USS GEARING ( DD-710 )

USS GEARING ( DD-710 )

 Biografie

 Henry Chalfant Gearing

* 9. Juni 1855 in Pittsburgh, Pennsylvania
† 16. August 1926 in Charlottsville, Virginia
war Commander bei der US Navy

 

Gearing absolvierte die United States Naval Academy 1876. Danach diente er auf verschiedenen Schiffen der US Navy während seiner ersten Dienstjahre. So befand er sich an Bord der Kriegsschaluppen USS LACKAWANNA ( 1862 ) und USS TUSCARORA ( 1861 ) sowie dem hölzernen SchraubendampferUSS ESSEX ( 1874 ). In seiner weiteren Dienstzeiten lehrte er an der Naval Academy und begab sich danach an Bord des Versorgungsschiffes USS GLACIER ( AF-4 ). Im Jahre 1905 beförderte man ihn zum Commander und übergab ihm die Befehlsgewalt über die Marine-Stationen in Cavite und Olonpago auf Luzon, Philippinen. Diesen Posten hatte er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1909 inne. Er starb am 16 August 1926 in Charlottesville, Virginia.

 

 Henry Chalfant Gearing, Jr.

* 22. Januar 1887 in Boston, Massachusetts
† 24. Februar 1944 im Marinehospital von San Diego, Kalifornien
war Captain bei der US Navy

 Henry Chalfant Gearing Jr. studierte ebenfalls an der Naval Academy und schloss diese im Jahre 1907 ab. Er diente auf dem Panzerkreuzer USS CALIFORNIA ( ACR-6 ), dem Schlachtschiff USS ILLINOIS ( BB-7 ) und anderen Schiffen welche er zum Teil selber unter seinem Kommando hatte. So den Zerstörer USS PAUL JONES ( DD-10 ) vom 21. Dezember 1912 – 15. Juni 1913. Als Lieutenant Commander befehligte er vom 23. Juni 1920 bis zum 10. Oktober 1921 den Zerstörer USS SOMERS ( DD-301 ). Dieses Kriegsschiff versetzte man am 3. Oktober 1920 in die Inaktivität und übergab ihm am 4. November das Kommando über die USS WOOLSEY ( DD-77 ). Der Zerstörer sank am 26. Februar 1921. LCDR Henry Chalfant Gearing, Jr. kehrte anschließend auf die USS SOMERS zurück und behielt das Kommando bis zum 10. Oktober 1921. Am 11. Januar 1922 übernahm er den Zerstörer USS MAURY ( DD-100 ) und behielt das Kommando bis zum 9. Juni 1924.  Als Commander bekam er das Kommando über den Zerstörer Tender USS DOBBIN ( AD-3 ) Ende der zwanziger Jahre zugesprochen. 1934 beförderte man Gearing Jr. zum Captain und übergab ihm das Kommando über das Destroyer Squadron 4 und später die Naval Training Station in San Diego, Kalifornien. Am 24. Februar 1944 verstarb er im San Diego Naval Hospital.

Henry Chalfant Gearing, Jr. war mit Leonida Herman Gearing verheiratet, mit der er zusammen Henry Chalfant Gearing, III. und Lucien B. Gearing hatte. Außerdem war er noch mit Olive S. Gearing verheiratet, mit der die Tochter Charlotte Gearing Ellis hatte, welche mit Second Lieutenant Ward Ellis (UMSC) verheiratet war.

 

Henry Chalfant Gearing III

* 16 August 1912 in Vallejo, Kalifornien
† 13. November 1942 auf der USS JUNEAU ( CL-52 ) bei den Salomon Inseln
war Lieutenant bei der US Navy

 

Gearing III. war Absolvent der United States Naval Academy im Jahre 1935. Nachdem er auf mehreren Schiffen als junger Offizier gedient hatte, befahl man ihm sich an Bord des Leichten KreuzersUSS JUNEAU ( CL-52 ) zu begeben. Zu diesem Zeitpunkt war er schon Leutnant. Gearing III nahm an der Indienststellungsfeier des Leichten Kreuzers, am 14. Februar 1942, teil. Der Kommandant des Schiffes war Captain Lyman K. Swenson ( 23. Oktober 1892 – 13. November 1942 ). Bis Mitte des Jahres 1942 war das Schiff mit Eskortierarbeiten im Atlantik beschäftigt. Danach verlegte man den Leichten Kreuzer in den Pazifik wo er für die Schlacht um Guadalcanal mit eingesetzt wurde. Vor dem Mittag des 13. November 1942 lief die USS JUNEAU zusammen mit dem Schweren KreuzerUSS SAN FRANCISCO ( CA-38 ) und dem Leichten Kreuzer USS HELENA ( CL-50 ) in Richtung der Spitze von Espiritu Santo, einer Insel der Neuen Hebriden, wo die Besatzung der USS JUNEAU versuchte den Schaden aus der Schlacht der vorangegangenen Nacht zu reparieren als das japanische U-Boot I-26 zwei Torpedos auf die USS SAN FRANCISCO abschoss. Dieses Schiff lief zu dieser Zeit aber noch 13 Knoten und die Torpedos verfehlten den Schweren Kreuzer und liefen dafür an ihm vorbei und direkt in die USS JUNEAU hinein. Das Schiff zerbrach nach der Explosion in zwei Teile und Innerhalb von 20 Sekunden sank es. Aus Angst vor weiteren Angriffen des U-Bootes flohen die beiden anderen Schiffe sofort. Von den 693 Offizieren und Besatzungsmitgliedern der USS JUNEAU überlebten nur 10 Mann diesen Angriff. Acht Tage nach dem versinken des Schiffes konnten Rettungsflugzeuge diese Männer sichten und retten. Über 100 Mann konnten sich noch nach der Explosion des Schiffes ins Wasser retten, aber Entkräftung, Unterkühlung und Hai-Angriffe dezimierten die Überlebenden. Unter den vielen Toten waren neben Lieutenant Gearing III und Captain Lyman K. Swenson auch die fünf Sullivan Brüder sowie viele andere ungenannte.

 


 

USS GEARING ( DD-710 )

Schiffsbiografie

Der Zerstörer USS GEARING der gleichzeitig der Zerstörerklasse den Namen gab, wurde nach drei Generationen der Familie Gearing benannt. Beginnend mit CDR Henry Chalfant Gearing ( 9. Juni 1855 – 16. August 1926 ), Sr., sein Sohn Captain Henry Chalfant Gearing, Jr. ( 22. Januar 1887 – 24. Februar 1944 ) und sein Enkel Lieutenant Henry Chalfant Gearing III ( 16. August 1912 – 13. November 1942 ).
s40002Auf der Federal Shipbuilding & Dry Dock Company in Kearny, New Jersey wurde am 10. August 1944 der Kiel des Zerstörers gelegt. Die Taufe führte Mrs. Thomas M. Foley, Tochter von Commander Henry Chalfant Gearing, Sr. am 18. Februar 1945 vor dem Stapellauf durch. Die Indienststellung am 3. Mai 1945 erfolgte durch Commander Thomas Henry Copeman.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt die in die Karibik bis nach Guantanamo Bay, Kuba ging, erreichte der Zerstörer am 22. Juli 1945 wieder seinen Heimathafen Norfolk, Virginia. Bis zum 5. Oktober wurden auf dem Schiff Besatzungen von anderen Schwesterschiffen ausgebildet. Dies geschah in der Casco Bay, Maine. Zu den Feierlichkeiten des US Navy Feiertages am 27. Oktober lag der Zerstörer vom 26. bis zum 29. Oktober im Hafen von New London, Connecticut wo 5.000 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit erhielten sich an Bord des mächtigen Zerstörers zu begeben und sich in allen Räumlichkeiten umzuschauen. Von New London aus begab sich die US GEARING nach Pensacola, Florida wo das Schiff am 4. November sich dem Geschwader des Flugzeugträgers USS RANGER ( CV-4 ) anschloss der an der Süd- und Ostküste der USA operierte. Am 21. März 1946 kehrte die USS GEARING nach Norfolk zurück.
s40004Kurz darauf legte der Zerstörer aber wieder ab für eine Goodwill Kreuzfahrt entlang der Atlantikküste von Nord- und Südamerika sowie der Karibik. Dabei wurden Manöver mit anderen befreundeten Marinen Südamerikas durchgeführt. Diese Manöver dauerten vom 19. April bis zum 26. Mai. In dieser Zeit besuchte der Zerstörer die Häfen von Montevideo, Uruguay und Rio de Janeiro, Brasilien. Nach dieser Kreuzfahrt lag die USS GEARING wieder in ihrem Heimathafen und verließ ihn nur um an einigen Friedensoperationen entlang der Ostküste und in der Karibik teilzunehmen. Auf große Fahrt ging der Zerstörer erst am 10. November 1947 für seine erste Mittelmeerkreuzfahrt. Dabei wurden Häfen in Algerien, Malta, Italien und Frankreich besucht. Schon am 11. März 1948 machte man das Schiff in Norfolk wieder fest. Ein Jahr später, vom 4. Januar bis zum 23. Mai 1949 wiederholte die USS GEARING diese Kreuzfahrt in den Mittelmeerraum. Im Herbst 1949 nahm der Zerstörer an der Operation Frostbite teil. Auf dieser arktischen Kreuzfahrt wurde neben dem Test für die Mannschaft und dem Schiff nach Entwicklungen für Techniken und Geräten gesucht die dem kalten Wetter standhalten konnten. Im Jahre 1950 führte der Zerstörer weitere Operationen entlang der Ostküste der USA und in der Karibik durch.
Vom 10. Januar bis zum 17. Mai 1951 erfolgte dann die dritte Mittelmeerkreuzfahrt. Für den Rest des Jahres widmete man sich der Ausbildung bei Kreuzfahrten die sich weit nördlicher von Halifax befanden und in kubanischen Gewässern in der Guantanamo Bay. Bis Anfang 1960 behielt die USS GEARING diesen Rhythmus bei. In der Regel wurde jedes Jahr eine Kreuzfahrt in das Mittelmeer durchgeführt und danach Übungen im Atlantik und in der Karibik. Dabei erhielten auf dem Schiff Offizierskandidaten von Universitäten und High School, US Naval Reservisten, NROTC Auszubildende, US Naval Academy Seekadetten eine unschätzbare praktische Ausbildung. Am 11. Juli 1959 machte die USS GEARING in der New York Times Schlagzeilen. Dort berichtete man, dass der Zerstörer in der Nähe der Mündung zur Chesapeake Bay, nicht weit von Norfolk entfernt, mit dem Kohlenschiff MALDEN von Mystic, Connecticut kollidierte. Die Schäden an der MALDEN waren dabei sehr gering und es kam auch bei dieser Kollision auf beiden Schiffen niemand zu Schaden. Auf der USS GEARING klaffte allerdings auf der Steuerbordseite ein Loch im Rumpf, so dass das Schadensbegrenzungsteam des Schiffes zum Einsatz kommen musste damit der Zerstörer es bis in den rettenden Hafen schaffen konnte.
Ende 1961 lief dann der Zerstörer in die Boston Naval Shipyard ein wo er bis Anfang 1962 sich einer Modernisierung unterzog. Im Oktober 1962 war das Schiff ein Teil der amerikanischen Blockadepatrouille gegen Kuba. Durch den schnellen und klassischen Einsatz der Machtdemonstration auf dem Meer durch amerikanische Schiffe konnte die politische Krise überwunden werden. In diesen Tagen, wo die Welt am Rande eines dritten Weltkrieges stand, brachte die USS GEARING als eines der ersten amerikanischen Schiffe ein sowjetisches Transportschiff auf. Dieses konnte dadurch seine Ladung nicht auf kubanischem Boden löschen lassen. Am 1. November 1962 legte die USS GEARING in ihrem Heimathafen wieder an und führte im Rest des Jahres 1962 die verschobenen Operationen im Atlantik durch. Zwischen Januar und März 1963 nahm der Zerstörer an der Operation „Springboard-63“ vor der Jamaikanischen Küste teil an der tausende Navy Angehörige, 110 Schiffe und hunderte Flugzeuge beteiligt waren. Gleich nach dieser Übung fuhr die USS GEARING in das Mittelmeer und operierte mit der 6. US Flotte dort bis in den Sommer. Im September machte man das Schiff in der Werft von Newport News Shipbuilding and Dry Dock Company in Newport News fest. Dort musste sich der Zerstörer einer Überholung im Sinne des FRAM I Programms unterziehen. Nach der darauf folgenden Einfahr- und Ausbildungsfahrt führte man wieder vom Frühjahr bis zum Sommer 1964 Operationen in der Karibik und im Nordatlantik durch. Ab dem 4. Oktober war der Zerstörer wieder im Mittelmeer und gliederte sich in die 6. US Flotte ein. Anfang 1965 legte das Schiff wieder in Norfolk an. Mitte 1966 verlegte man die USS GEARING wieder in die Boston Naval Shipyard wo weitere Modernisierungen an Sonar, der Antriebstechnik und der Computergestützten DASH Systeme. Drei Jahre später sollten diese wegen der verbesserten ASROC Systeme wieder weichen. Nach dieser Modernisierung diente der Zerstörer bis 1967 wieder in der Atlantikflotte und im Mittelmeer. Im Jahr 1968 war wieder eine Kreuzfahrt im Mittelmeer vorgesehen. Dort nahm sie am 10. Mai an NATO-Übungen teil. Die Mannschaft des Zerstörers war die Beste bei der Bekämpfung von feindlichen U-Booten. Das Zielobjekt war die USS SCORPION ( SSN-589 ). Die simulierten Angriffe auf dieses U-Boot hatten einen Monat später für die Mannschaft der USS GEARING einen bittersüßen Beigeschmack. Die USS SCORPION ging am 22. Mai 1968 mit 99 Seeleuten zirka 400 Seemeilen südwestlich der Azoren in einer Tiefe von 3.380 Metern verloren. Danach war die Schiffscrew des Zerstörers nicht allein an Bord. Ein Kamerateam verbrachte den Sommer mit an Bord um Aufzeichnungen für die TV-Dokumentation „Destroyerman“ zu machen. Dabei wurde alles an Bord aufgenommen wie die Routine, aber auch die Übungen an Bord und die Bewachung der See. Im August 1968 war die USS GEARING im Mittelmeer dem Flugzeugträger USS FORRESTAL ( CVA-59 ) zugeteilt. Von dem Träger hob während eines Routine Übungsflugtages eine F-4 Phantom ab die nicht an Höhe gewinnen konnte und ins Meer stürzte. Die Besatzungsmitglieder der USS GEARING konnten nur noch Wrackteile des Flugzeuges bergen. Der Pilot kam bei diesem Unfall ums Leben.
Im April 1970 lag der Zerstörer wieder in der Boston Naval Shipyard für eine Generalüberholung. Das Schiff verbrachte da sein fünfundzwanzigstes Dienstjahr im Trockendock Nr. 2. Die Arbeiten waren dann Ende Juli, Anfang August beendet und der Zerstörer fuhr nach New London, Connecticut wo er in das Reserve Zerstörer Geschwader Dreißig integriert wurde. Da das Schiff eines der Ersten war das die FRAM I Modernisierung komplett durchlaufen hatte, wurde ein Marinereserve Trainingsplan aufgestellt um den nicht abreißen wollenden Strom an Reservisten an der neuen Technik auszubilden. Am 2. Juli 1973 stellte man den Zerstörer außer Dienst und strich ihn noch am selben Tag von der Navy – Liste. Die Schiffshülle verkaufte die US Navy am 6. November 1974 zum verschrotten.


 

Diesen drei Familienmitgliedern hat man zu Ehren den Zerstörer USS GEARING benannt.

USS GEARING ( DD-710 )
Commanding Officer

CDR Thomas Henry Copeman 3. Mai 1945 – 16. November 1945
CDR George Evalt Theodore Parsons 16. November 1945 – 4. November 1947
CDR Charles Edward Thurston Jr. 4. November 1947 – 17. Dezember 1948
CDR Draper Laurence Kauffman 17. Dezember 1948 – 27. Juli 1950 (später RADM)
CDR Owen Blair Murphy 27. Juli 1950 – 25. Juli 1951
CDR Maurice Ferrara 25. Juli 1951 – 4. Februar 1953
CDR John Foster Maynard 4. Februar 1953 – 24. Juli 1954
CDR Mark William Woods 24. Juli 1954 – 24. Juli 1956 (später RADM)
CDR Edward Augustus Lane Jr. 24. Juli 1956 – 3. September 1958
CDR John Robert Hankey 3. September 1958 – 16. September 1960
CDR Jack Elzey Tingle 16. September 1960 – 1. Dezember 1961
LCDR James Owen Saul 1. Dezember 1961 – 27. Juli 1962
CDR Thomas Willard Lyons 27. Juli 1962 – 30. Juli 1964
CDR James Whitney Martin 30. Juli 1964 – 25. April 1966
CDR Russell Alfred Marcellus 25. April 1966 – 1. Juli 1967
CDR Alfred Charles Leis 1. Juli 1967 – 1. März 1969
CDR Allen Sidney Jefferis 1. März 1969 – 17. September 1970
CDR Lennart Gustaf Holmberg 17. September 1970 – 17. Februar 1972
CDR Webster Web Grewe 17. Februar 1972 – 9. Februar 1973
LCDR William M. Ross 9. Februar 1973 – 2. Juli 1973

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