USS BILLINGSLEY ( DD-293 )

USS BILLINGSLEY ( DD-293 )

Biografie

William DeVotie Billingsley, Jr.
* 24. April 1887 in Winona, Mississippi
† 20. Juni 1913 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Annapolis, Maryland
war ein Offizier in der US Navy

William DeVotie Billingsley war der Sohn von William DeVotie Billingsley, Sr. (* 6. Dezember 1858; † 8. Januar 1953) und Frances Cornelia „Connie“ Aldridge Billingsley (* 18. Oktober 1865; † 11. November 1944). Er hatte noch neun Geschwister, wovon das letzte keinen Namen erhielt, da es tot zur Welt kam. William DeVotie Billingsley absolvierte 1909 die United States Naval Academy in Annapolis, Maryland. Gleich danach meldete er sich freiwillig für das neu initiierte Flugprogramm und war damit einer der ersten US Navy Piloten. Am 2. Dezember 1912 meldete er sich im Ausbildungslager in Annapolis zum Unterricht und um mit dem neuen US Navy Flugzeug Wright B-2 zu trainieren. Er war der neunte amerikanische Pilot in der Marine. Am 6. Januar 1913 reiste die Aviation Group, zu der auch William DeVotie Billingsley gehörte, zur Guantanamo Bay, Kuba, um auf den großen Kriegsschiffen, die Flugzeuge mit sich führten, die Erkundungsmissionen zu trainieren. Dabei wurde nach U-Booten gesucht, Bomben abgeworfen, Luftaufnahmen gemacht. Gleichzeitig sollten die Schiffsbesatzungen an die Arbeit mit Flugzeugen gewöhnt werden. Die Guantanamo Bay war die erste Luftwaffenbasis für US Navy Operationen, an der Kriegsschiffe wie auch Flugzeuge teilnahmen. Frühere Experimente zur Modifizierung von Flugzeugen zu „Hydroaeroplanes“ wurden bereits ab Anfang 1911 durchgeführt. Dieses Projekt wurde nun auf den Doppeldecker B-2 ausgeweitet. Noch im Frühjahr 1913 kehrte die Aviation Group nach Annapolis zurück. Am 20. Juni 1913 flog er einen Wright B-2-Doppeldecker, an dessen Seitenstützen Pontons für Wasserlandungen angebracht worden waren. Lieutenant John Henry Towers (* 30. Januar 1885 in Rome, Floyd County, Georgia; † 30. April 1955 in Queens, New York City) war an diesem Tag der Passagier von Ensign Billingsley. Beide saßen nebeneinander an der Vorderkante der Flügel. Zu diesem Zeitpunkt dachte auch noch niemand an Sicherheitsgurte. An diesem 20. Juni hob um 10:00 Uhr das umgebaute Wasserflugzeug in Annapolis, zusammen mit zwei weiteren Flugzeugen, von der Luftfahrtbasis ab. Alle drei sollten zu dem achtzehn Meilen entfernten Clairborne, im Osten der Bay, fliegen. Laut Lieutenant Towers und den anderen beiden Piloten geriet die Maschine von Ensign Billingsley in ein Luftloch und taumelte abrupt die knappen 490 Meter in Richtung Wasser. Dabei machte das Flugzeug ständig wechselnde Bewegungsänderungen, so dass Ensign Billingsley von seinem Sitz geschleudert wurde. Sein Körper zerriss die Takelage zwischen dem Unter- und Oberflügel. Damit war das Flugzeug zum Absturz verurteilt. Auch Lieutenant Towers wurde aus seinem Sitz katapultiert, doch dieser konnte sich mit einem Arm noch an einer Strebe festklammern. Ensign William DeVotie Billingsley stürzte ungebremst in die Chesapeake Bay. Er war der erste Pilot in der US Navy der während seines Dienstes tödlich verunglückte.


USS BILLINGSLEY ( DD-293 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS BILLINGSLEY ( DD-293 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Ensign William DeVotie Billingsley benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhunderterste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum, Massachusetts wurde am 8. September 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Laline Billingsley (* 14. November 1899 in Lodi, Montgomery County, Mississippi; † 6. Mai 1956 in Oxford, Lafayette County, Mississippi), jüngste Schwester von Ensign William DeVotie Billingsley, taufte am 10. Dezember 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Henry David Cooke, Jr. (* 21. September 1879 in Washington DC; † 7. Juli 1958 in East Hill, New York) stellte am 1. März 1920 das unter seinem Kommando stehende Kriegsschiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt integrierte man die USS BILLINGSLEY in die Destroyer Force innerhalb der Atlantikflotte. Der Zerstörer nahm bis zum Sommer 1920 entlang der US Ostküste und in der Karibik an mehrere Operationen teil. Anschließend führte das Kriegsschiff innerhalb der Naval Reserve Trainingskreuzfahrten für Reservisten durch. Bis Juni 1922 behielt die USS BILLINGSLEY diesen Status. Erst dann füllte man die Mannschaft wieder auf volle Stärke auf. Den Zerstörer gliederte man dann in die Zerstörer Division 26 ( DesDiv 26 ). Dazu zählten auch die Schwesterschiffe USS FLUSSER ( DD-289 ), USS CONVERSE ( DD-291 ), USS REID ( DD-292 ), USS WORDEN ( DD-288 ) und USS DALE ( DD-290 ). Der Heimathafen dieser Zerstörer Division war Philadelphia, Pennsylvania. Die Kriegsschiffe operierten in den folgenden beiden Jahren entlang der US Ostküste. Dann gehörte diese Division zur United States Naval Forces Europe. Die darin befindlichen Kriegsschiffe machten Höflichkeitsbesuche in den Häfen von Deutschland, Lettland, Dänemark, Norwegen, Schottland, England, Frankreich, Spanien und Portugal. Nachdem ein deutscher Hafen, der an der Nordsee lag, für wenige Stunden angelaufen worden war, ging die Fahrt nach Osten weiter. Anschließend durchquerten die Kriegsschiffe auch den Nord-Ostsee-Kanal, der von Brunsbüttel nach Kiel führt, und fuhren nach Riga, Lettland, wo sie im Juli anlegten. Die weitere Fahrt führte die Schiffe durchs Skagerrak und durch den Ärmelkanal. Im August beteiligten sie sich als Sicherung für die Flugzeuge der US Army bei der Nordatlantiküberquerung, bei ihre, „Around-the-World-Flight“. Danach ging die Fahrt der Zerstörer bis kurz vor das Mittelmeer weiter. Am 21. September legte die USS BILLINGSLEY im Hafen von Gibraltar an. Bis Juni 1925 kreuzte der Zerstörer zusammen mit seinen Schwesterschiffen im Mittelmeer und beteiligte sich dort an Manövern, Geheimdienstarbeiten, internationalen Höflichkeitsbesuche und half im Nahen Osten den unzähligen Flüchtlingen. Dazwischen lag das Kriegsschiff unter anderem im Hafen von Venedig, Italien. Am 2. Juli stach die USS BILLINGSLEY wieder in See und ließ auf ihrem Weg an die US Ostküste Gibraltar hinter sich. Der Zerstörer lief am 16. Juli im Hafen von New York City ein. Mit der Rückkehr an die US Ostküste übernahm die USS BILLINGSLEY wieder ihre ursprünglichen Aufgaben als Patrouillen- und Ausbildungsschiff. So beteiligte sich der Zerstörer in den folgenden Jahren an der Weiterentwicklung von Zerstörer Taktiken und der Ausbildung von Reservisten. In der Chesapeake Bay wurden die Mannschaften an den Geschützen ausgebildet. Diese mussten bei voller Fahrt ihre vorgegebenen Ziele treffen. 1926 kehrte die USS BILLINGSLEY wieder ins Mittelmeer zurück und operierte dort im westlichen Teil. Nachdem der Zerstörer dann wieder an die US Ostküste zurückgekehrt ist, nahm er Routinemäßig wieder seine Kreuzfahrten für die Ausbildung von Reservisten auf. Im September 1929 lief das Kriegsschiff in die Philadelphia Navy Yard. Hier wurde der Zerstörer zusammen mit anderen Zerstörern seiner Klasse festgemacht. Am 1. Mai 1930 stellte man das Kriegsschiff außer Dienst und strich am 22. Oktober 1930 den Namen USS BILLINGSLEY ( DD-293 ) von der US Navy – Liste. Am 17. Januar 1931 verkaufte man den Schiffskörper für 5.789 Dollar an die Boston Iron & Metals Company in Baltimore, Maryland zum Verschrotten. 


USS BILLINGSLEY ( DD-293 )
Commanding Officer
 

CDR Henry David Cooke, Jr.    1. März 1920 – 15. November 1921 (später RADM)
LCDR Robert Morris Doyle Jr.    15. November 1921 – 21. Mai 1922
CDR Archibald Grahame Stirling    21. Mai 1922 – 19. Juni 1923
LT William Faulkner Amsden   19. Juni 1923 – 6. Dezember 1925
LCDR Joseph Franklin Crowell Jr.    6. Dezember 1925 – 15. August 1927
LCDR Walter Atlee Edwards   15. August 1927 – 10. September 1929
LCDR Calvin Hayes Cobb    10. September 1929 – 1. Mai 1930 (später VADM)

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