USS MEYER ( DD-279 )

USS MEYER ( DD-279 )

Biografie

George von Lengerke Meyer
* 24. Juni 1858 in Boston, Massachusetts
† 9. März 1918 in Boston, Massachusetts
war ein Geschäftsmann und Politiker aus Massachusetts, diente im Repräsentantenhaus und als Botschafter der USA in Italien und Russland, war Generalpostmeister der USA und Marineminister

George von Lengerke Meyer wuchs in Boston innerhalb einer wohlsituierten Familie auf. Sein Großvater väterlicherseits, George Augustus Meyer, stammte aus Deutschland und war nach New York City ausgewandert. George von Lengerke Meyer schloss 1879 sein Studium in Harvard ab und war zwanzig Jahre lang als Kaufmann und Treuhänder tätig. Im Jahr 1885 heiratete er Marian Alice Appleton (* 3. April 1862 in Boston, Massachusetts; † 28. November 1935 in Boston, Massachusetts). Beide hatten sie eine Tochter, Julia Appleton Meyer ( 30. Juli 1886 in Manchester-by the-Sea, Essex County, Massachusetts; † 29. Juni 1979 in Hamilton, Essex County, Massachusetts), die am 1. Oktober 1917 in Hamilton, Essex County, Massachusetts Giuseppe Brambilla heiratete. George von Lengerke Meyer war Direktor und Mehrheitsaktionär verschiedener Treuhandunternehmen, Banken, Versicherungen und Eisenbahngesellschaften. Während er seine geschäftlichen Angelegenheiten leitete, bekleidete er auch Positionen in staatlichen und lokalen Behörden. Sein öffentlicher Dienst begann 1889 im Stadtrat von Boston. Später war er Mitglied des Board of Aldermen. Dann trat er dem Massachusetts General Court bei, wo er einige Zeit als Sprecher des Hauses fungierte. 1898 wurde er von Gouverneur Roger Wolcott (* 13. Juli 1847 in Boston, Massachusetts; † 21. Dezember 1900 in Boston, Massachusetts) zum Vorsitzenden Manager von Massachusetts für die Paris Exposition ernannt, die vom 14. April bis zum 12. November 1900 in Paris abgehalten wurde. George von Lengerke Meyer war ein konservativer Republikaner und wurde 1899 zum nationalen Kommissar gewählt. US Präsident William McKinley, Jr. (* 29. Januar 1843 in Niles, Ohio; † 14. September 1901 in Buffalo, New York) ernannte ihn 1900 zum US Botschafter in Italien. Nach dem Tod von McKinley trat Theodore Roosevelt, Jr. (* 27. August 1858 in New York City; † 6. Januar 1919 in Oyster Bay, New York) dessen Amt als US Präsident an und beließ Meyer bis 1905 in Italien. Von dort aus wechselte ern ach Russland und vertrat dort bis 1907 die Vereinigten Staaten von Amerika. Durch sein patriarschalisches Auftreten und durch seine deutschen Wurzeln konnte sich George von Lengerke Meyer besser mit dem Adel in Europa verständigen. Theodre Roosevelt benutzte ihn sehr oft, um dem deutschen Kaiser Wilhelm II. (* 27. Januar 1859 im Kronprinzenpalais in Berlin, Königreich Preußen; † 4. Juni 1941 in Huis Doorn, Niederlande) Nachrichten vor dem offiziellen US Botschafter Charlemagne Tower, Jr. (* 17. April 1848 in Philadelphia, Pennsylvania; † 24. Februar 1923 in Philadelphia, Pennsylvania) zu übermitteln. Als Botschafter in Russland legte George von Lengerke Meyer von dem US Präsidenten Roosevelt direkte Vorschläge zum russisch-japanischen Krieg dem russischen Zaren vor. 1907 berief Roosevelt Meyer in Russland ab und übertrug ihm von 1907 bis 1909 das Amt des Generalpostmeisters in Washington DC. Hier führte Meyer den ersten Briefmarkenautomaten des Landes und die dazugehörigen ersten Spulenbriefmarken ein. Nach seinem Amtsantritt im März 1909 ernannte US Präsident William Howard Taft (* 15. September 1857 in Cincinnati, Ohio; † 8. März 1930 in Washington DC) George von Lengerke Meyer zum Marineminister in seinem Kabinett. Dies übernahm er am 6. März 1909 von Truman Handy Newberry (* 5. November 1864 in Detroit, Michigan; † 3. Oktober 1945 in Grosse Pointe, Michigan) und übergab es am 4. März 1913 an Josephus Daniels (* 18. Mai 1862 in Wilmington, North Carolina; † 15. Januar 1948 in Raleigh, North Carolina). In diesen vier Jahren seiner Amtszeit wurden in der US Navy erste Experimente mit der Luftfahrt durchgeführt, obwohl sich Meyer zunächst gegen das Projekt aussprach. Im Oktober 1910 erfolgten die ersten Versuche. Eugene Burton Ely (* 21. Oktober 1886 in Williamsburg, Iowa; † 19. Oktober 1911) und Captain Washington Irving Chambers (* 4. April 1856 in Kingston, New York; † 23. September 1934) trafen in der Norfolk Navy Yard ein, um die militärischen Anwendungen für die Luftfahrt innerhalb der US Navy zu erbroben. Am 14. November startete Eugene Burton Ely in einem Curtiss Pusher von einer temporären Plattform, die über den Bug des Pfadfinderkreuzers USS BIRMINGHAM ( CS-2 ) hinausragte. Nach dem Verlassen der 25 Meter langen Plattform, stürzte das Flugzeug in die Tiefe. Die Räder tauchten in das Wasser ein und dann hatte Ely das Flugzeug unter Kontrolle. Durch die beschlagene Pilotenbrille konnte er allerdings nichts sehen und landete sofort am Strand anstatt wie ausgemacht eine Runde über dem Hafen zu kreisen und dann auf der Norfolk Navy Yard zu landen. Trotzdem war damit die Machbarkeit einer Träger- basierten Luftfahrt vollzogen. Zwei Monate später, am 18. Januar 1911, landete Eugene Burton Ely mit seinem Curtiss Pusher Flugzeug in der Bucht von San Francisco, Kalifornien auf einer Plattform auf dem Panzerkreuzer USS PENNSYLVANIA ( ACR-4 ). George von Lengerke Meyer war vom 24. Oktober bis zum 2. November 1911 im Hafen von New York bei der von Präsident Taft anberaumten Flottenschau an Bord der Yacht MAYFLOWER anwesend. Mit dabei war auch Captain Archibald Williangham DeGraffenreid Clarendon Butt (* 26. September 1865 in Augusta, Georgia; † 15. April 1912 an Bord des Luxusliners RMS TITANIC). Der Kammerdiener von George von Lengerke Meyer, James Eli Kendall, weckte in der Nacht vom 14. zum 15. April 1912 seinen Herrn und überbrachte diesem die Nachricht vom sinken der RMS TITANIC. Dafür wurde der Kammerdiener fristlos gekündigt, später jedoch für dieses Vergehen entschuldigt und dann wieder eingestellt. Ende 1911 übertrug man Meyer die Aufsicht über die Harvard University. Mit der Übergabe des Amtes als Marineminister zog er sich aus dem politischen Leben in Washington DC zurück und ging nach Boston. 1916 schloss sich Meyer den Bemühungen an damit Theodore Roosevelt, Jr. als US Präsident wiedergewählt werde. Er war einer der wichtigsten Kritiker der US Navy Politik des neuen US Präsidenten Thomas Woodrow Wilson (* 28. Dezember 1856 in Staunton, Virginia; † 3. Februar 1924 in Washington DC) vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Meyer drängte zur Bereitschaft in den Kreig einzutreten und kritisierte die amerikanische US Navy Administration. Immer noch war er aktiv mit der Natinal Security League und der Navy League verbunden. Zu den Firmen, für die er als Lobbyist fungierte, gehörten die Amoskeag Manufacturing Company, die Old Colony Trust Company, die Puget Sound Light & Power Company, die Walter Baker Company und die Ames Plough Company. Im Dezember 1916 kauften George von Lengerke Meyer, Theodore Roosevelt, Jr. und andere Philantrophen. Darunter befand sich der in Schottland geborene Industrielle John C. Moffat, William Astor Chanler (* 11. Juni 1867 in Newport, Rhode Island; † 4. März 1934 in Menton, Alpes-Maritimes, Frankreich), Joseph Hodges Choate (* 24. Januar 1832 in Salem, Massachusetts; † 14. Mai 1917 in New York City), Clarence Hungerford Mackay (* 17. April 1874 in San Francisco, Kalifornien; † 12. November 1938 in New York City), John Grier Hibben (* 19. April 1861 in Peoria, Illinois; † 16. Mai 1933 im Union County, New Jersey) und Nicholas Murray Butler (* 2. April 1962 in Elizabeth, New Jersey; † 7. Dezember 1947 in New York City).
George von Lengerke Meyer starb am 9. März 1918 in Boston, Massachusetts.


USS MEYER ( DD-279 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS MEYER ( DD-279 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Marineminister George von Lengerke Meyer benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das achtundachtzigste Schiff aus der CLEMSON Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum Victory Yard, Massachusetts wurde am 6. Februar 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss C. R. P. Rodgers, Tochter von
Marineminister George von Lengerke Meyer, taufte am 18. Juli 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Wilfred Everett Clarke stellte, das unter seinem Kommando stehende Schiff am 17. Dezember 1919 in den Dienst der US Navy.
Gleich nach der Indienststellung erfolgte die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in den Gewässern vor Boston. Den Zerstörer verlegte man in den Pazifik, wo er sich innerhalb der Pazifikflotte integrieren sollte. Daz stach das Kriegsschiff am 9. Februar 1920 in See und fuhr südwärts. In Newport, Rhode Island wurden die Munitionsbunker gefüllt und Torpedos geladen. Danach ging die Kreuzfahrt bis zur Guantanamo Bay, Kuba weiter. Hier beteiligte sich die USS MEYER an mehreren Übungen. Danach erfolgte die Durchquerung des Panamakanals. Der Zerstörer erreichte am 1. April die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier integrierte man den Zerstörer in das Zerstörergeschwader 2, das später in das Zerstörergeschwader 4 (DesRon 4 ) innerhalb der Pazifikflotte abgeändert wurde. In dieser DesRon 2 befanden sich ebenfalls die Schwesterschiffe USS DOYEN, USS
SINCLAIR ( DD-275 ), USS McCAWLEY ( DD-276 ), USS HENSHAW ( DD-278 ) und USS MOODY ( DD-277 ). Bis Ende Juni operierten die Zerstörer entlang der kalifornischen Küste. Am 1. Juli stachen die USS MEYER, USS HENSHAW, USS MOODY und USS SINCLAIR wieder in See und fuhren in die Gewässer vor der Küste von dem Bundesstaat Washington. Am 9. Juli schiffte sich auf der USS SINCLAIR der US Navy Marineminister Josephus Daniels (* 18. Mai 1862 in Wilmington, North Carolina; 15. Januar 1948 in Raleigh, North Carolina), der Innenminister John Barton Payne (* 26. Januar 1855 in Pruntytown, West Virginia; † 24. Januar 1935 in Washington DC) und der Kommandeur der Pazifikflotte Admiral Hugh Rodman (* 6. Januar 1859 in Frankford, Kentucky; † 7. Juni 1940 im Naval Hospital, Washington DC) sowie deren Stäbe in Seattle, Washington ein. Die sechs Zerstörer fuhren mit ihren Passagieren entlang der Küste von Alaska und Britisch Columbia. Während dieser Kreuzfahrt wurden in Alaska neun Häfen angelaufen. Das waren unter anderem Sitka, Duncan Day und Juneau. Hauptgrund dieser Besichtigungstour waren die Kohle- und Ölfelder und die eventuellen Möglichkeiten wo Flottentanker stationiert werden konnten, um die Versorgung der amerikanischen Kriegsschiffe mit ausreichendem Brennstoff zu gewährleisten. Marineminister Josephus Daniels wechselte am 18. Juli an Bord des Schlachtschiffes USS IDAHO ( BB-42 ) und Admiral Hugh Rodman wechselte am 12. August im Hafen der Puget Sound Naval Shipyard, Bremerton, Washington an Bord des Schlachtschiffes USS NEW MEXIKO ( BB-40 ). Erst am 31. August erreichte die USS MEYER, zusammen mit ihren Schwesterschiffen, wieder die Marinebasis von San Diego. In den folgenden zwei Monaten operierte der Zerstörer entlang der kalifornischen Küste. Es wurden mehrere Trainingseinheiten und Kampfübungen abgehalten. Am 10. Oktober vertäute man das Kriegsschiff wieder zusammen mit anderen Schwesterschiffen. Auf der USS MEYER befand sich nur noch die halbe Mannschaftsstärke. Die Zerstörer der DesRon 2 operierten nur noch in den Gewässern vor San Diego. Sie beteiligten sich hier an Übungen und Trainingseinheiten für US Navy Reservisten. Alle sechs Zerstörer der DesRon 2 fuhren für eine erste Überholungsphase in die Puget Sound Navy Yard in Bremerton, Washington, Dort wurden vom 8. bis zum 22. September 1921 die notwendigen Wartungsarbeiten durchgeführt. Im Trockendock Nummer 2 lagen die Zerstörer USS DOYEN, USS HENSHAW, USS McCAWLEY, USS MEYER und USS MOODY. Zwischen diesen Kriegsschiffen lag auch der Hochseeflottenschlepper USS MAHOPAC ( AT-29 ) während seiner Wartungsarbeiten. Nachdem das Trockendock wieder geflutet wurde stachen die sechs Zerstörer wieder in See und fuhren nach San Diego zurück. Wieder begannen lokale Operationen und Übungen in den Gewässern vor San Diego zur Ausbildung von Reservisten. Auch im September 1922 lag die USS MEYER im Trockendock Nummer 2 in der Puget Sound Naval Shipyard. Neben dem Zerstörer wurden die Schwesterschiffe modifiziert und erhielten neue 4“ / Kaliber 50 Kanonen, die weiter weg vom Bug und näher an das Deckshaus befestigt wurden. Außerdem erhielten die Kriegsschiffe am Heck 3“ / Kaliber 23 Flugabwehrkanonen. In den folgenden Jahren operierte die USS MEYER entlang der Westküste von Alaska bis nach Panama und beteiligte sich an Übungen und Manövern. Gelegentlich fuhr der Zerstörer auch in die Hawaiianischen Gewässer. Das Kriegsschiff und seine Mannschaft mussten in dieser Zeit die vielfältigsten Aufgaben bewältigen. Im August 1927 diente die USS MEYER als Navigationspunkt, zusammen mit anderen Kriegsschiffen, zur Unterstützung der am Dole Air Race teilnehmenden 14 Piloten, die die 3.870 Kilometer lange Strecke zwischen Oakland, Kalifornien und Honolulu, Territorium Hawaii in einem Nonstop-Flug zurücklegen mussten. Anfang 1929 begann man an dem Zerstörer mit einer weiteren Überholung, die für eine Inaktivierung vorgesehen war. Am 15. Mai 1929 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst. Zur Vorbereitung für die Verschrottung schleppte man den ehemaligen Zerstörer ab dem 17. Juni 1930 nach Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien. Man strich am 25. November 1930 den Namen USS MEYER ( DD-279 ) von der US Navy – Liste. Man verkaufte am 25. Februar 1932 den Schiffskörper zum Verschrotten.      


USS MEYER ( DD-279 )
Commanding Officer
 

CDR Wilfred Everett Clarke    17. Dezember 1919 – 25. März 1922
CDR Walter Frederick Lafrenz    25. März 1922 – 9. Juli 1925
CDR James Sterett Woods    9. Juli 1925 – 3. Juni 1926
LCDR Ernest Joseph Blankenship    3. Juni 1926 – Mai 1928
LCDR Francis Sanderson Craven    Mai 1928 – 15. Mai 1929

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