USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 )

USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 )

Biografie

William Garfield Thomas, Jr.
* 13. September 1916 in Watsontown, Pennsylvania
† 12. Oktober 1942 auf dem Leichten Kreuzer USS BOISE ( CL-47 )
war ein Offizier der US Naval Reserve

William Garfield Thomas, Jr. wuchs in Colver, Pennsylvania auf und schloss sein Studium an der Penn State University 1938 mit einem Abschluss in Journalismus ab. Als Student war er der Trainer der Fußballmannschaft. Nach seinem Abschluss arbeitete Thomas, Jr. für die Ebensburg Coal Company und anschließend für die Atlantic Refining Company. Am 14. Juni 1940 meldete er sich freiwillig bei der US Naval Reserve in Philadelphia, Pennsylvania. Man ernannte ihn am 10. August 1940 zum Midshipman und versetzte ihn an Bord des Schlachtschiffes USS WYOMING ( BB-32 ), das als Reserve der US Navy im Atlantik diente. Das Schlachtschiff fuhr für eine dreimonatige intensive Ausbildung der Midshipman in kubanische Gewässer. Das war gleichzeitig ein Offizierslehrgang. William Garfield Thomas, Jr. gehörte dabei zu den ersten Freiwilligen, die in Friedenszeiten außerhalb von der United States Naval Academy in Annapolis, Maryland diese Ausbildung absolvierten. Am 14. November 1940 beförderte man Thomas Jr. zum Ensign. Ende des Jahres 1940 versetzte man ihn an Bord des Leichten Kreuzers USS BOISE ( CL-47 ), der mit dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg im Pazifik operierte. Thomas, Jr. diente auf dem Leichten Kreuzer im Turm Nr. 1. Am 15. Juni 1942 beförderte man ihn zum Lieutenant ( jg ) und übergab ihm das Kommando über diesen Turm. In der Nacht vom 11. zum 12. Oktober 1942 kam es zwischen den amerikanischen Kriegsschiffen der Task Group 64.2 und einer japanischen Kreuzerflotte an der Nordwestspitze von Cape Esperance, Guadalcanal, Ostsalomonen zum Kampf. Die Geschützmannschaften des Leichten Kreuzers waren an der Versenkung von einem japanischen Zerstörer und einem Kreuzer beteiligt. Doch die USS BOISE erhielt unter anderem auch zwei Treffer von den 20,3 cm Geschützen des Schweren japanischen Kreuzers IJN KINUGASA in die beiden vorderen Geschütztürme. Die erste Granate schlug dabei auf die Rüstung von Turm 1 auf und prallte ab, aber die zweite Granate schlug im großen Magazin zwischen Turm 1 und Turm 2 ein. Die dort lagernde Munition detonierte und riss 107 Seeleute in den Tod. Lieutenant (jg ) William Garfield Thomas, Jr. war schwer verwundet worden. Trotz seiner Schmerzen blieb er auf Station von Turm 1 und befahl seinen Männern, die die Explosion überlebt hatten, den Turm augenblicklich zu verlassen. Erst nachdem der letzte Matrose seine Station im Turm verlassen hatte, folgte Lieutenant ( jg ) Thomas, Jr. Doch für ihn kam anschließend jede Hilfe zu spät. Seine sterblichen Überreste wurden der See übergeben.
Lieutenant William Garfield Thomas, Jr. war der erste gemeldete Held aus dem Staate Pennsylvania. Für seinen Mut und seine Tapferkeit verlieh man ihm posthum das Navy Cross und das Purple Heart.


USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant ( jg ) William Garfield Thomas, Jr. benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das siebenundvierzigste Schiff aus der CANNON – Klasse.
Auf der Federal Shipbuilding and Dry Dock Company in Port Newark, New Jersey wurde am 23.
September 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. LT Betty K. Thomas, Army Nurse Corps, Schwester von Lieutenant ( jg ) William Garfield Thomas, Jr., taufte am 12. Dezember 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Richard G. Werner (USNR) stellte am 24. Januar 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS GARFIELD THOMAS bis zu der amerikanischen Marinebasis bei den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer in die New York Navy Yard, wo er am 11. März anlegte. Hier wurde der Schiffskörper überprüft und einige notwendig gewordene Änderungen vorgenommen. Schon am 19. März verließ das Kriegsschiff wieder die Werft und wurde in die Task Group 27.4 integriert. Die darin befindlichen Kriegsschiffe eskortierten einen Schiffskonvoi bis nach Bizerte, Tunesien. Sie legten dort am 31. März an. Wenige Stunden später verließen die Kriegsschiffe wieder den Hafen und fuhren nach New York zurück. Dort liefen sie am 13. April in den Hafen ein und wurden festgemacht. In der New York Navy Yard begann man Reparaturen an dem Geleitzerstörer vorzunehmen. Danach fuhr das Kriegsschiff in die Casco, Bay, Maine. Hier erfolgte ein Auffrischungstraining für die Mannschaft des Kriegsschiffes. Am 1. Mai verließ die USS GARFIELD THOMAS die Werft und fuhr nach Norfolk, Virginia. Hier gliederte man den Geleitzerstörer in die Cort Div 55 ein. In der Geleitzerstörerdivision befanden sich neben der USS GARFIELD THOMAS noch die Geleitzerstörer USS EISNER ( DE-192 ), USS THORNHILL ( DE-195 ), USS WINGFIELD ( DE-194 ), USS RINEHART ( DE-196 ) und USS ROCHE ( DE-197 ). Alle diese Schiffe bereitete man für ihren ersten gemeinsamen Einsatz vor. Diese Kriegsschiffe sollten die 108 Handelsschiffe des Konvois UGS-42 bis nach Bizerte eskortieren. Am 13. Mai legten alle Schiffe des Konvois in Hampton Roads, Virginia ab. Die Fahrt bis ins westliche Mittelmeer war ereignislos, aber in der Nacht vom 30. zum 31. Mai griffen 41 Ju 88 der 2. Flieger Division, die in Südfrankreich stationiert waren, die Schiffe des Konvois UGS-42 an. Unter Einsatz von Beleuchtungsflugzeugen versenken diese deutschen Bomber den britischen Frachter NORDEFINGE ( 2.873 BRT ) mit Lufttorpedos. Die Luftabwehrbesatzungen auf den Schiffen des Konvois und Beaufighter – Nachtjäger des RAF Geschwaders 108 können insgesamt fünf Ju 88 abschießen. Am 1. Juni trafen dann die Schiffe des Konvois in Bizerte ein. Von hier aus werden die Handelsschiffe von zumeist britischen Kriegsschiffen zu ihren eigentlichen Zielhäfen eskortiert. Die Kriegsschiffe der CortDiv 55 legten wenige Tage später in Bizerte wieder ab und eskortierten einen anderen Schiffskonvoi bis nach New York. Hier legten sie am 29. Juni wieder an. Die USS GARFIELD THOMAS legte am 10. Juli zusammen mit den anderen fünf Geleitzerstörern der CortDiv 55 in New York wieder ab und fuhr in die Casco Bay, Maine. Hier unterzogen sich die Mannschaften einem Auffrischungstraining. Anschließend wechselten die Kriegsschiffe nach Norfolk. Dort warteten die Handelsschiffe des Konvois UGS-49. Am 24. Juli stachen alle Schiffe in See und fuhren nach Bizerte. Den tunesischen Hafen erreichten sie ohne Zwischenfälle. Anschließend übernahmen die sechs Geleitzerstörer einen in Bizerte abgehenden Schiffskonvoi und eskortierten die Handelsschiffe bis nach New York. Hier legten sie am 7. September an. Die Kriegsschiffe unterzogen sich in der New York Navy Yard einigen Reparaturen. Danach wechselten sie in die Casco Bay und übten Kampfpraktiken für die kommenden Eskortierfahrten. Diese sollten die Schiffe bis in Häfen von England und Frankreich führen, damit die Versorgungslinien der vorrückenden alliierten Streitkräfte genügend Nachschub erhielten. So begann am 14. Oktober die erste Konvoifahrt von New York aus. Der Zielhafen hieß Liverpool. Am 9. November endete in New York diese erste Fahrt. Die zweite begann am 2. Dezember im Hafen von Boston, Massachusetts. Der englische Zielhafen war Plymouth. Am 31. Dezember erreichten die Schiffe wieder New York. Die dritte Begleitfahrt begann am 18. Januar 1945 in New York und der Zielhafen war erneut Liverpool. Diese dritte Fahrt endete am 14. Februar in New York. Die vierte Fahrt begann am 8. März wieder in Boston. Die Zielhäfen waren diesmal in Le Havre, Frankreich und Southampton, England. Am 4. April legten die Schiffe in New York wieder ab. Die fünfte und letzte Eskortierfahrt begann am 24. April in Boston. Der Schiffskonvoi fuhr nach Gourock, Schottland und legte am 19. Mai in New York wieder an. Da war der Zweite Weltkrieg auf europäischem Boden, durch die Kapitulation Deutschlands, seit dem 8. Mai beendet. Damit hatten die Geleitzerstörer USS GARFIELD THOMAS, USS EISNER, USS THORNHILL, USS WINGFIELD, USS RINEHART und USS ROCHE die Ehre, den ersten Friedenskonvoi von England bis an die US Ostküste zu eskortieren. Die USS EISNER unterzog man nun in der New York Navy Yard einer umgangreichen Überholung und bereitete das Kriegsschiff auf die Fahrt in den Pazifik vor. Am 9. Juni legten alle sechs Geleitzerstörer der Cort Div 55 in New York ab und fuhren in die Guantanamo Bay, Kuba. Hier begann für die Geleitzerstörer ein Auffrischungstraining. Anschließend ging die Fahrt zum Panamakanal weiter. Dieser wurde am 1. Juli durchquert. Danach fuhren die sechs Geleitzerstörer zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier bunkerte man frischen Treibstoff, Munition und Proviant. Auch Passagiere schifften sich an Bord der Kriegsschiffe ein. Nach Abschluss der Arbeiten legten die Kriegsschiffe in San Diego wieder ab und stachen in See. Ziel war nun die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. In den Hafen dieser Basis liefen die Schiffe am 20. Juli ein. Nach einem ausgiebigen Training in den Hawaiianischen Gewässern, legte die USS GARFIELD THOMAS, zusammen mit allen anderen noch in Pearl Harbor verbliebenen Geleitzerstörern der CortDiv 55, am 8. August in der Marinebasis ab und stach in See. Die Kriegsschiffe eskortierte den Truppentransporter SS EMPRESS of AUSTRALIA zum Atoll Eniwetok, Marshall Islands, wo sie am 16. August anlegten. Während dieser Fahrt erfuhr man am 15. August, dass durch die bedingungslose Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg im Pazifik beendet worden war. Die USS GARFIELD THOMAS operierte nun in den Gewässern der Marshall Islands und in denen der Karolinen. Der Geleitzerstörer eskortierte dabei Schiffskonvois und patrouillierte bis zum 8. Dezember. An diesem Tag verließ das Kriegsschiff das Atoll Eniwetok und fuhr zur Marinebasis Pearl Harbor. Acht Tage später erreichte die USS GARFIELD THOMAS die hawaiianische Insel Oahu. Der Geleitzerstörer wurde zwischen den hawaiianischen Inseln für etwas über einen Monat als Wetterstationsschiff eingesetzt. Am 9. Februar 1946 verließ das Kriegsschiff Pearl Harbor und fuhr in Richtung der kalifornischen Küste. Nach dem bunkern von frischem Treibstoff und von Proviant, stach die USS GARFIELD THOMAS wieder in See und fuhr zum Panamakanal. Nach dessen Durchquerung erreichte der Geleitzerstörer am 1. März wieder den Hafen von New York. Nach einer verkürzten Überholung verließ das Kriegsschiff wieder die New York Navy Yard und fuhr nach Süden. Es lief in den Hafen von Green Cove Springs, Florida ein. Dort blieb es bis zu seiner Außerdienststellung, am 27. März 1947, liegen du wurde in die Atlantikreserveflotte versetzt. Im Rahmen des Militärischen Hilfsprogramms übergab man am 15. Januar 1951 den Geleitzerstörer in der Boston Naval Shipyard an die griechische Marine. Hier erhielt das Kriegsschiff den Namen HNS PANTHIR ( D-67 ). Den Namen USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 ) strich man am 26. März 1951 von der US Navy – Liste.
Am 18. August 1979 lag die HNS PANTHIR zusammen mit dem Zerstörer HNS IERAX ( D-31 ), ex USS EBERT ( DE-768 ), den Hafen von Barcelona, Spanien. Die HNS PANTHIR wurde von der griechischen Marine im Jahre 1992 außer Dienst gestellt. 1998 lag der ehemalige Zerstörer in der Souda Bay auf Kreta.


USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 )
Commanding Officer
 

LCDR Richard G. Werner  (USNR)         24. Januar 1944 – 1. April 1945
LT Edwin D. Duryea, Jr.  (USNR)         1. April 1945 – 24. Juli 1945
LCDR Joseph Ross Filling, Jr.  (USNR)        24. Juli 1945 – 23. November 1945
LT Walter D. McCord, Jr.       23. November 1945 – 2. April 1946
LT (jg) Raymond R. Scheffler        2. April 1946 – 17. Juni 1946
LCDR Thomas Clay        17. Juni 1946 – 30. September 1946
LT Raymond R. Scheffler         30. September 1946 – 1. November 1946
LT (jg) Charles Cole Smith        1. Februar 1947 – 17. März 1947

 

 

 

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