USS OSBURNE ( DD-295 )

USS OSBORNE ( DD-295 )

Biografie

Weedon Edward Osborne
* 13. November 1892 in Chicago, Cook County, Illinois
† 6. Juni 1918 bei Bouresches, südöstlich von Belleau Wood, Frankreich
war ein Offizier in der US Navy im Navy Dental Corps der 6. US Marine Regiment und diente im Ersten Weltkrieg

Weedon Edward Osborne absolvierte 1915 die Dental School auf der Northwestern University. Am 8. Mai 1917, einen Monat nach der Kriegserklärung der USA an das Deutsche Kaiserreich, zog man ihn bei der US Navy ein. Hier er erhielt er den Rang eines Lieutenant (jg) zugesprochen und wurde als Zahnarzt in das US Navy Dental Corps eingefügt. Nach der üblichen Ausbildungsphase und seiner Arbeit innerhalb der US Navy, wurde er ebenfalls nach Frankreich an die Westfront entsandt. Hier integrierte man ihn in das 6. US Marine Regiment. Am 1. Juni entbrannte die Schlacht von Belleau Wood, nordwestlich von Chateau Thierry. Das 6. US Marine Regiment befand sich zu diesem Zeitpunkt von dem Dorf Lucy-le-Bocage aus auf dem Vormarsch auf Bouresches, das zwischen dem Chateau Thierry und dem Belleau Wood lag, um die deutschen Linien zu umgehen. Ab dem 5. Juni begann der Angriff auf die Deutschen Truppen und es konnte ein Hügel oberhalb des Waldes erobert werden. Von hier aus sollte am folgenden Tag ein Frontalangriff beginnen, mit dem Ziel den Bois de Belleau Wood und das östlich gelegene Dorf Bouresches zu erobern. Ohne die vorneweg notwendig betriebene Aufklärungsarbeit begann der Angriff, der scheiterte. Die amerikanischen Truppen mussten ein offenes Gelände überqueren und rannten ohne Deckung in die gut aufgestellten deutschen Verteidigungslinien. An diesem Tag verloren 1.097 US-Marines ihr Leben. Während des Kampfes wurde ein amerikanischer Offizier verwundet, was LT (jg) Osborne sah und diesem zu Hilfe eilte. Weedon Edward Osborne war dabei selber nicht auf seine Sicherheit bedacht. Das Leben des Schwerverletzten konnte gerettet werden, aber LT (jg) Osborne wurde während dieser Aktion selber tödlich verwundet. Man verlieh ihm posthum die höchste militärische Auszeichnung der USA, die Medal of Honor in Form des Tiffany Cross und das Distinguished Service Cross.
Die sterblichen Überreste von Weedon Edward Osborne wurden auf dem amerikanischen Friedhof Aisne-Marne in Belleau, Aisne, Frankreich beigesetzt.

Weedon Edward Osborne ist einer von nur drei Zahnärzten, die die Medal of Honor im Ersten und im Zweiten Weltkrieg verliehen bekamen. Die beiden anderen waren Vizeadmiral Alexander Gordon Lyle (* 12. November 1889 in Gloucester, Massachusetts; † 15. Juli 1955 in Portsmouth, Rhode Island) und Captain Benjamin Lewis Salomon (* 1. September 1914 in Milwaikee, Wisconsin; † 7. Juli 1944 auf Saipan, Nördliche Marianen).

Die Medal of Honor, eine seltene Version des Tiffany Cross, ist im US Navy Museum in Washington DC ausgestellt. Das Museum erhielt diese Medaille vom Federal Bureau of Investigation, das diese Medaille ein Jahr zuvor beschlagnahmt hatte, nachdem jemand versuchte diese in South Carolina zu verkaufen. In den USA ist es illegal eine Medal of Honor zu verkaufen.


USS OSBURNE ( DD-295 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS OSBURNE ( DD-295 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von LT (jg) Weedon Edward Osborne  benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertsiebente Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum, Massachusetts wurde am 23. September 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Elizabeth Osborne Fisher, Schwester von LT (jg) Weedon Edward Osborne, taufte am 23. Dezember 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Dennis Leo Ryan (* 14. April 1894 in Big Spring, Howard County, Texas;
8. Februar 1966 in Sun City, Maricopa County, Arizona) stellte am 17. Mai 1920 in der Boston Navy Yard in Boston, Massachusetts das unter seinem Kommando stehende Kriegsschiff in den Dienst der US Navy.
Die USS OSBORNE wurde in einer Zeit des Friedens auf der Welt in die US Navy hineinversetzt. Der Kongress der USA bewilligte deshalb auch weniger Gelder für weitere Rüstungsausgaben sowie für ein noch größer werdendes Personal, unter anderem bei der US Navy. So füllte man auf dem Zerstörer auch nicht die volle Mannschaftsstärke und beließ das Kriegsschiff unterbesetzt. Am 25. Juni stach der Zerstörer von Boston aus in See. Man hatte das Kriegsschiff in die DesRon 3 innerhalb der Atlantikflotte zugeteilt. Wegen der geringen Mannschaftsstärke konnten im Jahr 1920 auch nur begrenzte Küstenoperationen vor der Küste von Neuengland ausgeführt werden. Im Januar 1921 wechselte die USS OSBORNE in die Karibik und beteiligte sich in der Guantanamo Bay, Kuba in den folgenden zwei Monaten an Flotten- und Kampfübungen. In den folgenden Jahren war der Heimathafen Charleston, South Carolina. Von hier aus operierte der Zerstörer entlang der US Ostküste. Die normalen Wartungsarbeiten an dem Kriegsschiff wurden entweder in der Philadelphia Navy Yard in Philadelphia, Pennsylvania oder in der Brooklyn Naval Shipyard in New York durchgeführt. Wie an jedem Jahresanfang fuhr die USS OSBORNE nach Süden in die Karibik und beteiligte sich an groß angelegten taktischen Manövern und Übungen. Dabei wurden diese Manöver auch im Pazifik durchgeführt und die Sicherung des Panamakanals geprobt. Unter dem Kommando von Lieutenant Raymond Ames Spruance (* 3. Juli 1886 in Baltimore, Maryland; † 13. Dezember 1969 in Monterey, Kalifornien) stach die USS OSBORNE am 18. Juni 1925 von Boston aus in See und begann eine einjährige Kreuzfahrt in der westlichen Hälfte des Mittelmeeres und entlang der westeuropäischen Küstenregion. Am 20. September 1929 bugsierte man den Zerstörer in die Philadelphia Navy Yard und bereitete das Kriegsschiff auf seine Inaktivierung vor. Man stellte den Zerstörer am 1. Mai 1930 außer Dienst. Die gesamte Mannschaft wechselte noch am selben Tag an Bord des wieder in den Dienst gestellten Zerstörers USS TAYLOR ( DD-94 ). In Übereinstimmung mit den Vereinbarungen, die auf der London Naval Disarmament Conference von 1930 getroffen worden war, strich man am 22. Oktober 1930 den Namen USS OSBORNE ( DD-295 ) von der US Navy – Liste. Am 17. Januar 1931 sollte der Schiffskörper zum Verschrotten verkauft werden.

Doch dazu kam es nicht. Die Standard Fruit Company in New Orleans, Louisiana kaufte den ehemaligen Zerstörer, so wie auch drei weitere Schwesterschiffe. Die USS OSBORNE ( DD-295 ) erhielt den Namen SS MATAGALPA; die USS WORDEN erhielt den Namen SS TABASCO; der ehemalige Zerstörer USS PUTNAM ( DD-287 ) den Namen SS TEAPA, die ehemalige USS DALE ( DD-288 ) erhielt den Namen SS MASAYA. Bis auf den Schiffsrumpf wurden diese Schiffe entkernt und mit zwei neuen Deckshäusern, einem Elektrizitätswerk und weiteren Schiffsservicewerken ausgestattet. Zusätzlich erhielten die ehemaligen Kriegsschiffe jeweils zwei Ingersoll-Dieselmotoren, die eine Leistung von 750 PS besaßen. Die Umbauarbeiten führte man in der Werft Todd Dry Dock and Construction Company durch. Der ehemalige Zerstörer besaß nun vier Laderäume, in denen insgesamt 25.000 Bananenstängel verstaut werden konnten. Das Schiff fuhr zwischen Mittelamerika und New Orleans hin und her. Das Bananenboot betrieb dabei die Standard Fruit & Steamship Company bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges. Wegen mangelnden Schiffsladeraums trat die US Navy an die Besitzer der SS MATAGALPA heran und charterten das Schiff. Es sollte zur Versorgung der auf den Philippinen kämpfenden amerikanischen Truppen, die sich gegen die zahlenmäßig stärkeren japanischen Truppen erwehrten, eigesetzt werden. Da aber bereits Manila auf der philippinischen Insel Luzon gefallen war, übernahm die US Army das Schiff. Am 22. Februar 1942 hatte Armeegeneral Douglas MacArthur (* 26. Januar 1880 in Little Rock, Arkansas; † 5. April 1964 in Washington DC) die vor den Hawaiianischen Inseln stationierten Hilfsschiffe und nicht die Australische Handelsmarine um direkte Unterstützung gebeten, da es an Versorgungsressourcen mangelte. Umgehend wurden die ehemaligen Zerstörer aus der CLEMSON – Klasse und als Bananenschiffe eingesetzt worden waren, die SS MATAGALPA, SS MASAYA und SS TEAPA, von dem War Departement übernommen und für die Fahrt zu den Philippinen ausgerüstet. Dazu verschiffte man die dringend notwendigen Ladungen nach New Orleans. Hier wurden auch Marinegeschütze auf den drei Schiffen montiert und die dazu notwendigen Geschützmannschaften stationiert. Ursprünglich sollten die drei Frachter am 28. Februar in See stechen, aber es gab mehrere Schwierigkeiten wegen der Ladungen. So konnte die SS MASAYA erst am 2. März, die SS MATAGALPA erst am 11. März und die SS TEAPA erst am 18. März ablegen. Während die Situation auf den Philippinen für die amerikanischen Truppen immer verzweifelter wurden, die japanischen Truppen belagerten bereits die beiden Inseln Bataan und Corregidor, mussten die drei Frachter in eine Werft in Los Angeles, Kalifornien und dort sich mehreren Reparaturen unterziehen. Armeegeneral Douglas MacArthur berichtete am 13. April, dass seine Streitkräfte nicht länger der Belagerung standhalten würden. Trotzdem beschloss das Kriegsministerium den Versuch zu wagen und die drei Frachter zu den Philippinen fahren zu lassen. Die SS MATAGALPA hatte eine Ladung Kriegsmaterial für die amerikanischen Streitkräfte auf Mindanao geladen. Am 1. Mai legte das Frachtschiff in Los Angeles ab, erreichte am 8. Mai die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii und legte im zivilen Hafen von Honolulu an. Am nächsten Tag erhielt man hier die Meldung, dass die Kämpfe auf den Philippinen von amerikanischer Seite her eingestellt werden mussten und sich die restlichen Truppen den Japanern ergaben. Die SS MATAGALPA und die beiden anderen Frachtschiffe legten trotzdem ab und fuhren nach Australien. Am 26. Juni 1942 lag die SS MATAGALPA an ihrem Liegeplatz im Hafen von Sydney. Beim Entladen von Benzinfässern wurde durch Unachtsamkeit ein Brand ausgelöst. Weit über einhundert australische Feuerwehrleute halfen beim Entladen und bei der Bekämpfung des Feuers. Danach war das Frachtschiff nicht mehr einsatzbereit und wurde auch nicht wieder repariert. Am 6. September 1947 versenkte man den Schiffskörper, der bis dahin für Schießübungen benutzt worden ist, in dem sogenannten Entsorgungsgebiet vor der Küste von Sydney.  


USS OSBORNE ( DD-295 )
Commanding Officer
 

LT Dennis Leo Ryan    17. Mai 1920 – 22. Oktober 1920 (später RADM)
LCDR Henry Thomas Settle    22. Oktober 1920 – 10. Januar 1921
LCDR Theodore Stark Wilkinson   10. Januar 1921 – 6. Juli 1921 (später VADM)
LCDR Edward Banks Gibson    6. Juli 1921 – 9. Juni 1924
LCDR Raymond Ames Spruance   10. September 1924 – 12. September 1927 (später ADM)
CDR Worrall Reed Carter    12. September 1927 – 7. Juni 1929
CDR George Bennett Keester    7. Juni 1929 – 1. Mai 1930

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