des Zweiten Weltkriegs sollte diese Entwicklung wiederbelebt werden. Im Oktober 1919 übernahm Commander Mustin das Kommando über den Minenleger USS AROOSTOCK ( ID-1256 ) der vor der Übernahme durch die US Navy im November 1917 ein Küsten – Passagierdampfer mit Namen SS BANKER HILL war. Zusätzlich zu diesem Kommando erhielt Mustin auch das Kommando über die Luftflotte innerhalb der Pazifischen Flotte.Später sollten daraus die Flugzeugstaffeln der Pazifischen Flotte werden. Mustin führte diese Luftflotte von einem Dutzend Flugzeugen über die rekordverdächtige Distanz von 3.019 Meilen zwischen San Diego, Kalifornien und Balboa, Panamakanalzone. Ende Oktober 1921 befahl man Mustin in das neu geschaffene Bureau of Aeronautics im Marineministerium das seit dem 26. Juli 1921 Rear Admiral William Adger Moffett ( 31. Oktober 1869 – 4. April 1933 ) leitete. Er bekam den Posten eines Adjutanten und sollte sich dort am 6. November melden. Am 1. Januar 1922 beförderte man ihn zum Captain. Im Januar 1923 litt Mustin unter starken Schmerzen in der Brust. Sofort wurde er in das National Naval Medical Center in Bethesda, Maryland eingewiesen. Trotz intensiven Bemühungen von Seiten der Ärzte erholte sich Captain Mustin nicht von seiner Krankheit. Er verstarb am 23. August 1923 in Newport, Rhode Island. Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Arlington National Friedhof begraben.

Zwei Schiffe bei der US Navy wurden zu Ehren von Captain Henry Croskey Mustin benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS MUSTIN ( DD-413 ) aus der SIMS – Klasse.
Das zweite Schiff ist der Lenkwaffenzerstörer USS MUSTIN ( DDG-89 ) aus der ARLEIGH BURKE – Klasse. Dieses Schiff widmete man aber den Familienmitgliedern der Familie Mustin die in der US Navy gedient haben.


USS MUSTIN ( DD-413 )

Schiffsbiografie

Die USS MUSTIN ( DD-413 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Captain Henry Croskey Mustin benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das fünfte Schiff in der SIMS – Klasse.
Auf der Newport News Shipbuilding & Dry Dock Company in Newport News, Virginia wurde am 20. Dezember 1937 der Kiel des Zerstörers gelegt. Vor dem Stapellauf am 8. Dezember 1938 taufte Mrs. Lloyd M. Mustin, Schwiegertochter von Captain Henry Croskey Mustin und Ehefrau von LT (jg) Lloyd Montague Mustin, das Schiff.s40003 Lieutenant Commander James Shepherd Freeman ( 30. April 1900 – 7. August 1962 ) stellte am 15. September 1939 den unter seinem Kommando stehende Zerstörer in den Dienst der US Navy. Gleichzeitig öffnete auf dem Schiff das Bordpostamt.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS MUSTIN bis in die Karibik. s40004So legte der Zerstörer unter anderen am 3. November im Hafen von Veracruz, Mexiko, am 9. November in Houston, Texas und am 25. Dezember 1939 im Hafen von Portsmouth, Virginia an.
Man versetzte die USS MUSTIN in das Zerstörergeschwader 2 ( DESRON 2 ) innerhalb des Atlantikgeschwaders. In diesem Zerstörergeschwader waren auch die Schwesterschiffe USS SIMS ( DD-409 ), USS MORRIS ( DD-417 ) die das Flaggschiff der DESRON 2 war, USS HAMMANN ( DD-412 ), USS HUGHES ( DD-410 ) und USS RUSSELL ( DD-414 ) integriert. Dieses Geschwader betrieb Neutralitätspatrouillen in der Karibik, entlang der Ostküste der USA und in westatlantischen Gewässern.
Die USA wurde am 7. Dezember 1941 durch den japanischen Überfall auf Pearl Harbor in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen. An diesem Tag lag die USS MUSTIN noch zur Überholung in der Boston Navy Yard, Massachusetts. Am folgenden Tag stach der Zerstörer in See und sollte die beiden Schlachtschiffe USS IDAHO ( BB-42 ) und USS MISSISSIPPI ( BB-41 ) in den Krieg begleiteten. Doch das Ausdocken in Boston war zu zeitig. Die USS MUSTIN musste in der Charleston Navy Yard, South Carolina noch einmal ins Trockendock wo an dem Zerstörer bis zum 3. Januar 1942 die noch ausstehenden Arbeiten abgeschlossen worden sind. Um in den Pazifik zu gelangen durchfuhr der Zerstörer am 20. Januar den Panamakanal und ereichte am 17. Februar 1942 den Hafen von Pearl Harbor. Von dort aus sollte das Schiff Konvois zwischen Hawaii und San Francisco, Kalifornien eskortieren. Eine Konvoimission führte die USS MUSTIN von Pearl Habor aus nach Samoawo das Schiff am 24. Mai 1942 ankam. Danach eskortierte der Zerstörer Handelsschiffe mit Verstärkungen zu den Midway Inseln. Pearl Harbor erreichte der Zerstörer wieder am 5. Juni 1942, da war die Schlacht um die Inseln im vollen Gange. Zwei Tage später versetzte man die USS MUSTIN zu den Schiffen der Task Force 17 ( TF 17 ) die nach japanischen Überlebenden von der Schlacht um Midway suchen sollten. In dieser TF 17, die von Rear Admiral Frank Jack Fletcher ( 29. April 1885 – 25. April 1973 ) kommandiert wurde, befanden sich noch die Schwesterschiffe USS MORRIS, RUSSELL und USS HUGHES. Allerdings war die Suche vergebens und die USS MUSTIN kehrte am 13. Juni in die hawaiianischen Gewässer zurück. Dort begann für die Besatzung des Zerstörers eine zweimonatige Ausbildung sowie Patrouillenfahrten rund um Pearl Harbor. Am 17. August 1942 gliederte man die USS MUSTIN wieder in die TF 17 ein. In diesem Verband befand sich schon die USS HUGHES. Der hauptsächlich zu bewachende Träger war diesmal die USS HORNET ( CV-8 ). Noch am selben Tag fuhren die Task Force 11, 16 und 17 in Richtung Südwesten. Das Kampfgebiet erreichten sie am 29. August. Die drei Task Force fasste man in die TF 61 zusammen. Auch hier kommandierte diese Task Force Vizeadmiral Fletcher. Bis zur Seeschlacht bei den Santa Cruz Inseln am 25. und 26. Oktober 1942 während der Guadalcanal Kampagne befand sich die USS MUSTIN bei der USS HORNET. Man begann im Südwestpazifik mit der Bougainville Kampagne. So bombardierten die Flugzeuge der USS HORNET japanische Stellungen auf der Insel Bougainville, Neuguinea Die Zerstörer konzentrierten ihr Geschützfeuer auf den Hafen von Tonolai Harbor auf Bougainville. Außerdem griffen die Flugzeuge die Insel Faisi auf den Salomonen an. Auf der USS HORNET befand sich der Befehlshabende Kommandeur der TF 17, Rear Admiral George Dominic Murray ( 6. Juli 1889 – 18. Juni 1956 ). Am 25. Oktober 1942 verlegte man die Zerstörer USS MORRIS ( DD-417 ) und USS ANDERSON ( DD-411 ) ebenfalls zur TF 17 zum Schutz des Trägers. Die Seeschlacht bei den Santa Cruz Inseln entbrannte am 26. Oktober. Acht feindliche Flugzeuge konnten die Zerstörer abschießen. Fünf davon gingen auf das Konto der USS MUSTIN. Trotzdem schafften es mehrere japanische Piloten mit ihren Flugzeugen den Abwehrring zu durchbrechen. Einige Bomben trafen den Träger, zwei Piloten steuerten gezielt ihre getroffenen Maschinen auf den Träger um so viel Schaden wie nur möglich zu verursachen und zwei Torpedos von einem Torpedoflugzeug Nakajima B5N abgeworfen, erreichten ihr Ziel. Rear Admiral Murray musste mit seinem Stab während dieser Schlacht auf den Schweren Kreuzer USS PENSACOLA ( CA-24 ) übersetzen. Verwundete Besatzungsmitglieder der USS HORNET verlegte man auf den Schweren Kreuzer USS NORTHAMPTON ( CA-26 ). Die anderen Überlebenden mussten wieder die Zerstörer übernehmen. Die USS MUSIN nahm 337 Überlebende an Bord. Zwar schaffte man es mit Hilfe der USS NORTHAMPTON den Träger abzuschleppen, doch ein erneuter feindlicher Torpedotreffer besiegelte das Ende der USS HORNET. Den Gnadenstoß für die USS HORNET musste die USS MUSTIN geben. Eine volle Salve Torpedos feuerte der Zerstörer auf den Träger. Die Überlebenden des Trägers brachten die Zerstörer nach Nouméa. Die USS MUSTIN setzte man dann für einige Tage zur Patrouillen- und Konvoipflicht ein, so wie all die anderen Zerstörer des Verbandes. Die Schiffe fuhren zwischen Espiriti Santo und Nouméa hin und her. Mit der USS HUGHES zusammen verlegte man am 10. November 1942 die USS MUSTIN zur TF 16 wo die Zerstörer die USS ENTERPRISE beschützen sollten. Während der gesamten Zeit der Guadalcanal Kampagne blieben die Zerstörer bei dem Träger. Die USS MUSTIN begleitete am 25. Dezember 1942 mehrere Transportschiffe nach Guadalcanal. Da begannen japanische Artilleriestellungen die Transportschiffe ins Kreufeuer zu nehmen. Der Zerstörer bombardierte daraufhin diese feindlichen Stellungen im Uferbereich bis sich dort nichts mehr regte. Im Februar 1943 überwachte die USS MUSTIN wieder den Luftraum während der Trägeroperationen vor Guadalcanal. Danach übernahm der Zerstörer wieder seine Patrouillen- und Eskortierpflichten auf. Am 14. April kehrte das Schiff nach Pearl Harbor zurück. Dort bereitete man den Zerstörer für seine nächste Aufgabe vor. Schon am 18. April 1943 legte der Zerstörer mit der USS HUGHES zusammen dort wieder ab. Ihr Ziel waren die Inseln der Aleuten. Am 24. April erreichte die USS MUSTIN die Insel Adak. Dort patrouillierte der Zerstörer im Nordwesten der Insel bis Ende Mai. Danach setzte man das Schiff zur Bedeckung für die Invasionstruppen auf der Insel Attu ein. Den Sommer über patrouillierte der Zerstörer in den nebligen und tückischen Gewässern der Aleuten, bombardierte feindliche Stellungen auf Kiska und blockierte japanische Verstärkungen für diese Insel. In der Nacht vom 25. zum 26. Juli 1943 zog man auch die USS MUSTIN zur „Battle of the Pipe“ heran. Die angeblichen feindlichen Stellungen stellten sich bei Tageslicht als Phantom heraus. Auf dem Radar der Schiffe waren durch außergewöhnliche Wetterbedingungen Phänomene entstanden. Die Rückeroberung von Kiska durch die amerikanischen Truppen war am 15. August abgeschlossen. Die USS MUSTIN verlegte man an die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien wo sich das Schiff einer Überholung unterzog. Nach Pearl Harbor kehrte der Zerstörer am 31. Oktober 1943 zurück. Man bereitete dort den Zerstörer auf die Invasion der Gilbert Inseln vor. Dazu gliederte man die USS MUSTIN in die TF 52 ein. Speziell gehörte der Zerstörer zur TF 52.1.3 in der sich ebenfalls die Zerstörer USS KIMBERLY ( DD-521 ) und USS BURNS ( DD-588 ) gehörten. In dieser Task Force 52 befanden sich unter anderen noch die Zerstörer USS RUSSELL, USS MORRIS, USS HUGHES, USS HOEL ( DD-533 ) und USS FRANKEN ( DD-554 ), der Minensucher USS REVENGE ( AM-110 ), der Flugzeugträger USS CORAL SEA ( CV-43 ) und die Geleitflugzeugträger USS LISCOME BAY ( CVE-56 ) und USS CORREGIDOR ( CVE-58 ) sowie mehrere Truppentransportschiffe. Am 20. November begann die Schlacht um die Inseln Makin und Tarawa. Drei Tage lang flogen amerikanische Bomber ihre Einsätze um die Invasionstruppen der 27. Infanteriedivision unter dem Befehl von Generalmajor Ralph Corbett Smith ( 27. November 1893 – 21. Januar 1998 ) zu unterstützen. Tausende Bomben und unzählige Schiffsgeschützgranaten zerschlagen japanische Flugzeuge, Truppenkonzentrationen, Geschützstellungen und Shore Anlagen auf den belagerten Inseln. Vor der Morgendämmerung des 24. Novembers 1943 feuerte das japanische U-Boot I-175 zwei Torpedos ab. Einer davon traf die USS LISCOME BAY im Bereich des Munitionsdepots. Der zweite verfehlte nur ganz knapp die USS CORAL SEA. Die Explosionswolke von der USS LISCOME BAY stieg bis zu dreihundert Meter hoch. Auf dem Schiff fanden dabei unter anderen den Tod : Rear Admiral Henry Maston Mullinix ( 4. Juli 1892 – 24. November 1943 ), Kommandeur der Air Support Group; Captain Irving Day Wiltsie ( 14. November 1898 – 24. November 1943 ), Kommandeur der USS LISCOME BAY sowie 642 Offiziere und Mannschaftsmitglieder des Geleitflugzeugträgers. 23 Minuten nach dieser Explosion versank das Schiff. Die Zerstörer konnten 272 Überlebende retten. Gleich nach der Schlacht fuhr die USS MUSTIN wieder an die Westküste der USA wo in San Pedro, Kalifornien amphibische Übungen abgehalten wurden. Danach kehrte der Zerstörer in den Westpazifik zurück und erreichte am 21. Januar 1944 den Hafen von Lahaina Roads auf Maui. Dort bereitete sich die TF 52 auf die Rückeroberung der Marshall Inseln vor. Die amerikanischen Einsatzkräfte rückten so in den zentralen Pazifik weiter vor und führten so die von Admiral Chester William Nimitz ( 24. Februar 1885 – 20. Februar 1966 ) bevorzugte Taktik des Insel Hoppings aus. Die Zerstörer der TF 53 bombardierten am 30. Januar feindliche Stellungen auf der Insel Wotje. Von dort aus fuhr der Verband am nächsten Tag zum Kwajalein Atoll und bot dort Feuerunterstützung für die Angreifer auf der Insel Namur. Die USS MUSTIN schirmte während dieser Aktion die sich im Verband befindlichen Kreuzer ab. Am 1. Februar begann der Zerstörer ebenfalls mit seinen Schiffsgeschützen die japanischen Stellungen auf Kwajalein zu beschießen. Zwei Wochen lang begleitete danach das Schiff die verschiedenen Task Groups um Kwajalein du danach bei den Inseln vom Eniwetok Atoll. Am 3. März kehrte die USS MUSTIN nach Pearl Harbor wieder zurück. Dort erhielt LCDR Munro Marvin Riker, Kommandeur der USS MUSTIN, den Befehl sich mit dem Zerstörer in die 5. US Flotte einzugliedern die von Admiral Eaymond Ames Spruance ( 3. Juli 1886 – 13. Dezember 1969 ) befehligt wurde. Diese 5. US Flotte teilte sich in die TF 58 und TF 38. Die TF 58 kommandierte Admiral Marc Andrew Mitscher ( 26. Januar 1887 – 3. Februar 1947 ). In dieser Task Force befanden sich vier Flugzeugträger und unter anderen auch die USS MUSTIN. Der Zerstörer hatte innerhalb dieser Task Force die Aufgabe die vitalen Flottentanker zu bewachen. Diese Öltanker versorgten die Flugzeugträger und die Flugzeuge mit genügend Brennstoff. Die TF 38 befehligte Admiral John Sidney McCain, Sr. ( 9. August 1884 – 6. September 1945 ). Die USS MUSTIN war in der 5. US Flotte vom 30. März bis zum 1. April mit an der Eroberung der Inseln Palau, Yap, Woleai und Ulithi auf den Kaolinen nur indirekt beteiligt. Der Zerstörer kehrte danach am 7. April 1944 in den südwestlichen Pazifik zurück wo er sich in die neugegründete 7. US Flotte eingliederte. Unter anderen überwachte und unterstützte die USS MUSTIN im April mit ihrem Schwesterschiff USS MORRIS zusammen die amphibischen Angriffe bei Aitape und Hollandia und im Mai bei Wakde auf Neuguinea. Die weiterführenden Operationen der 7. US Flotte auf und um Neuguinea brachten für die Zerstörer abwechslungsreiche Aufgaben. So wurden Versorgungsschiffe begleitet, Patrouillen rund um die zu beschützenden Schiffe gefahren, japanische Uferbefestigungen bombardiert und der Luftraum überwacht bei jeder wieder zurück zu erobernden Insel rund um Neuguinea. So half die USS MUSTIN auf Noemfoor, Cape Sansapor, Mios Woendi, und in der Humboldt Bay die Insel Biak den Japanern zu entreißen. Am 15. September 1944 diente der Zerstörer während des Angriffs auf die Insel Morotai, Niederländisch Ostindien, als Hauptunterstützungsschiff für die amphibische Landung. Danach begleitete der Zerstörer die Verstärkungen aus Neuguinea die auf die Inseln in der Humboldt Bay. Diese sollten dort so schnell wie möglich die japanischen Besatzer eliminieren. Schon kurz nach dem erreichten Ziel wurden diese Kräfte wieder an Bord genommen und am 16. Oktober zur Insel Leyte, Philippinen transportiert wo sie die dortigen US Marine bei der Eroberung der Insel unterstützen sollten. Am 25. Oktober eskortierte die USS MUSTIN einen Konvoi sicher an dem Schauplatz der Schlacht im Leyte Gulf vorbei. Die erfolgreichen Eskortieroperationen waren die Grundlage im westlichen Pazifik für die Unterstützung in der Eroberung der philippinischen Inseln. Der Höhepunkt um die Eroberung der Insel Leyte erfolgte ab dem 25. November. Die USS MUSTIN beorderte man in dien Leyte Gulf zurück wo die amerikanischen Truppen am 27. November von japanischen Flugzeugen angegriffen wurden. Die Geschützmannschaften des Zerstörers konnten drei feindliche Maschinen abschießen. Nach der völligen Eroberung von Neuguinea durch die alliierten Truppen bereitete man sich am 9. Januar 1945 auf den Angriff auf Luzon vor. Einen Monat lang feuerten die Geschütze der USS MUSTIN ihre Granaten in die dortigen japanischen Befestigungen zur Unterstützung der eigenen Landstreitkräfte. Außerdem war der Zerstörer bei der Abwehr von feindlichen Luftangriffen bei der Invasion im Golf von Lingayen eingesetzt worden. Zusätzlich betrieb das Schiff U-Boot Patrouillen um die eigenen alliierten Schiffe zu schützen. Bis zum 2. Februar 1945 betrieb die USS MUSTIN so die Unterstützung und Hilfe für die 7. US Flotte. Dann verlegte man den Zerstörer wieder zur 5. US Flotte wo er vor Guafalcanal auf U-Boot Patrouille fuhr und sich die Streitkräfte auf die Invasion von Okinawa vorbereiteten. Am 1. April 1945 begann diese Invasionsschlacht um Okinawa auf Hagushi Beach. Die Task Group zu der die USS MUSTIN gehörte kam von der Insel Ulithi und begleitete die Invasionstruppen. Innerhalb der folgenden vier Tage bewachte der Zerstörer die Transportschiffe an den Stränden und in der Nacht feuerten die Geschützbesatzungen auf die zahlreichen Kamikaze Angreifer. Vom 5. bis zum 17. April 1945 begleitete die USS MUSTIN einen Konvoi von Saipan und Ulithi zu den Ryukyu Inseln in der Okinawa die größte ist. Der Zerstörer übernahm dann wieder seine Pflichten in der Radarüberwachung und U-Boot – und Fliegerabwehr vor Okinawa bis zum 2. Mai. Danach eskortierte das Schiff eine Trägergruppe im Südwesten der Inselgruppe. Am 28. Mai verließ die USS MUSTIN das Einsatzgebiet von Okinawa und fuhr über Guam, Pearl Harbor und Eniwetok nach San Pedro, Kalifornien. Dort legte der Zerstörer am 18. Juni an und sollte sich einer Überholung sowie einiger Veränderungen unterziehen. Der Krieg gegen Japan endete am 8. August, da waren noch volle sechs Tage Arbeit an dem Schiff auszuführen. Nach mehreren Auffrischungsschulungen der Besatzung fuhr die USS MUSTIN wieder nach Japan. Im Hafen von Ominato, auf der Insel Honshu, legte der Zerstörer am 16. September 1945 an. Dort sollte die Mannschaft Überwachungspflichten übernehmen. Ende des Jahres 1945 kehrte der Zerstörer an die Westküste der USA wieder zurück. Von dort aus fuhr das Schiff nach Pearl Harbor wo es für die Operation Crossroads vorbereitet wurde. Während dieser Operation wurden zwei Atomtests im Sommer 1946 im Bikini Atoll vorgenommen. Nach dem zweiten Test stellte man die USS MUSTIN am 29. August 1946 außer Dienst, beließ aber das Schiff im Bikini Atoll. Es wurde am 18. April 1948 als Seeziel vor Kwajalein versenkt und am 30. April 1948 von der Navy Liste gestrichen.


USS MUSTIN ( DD-413 )
Commanding Officer

LCDR James Shepherd Freeman   16. September 1939 – 15. August 1941 (erreichter Rang RADM)
CDR Wallis Frederick Petersen     15. August 1941 – 30. Dezember 1942 (erreichter Rang RADM)
LCDR Earl Tobias Schreiber    30. Dezember 1942 – 1. Oktober 1943 (erreichter Rang RADM)
LCDR Munro Marvin Riker       1. Oktober 1943 – 1. August 1944
LCDR John Gerard Hughes        1. August 1944 – 16. Juni 1945
LT Robert L. Glibert         16. Juni 1945 – 11. Juli 1945
LCDR John Gerard Hughes       11. Juli 1945 – 16. Juni 1946


 

Weitere Belege

s40005

Erprobungs- und Ausbildungsfahrt, 25. Dezember 1939 und im Killerstempel steht „Portsmouth, Virginia“

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