USS FLUSSER ( DD-289 )

USS FLUSSER ( DD-289 )

Biografie

Charles Williamson Flusser
* 27. September 1832 in Annapolis, Anne Arundel County, Maryland
† 19. April 1864 auf der USS MIAMI bei einer Granatenexplosion bei Plymouth, Washington County, North Carolina
war ein Offizier in der United States Navy während des amerikanischen Bürgerkriegs

Charles Williamson Flusser war der Sohn von Charles Thomas Flusser ( 1798 in Prag, Böhmen – 1858 in Louisville, Jefferson County, Kentucky ) und Juliana Waters Flusser ( 1805 – 1875 ). Der Vater von Charles Thomas war Wilhelm Flusser in Prag der Handelsfürst schlechthin und seine Mutter Pauline Mayfield war die Tochter der Geldverleiher des Königs. Beide heirateten1797 in Calais. Charles Thomas wanderte 1816 über Genua nach Amerika aus und landete in Baltimore.1821 wechselte er nach Annapolis und heiratete 1827 Juliana Waters. Charles Williamson Flusser war das achte von neun Kinder. Dabei waren zwei Zwillingsgeburten. 1847 trat er in die United States Naval Academy ein und schloss diese 1853 erfolgreich ab. Man beförderte Flusser am 15. September 1855 zum Master und am folgenden Tag zum Lieutenant. Er diente in diesen Tagen im südamerikanischen Geschwader. Anfang 1861 berief man Lieutenant Flusser in die United States Naval Academy in Annapolis. Hier sollte er den Umzug nach Fort Adams in Newport, Rhode Island überwachen. Ende 1861 diente er im Blockadedienst vor der Küste von Georgia, bevor er während des amerikanischen Bürgerkrieges das Kommando über das Kanonenboot USS COMMODORE PERRY ( 1858 ) übertragen bekam. Dieses Kanonenboot nahm an der Burnside Expedition gegen Häfen des konföderierten Staates North Carolina teil. Mit der USS COMMODORE PERRY war Flusser hauptsächlich am 10. Februar 1862 am Erfolg in der Schlacht um Elizabeth City, North Carolina beteiligt. Flusser wurde im Juli 1862 zum Lieutenant Commander befördert und übernahm das Kommando über alle Kanonenboote der Union im Albemarle Sound. Im Oktober 1862 erfolgte die Expedition gegen Franklin, Virginia, wobei sein Schiff nur knapp der Eroberung durch konföderierte Truppen entkam. LCDR Flusser befand sich in den ersten Monaten des Jahres 1864 an Bord des Seitenraddampfers USS MIAMI ( 1861 ) und patrouillierte an der Küste von North Carolina. Lieutenant Commander Flusser kämpfte an der Seite seiner Schiffsbesatzung auf der USS MIAMI als es zu einem Kampf am 19. April 1864 gegen das konföderierte Panzerschiff CSS ALBEMARLE kam. Während dieses Kampfes feuerte er selbst eine Granate mit 10 Sekunden Zeitzünder auf das konföderierte Panzerschiff ab. Doch diese Granate prallte an der Panzerung des Panzerschiffes ab und landete wieder auf dem Deck der USS MIAMI, vor den Füßen von Flusser, wo sie explodierte und ihn tötete.

Vier Schiffe wurden bei der US Navy zu Ehren von Charles Williamson Flusser benannt.
Das erste Schiff war der Schoner USS FLUSSER ( 1864 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS FLUSSER ( DD-20 ) aus der SMITH – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS FLUSSER ( DD-289 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das vierte Schiff war der Zerstörer USS FLUSSER ( DD-368 ) aus der MAHAN – Klasse.


USS FLUSSER ( DD-289 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS FLUSSER ( DD-289 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Lieutenant Commander Charles Williamson Flusser benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das siebenundneunzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum, Massachusetts wurde am 21. Juli 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Anna Maude Steers Williams ( 3. Oktober 1872 in Staten Island, New York – 10. Juli 1947 in Washington DC ), Ehefrau vom späteren Rear Admiral Henry Williams ( 12. August 1877 – 6. Juli 1973 ), taufte am 7. November 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Richard Somers Galloway ( 1884 – 1936 ) stellte am 25. Februar 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in der Boston Navy Yard in Charlestown, Massachusetts in den Dienst der US Navy.
Noch im März lag die USS FLUSSER in der Bostoner Werft. Es erfolgte die Endausrüstung. In den letzten Tagen im April stach der Zerstörer von dort aus in See und fuhr mit mehreren Zwischenstopps nach Key West, Florida. Das war für den Zerstörer der neue Heimathafen. Von hier aus unternahm das Kriegsschiff seine Ausbildungs- und Patrouillenkreuzfahrten vom 9. Mai bis zum 17. Juni im Golf von Mexiko. Anschließend wurde ein umfassender Trainingsplan entlang der US Ostküste und in der Karibik durchgeführt. Das Kriegsschiff gehörte zu diesem Zeitpunkt zu der Zerstörer Division 26 ( DesDiv 26 ). Ab dem 18. Juni 1924 war die USS FLUSSER in die US Naval Forces Europa eingegliedert. Dazu gehörten unter anderem auch die Schwesterschiffe USS REID ( DD-292 ), USS DALE ( DD-290 ), USS CONVERSE ( DD-291 ), USS WORDEN ( DD-288 ) und USS BILLINGSLEY ( DD-293 ), welche in den europäischen Gewässern ein Jahr lang operierten. An diesem 18. Juni stachen die Zerstörer von Newport, Rhode Island aus in See. Die Kriegsschiffe machten aber auch Höflichkeitsbesuche in den Häfen von Belgien, Niederlande, Deutschland, Lettland, Dänemark, Norwegen, Schottland, England, Frankreich, Spanien und Portugal. Nachdem ein deutscher Hafen, der an der Nordsee lag, für wenige Stunden angelaufen worden war, ging die Fahrt nach Osten weiter. Anschließend durchquerten die Kriegsschiffe auch den Nord-Ostsee-Kanal, der von Brunsbüttel nach Kiel führt, und fuhren nach Riga, Lettland, wo sie im Juli anlegten. Die weitere Fahrt führte die Schiffe durchs Skagerrak und durch den Ärmelkanal. Im August beteiligten sie sich als Sicherung für die Flugzeuge der US Army bei der Nordatlantiküberquerung, bei deren, „Around-the-World-Flight“. Danach ging die Fahrt der Zerstörer bis kurz vor das Mittelmeer weiter. Am 21. September legten die amerikanischen Zerstörer im Hafen von Gibraltar an. Bis Juni 1925 kreuzte der Zerstörer zusammen mit seinen Schwesterschiffen im Mittelmeer und beteiligte sich dort an Manövern, Geheimdienstarbeiten und internationalen Höflichkeitsbesuche. Dazwischen lag das Kriegsschiff unter anderem im Hafen von Venedig, Italien. Am 2. Juli stach die USS FLUSSER wieder in See und ließ auf ihrem Weg an die US Ostküste Gibraltar hinter sich. Der Zerstörer lief am 16. Juli im Hafen von New York City ein. Mit der Rückkehr an die US Ostküste übernahm die USS FLUSSER wieder ihre ursprünglichen Aufgaben als Patrouillen- und Ausbildungsschiff. So beteiligte sich der Zerstörer in den folgenden Jahren an der Weiterentwicklung von Zerstörer Taktiken und der Ausbildung von Reservisten. Bei solch einer Ausbildungsphase befand sich das US Navy Schiff unter anderem in der Karibik. So waren noch im selben Jahr bei einem Übungsschießen vor Culebra Island, Puerto Rico die Zerstörer USS FLUSSER, USS SOMERS ( DD-301 ), USS RENO ( DD-303 ), USS HENSHAW ( DD-278 ) und USS SINCLAR ( DD-275 ) anwesend. Auch 1927 befand sich die USS FLUSSER in der Karibik. So lag der Zerstörer am 10. Februar 1927, zusammen mit dem Schwesterschiff USS CHARLES AUSBURN ( DD-294 ), in der Guantanamo Bay, Kuba. Zwischen dem 24. April und dem 19. Mai 1927 nahm der Zerstörer an der US Intervention von Nicaragua teil. Die Vereinigten Staaten von Amerika mischten sich seit 1912 in die inneren Angelegenheiten in Nicaragua ein. Die Intervention löste 1927 einen Bürgerkrieg zwischen den konservativen und liberalen Fraktionen aus. An dem Zerstörer traten nun mehrere große Probleme auf. So mussten unbedingt die Yarrow Kessel gewechselt werden. Diese Reparaturen, sowie mehrere weitere waren überaus teuer und aufwendig. Gemäß den Bestimmungen des Londoner Vertrags zur Begrenzung der führenden Marinen, wurde daher die USS FLUSSER zu den überzähligen Schiffen gerechnet und musste nach Philadelphia, Pennsylvania. Hier stellte man am 1. Mai 1930 das Kriegsschiff außer Dienst. Den Namen USS FLUSSER ( DD-289 ) strich man am 22. Oktober 1930 von der US Navy – Liste. Im Januar 1931 verkaufte man den Schiffskörper für 5.789 Dollar an die Boston Iron & Metals Company in Baltimore, Maryland zum Verschrotten.   


USS FLUSSER ( DD-289 )
Commanding Officer
 

CDR Richard Somers Galloway    26. Februar 1920 – 8. Juli 1920
LCDR Frank Loper Lowe    8. Juli 1920 – 6. September 1922
CDR Stephen Doherty    6. September 1922 – 12. Juni 1923
LCDR Daniel Aloysius McElduff    12. Juni 1923 – 25. Juni 1926
CDR George Harris Emmerson    25. Juni 1926 – 20. Juni 1929
LCDR Charles Snow Alden   20. Juni 1929 – 1. Mai 1930

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