USS BRONSTEIN ( DE-189 )

USS BRONSTEIN ( DE-189 )

Biografie

Benjamin Richard Bronstein
* 10. April 1915 in Manchester, Hillsborogh County, New Hampshire
† 28. Februar 1942 auf hoher See an Bord des Zerstörers USS JACOB JONES ( DD-130 )
war ein Offizier in der US Navy

Benjamin Richard Bronstein war der Sohn von Max Bronstein und Dina Kurtz Bronstein, welche aus Russland ausgewandert waren. Er schloss 1936 sein Studium an der University of New Hampshire ab und wechselte an das Tufts College der Medical School in Boston, Massachusetts. Dieses beendete er 1940. Am 4. Oktober 1940 wurde Dr. Bronstein zum Assistant Surgeon des Medical Corps mit dem Rang eines Lieutenant ( jg ) ernannt. Man versetzte ihn Ende Dezember 1941 an Bord des Zerstörers USS JACOB JONES ( DD-130 ). Am Morgen des 27. Februar 1942 verließ der Zerstörer den Hafen von New York und fuhr entlang der Küste von New Jersey nach Süden. Das Kriegsschiff sollte zwischen Barnegat Light und der Five Fathom Bank patrouillieren. Um 15:30 Uhr entdeckte man dann das brennende Wrack des Tankers RP RESOR ( 7.541 BRT ). Zwei Stunden umkreiste die USS JACOB JONES das Wrack und suchte nach Überlebenden der 41-köpfigen Besatzung. Danach fuhr der Zerstörer weiter nach Süden und war auf der Suche nach dem feindlichen U-Boot. In der Morgendämmerung des 28. Februar feuerte das unentdeckte deutsche U-Boot U-578 Torpedos auf das ahnungslose Kriegsschiff. Auch die Laufspur der Torpedos wurde nicht erkannt. Zwei Stück schlugen unmittelbar hintereinander in den Zerstörer ein. Alle außer 25 oder 30 Offiziere und Mannschaftsmitglieder kamen bei dem Torpedoangriff ums Leben. Die Überlebenden hatten 45 Minuten Zeit, um das Schiff zu verlassen. Durch die im Wasser befindlichen Trümmerteile war dies allerdings nicht sehr einfach. Während dann das Heck begann zu sinken, explodierten die dort befindlichen Wasserbomben und töteten weitere Mannschaftsmitglieder auf einem nahe gelegenen Floß. Von den 149 Besatzungsmitgliedern überlebten nur 11 diesen Angriff.


USS BRONSTEIN ( DE-189 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS BRONSTEIN ( DE-189 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant ( jg ) Benjamin Richard Bronstein benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das dreiundvierzigste Schiff aus der CANNON – Klasse.
Auf der Federal Shipbuilding and Dry Dock Company in Port Newark, New Jersey wurde am 26. August 1943 der Kiel des Schiffes gelegt.
Mrs. Dina Kurtz Bronstein, Mutter von Lieutenant ( jg ) Benjamin Richard Bronstein, taufte am 14. November 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Sheldon Hoard Kinney stellte am 13. Dezember 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Unmittelbar nach der Indienststellung verließ die USS BRONSTEIN die Werft in Kearny, New Jersey und fuhr zu den Bermudas. Vor der dortigen amerikanischen Marinebasis begann der Geleitzerstörer mit seinen Erprobungs- und Ausbildungsfahrten. Anschließend kehrte das Kriegsschiff an die US Ostküste zurück und legte im Januar 1944 im Hafen von Norfolk, Virginia an. Hier integrierte man die USS BRONSTEIN in die Task Group 21.16, einer Hunter Killer Group die in den Gewässern zwischen den Bermudas und den Azoren operieren sollte. In der TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS BLOCK ISLAND ( CVE-21 ), der Zerstörer USS CORRY ( DD-463 ) und die Geleitzerstörer USS BRONSTEIN, USS BREEMAN ( DE-104 ), USS BOSTWICK ( DE-103 ) und USS THOMAS ( DE-102 ). Am 16. Februar verließen die Schiffe der TG Norfolk und fuhren in ihr vorgegebenes Operationsgebiet. Das Oberkommando der Atlantikflotte hatte erfahren, dass ein japanisches U-Boot sich angeblich genau in dem Operationsgebiet der TG 21.16 aufhalten sollte. Allerdings war die Suche nach diesem U-Boot vergeblich. Daher konzentrierte sich die Hunter Killer Group auf ein Wolfsrudel, bestehend aus neun deutschen U-Booten, das in der Nähe der Azoren operierte. Diese U-Boote lagen in der Nähe der Fahrtroute der alliierten Schiffskonvois nach Gibraltar. Ständig waren die Trägerflugzeuge der USS BLOCK ISLAND in der Luft und suchten nach dem lauernden Feind. Am Abend des 28. Februar erhielt eines der Flugzeuge des Geleitflugzeugträgers einen Radarkontakt. Captain Logan Carlisle Ramsey ( 26. Februar 1898 in Jackson, Hinds County, Mississippi – 26. September 1972 im Delaware County, Pennsylvania ), Kommandant der USS BLOCK ISLAND und Kommandant der TG 21.16, schickte die USS BRONSTEIN in dieses Seegebiet, um diesen Kontakt zu identifizieren. Um 22:05 Uhr erhielt der Geleitzerstörer seinen ersten Radarkontakt. Das deutsche U-Boot U-709, Kommandant Oberleutnant zur See Rudolf Ites ( 5. Februar 1918 in Norden, Ostfriesland – 1. März 1944 im Nordatlantik bei den Azoren ) war ungefähr 6.000 Meter entfernt. Lieutenant Commander Sheldon Hoard Kinney beorderte umgehend den am nächsten stehenden Geleitzerstörer zu sich. Das war die USS THOMAS unter dem Kommando von Lieutenant Commander David M. Kolleg (USNR). Mit der Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten und dem Abschießen von Leuchtraketen, näherten sich beide Schiffe dem U-Boot. Von seiner Kommandobrücke aus konnte LCDR Kinney bald die schwarze Silhouette eines U-Bootes erkennen, die sich wegen der abgefeuerten Leuchtraketen schattenspielartig von der silbrig schimmernden Wasseroberfläche abhob. Das feindliche U-Boot lag dabei regungslos im Wasser. Plötzlich setzte es sich in Bewegung und schlich sich auf die in der Nähe liegenden USS BOSTWICK zu, um einen Torpedo abzufeuern. Oberleutnant zur See Rudolf Ites konzentrierte sich so sehr auf diesen Geleitzerstörer, so dass er die Gefahr in seinem Rücken nicht erkannte. Gemeinsam eröffnete die USS BRONSTEIN und die USS THOMAS nun mit den Geschützen und Maschinengewehren das Feuer, nachdem sie sich in Schussweite befanden. Die Maschinengewehrsalven schlugen in dem Turm ein und die Granaten der Geschütze neben dem Rumpf in das Wasser. Umgehend begann U-709 zu tauchen. Von der USS BRONSTEIN wurden zwei Salven Hedgehogs Projektoren auf die Tauchstelle des U-Bootes abgefeuert. Danach stellte man das Feuer ein und es herrschte wieder Stille über dem Meer. Oberleutnant zur See Rudolf Ites versuchte das U-Boot nun in tiefen Gewässern zu entkommen. Aber einer der Geleitzerstörer ortete es mit Asdic und nahm die Verfolgung auf. Von diesem Augenblick an war für U-709 jegliche Hoffnung verloren. Hartnäckig hängten sich die Geleitzerstörer an ihre Jagdbeute, wie Jagdhunde die ihr Wild zu Tode hetzten. Mit diesem unsichtbaren Asdic Strahl konnten die amerikanischen Kriegsschiffe leicht dem U-Boot folgen und brauchten nur noch zu warten bis es entweder wegen Luft- oder Energiemangels oder beschädigt auftauchen musste. Fünf Stunden lang dauerte die Verfolgung mit Wasserbomben und Hedgehog Salven. Am 1. März 1944 um 3:00 Uhr, rund 600 Seemeilen nördlich der Azoren, schoss das U-Boot plötzlich völlig unerwartet aus dem Wasser und ging im nächsten Augenblick für immer wieder unter. Die drei amerikanischen Geleitzerstörer suchten vergeblich nach Überlebenden von U-709. Mit dem U-Boot fanden alle 52 Besatzungsmitglieder den Tod. Die Geleitzerstörer kehrten nun zur USS BLOCK ISLAND zurück. Die USS BRONSTEIN war dabei in vorderster Front und erhielt mit dem Sonar einen Kontakt, der sich unweit von dem Geleitflugzeugträger befand. U-603, Kommandant Kapitänleutnant Hans-Joachim Bertelsmann ( 29. April 1916 in Cuxhaven – 1. März 1944 im Nordatlantik nördlich der Azoren ) hatte sich in Periskoptiefe herangeschlichen und war schon fast in Schussweite mit den Torpedos. LCDR Kinney reagierte umgehend und ließ eine Hedgehog Salve auf die Position des Sonarkontaktes feuern. Sofort brach U-603 seinen Angriff ab und versuchte schnell in die Tiefe zu gelangen. Da feuerte die USS BRONSTEIN auch schon die zweite Hedgehog Salve ab. Eine gewaltige Unterwasserexplosion zerriss das deutsche U-Boot. Alle 51 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Nach diesem Erfolg operierten die Kriegsschiffe der TG 21.16 weiter in ihrem Operationsgebiet und erreichten am 8. März Casablanca, Französisch Marokko. Hier führte man Reparaturen an den Schiffen durch und bunkerte frischen Treibstoff, Proviant und Munition. Am 10. März löste Captain Francis Massie Hughes ( 27. Juni 1899 in Charlottesville, Virginia – 23. Dezember 1960 in Norfolk, Virginia ) den bisherigen Kommandeur der USS BLOCK ISLAND und der TG, Captain Logan Carlisle Ramsey, ab. Am folgenden Tag stachen die Schiffe der Task Force wieder in See. Vier Tage später erhielten die Kriegsschiffe der TG 21.16 einen Radarkontakt zu einem U-Boot. Ab diesen Minuten begann die Verfolgung. Ständig waren Trägerflugzeuge in der Luft, damit der Kontakt nicht abbrechen konnte. Am Abend des 16. März musste das deutsche U-Boot notgedrungen auftauchen, da die Batterien leer waren. Das war südwestlich der Azoren. Sofort griffen zwei GRUMMAN TBF Avenger, geflogen von Lieutenant Woodell und von Lieutenant Dowdy, und eine Grumman F4F Wildcat, geflogen von Lieutenant Sorenson, aus dem VC-6 Geschwader das feindliche Schiff an. U-801, Kommandant Kapitänleutnant Hans-Joachim Brans ( 21. August 1915 in Heidelberg – 17. März 1944 im Mittelatlantik bei den Azoren ), tauchte sofort wieder ab und konnte bis in die frühen Morgenstunden des 17. März seinen Häschern entkommen. Doch dann sendete Kapitänleutnant Brans einen Funkspruch und die USS BRONSTEIN und die USS CORRY waren sofort zur Stelle. Mit Hedgehogs Projektoren wurden die Bewegungen des U-Bootes immer weiter eingeschränkt, bis es wegen völlig leerer Batterien auftauchen musste. Während sich 47 Besatzungsmitglieder auf Deck des Schiffes aufstellten und sich den Amerikanern ergaben, öffneten neun weitere Besatzungsmitglieder, unter der Aufsicht von Kapitänleutnant Brans, die Lenzventile. Alle zehn Beteiligten gingen mit U-801 unter. Zwei Tage später erhielten südwestlich der Kanarischen Inseln zwei Flugzeuge des Geleitflugzeugträgers einen Radarkontakt zu einem feindlichen U-Boot das über Wasser fuhr. Lieutenant Dowdy ging mit seiner Grumman TBF sofort zum Angriff über. Lieutenant Cole, ebenfalls aus dem VC-6 Geschwader, folgte mit seiner Grumman F4F Wildcat. Das deutsche U-Boot war ein Torpedotransporter und hatte die Kennung U-1059, Kommandant Oberleutnant zur See Günter Leupold ( 11.Februar 1921 in Kittnau, Kreis Graudenz – 20. Dezember 2001 in Hannover ). Es war auf dem Weg nach Ostasien. Lieutenant Dowdy warf seine Wasserbomben während seines Angriffs ab und wurde dabei von der Mannschaft des U-Bootes abgeschossen. Lieutenant Cole warf ebenfalls seine Wasserbomben ab und gab einen Funkspruch zur Lage ab. Das U-Boot sank schwer beschädigt und nahm 47 Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe. Nur acht Überlebende konnten aus dem Wasser gerettet werden, unter ihnen der Kommandant von U-1059. Am 20. März löste die Task Group 21.11 die TG 21.16 ab. Die Kriegsschiffe um die USS BLOCK ISLAND fuhren nach Norfolk. Dort sollen sie für eine weitere Patrouillenfahrt vorbereitet werden. Nur die USS BRONSTEIN und die USS BREEMAN folgen nicht, sie bleiben in den Gewässern und warteten auf weitere Befehle. Beide Geleitzerstörer fuhren ab dem 22. März nach Dakar, Senegal. Hier legen sie drei Tage später an. In der Bank von Dakar lagerten 15 Tonnen Goldbarren der polnischen Bank mit einem Gesamtwert von über 60 Millionen Dollar. Diese Goldbarren wurden auf beiden Geleitzerstörern zu gleichen Teilen geladen. Sobald dies geschehen war legten sie ab und fuhren ohne ihren Kurs zu verlassen direkt nach New York. Am 3. April legten sie dort an. Eine Armee von Polizei und gepanzerten Wagen warteten schon auf sie und die kostbare Fracht. Nach dem Entladen fuhr die USS BRONSTEIN in die New York Navy Yard. Hier erfolgte innerhalb von zehn Tagen eine Überholung. Anschließend gliederte man den Geleitzerstörer als Eskorte in einen Schiffskonvoi ein, der nach Nordafrika fuhr. Die Fahrt bis ins Mittelmeer war ereignislos und die Schiffe erreichten am 4. Mai Bizerte, Tunesien. Die USS BRONSTEIN eskortierte auch den abgehenden Schiffskonvoi, der am 11. Mai ablegte. Drei Tage später griff ein deutsches U-Boot zwei Handelsschiffe an. Beide erlitten nur leichte Beschädigungen. Doch der Geleitzerstörer machte nun Jagd auf das U-Boot und verwehrte ihm den Weg zu den beschädigten Schiffen, um diesen den Fangschuss geben zu können. Noch am selben Tag lösten Zerstörer aus der DesDiv 19 den Geleitzerstörer ab und machten ihrerseits Jagd auf das U-Boot. Die USS BRONSTEIN eilte dem Schiffskonvoi hinterher. Ohne weitere Ereignisse legten die Handelsschiffe am 29. Mai im Hafen von New York an. Man nahm in der New York Navy Yard einige Reparaturen an dem Geleitzerstörer vor und füllte die Bunker wieder auf. Am 10. Juni fuhr das Kriegsschiff zur Casco Bay, Maine. Hier sollte sich der Geleitzerstörer einem Auffrischungstraining unterziehen. Im Anschluss daran wechselte das Kriegsschiff nach Norfolk und schloss sich dort einer Hunter Killer Groupe an. In der Task Group 21.10 befand sich der Geleitflugzeugträger USS CARD ( CVE-11 ) und die Geleitzerstörer USS BRONSTEIN, USS BREEMAN, USS THOMAS, USS BOSTWICK und USS BAKER ( DE-190 ). Das Einsatzgebiet der TG war in den Gewässern vor Neufundland, Kanada. In diesen Gewässern sollte sich ein deutsches U-Boot aufhalten. Am Nachmittag des 5. Juli stieß U-233, Kommandant Kapitänleutnant Hans Steen ( 28. September 1907 in Kiel – 5. Juli 1944 im Nordatlantik vor Neufundland ) vor Halifax, Neufundland auf die beiden amerikanischen Geleitzerstörer USS BAKER und USS THOMAS. Ein schwerer Bomber vom Typ Handley Page Halifax aus dem Geschwader VC-12 der USS CARD hatte das U-Boot östlich von Sable Island gesichtet und die beiden Geleitzerstörer herangeführt. U-233 tauchte sofort ab, wurde aber von der USS BAKER mit Wasserbomben attackiert. Die dadurch erfolgten Explosionen lösten an Bord des U-Bootes einen Torpedo aus seiner Verankerung, der die Klappe zur hinteren Torpedozelle zerstörte. Das U-Boot wurde am Heck geflutet. Um nicht weiter abzusacken, musste das U-Boot auftauchen. Die USS BAKER befand sich rund 10.000 Meter entfernt von dem Punkt wo es die Wasseroberfläche durchbrach. Der Zerstörer griff sofort an und schoss mit seinen Geschützen auf den Feind. Die USS THOMAS lag rund 8.000 Meter entfernt und auch ihr vorderes Geschütz wurden abgefeuert. 29 Granaten schlugen in U-233 ein. Flammen schossen aus dem Turm. Aber als die beiden Geleitzerstörer nur noch rund 6.300 Meter entfernt waren, verzog sich der Rauch und U-233 versuchte mit hoher Fahrt den Durchbruch zu einer zwei Seemeilen entfernten Nebelbank. Dort wollte Kapitänleutnant Steen das Boot verbergen.
Die USS THOMAS erhielt von Captain Rufus Calhous Young, Jr. ( 13. August 1900 in Lawrence, Kansas –  ? ), Kommandant der USS CARD und der TG, den Befehl, das U-Boot zu rammen. Sofort ging der Geleitzerstörer auf Rammkurs. In Höhe des Turmes schlug das Kriegsschiff ein. Der Bug des U-Bootes hob sich weit aus dem Wasser und versank dann sehr schnell in den Fluten. Der Geleitzerstörer wurde dabei am Bug beschädigt und die vorderen Abteilungen liefen voll Wasser. Die Schotts hielten aber dicht und das Kriegsschiff blieb schwimmfähig. Die Mannschaften der USS BAKER und der USS THOMAS konnten 30 der 61 Mann Besatzung des U-Bootes aus dem Wasser retten. Kapitänleutnant Hans Steen erlag noch am selben Tag seinen schweren Verletzungen. Er wurde mit militärischen Ehren auf hoher See bestattet. Die Kriegsschiffe der TG 21.10 verließen noch am selben Tag ihr Einsatzgebiet und fuhren nach Boston, Massachusetts. Hier sollten die Gefangenen angelandet und die USS THOMAS zur Reparatur in die Werft eingedockt werden. Die USS CARD und die vier Geleitzerstörer verließen schon am 10. Juli wieder Boston und fuhren in die Karibik. Zu dieser TG stieß am selben Tag der Geleitzerstörer USS COFFMAN ( DE-191 ). In der Karibik sollten die Kriegsschiffe auf U-Boot Patrouille gehen. Am 16. Juli entdeckte ein Flugzeug einen Radarkontakt rund 60 Seemeilen nordwestlich der TG. Sofort begann die USS BRONSTEIN und die USS BOSTWICK mit hoher Fahrt in das Zielgebiet zu gelangen und die Suche nach dem U-Boot aufzunehmen. Am frühen Abend erlitt die USS CARD allerdings einen kompletten Antriebsausfall und lag für sechs Stunden wie tot im Wasser. Dadurch konnte der Geleitflugzeugträger auch das ausgesandte Flugzeug nicht aufnehmen. Die USS BRONSTEIN unterbrach daher ihre Suche nach dem vermeintlichen Feind und leitete das Flugzeug sicher bis nach Puerto Rico. Anschließend nahm der Geleitzerstörer in der Nacht die fruchtlose Suche nach dem vermeintlichen U-Boot wieder auf. Am 18. Juli sammelten sich dann die Kriegsschiffe der TG 21.10 im Hafen von San Juan, Puerto Rico. Nach dem Auftanken nahmen die drei Geleitzerstörer USS COFFMAN, USS BOSTWICK und USS BREEMAN die Suche wieder auf. Die USS BRONSTEIN und die USS BAKER lösten am 24. Juli zwei davon ab. Doch das U-Boot war nicht auffindbar. Daher wechselte die Hunter Killer Group zu den Azoren und setzte bis zum 17. August nordöstlich der Inselgruppe ihre Suche fort. Es wurde aber kein feindliches U-Boot per Radar oder Sonar aufgespürt. Ende August liefen die Kriegsschiffe in die New York Navy Yard ein und unterzogen sich einigen Reparaturen. Nach dem Werftaufenthalt durchlief die USS BRONSTEIN erneut ein Auffrischungstraining in der Casco Bay. Danach lief der Geleitzerstörer nach Norfolk und traf sich dort mit der USS CARD. Der Geleitflugzeugträger gehörte mittlerweile zur Task Group 22.2. In dieser TG befanden sich noch die Geleitzerstörer USS BRONSTEIN, USS BAKER, USS THOMAS, USS BREEMAN, USS COFFMAN und USS BOSTWICK. Am 18. September verließen diese Schiffe Norfolk und fuhren zu den Bermudas. Hier wurden vor der amerikanischen Marinebasis koordinierte Luft-, See- und Anti-U-Boot Trainingseinheiten durchgeführt. Danach setzte man die Kriegsschiffe der TG zur Suche von einem gemeldeten feindlichen U-Boot ein. Aber die Suche nördlich der Azoren blieb erfolglos. Von den Azoren fuhren die Schiffe dann nach Casablanca. Hier bunkerte man vom 25. zum 26. Oktober frischen Treibstoff und Proviant. Danach ging die Fahrt nach New York. Aber auch hier verweilten die Kriegsschiffe nur sehr kurz, denn am 13. November lagen sie schon wieder bei den Bermudas und absolvierten ihre Trainingseinheiten. Die Weihnachtsfeiertage verbrachten die Besatzungen auf den Antillen. Rechtzeitig zum Jahreswechsel legten sie dann in New York wieder an und konnten sich an den Feierlichkeiten beteiligen. In den Januarwochen und den beiden ersten Februarwochen begannen für die Besatzung der USS BRONSTEIN erneute Trainingseinheiten. So musste in der Casco Bay die Qualifikation zur Rettung von Piloten aus dem Wasser erbracht werden, damit der Geleitzerstörer weiterhin an der Seite eines Geleitflugzeugträgers dienen konnte. Es wurden Konvoifahrten entlang der Küste geübt und die Jagd von U-Booten. Am 11. Februar verließ die USS BRONSTEIN die Casco Bay und reihte sich in die Task Group 22.4 ein, die von dem Geleitflugzeugträger USS CORE ( CVE-13 ) angeführt wurde. In dieser TG befand sich unter anderem auch die USS BOSTWICK und USS COFFMAN. Am 16. Februar verschmolz diese TG mit der TG 22.3 zur Task Group 22.4. Diese bestand jetzt aus den Geleitflugzeugträgern USS CORE und USS BOGUE ( CVE-9 ) und den Geleitzerstörern USS BRONSTEIN, USS BOSTWICK, USS THOMAS, USS BAKER, USS BREEMAN, USS COFFMAN und sechs weitere. Die Fahrt der Kriegsschiffe sollte sie südlich von Island bringen. Hier begannen sie sich in eine sogenannte Pfadfinderlinie, von einer Länge von 90 Seemeilen, auseinanderzuziehen und nach einem deutschen Wetter-U-Boot zu suchen, das sich ganz in der Nähe befinden sollte. Das U-Boot wurde allerdings nicht gefunden, jedoch mussten die Kriegsschiffe einen Sturm und hohe Wellen aushalten. Die Schiffe der TG 22.4 fuhren daraufhin am 23. Februar in den Hafen von Hvalfjördur, Island ein und wollten hier das abflauen des Sturmes abwarten. In den folgenden zwei Tagen wurden an den Kriegsschiffen Reparaturen vorgenommen. Doch erst am letzten Tag des Februars konnten die Kriegsschiffe den sicheren Hafen wieder verlassen und stachen erneut in See. Sie waren auf der Suche nach mehreren deutschen U-Booten, die den Berichten zufolge Richtung Westen unterwegs waren und im Moment auf die Flemish Cap zusteuerten. Obwohl sich das Wetter gebessert hatte, waren die Wellen immer noch sehr hoch. Die Decks wurden ständig überspült und die Mannschaften hatten keinen trockenen Stoff mehr auf dem Leib. Dankbar waren sie, dass die Schiffe der TG am 14. März abgelöst wurden. Die USS BRONSTEIN lief am 17. März im Hafen von New York ein. Hier wurden in der New York Navy Yard angefallene Reparaturen von der Reise ausgeführt, die insgesamt fünf Tage beanspruchten. Gleich daran anschließend fuhr der Geleitzerstörer zusammen mit der USS BAKER nach New London, Connecticut und diente hier als Begleit- und Zielschiff für das U-Boot Training angehender U-Boot Mannschaften. Am 14. April kehrte die USS BRONSTEIN zum Patrouillendienst zurück. Alle Kriegsschiffe der Division hatten am 18. April den Befehl erhalten vor dem Eingang der Cheseapeake Bay nach einem feindlichen U-Boot zu suchen. In dem Seegebiet, etwa 145 Seemeilen nordöstlich von Cape Henry, war der alleinfahrende amerikanische Dampftanker SS SWIFTSCOUT, Kommandant Master Peter Katsaris, ( 8.300 BRT ) versenkt worden. Es gab dabei einen Toten und siebenundvierzig Überlebende. Wahrscheinlich hatte U-857 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Rudolf Pemauer ( 8. Mai 1919 in Stuttgart – April 1945 im Nordatlantik ) diese Torpedierung vorgenommen. Die USS BRONSTEIN suchte zusammen mit der USS BAKER und USS BREEMAN die südlichen Kanäle nach dem vermeintlichen U-Boot ab, fanden aber nichts. Die Gruppe, die den nördlichen Kanal durchsuchte, griff in der Nacht vom 29. zum 30. April ein U-Boot an und versenkte es. Wahrscheinlich war dies U-857. Nach wenigen Tagen der weiteren Suche fuhren die Kriegsschiffe nach New York. Hier erhielt man an Bord die Nachricht vom Ende des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden durch die Kapitulation Deutschlands. Am 9. Mai kehrte die USS BRONSTEIN zu ihren Aufgaben zur Sicherung von Geleitflugzeugträgern und der Überwachung des Luftraumes zurück. Der Geleitzerstörer sicherte zusammen mit anderen Geleitzerstörern die Träger USS CARD, USS MISSION BAY ( CVE-59 ) und USS CROATAN ( CVE-25 ) ab. Die USS BRONSTEIN unterbrach diese Pflicht erst Mitte Juli und kehrte nach New York zurück. Hier beteiligte sich der Geleitzerstörer an einer dreitägigen Demonstrationskreuzfahrt für zivile Beobachter des „Industrial Incentice Programms“, welches die US Navy anberaumt hatte. Anschließend kehrte das Kriegsschiff zu den Geleitflugzeugträgern zurück und übernahm die unterbrochenen Pflichten. Danach fuhr die USS BRONSTEIN in das Trockendock der Brooklyn Navy Yard. Hier wurden Reparaturen an den Hauptantriebsanlagen durchgeführt. Am 23. Oktober begannen sich dann mehrere Kriegsschiffe im Hafen von New York zu versammeln und an der am 27. Oktober, dem Navy Day, von US Präsident Harry S. Truman ( 8. Mai 1884 – 26. Dezember 1972 ) anberaumten Flottenparade teilzunehmen. Anwesend waren die Flugzeugträger USS ENTERPRISE ( CV-6 ) und USS FRANKLIN D ROOSEVELT ( CV-42 ), der Leichten Flugzeugträger USS MONTEREY ( CVL-26 ) und der Geleitflugzeugträger USS CROATAN ( CVE-25 ), die Schlachtschiffe USS NEW YORK ( BB-34 ) und USS MISSOURI ( BB-63 ), die Schweren Kreuzer USS AUGUSTA ( CA-31 ), USS COLUMBUS ( CA-74 ) und USS MACON ( CA-132 ), die Leichten Kreuzer USS HELENA ( CL-113 ) und USS BOISE ( CL-47 ), die Zerstörer USS AULICK ( DD-569 ), USS BACHE ( DD-470 ), USS CASE ( DD-370 ), USS DOUGLAS H FOX ( DD-779 ), USS FOOTE ( DD-511 ), USS GANSEVOORT ( DD-608 ), USS USS HARRISON ( DD-573 ),USS HOBBY ( DD-610 ), USS ISHERWOOD ( DD-520 ), USS JOHN RODGERS ( DD-574 ), USS LEARY ( DD-879 ), USS PORTER ( DD-800 ), USS RENSHAW ( DD-499 ), USS SARSFIELD ( DD-837 ), USS SIGOURNEY ( DD-643 ), USS STEINAKER ( DD-863 ), USS VOGELGESANG ( DD-862 ), USS YOUNG ( DD-580 ) und USS ZELLARS ( DD-777 ), die Geleitzerstörer USS BRONSTEIN, USS BAKER, USS BOSTWICK, USS THOMAS, USS BORUM ( DE-790 ) und USS MALOY ( DE-791 ), die Schnellen Truppentransportschiffe USS BEVERLY W REID ( APD-119 ), USS HUNTER MARSHALL ( APD-112 ) und USS MYERS ( APD-105 ), die U-Boote USS BOWFIN ( SS-287 ), USS CREVALLE ( SS-291 ), USS CATLESS ( SS-478 ), USS FLOUNDER ( SS-251 ), USS GATO ( SS-212 ), USS RASHER ( SS-269 ), USS SNAPPER ( SS-185 ) und USS THREADFIN ( SS-410 ), die U-Boot Tender USS HOWARD W GILMORE ( AS-16 ) und USS ORION ( AS-18 ). Die USS BRONSTEIN verließ am 3. November New York und fuhr nach Green Cove Springs, Florida. Hier stellte man den Geleitzerstörer am 17. Juni 1946 außer Dienst und versetzte ihn in die Atlantikreserveflotte die im St. Johns River lag. Am 3. Mai 1952 verkaufte die US Navy das Kriegsschiff an die Marine von Uruguay. Hier erhielt es den Namen ROU ARTIGAS ( DE-2 ) und wurde noch am selben Tag in den Dienst von Uruguay gestellt. Den Namen USS BRONSTEIN ( DE-189 ) strich man am 14. Mai 1952 von der US Navy – Liste.

Die ROU ARTIGAS diente bis 1988 in der Marine von Uruguay und wurde in diesem Jahr außer Dienst gestellt und verschrottet.


USS BRONSTEIN ( DE-189 )
Commanding Officer

 LCDR Sheldon Hoard Kinney      13. Dezember 1943 – 26. November 1944
LCDR John H. Longley  (USNR)      26. November 1944 – 1. Dezember 1945
LT (jg) Paul F. Stark  (USNR)       1. Dezember 1946 – 1. Januar 1946
LT (jg) George Heard  (USNR)        1. Januar 1946 – 1. Mai 1946
LT (jg) Walter K. Banner  (USNR)      1. Mai 1946 – 17. Juni 1946

 

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