USS McCALLA ( DD-253 )

USS McCALLA ( DD-253 )

Biografie

Bowman Hendry McCalla
* 19. Juni 1844 in Camden, New Jersey
† 6 Mai 1910 in Santa Barbara, Kalifornien
war ein Offizier in der US Navy der während des amerikanischen Bürgerkrieges, dem Spanisch-Amerikanischen Krieg und des Boxeraufstandes diente

Bowman Hendry McCALLA war der einzige Sohn von Auley McCALLA und Mary Duffield McCALLA. Am 30. November 1861 ernannte man McCalla zum Midshipman. Sein Mut und seine Führungsqualitäten während seiner Karriere brachten ihm großen Respekt unter den Offizieren ein. Im Frühjahr 1885 führte er eine Expedition von 750 Matrosen und Marinesoldaten die in Panama landeten um dort die amerikanischen Vertragsrechte zu schützen. Das war der Transit der Landenge der durch eine heraufziehende Revolution im Land sonst blockiert worden wäre. Das Kommando über den Geschützten Kreuzer USS MARBLEHEAD ( C-11 ) übernahm er am 11. September 1897 im Rang eines Captains. McCalla erhielt während des Spanisch-Amerikanischen Krieges den Auftrag das Unterseekabel der Spanischen Marine bei Cienfuegos, Kuba zu zerstören. Für diesen Auftrag erhielt er das Oberkommando und noch das Kanonenboot USS NASHVILLE ( PG-7 ). Am 11. Mai 1898 startete das Unternehmen. Um 6:45 Uhr begannen beide Schiffe auf das Kabelhaus, einer Verteilerstation nach Havanna, Santiago de Cuba und den karibischen Inseln Jamaika und Puerto Rico zu zerstören. Nach nur zwei Salven beider Schiffe lag das Kabelhaus in Trümmern. Da aber dieses sehr schnell wieder repariert werden konnte ließ McCalla Freiwillige vortreten die das Unterseekabel auf See zerschneiden würden. Ein Ruderboot mit Bootsmannsmaat 2. Klasse John James Doran vollbrachten dann diesen Auftrag. Danach fuhr McCalla mit der USS MARBLEHEAD in die Bucht von Guantanamo die er am 6. Juni erreichte. Sein Auftrag von Admiral William Thomas Sampson ( 9. Februar 1840 – 6. Mai 1902 ) lautete die Bucht für eine Marinebasis zu erkunden. Mit ihm kamen die Hilfkreuzer USS ST LOUIS ( 1894 ) unter dem Kommando von Captain Caspar Frederick Goodrich ( 7. Januar 1847 – 26. Januar 1925 ) und USS YANKEE ( 1892 ) unter dem Kommando von Commander Willard Herbert Brownson ( 8. Juli 1845 – 16. März 1935 ). Dort zerschnitt man das spanische Unterseekabel nach Haiti. Mit zwei kubanischen Offizieren kehrte McCalla zu Admiral Sampson und seiner Blockadepflicht vor Santiago de Cuba zurück. Dort erfuhr man von den Offizieren die Stellungen der spanischen Truppen. Am 9. Juni schickte Sampson McCalla mit Landungstruppen nach Guantanamo zurück und es entwickelte sich dort bis zum nächsten Tag eine Schlacht nach deren Ende die amerikanischen Truppen das gesamte Gelände jener Bucht in ihrer Gewalt hatten. Am 16. September 1898 gab Captain McCalla das Kommando über die USS MARBLEHEAD ab. Im Jahre 1900 übernahm er das Kommando über den Geschützten Kreuzer USS NEWARK ( C-1 ) der im Pazifik zum asiatischen Geschwader gehörte. An der Schlacht um Tientsin vom 13. bis 14. Juli 1900 wo alliierte Kräfte den chinesischen Boxeraufstand niederschlugen, war McCalla mit 112 Männern von seinem Schiff dabei. Außerdem war er der Kommandant aller Amerikanischen Truppen während dieses und der folgenden Kämpfe. Von Tientsin marschierten die alliierten Kräfte der Seymour Expedition unter dem Kommando des britischen Vizeadmirals Sir Edward Hobart Seymour ( 30. April 1840 – 2. März 1929 ) bis nach Peking und belagerten die Stadt bis die Bedingungen der Alliierten erfüllt wurden. In der Schlacht bei Hsiku Arsenal wurde McCalla verwundet. In dieser Schlacht fielen 5 seiner 112 Männer und 25 wurden ebenfalls verwundet. Bis Anfang 1901 blieb sein Verband auf Chinesischen Boden. Im April kehrte er mit seinen Männern auf die USS NEWARK zurück und stach in See mit dem Ziel Heimat. Über Hong Kong, Ceylon und dem Suezkanal ging die Reise. Ende Juli erreichte das Schiff Boston und am 29. Juli 1901 übergab McCalla das Kommando und die USS NEWARK wurde außer Dienst gestellt. Am 11. Oktober 1903 beförderte man ihn zum Rear Admiral und am 19. Juni 1906 trat McCalla aus dem aktiven Dienst bei der US Navy aus. Er starb am 6. Mai 1910 in Santa Barbara, Kalifornien. Seinen Leichnam überführte man nach Arlington auf dessen Nationalfriedhof er begraben wurde.

Zwei Schiffe wurden zu Ehren von Rear Admiral Bowman H. McCalla bei der US Navy benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS McCALLA ( DD-253 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS McCALLA ( DD-488 ) aus der GLEAVES – Klasse.


USS McCALLA ( DD-253 )

Schiffsbiografie

Die USS McCALLA ( DD-253 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Bowman Hendry McCalla benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das sechzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Quincy, Massachusetts wurde am 25. September 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Elizabeth Sargent McCalla Miller ( 23. Dezember 1875 – ? ), Ehrfrau von Lieutenant William Gardner Miller ( 1873 – ? ) und älteste Tochter von Rear Admiral Bowman Hendry McCalla, taufte am 28. März 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander George Bamford Ashe ( 19. Januar 1891 – 11. April 1971 ) stellte am 19. Mai 1919 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Der Dienst der USS McCALLA bei der US Navy war nur von kurzer Dauer. Schon nach sieben Monaten Dienstzeit versetzte man den Zerstörer am 26. November 1919 in die Reserveflotte. Diese lag in der Norfolk Navy Yard. Dort blieb das Schiff bis zum 30. Juni 1922 vertäut liegen und wurde an diesem Tage wegen Mangels an Bedarf außer Dienst gestellt. Für alle möglichen Maßnahmen beließ man das Schiff in der Reserve. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden, versetzte man den Zerstörer am 18. Dezember 1939 wieder in den Dienst der US Navy. Man bereitete die USS McCALLA für den Austausch für Schiffsbasen in der Karibik auf die Übergabe an Großbritannien vor. Man überführte den Zerstörer nach Halifax, Nova Scotia und stellte ihn dort am 23. Oktober 1940 innerhalb der US Navy außer Dienst und strich den Namen USS McCALLA ( DD-253 ) am 8. Januar 1941 von der US Navy – Liste.

Die Royal Navy taufte den Zerstörer in HMS STANLEY ( I73 ) am 1. November 1940 um. Die erste Bewährungsprobe für den Zerstörer fand schon vier Tage später statt. Der Schwere Kreuzer ADMIRAL SCHEER ( Kommandant Kapitän zur See Theodor Krancke ( 20. März 1893 – 18. Juni 1973 ), greift den von Halifax nach England abgehenden Konvoi HX 84 östlich von Neufundland an. In diesem Konvoi fahren 37 Transportschiffe. Die ADMIRAL SCHEER kann fünf Transportschiffe, TREWELLARD ( 5.201 BRT ), FRESNO CITY ( 4.955 BRT ), KENBANE HEAD ( 5522 BRT ), BEAVERFORD ( 10.042 BRT ) und MAIDAN ( 7.908 BRT ), und den britischen Hilfskreuzer JERVIS BAY ( 14.164 BRT ) versenken und die beiden Schiffe SAN DEMETRIO ( 8.073 BRT ) und ANDALUSIAN ( 3.082 BRT) beschädigen. Die HMS STANLEY entsandte man zusammen mit anderen Zerstörern vom amerikanischen Kontinent um die Schiffe dieses Konvois zurück zu führen. Diese Eskortierfahrt gestaltete sich aber etwas schwierig, da die Transportschiffe sich auf einer Breite von sechzig Seemeilen verteilt hatten. Insgesamt fünfzehn konnte der Zerstörer zusammenführen und zum Trinity Harbor eskortieren. Danach verlegte man das Schiff zur englischen Hauptinsel für Reparaturen und Umbauarbeiten. In dem Hafen von Plymouth legte der Zerstörer am 14. Dezember an. Umgehend begannen am 2. Januar 1941 die Arbeiten. Man entfernte zwei Kessel und baute dafür modifizierte Zusatztanks ein. Diese Änderung brachte der HMS STANLEY eine längere Ausdauer auf See, reduzierte allerdings die Höchstgeschwindigkeit auf 25 Knoten. Außerdem entfernte man das 4 Zoll Geschütz und einen der Dreifach-Torpedorohr Halterungen. Dafür installierte man Hedgehog und zusätzliche Wasserbomben auf dem Heck. Die Betriebsfähigkeit des Zerstörers war im August 1941 wieder hergestellt und man verlegte das Schiff in die Escort Group 40. Eine der ersten Konvois, den die HMS STANLEY eskortierte, sollte nach Freetown, Sierra Leone begleitet werden. Die Transportschiffe hatten dabei Truppen und Ausrüstung für die Commonwealth Einheiten im Mittleren Osten geladen. Auf der Rückfahrt eskortierte die HMS STANLEY einen Handelsschiffkonvoi, der am 30. November ablegte. Mitte Dezember war Gibraltar erreicht und der Zerstörer wechselte zum Konvoi HG-76. Am 14. Dezember legte dieser Konvoi in Gibraltar ab und die Fahrt sollte in einem englischen Hafen enden. Den Konvoi begleiteten zudem der Flugzeugträger HMS AUDACITY ( D10 ), die Zerstörer HMS EXMOOR ( L08 ) und HMS BLANKNEY ( L30 ) sowie die Korvette HMS PENTSTEMON ( K61 ). Am 17. Dezember zwangen diese Schiffe und ein Flugzeug vom Träger das deutsche U-131, Kommandant Korvettenkapitän Arend Baumann ( 30. März 1903 – 19. Dezember 1985 ), zum Auftauchen. Alle 55 deutschen Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden nachdem sie ihr Schiff selbst versenkt hatten. Am nächsten Tag hatten die HMS STANLEY und die HMS BLANKNEY im Norden von Madeira einen weiteren Erfolg. Beide Zerstörer konnten U-434, Kommandant Kapitänleutnant Wolfgang Heyda ( 14. November 1913 – 21. August 1947 ), durch Wasserbomben zum Auftauchen zwingen und die HMS BLANKNEY rammte das deutsche U-Boot, welches danach in den Fluten des Atlantiks versank. Während dieser Aktion wurden zwei deutsche Besatzungsmitglieder getötet und zweiundvierzig konnten gerettet werden. Am 19. Dezember sichtete man bei Punta Delgada achtern vom Konvoi ein weiteres deutsches U-Boot. Es war U-574, Kommandant Oberleutnant zur See Dietrich Gengelbach ( 7. Oktober 1914 – 19. Dezember 1941 ). Eine halbe Stunde nach der Sichtung dieses U-Bootes feuerte es einen Torpedo auf die HMS STANLEY ab. Der Zerstörer erhielt einen Volltreffer, explodierte und versank. Fünfundzwanzig Besatzungsmitglieder fanden den Tod dabei. Die Mannschaft der britischen Schaluppe HMS STORK ( L81 ) reagierte am schnellsten. Das Schiff versenkte das deutsche U-Boot zwölf Minuten nach dessen Attacke auf die HMS STANLEY. Sechzehn deutsche Überlebende gab es die gefangen genommen werden konnten.


USS McCALLA ( DD-253 )
Commanding Officer

LCDR George Bamford Ashe    19. Mai 1919 – 29. August 1919  ( später RADM )
LT Myron Wells Hutchinson    29. August 1919 – 19. Februar 1920
LCDR William Denny Brereton Jr.    19. Februar 1920 – 4. Mai 1920
LCDR Louis James Roth    4. Mai 1920 – 6. April 1921
LT Edward Alexander Mitchell   6. April 1921 – 30. Juni 1922
Außerdienststellung     30. Juni 1922 – 18. Dezember 1939
LT Merle Vanmetre    18. Dezember 1939 – 23. Oktober 1940  (später RADM)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert