USS ROSS ( DD-563 )

USS ROSS ( DD-563 )

Biografie

David Ross

war ein Offizier in der Continental Navy und kämpfte im Quasi-Krieg gegen Frankreich

Der junge Lieutenant David Ross der Continental Navy befahl am Ende des 18. Jahrhunderts das amerikanische Freibeuterschiff BELVEDERE das 14 Kanonen an Bord hatte. Mit dem Schiff war er nach London unterwegs, als es am 23. Dezember 1799 in einen Hurrikan geriet. Um das Schiff zu retten ließ Ross mehrere Kanonen und die dazugehörige Munition über Bord werfen damit es leichter wurde. Neunzehn Tage später, am 12. Januar 1800, überholte eine französische Brigg das amerikanische Schiff. Der französische Kapitän forderte Ross dazu auf die Fahne einzuholen und sich zu ergeben. Die Antwort von David Ross war eine Breitseite. Dann folgte eine zweistündige Kanonade beider Schiffe. An dem französischen Schiff entstand erheblicher Schaden, so dass es deren Kapitän vorzog sich davon zu machen. Die BELVEDERE hatte Schäden an der Takelage, den Segeln und am Rumpf, aber Ross konnte mit ihr weiterfahren.


USS ROSS ( DD-563 )

Schiffsbiografie

Die USS ROSS ( DD-563 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Captain David Ross benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertsiebenundzwanzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Seattle – Tacoma Shipbuilding Corporation in Seattle, Washington wurde am 7. September
1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. William J. Melone taufte am 10. September 1943 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Benjamin Coe ( 19. November 1906 im Sangamon County, Illinois – 30. Oktober 1989 im Santa Clara County, Kalifornien ) stellte am 21. Februar 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS ROSS führte vor der kalifornischen Küste bis Anfang Mai ihre Erprobungs- und Ausbildungsfahrten durch. Nach dem bunkern von Treibstoff, Munition und Proviant stach der Zerstörer am 5. Mai in See und fuhr zur amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Hier traf das Kriegsschiff sechs Tage später ein. Man bugsierte die USS ROSS umgehend in die Reparaturwerft in der Basis und nahm die Überprüfung der Schiffshaut und einige Reparaturen vor. Gleich im Anschluss daran beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Übungen, an denen auch Geleitflugzeugträger teilnahmen, die wegen der bevorstehenden Kämpfe um die Nördlichen Marianen angesetzt worden waren. Diese Übungen dauerten bis zum 29. Mai. Bereits von Beginn an der Übungen befand sich die USS ROSS in der Task Undergroup 52.14.1, die Rear Admiral Gerald Francis Bogan (* 27. Juli 1894 auf Mackinac Island, Michigan; †8. Juni 1973 im Scribbs Horpital, San Diego, Kalifornien) befehligte. In dieser TU 52.14.1 befand sich der Flugzeugträger USS MIDWAY ( CV-41 ), der Geleitflugzeugträger USS FANSHAW BAY ( CVE-70 ) und die Zerstörer USS ROSS, USS CASSIN YOUNG ( DD-793 ) und USS IRWIN ( DD-794 ). Die Schiffe der Task Group 52.14 verließen am 29. Mai Pearl Harbor und fuhren zum Atoll Eniwetok, welches zu einer amerikanischen Marinebasis ausgebaut wurde. Dieses erreichten sie am 9. Juni. Hier wurde Treibstoff gebunkert. Zwei Tage später verließen sie wieder dieses Atoll und fuhren nach Saipan, Nördliche Marianen. Dort begann ab dem Abend des 14. Juni der Kampf um die Insel gegen die japanischen Verteidiger. Die USS ROSS hatte in diesen Tagen die Aufgabe die Luftüberwachung zu übernehmen und feindliche Stellungen in Küstennähe zu beschießen. Am folgenden Tag begann die Invasion amerikanischer Truppen. Der Zerstörer sicherte dabei zusammen mit den beiden anderen Zerstörern die Geleitflugzeugträger vor einem feindlichen Luftangriff ab. Mehrere japanische Torpedobomber waren in den Luftraum eingedrungen und ihre todbringenden Waffen auf die Schiffe abgeworfen. Doch keiner der Torpedos traf sein Ziel. Am 16. Juni flogen dann die amerikanischen Trägerflugzeuge Angriffe auf die Stadt Garapan auf Saipan und bombardierten diese. Dabei kamen tausende Zivilisten ums Leben. Am folgenden Tag griffen erneut rund siebzig japanische Bomber und Torpedoflugzeuge an. Die Geschützmannschaften der USS ROSS konnten während des feindlichen Luftangriffs mehrere Abschüsse verbuchen. Trotzdem konnte ein japanischer Pilot mit seiner Maschine den Luftabwehrgeschosshagel durchdringen und über der USS FENSHAW BAY seine mitgeführte Bombe ausklinken. Diese Bombe explodierte in der Luft über dem Hangardeck und tötete vierzehn Besatzungsmitglieder und dreiundzwanzig weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Es brach Feuer aus, das allerdings schon nach einer Stunde unter Kontrolle war. Doch der Geleitflugzeugträger neigte sich wegen des eingedrungenen Löschwassers um drei Grad nach Steuerbord und sein Heck lag sechs Meter tiefer wie gewöhnlich. Die drei Zerstörer der TU 52.14.1 übernahmen nun zusammen mit denen der TU 52.14.2 die Sicherung der Flugzeugträger und Geleitflugzeugträger vor feindlichen Luftangriffen, währenddessen die USS FENSHAW BAY von dem Zerstörer USS CALLAGHAN ( DD-792 ) und dem Geleitflugzeugträger USS KALININ BAY ( CVE-68 ) zum Atoll Eniwetok eskortierten. Die anderen Schiffe der TG 52.14 zog man dann vorerst aus den weiteren Kämpfen heraus. Die USS KALININ BAY nahm vor dem Atoll neue Flugzeuge an Bord und kehrte mit der USS CALLAGHAN zum Einsatzort vor Saipan zurück. Dort trafen beide Kriegsschiffe am 24. Juni wieder ein. Doch die Schiffe der TG griffen vorerst nicht weiter in die Kämpfe um Saipan ein. Stattdessen wurden auf hoher See Start- und Landemanöver der Trägerflugzeuge geübt. Dann am 4. Juli griffen die Trägerflugzeuge wieder in das Kampfgeschehen über Saipan ein und bombardierten feindliche Stellungen. Dies wurde vier Tage später wiederholt. Am 9. Juli jedoch zogen sich die Schiffe der TG von Saipan zurück und fuhren zum Atoll Eniwetok. Dort bereitete man die Kriegsschiffe auf den Angriff der Inseln Guam und Tinian, Nördliche Marianen vor. Nach dem Bunkern von frischem Treibstoff und dem Auffüllen der Munitionsmagazine verließen die Schiffe wieder das Atoll und erreichten am 20. Juli die Gewässer um Guam. Hier unterstützten die Trägerflugzeuge die angelandeten Marines und bombardierten feindliche Stellungen.  Sechs Tage später flogen sie Einsätze zur Unterstützung der Marines auf Tinian. Die USS ROSS verließ am 28. Juli zusammen mit der USS KALININ BAY die Gewässer der Nördlichen Marianen und fuhren zum Atoll Eniwetok. Am 1. August erreichten sie das Atoll. Man begann sofort die Munitionsbunker von dem Zerstörer aufzufüllen, so dass er am folgenden Tag das Atoll bereits wieder verlassen konnte. Das Kriegsschiff fuhr wieder in Richtung des Einsatzgebietes vor Guam und sollte dort patrouillieren. Für die anderen Schiffe der Task Group 52.14 war der Einsatz in den Nördlichen Marianen am 2. August abgeschlossen und sie fuhren in Richtung des Atolls Eniwetok, wo sie drei Tage später anlegten. Die USS ROSS kehrte am 6. August zum Atoll Eniwetok zurück und blieb hier bis zum 11. August liegen, damit sich die Mannschaft erholen konnte. An diesem 11. August stach der Zerstörer wieder in See und patrouillierte in den Gewässern vor Saipan und Tinian. Anschließend kehrte das Kriegsschiff am Morgen des 18. August nach Eniwetok zurück. Hier gliederte man die USS ROSS in die Task Undergroup 57.5.5, die Rear Admiral Walden Lee Ainsworth (* 10. November 1886 in Minneapolis, Minnesota; †
7. August 1960 in Washington DC) kommandierte. In dieser TU befand sich der Geleitflugzeugträger USS KALININ BAY ( CVE-68 ), die Leichten Kreuzer USS DENVER, USS HONOLULU ( CL-48 ) und USS CLEVELND ( CL-55 ) und die Zerstörer USS ROSS  USS BENNION ( DD-662 ), USS HEYWOOD L EDWARDS ( DD-663 ), USS NEWCOMB ( DD-586 ), USS BRYANT ( DD-665 ), USS LEUTZE ( DD-481 ), USS ALBERT W GRANT ( DD-649 ), USS ROBINSON ( DD-562 ) und USS RICHARD P LEARY ( DD-664 ). Diese Schiffe der TU 57.5.5 verließen am 18. August Eniwetok und fuhren nach Tulagi, Ostsalomonen. In dem dortigen Hafen Port Purvis legten die Schiffe am 22. August an. Bis zum 29. August blieb die USS ROSS in dem Hafen liegen, damit sich die Schiffsbesatzung etwas ausruhen und sich auf die kommenden Aufgaben vorbereiten konnte. Man verlegte den Zerstörer nun in die Task Force 35, die Rear Admiral Walden Lee Ainsworth befehligte. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS HONOLULU ( CL-48 ), USS DENVER ( CL-58 ), USS CLEVELAND ( CL-55 ) und USS COLUMBIA ( CL-56 ) sowie die Zerstörer USS ROSS, USS BENNION, USS NEWCOMB, USS HEYWOOD L EDWARDS, USS BRYANT, USS ROBINSON, USS RICHARD P LEARY, USS ALBERT W GRANT und USS LEUTZE. Am 1. September verließen diese Schiffe Port Purvis und begannen ein nächtliches Manöver. Sie übten vor Guadalcanal mehrere Angriffsvarianten und kehrten erst am 3. September nach Tulagi zurück. Dort stellte man die 3. US Flotte für die Operation „Stalemate“ zusammen die den Angriff auf die Palau Inseln führen sollte. Man versetzte die USS ROSS in die Task Group 32.5, der Bombardement and Fire Support Group, die Rear Admiral Jesse Bartlett Oldendorf (* 16. Februar 1887 in Riverside, Kalifornien; 27. April 1974 in Portsmouth, Virginia) befehligte. In dieser TG befanden sich die Schlachtschiffe USS IDAHO ( BB-42 ), USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ), USS TENNESSEE ( BB-43 ) und USS MISSISSIPPI ( BB-41 ), die Schweren Kreuzer USS INDIANAPOLIS ( CA-35 ), USS LOUISVILLE ( CA-28 ), USS PORTLAND ( CA-33 ) und USS MINNEAPOLIS ( CA-36 ), die Leichten Kreuzer USS HONOLULU, USS CLEVELAND, USS DENVER und USS COLUMBIA, die Zerstörer USS ROSS, USS BENNION, USS HEYWOOD L EDWARDS, USS LEUTZE, USS ALBERT W GRANT, USS BRYANT, USS ROBINSON, USS RICHARD P LEARY, USS GUEST ( DD-472 ), USS BENNETT ( DD-473 ), USS FULLAM ( DD-474 ), USS HUDSON ( DD-475 ) und USS HALFORD ( DD-480 ), die Schnellen Truppentransporter USS STRINGHAM ( APD-6 ), USS RATHBURNE ( APD-25 ), USS CLEMSON ( APD-31 ), USS NOA ( APD-24 ) und USS GEORGE E BADGER ( APD-33 ), die Zerstörer und Minensucher USS WASMUTH ( DMS-15 ), USS PERRY ( DMS-17 ), USS SOUTHARD ( DMS-10 ), USS HOVEY ( DMS-11 ) und USS LONG ( DMS-12 ), die Zerstörer und Minenleger USS PREBLE ( DM-20 ) und USS MONTGOMERY ( DM-17 ) und der Zerstörer und Wasserflugzeugtender USS BALLARD ( AVD-10 ). Die Schiffe der TG 32.5 legten am 6. September in Port Purvis ab und fuhren zu den Palau Inseln. Drei Tage später überquerten die Kriegsschiffe den Äquator und am 10. September Beölte man sie auf offener See.  Im Morgengrauen des 12. September liegen sie vor der Insel Peleliu. Sofort beginnen die schweren Kriegsschiffe mit dem Bombardement auf die Insel. Die USS ROSS übernahm vor den Inseln Peleliu und Angaur bis zum Beginn des 13. September die U-Boot Patrouille um die schweren Einheiten vor einem möglichen Torpedoangriff zu schützen. Am Morgen des 13. September unterstützte der Zerstörer die Underwater Demolition Teams an den Stränden White und Orange, die Unterwasserhindernisse beseitigten und sicherte die Minenräumer vor feindlichen Angriffen von der Küste her. Zwischendurch beteiligte sich die USS ROSS am Beschuss der Küstenbefestigungen. In der Nacht vom 14. zum 15. September beteiligte sich der Zerstörer am Bombardement der Insel Ngesebus. Dort führte das Kriegsschiff auch Patrouillen durch, um den feindlichen Schiffsverkehr zu unterbinden. Am 15. September, um 8:30 Uhr, erfolgte die Landung auf Peleliu. Die USS ROSS unterstützte mit ihren Schiffsgeschützen die Landeeinheiten und feuerte auf japanische Beobachtungsposten und Küstenbefestigungen. Die Landeoperation auf Angaur begann am 17. September. Und auch hier hatten die Schiffe der TG 32.5 mit ihren Geschützen den Weg für die Infanteriesoldaten freigeschossen. Für die USS ROSS begannen nun wieder Patrouillenfahrten in den Gewässern rund um die Palau Inseln, da die meisten Schlachtschiffe und Schweren Kreuzer sich zum Seeadler Harbor, Manus Island, Admiralitätsinseln ab dem 20. September zurückgezogen hatten. Den Zerstörer gliederte man noch am selben Tag in die Task Force 31, die Vizeadmiral Theodore Stark Wilkinson (* 22. Dezember 1888 in Annapolis, Maryland; † 21. Februar 1946 in Norfolk, Virginia) befehligte. Die Kriegsschiffe sollten das Atoll Ulithi, Karolinen angreifen. Am 23. September begannen die Soldaten der 81. Infanterie-Division mit der Besetzung. Auf dem Atoll gab es keine Japaner, obwohl diese das Atoll als Zwischenstoppstation für ihre Kriegsschiffe benutzt hatten. Die USS ROSS erhielt am 24. September einen Spezialauftrag. Vor dem Atoll schiffte sich Generalmajor Julian Constable Smith (* 11. September 1885 in Elkton, Maryland; † 5. November 1975), der Kommandant des US Marine Corps, zusammen mit seinem Stab, auf dem Zerstörer ein. Die USS ROSS beförderte den Generalmajor nach Palau. Dazu musste der Zerstörer durch die Riffkette der Kossol Roads, im Norden der Insel Palau fahren. Am 26. September erreichte das Kriegsschiff die Insel. Der Zerstörer wurde wieder in die Task Force 32 eingegliedert und beteiligte sich wieder an der Bekämpfung feindlicher Truppen. Drei Tage später wurden die Schiffseinheiten vor Peleliu nicht mehr benötigt. Die USS ROSS fuhr nun ebenfalls nach Manus Island. Dort legte sie am 1. Oktober im Seeadler Harbor an. In diesem natürlichen Hafen blieb der Zerstörer bis zum 12. Oktober liegen damit sich die Mannschaft des Schiffes etwas ausruhen und den Zerstörer auf die kommenden Kämpfe vorbereiten konnte. An diesem 12. Oktober verließ das Kriegsschiff den Hafen und fuhr den Schiffen der Task Group 77.6, der Dinagat Attack Group, hinterher. Die USS ROSS gehörte dort in die Task Undergroup 77.6.2, die Rear Admiral Rear Admiral Robert Ward Hayler (* 7. Juni 1891 in Sandusky, Ohio; † 17. November 1980 in Carmel, Kalifornien) kommandierte. In der TU befanden sich die Leichten Kreuzer USS DENVER und USS COLUMBIA sowie die Zerstörer USS ROSS, USS ROBINSON, USS HUGHES ( DD-410 ) und ein weiterer. Ziel dieser Kriegsschiffe war die Insel Dinagat und die drei weiteren kleinen Inseln Calicoan, Suluan und Homonhon, die den Eingang zum Golf von Leyte beherrschten. Auf diesen Inseln vermutete man feindliches Suchradar. Um diese japanische Warnstation außer Gefecht zu setzen, traf die Angriffsgruppe am 17. Oktober dort ein und bei Tagesanbruch des 18. Oktober begann der Kampf. Die USS DENVER gab dabei um 8:00 Uhr den ersten Schuss auf philippinischen Boden ab und die Soldaten der Kompanie D der 6. Rangers landeten etwa zwanzig Minuten später auf Suluan Island. Das waren die ersten Amerikaner, die auf die Philippinen zurückgekehrt waren. Die USS ROSS selber deckte an diesem Morgen die Landungsboote welche sich dem Strand von Black Beach 2 näherten. Anschließend schloss sich der Zerstörer der Task Undergroup 77.2.6 an, in der sich Minensuch- und Hydrographie Schiffe befanden. Das Kriegsschiffe sollte eben diese Einheiten sichern. Doch der Dienst bei dieser Einheit sollte fünfzehn Stunden später abrupt enden. Am 19. Oktober, um 1:33 Uhr, schlug eine Seemine auf der Backbordseite unter dem vorderen Maschinenraum und dem Feuerraum an und explodierte. Nur zwanzig Minuten später schlug eine zweite Seemine in der Nähe des Achtern Maschinenraums an und detonierte. Die USS ROSS erhielt dadurch eine Schlagseite von 14°. Der Hochseeflottenschlepper USS CHIKASAW ( ATF-83 ) und das Rettungs- und Bergungsschiff USS PRESERVER ( ARS-8 ) näherten sich vorsichtig dem havarierten Kriegsschiff und begannen mit der Bergung. Die Mannschaft auf dem Zerstörer begann ab 2:10 Uhr mit dem Abwerfen aller sechs in den Rohren befindlichen Torpedos und den Wasserbomben die auf den Ablaufrollen lagen. Außerdem wurden noch andere Ausrüstungsgegenstände über Bord geworfen, die nicht zwingend notwendig waren. Zusätzlich verlagerte man an Deck alle beweglichen Gerätschaften nach Steuerbord. Trotzdem konnte man das weitere Sinken des Kriegsschiffes nicht verhindern. Um 3:15 Uhr setzte der Medical Officer mit den Schwerverletzten Besatzungsmitgliedern und den wichtigsten Papieren auf die USS CHIKASAW über. Das Schlepptau der USS CHIKASAW war um 3:43 Uhr stabil zur USS ROSS befestigt. Der Hochseeflottenschlepper benötigte vier Stunden, um das havarierte Kriegsschiff bis zur Insel Homonhon zu schleppen. Hier verankerte man den Zerstörer. Durch die beiden Explosionen der beiden Seeminen fanden drei Besatzungsmitglieder den Tot, neun wurden zum Teil schwer verletzt und zwanzig weitere wurden vermisst. Um 12:04 Uhr näherten sich japanische Flugzeuge dem Ankerplatz und griffen die USS ROSS an. Durch die Schrapnell Geschosse wurden zwei weitere Besatzungsmitglieder verletzt. Am Nachmittag schleppte man den Zerstörer zu einem Ankerplatz südlich von Mariquitdaquit Island. Auch dieser Ankerplatz wurde von den japanischen Piloten angegriffen. Dadurch mussten die Bergungsarbeiten häufig unterbrochen werden. Am 23. November schleppte man die USS ROSS zu dem neuen Ankerplatz der Northern Transport Area und am 24. November in die frisch eroberte San Pedro Bay auf der philippinischen Insel Leyte. Hier lag das schwimmende Trockendock ARD-19 bereit und nahm den Zerstörer auf. Die Luftangriffe der Japaner gingen in dieser Zeit immer weiter. Am 28. November erlitt die USS ROSS weitere Schäden. Eine Nakajima Ki-44 krachte während ihres Anfluges in das schwimmende Trockendock und durchbrach die Steuerbordwand. Das ausgelaufene Benzin entzündete sich in dem Trockenbeckendock. Die aufsteigenden Flammen umschlossen alle in dem Dock befindlichen Schiffe ein. Als die Feuerwehrleute mit dem Löschen der Flammen begannen, näherte sich ein anderes japanisches Jagdflugzeug im Tieffliegerangriff. Die Besatzungen von dem Trockendock ARD-19, von der USS ROSS und von dem Panzerlandungsschiff LST-556 begannen mit der Luftabwehr und beschossen ihrerseits das feindliche Flugzeug. Die Reparatur der USS ROSS verzögerte sich dann, da die Besatzung des Trockendocks erst ihr Schiff reparieren mussten. Erst am 13. Dezember konnte der Zerstörer wieder zu Wasser gelassen werden. Man nahm das Kriegsschiff ins Schlepptau und brachte es in die Humboldt Bay, Neuguinea. Hier nahm man weitere Reparaturen an dem Zerstörer vor, damit das Kriegsschiff seine Reise an die US Westküste unbeschadet fortsetzen konnte. Erst am 2. März 1945 wurde die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien erreicht. Ende Juni konnten alle notwendigen Reparaturen dort abgeschlossen werden und die USS ROSS fuhr am 27. Juni zur Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier begann die Mannschaft mit dem Training an den Waffen und die Geschütze wurden kalibriert. Im Juli war dies auch abgeschlossen und der Zerstörer verließ die kalifornischen Gewässer und fuhr zur Marinebasis von Pearl Harbor. Hier bereitete man das Kriegsschiff und die Mannschaft auf die Fahrt zu den Karolinen vor. Ende Juli stach die USS ROSS wieder in See und fuhr zum Atoll Ulithi. Dieses wurde in der Nacht zum 15. August erreicht. An diesem Tag endete im pazifischen Raum durch die bedingungslose Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg. Ab dem 24. August gehörte der Zerstörer zur Task Group 38.3, die Rear Admiral Gerald Francis Bogan (* 27. Juli 1894 in Mackinac Island, Michigan; † 8. Juni 1973 in La Jolla, San Diego, Kalifornien) befehligte. Bis zum 4. September gehörte die USS ROSS zum Seenotrettungsdienst, als Besatzungstruppen auf dem Luftweg von Okinawa nach Tokyo verlegt wurden. Am 5. September lief der Zerstörer in die Bucht von Tokyo ein und beteiligte sich hier bis in den Oktober hinein bei dem Besatzungsdienst. Das Kriegsschiff verließ am 21. Oktober die japanischen Gewässer und fuhr in Richtung Osten. Am 9. November legte die USS ROSS im Hafen von Seattle an und wurde hier für die Inaktivierung vorbereitet. Mit dem Beginn des neuen Jahres wechselte der Zerstörer nach San Diego. Hier stellte man das Kriegsschiff am 4. Juni 1946 außer Dienst und versetzte es in die Pazifikreserveflotte.  

Die USS ROSS blieb in den folgenden fünf Jahren in Reserve. Wegen des Koreakrieges, der am 25. Juni 1950 begonnen hatte, benötigten die USA wieder ausreichend Kampfeinheiten auf See. Deshalb aktivierte man das Kriegsschiff im Sommer und man stellte am 27. Oktober 1951 den Zerstörer erneut in den Dienst der US Navy und Commander David Max Sharer, Jr. (* 12. Dezember 1918 in Idaho; † 20. November 2011) übernahm das Kommando über das Kriegsschiff. Bis Anfang März 1952 operierte die USS ROSS zur Ausbildung der Mannschaft vor der Küste Südkaliforniens. Am 12. März verließ der Zerstörer San Diego und eskortierte zusammen mit einem weiteren Zerstörer die beiden Flugzeugträger USS INTREPID ( CV-11 ) und USS ANTIETAM ( CV-36 ) zu deren neuen Heimathafen, der Naval Station Norfolk, in Norfolk, Virginia. Dort legten die vier Kriegsschiffe am 29. März an. Für die USS ROSS folgten nun lokale Operationen, die den Sommer über andauerten. Im Spätsommer fuhr der Zerstörer in die Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania und unterzog sich dort einer umfangreichen Überholung. In dieser Zeit wurden auch Umrüstungsarbeiten vorgenommen. So erhielt das Kriegsschiff einen Dreibein-Hauptmast zur Unterbringung der neuesten High-Tech-Radar-Anlagen, eine 3,50 Zoll Bewaffnung zur Abwehr von Raketen, die die 20 und 40 mm Flak Bewaffnung ersetzten. Außerdem wurde ein weiterer, allerdings kleinerer, sekundärer Dreibein-Mast mittschiffs gesetzt, auf dem die High-Tech Anlagen zur Flugabwehr angebracht waren. Im Februar 1953 fuhr die USS ROSS nach Süden und operierte in der Karibik. Der Zerstörer kehrte am 1. April nach Norfolk zurück, um sich auf eine Sommerkreuzfahrt nach Schottland und Norwegen vorzubereiten. Im August befand sich das Kriegsschiff erneut in der Karibik und kehrte im September nach Norfolk zurück. Für die USS ROSS folgten weitere Einsätze vor der Atlantikküste und in der Karibik, bevor der Zerstörer im Frühjahr 1954 seine Weltreise begann. Am 20. April legte das Kriegsschiff in Norfolk ab, durchquerte den Panamakanal und überquerte den Pazifik mit den Zwischenstopps San Diego und Pearl Harbor. Die USS ROSS legte am 28. Mai in dem Hafen von Yokosuka, Japan an. Dort lag der Zerstörer Tender USS PRAIRIE ( AD-15 ) an dem der Zerstörer vertäut wurde. Zur selben Zeit befanden sich längsseits an dem Tender die Zerstörer USS FLOYD B PARKS ( DD-884 ), USS PERKINS ( DD-877 ), USS JOHN R CRAIG ( DD-885 ) und USS ORLECK ( DD-886 ). Bis Ende August wird die USS ROSS zusammen mit den Kriegsschiffen aus der 7. US Flotte vom Japanischen Meer bis zum Südchinesischen Meer patrouillieren. Der Zerstörer nahm vom 24. bis zum 29. Juli an Operationen vor der vietnamesischen Küste teil, als sich Bewohner aus Nordvietnam nach Südvietnam bewegten. Am 31. August lag das Kriegsschiff im Hafen von Sasebo, Japan. An diesem Tag begann für die USS ROSS die Heimfahrt. Diese führte den Zerstörer über Hongkong, Singapur, Colombo und den Suezkanal. Nach der Durchquerung des Mittelmeers befuhr das Kriegsschiff den Atlantik und legte am 28. Oktober im Heimathafen Norfolk an. Für die USS ROSS folgte nun eine Zeit der Wartungsarbeiten. Ab Mai 1955 beteiligte sich der Zerstörer wieder an den lokalen Operationen entlang der Küste und in der Karibik. Im November überquerte das Kriegsschiff wieder den Atlantik und beteiligte sich im Mittelmeer für zweieinhalb Monate an den Operationen der Kriegsschiffe aus der 6. US Flotte. Am 26. Februar 1956 legte die USS ROSS in Norfolk wieder an und führte im Frühjahr lokale Operationen durch. Anschließend erfolgte eine Kreuzfahrt in die Gewässer Nordeuropas und danach Übungen in der Karibik. Für die letzten Monate des Jahres 1957 war eine weitere Mittelmeerkreuzfahrt für den Zerstörer geplant. Die USS ROSS verließ zusammen mit den Zerstörern des Zerstörergeschwader 32, dazu gehörte auch das Schwesterschiff USS ROBINSON ( DD-562 ), am 22. Oktober 1957 wieder Norfolk und fuhr über die Bermudas nach Gibraltar. Dort ankerten die Zerstörer ab dem 31. Oktober. Am folgenden Tag verließen beide Zerstörer Gibraltar und fuhren in den Persischen Golf. Auf dem Weg dorthin besuchten sie den Hafen von Piräus, Griechenland und trafen am 7. November im Hafen von Port Said, Ägypten ein. Nach der Durchquerung des Suezkanals legten beide Kriegsschiffe in Aden, Jemen und Massawa, Eritra an. Sie erreichten dann am 25. November den Hafen von Karatschi, Pakistan. Von hier aus nahmen beide Zerstörer an der Operation „Crescent“ mit Kriegsschiffen aus den Marinen der Türkei, Großbritannien, dem Iran und Pakistan teil. Am 11. Dezember stach die USS ROSS zusammen mit der USS ROBINSON von Karatschi aus wieder in See und verließ den Persischen Golf. Nach einem weiteren Hafenbesuch in Massawa durchquerten sie am 19. Dezember den Suezkanal und beteiligten sich an einem Manöver der 6. US Flotte im Mittelmeer. Die beiden Zerstörer verließen am 16. Februar 1958 Gibraltar und legten am 5. März in Norfolk wieder an. Man bereitete die USS ROSS für ihre letzte Sommerkreuzfahrt nach Nordeuropa vor. Für eine erneute Midshipman Kreuzfahrt legte der Zerstörer zusammen mit dem Schwesterschiff USS ROBINSON am 9. Juni in ihrem Heimathafen ab. Das erste Ziel war der Hafen von Annapolis, Maryland vor der United Stats Naval Academy. Nach dem Einschiffen der Midshipman fuhren beide Kriegsschiffe wieder in die nordeuropäischen Gewässer. Auf dieser Kreuzfahrt wurden die Häfen von A Coruna, Spanien; Göteborg, Schweden und Hamburg, Deutschland besucht. Die Mannschaft der Midshipman ging zwischen dem 4. und 5. August wieder im Hafen von Annapolis von Bord der beiden Zerstörer. Die USS ROSS blieb bis zum Sommer vor der US Ostküste und beteiligte sich dort an mehreren Operationen. Im Juli operierte der Zerstörer vor der Küste von Key West und wechselte dann in die Guantanamo Bay. Nach der Rückkehr in Norfolk legte das Kriegsschiff Anfang August erneut ab und fuhr nach Beaumont, Texas. Hier sollte die USS ROSS für die Inaktivierung vorbereitet werden. Den Zerstörer versetzte man am 10. August in die Reserve. Am 6. November 1959 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst und beließ es im Reservestatus. Am 1. Dezember 1974 strich man den Namen USS ROSS ( DD-563 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen wählte man den ehemaligen Zerstörer als Zielschiff für das Übungsschießen aus. Am 26. Januar 1978 wurde es vor der Küste von Puerto Rico versenkt. 


USS ROSS ( DD-563 )
Commanding Officer
 

CDR Benjamin Coe    21. Februar 1944 – 14. April 1945 (später RADM)
LCDR Clay Hayes Rainey    14. April 1945 – 4. Juni 1946
Außerdienststellung   4. Juni 1946 – 27. Oktober 1951
CDR David Max Sharer Jr.    27. Oktober 1951 – ?
CDR Edmond John Newbould    ? – 1957
CDR Dante Rudolph Marzetta     1957 – Juli 1959
CDR William Sherwood Butler     Juli 1959 – 6. November 1959

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