USS WICKES ( DD-578 )

USS WICKES ( DD-578 )

Biografie

Lambert Wickes
* 1735 in Kent County, Maryland
† 1. Oktober 1777 bei den Grand Banks, Neufundland
war ein Captain in der Continental Navy während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges

Das Haus seiner Familie stand auf Eastern Neck Island. Vor der amerikanischen Revolution war Lambert Wickes Kapitän auf den Handelsschiffen NEPTUN und CERES. Am 28. März 1776 kaufte der Continental Congress eine sechzehn Kanonen führende Brigg und benannte sie in USS REPRISAL ( 1776 ). Im Mai des gleichen Jahres übertrug man Wickes das Kommando über diese Brigg und schickte ihn später in die Schlacht gegen die britische Fregatte HMS ROEBUCK die im Delaware River kreuzte. Lambert Wickes wurde dabei auf der Dienstalters – Liste der Continantal Navy auf Rang 11 geführt. Am 10. Juni 1776 trat der Ausschuss der geheimen Korrespondenz des Kongresses zusammen und übertrug Wickes nach Absprache mit dem Navy Ausschuss den Auftrag mit der USS REPRISAL nach Martinique zu segeln um dort Munition für die Armeen George Washington zu kaufen und gleichzeitig den Passagier William Bingham ( 8. April 1752 – 6. Februar 1804 ) nach Martinique zu bringen der ein Agent der amerikanischen Kolonien war. In der zweiten Junihälfte ließ Wickes die Leinen lösen im Hafen von Philadelphia, Pennsylvania um über den Delaware River den Atlantischen Ozean zu erreichen. Doch noch bevor die US REPRISAL am 29. Juni den Ozean erreicht hatte, erspähte man im dichten Nebel die amerikanische Brigg USS NANCY ( 1775 ) die Captain Hugh Montgomery kommandierte und aus St. Croix und St. Thomas zurückkehrte. Das Schiff hatte 386 Fässer mit Schießpulver für die amerikanische Armee geladen. Am Horizont erblickte Wickes die Wimpel der britischen Kriegsschaluppen HMS KINGFISHER ( 1770 ) und der Fregatte HMS ORPHEUS ( 1773 ) die der amerikanischen Brigg nachjagten. Captain Montgomery ließ sein Schiff in Ufernähe auf Grund auflaufen um das kostbare Schießpulver von seiner Crew ausladen zu lassen. Captain Wickes ließ sein Schiff bei der Brigg beidrehen um mit seiner Mannschaft bei der Entladung zu helfen. In diesem Augenblick erschien die amerikanische Brigantine USS LEXINGTON ( 1776 ) die unter dem Kommando von Captain John Barry ( 25. März 1745 – 13. September 1803 ) stand. Er übernahm umgehend das Kommando über die Entladung der USS NANCY. Barry ließ von seiner Mannschaft ebenfalls Boote zu Wasser lassen die sie besetzen, um zum einen bei der Bergung des Schießpulvers zu helfen und zum anderen die Briten abzulenken da diese einen größeren Tiefgang hatten und sich nicht in Ufernähe trauten jedoch mit ihren Kanonen auf die USS NANCY schossen. Nachdem am späten Morgen des 29. Juni 286 Fässer Schießpulvers von der USS NANCY geborgen worden waren, ließ Captain Barry an die restlichen Fässer auf der Brigg eine Lunte legen. Diese bestand aus dem Großsegel in dem fünfzig Pfund Schießpulver eingewickelt waren. Der Crew der USS NANCY befahl er die Segel zu setzen, das Schiff zu wenden und in Richtung der britischen Schiffe segeln zu lassen. Bis auf einen Matrosen kehrte die Crew der USS NANCY an Land zurück um die Fässer zu bewachen. Alle anderen Mannschaften begaben sich wieder an Bord ihrer Schiffe und sollten sich in Sicherheit bringen. Dabei wurde der Bruder von Captain Wickes, Third Lieutenant Richard Wickes ( gestorben 29. Juni 1776 ), von einer britischen Kanonenkugel getötet. Der letzte Matrose auf der USS NANCY enterte den Mast auf der Brigg auf und entfernte dort die amerikanische Flagge. Für die Briten war das das Zeichen, das die Amerikaner kapitulieren würden. Sie hatten keine Ahnung was auf der Brigg vor sich gegangen war. Die schon angezündete Lunte brannte vom Deck aus bis in den Lagerraum wo die restlichen Pulverfässer standen. Mit einem Langboot wollten sechs britische Seeleute die USS NANCY entern nachdem sich das amerikanische Schiff inmitten der britischen Schiffe befand. In diesem Augenblick erreichte das Feuer der Lunte das Schießpulver. Der Explosionspilz war in einer Entfernung von vielen Meilen noch zu sehen. Die britischen Seeleute auf dem Langboot wurden durch die Druckwelle hinweg gefegt und starben noch bevor sie begriffen was geschehen war. Auf den britischen Schiffen wurden mehrere Seeleute durch umher fliegende Trümmer getötet oder über Bord geschleudert. Captain Wickes verließ mit der USS REPRISAL am 3. Juli endgültig die Delaware Capes um seinen Auftrag auszuführen. Er kreuzte im Juli vor den Westindischen Inseln und brachte mehrere Prisen auf. Vor der Insel Martinique kam es dann am 27. Juli zu einer unvorhergesehenen Begegnung mit der Kriegsschaluppe HMS SHARK ( 1776 ) wobei beide Schiffe mehrere Breitseiten aufeinander abfeuerten. Captain Wickes schaffte es sich mit seinem Schiff von der HMS SHARK zu lösen und flüchtete ohne nennenswerten Schaden in den Hafen von Martinique. Am 13. September kehrte er wieder nach Philadelphia zurück. Im folgenden Monat, am 24. Oktober 1776, kamen Benjamin Franklin ( 17. Januar 1706 – 17. April 1790 ) sowie sein sechzehnjähriger Enkel William Temple Franklin ( 1762 – 25. Mai 1823 ) an Bord der USS REPRISAL als Passagiere. Benjamin Franklin war zum amerikanischen Botschafter in Frankreich ernannt worden. Sein Enkel war sein persönlicher Sekretär. Auf der Reise nach Europa konnte Captain Wickes zwei britische Briggs aufbringen und erreichte am 29. November Nantes, Frankreich wo seine beiden Passagiere von Bord gingen. Im Januar 1777 ließ Wickes die Segel von der USS REPRISAL setzen, um eine Kreuzfahrt im Golf von Biscaya und in der Mündung des Ärmelkanals auf der Jagd nach britischen Schiffen durchzuführen. Schon am 5. Februar stieß man dabei auf ein britisches Paketboot das Depeschen zwischen Großbritannien und dem verbündeten Portugal transportierte. Nach einem harten 40-minütigem Kampf ergaben sich die Briten. Auf der Seite der Amerikaner wurden zwei Offiziere schwer verletzt und ein Matrose getötet. In den weiteren Wochen dieser Kreuzfahrt gegen die britische Schifffahrt, brachte Captain Wickes noch weitere fünf Prisen auf die er im Hafen von Port Louis, Mauritius zurück ließ. Von Mauritius segelte er mit der USS REPRISAL in den Hafen von Lorient, Frankreich wo er aber von den französischen Hafenbehörden und der französischen Regierung auf Druck Großbritanniens angewiesen wurde den Hafen innerhalb von vierundzwanzig Stunden zu verlassen. Captain Wickes behauptete jedoch das sein Schiff unterhalb der Wasserlinie ein Leck habe was unbedingt repariert werden musste. Dadurch konnte er Zeit gewinnen und die Absichten der französischen Regierung mehrfach durchkreuzen. Im April 1777 erreichten die amerikanischen Brigantinen USS LEXINGTON und USS DOLPHIN ( 1777 ) die Küste Frankreichs. Dort vereinten sie sich mit der USS REPRISAL zu einem Geschwader das unter dem Kommando von Captain Wickes stand. Am 28. Mai wurden die Segel gesetzt und das Geschwader segelte von St. Auzeau aus zur Irischen See. Dort kreuzten die drei amerikanischen Schiffe von Juni bis August. In dieser Zeit nahmen sie innerhalb von fünf Tagen fünfzehn britische Schiffe gefangen. Captain Wickes verließ am 14. September mit der USS REPRISAL Frankreich wo er die USS DOLPHIN wegen Reparaturarbeiten zurück lassen musste. Sein Ziel war Philadelphia. Am 1. Oktober 1777 erreichte die Brigg die Grand Banks bei Neufundland. Dort lief das Schiff auf ein Riff auf und versank augenblicklich in den eisigen Fluten. Von den 129 Besatzungsmitgliedern konnte sich nur der Koch retten.

Zu Ehren von Captain Lambert Wickes wurden bei der US Navy zwei Schiffe benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS WICKES ( DD-75 ) aus der WICKES – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS WICKES ( DD-578 ) aus der FLETCHER – klasse.


USS WICKES ( DD-578 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS WICKES ( DD-578 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Captain Lambert Wickes benannt worden war.
Der Zerstörer ist das fünfundneunzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Consolidated Steel Corporation in Orange, Texas wurde am 15. April 1942 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Catherine Young Wickes ( 22. OPktober 1922 in Baltimore City, Maryland – 1. Februar 2001 in Baltimore City, Maryland ), eine Ur-, Ur-Großnichte von Captain Lambert Wickes, taufte am 13. September 1942 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander William Young Allen ( 29. Februar 1908 in San Antonio, Texas – 5. November 1973 , Jr. stellte am 16. Juni 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in New Orleans, Louisiana in den Dienst der US Navy.
Die USS WICKES stach am 13. Juli 1943 in See und fuhr von New Orleans aus in kubanische Gewässer. Drei Tage später wurde die Guantanamo Bay, Kuba erreicht. Hier wurde die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt durchgeführt. Erst am 11. August verließ der Zerstörer die karibische Insel und fuhr nach Charleston, South Carolina. In der dortigen Werft unterzog man der Schiffshaut eine genaueste Überprüfung und nahm noch mehrere Änderungen an den Aufbauten vor. Das Kriegsschiff begann dann sich an mehreren Übungen zu beteiligen, die den Zerstörer von Trinidad, Britisch-Westindien bis in die Casco Bay, Maine; Norfolk, Virginia und an die Naval Station Argentia, Neufundland vom 1. September bis zum 6. November führten. An den Tagen, an denen keine Übungen angesetzt worden waren, lag die USS WICKES für Reparaturarbeiten in den Navy Yards von Norfolk und Boston, Massachusetts. Der Zerstörer legte am 6. November in der Boston Naval Shipyard ab und eskortierte zusammen mit dem Schwesterschiff USS BELL ( DD-587 ) den Leichten Flugzeugträger USS CABOT ( CVL-28 ) bis zum Panamakanal. Die drei Kriegsschiffe durchquerten diesen am 15. November und fuhren zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien weiter. In dieser Basis legten sie am 22. November an. Auf der USS WICKES bunkerte man noch am selben Tag frischen Treibstoff, Munition und Proviant und legte wieder ab. Ziel war die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii, wo der Zerstörer am 27. November anlegte. In den folgenden Tagen beteiligte sich das Kriegsschiff in den Hawaiianischen Gewässern an U-Boot- und Flugabwehrübungen. Diese Trainingseinheiten wurden immer wieder unterbrochen. Das Kriegsschiff fuhr den amerikanischen Schiffen entgegen, die von den Kämpfen um die Gilbert Inseln zurückkehrten, und übernahm die Sicherung vor feindlichen U-Booten. Die USS WICKES verließ am 10. Dezember, zusammen mit den Schwesterschiffen USS ISHERWOOD ( DD-520 ) und USS CHARLES J BADGER ( DD-657 ), die Hawaiianischen Gewässer und nahm Kurs auf die Aleuten.
Am 17. Dezember erreichten die drei Schiffe den Hafen Dutch Harbor auf der Aleuten Insel Unalaska. Hier gliederte man die USS WICKES in die Task Force 94 ein, die Rear Admiral Wilder DuPuy Baker ( 22. Juli 1890 in Topeka, Kansas – 10. November 1975 in Bay City, Michigan ) befehligte. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ) und USS RALEIGH ( CL-7 ) und die Zerstörer USS WICKES, USS CHARLES J BADGER, USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY ( DD-521 ), USS YOUNG ( DD-580 ), USS WILLIAM D PORTER ( DD-579 ) und USS PICKING ( DD-685 ), wenn alle Kriegsschiffe anwesend sind. In den folgenden Monaten operierte die USS WICKES zwischen den Inseln der Aleuten. Für den kommandierenden Offizier LCDR William Young Allen und der Schiffsbesatzung schienen die ausgeführten Aufgaben als Ereignislos. Die größten Schlachten mussten sie gegen die Elemente und die trostlose Monotonie schlagen. So verlassen die Schiffe der TF 94 am 2. Januar 1944 Unalaska und fuhren zur Insel Adak. Dort treffen sie zwei Tage später ein. Von hier aus patrouillieren die Kriegsschiffe in den Gewässern rund um Adak Island. Am 17. Januar verlassen sie die Insel und fuhren zur Sand Bay, Great Sitkin Island, Aleuten. Die Insel liegt östlich von Adak und wird noch am selben Tag erreicht. Hier füllte man alle Bunker wieder auf und kehrte am folgenden Tag in die Kuluk Bay, Adak Island zurück. Für eine zweitägige Patrouillenfahrt wird Adak am 20. Januar verlassen. Am 22. Januar sind alle Kriegsschiffe der TF anwesend. Gleich am folgenden Tag verließen die Kriegsschiffe der TF 94 Adak und fuhren in Richtung Westen nach Attu Island, der letzten Aleuteninsel. Die Schiffe erreichten diese Insel am 25. Januar. Schon am folgenden Tag legten sie allerdings wieder ab und begannen bis zum 28. Januar mit Patrouillenfahrten in den Gewässern der Kurilen und waren auf der Suche nach japanischen Schiffen, um die Versorgung auf den dort besetzten Inseln zu verhindern. Die USS WICKES beteiligte sich am 4. Februar an einem Bombardement auf japanische Ziele in der Stadt Kurabazuki an der Südspitze der Insel Paramushiru, Kurilen. Das war das erste Zusammentreffen der amerikanischen Mannschaft mit dem Feind. Anschließend fuhren die amerikanischen Schiffe nach Attu Island zurück. Von hier aus beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Patrouillenfahrten und war auf der Suche nach feindlichen U-Booten. Das Kriegsschiff versetzte man dann in der Task Group 94.6, die von Rear Admiral Wilder DuPuy Baker befehligt wurde. In der TG befand sich der Leichte Kreuzer USS RICHMOND und die Zerstörer der DesDiv 97 USS WICKES, USS PICKING, USS WILLIAM D PORTER, USS YOUNG und USS SPROSTON ( DD-577 ), sowie die DesDiv 98 mit USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY, USS CHARLES J BADGER ( DD-657 ) und USS LUCE ( DD-522 ). Diese Schiffe verließen am 28. Februar Adak und fuhren nach Attu. Hier wurden zwei Tage später die Treibstoffbunker aller Kriegsschiffe nochmals aufgefüllt. Noch am selben Tag legten sie ab und fuhren nach Paramushiru. In den Gewässern wurde wieder patrouilliert und nach japanischen Schiffen gesucht. In der Nacht vom 3. zum 4. März begannen dann die Schiffe der TG mit einem Bombardement japanischer Küstenbefestigungen bei Suribachi Wan und Kurabi Saki auf Paramushiru. Dieser Angriff kam für die japanischen Verteidiger völlig unerwartet. Die USS LUCE versenkte dabei das japanische Frachtschiff KOKAI MARU ( 2.000 BRT ). In der Nacht vom 4. zum 5. März gerieten die Schiffe der TG 94.6 vor den Kurilen in schweres Wetter und mussten abdrehen. Die USS RICHMOND, USS WICKES, USS ISHERWOOD, USS LUCE, USS KIMBERLY, USS SPROSTON, USS PICKING, USS WILLIAM D PORTER und USS YOUNG wurden dabei beschädigt. Am 5. März liefen die Schiffe der TG 94.6 im Hafen von Attu wieder ein. Hier blieben die Kriegsschiffe und man begann mit den notwendigen Reparaturen. Nach Abschluss dieser Arbeiten beteiligten sich diese Schiffe an Anti-U-Boot Patrouillen. Am 1. April verließ die USS WICKES zusammen mit den Zerstörern USS PICKING, USS KIMBERLY, USS ISHERWOOD und USS SPROSTON Attu und fuhren nach Great Sitkin Island. Hier begannen die Kriegsschiffe mit mehreren Schießübungen. Am 3. April erreichten die Schiffe wieder Attu. Die USS WICKES nahm von hier aus wieder ihre Patrouillen- und Begleitfahrten in den Gewässern der Aleuten auf. Ab Mitte Mai zog man die amerikanischen Kriegsschiffe für die Task Force 94 wieder zusammen. Rear Admiral Ernest Gregor Small ( 5. November 1888 in Waltham, Massachusetts – 27. Dezember 1944 in Brooklyn, New York ) befehligte diesmal diese TF. In diesem Verband befanden sich die Schweren Kreuzer USS CHESTER ( CA-27 ) und USS PENSACOLA ( CA-24 ) und die Zerstörer USS WICKES, USS ISHERWOOD, USS KIMBERLY, USS YOUNG, USS LUCE, USS CHARLES J BADGER, USS PICKING, USS WILLIAM D PORTER und USS SPROSTON. Am 24. Mai verließen diese Schiffe Attu und begannen am Morgen des 26. Mai ein Bombardement auf japanische Stellungen auf der Kurilen Insel Paramushiru. Anschließend wechselten die Schiffe zur Kurilen Insel Matsuwa aus der zentralen Inselgruppe und beschossen hier vorgegebene Positionen, wo sich japanische Stellungen befinden sollten. Die Schiffe der TF 94 kehrten kurz danach in die Kulak Bay von Attu Island zurück. Dort bereitete man sie auf den folgenden Einsatz bei den Kurilen vor. Am 10. Juni verließen die Schiffe der TF 94 erneut Attu Island und fuhren zu der Inselgruppe der zentralen Kurilen. Früh am Morgen des 13. Juni lagen sie vor der Insel Matsuwa bereit und begannen ab 5:13 Uhr mit dem Bombardement japanischer Stellungen. Nach einer halben Stunde wurde der Beschuss abgebrochen und die Schiffe der TF verließen wieder die Gewässer der Kurilen Insel. Nach mehreren Patrouillenfahrten in den Gewässern zwischen den Aleuten und den Kurilen kehrten die Kriegsschiffe der TF 94 in ihre Operationsbasis zurück. Hier bunkerten sie frischen Brennstoff und man füllte die Munitionsvorräte auf. Am 24. Juni legten sie in der Kuluk Bay ab und fuhren erneut zu den Kurilen. Doch diesmal lag man zwei Tage später vor der Insel Paramushiru. Die amerikanischen Schiffe fanden beim Eintreffen vor dieser Insel einen dicken Nebel vor, in den sie gehüllt war. Die Sichtweite betrug unter zweihundert Meter. Trotzdem beschossen die amerikanischen Kriegsschiffe die feindlichen Stellungen bei Suribachi Wan und Kurabi Saki nach den Vorgaben der Zielkoordinaten. Noch am selben Tag verließen allerdings die amerikanischen Schiffe wieder Paramushiru und legten am 28. Juni in der Kuluk Bay an. In dem nun folgenden Monat begann man auf der USS WICKES mit mehreren Trainingsübungen für die nächste Fahrt zu den Kurilen. Dazu gliederte man den Zerstörer Ende Juli in die Task Force 94 ein. In dieser befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS CONCORD ( CL-10 ) und USS TRENTON ( CL-11 ) und die Zerstörer USS WICKES, USS KIMBERLY, USS YOUNG, USS WILLIAM D PORTER, USS PICKING, USS ROWE ( DD-564 ), USS SMALLEY ( DD-565 ), USS STODDARD ( DD-566 ) und USS WATTS ( DD-567 ). Am 1. August verließen diese Schiffe die Kulak Bay und fuhren zu den Kurilen. Am folgenden Tag befanden sie sich auf dem Weg zur Insel Matsuwa, um dort feindliche Stellungen zu beschießen. Die USS WICKES war für die Operation als Radarvorwarnposten eingeteilt worden und sollte alle anderen Kriegsschiffe vor feindliche Luftangriffe warnen. Da erschien am Himmel ein zweimotoriger japanischer Bomber vom Typ Mitsubishi G4M. Die Geschützmannschaften des Zerstörers waren die Ersten, die auf dieses Flugzeug schossen. Gleich danach schlug diesem Flugzeug ein weiterer Hagel von Luftabwehrgeschossen entgegen. Der Bomber konnte zwar unbeschadet entkommen, schaffte es aber nicht seine mitgeführte Bombe ins Ziel zu bringen. Das war das einzige nennenswerte Ereignis auf dieser Patrouillentour, da vor der Kurileninsel sich schlechtes Wetter zusammenbraute und sich ständig feindliche Aufklärungsflugzeuge in der Luft befanden. Das Bombardement auf die Insel Matsua wurde daher abgesagt und die Schiffe kehrten nach Attu zurück. Die USS WICKES legte am 4. August in der Massacre Bay, Attu an. Der Einsatz des Zerstörers, in einem der schwierigsten Einsatzgebiete auf der Welt, endete am 7. August. An diesem Tag verließ das Kriegsschiff Adak und fuhr zusammen mit der USS WILLIAM D PORTER und der USS YOUNG nach San Francisco, Kalifornien. Die Zerstörer fuhren am 16. August in den dortigen Hafen ein und wurde am Pier 36 festgemacht. Wenige Stunden später wechselte die USS WICKES in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien und unterzog sich dort einer Überholung. Dabei wurden kleinere Reparaturen an den Aufbauten und Einrichtungen durch die Arbeiter der Matson Navigation Company, unter der Aufsicht des stellvertretenden Industriemanagers von der Werft, ausgeführt. Zusätzlich zu den Arbeiten erhielt die USS WICKES das neue Tarnmuster Nummer 32, das Beobachter hinsichtlich des Kurses und der Geschwindigkeit des Schiffes verwirren sollte. Die Arbeiten waren am 29. August abgeschlossen. An diesem Tag legte die USS WICKES in der Mare Island Naval Shipyard ab und fuhr nach Pearl Harbor, wo der Zerstörer am 4. September anlegte. In den folgenden Tagen beteiligte sich der Zerstörer an der Unterstützung von Landungsübungen auf den Lahaina Roads auf Maui. Damit sollte sich das Kriegsschiff auf seinen kommenden Einsatz vorbereiten. In den Tagen, an denen die USS WICKES nicht auf Hoher See war, lag der Zerstörer längsseits zu dem Zerstörer Tender USS YOSEMITE ( AD-19 ). Hier erhielt das Kriegsschiff zusätzliche Radarausrüstung installiert, um sich auf die geplante Rolle als U-Jagdschiff vorzubereiten. Am 15. September legte die USS WICKES in Pearl Harbor wieder ab und gehörte der Task Group 33.2 an. In dieser TG befand sich außerdem noch das Amphibische Kommandoschiff USS ROCKY MOUNT ( AGC-3 ). Ziel der beiden Schiffe war die Insel Yap in den Karolinen. Nach zehn Tagen Fahrt, erreichte man am 25. September das Atoll Eniwetok, Marshall Islands. In den beiden folgenden Tagen werden die Treibstoff- und Proviantbunker aufgefüllt. Die USS WICKES und USS ROCKY MOUNT nahmen am 28. September ihre Fahrt wieder auf und erreichten am 3. Oktober Seeadler Harbour, Manus Island, Admiralitätsinseln. Unterwegs dorthin überquerte die USS WICKES zum ersten Mal den Äquator. Veränderte Anforderungen führten jedoch zur Annullierung der Invasion der Insel Yap. Somit blieb der Zerstörer in dem natürlichen Tiefseehafen und wurde der 7. US Flotte zugeteilt. Diese Flotte war für den Angriff auf die philippinische Insel Leyte vorgesehen. An der USS WICKES führte man in den folgenden Tagen allgemeine Instandhaltungsarbeiten durch und die Mannschaft absolvierte eine Ausbildung zur Bekämpfung von feindlichen U-Booten. Man integrierte den Zerstörer für die Operation „King II“ in die Task Group 79.4, der Transport Attack Group „Baker“. In dieser TG befand sich außerdem das Schwesterschiff USS TWIGGS ( DD-591 ). Diesen natürlichen Hafen verließen die Schiffe der Task Group 79.4 am 14. Oktober und eskortierten zusammen mit den Schiffen der TG 79.2 und TG 79.3 die Geleitflugzeugträger aus der Task Undergroup 77.4.1 bis nach Leyte. Die vorgegebenen Positionen im Golf von Leyte erreichten die Schiffe planmäßig am 20. Oktober. Auf dem Weg dorthin sicherten die Zerstörer die Träger vor feindliche Luftangriffe. Die USS WICKES übernahm in der Mitte des Golfs ihre zugewiesene Radarvorwarnstation und ihre Aufgaben als Radar- und Jagdüberwachungsschiff. Während des Nachmittags am 20. Oktober konnten die Geschützmannschaften des Zerstörers eine Mitsubishi A6M abschießen. In den folgenden vier Tagen blieb der Zerstörer auf seiner Station, als die Invasion von Leyte, der erste Schritt zur Befreiung der Philippinen, begonnen hatte. Von dem Kriegsschiff wurden sehr häufig japanische Flugzeuge, besonders in dem Gebiet in dem sich die Landungstransporter sammelten, gemeldet. Keines dieser Flugzeuge kam aber in die Reichweite der Geschütze des Zerstörers. Sogar am 22. Oktober stellte man auf der USS WICKES einen guten Schallkontakt her. Umgehend wurde ein Muster an Wasserbomben abgeworfen, das aber kein positives Ergebnis brachte. Der Zerstörer erlebte dann in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober aus einem weit entfernten Standpunkt die Schlacht an der Surigao Straße. Das Engagement der Amerikaner muss auch aus dieser Ferne aufregend gewesen sein. Man stellte am Abend des 25. Oktober zwölf Panzerlandungsschiffe in der Task Undergroup 79.14.9 zusammen, die nach Manus eskortiert werden mussten. Diese Eskorte übernahm die USS WICKES zusammen mit der USS TWIGGS. Am Morgen des 26. Oktober verließen die Schiffe dieser TU Leyte und fuhren zuerst zu der Insel Mios Woendi wo ein amerikanischer Marinestützpunkt war und wurden dort betankt. Danach ging die Fahrt nach Manus weiter. Im Seeadler Harbor legten die Schiffe dann am 1. November an. Von hier aus wechselte die USS WICKES zu der Schouten Insel Noemfoor Island, Neuguinea. Hier integrierte man den Zerstörer zusammen mit den Zerstörern USS CHARLES J BADGER und USS LUCE in die Task Group 79.15. Die Kriegsschiffe eskortierten ab dem 4. November Truppentransporter und Frachtschiffe als Nachschub nach Leyte, die auf der Insel beladen worden waren. Der Schiffskonvoi traf am 18. November ein. Die Truppentransporter und Frachtschiffe wurden sofort entladen. Gleich danach verließen die Schiffe der TG 79.15 die philippinische Insel und fuhren nach Manus Island. Hier trafen sie am 25. November ein. Drei Tage später verließ die USS WICKES wieder den Seeadler Harbour und fuhr nach Torokina, Bougainville, Salomonen. Auf dem Weg dorthin eskortierte das Kriegsschiff zusammen mit der USS CHARLES J BADGER und USS LUCE Truppentransportschiffe der Transport Division 38. Die Zerstörer beteiligten sich an der Eskorte dieser Transportschiffe zuerst nach Finschhafen. Die Schiffe liefen am 29. November in diesen Hafen ein. Hier mussten sich noch weitere Truppen an Bord der Truppentransporter einschiffen. Dann ging die Fahrt weiter und man legte am 1. Dezember im Hafen von Torokina, Kaiserin Augusta Bay an. Die USS WICKES und die beiden anderen Zerstörer blieben bis zum 15. Dezember in den Gewässern vor der Kaiserin Augusta Bay und patrouillierten dort. Am nächsten Tag begann die Fahrt nach Manus Island. Auf dem Weg dorthin beteiligten sich alle drei Kriegsschiffe im Huon Golf an einer amphibische Landungsübung, die zur Vorbereitung auf die Landungen im Lingayen Golf galt. Am 21. Dezember legte der Schiffsverband im Seeadler Harbour an. Hier verbrachten die Schiffsbesatzungen das Weihnachtsfest und füllten alle Bunker auf den Kriegsschiffen nach den logistischen Anforderungen auf. Für die Operation „Mike I“ versetzte man die USS WICKES in die Task Undergroup 79.11.3, wo der Zerstörer einen Radarvorwarnposten einnahm. Innerhalb dieser Gruppe sollten die Tractor Groups „Able and Baker“ gesichert werden. Dies war ein neuartiges Fighter Director Team das im Seeadler Harbour übernommen worden war. Am 27. Dezember legten die Schiffe der TG 79.11 wieder ab und fuhren zur philippinischen Insel Luzon. Dazu durchquerten sie den Golf von Leyte, der Surigao Straße, der Mindoro See und der Sulu See zum Lingayen Golf. Während der Fahrt wurden die Kriegsschiffe der TG fast ununterbrochen am Tag und in der Nacht von Kamikazepiloten angegriffen. Aber selbst diese verzweifelten Versuche, die bevorstehende Invasion abzuwenden, konnten die riesige Angriffsflotte aber nicht aufhalten. Die Mannschaft der USS WICKES erwies sich als außerordentlich geschickt in der Leitung von amerikanischen Jagdflugzeugen. Immer wenn sich eine neue japanische Flugzeugangriffswelle näherte, waren bereits Abfangjäger in der Luft und stürzten sich auf den Feind. Am Morgen des 8. Januar konnten so vier Nakajima Ki44 Kampfflugzeuge in den Gewässern vor Luzon abgeschossen werden. Die Geschützmannschaften des Zerstörers schossen selber auf dieser Fahrt nicht auf eines der Flugzeuge. Erst am 9. Januar im Golf von Lingayen, als zwei feindliche Kamikazekämpfer das Kriegsschiff angriffen, erst dann schossen sie, konnten die beiden aber nur vertreiben. Am Abend desselben Tages verließ die USS WICKES mit ihren Schützlingen die Küste von Luzon, nachdem diese entladen waren, und sicherte diese. Am Morgen des 10. Januar, etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang, kam ein japanisches Flugzeug ganz dicht über dem Wasser auf den Zerstörer zugeflogen und ließ eine Bombe fallen, die in der Nähe der Steuerbordseite des Kriegsschiffes explodierte. Fünfzehn Mannschaftsmitglieder an Deck wurden durch die umherfliegenden Bombensplitter verwundet und das Schiff erhielt mehrere kleine Löcher. Dies geschah rund 60 Seemeilen Westsüdwest vor Cape Bolinao. Dieser Kontakt mit dem Feind und der leichte Schaden, den der Angreifer angerichtet hatte, konnten den Zerstörer nicht aus dem Bereich der philippinischen Inseln vertreiben. Die USS WICKES sicherte auf der Fahrt in den Golf von Leyte die entladenen Landungsschiffe und begann ab dem 13. Januar im Golf mit U-Boot Patrouillen. Das Kriegsschiff führte diese bis zum 25. Januar durch. An diesem Tage vervollständigte man die Munitionsvorräte und Brennstofftanks auf dem Zerstörer und gliederte am folgenden Tag ihn in die Task Group 78.3 ein die Rear Admiral Arthur Dewey Struble ( 28. Juni 1894 – 1. Mai 1983 ) während der Operation „Mike VII“ kommandierte. In dieser TG befanden sich die Zerstörer USS WICKES, USS SPROSTON, USS YOUNG, USS LUCE, USS PICKING, USS CHARLES J BADGER und USS NICHOLAS ( DD-449 ), die Geleitzerstörer USS METIVIER, USS GEORGE A JOHNSON, USS McNULTY, USS EUGENE E ELMORE ( DE-686 ), USS DAY ( DE-225 ) und ein weiterer, die Schnellen Truppentransporter USS NEWMAN ( APD-59 ) und USS LLOYD ( APD-63 ), der Angriffstruppentransporter USS BAXTER ( APA-94 ) und 25 weitere Truppentransporter. Am 26. Januar verließen diese Schiffe die San Pedro Bay und erreichten drei Tage später San Antonio, Provinz Zambales, nordwestlich der Subic Bay, Luzon. Hier gingen an diesem Tag die Soldaten der 24. Infanteriedivision in der Nähe von San Felipe an Land. Die angelandeten Soldaten stießen auf keinen Widerstand und forderten in den beiden folgenden Tagen kein Bombardement an. Am 30. Januar erfolgte eine weitere Landeoperation, diesmal auf Grande Island in der Subic Bay, und die USS WICKES stand für den Beschuss des Küstengebietes in Bereitschaft. Nach dem Entladen der Transportschiffe eskortierten die Zerstörer auf diese wieder bis zum Leyte Golf. Die USS WICKES blieb in den beiden folgenden Wochen in der Subic Bay und operierte in den dortigen Gewässern. In dieser Zeit führte das Kriegsschiff einen Begleitdienst durch und sicherte einen Schiffskonvoi aus Landungsbooten bis nach Mindoro und zurück. In der Zwischenzeit wurden Vorbereitungen für die Angriffe auf Bataan und Corregidor getroffen. Diese beiden Inseln waren der Schauplatz der demütigenden Katastrophe für die Vereinigten Staaten und ihrer philippinischen Verbündeten drei Jahre zuvor. Für die Landung der alliierten Soldaten auf Corregidor wurde die USS WICKES zur Unterstützung in die Task Group 78.3, die Rear Admiral Arthur Dewey Struble ( 28. Juni 1894 – 1. Mai 1983 ) befehligte, versetzt. In dieser TG befand sich der Leichte Kreuzer USS CLEVELAND, die Zerstörer USS WICKES, USS PICKING, USS YOUNG, USS NICHOLAS, USS CONWAY ( DD-507 ), USS EATON ( DD-510 ), USS BRAINE ( DD-630 ), USS JENKINS ( DD-447 ), USS CONVERSE ( DD-509 ), USS FRAZIER ( DD-607 ), USS FLETCHER ( DD-445 ), USS RADFORD ( DD-446 ), USS O´BANNON ( DD-450 ) und USS TAYLOR ( DD-468 ), die Schnellen Truppentransporter USS KILTY, USS CROSBY, USS SCHLEY und USS MANLEY ( APD-1 ). Diese Kriegsschiffe legten am 13. Februar in Leyte ab und eskortierten 62 Landungsschiffe, die 5.300 Soldaten des 151. RCT und des 34. RCT der 38. Infanteriedivision transportierten.  Da befand sich die USS WICKES zusammen mit dem Schwesterschiff USS YOUNG an diesem Tag schon vor Ort und begannen die Suche nach Seeminen vor den Landungsgebieten. Am 15. Februar begann der Angriff auf Mariveles Harbor, Bataan und am folgenden Tag auf der Insel Corregidor. Bei Sonnenuntergang unterstützten die beiden Zerstörer die leicht gepanzerten Minensucher. Die Schiffe zogen sich mit dem Beginn der Nacht aus diesem Seegebiet zurück und erreichten am nächsten Morgen wieder ihr Einsatzgebiet. Als die Schiffe in das Seegebiet zwischen Corregidor und den Carabao Inseln bei ihrer Minensuche vordrangen, begannen japanische Küstenbatterien, die auf den Inseln und auf Caballo stationiert waren, Granaten auf die Minensuchschiffe und deren Sicherungsschiffe abzufeuern. Die beiden Zerstörer begannen mit einem gezielten Gegenbombardement, um die feindlichen Küstenbatterien auszuschalten. An dem Feuergefecht nahmen immer mehr Zerstörer und Kreuzer teil. Aber die Waffen der USS WICKES hatten im Vorfeld schon durch gezieltes Feuer die feindlichen Stellungen genau und effektiv vernichtet. Dies trug zum erfolgreichen Schutz der Minensuchboote bei. Diese konnten für den Rest des Tages ihre Arbeit ungestört weiterführen. Allerdings war die USS WICKES, als auch die USS YOUNG, gerade noch so mehreren Volltreffern entkommen. Die japanischen Granaten waren nicht weit von den beiden Zerstörern auf dem Wasser aufgeschlagen. Am Morgen des 15. Februar beschoss die USS WICKES kurz vor Landung amerikanischer Soldaten japanische Stellungen im Mariveles Harbour, Mariveles Bay, Luzon. Der Zerstörer stand dann bereit, um die anlandenden Truppen zu unterstützen. Als sich aber keine Gegenwehr abzeichnete, begann das Kriegsschiff in der Bay mit der Suche nach feindlichen U-Booten. Während des gesamten Tages bombardierten die Kreuzer und Zerstörer der 7. US Flotte, unterstützt von Flugzeugen, japanische Stellungen auf Corregidor. Zwischen 4:00 Uhr und dem beginnenden Tageslicht am 16. Februar, fuhr die USS WICKES zusammen mit der USS YOUNG und der USS PICKING, um „Selbstmordboote“ abzufangen die in den Mariveles Harbour eingedrungen sein sollen. Mit dem Tageslicht erkannte man von den Zerstörern aus viele treibende Minen, aber keine „Selbstmordboote“. Die Geschützmannschaften der USS WICKES zerstörten eine der gesichteten Mine und wollten gerade eine weitere unter Beschuss nehmen, als die zu sichernden Minensuchboote eintrafen und den Zerstörer von dieser Aufgabe befreiten. Die USS WICKES führte dann eine weitere Bombardierung einer Küstenregion durch. Diesmal waren es Strände auf Corregidor. Über diesen Strand sollten Fallschirmjäger abspringen und landeten auf der Spitze der Insel, als Teil eines facettenreichen Angriffs, der darauf abzielte, die dort stationierten japanischen Einheiten zu vernichten. Als die Landung begann, feuerten feindliche Kanonen aus Höhlen der felsigen Insel. Die USS WICKES antwortete umgehend mit ihren Granaten und feuerte diese auf die gegnerischen Stellungen auf Corregidor und den Caballo Inseln. Für den Rest des Tages versuchte man von dem Zerstörer aus, den Gegner auf Caballo in der Deckung zu halten. Am späten Nachmittag des 16. Februar wurde die USS WICKES sowie die USS YOUNG und USS PICKING von ihrer Pflicht befreit. Die Zerstörer fuhren in die San Pedro Bay, Leyte. Hier machten sie zu einem Zerstörer Tender längsseits und unterzogen sich mehreren Reparaturen. Diese waren mit dem bunkern von Munition, Proviant und Treibstoff am 2. März abgeschlossen. An diesem Tag stach die USS WICKES, zusammen mit den Schwesterschiffen USS LUCE und USS CHARLES J BADGER, wieder in See eskortierte die beiden Schweren Kreuzer USS PORTLAND ( CA-33 ) und USS MINNEAPOLIS ( CA-36 ) zum Atoll Ulithi, Karolinen. Von dort kehrten die drei Zerstörer nach Leyte    zurück und liefen am 10. März in der San Pedro Bay ein. Noch am selben Tag nahm die USS WICKES an den beginnenden Landeübungen im Leyte Golf, mit den Einheiten die der Zerstörer sichern sollte, teil, die für die nächste Operation, zur Eroberung der japanischen Insel Okinawa, festgelegt worden waren. Außerdem gehörten Übungen zum Löschen von brennenden Schiffen und die ASW-Patrouillen im Bereich der Transportschiffe. Die anderen Kriegsschiffe der Task Force 51 probten die Landung auf dem Atoll Ulithi und kehrten am 19. März zur San Pedro Bay zurück. Die USS WICKES gliederte man in die Task Group 51.7, der Tractor Group „George“. Nachdem die Bunker auf dem Zerstörer mit Munition, Proviant und Treibstoff aufgefüllt waren und sich eine zusätzliche Ausrüstung für ein neues Fighter – Director – Team an Bord befand, verließ das Kriegsschiff am 19. März die San Pedro Bay. Am 26. März erreichte der Zerstörer die Kerama Retto Inseln, die unbedingt für den reibungslosen Nachschub sowie der Reparatur von defekten Kriegsschiffen benötigt wurden, und sollte auf der Insel Yakabi Shima mit dem Bombardement feindlicher Ziele in der Küstenregion die Landungseinheiten unterstützten. Aber es gab auf der Insel keine Verteidiger. Dadurch konnte die USS WICKES früher wie geplant ihre Radarüberwachungsstation einnehmen, die der Zerstörer bis zum 4. April behielt. Dann erhielt das Kriegsschiff die unterschiedlichsten Aufgaben vor Okinawa gestellt. So war es auf weiteren Radar- und Kampüberwachungsstationen eingesetzt. Die Leitstelle für die Kampfüberwachung kommandierte Lieutenant ( jg ) James R. Baumgartner (USNR). Durch diese Leitstelle, die die eingesetzten Kampfpiloten an den Feind heranführte, konnten am 6. April, von 42 angreifenden feindlichen Flugzeugen, acht abgeschossen und vier weitere schwer beschädigt werden. Dann, am 22. April, übernahm die USS WICKES den Radarüberwachungsstation Nummer 14, diese lag etwa 70 Seemeilen nordwestlich von Okinawa, und führte US Navy Kampfpiloten vom Yontan Flugfeld zu einem großen Überfall auf einen japanischen Flugplatz im Norden der Insel. Die amerikanischen Piloten konnten sechsundzwanzig feindliche Maschinen am Boden zerstören, zwei aufsteigende Flugzeuge abschießen und vier weitere beschädigen. Das war bis dahin der größte Erfolg, um eventuelle Kamikazeflugzeuge noch vor dem Abheben auszuschalten. Von dem Zerstörer setzte am 4. Mai das Fighter – Director – Team auf den Zerstörer USS GAINARD ( DD-706 ) über. Die USS WICKES erhielt nun die Aufgabe einen Flugabwehrschirm für die Transportschiffe vor dem Strand von Hagushi im Nordwesten der Insel aufzubauen und gleichzeitig diese Schiffe vor feindlichen U-Booten zu schützen. Das Kriegsschiff überwachte auch die Betankungsvorgänge dieser Transportschiffe. Anschließend fuhr die USS WICKES zu den Kerama Retto Inseln und musste hier sich einer Phase der dringend notwendig gewordenen Instandhaltung ihrer Kessel unterziehen. In den 51 Tagen, in denen der Zerstörer im Kampfeinsatz vor Okinawa war, beteiligte sich das Kriegsschiff an vierzehn Luftabwehrkämpfen. Vier Mal war der Zerstörer das begehrte Objekt von Kamikazepiloten. Die Geschützmannschaften des Kriegsschiffes konnten fünf feindliche Flugzeuge abschießen. Zwei der abgestürzten Kamikazeflugzeuge schlugen sehr nah am Schiff auf dem Wasser auf, so dass durch die verursachte Explosion der Flugzeuge mehrere Splitter auf das Heck des Zerstörers fielen. Doch diese verursachten keinen Schaden. Ein anderer Kamikazepilot versuchte die USS WICKES zu torpedieren, aber der Sprengkörper verfehlte sein Ziel. Möglicherweise hat der Zerstörer auch das Krankenhausschiff USS RELIEF ( AH-1 ) vor größerem Schaden bewahrt. Ein Kamikazepilot hatte sich dieses Schiff als Zielobjekt ausgesucht, aber die Geschützmannschaften konnten das feindliche Flugzeug noch rechtzeitig abschießen. Bis zum 10. April patrouillierte die USS WICKES allein und ohne Unterstützung auf ihrer Radarvorwarnstation. Ab dem folgenden Tag befand sich immer ein Landungsboot oder ein anderer Zerstörer in der Nähe des Kriegsschiffes. Andere zufällige Ereignisse, die während des Einsatzes vor der hart umkämpften Insel Okinawa auftraten, war die Rettung von fünf Mannschaftsmitgliedern von dem Schnellen Truppentransporter USS DICKERSON ( APD-21 ), die sich auf ein Floß retten konnten; einem abgestürzten amerikanischen Kampfpiloten, der seine Basis auf dem Flugzeugträger USS BENNINGTON ( CV-20 ) hatte; und eine Treibmine konnte mit Schüssen zur Explosion gebracht werden. Bemerkenswerterweise erlitt der Zerstörer im Gegensatz zu seinen Schwesterschiffen, die durch die selbstmörderischen Kamikazepiloten schwere Schäden und Verluste an Mannschaftsmitgliedern zu beklagen hatten, nur drei leicht Verletzte Mannschaftsmitglieder aufweisen konnte. Diese drei erlitten ihre Verletzungen durch ein Flugzeug, das das Schiff gestriffen hatte. Die USS WICKES verließ am 15. Mai die Gewässer vor Okinawa und fuhr zum Atoll Ulithi, während die Kämpfe auf der Insel weitergingen. Der Zerstörer eskortierte dabei einen Schiffskonvoi, bestehend aus Landungs- und Versorgungsschiffen, zum Atoll. Der Schiffskonvoi erreichte am 21. Mai Ulithi. Hier ging der Zerstörer längsseits zu dem Zerstörer Tender USS PRAIRIE ( AD-15 ). Innerhalb der nächsten zehn Tage wurden dringend notwendig gewordene Reparaturen ausgeführt. Außerdem sollte die Mannschaft des Kriegsschiffes eine Pause erhalten nach den vielen Tagen der Anspannung vor Okinawa. Nach Abschluss der Arbeiten bunkerte man frischen Proviant, Munition und Treibstoff. Am 7. Juni stach das Kriegsschiff wieder in See und eskortierte einen langsamen Schiffskonvoi. Das Ziel war Okinawa, welches am 13. Juni erreicht wurde. Der Zerstörer nahm ein Fighter – Director – Team an Bord und verließ gleich nach der Ankunft den Schiffskonvoi. Das Kriegsschiff begab sich in Begleitung von drei anderen Zerstörern auf die vorgegebene Radarvorpostenstation. Jetzt fanden die meisten feindlichen Luftangriffe nur noch in der Nacht statt. Auf der Radarvorpostenstation blieb die USS WICKES nur für zehn Tage. Am 23. Juni übernahm das Kriegsschiff, zusammen mit den Schwesterschiffen USS PICKING und USS HALL ( DD-583 ), als Eskorte einen langsam fahrenden Schiffskonvoi und begleitete diesen bis nach Saipan, Nördliche Marianen. Der Schiffskonvoi erreichte am 29. Juni die Insel. Noch am selben Tag verließen die drei Zerstörer die Insel und fuhren in Richtung Pearl Harbor. In die amerikanische Marinebasis liefen sie am 7. Juli ein. Hier bunkerte man frischen Treibstoff. Am folgenden Tag verließ die USS WICKES zusammen mit den Zerstörern USS PICKING, USS SPROSTON, USS HALL und dem Geleitzerstörer USS BRACKETT ( DE-41 ) Pearl Harbor und fuhr nach San Francisco. Alle Schiffe erreichten am Morgen des 14. Juli die Mare Island Naval Shipyard und gingen zum Marinemunitionsdepot längsseits. Hier entlud man auf alle fünf Kriegsschiffen die Munition. Nach Abschluss der Arbeiten fuhr die USS WICKES nach Hunters Point und machte dort bei Sonnenuntergang am Pier fest. Siebenundvierzig Tage Überholung lagen nun vor dem Kriegsschiff. Zwei Tage nach der Ankunft der Kriegsschiffe wurde die DesRon 49 aufgelöst und die USS WICKES gliederte man in die DesRon 58. Während der Überholungsarbeiten endete am 15. August der Zweite Weltkrieg im Pazifik durch die Bedingungslose Kapitulation Japans. Die Überholung des Zerstörers war am 31. August abgeschlossen. Aber mit dem Ende des Krieges wurde sehr schnell klar, dass man mit den massiven Schiffsbauprogrammen, die während der Feindseligkeiten durchgeführt worden waren, ein Überschuss an Kriegsschiffen für den erwarteten Nachkriegsbedarf vorhanden war. Neben der Stilllegung und Verschrottung vieler älterer Flotteneinheiten, wurden auch einige der neueren Kriegsschiffe außer Dienst gestellt und in die Reserve versetzt. Die USS WICKES führte nach der Überholung ab Anfang September den Herbst und den Winter über Auffrischungsübungen entlang der kalifornischen Küste durch. Doch die Karriere des Kriegsschiffes währte nur kurz und es blieb nicht von dem Schicksal anderer Schiffe verschont. Der Zerstörer wurde am 20. Dezember 1945 außer Dienst gestellt. Man fand für das Kriegsschiff auch mit dem Beginn des Koreakrieges keine Verwendung, so wie man viele andere Schwesterschiffe wieder reaktivierte. So blieb das Kriegsschiff über Jahrzehnte in Reserve. Man strich am 1. November 1972 den Namen USS WICKES ( DD-578 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen und dem Umbau zum Seeziel, wurde der ehemalige Zerstörer am 8. April 1974 für Kampfmitteltests versenkt.     


USS WICKES ( DD-578 )
Commanding Officer
 

LCDR William Young Allen Jr.    16. Juni 1943 – 25. Juli 1944  (später RADM)
CDR James Barton Cresp        25. Juli 1944 – 20. Dezember 1945

 

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