USS FROST ( DE-144 )

USS FROST ( DE-144 )

Biografie

Holloway Halstead Frost
* 11. April 1889 in Brooklyn, Kings County, New York
† 26. Januar 1935 in Kansas City, Jackson County, Missouri
war ein US Navy – Offizier und ein Empfänger des Navy Cross im Ersten Weltkrieg

Holloway Halstead Frost war der älteste Sohn von Halstead Holloway Frost, Jr. ( 7. Mai 1860 in East Norwich, Nassau County, New York – 18. Februar 1929 in Bronxville, Westchester County, New York ) und Mary Louise Downing Frost ( 6. November 1864 – 7. Juli 1961 in San Mateo, San Mateo County, Kalifornien ). Holloways Geschwister waren Esther Holloway Frost Bowerman ( 30. März 1892 in New York – 21. Mai 1990 im Contra Costa County, Kalifornien ) und Charles Lawrence Frost ( 27. April 1898 in Brooklyn, Kings County, New York – 4. April 1979 in San Mateo, San Mateo County, Kalifornien ). Holloway Halstead Frost schloss im Juni 1910 die United States Naval Academy in Annapolis, Maryland ab. Er war ein Autor von zahlreichen Büchern zur Marinegeschichte, die Analysen von Seeschlachten, einschließlich der Skagerrakschlacht ( 1927 ), und ein Handbuch für den Seemann. Die Karriere von Frost innerhalb der US Navy war ebenso ausgezeichnet wie dessen literarische. Er war nicht nur ein Marineflieger, sondern auch befähigt U-Boote zu kommandieren. Während des Ersten Weltkrieges erhielt Lieutenant Commander Frost das Navy Cross, da war er der Kommandeur des American Patrol Detachment in der Atlantikflotte in London und leitete die Erarbeitung der Taktik der Oberflächen- und Luftstreitkräfte bei kombinierten Operationen gegen feindliche U-Boote. Ab 1934 war Commander Frost ein Mitglied des Stabes an der Command and General Staff School in Fort Leavenworth, Kansas.
Holloway Halstead Frost war mit Helen Prentice ( 13. Mai 1892 – 25. September 1975 ) verheiratet.


USS FROST ( DE-144 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS FROST ( DE-144 ) war das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Commander Holloway Halstead Frost benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das sechzehnte Schiff aus der EDSALL – Klasse.
Auf der Consolidated Steel Corporation in Orange, Texas wurde am 13.
Januar 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Helen Prentice Frost ( 13. Mai 1892 – 25. September 1975 ), Witwe von Commander Holloway Halstead Frost, taufte am 21. März 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Theodore Small Lank stellte am 30. August 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS FROST bis zu der amerikanischen Marinebasis bei den Bermudas. Nach den dort absolvierten Übungen fuhr der Geleitzerstörer in die Brooklyn Navy Yard, New York. Hier begann man mit der Kontrolle der Schiffshaut. Nach Abschluss dieser Arbeiten sowie einiger Änderungen fuhr das Kriegsschiff nach Norfolk, Virginia. Hier beteiligte sich die USS FROST zusammen mit anderen Schwesterschiffen an weiteren Trainingseinheiten. Hier sammelte sich auch der Schiffskonvoi UGS-24, der auf der Fahrt nach Casablanca, Französisch Marokko gegen deutsche U-Boot Angriffe gesichert werden musste. Am 13. November verließen die Handelsschiffe Norfolk und wurden unter anderem von den Kriegsschiffen der CortDiv 7 aus der Task Force 63 eskortiert. In dieser CortDiv 7 befanden sich die Geleitzerstörer USS FROST, USS HUSE ( DE-145 ), USS SNOWDEN ( DE-246 ), USS SLOAT ( DE-245 ), USS INCH ( DE-146 ), USS MOORE ( DE-240 ) und USS TOMICH ( DE-242 ), welche ab dem 11. November dem Konvoi UGS-24 zugeteilt waren. Ohne Ereignisse erreichten die Schiffe am 2. Dezember Casablanca. Die Geleitzerstörer patrouillierten in den Gewässern vor dem Hafen. Fünf Tage später verließ der Konvoi GUS-26 Casablanca und die Kriegsschiffe der CortDiv 7 eskortierten sie bis nach New York. In den dortigen Hafen liefen sie am 25. Dezember ein. Die USS FROST lief noch am selben Tag in der New York Navy Yard ein und unterzog sich mehreren Reparaturen. Am 5. Januar 1944 verließ der Geleitzerstörer wieder die Werft und fuhr zum Block Island Sound, wo er zusammen mit den anderen Geleitzerstörern der CortDiv 7 am Montauk Point, Long Island für die nächste Aufgabe trainierte. Fünf Tage später verließen die Kriegsschiffe die Gewässer vor Rhode Island und fuhren nach Norfolk. Hier lagen die Handelsschiffe vom Konvoi UGS-30, bestehend aus 70 Handelsschiffen, vor Anker und warteten auf ihre Eskorte. Die Eskorte bildeten die Geleitzerstörer USS FROST, USS SNOWDEN, USS TOMICH, USS INCH, USS HUSE und USS SLOAT aus der CortDiv 7 und die Geleitzerstörer USS RAMSDEN ( DE-382 ), USS MILLS ( DE-383 ), USS RHODES ( DE-384 ), USS SAVAGE ( DE-386 ), USS RICHEY ( DE-385 ) und USS SELLSTROM ( DE-255 ) aus der CortDiv 23. Alle diese Kriegsschiffe bildeten die Task Force 63. Am 14. Januar legte der Schiffskonvoi in Norfolk ab und fuhr über Casablanca bis nach Algier, Algerien. Die Geleitzerstörer USS FROST, USS INCH und USS SNOWDEN blieben in Casablanca zurück. Diese Geleitzerstörer verließen am 4. Februar Casablanca und erreichten am folgenden Tag den aus dem Mittelmeer kommenden Konvoi GUS-29. Am 22. Februar liefen die Geleitzerstörer mit den Handelsschiffen im Hafen von New York ein. Die USS FROST unterzog sich in der New York Navy Yard erneut einigen Reparaturen. Dann fuhr das Kriegsschiff nach Norfolk. Hier versetzte man den Geleitzerstörer in die Task Group 21.15. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS CROATAN ( CVE-25 ) und die Geleitzerstörer USS FROST, USS INCH, USS HUSE, USS SNOWDEN und USS BARBER ( DE-161 ). Diese Schiffe begannen in der Chesapeake Bay, Virginia sich auf ihren neuen Einsatz, der Jagd nach deutschen U-Booten, vorzubereiten. Am 24. März verließen sie Norfolk und fuhren zu den Azoren. In den Gewässern des Mittelatlantiks, wo die Schiffskonvois nach Nordafrika durch mussten, begannen sie mit der Suche. Schon am 7. April werden die amerikanischen Kriegsschiffe fündig. Östlich von New York erhält die USS HUSE zusammen mit dem amerikanischen Zerstörer USS CHAMPLIN ( DD-601 ), der Zerstörer gehörte zur Zerstörerdivision 32 zusammen mit den Schwesterschiffen USS BOYLE ( DD-600 ), USS NIELDS ( DD-616 ) und USS ORDRONAUX ( DD-617 ), einen Sonarkontakt vom deutschen U-Boot U-856, Kommandant Oberleutnant zur See Friedrich Wittenberg ( 28. Oktober 1918 in Wildeshaisen –  ? ). Die USS HUSE und die USS CHAMPLIN werfen nach einem Muster mehrere Wasserbomben ab. U-856 wird dabei beschädigt und muss auftauchen. Die Geschützmannschaften der USS HUSE eröffnen sofort das Feuer auf den Feind. Die Treffer sind unterhalb der Wasserlinie. Nur achtundzwanzig Mannschaftsmitglieder des U-Bootes können ihr Leben retten und aus dem U-Boot gelangen. Die restlichen siebenundzwanzig Mannschaftsmitglieder gehen mit U-856 unter. Derweil sichert die USS FROST die US CROATAN ab. Die Kriegsschiffe der TG 21.15 verlassen nach diesem Erfolg die Gewässer östlich von New York und fuhren zu den Bermudas. Hier sollten mehrere Übungen abgehalten werden. Am 12. April verlässt die Task Group die Bermudas und fährt in ihr Einsatzgebiet. Vom 19. zum 20. April wird die Anti-U-Boot Gruppe auf U-66, Kommandant Kapitänleutnant Gerhard Seehausen ( 29. Juli 1917 in Borstel, Kreis Nienburg – 6. Mai 1944 im Mittelatlantik ), angesetzt. Man hatte von dem U-Boot einen Funkspruch aufgefangen, wo es um die Bitte um Versorgung ging. Sofort wurde das U-Boot per HF/HD eingepeilt und die Jagd begann. Bei den Kapverdischen Inseln, dem vorgegebenen Versorgungsplatz, erhielt die USS FROST in der Nacht vom 25. zum 26. April einen Sonarkontakt. Es war das deutsche U-Boot U-488, Kommandant Oberleutnant zur See Bruno Studt ( 6. April 1918 in Barmstedt, Holstein – 26. April 1944 Mittelatlantik ). Die USS INCH näherte sich im Morgengrauen dem Schwesterschiff und begann sofort mit zwei Hedgehog – Angriffen, die aber erfolglos blieben. Allerdings bildete sich ein Ölteppich auf der Wasseroberfläche. Die Geleitzerstörer USS FROST, USS SNOWDEN und USS BARBER suchten derweil mit ihrem Sonar weiterhin nach dem feindlichen U-Boot und wurden fündig. Alle drei warfen insgesamt zwei Mal 39 Wasserbomben über Bord. Es folgten zwei gewaltige Unterwasserexplosionen. Auf der Position 17° 54’ Nord 38° 05’ West wurde U-488 versenkt. Alle 64 Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Die Kriegsschiffe von TG 21.15 verließen am 5. Mai ihr Operationsgebiet und fuhren nach Norfolk. Die USS FROST wechselte von dort aus in die New York Navy Yard und musste über sich einige Reparaturen ergehen lassen. Außerdem mussten Wasserbomben und andere Munition an Bord des Schiffes gebracht werden. Am 3. Juni verließ der Geleitzerstörer die Werft und fuhr nach Norfolk zu den Schiffen der TG. Am 4. Juni stachen sie wieder in See und fuhren in die Gewässer bei den Azoren. Diesmal gehörte die USS FROST zur Tak Group 22.5. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS CROATAN und die Geleitzerstörer USS FROST, USS HUSE, USS INCH, USS SNOWDEN, USS BARBER und USS SWASEY ( DE-248 ). Diese Kriegsschiffe lösen eine andere Hunter – Killer – Group in den Gewässern ab, die auf der Route zwischen der US Ostküste und der nordafrikanischen Küste die Sicherung der alliierten Schiffskonvois vor den Angriffen der deutschen U-Boote inne hatte. Am Abend des 10. Juni nimmt die USS FROST zusammen mit USS HUSE und USS INCH einen HF / HD Kontakt auf und beginnt mit der Suche nach dem feindlichen U-Boot. Mit Beginn der Abenddämmerung des 11. Juni wird es entdeckt. Die USS FROST und die USS HUSE beginnen mit dem Abwerfen von Wasserbomben, so dass das deutsche U-Boot, ein Versorgungstanker auf seiner ersten Feindfahrt, U-490, Kommandant Oberleutnant zur See der Reserve Wilhelm Gerlach ( 15. August 1905 in Eisenach – 29. August 1984 ), auftauchen muss. Die USS INCH beginnt es mit seinen starken Scheinwerfern zu beleuchten. Da wird von dem U-Boot das SOS Signal empfangen. Anfangs war man auf den amerikanischen Geleitzerstörern uneins was dies sein sollte und man es als Ablenkungstrick entlarvte. Da eröffnete die USS FROST und die USS HUSE mit ihren Schiffsgeschützen das Feuer auf U-490. Durch diesen Einsatz ergab sich die gesamte Besatzung von 60 Mann, nachdem mehrere Granaten den Druckkörper durchdrungen hatten. Kaum war das letzte deutsche Mannschaftsmitglied auf ein Rettungsfloss umgestiegen, da ging das U-Boot geräuschvoll, dessen Lenzventile von der eigenen Besatzung geöffnet worden waren, unter. Alle 60 Marinemitglieder wurden von der USS FROST aus dem Wasser gerettet. Die Kriegsschiffe der TG 22.5 erreichten am 26. Juni Casablanca. Hier blieben sie für vier Tage, damit frischer Kraftstoff und Munition gebunkert werden konnte. Am 30. Juni hievten die Schiffe die Anker wieder auf und stachen in See. Die Trägerflugzeuge der USS CROATAN waren ernezt ständig in der Luft und suchten nach getauchten feindlichen U-Booten. Da konnte am Abend des 1. Juli eines so entdeckt werden. Die USS FROST und USS INCH wurden von den Flugzeugen zur Bekämpfung des Feindes herangeführt. Die USS INCH kann am Morgen des 2. Juli mit seinem Sonar U-154, Kommandant Oberleutnant zur See Gerth Gemeiner ( 2. Oktober 1918 in Dresden – 3. Juli 1944 im Mittelatlantik ), erfassen. Bei dem nun folgenden ersten Angriffsversuch des Geleitzerstörers, konnte er selber nur mit Mühe zwei akustischen Torpedos vom Typ „Zaunkönig“, die von U-154 abgefeuert worden waren, ausweichen. Auch auf die USS FROST lief einer der Torpedos zu. Aber der Geleitzerstörer hatte verhältnismäßig viel Zeit, um sich aus dem Gebiet des feindlichen Torpedos zu bewegen. Doch danach ging der Sonarkontakt zu dem U-Boot verloren. Erst am Morgen des 3. Juli erfassen die USS FROST und die USS INCH nordwestlich von Madeira das U-Boot wieder. Sofort werden von der USS INCH Wasserbomben in dieses Zielgebiet abgefeuert. Nach der zweiten Ladung gab es eine gewaltige Unterwasserdetonation. Wenig später trieben Öl, Wrackteile, Leichenteile und zerfetzte Uniformen an der Wasseroberfläche. Alle 57 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Von der USS SNOWDEN wurde daraufhin ein Beiboot zu Wasser gelassen. Die darin befindlichen Besatzungsmitglieder des Geleitzerstörers sammelten viele Papiere mit deutscher Schrift, deutsche Zigaretten und Leichenteile ein. Nach einer weiteren erfolglosen Patrouille auf dem stark befahrenen Seeweg zwischen der US Ostküste und der Nordafrikanischen Küste, erreichten die Schiffe der TG 22.5 am 22. Juli den Hafen von New York. Noch am selben Tag bugsierte man die Geleitzerstörer in ein Trockendock der New York Navy Yard und begann mit den Überholungsarbeiten. Anschließend fuhren die Kriegsschiffe in die Casco Bay, Maine und begannen mit ihrem Auffrischungstraining. Nach dessen Abschluss fuhren sie nach Norfolk. Hier bildete man erneut die Task Group 22.5 mit denselben Kriegsschiffen. Am 21. August verließen sie Norfolk und fuhren zu der amerikanischen Marinebasis bei den Bermudas. Die Mannschaften trainierten auf ihren Gefechtsstationen der jeweiligen Kriegsschiffe gemeinschaftlich und fuhren anschließend in Richtung der Azoren, um wieder Jagd auf deutsche U-Boote zu beginnen. Doch am 9. September, da befanden sie sich schon östlich der Bermudas, erhielten die Schiffe eine Hurrikanwarnung. Umgehend begann die Rückfahrt zu den Bermudas. Hier wollten die Kriegsschiffe den Hurrikan abwarten. Zur selben Zeit, es war der 10. September, legte der Zerstörer USS WARRINGTON ( DD-383 ) und das erst am 1. August in Dienst gestellte Vorratsschiff USS HYADES ( AF-28 ) im Hafen der Norfolk Navy Yard ab. Ziel war die karibische Insel Trinidad. In den folgenden zwei Tagen fuhren beide Schiffe entlang der US Ostküste bis nach Florida. Hier trafen sie am Nachmittag des 12. September auf den Hurrikan. Für die USS WARRINGTON war eine Weiterfahrt bei diesem hohen Wellengang zu gefährlich, so dass die USS HYADES alleine zum Ziel weiterfuhr. Der Zerstörer lag relativ gut in der See und ritt die Wellen ab. Doch ab den Morgenstunden des 13. September nahmen diese, genau wie der Wind, immer mehr zu. Die USS WARRINGTON verlor immer mehr an Fahrt und das Gischtwasser strömte in alle Lüftungsöffnungen. Die unteren Räume des Zerstörers standen sehr schnell unter Wasser. Die Lenzpumpen konnten die aufgenommene Wassermenge nicht mehr über Bord bringen. Wenig später fiel der Strom aus und das Kriegsschiff war manövrierunfähig. Commander Robert Alden Dawes, Jr. ( 22. November 1911 in Annapolis, Anne Arundel County, Maryland – 16. Mai 2007 in Kilmarnock, Lancaster County, Virginia ), Kommandant des Zerstörers, ließ anfangs SOS funken und dann Klartext. Gegen Mittag war klar, dass die Crew den Kampf um das Kriegsschiff verloren hatte und die Seeleute begannen von Bord zu gehen. Diese Aktion war gegen 12:50 Uhr abgeschlossen. Schon wenige Augenblicke später versank der Zerstörer in den Fluten und riss alle in der Nähe befindlichen Mannschaftsmitglieder mit in den Tod. Den durchgegebenen Klartext hatten die Geleitzerstörer auf den Bermudas aufgefangen und beeilten sich mit dem Ablegen, um der USS WARRINGTON zu Hilfe zu eilen. Unterwegs waren dorthin die USS FROST, USS HUSE, USS INCH, USS SNOWDEN, USS SWASEY und die beiden Geleitzerstörer USS WOODSON ( DE-359 ) und USS JOHNNIE HUTCHINS die gerade ihre Erprobungs- und Ausbildungsfahrt bei den Bermudas durchführten, die Bergungshochseeschlepper USS ATR-9 und USS ATR-62 und die USS HYADES. Die USS FROST, USS SWASEY, USS JOHNNIE HUTCHINS und die beiden Bergungshochseeschlepper waren die einzigen Schiffe aus der Suchgruppe, die Mannschaftsmitglieder lebend aus dem Wasser retten konnten. Insgesamt wurden fünf Offiziere und 68 Mannschaftsmitglieder von 20 Offizieren und 301 Mannschaftsmitgliedern lebend gefunden. Diese wurden nach Norfolk gebracht. Ab dem 15. September begannen die Kriegsschiffe der TG mit ihren Patrouillenfahrten in ihrem Einsatzgebiet. In den folgenden Wochen gab es aber keine nennenswerten Ereignisse. An der USS FROST waren dann die Folgen des Hurrikans deutlich zu sehen und zu spüren. Der Geleitzerstörer musste für Reparaturarbeiten in die New York Navy Yard fahren. Dort bugsierte man am 20. Oktober den Geleitzerstörer in ein Trockendock, genauso wie fast alle anderen Kriegsschiffe der TG. Anschließend trafen sie nach und nach in der Chesapeake Bay ein. Am 14. November stach die USS FROST zusammen mit allen anderen Kriegsschiffen der TG 22.5 wieder in See und fuhr für ein Auffrischungstraining zu der Marinebasis bei den Bermudas. Sechs Wochen später legten sie in Norfolk wieder an. Am 26. Dezember verließen sie erneut den Hafen und fuhren bis in die Guantanamo Bay, Kuba. Hier trainierten die Kriegsschiffe der TG, nur für wenige Stunden und erreichten am 30. Dezember wieder Norfolk. Am Neujahrstag verließ die USS FROST und die anderen Kriegsschiffe der TG wieder den Hafen und fuhr nach Baltimore, Maryland. Dort sollten sich die Besatzungen vom 2. bis zum 5. Januar 1945 von den letzten Einsätzen erholen. Außerdem sollte das Kriegsschiff, genauso wie seine Schwesterschiffe, für eine ganz geheime Operation ausgerüstet werden. Dafür verließ die USS FROST am 6. Januar Baltimore und fuhr mit den Schiffen der CortDiv 7 zu den Bermudas und begannen mit den üblichen Patrouillenfahrten. Gleichzeitig wartete man hier auf den entscheidenden Funkspruch. Dieser wurde am 23. Januar empfangen. Die Geleitzerstörer der CortDiv 7 verließen ihr Einsatzgebiet und eskortierten, zusammen mit anderen amerikanischen Kriegsschiffen, den Schweren Kreuzer USS QUINCY ( CA-71 ) bis nach Gibraltar. An Bord des Schweren Kreuzers sollte sich US Präsident Franklin Delano Roosevelt ( 30.
Januar 1882 in Hyde Park, New York – 12. April 1945 in Roosevelt´s Little White House Historic Site, Georgia ) befinden. Doch man hatte zur Vorsicht, auch auf den gesundheitlichen Zustand des Präsidenten, auf den Secret Serviceman zurückgegriffen, der schon in den vorangegangenen Jahren den Präsidenten auf dessen Yacht USS POTOMAC ( AG-25 ) mimen musste. Dies war schon wegen der Ablenkungen der Öffentlichkeit während der Gespräche über die Atlantik Charta in der Placentia Bay, Neufundland geschehen. US Präsident Roosevelt flog man indes bis nach Gibraltar mit dem Flugzeug, schon alleine wegen der eventuellen Angriffe von deutschen U-Booten auf den Schweren Kreuzer, wo er sich an Bord der USS QUINCY begab. Der amerikanische Kreuzer wurde hier von britischen Kriegsschiffen dann bis nach Malta eskortiert. Die USS FROST und die anderen Geleitzerstörer der CortDiv 7 liefen am 4. Februar wieder den Hafen von New York ein. Von dem Hafen aus wechselten die Geleitzerstörer in die Narragansett Bay, Rhode Island und in die Casco Bay, Maine. Hier wurden mit dem Geleitflugzeugträger USS CROATAN zusätzliche Übungen durchgeführt. Auch die Piloten des Trägers mussten ihre Übungen absolvieren. Mitte März waren mehrere deutsche U-Boote gleichzeitig aus den U-Boot Häfen von Bergen, Norwegen ausgelaufen und sollten im Nordatlantik den Kampf gegen alliierte Schiffskonvois aufnehmen. Die Hunter Killer Group TG 22.5 stach am 25. März wieder in See und fuhr in die Gewässer des Nordatlantiks. Die Alliierten begannen zur Abwehr der deutschen U-Boote mit der Operation „Teardrop“. Gleichzeitig hat man auf alliierter Seite die Vermutung, dass die Deutschen auf geschleppten Starterbehältern von den Azoren aus mit V-2 Raketen auf amerikanische Städte feuern könnten. Doch dazu kam es nicht mehr. Zur Abwehr der U-Boote wurden zwei Task Groups ausgesandt. Zum einen die TG 22.2 und zum anderen die TG 22.5. In der TG 22.5 befand sich der Geleitflugzeugträger USS CROATAN und die Geleitzerstörer USS FROST, USS HUSE, USS INCH, USS SWASEY, USS SNOWDEN, USS STANTON ( DE-247 ), USS CARTER ( DE-112 ), USS NEAL A SCOTT ( DE-769 ), USS MUIR ( DE-770 ) und USS SUTTON ( DE-771 ). In den folgenden Tagen wurden nach dem erreichen des vorgegebenen Zielgebiets durch die Kriegsschiffe der TG 22.5 mehrere Sonarkontakte empfangen. Trotz schlechtem Wetters und hoher See werden von den Geleitzerstörern zwei deutsche U-Boote geortet. Die USS FROST und die USS STANTON orten in der Nacht zum 15. April U-1235, Kommandant Kapitänleutnant Franz Barsch ( 30. November 1911 in Berlin – 15. April 1945 im Nordatlantik ). Das U-Boot konnte wegen des hohen Wellengangs nicht mit dem Schnorchel fahren und dabei die Batterien aufladen. Daher musste es mit einem Alarmtauchvorgang vor den Angreifern verschwinden, was aber nicht half. Schon nach dem ersten Hedgehog Angriff wurde es von den beiden Geleitzerstörern versenkt. Es starben alle 57 Besatzungsmitglieder. Beide Kriegsschiffe zerstörten in der Nacht zum 16. April auch U-880, Kommandant Kapitänleutnant Gerhard Schötzau ( 16. April 1917 in Fylitz, Kreis Neidenburg – 16. April 1945 im Nordatlantik ). Alle 49 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. U-805, Kommandant Korvettenkapitän Richard Bernardelli ( 22. November 1908 in Rüstringen – 21. Februar 1986 ) wird von einem Flugzeug gejagt, kann aber entkommen und läuft am 16. Mai im Hafen von Portsmouth, New Hampshire ein. Die USS CARTER und USS NEAL A SCOTT orten am 22. April U-518, Kommandant Oberleutnant zur See Hans-Werner Offermann ( 2. Juli 1921 in Offingen an der Donau – 22. April 1945 im Nordatlantik ) und versenken es. Alle 56 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. Die Kriegsschiffe legten vom 25. bis zum 28. April im Hafen von Argentia, Neufundland, Kanada an. Hier bunkerte man frischen Treibstoff und Proviant. Anschließend verließen sie wieder die amerikanische Ostküste und setzten ihre Patrouillenfahrt fort. Die Kriegsschiffe der TG 22.5 werden im Mai von denen der TG 22.3 in diesem Seegebiet abgelöst. Zu diesem Zeitpunkt ist der Zweite Weltkrieg, durch die Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945, auf europäischem Boden beendet. Am 14. Mai erreichte die USS INCH zusammen mit den anderen Schiffen der TG New York. Hier bugsierte man den Geleitzerstörer für einige Reparaturen wieder in ein Trockendock in der Werft. Eigentlich sollten hier die Vorbereitungen auf der USS FROST für die Fahrt in den Pazifik getroffen werden. Doch die Kapazitäten reichten in der Werft nicht aus, so dass der Geleitzerstörer nach Boston wechseln musste. Hier baute man zusätzliche Flugabwehrkanonen auf. Am 10. Juli verließ das Kriegsschiff die Werft in Boston und fuhr in die Karibik. In der Guantanamo Bay sollte es sich an mehreren Anti-U-Boot Übungen beteiligen. Danach durchquerte die USS FROST den Panamakanal und fuhr zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier wurde frischer Treibstoff, Munition und Proviant gebunkert. Nach Abschluss der Arbeiten stach der Geleitzerstörer am 10. August wieder in See und fuhr zur amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Hier traf das Kriegsschiff sechs Tage später ein. Einen Tag zuvor war der Zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation Japans im Pazifik beendet worden. Die USS FROST blieb für einige Tage in Pearl Harbor liegen. Kriegsveteranen schifften sich auf dem Schiff ein, die an die kalifornische Küste transportiert werden sollten. In San Diego gingen diese an Land und der Geleitzerstörer durchquerte anschließend erneut den Panamakanal. Das Ziel des Schiffes war Norfolk. Hier entlud man die Munition und bereitete das Kriegsschiff auf die Inaktivität vor. Nach Abschluss dieser Arbeiten wechselte die USS FROST nach Green Cove Springs, Florida. Hier stellte man den Geleitzerstörer am 18. Juni 1946 außer Dienst und versetzte ihn in die Atlantikreserveflotte. Den Namen USS FROST ( DE-144 ) strich man am 1. April 1965 von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 29. Dezember 1966 zum verschrotten.    


USS FROST ( DE-144 )
Commanding Officer
 

LCDR Theodore Small Lank      30. August 1943 – 29. Januar 1944
LCDR John H. McWhorter  (USNR)        29. Januar 1944 – 15. August 1944
LCDR Andrew E. Ritchie  (USNR)       15. August 1944 – 27. Oktober 1945
LT Kedar B. Brown  (USNR)       27. Oktober 1945 – 18. Juni 1946

 

 

 

 

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