SS JOHN HARVEY

SS JOHN HARVEY

Biografie

John Harvey
* zwischen 1628 und 1630 in England
† 1679 in Albemarle
war der Gouverneur von Albemarle Sound in Carolina

John Harvey war der Sohn von Thomas Harvey und Mary Harvey. Er kaufte wahrscheinlich die Halbinsel Harveys Neck im heutigen North Carolina. Diese liegt im Albemarle Sound. John Harvey, so glauben viele Historiker, soll der erste Siedler von Albemarle und ein Führer der anti-britischen Fraktion in dieser Region gewesen sein. Dafür wurde er von der Bevölkerung der Kolonie und auch unter seinen politischen Rivalen respektiert. Im Februar 1679 ernannte man ihn zum Vorsitzenden und amtierenden Gouverneur, nachdem bekannt geworden war das sein Vorgänger Seth Sothel ( * ? – 1694 ) von Piraten gefangen genommen worden war. Doch die Regierungsgeschäfte konnte John Harvey nicht lange ausführen. Er verstarb noch im selben Jahr in Albemarle.

John Harvey war mit Dorothy Tooke aus Isle of Wright County, Virginia verheiratet. Sie hatten zusammen drei Kinder. Robert, Richard und Thomas Harvey ( 1668 – 1699 ) war der stellvertretende Gouverneur von North Carolina zwischen 1694 – 1699.


SS JOHN HARVEY

Schiffsbiografie

Die SS JOHN HARVEY war ein Liberty Schiff welches während des Zweiten Weltkrieges gebaut worden war.
Auf der North Carolina Shipbuilding Company in Wilmington, North Carolina wurde am 6. Dezember 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Mit der Rumpfnummer MC Hull 878 stellte man am 9. Januar 1943 das Schiff in den Dienst der Merchant Marine. Auf dem Schiff hatten 504 Soldaten Platz.
US Präsident Franklin Delano Roosevelt ( 30. Januar 1882 – 12. April 1945 ) genehmigte im August 1943 den Transport von Senfgas ins Mittelmeer.
Captain Elwin Lloyd Knowles ( 28. April 1900 – 24. Dezember 1975 ) kommandierte das Transportschiff SS JOHN HARVEY. Man belud das Schiff mit 2.000 M47A1 Senfgasbomben, einer Bombe die für Luftangriffe geeignet war, und in jeder Bombe befanden sich zwischen 27 – 32 kg Senfgas. Am 18. November 1943 legte das Transportschiff in Oran, Algerien ab und fuhr in Richtung Italien. Im Hafen von Augusta, Sizilien wurde am 26. November die Ladung des Schiffes durch einem Offizier der 7. Chemical Ordnance Company inspiziert. Danach legte das Schiff wieder ab, fuhr durch die Straße von Otranto und legte in Bari an. Dort entlud man gerade andere Schiffe und die SS JOHN HARVEY musste warten bis sie an der Reihe zur Entladung kam. Captain Knowles wollte den britischen Hafenkommandanten über seine tödliche Fracht informieren, damit diese unverzüglich an Land gebracht werden konnte, aber das Geheimnis über die Fracht ließ ihn verstummen. In der Nacht zum 3. Dezember griffen 88 deutsche Ju 88 A-4 Bomber der Luftflotte 2, Kommandant General Wolfram Freiherr von Richthofen ( 10. Oktober 1895 – 12. Juli 1945 ), die Hafenanlagen und den Schiffsverkehr von Bari an. Durch Bombentreffer der Munitionsschiffe SS JOHN L MOTLEY und SS JOSEPH WHEELER sowie einer anschließenden Explosion auf dem Benzintanker USS AROOSTOCK ( AOG-14 ) werden insgesamt 18 Schiffe ( zusammen 71.566 BRT ) und 38.000 Tonnen Ladung vernichtet. Auch die SS JOHN HARVEY explodierte. Das freigesetzte Senfgas kam mit Wasser in Berührung und der Wind blies die entstandene Wolke aus Senfgasdampf über die Stadt. Noch weitere Schiffe und Hafenanlagen wurden durch die ständigen neuen Explosionen schwer beschädigt. Es gab insgesamt über 400 Tote und 628 militärische Verletzte Opfer. Die meisten davon wurden mit Symptomen einer Senfgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Bis zum Ende des Monats starben nochmals 83 davon. Hunderte italienische Zivilisten kamen ins Krankenhaus die von der Senfgaswolke betroffen waren. Das medizinische Personal bekam von dem amerikanischen US Militärkommando keine Informationen zur Verfügung gestellt um welches Gift es sich handelte. Auch waren fast alle Besatzungsmitglieder der SS JOHN HARVEY getötet worden und standen nicht zur Verfügung um die Ursache dieser rätselhaften Verätzungen zu erklären.
Die zivilen Opfer wurden im Krankenhaus nicht registriert, da die meisten davon zu ihren Verwandten wegen der anhaltenden Kämpfe geflohen waren.
Erst Lieutenant Colonel Stewart Francis Alexander, ein Experte in der chemischen Kriegsführung innerhalb der britischen Armee, konnte nachweisen, dass sich auf der SS JOHN HARVEY Senfgas befunden hatte nachdem er ein Fragment einer US M47A1 Bombe gefunden hatte.

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