USS SIGOURNEY ( DD-81 )

USS SIGOURNEY ( DD-81 )

Biografie

James Butler Sigourney
* um 1790 in Boston, Massachusetts
† 14. Juli 1813
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Krieges von 1812

Im Jahre 1809 ernannte man James Butler Sigourney zum Midshipman. Er diente an Bord der Kriegskorvette USS WASP ( 1807 ). Nachdem man ihn an Bord der Brigg USS NAUTILUS ( 1799 ) versetzt hatte, ernannte man Sigourney zum Segelmeister. Nach dem Ausbruch des Krieges von 1812 am 18. Juni 1812, erlangte die USS NAUTILUS eine zweifelhafte Berühmtheit. Die Brigg war das erste Kriegsschiff auf beiden Seiten, das zuerst erobert wurde. Am 16. Juli legte die USS NAUTILUS im Hafen von New York ab und vierundzwanzig Stunden später eroberten die britischen Fregatten HMS SHANNON ( 1806 ) und HMS AEOLUS ( 1801 ) nördlich von New Jersey die USS NAUTILUS. Der Kommandant der amerikanischen Brigg war zu diesem Zeitpunkt Lieutenant William Montgomery Crane ( 1776 – 18. März 1846 ). Ohne Blutvergießen ergaben sich die Amerikaner den weit aus besser bestückten britischen Schiffen. Nach einem Gefangenenaustausch versetzte man Sigourney an Bord des Schoners USS ASP ( 1812 ), der zum Geschwader gehörte, das unter dem Kommando von Commodore Isaac Chauncey ( 20. Februar 1779 – 27. Januar 1840 ) stand. Der Schoner hatte in dem Geschwader die Aufgabe die Chesapeake Bay zu verteidigen. Am 14. Juli 1812 wurde die USS ASP von drei britischen Lastkähnen angegriffen, der amerikanische Schoner konnte sich aber noch wegtreiben lassen. Kurz darauf erfolgte allerdings der zweite Angriff der Briten und dieser gelang. Man enterte die USS ASP und James Butler Sigourney wurde an Deck auf seinem Posten stehend getötet. Den britischen Überfall konnten die Amerikaner aber abschlagen.

Zwei Schiffe sind bei der US Navy zu Ehren von James Butler Sigourney benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS SIGOURNEY ( DD-81 ) aus der WICKES – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS SIGOURNEY ( DD-643 ) aus der FLETCHER – Klasse.


USS SIGOURNEY ( DD-81 )

Schiffsbiografie

Die USS SIGOURNEY ( DD-81 ) ist das erste Schiff bei der US Navy, das zu Ehren von Midshipman James Butler Sigourney benannt worden war.
Der Zerstörer ist das siebente Schiff aus der WICKES – Klasse.
Auf der Fore River Shipbuilding Company in Quincy, Massachusetts wurde am 25. August 1917 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Granville W. Johnson taufte am 16. Dezember 1917 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Walter Newhall Vernou ( 10. Februar 1878 in Fort Larnard, Pawnee County, Kansas – 23. Mai 1955 ) stellte am 15. Mai 1918 in der Boston Naval Shipyard in Boston, Massachusetts das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS SIGOURNEY verließ am 27. Mai Boston und eskortierte einen Truppentransporter nach Frankreich. Nach der Ankunft im Hafen von Brest unterstellte man den Zerstörer dem Commander Naval Forces. Für die restlichen Wochen des Ersten Weltkrieges eskortierte das Kriegsschiff mehrere Schiffskonvois die die Gefahrenzonen im Atlantik, die sich ungefähr 500 Seemeilen westlich von Brest erstreckte, wo deutsche U-Boote auf der Lauer lagen. Die USS SIGOURNEY war während dieser Konvoi Fahrten fast ausschließlich das Flaggschiff der Screen Commander. Während dieser Einsatzfahrten hatte der Zerstörer aber keinen einzigen Kontakt zu einem feindlichen U-Boot bestätigen können. Nach dem ausgehandelten Waffenstillstand, am 11. November 1918, zwischen den Alliierten und dem Deutschen Kaiserreich, übertrug man dem Kriegsschiff die verschiedensten Aufgaben in den europäischen Gewässern. Dazu gehörte auch Anfang Dezember der Dienst als Flaggschiff einer Gruppe von vier Zerstörern, die das amerikanische Passagierschiff SS GEORGE WASHINGTON auf dem mittleren Teil bei der Überquerung des Atlantiks nach Frankreich eskortierten. An Bord des Passagierschiffes befand sich US Präsident Thomas Woodrow Wilson ( 28. Dezember 1856 in Staunton, Virginia – 3. Februar 1924 in Washington DC ), der bei der Versailler Friedenskonferenz anwesend sein wollte, um sein vierzehn Punkte Plan nochmals vorzustellen und damit die Grundlagen für den Völkerbund im Nachkriegsfrieden zu schaffen. Die USS SIGOURNEY verließ am 26. Dezember Brest und erreichte am 8. Januar 1919 Boston. Nach einer Überholung in der Boston Naval Shipyard, die am 9. Februar abgeschlossen war, und einem Sommertraining in den Gewässern vor Newport, Rhode Island, verlegte man den Zerstörer in die Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania. Hier versetzte man das Kriegsschiff am 1. November in den Reservestatus. Dort lagen wenige Tage später auch die Schlachtschiffe USS WISCONSIN ( BB-9 ), USS ILLINOIS ( BB-7 ) und USS ALABAMA ( BB-8 ), der Geschützte Kreuzer USS PITTSBURGH und die Zerstörer USS SIGOURNEY, USS MAURY ( DD-100 ), USS CRAVEN ( DD-70 ) und USS STRINGHAM ( DD-83 ). Die USS SIGOURNEY stellte man in Philadelphia am 26. Juni 1922 außer Dienst.
Bis zum 23. August 1940 blieb der Zerstörer inaktiv, als er im Rahmen des Abkommens über den Austausch von amerikanischen Zerstörern gegen britische Marinebasen zur erneuten Indienststellung vorgesehen wurde. An diesem 23. August 1940 stellte Lieutenant Commander Harman Brown Bell, Jr. ( 7. März 1903 in Baltimore, Maryland –? ) den Zerstörer wieder in den Dienst der US Navy. Noch am selben Tag gliederte man den Zerstörer in das Zerstörer Geschwader 33, das Captain Schuyler F. Heim kommandierte. In diesem Geschwader befanden sich die Zerstörer USS SIGOURNEY, USS MEADE ( DD-274 ), USS SHUBRICK ( DD-268 ), USS SWASEY ( DD-273 ), USS CLAXTON ( DD-140 ), USS FAIRFAX ( DD-93 ), USS ROBINSON ( DD-88 ), USS RINGGOLD ( DD-89 ) und USS TILLMAN ( DD-135 ). Die Kriegsschiffe fuhren nach Halifax, Nova Scotia, Kanada. Dort wurden sie am 26. November 1940 an die Royal Navy übergeben. Noch am selben Tag benannte man die USS SIGOURNEY in HMS NEWPORT ( G54 ) um. Außerdem stellte man an diesem Tag das amerikanische Schiff aus dem Dienst der US Navy.  Eine Pflege- und Wartungsgruppe der Royal Canadian Navy übernahm den Zerstörer und begann sofort mit der ersten Überprüfung aller wichtigen Bauteile. Am 5. Dezember 1940 stellte die Royal Navy das Kriegsschiff in ihren Dienst und Lieutenant Commander Allan Herbert Percy Noble ( 2. Mai 1908 – 17. November 1982 ) übernahm das Kommando. Den Namen USS SIGOURNEY ( DD-81 ) strich man am 8. Januar 1941 von der US Navy – Liste.
Noch am 5. Dezember 1940 legte die HMS NEWPORT in Halifax ab und fuhr ostwärts. Der erste Zwischenstopp war Belfast, Irland und das Ziel lautete Plymouth, England. Am 20. Dezember wurde Belfast erreicht. Hier sollten erste Umbauarbeiten erfolgen. Anfang Januar 1941 gab es Luftalarm über der Stadt. Deutsche Flugzeuge griffen den Hafen von Belfast an. Dabei erlitt die HMS NEWPORT einige Beschädigungen. Das Kriegsschiff erlitt dann auf der Fahrt nach Plymouth, in der Irischen See, einen Maschinendefekt. Sofort wurde der Zerstörer für erste Reparaturarbeiten nach Milford Haven, Wales umgeleitet. Nachdem das Kriegsschiff dann selbständig wieder fahren konnte, verlegte man es in die Handelsschiffwerft von Cardiff, Wales. Hier sollten die Arbeiten an der HMS NEWPORT abgeschlossen werden. Am 16. Januar trifft der Zerstörer in der HM Dockyard Devonport, in Plymouth ein. Sofort beginnt man mit einer Überholung an dem Kriegsschiff. Die Umrüstungen und Modifizierungen an dem Kriegsschiff dauern bis in den März hinein. Im März, noch während der Arbeiten, übergibt man den Zerstörer an die Royal Norwegian Navy. Das Kriegsschiff erhält den Namen HNORMS NEWPORT und wird in die 43 Escort Group versetzt, die im Hafen von Londonderry, Nordirland stationiert ist. Diese Group unterstand dem Western Approaches Command, welches von Admiral Sir Percy Lockhart Harnam Noble ( 16. Januar 1880 in Bengalen, Indien – 25. Juli 1955 in London ) befehligt wurde. In Londonderry trifft der Zerstörer Anfang April ein. Am 23. Oktober beginnt eine erneute Reparatur an dem Zerstörer. Diesmal in einer kommerziellen Werft in Liverpool. Anschließend integriert man das Kriegsschiff in die 7. Escort Group, die in Liverpool stationiert ist. Die Arbeiten können Ende November abgeschlossen werden und die HNORMS NEWPORT tritt der Eskortier Gruppe bei. Für die anstehenden Eskortier Fahrten wird noch eine Anti-U-Boot Übung abgehalten. An dieser ist das britische U-Boot HMS H 50, der britische Geleitzerstörer HMS ROCHESTER ( L50 ), der britische Trawler HMS NORTHERN SPRAY ( FY129 ) und der Zerstörer HNORMS NEWPORT. Am 3. Dezember legen 18 Handelsschiffe von dem Schiffskonvoi ON 43 in den britischen Häfen ab. Ziel ist New York. Die 7. Escort Group beginnt ihre Sicherung ab dem 5. Dezember und geleitet die Schiffe für zwei Tage sicher durch die Western Approaches. Am 13. Dezember musste der Konvoi DS 018 für drei Tage in den Northern Barrage abgesichert werden. Genauso der Schiffskonvoi SD 018 vom 20. bis zum 23. Dezember. Am 22. Dezember gesellten sich die Schiffe des Konvois TC 016 dazu. Am 20. Januar 1942 übernahmen in den Northern Barrage die Kriegsschiffe der 7. Escort Group den Konvoi ON 58. Doch schon am folgenden Tag drehten die Schiffe bei, da ihr Zielhafen Halifax von zahlreichen deutschen U-Booten belagert wurde und unzählige Handelsschiffe schon versenkt wurden. Der Schiffskonvoi HX 171, bestehend aus 42 Handelsschiffen, hatte am 22. Januar erfolgreich die nordamerikanischen Gewässer ohne Verluste verlassen können. Die Eskort Group übernahm ab dem 30. Januar in den Western Approaches für einen Tag die Sicherung. Am 19. Februar verlässt der Truppentransport Konvoi AT 12, bestehend aus 13 Transportschiffen und an Bord befindlichen 14.688 amerikanischen Soldaten, die Casco Bay, Maine. Bis zum Übergabepunkt MOMP vor Island wird dieser Konvoi von den amerikanischen Kriegsschiffen aus der Task Force 32 gesichert. In der TF befand sich das Schlachtschiff USS NEW YORK ( BB-34 ), der Leichte Kreuzer USS PHILADELPHIA ( CL-41 ) und die Zerstörer USS CHARLES F HUGHES ( DD-428 ), USS LANSDALE ( DD-426 ), USS RHIND ( DD-404 ), USS ROWAN ( DD-405 ), USS MAYRANT ( DD-402 ), USS ROE ( DD-418 ), USS TRIPPE ( DD-403 ), USS HILARY P JONES ( DD-427 ), USS LUDLOW ( DD-438 ) und USS INGRAHAM ( DD-444 ). Von Island aus fuhren mehrere Truppentransporter, an Bord befanden sich noch 9.646 amerikanische Soldaten ab dem 26. Februar bis nach Belfast weiter. Die restlichen amerikanischen Soldaten ersetzten die in Island stationierten Soldaten der 1. US Marines Brigade. Der Schiffskonvoi AT-12 wurde unter dem Geleitschutz der britischen Zerstörer HNORMS NEWPORT, HMS LEAMINGTON ( G19 ), ehemals USS TWIGGS ( DD-127 ), HMS KEPPEL ( D84 ) und HMS WATCHMAN ( D26 ) und Geleitzerstörer HMS BADSWORTH ( L03 ), HMS LAMERTON ( L88 ) bis Nordirland gestellt, wo sie am 2. März in Londonderry einliefen. Die HNORMS Newport war dann noch vom 11. bis zum 15. März an der Eskorte des Schiffskonvois DS 024 und vom 16. bis zum 19. Bei SD 024 beteiligt. Der Zerstörer kollidierte dann am 25. März mit dem britischen Zerstörer HMS BEVERLEY ( H64 ), ehemals USS BRANCH ( DD-197 ), und erlitt dabei einen sehr großen Schaden. Man musste das Kriegsschiff bis nach Liverpool ins Schlepptau nehmen. Hier stellte man den Zerstörer für die anstehenden Reparaturarbeiten außer Dienst. Am 13. April schleppte man das Kriegsschiff für weitere Reparaturarbeiten an die HM Dockyard Devonport. Die norwegische Besatzung verlässt im Juni das Schiff und es wurde wieder unter das Kommando der Royal Navy Gesamtverwaltung gestellt. Die Reparaturen in Devonport verlaufen schleppend. Man muss den Zerstörer im September an die kommerzielle Werft in Southampton, England übergeben. Hier erfolgte die komplette neue Verrohrung der Kesselanlage. Dann begannen Vermessungsarbeiten an dem Kriegsschiff. Dies war für die eventuellen Eskortier Fahrten dringend notwendig, um eine Funktionsfähigkeit zu bestimmen. Doch das Kriegsschiff war für den Geleitschutz nicht mehr geeignet und man nominierte es als Zielschiff für Flugzeugpiloten. Die nun weiterführenden Arbeiten dauern bis in den April hinein. Es mussten alle Geschütze und andere Waffenausrüstung entfernt werden. Ab dem 15. März 1943 übernimmt der Offizier in Reserve, Lieutenant Commander William Aulick Grinham, das Kommando über die HMS NEWPORT. Man stellt das Kriegsschiff wieder in den Dienst der Royal Navy. Nach dem Abschluss der Seeversuche versetzte man den ehemaligen Zerstörer zum Western Approaches Command, wo er seine neuen Aufgaben übernahm. In der Irish Sea Station kommt die HMS NEWPORT, als Zielschiff zur Ausbildung von Flugzeugbesatzungen bei Angriffen auf Schiffe mit Torpedos, zum Einsatz. Dies blieb so bis zum Februar 1944. Ab März verlegt man das ehemalige Kriegsschiff auf die Station in Rosyth, Schottland in der Nordsee. Hier war es ebenfalls als Zielschiff eingesetzt. Im Juni 1945, der Zweite Weltkrieg war seit dem 8. Mai in Europa beendet, stellte man die HMS NEWPORT außer Dienst und machte sie im Hafen von Rosyth fest. Ab dem 4. Juli versetzte man den ehemaligen Zerstörer in den Reservestatus und im August auf die Entsorgungsliste. Man verkaufte den Schiffskörper zum verschrotten an die M. Brechin Shipbreakers in Granton Harbour, einem Stadtteil im Norden von Edinburgh, Schottland. Am 18. Februar 1947 schleppte man das ehemalige Kriegsschiff in die Shipbreakers Yard in Granton zum Verschrotten.              


USS SIGOURNEY ( DD-81 )
Commanding Officer

CDR Walter Newhall Vernou    15. Mai 1918 – 29. August 1918 (später RADM)
CDR William Dillworth Puleston    29. August 1918 – 16. Oktober 1918
CDR William Ancrum    16. Oktober 1918 – 1. November 1919
LT Evan Greenwood Hanson    4. Juli 1921 – 26. Juni 1922
Außerdienststellung    26. Juni 1922 – 23. August 1940
LCDR Harman Brown Bell Jr.    23. August 2940 – 26. November 1940

 Kommandeure der Royal Navy

LCDR Allan Herbert Percy Noble      5. Dezember 1940 – März 1941

Im März 1941 übernimmt eine norwegische Mannschaft den Zerstörer und behält das Kommando bis zum Juni 1942

LT Kenneth Innes Hamilton    23. November 1942 – 15. März 1943
LCDR William Aulick Grinham  (RNVR)   15. März 1943 – 3. August 1944
LCDR Stanley Martin Booker  (RNVR)    3. August 1944 – Dezember 1944
LCDR Alexander Kenneth Mackelvie  (RNVR)    Dezember 1944 – 9. März 1945
LT Richard Phelps  (RNVR)    9. März 1945 – Mitte 1945

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