USS CHARLES J KIMMEL ( DE-584 )

USS CHARLES J KIMMEL ( DE-584 )

Biografie

Charles Jack Kimmel
* 2. Juli 1918 in Rushsylvania, Ohio
† 2. November 1942 während der Schlacht um Guadalcanal, Salomonen
war ein Offizier im Marine Corps

Charles Jack Kimmel war der Sohn von Charles G. Kimmel und Ella L. Kimmel (*1885; † 1948 ). Charles machte seinen Abschluss an der Ohio State University, bevor er am 29. Oktober 1941 in das Marine Corps freiwillig eintrat. Nach Abschluss der Ausbildung zum Reserveoffizier wurde er am 31. Januar 1942 zum Second Lieutenant ernannt. Zu diesem Zeitpunkt diente er in der US Marine-Kaserne in Quantico, Virginia. Wenige Monate später schiffte sich die Division am 19. Mai im 1st Base Depot in Norfolk, Virginia an Bord des Truppentransporters USS WAKEFIELD ( AP-21 ) ein. Es waren insgesamt 4.725 Marinesoldaten und weitere 309 Marine- und Armeepassagiere. Am 20. Mai stach das Schiff in See und fuhr im Schiffskonvoi bis zum Panamakanal. Dieser wurde am 25. Mai erreicht. Die USS WAKEFIELD durchquerte zusammen mit dem Zerstörer USS BORIE ( DD-215 ) den Kanal und fuhr auf der pazifischen Seite alleine weiter bis nach Neuseeland. Der Truppentransporter erreichte am 14. Juni den Hafen von Wellington, Neuseeland. Die Einheit, in der sich Second Lieutenant Kimmel befand, ging erst am 19. Juni von Bord des Truppentransporters. Die „I“ Company schiffte sich am 2. Juli an Bord des Truppentransporters USS FULLER ( AP-14 ) ein. Der Truppentransporter legte am 22. Juli in Wellington ab und fuhr zunächst nach Suva, Fidschi-Inseln. Mit der Anlandung am 7. August 1942 begann auch der Kampf um Guadalcanal. Charles Jack Kimmel befand sich dabei in der Kompanie „I“, 3. Bataillon, 5. Marineinfanterie, Erste Marinedivision. Die Kämpfe auf Guadalcanal wurden von beiden Seiten erbittert geführt. Am 2. November trafen japanische und amerikanische Soldaten in der Nähe des blutigen Matanikau Rivers aufeinander. Hier führte Second Lieutenant Charles Jack Kimmel seine Soldaten während eines Bajonettangriffs. Dabei erhielt er tödliche Wunden. Sein überragender Mut in diesem Nahkampf wurde anerkannt. Man verließ ihm posthum das Navy Cross. Zu seinen weiteren Auszeichnungen gehört das Purple Heart, der Presidential Unit Citiation Ribbon Bar mit einem bronzenen Stern, die American Defense Service Medaille, die Asiatic-Pacific Campaign Medal und die World War II Victory Medaille. Bereits am 31. Oktober 1942 lag ein Schreiben vom Kongress vor, in dem die Besoldungsgruppe von Charles Jack Kimmel als First Lieutenant eingestuft worden war.


USS CHARLES J KIMMEL ( DE-584 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS CHARLES J KIMMEL ( DE-584 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Second Lieutenant Charles Jack Kimmel benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das zehnte Schiff aus der RUDDEROW – Klasse.
Auf der Bethlehem-Hingham Shipyard Inc., in Hingham, Massachusetts wurde am 1. Dezember 1943 der Kiel des Kriegsschiffes gelegt. Mrs. Ella L. Kimmel (* 1885; † 1948)
, Mutter von Second Lieutenant Charles Jack Kimmel, taufte am 15. Januar 1944 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Frederick G. Storey, Jr. (USNR) übernahm am 20. April 1944 das Kommando über das Kriegsschiff.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt erfolgte gleich nach der Indienststellung und führte die USS CHARLES J KIMMEL bis zu den Bermudas. Hier begann man vor einem amerikanischen Marinestützpunkt mit der Kalibrierung der Geschütze und mit der Ausbildung der Mannschaft an deren Einsatzpunkten. Im Juni fuhr der Geleitzerstörer nach Norfolk, Virginia und übernahm von hier aus die Sicherungsaufgaben von Versorgungsschiffen entlang der Küste bis nach New York City. Danach setzte man am 2. August die USS CHARLES J KIMMEL, unter anderem mit den Schwesterschiffen USS LOUGH ( DE-586 ) und USS DANIEL A JOY ( DE-585 ), zur Sicherung eines Versorgungskonvois nach Bizerte, Tunesien ein. Die USS CHARLES J KIMMEL löste sich im Hafen von Oran, Algerien von dem Schiffskonvoi und eskortierte mehrere Transportschiffe nach Neapel, Italien. Diese Transportschiffe trugen den Nachschub für die Alliierten während ihres jüngsten Angriffs auf Südfrankreich. Der Geleitzerstörer eskortierte die Transportschiffe nach deren Entladung wieder bis nach Oran, wo sich die Schiffe am 26. August wieder mit dem ursprünglichen Schiffskonvoi vereinigten. Mit den entladenen Transport- und Frachtschiffen kehrten die Geleitzerstörer am 19. September an die US Ostküste zurück. Jetzt versetzte man das Kriegsschiff in den Pazifik. Dafür fuhr der Geleitzerstörer in die Boston Naval Shipyard und wurde für die Fahrt ausgerüstet. Dazu gehörte unter anderem auch die dementsprechende Tarnfarbe. Am 1. Oktober legte die USS CHARLES J KIMMEL zusammen mit der USS LOUGH und der USS DANIEL A JOY in Boston ab und fuhr an der US Ostküste und im Golf von Mexiko bis zum Panamakanal entlang. Nach dessen Durchquerung ging die Fahrt bis zum amerikanischen Marinestützpunkt auf Espiritu Santo, Neue Hebriden weiter. Die Geleitzerstörer erreichten am 1. November den Stützpunkt. Von hier aus sicherten die Kriegsschiffe einen Schiffskonvoi auf der Fahrt zum Marinestützpunkt im Seeadler Harbour, Manus Island, Admiralitätsinseln. Diesen erreichten sie am 7. November. Hier in dem Seeadler Harbour ereignete sich am Morgen des 10. November eine katastrophale Explosion, die den Munitionstransporter USS MOUNT HOOD ( AE-11 ) vollständig zerstörte und 261 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Die USS CHARLES J KIMMEL begann an diesem 10. November zusammen mit anderen Kriegsschiffen mit der Suche nach Überlebende des Munitionstransporters. Doch bereits am frühen Vormittag war es gewiss, dass keiner der Besatzungsmitglieder diese Explosion überlebt haben könnte. Noch am selben Tag stach der Geleitzerstörer in See und fuhr nach Hollandia, Humboldt Bay, Neuguinea. Hier befand sich der Flottenkommandant der 7. US Flotte, Vizeadmiral Thomas Cassin Kinkaid (* 3. April 1888 in Hanover, New Hampshire;
† 17. November 1972 im US Navy Hospital in Bethesda, Maryland), an Bord des amphibischen Kommandoschiffes USS WASATCH ( AGC-9 ). Die USS CHARLES J KIMMEL und die Schwesterschiffe USS LOUGH und USS DANIEL A JOY verließen am 20. November, gemeinsam mit anderen Kriegsschiffen, Hollandia und eskortierten das amphibische Kommandoschiff. Sie fuhren zur philippinischen Insel Leyte. Hier trafen sie am 25. November zur amphibischen Landung in der San Pedro Bay ein. Gleich an diesem Tag kam es zu einem Kamikazeangriff durch japanische Flugzeugpiloten. Die Geschützmannschaften der der drei Geleitzerstörer konnten sofort diesen ersten Luftangriff erfolgreich abwehren. Die USS CHARLES J KIMMEL patrouillierte in der San Pedro Bay in den angrenzenden Gewässern rund um Leyte. Ab 27. Dezember versetzte man den Geleitzerstörer in die Task Force 78 die Vizeadmiral Daniel Edward Barbey (* 23. Dezember 1889 in Portland, Oregon; † 11. März 1969 in Bremerton, Washington) während der Operation „Mike I“ befehligte. In der TF 78 waren zur freien Verfügung die Zerstörer USS LUCE ( DD-522 ), USS LANG ( DD-399 ), USS RUSSELL ( DD-414 ), USS DYSON ( DD-572 ), USS COGHLAN ( DD-606 ) und USS DASHIELL ( DD-659 ), die Geleitzerstörer USS CHARLES J KIMMEL, USS LOVELACE ( DE-198 ) und USS HODGES ( DE-231 ), der Minensucher USS SAUNTER ( AM-295 ) und der Tanker USS TOMAHAWK ( AO-88 ). Die Schiffe dieser TF sollten in der Schlacht um die philippinische Insel Luzon unterstützend wirken. Auf dem Weg zu dieser philippinischen Insel wurde die riesige amerikanische Amphibienflotte ab dem 6. Januar täglich aus der Luft angegriffen. Die Kriegsschiffe legten rund um die gefährdeten Transportschiffe und Landungsboote einen Abwehrschirm den nur die wenigsten Kamikazepiloten durchbrechen konnten. Am 9. Januar erreichten die Kriegsschiffe ihre Positionen in ihrem vorgegebenen Einsatzgebiet. Ab dem 2. Februar, als die philippinische Hauptstadt Manila von den Alliierten erobert wurde, setzte man die USS CHARLES J KIMMEL für Transportsicherungen ein. So eskortierte der Geleitzerstörer Versorgungsschiffe zwischen Neuguinea, Leyte und Luzon und zwei Mal eskortierte das Kriegsschiff Transporter zu den Palau Inseln. Ab dem 2. Juni diente die USS CHARLES J KIMMEL bei der örtlichen Naval Defense Force im Golf von Davao, Mindanao, Philippinen. Hier stellte der Geleitzerstörer die Kommunikation zwischen den US Seestreitkräften und den Landstreitkräften her. Außerdem übernahm das Kriegsschiff hier die Luft-See-Rettungsmission. Gleich am ersten Tag in diesem Einsatzgebiet geriet die USS CHARLES J KIMMEL in den Feuerbereich von japanischen Kanonieren auf der Insel Auqui, um 22 Überlebende eines abgeschossenen Luftwaffentransporters aus dem Wasser zu bergen. Die feindliche Küstenbatterie war durch mehrere abgefeuerte Granaten schnell ausgeschaltet worden. Anschließend konnte der Geleitzerstörer seine aufgetragene Mission ausführen. Das Kriegsschiff unterstützte zusätzlich philippinische Truppen bei deren Säuberungsaktionen, indem man Granaten auf Piso Point abschoss, wo sich ungefähr 600 japanische Soldaten verschanzt hielten. Im Oktober eskortierte die USS CHARLES J KIMMEL einen Schiffskonvoi bis nach Okinawa und kehrte anschließend zum Patrouillendienst auf den Philippinen zurück. Am 29. November durfte die Mannschaft des Geleitzerstörers den Wimpel für die Heimfahrt aufziehen. Da lag das Kriegsschiff in den Gewässern vor Samar. Die USS CHARLES J KIMMEL erreichte am 18. Dezember San Diego, Kalifornien. Hier blieb der Geleitzerstörer und diente als Ausbildungsschiff. Am 15. Januar 1947 stellte man es außer Dienst und versetzte es in die Pazifikreserveflotte. Den Namen USS CHARLES J KIMMEL ( DE-584 ) strich man am 30. Juni 1968 von der US Navy – Liste. Am 13. November 1969 versenkte man den Schiffskörper während einer Übung vor der kalifornischen Küste.


USS CHALES J KIMMEL ( DE-584 )
Commanding Officer
 

LCDR Frederick G. Storey Jr. (USNR)     20. April 1944 – 18. Dezember 1945
LCDR Walter Gadsby Jr. (USNR)    18. Dezember 1945 – April 1946
LT E. S. Marvich  (USNR)     April 1946 – 1946
LCDR William J. Rogers Jr.  (USN)     1946 – 15. Januar 1947

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