USS ORDRONAUX ( DD-617 )

USS ORDRONAUX ( DD-617 )

Biografie

John Ordronaux
* 16. Dezember 1778 in Nantes, Bretagne, Frankreich
† 24 August 1841 in Cartagena, Kolumbien
war einer der erfolgreichsten Piraten während des Krieges von 1812 zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland
Während des Krieges kommandierte er zwei Schiffe. Mit diesen nahm er etwa dreißig britische Handelsschiffe gefangen, kämpfte mit etwa siebzehn britischen Kriegsschiffen und brachte Waren im Wert von 250.000 bis 300.000 Dollar in die USA.

Er war der Sohn von John Ordronaux, Sr., der ein französischer Handelsschiffkapitän war, und seiner englischen Mutter Joanna Hammond aus der englischen Stadt Hull. Bei Ausbruch des Krieges von 1812 am 18. Juni 1812 befahl er das französische Kaperschiff MARENGO das im November 1811 in New York City ausgerüstet worden war. Bezahlt hatte dies angeblich eine reiche französische Dame aus Paris mit Namen Florye Charretton. Am 23. Juni 1812 segelte die MARENGO nach New London. Dort wartete schon die 36 Kanonen führende britische Fregatte HMS Belvidera ( 1809 ) unter dem Kommando von Captain Richard Byron die einen britischen Konvoi von Jamaika nach England eskortieren sollte. Da die Briten zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten das es zwischen den USA und England der Krieg erklärt worden war, konnten sich nur mit Mühe dem Angriff der amerikanischen Fregatten USS PRESIDENT ( 1800 ), unter dem Kommando von Captain John Rodgers ( 11. Juli 1772 – 1. August 1838 ), USS CONGRESS ( 1799 ), unter dem Kommando von Captain John Smith, und der USS UNITED STATES ( 1797 ), unter dem Kommando von Stephen Decatur, Jr. ( 5. Januar 1779 – 22. März 1820 ), in der Nacht entziehen. Durch die Vertreibung der englischen Fregatte war für Ordronaux der Weg frei englische Handelsschiffe zu kapern. So erfasste er die aus Halifax, Nova Scotia stammende Brigantine LADY SHERBROKE. Diese Prise schickte er am 10. August nach New York. Danach eroberte er die Brigantinen ELIZA, unter dem Kommando von Captain Sullivan, aus Guernsey und LADY PROVOST, unter dem Kommando von Captain Jennings, aus Halifax. Seine Gefangenen behandelte Ordronaux mitfühlend und zuvorkommend, denn er tauschte sie am 17. August 1812 beim britischen Konsul in Fayal auf den Azoren gegen die gleiche Anzahl amerikanischer Kriegsgefangener. Am 29. August des gleichen Jahres eroberte er mit der MARENGO die britische Brigantine CONCORD, unter dem Kommando von Captain Taylor, zwischen Teneriffa und Fuerteventura. Die CONCORD wurde als Prise nach New York geschickt und dort versteigert. In New York versuchten aber die neutralen Eigentümer des Schiffes wieder an ihr Hab und Gut zu kommen. Das Schiff hatte Wein geladen. Die Eigentümer verklagten daraufhin Florye Charretton und Ordronaux. Wegen seiner Beteiligung an diesem Rechtsstreites und wegen der Organisation der Versteigerung des Schiffes, musste Ordronaux für die folgenden zwölf Monate an Land bleiben und die Freibeuterei an den Nagel hängen. Der Verkauf der CONCORD erbrachte die sagenhafte Summe von 24.409 Dollar. Diese Summe wurde zwischen den Eigentümern, jedem Besatzungsmitglied und Ordronaux geteilt. Letzterer hatte damit genügend Eigenkapital um sich ein eigenes Schiff zu kaufen. Mit der Unterstützung von Florye Charretton kaufte er das in New York neugebaute Schiff einer neuen Generation. Die PRINCE de NEUFCHATEL wurde zwischen 1812 und 1813 auf der Werft von Adam & Noah Brown nach einem Design von Christian Bergh gebaut. Am 28. Oktober 1813 übernahm Ordronaux das Kommando über das Schiff und segelte mit ihm nach Cherbourg, Frankreich praktisch unbewaffnet. Dort kam er am 27. Januar 1814 an und das Schiff wurde mit 18 Kanonen und anderem Kriegsgerät ausgerüstet werden. Noch bevor sein Schiff vollständig ausgerüstet war, eroberte Ordronaux am 18. Januar 1814 die britische HAZARD, unter dem Kommando von Captain John Anderson. Nachdem dann alles an Bord war, unternahm Ordronaux seine erste Kreuzfahrt Anfang März 1814 von Cherbourg aus in den Ärmelkanal. Er eroberte dort sechs wertvolle britische Schiffe deren Ladung er in französische Häfen schickte und die überzähligen Schiffe verbrennen ließ. Diese Schiffe eroberte er trotz der ständigen Bedrohung durch die britischen Schiffe HMS ACHILLE und HMS SYBILLE. Seine nächste Kreuzfahrt war die erfolgreichste. Er kreuzte mit der PRINCE de NEUFCHANTEL ab Juli 1814 an der Küste von Portugal und wieder zurück in den Ärmelkanal. Als er Anfang Oktober 1814 nach Baltimore zurück kehrte, hatte er insgesamt zwanzig Prisen aufgebracht. Kurz danach verließ Ordronaux mit seinem Schiff den Hafen und segelte an der amerikanischen Ostküste entlang. Vier Tage von Boston entfernt kaperte man das britische Handelsschiff DOUGLASS und nahm es ins Schlepptau. Am 11. Oktober traf die PRINCE de NEUFCHANTEL vor der südöstlichen Spitze von Marthas Vineyard auf die 40 Kanonen führende britische Fregatte HMS ENDYMION. Deren Kapitän, Sir Henry Hope, 1787 – 23. September 1863 ) schickte 111 Männer in fünf Booten los um dem Kaperschiff den Weg abzuschneiden. Nach zwanzig Minuten des wildesten Kampfes mussten sich die Briten zurück ziehen. Sie hatten 28 Getötete, 37 Verwundete und 28 gefangen genommene Seeleute zu beklagen. Auf Seiten der Amerikaner waren nur 7 getötet und 24 verwundet worden. Hope sprach nach diesem Kampf mit Hochachtung über die heldenhafte Verteidigung der Freibeuter um ihr Schiff. Ordronaux verließ dann sein Schiff um die eroberten Prisen nach New York zu bringen. Er hatte während des gesamten Krieges als Freibeuter Waren im Wert zwischen 250.000 und 300.000 Dollar erbeutet und verkauft. Sein Schiff wurde am 28. Dezember 1814 von der britischen Fregatte HMS LEANDER erobert. Ordronaux befand sich da nicht an Bord und am 18. Februar 1815 endete der Krieg von 1812. Damit war auch für ihn die Zeit als Freibeuter mit einem offiziellen registrierten Zertifikat, dem „Letter of Marque“, vorüber. Ordronaux ließ sich, nun als reicher Mann, im Jahre 1816 in New York nieder und heiratete Jean Marie Elizabeth Charretton, die Tochter von Florye Charretton. Sie hatten vier Töchter die alle gut verheiratet wurden, und einen Sohn, John, der unverheiratet verstarb. Ordronaux versuchte seine zweite Karriere in der Zuckerindustrie in Cartagena, Kolumbien zu starten. Er verstarb dort am 24. August 1841. Sein Leichnam sollte in die Heimat transportiert werden. Doch die abergläubischen Seeleute warfen diesen über Bord nachdem das Schiff in einem Sturm kurz vor dem kentern war.


USS ORDRONAUX ( DD-617 )

Schiffsbiografie

Die USS ORDRONAUX ( DD-617 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren des Freibeuters während des Krieges von 1812, John Ordronaux, benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das dreißigste Schiff aus der BENSON – Klasse.
Auf der Fore River Shipyard der Bethlehem Steel Corporation in Quincy, Massachusetts wurde am 25. Juli 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. J. Henry Judik taufte am 9. November 1942 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Robert A. Brodie, Jr. ( 2. November 1904 – 1977 ) stellte am 11. Februar 1943 das unter seinem Kommando sthende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt verließ der Zerstörer am 1. Mai 1943 den Hafen von New York. Das Schiff eskortierte einen Schiffskonvoi nach Mers-el Kebir in Algerien. Seinen ersten Kampfeinsatz hatte der Zerstörer am 6. Juli in der Bizerte Naval Base, Tunesien. Diesen Marinestützpunkt griffen deutsche Sturzkampfbomber an. Die Flakgeschützmannschaften der USS ORDRONAUX konnte während dieses Kampfes mehrere feindliche Flugzeuge abschießen oder solche schweren Treffer landen das deren Piloten ihre Maschine verlassen mussten.
Für die Invasion von Sizilien die am 10. Juli begann, erhielt der Zerstörer am 9. Juli das Kommando über ein Torpedobootgeschwader. Dieses Geschwader sollte die deutschen E- und italienischen MAS Boote bei Porto Empedocle zerstören. Danach beteiligte sich die USS ORDRONAUX bei der Abschirmung der alliierten Invasionsflotte vor U-Booten ab und unterstützte mit ihrer Schiffsartillerie bis zum 21. Juli die Invasion. Danach übernahm der Zerstörer für fast ein Jahr die Konvoipflichten und geleitete mehrere Schiffszüge ins Mittelmeer.
Am 7. April 1944, während der Anti-U-Boot Aufgaben des Zerstörers vor der Küste Amerikas, befand sich das Schiff in einem Geschwader von Zerstörern und Geleitzerstörern die den Leichten Flugzeugträger USS CROATAN ( CVL-25 ) schützen sollten. Die USS ORDRONAUX entdeckte südlich von Nova Scotia, Kanada das deutsche U-Boot U-856. Mit der USS CHAMPLIN ( DD-601 ) und der USS HUSE ( DE-145 ) begannen die Schiffe sofort einen Wasserbombenangriff und zwangen somit das U-Boot an die Wasseroberfläche. Die USS CHAMPLIN und die USS HUSE waren am näher an dem auftauchenden U-Boot und begannen ohne Vorwarnung mit dem Beschuss des deutschen Schiffes. Da sich dort niemand zeigte rammte die USS CHAMPLIN das Heck des U-Bootes welches daraufhin auf der Position 40° 18’N 62° 18’W in den Fluten versank. Erst zu diesem Zeitpunkt gingen die deutschen Besatzungsmitglieder von Bord. Die Besatzungsmitglieder der USS ORDRONAUX und der USS NIELDS ( DD-616 ) retteten achtundzwanzig Überlebende aus dem Wasser. Am 12. Mai 1944 befand sich die USS ORDRONAUX mit dem Schwesterschiff USS MacKENZIE ( DD-614 ) im Mittelmeer auf U-Boot Patrouille zur Abdeckung des britischen Leichten Kreuzers HMS DIDO der die Küstenregion von Terracina und Gaeta an der Westküste von Italien bombardierte. Der Leichte Kreuzer sollte damit die 5. US Armee bei deren Vormarsch auf Rom unterstützen. Für den Rest des Monats Mai beschützte die USS ORDRONAUX die HMS DIDO und den französischen Leichten Kreuzer ÉMILE BERTIN bei deren Feuergefechten zur Unterstützung des Brückenkopfes bei Anzio. Für die bevorstehende Operation „Dragoon“, der alliierten Invasion von Südfrankreich die Vizeadmiral Henry Kent Hewitt ( 11. Februar 1887 – 15. September 1972 ) leitete, wurde die USS ORDRONAUX in die Task Force 87 versetzt die Rear Admiral Spencer Stehen Lewis ( 8. Januar 1888 – 26. Juni 1952 ) befehligte. Sein Kommandoschiff war das Angriffstransportschiff USS BAYFIELD ( APA-33 ). Die USS ORDRONAUX lag seit dem 9. August vor der sizilianischen Küste bei Palermo und beteiligte sich an den amphibischen Übungen für die bevorstehende Invasion. Diese Übungen dauerten bis zum 13. August. Unter dem Codenamen „Camel“ liefen die Schiffe der TF 87 am Abend des 14. August in Palermo aus. Ihr Ziel war die Bucht Rade d’Agay im Departement Var an der französischen Cote d’Azur. Im Verband befanden sich 2 APA, 3 AP, 3 AKA, 1 LSI, 1 LSD, 1 LSF, 10 LST, 32 LCI, 46 LCT, 21 LCS, 2 LCG, 4 LCF, 7 LCC, 10 LCM, 32 LCVP, 6 ML, 11 PC, 17 SC, 16 AM, 12 YMS sowie 10 Schlepper und Bergungsschiffe die die Soldaten der 36. US Division transportierten, welche Generalmajor John Ernest Dahlquist ( 12. März 1896 – 30. Juli 1975 ) befehligte. Zur Absicherung der Transportschiffe und zur Feuerunterstützung begleitete sie das amerikanische Schlachtschiff USS ARKANSAS ( BB-33 ), der amerikanische Schweren Kreuzer USS TUSCALOOSA ( CA-37 ), die amerikanischen Leichten Kreuzer USS MARBLEHEAD ( CL-12 ) und USS BROOKLYN, der britische Leichte Kreuzer HMS ARGONAUT ( 61 ) und die französischen Leichten Kreuzer DUGUAY TROUIN und EMILE BERTIN die Rear Admiral Morton Lyndholm Deyo ( 1. Juli 1887 – 10. November 1973 ) befehligte. Diese wiederum sicherten neben dem Zerstörer USS ORDRONAUX  die amerikanischen Zerstörer USS McLANAHAN ( DD-615 ), USS WOOLSEY ( DD-437 ), USS LUDLOW ( DD-438 ), USS CHAMPLIN ( DD-601 ), USS BOYLE ( DD-600 ), USS NIELDS ( DD-616 ), USS MacKENZIE ( DD-614 ), USS KENDRICK ( DD-612 ) und USS PARKER ( DD-604 ) ab. Am 15. August 1944 begann die Invasion in der Nähe von St. Raphael. Aus 3000 Metern Entfernung vom Strand, bot das Schiff Feuerunterstützung für die angreifenden US Army Angehörige. Mehrere Male trafen in dieser Zeit 88 Millimeter Granaten das Schiff welche von den deutschen und französischen Küstenbatterien abgefeuert worden waren. Allerdings richteten diese Geschosse keinen großen Schaden an da sie keine Panzerbrechenden Geschosse waren. Nachdem die Invasionstruppen die französische Küste verließen und ihre Angriffe ins Landesinnere vortrugen, kehrte die USS ORDRONAUX zu ihren Konvoipflichten zurück. Am 1. Mai 1945 legte der Zerstörer im Hafen von New York an wo das Schiff sich einigen Veränderungen für den Pazifik unterziehen musste. Nachdem der Zerstörer den Panamakanal durchquert hatte, fuhr er über San Diego, Kalifornien nach Pearl Harbor. Dort lag der Zerstörer längsseits am Zerstörertender USS BLAK HAWK ( AD-9 ) zwischen den Zerstörern USS HAWKINS ( DD-873 ) und der USS BOYLE ( DD-600 ), USS CHAMPLIN ( DD-601 ), USS SWANSON ( DD-443 ) und USS FRANKS ( DD-554 ) vor Anker. Dann legte das Schiff am 24. Juli wieder ab und sollte nach Okinawa fahren. Unterwegs erhielt Commander Jonathan Leopold Warren Woodville, Jr., Kapitän des Zerstörers, den Befehl, sich der Task Group 12.3 anzuschließen. In dieser TG befanden sich der Leichte Flugzeugträger USS CABOT ( CVL-28 ), die Schlachtschiffe USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ) und USS TENNESSEE ( BB-43 ) und die Zerstörer USS CHAMPLIN ( DD-601 ), USS BOYLE ( DD-600 ) und USS CHEVALIER ( DD-451 ). Diese Schiffe sollten den 7. Angriff auf das Atoll Wake Island nördlich der Marshallinseln führen das von den Japanern seit dem 23. Dezember 1941 besetzt war. Nach diesem Luft- und Küstenbombardement zogen sich die Schiffe der TG 12.3 wieder zurück du erreichten am 2. August die Insel Saipan in den nördlichen Mariannen. Drei Tage später legte die USS ORDRONAUX wieder ab und erreichte wenige Tage vor der Kapitulation Japans die Inseln um Okinawa und begann seine Patrouillenpflichten. Nach der bedingungslosen Kapitulation Japans landete der Zerstörer Besatzungstruppen in Wakayama und Nagoya an. Das Schiff führte dann Patrouillenfahrten zu einigen Häfen der Insel Honshu durch, wo es auch in die Bucht von Tokyo einfuhr. Am 31. Oktober verließ der Zerstörer wieder die japanischen Gewässer und fuhr in Richtung USA. Nachdem die USS ORDRONAUX die Ostküste erreicht hatte, legte sie im Hafen von Charleston, South Carolina an. Von dort aus nahm das Schiff an einigen lokalen Operationen teil. Am 27. März 1946 stellte man das Schiff außer Dienst und verlegte es im Januar 1947 nach Orange, Texas in die Atlantikreserveflotte. Den Schiffsnamen strich man am 1. Juli 1971 von der US Navy – Liste und am 16. März 1973 verkaufte man den Schiffskörper für $91.833,50 an die Luria Brothers in New York City die den Schiffsrumpf in Kearny, New Jersey verschrotten ließen.


USS ORDRONAUX ( DD-617 )
Commanding Officer

LCDR Robert A. (Steve) Brodie Jr.       13. Februar 1943 – 7. Januar 1944 (erreichter Rang RADM)
CDR Jonathon Leopold Warren Woodville Jr.        7. Januar 1944 – 27. März 1946 (erreichter Rang RADM)

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