USS SHUBRICK ( DD-268 )

USS SHUBRICK ( DD-268 )

Biografie

William Branford Shubrick
* 31. Oktober 1790 in „Belvedere“, Bull Island, South Carolina
† 27. Mai 1874 in Washington DC
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Krieges von 1812, während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieg und in den ersten Monaten des amerikanischen Bürgerkrieges

Drei Brüder von William Branford Shubrick, John Templar Shubrick ( 1788 – 1815 ), Edward Rutledge Shubrick ( 1794 – 1844 ) und Irvine Shubrick ( 1798 – 1849 ) waren wie er Offiziere in der US Navy. William Branford Shubrick begann sein Harvard Studium noch bevor er 1806 zum Midshipman in der US Navy ernannt wurde. Seinen Dienst versah er auf der Korvette USS WASP ( 1807 ) die unter dem Kommando von Master Commander John Smith stand. Die erste Kreuzfahrt der Korvette führte Shubrick in das Mittelmeer wo man für ein halbes Jahr blieb. Dann kehrte die USS WASP an die Ostküste der Vereinigten Staaten zurück und man verlegte mit dem Schiff ab Juni 1808 eine Garnison von New York City nach Passamaquoddy. Im Winter von 1808 zu 1809 patrouillierte das Schiff vor der Casco Bay, Maine um dort das Jefferson Embargo gegen England und Frankreich durchzusetzen. Danach blieb es bis Mai 1809 in Portland, Maine. In Portland übergab Master Commander Smith das Kommando über die USS WASP an Captain James Lawrence ( 1. Oktober 1781 – 4. Juni 1813 ). Am 13. November 1809 versetzte man Midshipman James Fenimore Cooper ( 15. September 1789 – 14. September 1851 ) an Bord der Korvette. Cooper war ein Freund von Lawrence, da beide aus Burlington, New Jersey stammten. Midshipman Shubrick freundete sich auch sehr schnell mit dem Wortgewandten Cooper an und diese Freundschaft sollte ein Leben lang halten. Seinem Freund Shubrick widmete Cooper später die Bücher „Der Pilot“ und „The Red Rover“. Doch die beiden konnten nicht lange zusammen bleiben. Noch im selben Jahr versetzte man Shubrick auf die Brigg USS ARGUS ( 1803 ) die vor der Atlantikküste Amerikas das Jefferson Embargo durchsetzen sollte. Dort blieb er bis zum Ausbruch des Krieges von 1812. Dieser brach am 18. Juni 1812 gegen England offen aus. Man versetzte Shubrick auf die Brigg USS HORNET ( 1803 ) die Captain James Lawrence befehligte. Die USS HORNET segelte nach Südamerika wo am 9. Juli 1812 das britische Piratenschiff DOLPHIN aufgebracht wurde. Die Crew der USS HORNET musste aber das britische Schiff wieder freigeben wegen einer Übermacht an britischen Kriegsschiffen im Hafen von Salvador da Bahia, Brasilien. Die HORNET kehrte kurz nach Washington zurück. Dort ging Shubrick von Bord der Brigg und wechselte an Bord der Fregatte USS CONSTELLATION ( 1797 ) die in der Werft zur Reparatur lag. Die Fregatte kommandierte Captain Charles Stewart ( 28. Juli 1778 – 6. November 1869 ). Nach der Fertigstellung der Reparaturen legte die Fregatte ab und segelte nach Hamton Roads. Kurz nach ihrer Ankunft im Januar 1813 blockierten britische Schiffe die Hafenausfahrt. Captain Stewart ließ Vorbereitungen zur Verteidigung der Fregatte treffen. Anfang Juni übertrug er Shubrick das Kommando über eine Gruppe von 150 Matrosen und Marinesoldaten die Craney Island mit 580 Militärs und Milizen besetzten. Am 22. Juni 1813 kam es dort zur Schlacht. 1.300 britische Soldaten griffen die Insel an. 81 von ihnen blieben auf dem Schlachtfeld liegen. Auf der amerikanischen Seite gab es keine Verluste. Mit diesem Sieg wurde Norfolk und Portsmouth vor der Plünderung gerettet. Mit Captain Stewart wechselte Shubrick dann an Bord der Fregatte USS CONSTITUTION ( 1797 ). Am 20. Februar 1815 wurden die Segel der beiden britischen Kriegsschiffe HMS LEVANT ( 1813 ) und HMS CYANE ( 1806 ) bei Kap Finisterre gesichtet. Beide Schiffe gaben nach einer kurzen Gegenwehr auf und wurden von den Amerikanern aufgebracht. Für sein heldenhaftes Verhalten während dieses Kampfes, erhielt Shubrick später eine Congressional Medaille verliehen. Am 9. Juli 1829 übernahm Commander Shubrick das Kommando über die Schaluppe USS NATCHEZ ( 1827 ) die in der Karibik und entlang der Atlantikküste operierte. Das Schiff wurde dann am 24. August 1831 außer Dienst gestellt. Shubrick wechselte an Bord der Fregatte USS POTOMAC ( 1822 ) wo man die Gräueltaten erfuhr die der Besatzung des Handelsschiffes Friendship aus SALEM, Massachusetts in dem Hafen von Quallah Battoo nahe der Pedir Küste von Sumatra widerfahren war. Der Kapitän der USS POTOMAC, Captain John Downes ( 1786 – 11. August 1854 ), sollte diese rächen. Downes Instruktionen sahen vor, wenn es eine reguläre Regierung dort in Quallah Battoo gab sollte er mit dieser über die Bestrafung der Piratenbande verhandeln, wenn es allerdings dort keine Regierung gab waren ihm nicht die Hände gebunden jede „Bande von Gesetzlosen Piraten“ zu verfolgen und festzunehmen um diese Gräueltat zu rächen. Die USS POTOMAC verließ am 28. August 1831 New York mit dem Ziel Quallah Battoo. Über das Kap der Guten Hoffnung erreichte das Schiff den Indischen Ozean. An seinem Ziel kam es am 5. Februar 1832 an. Downes ging ohne zu verhandeln sofort in den Angriff über da seiner Meinung nach die Eingeborenen nur mit einem Messer an der Kehle verhandeln würden. So schickte er am 7. Februar Frühmorgens eine Abteilung Marines und drei Abteilungen Matrosen unter dem Kommando von Shubrick und Lieutenant Henry Kuhn Hoff ( 1809 – 25. Dezember 1878 ), insgesamt 282 Männer, an Land, mit dem Auftrag die vier Malaysischen Festungen entlang der Küste zu nehmen. Mit Hilfe der Schiffsgeschütze legte man die Festungen in Schutt und Asche und die Landtruppen erledigten den Rest. Nach fünf Stunden war das Massaker zu Ende. 150 Eingeborene samt ihrer Häuptlinge kämpften bis in den Tod. Zwei Tage später beschoss man das Dorf selber, welches dabei Feuer fing und abbrannte. Diese Aktion führte zu weiteren 300 Toten. Danach legte die Fregatte wieder ab und umsegelte das Kap Horn. Nach der Weltumrundung legte die Fregatte am 23. Mai 1834 wieder in Boston an. Danach versetzte man Shubrick an Bord der Schaluppe USS LEXINGTON ( 1825 ) deren Kommando er übernahm. Und von 1838 bis 1840 übertrug man Shubrick das Kommando über das Karibik Geschwader. Das Bureau of Provisions and Clothing leitete Shubrick von 1845 bis 1846. Am 25. April 1846, brach der Mexikanisch-Amerikanische Krieg aus. Shubrick, nun im Rang eines Commodore, forderte vom Marineminister seinen Dienst auf See ausführen zu dürfen. Er erhielt das Linienschiff USS INDEPENDENCE ( 1814 ) welches sein Flaggschiff des Pazifik Geschwaders war. Es traf am 22. Januar 1847 in der Monterey Bay ein und Shubrick begab sich an Bord. Er übernahm dieses Kommando von Commodore John Drake Sloat ( 6. Juli 1781 – 28. November 1867 ) der aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste. Doch Commodore James Biddle ( 18. Februar 1783 – 1. Oktober 1848 ) kam mit seinem East India Squadron eine Woche nach der Kommandoübergabe an Shubrick aus Japan und landete ebenfalls in Monterey. Er übernahm am 2. März das Oberkommando über beide Geschwader. Im April segelte Shubrik auf Befehl von Biddle mit seinem Geschwader entlang der mexikanischen Küste und blockierte die Häfen von Guaymas und Mazatlán. Anfang Juni beorderte Biddle ihn wieder an die kalifornische Küste und übergab ihm am 19. Juli das Kommando über das Pazifik Geschwader. Biddle selber kehrte mit seinem Geschwader an die Ostküste zurück. Unter Shubrick wurden die US Navy Operationen entlang der Pazifikküste während des Krieges erfolgreich beendet. Der Höhepunkt dieser Kämpfe war die Eroberung von Guaymas im Oktober und die Besetzung von Mazatlán im November 1847. Die Stadt San Blas fiel im Januar 1848 in die Hände der Amerikaner. Das Kommando über das Pazifik Geschwader übergab Shubrick 1848 an Commodore Thomas ap Catesby Jones ( 1790 – 1858 ). Commoodre Shubrick übernahm dafür im folgenden Frühjahr 1849 das Kommando über die Philadelphia Navy Yard. Ab dem 1. März 1852 übernahm er die Leitung des Bureau of Construction and Repair. Dies hatte er bis zum 30. Juni 1853. Flag Officer Shubrick war dann von 1854 bis 1858 der Vorsitzende des Lighthouse Board. Am 1. Februar 1855 war von Seiten Paraguays auf das Seitenrad Kanonenboot USS WATER WITCH ( 1851 ) geschossen worden bei dem der Steuermann des Schiffes tödlich getroffen wurde. In den anschließenden Jahren versuchten Diplomaten vergeblich diese Situation friedlich aus dem Weg zu räumen was allerdings fehl schlug. US Präsident James Buchanan, Jr. ( 23. April 1791 – 1. Juni 1868 ) ernannte daraufhin den ehemaligen Kongressabgeordneten von Missouri, James Butler Bowlin ( 16. Januar 1804 – 19. Juli 1874 ) zum amerikanischen Verhandlungsführer. Um Bowlins Glaubwürdigkeit und Kraft für seine Forderungen zu verleihen, wurden von der US Navy Schiffe angefordert. Diese hatte aber nur eine Handvoll Segelschiffe und das Brasilien Geschwader für diese Aufgabe bereitgestellt. Um den Bedürfnissen dieser Expedition aber zu genügen wurden von der US Navy sieben Handelsschiffe mit Dampfantrieb gechartert und umgerüstet. Bowlin begab sich an Bord der Fregatte USS SABINE ( 1855 ). Am 17. Oktober 1858 hob das Geschwader im Hafen von New York City den Anker und alle neunzehn Schiffe fuhren größtenteils unabhängig in Richtung Süden. Im Hafen von Montevideo, Uruguay begann dann das große Warten auf die Nachzügler. Erst am 29. Dezember erreichte der Dampfer USS MV CHAPIN ( 1856 ) den Hafen. Am folgenden Tag fuhr das Geschwader geschlossen in den Rio de la Plata stromaufwärts. Bis Rosario gelangte das Geschwader und dort trennten sich die USS WATER WITCH und der Dampfer USS FULTON ( 1837 ) die weiter Stromaufwärts fuhren bis Asunción. An Bord der beiden Schiffe waren Bowlin und Flag Officer Shubrick. Asunción erreichte man am 25. Januar 1859. Bowlin begab sich an Land und verhandelte zwei Wochen lang mit dem paraguayischen Präsidenten Carlos Antonio López Ynsfrán ( 4. November 1792 – 10. September 1862 ). Das Ergebnis dieser Kanonenbootpolitik war, dass Paraguay sich bei den Vereinigten Staaten für den Vorfall entschuldigte, die Familie des getöteten Steuermanns von der USS WATER WITCH entschädigte und obendrein noch einem Neuen und vorteilhaften Handelsvertrag für die USA unterzeichnete. Zwei Jahre später brach der amerikanische Bürgerkrieg aus. Flag Officer Shubrick trat im Dezember 1861 in den Ruhestand. Zum Rear Admiral im Ruhestand ernannte man ihn am 16. Juli 1862. William Branford Shubrick verstarb am 27. Mai 1874 in Washington DC.

Zu Ehren von Rear Admiral im Ruhestand William Branford Shubrick wurden bei der US Navy vier Schiffe benannt.
Das erste Schiff war das Seitenraddampfschiff USS SHUBRICK ( 1865 ) das am 23. August 1861 vom Navy Departement an die US Küstenwache übergeben wurde.
Das zweite Schiff war das Torpedoboot USS SHUBRICK ( TB-31 ) das 1901 in Coast Torpedoboot Nr. 15 umbenannt wurde.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS SHUBRICK ( DD-268 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das vierte Schiff war der Zerstörer USS SHUBRICK ( DD-639 ) aus der GLEAVES – Klasse.


USS SHUBRICK ( DD-268 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS SHUBRICK ( DD-268 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral William Branford Shubrick benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das siebenundsiebzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum, Massachusetts wurde am 3. Juni 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Mary Willing Clymer Bayard ( 20. Mai 1848 in Washington DC – 8. Januar 1933 in Washington DC ), Ehefrau des US Senators von Delaware Thomas Francis Bayard, Sr. ( 29. Oktober 1828 in Wilmington, New Castle County, Delaware – 28. September 1898 in Dedham, Norfolk County, Massachusetts ) und Enkelin von  Rear Admiral William Branford Shubrick, taufte am 31. Dezember 1918 den Zerstörer vor dessen Stapellauf.
Lieutenant Commander Creed Haymond Boucher ( 3. März 1888 in Chico, Butte County, Kalifornien – 7. Januar 1964 in Palo Alto, Santa Clara County, Kalifornien ) stellte am 3. Juli 1919 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt, die die USS SHUBRICK in den Gewässern vor Newport, Rhode Island durchführte, wechselte der Zerstörer nach New York. Hier überprüfte man die Schiffshaut des Kriegsschiffes. Am 27. Oktober legte die USS SHUBRICK in New York wieder ab und stach in See. An Bord des Zerstörers befanden sich diplomatische Vertreter der US Amerikanischen Regierung und Geld. Ziel des Kriegsschiffes war Port-au-Prince, die Hauptstadt von Haiti. Das Land war seit 1915 von US Marines besetzt. Am 6. oder 7. Oktober 1919 hatte es eine Schlacht zwischen US Militär und Haitianische Regierungstruppen gegen eine angreifende Rebellengruppe gegeben. Das Kriegsschiff erreichte am 31. Oktober Port-au-Prince. Nachdem die diplomatischen Vertreter von Bord gegangen waren und auch das mitgeführte Geld entladen war, legte der Zerstörer umgehend wieder ab. Die USS SHUBRICK durchquerte den Panamakanal. Mehrere Tage lang blieb der Zerstörer dann auf der pazifischen Seite des Kanals liegen. Man musste die Kohlebunker füllen. Erst dann nahm das Kriegsschiff seine Fahrt entlang der amerikanischen Westküste auf. Am 27. November lief die USS SHUBRIK in den Hafen von San Diego, Kalifornien ein. Hier gliederte man den Zerstörer sofort in eine Reserve Zerstörer Division ein. Das Kriegsschiff nahm sehr selten an Übungen entlang der US Westküste teil. Das Kriegsschiff lag unter anderem am 8. April
1922 längsseits zusammen mit den Zerstörern USS YOUNG ( DD-312 ), USS JACOB JONES ( DD-130 ), USS HULL ( DD-330 ), USS THOMPSON ( DD-305 ), USS CORRY ( DD-334 ), USS KENNEDY ( DD-306 ), USS RENO ( DD-303 ), USS STODDERT ( DD-302 ), USS YARBOROUGH ( DD-314 ), USS SLOAT ( DD-316 ), USS LITCHFIELD ( DD-336 ) und USS SHUBRICK ( DD-268 ) an dem Öltanker USS CYAMA ( AO-3 ). Man stellte die USS SHUBRIK am 8. Juni 1922 außer Dienst und wurde in der San Diego Destroyer Base zusammen mit 64 weiteren Zerstörern und den Zerstörer Tendern USS PRAIRIE ( AD-5 ) und USS BUFFALO ( AD-8 ) festgemacht.
Am 18. Dezember 1939 stellte man die USS SHUBRIK wieder in den Dienst der US Navy, nachdem in Europa der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war. Das Kommando über den Zerstörer hatte Lieutenant Commander Louis Allen Bryan ( 17. Oktober 1908 in Lexington, Fayette County, Kentucky – 27. Februar 1966 ). Das Bordpostamt eröffnete am 14. Februar 1940. Auf der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien rüstete man das Kriegsschiff für den kommenden Einsatz vom 26. Februar bis zum 16. März um. Sechs Tage später stach die USS SHUBRIK in See und fuhr zum Panamakanal. Nach dessen Durchquerung operierte der Zerstörer bis zum 29. Juni in der Karibik. In dieser Zeit, vom 13. bis zum 22. Mai, gehörte das Kriegsschiff der neugebildeten West Golf Patrouille an. So legte am 11. Mai der Zerstörer im Hafen von Galveston, Texas an und übernahm frischen Treibstoff. An Bord der USS SHUBRIK trainierten vom 2. Juli bis zum 30. August Marine Reservisten in Miami, Florida; Boston, Massachusetts und in New York. In der New Yorker Navy Yard und in der Werft in Norfolk, Virginia mussten anschließend an dem Zerstörer mehrere Reparaturen vorgenommen werden. Das Kriegsschiff legte am 6. November in Norfolk ab und fuhr nach Halifax, Nova Scotia, Kanada. Die USS SHUBRIK gehörte dabei zum
Zerstörer Geschwader 33, das Captain Schuyler F. Heim kommandierte. In diesem Geschwader befanden sich die Zerstörer USS SHUBRICK, USS SIGOURNEY ( DD-81 ), USS MEADE ( DD-274 ), USS SWASEY ( DD-273 ), USS CLAXTON ( DD-140 ), USS FAIRFAX ( DD-93 ), USS ROBINSON ( DD-88 ), USS RINGGOLD ( DD-89 ) und USS TILLMAN ( DD-135 ). Im Rahmen des Abkommens über den Austausch von amerikanischen Zerstörern gegen britische Marinebasen wurden am 26. November 1940 diese amerikanischen Zerstörer an die Royal Navy übergeben. Noch am selben Tag benannte man die USS SHUBRIK in HMS RIPLEY ( G79 ) um. Außerdem stellte man an diesem Tag das amerikanische Schiff aus dem Dienst der US Navy.  Eine Pflege- und Wartungsgruppe der Royal Canadian Navy übernahm den Zerstörer und begann sofort mit der ersten Überprüfung aller wichtigen Bauteile. Am 5. Dezember 1940 stellte die Royal Navy das Kriegsschiff in ihren Dienst und Lieutenant Commander John Andrew Agnew ( 26. September 1903 – 3. Mai 1977 ) übernahm das Kommando. Den Namen USS SHUBRIK ( DD-268 ) strich man am 8. Januar 1941 von der US Navy – Liste.
Die HMS RIPLEY erhielt, wie all die anderen übergebenen Kriegsschiffe aus dieser Klasse, einen gemeinsamen Namen für drei Städte in Großbritannien und sechs Städten in den USA. Der Name HMS RIPLEY war in der Royal Navy zuvor noch nicht verwendet worden.
Noch am 5. Dezember 1940 legte die HMS RIPLEY in Halifax ab und fuhr ostwärts. Der erste Zwischenstopp war Belfast, Irland und das Ziel lautete Plymouth, England. Am 20. Dezember wurde Belfast erreicht und am 27. Dezember Plymouth. Hier dockte man den Zerstörer in die HM Dockyard Devonport zur Überholung ein. Die Umrüstungen und Modifizierungen an dem Kriegsschiff dauern bis zum 13. Februar. So werden, um dem Royal Navy Einsatz für den Geleitschutz zu entsprechen, der Hauptmast entfernt und der Vormast verkürzt. Man entfernte die Torpedorohre und die ursprünglichen 3 – Zoll und 4 – Zoll Geschütze. Diese wurden gegen 12 Pfund HA – Geschütze ersetzt. So reduzierte man das Gewicht, damit am Heck zusätzliche Wasserbombenabroller und hinter dem letzten Schornstein die britischen Tiefenladungswerfer Hedgehogs installiert werden konnten. Ab dem 13. Februar begannen erste Fahrversuche der HMS RIPLEY, gleichzeitig gliederte man den Zerstörer in die 5. Escort Group ein. Doch während der Erprobungs- und Ausbildungsfahrten kam es zu Kollisionen mit dem Schwesterschiff HMS BURWELL ( H94 ), ehemals USS LAUB ( DD-263 ), und dem Trawler NOIRE DAME DE FRANCE. Erneut musste die HMS RIPLEY ins Trockendock von Devonport und sich mehreren Reparaturen unterziehen. Diese waren am 3. März abgeschlossen. Noch am selben Tag verließ das Kriegsschiff die Werft und beteiligte sich an der Suche nach einem deutschen Blockadeläufer in dem südwestlichen Seegebiet der britischen Inseln. Doch dann löste man den Zerstörer von dieser Aufgabe ab und unterstellte ihn dem Western Approaches Command, welches von Admiral Sir Percy Lockhart Harnam Noble ( 16. Januar 1880 in Bengalen, Indien – 25. Juli 1955 in London ) befehligt wurde. Die erste Eskorte führte die HMS RIPLEY am 6. April durch. An diesem Tag verließen die Handelsschiffe des Konvois OB 308 ihren Hafen und fuhren nach Island. Erst am 11. April verließen die Kriegsschiffe der Sicherungsgruppe in den Western Approaches den Schiffskonvoi. Doch schon zwei Tage später beteiligt sich die HMS RIPLEY an der Eskorte des Konvois HX 118. Die Schiffe erreichen am 18. April ihren Zielhafen. In den folgenden Tagen nahm man in Londonderry, Nordirland einige kleinere Reparaturen an dem Zerstörer vor. Vom 10. bis zum 12. Mai beteiligte sich das Kriegsschiff dann an der nächsten Eskorte von einem Konvoi, der westwärts fuhr. Dann verließ der Schiffskonvoi HX 125 / mit insgesamt 67 Handelsschiffen, am 18. Mai Island An diesem Tag war auch die HMS RIPLEY an der Eskorte bis Irland beteiligt. Ab dem 18. Mai verließ das deutsche Schlachtschiff BISMARCK und der Schwere Kreuzer PRINZ EUGEN Gotenhafen und fuhren in die Nordsee ein. Um diesen beiden feindlichen Kriegsschiffen die Fahrt in den Atlantik zu verwehren, zog die Royal Navy ihre Heimatflotte in der Nordsee zusammen. Am 24. Mai kam es dann in der Dänemarkstraße zur Schlacht und der Schlachtkreuzer HMS HOOD ( 51 ) ging dabei verloren. Die deutschen Schweren Schiffe konnten anschließend in den Atlantik durchbrechen. Die HMS RIPLEY zog man aus dem Konvoidienst ab und musste sich in die Home Fleet eingliedern. Der Zerstörer wurde zusammen mit anderen Kriegsschiffen seiner Klasse zum Beschatten der BISMARCK herangezogen. Am 27. Mai wurde die BISMARCK versenkt. Die HMS RIPLEY sicherte bis zum 28. Mai die Western Approaches. Noch am selben Tag beteiligte sich der Zerstörer an der Sicherung des Konvois OB 327. Das Kriegsschiff verließ am folgenden Tag die Handelsschiffe. Aus Island kam dann schon am 3. Juni der Schiffskonvoi HX 128. Drei Tage später ist der Zielhafen erreicht. Zehn Tage später legten die Transportschiffe des Konvois OB 335 in ihrem Hafen ab. Die HMS RIPLEY eskortierte diese Schiffe zusammen mit anderen Zerstörern innerhalb der Western Approaches. Am 24. Juni verlässt das Kriegsschiff den Schiffskonvoi. Drei Tage später ist der Konvoi HX 133 von Island aus wieder in Richtung Großbritannien unterwegs. Auch hier beteiligte sich der Zerstörer an der Eskorte. Bis dahin wurden drei Transportschiffe durch deutsche U-Boote versenkt. Am 29. Juni verlässt die HMS RIPLEY den Konvoi. Ab dem 8. Juli begleitet der Zerstörer den Konvoi OB 341A bis zum 15. Juli und vom 23. bis zum 26. Juli die Schiffe des Konvois TC 012. Am 4. August verlässt das britische Schlachtschiff HMS PRINCE of WALES ( 53 ) Scapa Flow und fährt in Richtung Placentia Bay, Neufundland. An Bord befindet sich Premierminister Winston Leonard Spencer Churchill ( 30. November 1874 in Blenheim Palace, Oxfordshire – 24. Januar 1965 in London ), der sich mit dem amerikanischen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt ( 30. Januar 1882 in Hyde Park, New York – 12. April 1945 in Warm Springs, Georgia ) zu einer Unterredung treffen wollte. Das britische Schlachtschiff wurde von den Zerstörern HMS HARVESTER ( H19 ), HMS HAVELOCK ( H88 ) und HMS HESPERUS ( H57 ) eskortiert. Aber wegen schwerer See mussten sich diese drei Kriegsschiff ab 1:00 Uhr des 5. August von dem schnelleren Schlachtschiff trennen. Ab um 12:00 Uhr übernahmen die Zerstörer HMS RIPLEY, HMCS ASSINIBOINE ( I 18 ) und HMCS RESTIGOUCHE ( H 00 ) die Eskorte für das Schlachtschiff. Die HMS PRINCE of WALES verlässt am 12. August wieder die Placentia Bay und fährt in Richtung Hvalfjord, Island. Das britische Schlachtschiff wurde von den amerikanischen Zerstörern USS RHIND ( DD-404 ) und USS MAYRANT ( DD-402 ), die britischen Zerstörer HMS RIPLEY und HMS READING ( G71 ), ehemals USS BAILEY ( DD-269 ), und die kanadischen Zerstörer HMCS ASSINIBOINE und HMCS SAGUENAY ( D79 ) eskortiert. Am 14. August verlässt die HMS RIPLEY zusammen mit der HMS READING den Konvoi und übernimmt bis zum 24. August die Sicherung über den Schiffskonvoi ON 006 in den Western Approaches. Dann ab dem 27. August beteiligte sich der Zerstörer an der Sicherung des Militärkonvois TC 12B. Die Schiffe kommen am 1. September in Clyde, Schottland an. Jetzt sollte das Kriegsschiff an die schottische Küste für Überholungsarbeiten wechseln. Am 4. September läuft die HMS RIPLEY auf der Fahrt nach Middlesborough in Flamborough Head auf Grund. Da man strukturelle Schäden an dem Kriegsschiff fürchtete, schleppte man es am 8. September in die zivile Werft bei Grimsby. Nachdem dort die notwendig gewordenen Reparaturen abgeschlossen waren, konnte der Zerstörer ab dem 15. September aus eigener Kraft nach Middlesborough fahren. Hier begannen neben der Überholung auch umfangreiche Umrüstungen. So erhielt die HMS RIPLEY das Naval Radar vom Type 286M und im Dezember ein Air – Surface – Vessel – Radar. Die ersten Erprobungs- und Ausbildungsfahrten beginnen im Januar 1942. Bis zum 15. März müssen noch mehrere Nachrüstarbeiten unternommen werden. An diesem Tag verlässt der Zerstörer die Werft in Middlesborough und fährt nach Tobermory, Innere Hebriden. Sieben Tage später soll das Kriegsschiff an ihre unterbrochenen Konvoifahrten anschließen. So bei SC 86 und ON 107. Am 21. Juni legte die HMS RIPLEY zusammen mit den Zerstörern HMS GEORGETOWN ( I 40 ), ehemals USS MADDOX ( DD-168 ), HMS SALISBURY ( I 52 ), ehemals USS CLAXTON ( DD-140 ), HMS BEAGLE ( H30 ), HMS ST ALBANS ( I 15 ), ehemals USS THOMAS ( DD-182 ), HMS VIDETTE ( D48 ), HMS WOLVERINE ( D78 ), HMS BOADICEA ( H65 ) und HMS VANSITTART ( D64 ) in Clyde ab und eskortierte die Truppentransportschiffe des Konvois WS 20 durch die Western Approaches. Am 24. Juni trennte sich die HMS RIPLEY zusammen mit der HMS BOADICEA von dem Schiffskonvoi und übernahm bis Clyde die Sicherung über den Schiffskonvoi EIN 106, wo sie am 3. Juli anlegten. Vom 18. bis zum 22. Juli beteiligte sich das Kriegsschiff an der Eskorte des Konvois HX 198 und vom 2. Bis zum 10. August bei ONS 117. Ab hier gehörte die HMS RIPLEY zur britischen 7. Escort Group. Dazu gehörte unter anderem auch die Zerstörer HMS FIREDRAKE ( H79 ), HMS CHESTERFIELD ( I 28 ), ehemals USS WELBORN C WOOD ( DD-195 ) und die Korvetten HMS SUNFLOWER ( K41 ), HMS LOOSESTRIFE ( K105 ), HMS PINK ( K137 ) und HMS ALISMA ( K185 ). Diese Kriegsschiffe begleiteten den Konvoi ONS 117 bis nach Kanada. Am 19. August legten die Schiffe der 7. Escort Group in Halifax ab und begleiteten den Schiffskonvoi HA 004. Am 28. August wurde Clyde erreicht. Vom 2. bis zum 10. September folgte der Schiffskonvoi AH 003. Nach diesem Geleitzug blieb die HMS RIPLEY wieder in dem Gebiet der Western Approaches. Der erste von New York ausgelaufene Schiffskonvoi HX 208 hatte dort am 17. September den Hafen verlassen. Ab dem 20. September blieb der Zerstörer bei der Eskorte und führte diese bis zum 23. September durch. Vier Tage später folgte die Sicherung des Schiffskonvois ON 131. Das Kriegsschiff blieb bis zum 2. Oktober. Gleich am folgenden Tag beteiligte sich die HMS RIPLEY ab Halifax an der Sicherung über den Konvoi SC 103. Dieser erreichte sicher am 13. Oktober Liverpool. Der Zerstörer legte am folgenden Tag in Holyhead an, wo mehrere dringend notwendig gewordenen Reparaturen ausgeführt werden mussten. Der Schiffskonvoi ONS 142, bestehend aus 51 Transportschiffen, legte am 31. Oktober in Liverpool ab und wurde nördlich des Schiffskonvois HX 212 umgeleitet, wo deutsche U-Boote lauerten. Die HMS RIPLEY war bei der Sicherung dieses Geleitzuges nur am 2. November anwesend. Wegen permanenter Reparaturbedarf nahm man den Zerstörer aus dem Geleitdienst. Der Zerstörer fuhr nach Liverpool in eine kommerzielle Werft. Hier begann man neben den Reparaturarbeiten auch an der Modifikation des Kriegsschiffes zur Anpassung an die Royal Navy Bereitstellung für die Sicherung von Schiffskonvois. Dazu gehörte unter anderem das neuentwickelte Oberflächenradar vom Typ 271, das vom Typ 286M wurde durch den Typ 266P ersetzt. Ebenso wurden die von der letzten Modifizierung übrig gebliebenen Torpedoabschussrohre abgebaut und an deren Stelle eine Dreifachmodifizierung für Torpedos aus der Entwicklung der Royal Navy. Außerdem wurden 20 mm AA Kanonen von Oerlikon aufgebaut und die Antenne des HF – Peil Sender am Hauptmast montiert. Anfang Mai 1943 waren die Arbeiten sowie die Erprobungs- und Ausbildungsfahrten abgeschlossen. Noch während der Überholung wies man den Zerstörer dem Orkney and Shetland Kommando zu. Bis Mitte Juni werden noch Nachrüstversuche unternommen. Danach eskortierte die HMS RIPLEY das britische U-Boot HMS UPSTART ( P65 ) von Scapa Flow nach Lerwick. Am folgenden Tag verlässt das U-Boot wieder Lerwick und fuhr nach Holy Loch. Unterwegs traten einige schwerwiegenden Probleme mit den Generatoren auf, so dass der Zerstörer das U-Boot zurück in die Werft eskortieren musste. Die HMS RIPLEY setzte man danach wieder für die lokalen Eskortierfahrten in den Western Approaches und in der Nordsee ein. Am 25. Juli löste man den Zerstörer dort heraus, damit er seinen Dienst bei der Home Fleet durchführen konnte. So sollte das Kriegsschiff, zusammen mit Einheiten der Home Fleet, vor der norwegischen Küste mit der Operation „Governor“ eine Ablenkung schaffen, damit die deutschen Schiffe bei der alliierten Landung auf Sizilien während der Operation „Husky“ gebunden waren. Im August kehrte der Zerstörer zu seinen Eskortierfahrten von Küstenkonvois und Truppenkonvois zu den Färöern zurück und beteiligte sich bei diesen bis in den November hinein. Im Dezember versetzte man die HMS RIPLEY in den Reservestatus und nahm den Zerstörer aus dem operativen Dienst. Der Zerstörer erreichte am 4. Januar 1944 Newcastle upon Tyne. Hier begann man auf dem Kriegsschiff mit dem Rückbau der Waffen. Nach Abschluss der Arbeiten im Februar, nahm man den Zerstörer in die Reserveflotte auf. Bis in den Dezember hinein verblieb das Kriegsschiff in den Hafen. Zwischen Januar und Februar 1945 setzte man die HMS RIPLEY auf die Entsorgungsliste. Das ehemalige Kriegsschiff verkaufte man am 20. März 1945 an T. W. Young in Sunderland zum Verschrotten. Den Schiffskörper schleppte man am 14. April in die Abbruchwerft, die sich nur wenige Meilen von Tyne entfernt befindet.


USS SHUBRICK ( DD-268 )
Commanding Officer
 

LCDR Creed Haymond Boucher    3. Juli 1919 – 1920
LCDR Arthur Dewey Struble    1920 – April 1920
LT Leslie Kennedy Orr     5. Mai 1920 – 19. August 1921
ENS Thomas Smith Thorne     19. August 1921 – 8. Juni 1922
Außerdienststellung am 8. Juni 1922 – 18. Dezember 1939
LCDR Louis Allen Bryan     18. Dezember 1939 – 26. November 1940 (später RADM)

Kommandeure der Royal Navy

LCDR John Andrew Agnew    26. November 1940 – 10. November 1941
LT Christopher Robert Bax     10. November 1941 – 27. Januar 1942
LCDR George William Emil Castens     27. Januar 1942 – 23. April 1943
LT Louis George Toone    30. April 1943 – 16. Oktober 1943
LT William Frank Broughton     16. Oktober 1943 – 2. November 1943
LT Basil Churchill Hutchinson    2. November 1943 – 24. Februar 1944
LCDR William Fleming McAusland  (RNVR)   24. Februar 1944 – Mitte 1945

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