USS RICHARD M ROWELL ( DE-403 )

USS RICHARD M ROWELL ( DE-403 )

Biografie

Richard Merrill Rowell
* 6. August 1916 in Sonoma, Kalifornien
† 8. Mai 1942 während der Schlacht im Korallenmeer

Am 8. August 1939 warb man Richard Merrill Rowell für die US Naval Reserve. Den Rang eines Ensign verlieh man ihm am 20. August 1940. Er wurde zum Kampfpiloten ausgebildet und diente ab dem 5. November 1940 auf dem Flugzeugträger USS LEXINGTON ( CV-2 ). Der Träger war Mitte Februar 1942 auf dem Weg nach Rabaul. Dort in New Britain sollte die Task Force 11 am 21. Februar eintreffen. Zwei Wellen japanischer Flugzeuge griffen aber die TF am 20. Februar an. Die Kampfpiloten der USS LEXINGTON konnten 17 der angreifenden Flugzeuge abschießen. Auch Ensign Rowell gelang ein Abschuss. Dafür verlieh man ihm das Distinguished Flying Cross. Am 7. Mai 1942 meldeten Aufklärer der Task Force 17.5, die USS LEXINGTON hatte man am 1. Mai in die TF 17 verlegt, einen japanischen Trägerverband. Es begann die Schlacht im Korallenmeer. Flugzeuge der USS LEXINGTON stiegen auf und griffen den japanischen Flugzeugträger Shōhō an und versenkten ihn. Ensign Rowell war an dieser Aktion beteiligt. Man verlieh ihm einen goldenen Stern anstelle eines zweiten Distinguished Flying Cross. Die Positionen der beiden anderen japanischen Träger Shōkaku und Zuikaku waren zu diesem Zeitpunkt den Amerikanern noch nicht bekannt. Deren Flugzeuge griffen nun ihrerseits die USS LEXINGTON an. Ensign Rowell musste mit seiner Maschine auch wieder aufsteigen um den feindlichen Flugzeugverband abzufangen. Neun japanische Maschinen konnten abgeschossen werden, aber Ensign Richard Merrill Rowell sein Flugzeug ebenfalls. Er kehrte nicht mehr zu seinem Träger zurück.


USS RICHARD M ROWELL ( DE-403 )

Schiffsbiografie

Die USS RICHARD M ROWELL ist das erste Schiff bei derUS Navy das zu Ehren von Ensign Richard Merrill Rowell benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das sechsunddreißigste Schiff der JOHN C BUTLER – Klasse.
Auf der Brown Shipbuilding Company in Houston, Texas wurde am 18. August 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Agnes M. Rowell taufte am 17. November 1943 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander Harry A. Barnard, Jr. ( gest. Am 4. Juni 1983 ) stellte am 9. März 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt bei den Bermudas, fuhr die USS RICHARD M ROWELL nach Boston, Massachusetts wo der Geleitzerstörer am 6. Mai 1944 in der Boston Navy Yard anlegte. Schon nach wenigen Tagen legte das Schiff wieder ab, durchfuhr den Panamakanal, legte für einen Tag in San Diego, Kalifornien an und erreichte am 31. Mai den Hafen von Pearl Harbor, Hawaii. Nach einer Überprüfung des Schiffskörpers, weiterem Training der Besatzung und Patrouillenfahrten rund um Hawaii, begleitete im Juli 1944 die USS RICHARD M ROWELL einen Konvoi nach Eniwetok und von dort aus mehrere Geleitflugzeugträger zurück nach Pearl Harbor. Im August begleitete der Geleitzerstörer eine Transportgruppe nach Tulagi, Salomonen und von dort aus mehrere Geleitträger nach Manus Island. Man gliederte die USS RICHARD M ROWELL in die TU 77.1.2 der 7. US Flotte ein. Diese TU kommandierte Rear Admiral Clifton Albert Frederick Sprague ( 8. Januar 1896 – 11. April 1955 ). In dieser TU 77.1.2 befanden sich neben der USS RICHARD M ROWELL die Geleitflugzeugträger USS FANSHAW BAY ( CVE-70 ) und USS ST- LO ( CVE-63 ) und aus der CORTDIV 63 die Geleitzerstörer USS EDMONDS ( DE-406 ), USS EVERSOLE ( DE-404 ) und USS SHELTON ( DE-407 ). Unter dem Codenamen „Trade Wind“ sollte am 15. September 1944 die Operation zur Landung auf der Insel Morotai, Molukken beginnen. Dabei hatten die Träger der TU 77.1.2. die Aufgabe mit den Flugzeugen diese Landung zu unterstützen und gleichzeitig die japanischen Stellungen und eine Marinebasis in der Kao Bay auf der Nachbarinsel Halmahera zu bombardieren. Die TU sollte nach dem gelingen der Operation in der Nacht des 3. Oktober nach Manus zurück kehren. Da wurde der Geleitzerstörer USS SHELTON von dem japanischen U-Boot RO-41 torpediert. Von dem Schiff wurde durch den ersten Torpedo die Steuerbordschraube abgerissen und durch die Explosion eines zweiten Torpedos riss das Heck auf. Die USS RICHARD M ROWELL ging längsseits und übernahm die Crew der USS SHELTON. Man wollte das torpedierte Schiff abschleppen doch es kenterte und sank. In diesem Bereich bei Morotai lagen vier amerikanische U-Boote denen man anwies ihre Position anzugeben damit man das feindliche U-Boot erkennen könnte. Drei U-Boote meldeten sich, das vierte, die USS SEAWOLF ( SS-197 ), wurde aber nicht gehört. Die Geleitzerstörer begannen daraufhin die See nach dem japanischen U-Boot abzusuchen. Man fand es nicht. Am 4. Oktober wies man die USS SEAWOLF wieder an seine Position anzugeben. Wieder wurde dies ignoriert. Da sichtete ein Pilot von einem Träger ein abtauchendes U-Boot. Er warf zwei Bomben zur Markierung ab obwohl er über eine Sicherheitszone für die amerikanischen U-Boote flog. Der Kommandant der USS RICHARD M ROWELL wusste das er mit seinem Geleitzerstörer ebenfalls sich in der Sicherheitszone befand, aber die USS SEAWOLF sich immer noch nicht gemeldet hatte. Deshalb entschied er sich zum Angriff. Er ließ einen Sonarkontakt herstellen der aber auch keine Ähnlichkeit mit den bestehenden Erkennungssignalen eines eigenen U-Bootes gemein hatte. Umgehend ließ der Kommandant eine Salve von Igeln, Hedgehog oder auch Zapfenmörserbomben genannt, abfeuern. Nach dem zweiten Angriff mit diesen Bomben erfolgte eine Wasserexplosion die viel Schmutz und Öl an die Wasseroberfläche trieb. Auf der USS SEAWOLF kamen 83 Offiziere und Mannschaftsmitglieder sowie 17 US Army Angehörige ums Leben. Die TU erreichte am 7. Oktober 1944 den Seeadler Harbor der Insel Manus. Dort gliederte man die TG 77.1 in die TG 77.4 um. Die USS RICHARD M ROWELL verlegte man in die TU 77.4.1. In dieser TU befanden sich die Geleitflugzeugträger USS SANGAMON ( CVE-26 ), USS SUWANNEE ( CVE-27 ), USS CHENANGO ( CVE-28 ) und USS SANTEE ( CVE-29 ) in der CARDIV 22 und in der CARDIV 28 die Geleitflugzeugträger USS SAGINAW BAY ( CVE-82 ) und USS PETROF BAY ( CVE-80 ). Die Zerstörer und Geleitzerstörer zum Schutz dieses Trägerverbandes waren die USS McCORD ( DD-534 ), USS TRATHEN ( DD-530 ), USS HAZELWOOD ( DD-531 ), USS RICHARD S BULL ( DE-402 ), USS COOLBAUGH ( DE-217 ) sowie die Schiffe aus der CORTDIV 63. Diese TU lief unter dem Codenamen „Taffy One“. Diese TG 77.4 nahm an der Operation „King II“ bei der Luftschlacht um die Philippinen teil. Bei den Vorbereitungen wurde die USS RICHARD M ROWELL am 14. Oktober bei einem Sturm leicht beschädigt. Das konnte man aber schnell reparieren. Am 17. Oktober lief die gesamte TG aus. Die TG 77.4 hatte Leyte als Ziel. Am 20. Oktober begann der Angriff. Die TU 77.4.1 unterstützte die Landungstruppen auf die Insel Panaon. Am 23. Oktober sichtete man auf der USS RICHARD M ROWELL das japanische U-Boot HIJMS I-54. Von dem Geleitzerstörer wurden mehrere Wasserbomben und Igel abgeschossen, aber man konnte nicht mit Bestimmtheit feststellen das man das U-Boot versenkt hatte. Zwei Tage später begann die Schlacht bei Samar. Auf beiden Seiten wurde erbittert gekämpft. Die Taffy One operierte etwa 130 Meilen südlich der „Taffy Three“ bei Surigao Island. Der japanische Hauptangriff traf die Taffy Three mit voller Wucht. Aber auch die Schiffe der TU 77.4.1 hatten wegen der Kamikazepiloten alle Hände voll zu tun um diese abzuwehren. Von dem Luftstützpunkt bei Davao auf der Insel Mindanao stiegen mehrere japanische Flugzeugstaffeln auf. Auf den Geleitflugzeugträger USS SANTEE stürzte sich ein Kamikazepilot und durchschlug mit seiner Maschine das Hauptdeck. Auf dem Träger konnte keine Maschine mehr landen. Ein Pilot des Trägers musste seine Maschine Notwassern da er keinen Sprit mehr an Bord hatte. Die USS RICHARD M ROWELL barg ihn. Aber auch auf den anderen Trägern sah es nicht besser aus. Die Kamikazepiloten stürzten sich auf alles was wie ein Träger aussah um ihn zu zerstören. Es gab aber auch Erfolge zu vermelden. So konnten die Flugzeuge von Taffy One am 26. Oktober den leichten japanischen Kreuzer KINU und den Zerstörer URANAMI versenken. Am darauffolgenden Tag sank der japanische Zerstörer SHIRANUI. Die Mannschaft der USS RICHARD M ROWELL spendete von ihrer eigenen Versorgung Blutplasma für die Verletzten auf den Trägern. Dann begleitete der Geleitzerstörer die USS SANTEE nach Manus in den Seeadler Harbor wo beide Schiffe am 31. Oktober ankamen. Die USS SANTEE reparierte man Notdürftig. Schon am 9. November legten sie wieder ab und erreichten am 19.November den Hafen von Pearl Harbor. Dort unterzog sich die USS RICHARD M ROWELL einer Überprüfung. Danach kehrte der Geleitzerstörer auf den Kriegsschauplatz bei den Philippinen zurück. Die USS RICHARD M ROWELL verlegte man zur TU 77.4.4 die von Rear Admiral William Dodge Sample ( 9. März 1898 – 2. Oktober 1945 ) befehligt wurde. In dieser TU waren noch die Geleitflugzeugträger USS MARCUS ISLAND ( CVE-77 ) und USS KADASHAN BAY ( CVE-76 ) und der Geleitzerstörer USS RICHARD S BULL. Am 9. Januar 1945 erreichte der Verband den Lingayen Golf und unterstützte die Landungen auf Luzon, Philippinen. Dort wurde die KADASHAN BAY durch einen Kamikazepiloten schwer beschädigt und musste nach Leyte geschleppt werden. Um die Kampfkraft zu erhalten wurde am 10. Januar die TU 77.4.4 und TU 77.4.5 zur TU 77.4.6 zusammengefügt. Diese TU 77.4.6 befehligte Rear Admiral George Raymond Henderson ( 6. Juli 1893 – 29. November 1964 ). Neben dem Geleitzerstörer waren noch die USS RICHARD S BULL, die beiden Zerstörer USS CHARRETTE ( DD-581 ) und USS CONNER ( DD-582 ) sowie die Geleitflugzeugträger USS SAGINAW BAY ( CVE-82 ), USS PETROF BAY ( CVE-80 ) und USS MARCUS ISLAND. Diese Träger waren zur Aufklärung zwischen den Inseln der Philippinen eingesetzt. Dazu befanden sich die beiden Zerstörer und Geleitzerstörer am 9. und 10. Januar 1945 im Lingayen Gulf wo die Flugzeuge der Träger die dort angelaufenen Invasionslandungen und deren Umgebung beobachteten. Doch schon am 17. Januar hatten die beiden Geleitzerstörer diese TU wieder verlassen. Ende Januar begleitete die USS RICHARD M ROWELL ein Underwater Demolition Team nach Ulithi. Am Anfang Februar wurden Transportschiffe nach Iwo Jima eskortiert und Träger am 19. Februar bei der Landungsoperation auf Iwo Jima abgesichert. Am 21. März legte der Geletzerstörer von Ulithi wieder ab und begleitete Träger für die Anlandungen auf Okinawa am 1. April. Zurück nach Guam fuhr das Schiff erst am 11. Mai und im Juni patrouillierte es im Golf von Leyte. Von dort aus begleitete die USS RICHARD M ROWELL den Geleitflugzeugträger USS HOGGATT BAY ( CVE-75 ) nach Ulithi. Dort warteten schon drei Transportschiffe die unbedingt im August in die San Pedro Bay, Philippinen begleitet werden mussten. Nachdem der Dienst des Geleitzerstörers im Golf von Leyte und Okinawa im September 1945 beendet war, fuhr das Schiff über Eniwetok und Pearl Harbor nach San Diego wo es am 6. November ankam.
Man stellte das Schiff am 2. Juli 1946 außer Dienst und versetzte es in die pazifische Reserveflotte in San Diego. Die US RICHARD M ROWELL strich man am 30. Juni 1968 von der Navy – Liste und verkaufte es im Juni 1969 zur Verschrottung.

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