USS LANSING ( DE-388 )

USS LANSING ( DE-388 )

Biografie

William Henry Lansing
* 7. März 1914 in Amsterdam, New York
† 11. Juni 1942 in Kiska Harbor, Alaska
war ein Flugzeugmechaniker bei der US Navy

William Henry Lansing trat am 14. Februar 1933 freiwillig in die United States Naval Reserve ein. In die reguläre US Navy versetzte man ihn am 8. Mai 1934. Lansing wurde im August 1934 an Bord des Flugzeugträgers USS LEXINGTON ( CV-2 ) verlegt. Im Dezember 1941 trat Aviation Machinist Mate – First Class Lansing dem Patrol Squadron 43 bei das in San Diego, Kalifornien und Alameda, Kalifornien stationiert war. Mit dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg durch den Überfall der Japaner auf Pearl Harbor, versetzte man das Patrol Squadron 43 auf die Aleuten zum Aufbau einer Luftüberwachung. Am 11. Juni 1942 nahm Lansing als Flugzeugkapitän an einem Bombenangriff auf japanische Schiffe im Hafen von Kiska teil. Im Sturzflug griff er die feindlichen Schiffe an. Bei deren Abwehrfeuer wurde Lansing tödlich verwundet.


USS LANSING ( DE-388 )

Schiffsbiografie

Die USS LANSING ( DE-388 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Aviation Maschinist Mate – First Class William Henry Lansing benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das zweiundsiebzigste Schiff aus der EDSALL – Klasse.
Auf der Brown Shipbuilding Company in Houston, Texas wurde am 15. Mai 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Alberta L. Lansing, Witwe von Aviation Mate – First Class William Henry Lansing, taufte am 2. August 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Simon Ray Sands, Jr. stellte am 10. November 1943 das unter seinem Befehl stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt legte die USS LANSING am 13. Februar 1944 im Hafen von Norfolk, Virginia ab. Auf ihrer ersten transatlantischen Kreuzfahrt begleitete der Geleitzerstörer die Schiffe des Konvois UGS 33 zuerst bis nach Casablanca, Marokko. Von dort aus eskortierte der Geleitzerstörer die Handelsschiffe zusammen mit anderen Kriegsschiffe entlang der afrikanischen Küste. Vor Tunis geriet dieser Schiffskonvoi irrtümlich in ein von den Alliierten gelegtes Seeminenfeld. Dabei sank der Frachter DANIEL CHESTER FRENCH ( 7200 BRT ) nach der Kollision mit einer Mine und der Frachter VIRGINIA DARE ( 7177 BRT ) wird irreparabel beschädigt. Die USS LANSING eskortierte dann den Schiffskonvoi GUS 39 von Port Said, Ägypten aus durch das Mittelmeer bis nach Hampton Roads, Virginia. Vor Kap Tenes, Algerien torpedierte das deutsche U-Boot U-616 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Siegfried Koitschka ( 6. August 1917 – 17. Mai 2002 ) am 14. Mai 1944 das US Tankmotorschiff G. S. WALDEN ( 10.627 BRT ) und das britische Handelsschiff FORT FIEDLER ( 7.127 BRT ). Beide Schiffe wurden beschädigt, konnten aber ihre Fahrt wieder aufnehmen. Sieben amerikanische Zerstörer versenkten U-616 drei Tage später. Die USS LANSING eskortierte noch drei weitere Schiffskonvois bis in die nordafrikanischen Häfen die weiteres Kriegsmaterial in das Kriegsgebiet brachten und wieder zurück an die Ostküste der USA. So legte der Geleitzerstörer am 12. Juni 1945 nach seiner letzten transatlantischen Konvoifahrt im Hafen von Boston, Massachusetts an. In Boston bereitete man das Schiff auf seinen Einsatz im Pazifik vor. Auf der Fahrt dorthin durchquerte der Geleitzerstörer am 2. August den Panamakanal, legte kurz in San Diego, Kalifornien an und erreichte am 15. August 1945 Pearl Harbor. Dort erfuhr die Schiffsbesatzung von dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach einer Ruhepause kehrte die USS LANSING in den Atlantik zurück und legte am 26. September im Hafen von New York an. Man verlegte das Schiff nach Green Cove Springs, Florida wo es am 25. April 1946 außer Dienst gestellt und in die atlantische Reserveflotte versetzt wurde. Die Küstenwache der USA benötigte in der Zeit des Koreakrieges eine größere Flotte. Die US Navy übergab am 15. Juni 1952 den Geleitzerstörer an die US Coast Guard die das Schiff am selben Tag in ihren Dienst stellte. Das Schiff erhielt den Namen USCGC LANSING mit der Kennung WDE-488. Am 29. März 1954 stellte man in der US COAST GUARD den Geleitzerstörer in San Diego wieder außer Dienst und übergab das Schiff der US Navy. In der Werft von San Diego rüstete man das Schiff um und verlieh ihm am 21. Oktober 1955 die Kennung DER-388 für einen Radarpostenbegleitzerstörer. Das Schiff war somit ein Teil des Continental Air Defense Systems zur seewärtigen Frühwarnung für landgestützte Abfangraketen. Dazu wurden auf dem Schiff in der Werft die Mannschaftsräume, die Messe, der Funkraum, das Sonar und die Maschinenräume geändert. Außerdem baute man das Deckshaus aus Aluminium und stellte neue Radarmasten auf. Zur Kontrolle der defensiven Flugzeuge erhielt das Schiff eine Tactical Air Navigation Anlage, ein passives ECM, ein SPS-8 Suchradar, ein SPS-28 Air Suchradar und ein SPS-10 Oberflächensuchradar. In Long Beach, Kalifornien stellte Lieutenant Commander Claude Noel DeBuhr am 18. Dezember 1956 das Schiff wieder in den Dienst der US Navy. Die USS LANSING fuhr wieder in den Pazifik wo der Heimathafen des Schiffes Pearl Harbor wurde. Von dort aus operierte der Radarpostengeleitzerstörer ab dem 2. Juni 1957. Bis 1965 führte das Schiff regelmäßig Patrouillenfahrten rund um die hawaiianische Inselgruppe durch um im Falle eines feindlichen Angriffs das Frühwarnsystem zu aktivieren. Außerdem nahm die USS LANSING am 1. August 1958 an dem 32. Kernwaffentest aus der Operation „Hardtack“ teil. Dort wurde in einer Höhe von 76 km über dem Johnston-Atoll, 1.150 km südlich von Hawaii, ein Höhentest mit einer Redstone Rakete durchgeführt. 1961 setzte man den Radarpostengeleitzerstörer auf einer Patrouillenfahrt im Fernen Osten ein. Ab dem 2. Oktober 1962 befand sich das Schiff wieder in der Nähe des Johnston Atolls. Dort wurden nacheinander mehrere Kernwaffentests durchgeführt. So warf am 2. Oktober, am 6. Oktober und am 18. Oktober je ein B-25 Bomber eine Atombombe mit unterschiedlicher Sprengkraft ab. Am 20. Oktober wurde 66 km vor dem Johnston Atoll eine Höhenforschungsrakete mit der Bezeichnung XM-33 Strypi Rakete und dem Sprengkopf W-50 für die Operation „Fishbowle“ ins Weltall geschossen. In einer Höhe von 146 km, außerhalb der Atmosphäre, kam es zur Explosion wobei kein Feuerball entstand. Unter der Leitung von General Curtis Emerson LeMay ( 15. November 1906 – 1. Oktober 1990 ) wurde ohne das Wissen des Executive Committees um den US Präsident John Fitzgerald Kennedy ( 29. Mai 1917 – 22. November 1963 ) während der Kubakrise am 26. Oktober mit einer Thor Rakete 19 Meilen südwestlich des Johnston Atolls ein Kernwaffentest in 49 km Höhe durchgeführt. Bis zum 4. November 1962 folgten noch vier weitere Kernwaffentests im Bereich des Johnston Atolls. Zwei B-25 Bomber warfen am 27. und 30. Oktober je eine Atombombe ab. Am 1. November explodierte eine Thor Rakete in 98 km Höhe und am 4. November testete man in 21 km Höhe die neugeschaffene Langstrecken Flugrakete „Niki Hercules“. Im Jahre 1963 setzte man die USS LANSING wieder für eine Kreuzfahrt in den Fernen Osten ein.
Am 2. Januar 1964 verschwand Flug 52 – 0968, eine Douglas C-124 Globemaster, ein Schwerlastfrachtflugzeug, rund 1.200 km westlich von Hawaii entfernt vom Radarbildschirm. Die Maschine war vom Wake Island Airfield zur Hickam Air Force Base auf Honolulu, Hawaii unterwegs. Acht Crewmitglieder und ein Passagier befanden sich an Bord. Die USS LANSING wurde umgehend für die Suchaktion nach dem abgestürzten Flugzeug eingesetzt. Man fand aber nur vereinzelte Trümmerteile.
s40004Nachdem das Schiff seinen Heimathafen Pearl Harbor verlassen hatte, fuhr es in die Bremerton Naval Shipyard, Washington. Dort schloss man kurzerhand am 5. Mai 1965 das Bordpostamt und stellte den Radarpostengeleitzerstörer am 21. Mai 1965 außer Dienst. Von der US Navy – Liste wurde der Name des Schiffes am 1. Februar 1974 gestrichen. Für 72.216,00 Dollar verkaufte die US Navy am 6. September 1974 den Schiffskörper an Levin Metal Company in San Jose, Kalifornien zur Verschrottung. Diese erfolgte dann in Richmond, Kalifornien.


USS LANSING ( DE-388 )
Commanding Officer

CDR Simon Ray Sands, Jr.           10. November 1943 – 5. Juni 1944
CDR Richard F. Rea          5. Juni 1944 – 25. Juni 1945
LCDR S.G. Carkeek         25. Juni 1945 – 25. April 1946

Außerdienststellung          25. April 1946 – 15. Juni 1952
15. Juni 1952 Übergabe an die Küstenwache

LCDR William F. Adams, USCG (als WDE-488)         15. Juni 1952 – 29. März 1954

29. März 1954 Rückgabe an die US Navy
Indienststellung         18. Dezember 1956

LCDR Claude Noel DeBuhr          18. Dezember 1956 – 20. Februar 1958
CDR Edwin Brook Flory          20. Februar 1958 – 8. September 1959
LCDR Eugene William Ostlund          8. September 1959 – 11. Juli 1961
LCDR Donald James Krejcarek         11. Juli 1961 – 9. August 1963
CDR Robert Treat Shultz          9. August 1963 – 21. Mai 1965

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