USS HILL ( DE-141 )

USS HILL ( DE-141 )

Biografie

Edwin Joseph Hill
* 4. Oktober 1894 in Philadelphia, Pennsylvania
† 7. Dezember 1941 in der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii
war ein Bootsmannsmaat Chief Petty Officer

Die Eltern von Edwin Joseph Hill stammten von der Insel Saba, Kleine Antillen. Im Jahre 1912 trat Hill freiwillig in die US Navy ein und stieg schnell zum Bootsmann auf. Er ist ein Cousin ersten Grades des späteren Rear Admiral Herman Joseph Kossler ( 8. Dezember 1911 in Portmouth, Virginia – 1. Juli 1988 in Portsmouth, Virginia ), der während des Zweiten Weltkrieges das U-Boot USS CAVALLA ( SS-244 ) kommandierte und für seine erfolgreichen Feindfahrten das Navy Cross und den Silver Star verliehen bekam. Während des Angriffs der Japaner auf die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii, diente Bootsmannsmaat Chief Petty Officer Edwin Joseph Hill an Bord des Schlachtschiffes USS NEVADA ( BB-36 ). Die USS NEVADA war das einzige Schlachtschiff an diesem Morgen, das den Hafen von Pearl Harbor verlassen konnte. Nach den ersten schweren japanischen Bombenangriffen auf die Schiffe im Hafen, konnte Hill das Schlachtschiff zum Auslaufen klar machen und gab langsame Fahrt vorwärts. Das Tau am Bug des Schlachtschiffes riss sich dabei vom Poller los, drehte sich vom Kai weg in Richtung nach Ford Island und könnte so gleich mit voller Fahrt auslaufen. Einzig und allein hielt nur noch das Tau am Heck das Schiff fest. Das Heck tauchte durch die Schraubenbewegungen immer tiefer in das Wasser ein, doch das Tau riss sich nicht vom Poller los. Hill rannte auf dem Schlachtschiff zum Heck und schrie seinen jüngeren Kameraden ständig zu sich hinter den Schutzschilden der Geschütztürme in Deckung zu gehen um nicht sinnlos wegen der Unerfahrenheit bei solch einem großen Angriff ums Leben zu kommen. Am Heck angekommen, sprang Hill nun auf die Dockanlegestelle, zerschnitt das Tau, rannte den Kai entlang und sprang dann ins Wasser um dem Schiff nachzuschwimmen. Er hatte fast die Position erreicht, wo der Anker des Schiffes sich befand und mehrere Kameraden ihm ein Tau ins Wasser geworfen hatten um ihn hochzuziehen, da überflog ein japanischer Bomber die USS NEVADA, schoss aus seinen Bordwaffen und warf eine Bombe ab. Durch die Explosion wurde Edwin Joseph Hill und 46 weitere Besatzungsmitglieder am Bug des Schlachtschiffes getötet.
Für seinen Heldenmut während des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor, verlieh man Bootsmannsmaat Chief Petty Officer Edwin Joseph Hill posthum die Medal of Honor. Er ist auf dem National Memorial Cemetery des Pazifik in Honolulu, Hawaii begraben worden.


USS HILL ( DE-141 )

Schiffsbiografie

Die USS HILL ( DE-141 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Bootsmannsmaat Chief Petty Officer Edwin Joseph Hill benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das dreizehnte Schiff aus der EDSALL – Klasse.
Auf der Consolidated Steel Corporation, Limited, Orange, Texas wurde am 21. Dezember 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Edwin Joseph Hill, Witwe von Chief Petty Officer Edwin Joseph Hill, taufte am 28. Februar 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Gordon Ripley Keating ( 1904 – 1966 ) stellte am 16. August 1943 das unterseinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt der USS HILL, führte den Geleitzerstörer bis zu der amerikanischen Marinebasis auf den Bermudas. Anschließend begann die Mannschaft des Kriegsschiffes mit Tests und Übungen entlang der Küste von New England, bei denen der neue Torpedosprengstoff eingesetzt wurde. Danach begann ein Training für Eskortierfahrten und der Geleitzerstörer wechselte dazu nach Norfolk, Virginia. Am 5. Dezember legte die USS HILL von dort ab und begann ihre erste Sicherungsfahrt mit einem Schiffskonvoi. Dieser Konvoi war zur Versorgung der amerikanischen Streitkräfte auf afrikanischem Boden gedacht. Der Weg des Schiffskonvois führte über Ponte del Gada, Azoren nach Casablanca, Marokko. Schon am 18. Januar 1944 kehrte der Geleitzerstörer an die US Ostküste zurück und legte im Hafen von New York an. Nach einigen kleineren Reparaturarbeiten wechselte die USS HILL wieder nach Norfolk und bereitete sich auf die nächste Eskortierfahrt vor. Insgesamt drei Sicherungsfahrten mit Schiffskonvois führte der Geleitzerstörer in den folgenden Monaten zwischen der US Ostküste, der nordafrikanischen Küste, der italienischen Halbinsel durch. Außerdem beteiligt sich die USS HILL bei Angriffen auf feindliche Ziele an der Küste Südfrankreichs. Nach der Rückkehr aus dem Mittelmeer an die US Ostküste, wechselte der Geleitzerstörer in die Casco Bay, Maine und beteiligte sich an mehreren Übungen zusammen mit dem Geleitflugzeugträger USS MISSION BAY ( CVE-59 ). Danach kehrte die USS HILL nach Norfolk zurück, wo man das Kriegsschiff in die Task Group 22.1 integrierte. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS MISSION BAY und die Geleitzerstörer USS HILL, USS J. R. Y. BLAKELY ( DE-140 ), USS DOUGLAS L HOWARD ( DE-138 ), USS FESSENDEN ( DE-142 ) und USS FARQUHAR ( DE-139 ). Diese Support Group operierte anfangs vom 26. bis zum 30. September im Mittel- und Südatlantik. Auf ihrer Patrouillenfahrt entdeckte man am 30. September südwestlich der Kapverdischen Inseln den deutschen Torpedotransporter U-1062, Kommandant Oberleutnant zur See Karl Albrecht ( 21. April 1907 in Essen – 30. September 1944 ). Am späten Nachmittag dieses Tages begannen die amerikanischen Kriegsschiffe man mit einem Angriff. Die explodierenden Wasserbomben und Hedgehog des Geleitzerstörers USS FESSENDEN zerstörten das getauchte U-1062. Alle 55 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Danach führten die Schiffe der TG ihre Patrouillenfahrt fort und besuchten die Häfen von Bahia, Brasilien; Dakar, Senegal; Französisch Westafrika und Kapstadt, Union of South Africa. Am 26. November legte die USS HILL danach wieder in New York an. Im Long Island Sound und in der Guantanamo Bay, Kuba beteiligte sich der Geleitzerstörer nun an mehreren Trainingseinheiten, die bis zum 19. Januar 1945 dauerten. An diesem Tag lieg das Kriegsschiff im Hafen von Miami, Florida ein und diente hier für fast einen Monat als Schulschiff im Training Naval Center. Am 12. Februar verließ die USS HILL wieder Miami und fuhr in die Guantanamo Bay. Hier gliederte sich der Geleitzerstörer in die Task Group 22.2 ein und beteiligte sich an den angesetzten Übungen. In der TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS MISSION BAY und die Geleitzerstörer USS HILL, USS FARQUHAR, USS DOUGLAS L HOWARD, USS J. R. Y. BLAKELY, USS FESSENDEN, USS PRIDE, USS MENGES und USS MOSLEY. Diese Task Group war zusammen mit den Schiffen der TG 22.5 in der Operation „Teardrop“ auf deutsche U-Boote angesetzt die in Starterbehältern V-2-Raketen mitschleppten. Mit diesen Waffen sollten alliierte Konvois beschossen werden. Die beiden amerikanischen Support Groups operierten von den Azoren aus und patrouillierten nördlich davon. Trotz schlechtem Wetters werden am 15. und 16. April durch Kriegsschiffe der TG 22.5 die deutschen U-Boote U-1235, Kommandant Kapitänleutnant Franz Barsch ( 30. November 1911 in Berlin – 15. April 1945 ), und U-880, Kommandant Gerhard Schötzau ( 16. April 1917 in Fylitz, Kreis Neidenburg – 16. April 1945 ), per Sonar geortet und versenkt. Am 22. April löste man beide Support Groups ab und die Kriegsschiffe kehrten an die amerikanische Ostküste zurück. Dort wurden die Bunker gefüllt. Am 6. Mai stand das Auslaufen der Task Group 22.2 in New York wieder an. Noch in den amerikanischen Gewässer greifen die deutschen U-Boote U-889, Kommandant Kapitänleutnant Friedrich Braeucker ( 13. Juli 1919 in München – 5. November 2010 ), und U-881, Kommandant Kapitänleutnant Karl-Heiz Frischke ( 25. November 1912 in Berlin-Charlottenburg – 6. Mai 1945 ), die amerikanischen Kriegsschiffe der TG 22.2 an. Die USS FARQUHAR erhält am frühen Morgen einen Sonarkontakt und wirft dreizehn Wasserbomben nach einem vorgegebenen Muster ab. Nach dem Krieg stellte man fest, dass die USS FARQUHAR das letzte amerikanische Kriegsschiff war das im Atlantik ein deutsches U-Boot versenkt hatte. Es war U-881. Für die USS HILL folgten nun Reparaturarbeiten im Hafen von New York. Anschließend beteiligte sich an mehreren Trainingsübungen. Am 2. Juli fuhr der Geleitzerstörer dann in die Guantanamo Bay und wurde dort auf den neuen Einsatz vorbereitet. Von der amerikanischen Marinebasis vor der kubanischen Insel, legte die USS HILL am 18. Juli ab und fuhr zum Panamakanal. Diesen durchquerte das Kriegsschiff zwei Tage später. Mit dem Zwischenstopp in San Diego, Kalifornien, erreichte der Geleitzerstörer am 15. August die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Hier erfuhr die Mannschaft des Kriegsschiffes von der bedingungslosen Kapitulation Japans. Schon zehn Tage später legte die USS HILL in Pearl Harbor wieder ab und fuhr an die US Westküste zurück. Hier lief das Kriegsschiff in den Hafen von San Pedro, Kalifornien ein. Kurz danach stach der Geleitzerstörer wieder in See, durchquerte den Panamakanal, legte im Hafen von Charleston, South Carolina und New York an und legte dann am 27. Oktober im Hafen von Green Cove Springs, Florida an. Man stellte am 7. Juni 1946 den Geleitzerstörer außer Dienst und versetzte ihn in die Atlantikreserveflotte. Den Namen USS HILL ( DE-141 ) strich man am 1. Oktober 1972. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen, verkaufte man am 13. Dezember 1972 den Schiffskörper an die Southern Scrap Materials Company in New Orleans, Louisiana zum verschrotten. Die US Navy gab daraufhin am 18. Januar 1974 den Schiffskörper frei.


USS HILL ( DE-141 )
Commanding Officer

LCDR Gordon Ripley Keating  USNR      16. August 1943 – 19. März 1944
LCDR Paul Albert Bane  USNR      19. März 1944 – 31. Dezember 1944
LT Albert George Borden, Jr.  USNR       1. Januar 1945 – 20. September 1945
LCDR Louie Wilson Barnard  USNR       1. Oktober 1945 – 1. Januar 1946
LT Donald Thomas Steward  USNR       1. Januar 1946 – 2. April 1946
LT (jg) Wallace R. Holter  USNR       2. April 1946- 15. Mai 1946
LT (jg) James William Ingram  USNR      15. Mai 1946 – 7. Juni 1946

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