USS KEITH ( DE-241 )

USS KEITH ( DE-241 )

Biografie

Ellis Judson Keith
* 30. Juni 1919 in Houston, Texas
† 11. Juni 1942 während einer Mission über Kiska Harbour
war ein Seemann in der US Navy

Ellis Judson Keith trat am 2. Oktober 1941 freiwillig als Seaman Second Class in die US Navy ein. Man bildete ihn als Funker und Schütze für ein Patrouillenflugzeug aus, das sich auch an Luftbombardements gegen japanische Schiffe auf den Aleuten teilnahm. Seaman Second Class Keith wurde während einer Mission über Kiska Harbour am 11. Juni 1942 tödlich verwundet. Für seinen Mut und seine Courage verlieh man ihm posthum die Air Medal.


USS KEITH ( DE-241 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS KEITH ( DE-241 ) war das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Seaman Ellis Judson Keith, Jr. benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das achtundzwanzigste Schiff aus der EDSALL – Klasse.
Auf der Brown Shipbuilding Company, Inc., in Houston, Texas wurde am 4.
August 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Geleitzerstörer noch zu Ehren von Seaman Robert Raymond Scott benannt werden, doch am 8. Dezember änderte man die Namensgebung zu Gunsten von Seaman Ellis Judson Keith, Jr. Mrs. Ellis Judson Keith, Sr., Mutter von Seaman Ellis Judson Keith, Jr., taufte am 21. Dezember 1942 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Drayton Cochran (USNR) stellte am 19. Juli 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS KEITH bis zu der amerikanischen Marinebasis bei den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer nach Norfolk, wo man in der dortigen Werft der Schiffshaut einige Überprüfungen unterzog. Danach gliederte man das Kriegsschiff in den Eskortierdienst.
Am 15. September stachen die Handelsschiffe des Konvois UGS 18 in See. Die zur Sicherung in der TF befindlichen Kriegsschiffe waren die Küstenwachtkutter USCGC BIBB ( WPG-31 ) und USCGC INGHAM ( WPG-35 ), die Zerstörer USS WILKES ( DD-441 ), USS SWANSON ( DD-442 ) und USS ROE ( DD-418 ) sowie die Geleitzerstörer USS KEITH, USS MOORE ( DE-240 ), USS CHASE ( DE-158 ) und USS J RICHARD WARD ( DE-243 ). Ohne Ereignisse erreichten diese Schiffe am 2. Oktober Gibraltar. Hier wurde die Sicherung der Handelsschiffe durch britische Kriegsschiffe übernommen. Bis zum 10. Oktober operierten die amerikanischen Kriegsschiffe zwischen Casablanca, Französisch Marokko und Gibraltar. An diesem Tag übernahmen sie für die Rückfahrt an die US Ostküste den Schiffskonvoi GUS 17. In der TF 63 befanden sich nun zur Sicherung die Küstenwachtkutter USCGC BIBB und USCGC INGHAM, die Zerstörer USS WILKES, USS SWANSON, USS ROE, USS SCHENCK ( DD-159 ) und USS WARD ( DD-139 ) und den Geleitzerstörern USS KEITH, USS J RICHARD WARD und USS MOORE. Am 27. Oktober erreichten die Schiffe des Konvois New York. Die USS KEITH beteiligt sich anschließend an noch zwei Konvoifahrten bis nach Gibraltar. Mit dem letzten Schiffskonvoi ereichte der Geleitzerstörer am 22. Februar 1944 New York. Man bugsierte das Kriegsschiff in die New York Navy Yard und nahm an der USS KEITH einige Reparaturen vor. Danach wechselte der Geleitzerstörer in die Casco Bay, Maine. Hier begann für die Mannschaft des Kriegsschiffes ein Auffrischungstraining. Im Anschluss daran gliederte man die USS KEITH in die Task Group 22.14. Zusammen mit den darin befindlichen Kriegsschiffen wurden mehrere Anti-U-Boot Trainingseinheiten absolviert. In der TG befindet sich der Geleitflugzeugträger USS TRIPOLI ( CVE-64 ) und die Geleitzerstörer USS KEITH, USS MOORE, USS J RICHARD WARD und ein weiterer. Diese Kriegsschiffe trainieren in der Bay für ihre kommende Aufgabe, deutsche U-Boote aufzuspüren und zu vernichten. Am 15. März stechen die Schiffe in See und begeben sich in ihr Einsatzgebiet westlich der Kapverdischen Inseln. Nur am 19. April kann U-543, Kommandant Kapitänleutnant Hans-Jürgen Hellriegel ( 16. Juni 1917 in Berlin-Wilmersdorf – 2. Juli 1944 im Mittelatlantik ), aufgespürt werden. Doch das deutsche U-Boot kann ohne Schaden entkommen. Wenige Tage später verlassen die Kriegsschiffe der TG 24.14 ihr Einsatzgebiet und erreichten am 27. April Norfolk. Hier bunkerte man frischen Treibstoff, Proviant und Munition. Jetzt gliederte man im Mai den Geleitflugzeugträger und die Geleitzerstörer USS KEITH, USS MOORE und USS J RICHARD WARD in die Task Group 22.4. Schon wenige Tage später verlassen diese vier Kriegsschiffe Norfolk und begannen ihre Patrouillenfahrt von den Bermudas aus. Am 24. Mai trat der Geleitzerstörer USS SLOAT ab New York der TG bei. Die Kriegsschiffe fuhren ihre Patrouille bis nach Argentia, Neufundland, Kanada weiter. Es wurden dabei keine feindlichen U-Boote gesichtet. Die fünf Kriegsschiffe erreichten am 12. Juni Argentia und blieben für das Auffüllen ihrer Bunker bis zum 15. Juni. An diesem Tag verließen sie wieder den Hafen und fuhren nach New York. Die USS KEITH und die anderen Kriegsschiffe der TG legten am 18. Juni dort an. An dem Geleitzerstörer nahm man in der Werft Reparaturen vor. Nach Abschluss der Arbeiten führte das Kriegsschiff im Juli Trainingsübungen durch und eskortierte mehrere neu in Dienst gestellte Kriegsschiffe bis zu den Bermudas. Ende Juli gliederte man für eine Hunter Killer Group die USS KEITH wieder in die Task Group 22.4. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS CORE ( CVE-13 ) und die Geleitzerstörer USS KEITH, USS MOORE, USS J RICHARD WARD und ein weiterer. Diese Gruppe operierte ab dem 8. August nun von der Karibik aus bis nach Neufundland. Am 30. August erhalten die Kriegsschiffe einen Kontakt zu einem feindlichen U-Boot. Von der USS KEITH werden zwei Hedgehog Angriffe auf das feindliche U-Boot durchgeführt. Doch ohne Ergebnis. Am 9. Oktober laufen die Kriegsschiffe in den Hafen von New York ein. Nach einigen Reparaturarbeiten laufen die Schiffe der TG 22.4 wieder aus und fuhren zu Trainingszwecken in die Casco Bay. Anschließend erreichten sie Anfang November Norfolk. In dieser TG befand sich jetzt der Geleitflugzeugträger USS CORE ( CVE-13 ) und die Geleitzerstörer USS KEITH, USS MOORE, USS J RICHARD WARD und USS TOMICH ( DE-242 ). Am 7. November stechen die fünf Kriegsschiffe von Norfolk aus in See und fahren zum amerikanischen Marinestützpunkt bei den Bermudas. Hier sollten die Schiffe der TG ein Gruppentraining als Hunter Killer Group absolvieren. Am 10. November erreichten die Kriegsschiffe ihr Einsatzgebiet und absolvierten bis Ende des Monats ihre intensiven Übungen. Danach verlassen die Schiffe die Bermudas und fuhren nach New York. In den Hafen liefen sie am 6. Dezember ein. Die USS TOMICH operierte zusammen mit den Schiffen der TG für den rest des Jahres 1944 und bis zum Frühjahr 1945 entlang der US Ostküste. Durch die amerikanische Anti-U-Boot Taktik sind die Gewässer vor der Amerikanischen Küste sicher vor feindlichen U-Booten. Doch ab Mitte März 1945 waren mehrere deutsche U-Boote gleichzeitig aus ihren geschützten Häfen vor Norwegen ausgelaufen und sollten im Nordatlantik den Kampf gegen alliierte Schiffskonvois erneut aufnehmen. Um dem entgegenzuwirken wurden vier Hunter Killer Groups gebildet. Mit der Operation „Teardrop“ begannen die Alliierten zur Abwehr der deutschen U-Boote. Gleichzeitig hatte man auf alliierter Seite die Vermutung, dass die Deutschen auf geschleppten Starterbehältern von den Azoren aus mit V-2 Raketen auf amerikanische Städte feuern könnten. Doch dazu kam es nicht mehr. Die USS KEITH gliederte man in die Task Group 22.7 ein, die einen Suchstreifen von den Bermudas bis zu den Azoren abdecken sollte. In der TG befanden sich die Geleitzerstörer USS KEITH, USS PILLSBURY ( DE-227 ), USS OTTERSTETTER ( DE-244 ), USS POPE ( DE-225 ), USS FLAHERTY ( DE-135 ), USS CHATELAIN ( DE-149 ), USS FREDERICK C DAVIS ( DE-136 ), USS NEUNZER ( DE-150 ), USS HUBBARD ( DE-211 ), USS VARIAN ( DE-798 ), USS OTTER ( DE-210 ), USS HAYTER ( DE-212 ), USS JANSSEN ( DE-396 ) und USS COCKRILL ( DE-398 ). Am Abend des 23. April kann die USS KEITH einen Radarkontakt zu einem feindlichen U-Boot herstellen. Das U-Boot fährt an der Wasseroberfläche, um seine Batterien aufzuladen. Doch noch bevor es für den Ausguck des Geleitzerstörers sichtbar wird, ist es abgetaucht. In den folgenden Stunden der Suche erhält man auch keinen Sonarkontakt mehr. Am folgenden Tag sichtet ein Flugzeug des Geleitflugzeugträgers USS BOGUE ( CVE-9 ), aus der TG 22.3, nordwestlich der Azoren das deutsche U-Boot U-546, Kommandant Kapitänleutnant Paul Just ( 24. Dezember 1915 in Hamburg – 8. September 2000 ). Die Geleitzerstörer der TG 22.7 werden daraufhin herangeführt. Damit begann die Jagd. Jedoch sichtete man von dem U-Boot aus zuerst die herannahenden amerikanischen Geleitzerstörer. Sofort wurde ein T-5 „Zaunkönig“ Torpedo auf den vordersten Geleitzerstörer abgefeuert. Die USS FREDERICK C DAVIS wurde genau mittschiffs getroffen und brach wenige Minuten nach der erfolgten Explosion auseinander. Von den 209 Mannschaftsmitgliedern fanden 126 den Tod. Die USS HAYTER nahm die Überlebenden an Bord. Siebenunddreißig Minuten nach der Torpedierung der USS FREDERICK C DAVIS entdeckte die USS FLAHERTY U-546. Nun folgte eine zwölfstündige Verfolgungsfahrt, die die USS KEITH, USS PILLSBURY, USS JANSSEN, USS FLAHERTY, USS NEUNZER, USS VARIAN, USS CHATELAIN und USS HUBBARD durchführten. In diesen zwölf Stunden wurden ständig Hedgehog und Wasserbomben abgeworfen. Kapitänleutnant Paul Just war ein erfahrener U-Boot Kommandant. Er ließ ständig den Kurs wechseln und setzte zur Tarnung Bold Kanister aus. Doch am Abend des 24. April um 20:40 Uhr musste er nach zwei Hedgehog Salven von der USS FLAHERTY auftauchen. Die Batterien waren fast leer und die Luft im Innenraum des U-Bootes war kaum noch mit Sauerstoff angereichert. Kaum hatte das U-Boot die Wasseroberfläche durchbrochen, da eröffnete auch schon die Hauptbatterie der USS PILLSBURY das Feuer. Die anderen Geleitzerstörer beteiligten sich wenige Augenblicke später an dem Beschuss. Der Turm des U-Bootes war durch einen Treffer vollständig zerstört. Durch das ständige Artilleriefeuer musste die deutsche Besatzung nun durch das Dieselluk aussteigen. Zehn Minuten später erfolgte eine schwere Explosion im Innern des U-Bootes. Vermutlich waren die Batterien durch Überhitzung explodiert. Über den Bug versank U-546 sehr schnell in den Fluten und nahm 24 Besatzungsmitglieder mit in den Tod. 33 Mannschaftsmitglieder des U-Bootes, darunter befand sich auch Kapitänleutnant Paul Just, wurden von dem Geleitzerstörer USS VARIAN aus dem Wasser gerettet. Ganz in der Nähe kann U-805, Kommandant Korvettenkapitän Richard Bernardelli ( 22. November 1908 in Rüstringen – 21. Februar 1986 ), das Geschehen beobachten und mit Schleichfahrt entkommen. Kapitänleutnant Paul Just und seine überlebenden Mannschaftsmitglieder werden auf die USS BOGUE gebracht. Für ihn und sieben seiner Männer begann in Argentia ein Martyrium. Man behandelte diese acht nicht wie Kriegsgefangene sondern wie amerikanische Militärangehörige. Mit Strafexerzieren und ständigen Prügelattacken wollte man unbedingt aus ihnen Einzelheiten über einen angeblichen deutschen V-1 Raketenangriff herausbekommen. Doch die U-Boot Fahrer kannten keine solche deutsche Operation. Zusätzlich war der Mannschaft der USS VARIAN, durch ein überlebendes deutsches Mannschaftsmitglied, ein Tagebuch in die Hände gefallen. Darin wird nur von normalen Torpedos und nicht von den vermuteten Raketenwaffen berichtet. Nach dem Ende des Krieges schreibt Kapitänleutnant Paul Just freiwillig einen Bericht über die Einsätze von U-546. Die USS KEITH fuhr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden, am 8. Mai, in die Brooklyn Navy Yard. Hier unterzog man den Geleitzerstörer einer intensiven Überholung. Anschließend wechselte das Kriegsschiff in die Boston Navy Yard in Boston, Massachusetts. In dieser Navy Werft bereitete man die USS KEITH auf ihre Fahrt in den Pazifik vor, wo der Zweite Weltkrieg noch immer unvermindert tobte. Nach Abschluss der Umrüstarbeiten, so erhielt das Kriegsschiff zusätzliche Flugabwehrgeschütze, fuhr der Geleitzerstörer in die Karibik. Dort beteiligte sich das Kriegsschiff in der Guantanamo Bay an mehreren Übungen zur Vorbereitung auf die kommenden Luftabwehrschlachten. Am 1. Juli verließ die USS KEITH zusammen mit der USS MOORE die Karibik und fuhr zum Panamakanal. Dieser wurde am 5. Juli durchquert. Danach ging die Fahrt zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien weiter. Hier bunkerte man frischen Treibstoff, Munition und Proviant. Am 29. Juli verließen beide Kriegsschiffe wieder diese Marinebasis und erreichten am 4. August die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Hier erlebte man auf den Geleitzerstörern auch zehn Tage später die Beendigung des Zweiten Weltkrieges durch die bedingungslose Kapitulation Japans. Am 22. August verließ die USS KEITH Pearl Harbor und fuhr in Richtung Westen. Neun Tage später erreichte der Geleitzerstörer die Insel Saipan, Nördliche Marianen. Kurz nach ihrer Ankunft am 31. August wurde das Kriegsschiff auf eine Luft- und Seerettungsstation zwischen der Bonin Insel Iwo Jima und den japanischen Hauptinseln versetzt. Ende 1945 verließ die USS KEITH diese Station und fuhr zum chinesischen Festland. Am 30. Dezember 1945 erreichte der Geleitzerstörer Shanghai. Von hier aus begann das Kriegsschiff mit seinen Patrouillen und eskortierte Handelsschiffe. Dann Ende März 1946 verließ die USS KEITH wieder Shanghai und fuhr in Richtung Osten. Am 10. April erreichte der Geleitzerstörer Pearl Harbor. Man bunkerte hier frischen Treibstoff und Proviant. Dann ging die Fahrt nach San Diego weiter. Danach durchquerte das Kriegsschiff den Panamakanal und legte am 15. Mai im Hafen von Charleston, South Carolina an. Hier bereitete man das Schiff auf seine Inaktivität vor. Nach Abschluss der Arbeiten schleppte man die USS KEITH nach Green Cove Springs, Florida. Hier stellte man den Geleitzerstörer am 20. September 1946 außer Dienst und versetzte ihn in die Atlantikreserveflotte. Ende der 1960er Jahre verlegte man das Kriegsschiff nach Oran, Texas in die dortige Atlantikreserveflotte. Den Namen USS KEITH ( DE-241 ) strich man am 1. November 1972 aus der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 18. Januar 1974 zum verschrotten.  


USS KEITH ( DE-241 )
Commanding Officer
 

LCDR Drayton Cochran  (USNR)       19. Juli 1943 – 12. Dezember 1943
LCDR Jack Louis Rinn  (USNR)        12. Dezember 1943 – 15. Dezember 1944
LT W. W. Patrick  (USNR)       15. Dezember 1944 – 5. Dezember 1945
LCDR Edward Corbett Hines, Jr.        5. Dezember 1945 – 20. September 1946

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