USS PERRY ( DD-11 )

USS PERRY ( DD-11 )

Biografie

Oliver Hazard Perry
* 23. August 1785 in South Kingstown, Rhode Island
† 23. August 1819 auf See bei Port of Spain, Trinidad
war ein amerikanischer Marineoffizier und diente während des Krieges von 1812 gegen Großbritannien

Oliver Hazard Perry wurde als ältestes von acht Kindern des amerikanischen Marineoffiziers Captain Christopher Raymond Perry ( 4. Dezember 1761 – 1. Juni 1818 ) und seiner Frau Sarah Alexander Perry ( um 1768 – 4. Dezember 1830 ) geboren. Unter den jüngeren Geschwistern waren unter anderem der spätere Captain Raymond Henry Jones Perry ( 11. Januar 1789 – 12. März 1826 ), Sarah Wallace Perry ( 28. April 1791 – Januar 1851 ), Matthew Calbraith Perry ( 10. April 1794 – 4. März 1858 ), der durch die erzwungene Öffnung Japans 1853/1854 bekannt wurde, Anna Maria Perry ( 10. November 1797 – 7. Dezember 1856 ) – Frau des Commanders George Washington Rodgers, Sr. ( 1787 – 21. Mai 1832 ), Jane Tweedy Perry ( 15. Dezember 1799 – 1. Januar 1875 ) – Frau des US Congress Abgeordneten William Butler, Jr. ( 1. Februar 1790 – 25. September 1850 ), James Alexander Perry ( 26. Juni 1801 – 9. März 1822 ) und David J. Perry.
Seine Namen erhielt Oliver Hazard Perry nach seinem Großvater mütterlicherseits und einem auf See verstorbenen Onkel. Seine Familie lebte in Tower Hill, Rhode Island. Jeden Tag konnte der Junge Perry auf Segelschiffe im Hafen schauen. Seine Mutter lehrte ihm und seinen Geschwistern das lesen und schreiben und besuchte mit ihnen die Trinity Episcopal Church in Newport, Rhode Island regelmäßig. Der dortige Reverend William Smith taufte Oliver Hazard Perry im Alter von neun Jahren. Rektor der Kirche, Theodore Dehon ( 8. Dezember 1776 – 6. August 1817 ) leitete diese von Januar 1798 bis 1810 und übte einen signifikanten Einfluss auf den jungen Perry aus den man dort erzog.
Bis zum Alter von zwölf Jahren begleitete Oliver Hazard Perry seinen Vater auf die Reisen in die Karibik. Im Alter von 13 Jahren entschloss sich der willensstarke und temperamentvolle Junge für den Eintritt in die US Navy. Am 7. April 1799 trat er seinen Dienst im Rang eines Midshipman auf der von seinem Vater kommandierten Fregatte USS GENERAL GREEN ( 1799 ) an. Ihre erste Fahrt führte sie nach Kuba wo das Kriegsschiff US Handelsschiffe empfing und von Havanna aus bis zu den Vereinigten Staaten eskortierte. Während der nächsten sieben Jahre war er am unerklärten Krieg, dem Quasi Krieg mit Frankreich und an dem ersten Barbareskenkrieg mit den nordafrikanischen Piraten beteiligt. In dieser Zeit diente er an Bord der Fregatten USS ADAMS ( 1799 ), USS CONSTELLATION ( 1797 ), USS ESSEX ( 1799 ) und der USS CONSTITUTION. Seinen ersten Kampf erlebte der junge Perry am 9. Februar 1800 während des Quasi Krieges vor der Küste der französischen Kolonie Santo Domingo. Auf der Insel war der offene Kampf gegen die französischen Kolonialherren ausgebrochen. Während des Barbareskenkrieges beförderte man Anfang 1805 Oliver Hazard Perry zum Lieutenant und übertrug ihm das Kommando über den Schoner USS NAUTILUS ( 1799 ). Vom 27. April bis zum 13. Mai 1805 nahm er an der Bombardierung und der Einnahme der Hafenstadt Derne teil. Diese Operation leitete General William Eaton ( 23. Februar 1764 – 1. Juni 1811 ) und First Lieutenant Presley Neville O´Bannon ( 1776 – 12. September 1850 ) von Land aus und eroberten die Stadt mit Marinesoldaten und griechischen Söldnern. In der Stadt befand sich der regierende Pascha von Tripolis Yusuf ibn Ali Karamanli ( 1766 – 1838 ). Dieser musste sich am 13. Mai ergeben und unterzeichnete am 10. Juni 1805 einen Vertrag zur Beendigung des Krieges. Lieutenant Oliver Hazard Perry war unterdessen am 17. Mai von Derne aus wieder in See gestochen mit dem Ziel Malta. General Eaton hatte ihm Depeschen mitgegeben und sollte die Verletzten auf Malta zur Ruhe kommen lassen. Am Ende des Monats kehrte Perry mit der USS NAUTILUS nach Derne zurück und blieb bis zum 10. Juni, der Unterzeichnung des Friedensvertrages. Mit dem Schiff kehrte Perry danach wieder nach Malta zurück und wechselte auf eine amerikanische Fregatte um dort seinen Dienst dort zu versehen bis dieses Schiff in der Heimat anlangte. Dort übertrug man ihm von 1806 bis 1807 die Aufsicht über die wenig geschätzte Aufgabe in den Werften von Rhode Island und Connecticut eine Flottille von Kanonenbooten bauen zu lassen. Anfang des Jahres 1809 übernahm Lieutenant Perry das Kommando über den Schoner USS REVENGE ( 1806 ) und löste damit Lieutenant Jacob Nicolas Jones ( März 1768 – 3. August 1850 ) ab. Zunächst gehörte das Schiff zum Geschwader unter Commodore John Rodgers ( 11. Juli 1772 – 1. August 1838 ), welches an der Ostküste von Florida bis New England kreuzte und den am 1. März 1809 erlassene Intercourse Act durchzusetzen. In diesem Gesetz hieß es, dass jeglicher Handel mit englischen oder französischen Handelsleuten zu untersagen sei, es sei denn der Handel wurde in den Häfen der beiden Länder vollzogen. Die Absicht hinter diesem Gesetz war es die Wirtschaft der beiden Länder empfindlich zu treffen. Allerdings traf es die amerikanische Wirtschaft bedeutend mehr. Anfang des Jahres 1810 verlegte man den Schoner nach Charleston, South Carolina. Auf dem Weg dorthin geriet das Schiff in einen heftigen Sturm und wurde beschädigt. Hinzu kamen gesundheitliche Probleme bei Lieutenant Perry der das ungesunde Sommerklima in den Südstaaten nicht vertrug. Im April 1810 legte dann der Schoner in der Washington Navy Yard für Reparaturen an. Im folgenden Juli erreichte dann das Schiff Charleston, der neue Heimathafen des Schiffes. Kurz darauf entsandte man die USS REVENGE nach Amelia Island, Florida in spanische Hoheitsgewässer wo das amerikanische Schiff DIANA Handel trieb und damit gegen das Embargogesetz verstieß. Unter den Augen von zwei britischen Kriegsschiffen enterte Lieutenant Oliver Hazard Perry mit einer Prisenmannschaft das amerikanische Handelsschiff, beschlagnahmte es und segelte davon. In dem darauffolgenden Winter operierte Lieutenant Perry mit der USS REVENGE in den Küstengewässern und in der Nähe der Häfen von Newport, Rhode Island, New London, Connecticut und in der Gardiners Bay vor Long Island, New York. Am 9. Januar 1811 lief der Schoner auf ein Riff vor Watch Hill, Rhode Island, beim Versuch diese gefährlichen Gewässer mit einem Lotsen im dichten Nebel zu durchqueren, auf. Die Ladung des Schiffes wurde umgehend auf andere Schiffe umgeladen damit es leichter werde. Mit einem Kabel wurde es von den anderen Schiffen von dem Riff weggezogen. Das Kabel riss aber und die USS REVENGE trieb wieder auf das Riff zu und sank. Bei dem anschließenden Kriegsgerichtsverfahren wurde Lieutenant Oliver Hazard Perry von jeglicher Schuld freigesprochen und für sein umsichtiges Verhalten der Mannschaft gegenüber, während des Unterganges des Schiffes, belobigt. Die volle Verantwortung über das Schiffsunglück musste der Lotse tragen. Nach dem Kriegsgerichtsverfahren schied Lieutenant Perry zunächst erst einmal aus dem aktiven Dienst bei der US Navy aus. Er heiratete am 5. Mai 1811 in Newport die zwanzigjährige Elizabeth Champlin Mason ( 12. Februar 1791 – 11. Februar 1858 ), Tochter von Dr. Benjamin Mason, die er im Jahre 1807 bei einem Tanz kennen gelernt hatte. Reverend Samuel Towle vollführte die Trauung. Die beiden Jungvermählten genossen eine ausgedehnte Hochzeitsreise quer durch New England. Insgesamt fünf Kinder hatte das Paar. Der älteste Sohn war Christopher Grant Champlin Perry ( 2. April 1812 – 1857 ) – er diente als Kommandeur der Artillerie Company in Newport von 1848 an bis zu seinem Tod – , danach folgten Oliver Hazard Perry II ( 1813 – 1814 ), Oliver Hazard Perry, Jr. ( 23. Februar 1815 – 20. August 1878 ) – dieser war mit Elizabeth Ann Randolph ( 1816 – 1847 ) und nach deren Tod mit Mary Ann Moseley verheiratet, ging 1829 zur US Navy und erreichte den Rang eines Lieutenant, verließ resignierend 1849 die Navy -, Christopher Raymond Perry ( 29. Juni 1818 – 1848 ) war Absolvent der US Military Academy in West Point im Jahre 1842, diente während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges und kämpfte am 8. Mai 1846 in der Schlacht von Resaca-de-la-Alto und am 9. Mai 1846 in der Schlacht de-la Palma, verstarb im aktiven Dienst im Rang eines First Lieutenant – und Elizabeth Mason Perry ( 15. September 1819 – 1842 ) die am 2. März 1841 Reverend Francis Vinton, Rektor der Trinity Episcopal Church in Newport, heiratete. Im Mai 1812 berief man Perry in den aktiven Dienst in der US Navy und beförderte ihn zum Master Commander. Mit Ausbruch der Kampfhandlungen des Krieges von 1812 am 18. Juni 1812, sahen sich die Amerikaner einer großen britischen Marine in den Großen Seen, mit Ausnahme des Lake Huron, gegenüber die diese kontrollierten. Die amerikanischen Seestreitkräfte dort waren sehr klein und auch nicht ausgebildet für größere Kampfhandlungen. Perry erhielt gleich wenige Tage nach Kriegsausbruch das Kommando über eine Flottille von 12 Kanonenbooten die in Newport und New London vor Anker lagen. Er erkannte sofort, dass der Krieg zur See auf den Großen Seen geführt werden musste. Vergeblich versuchte er ein Kommando auf hoher See oder auf den Großen Seen zu bekommen. Im Februar 1813 erhielt er aber eine Depesche in dem er sich unverzüglich bei Commodore Isaac Chauncey ( 20. Februar 1779 – 27. Januar 1840 ) in Sackets Harbor am Ontariosee zu melden habe. Commodore Chauncey übertrug Perry die im Aufbau befindliche Flottille im Eriesee. Diese wurde in einem natürlichen Hafen mit einem hohen Eichenbestand in der Presque Isle Bay in Erie, Pennsylvania von Segelmeister Daniel Dobbins ( 5. Januar 1776 – 29. Februar 1856 ) gebaut. Dieser hatte dazu die nötigen Befehle von Marineminister Paul Hamilton ( 16. Oktober 1762 – 30. Juni 1816 ) erhalten. Perry selber war bis zur Fertigstellung dieser Flottille der Chefmarineoffizier. Mit großer Tatkraft wurde eine schlagkräftige Flotte aufgebaut und das Wettrüsten gegen den durch Nachschub, Waffen, Ausrüstungsgegenstände und ausgebildete Seeleute ins Hintertreffen geratene britische Commander Robert Heriot Barclay ( 18. September 1786 – 8. Mai 1837 ) gewonnen. In derselben Zeit wie die Amerikaner die beiden Briggs USS NIAGARA und USS LAWRENCE, beide mit 20 Kanonen bestückt, bauten, schafften die Briten nur die Brigg HMS DETROIT, ebenfalls mit 20 Kanonen bestückt. Ein weiterer Nachteil für Barclay war die amerikanische Artillerie. Diese hatten wesentlich bessere großkalibrige Geschütze. Aufgrund zunehmender Nachschubprobleme der Briten war Barclay gezwungen Perry zu einer Schlacht auf offener See herauszufordern. Die Briten hatten für diese Schlacht gerade einmal sechs Schiffe. Das waren die Briggs HMS DETROIT, welches auch das Flaggschiff war, der HMS QUEEN CHARLOTTE und der HMS HUNTER, die Schoner HMS LADY PREVOST und HMS CHIPPEWAY und die Schaluppe HMS LITTLE BELT. Die Amerikaner konnten elf Schiffe in die Schlacht führen. Das waren die Briggs USS LAWRENCE, welche auch das Flaggschiff war, die USS NIAGARA und USS CALEDONIA, die Schoner USS ARIEL, USS SCORPION, USS SOMERS, USS PORCUPINE, CHESAPEAKE und USS TIGRESS sowie die Schaluppe USS TRIPPE. Artilleristisch war die Überlegenheit der Amerikaner noch größer. Die britischen Schiffe hatten teilweise nur leichte bis unzureichende Geschütze an Bord. Während eine Breitseite der Amerikaner zusammen rund 896 Pfund wog kamen die Briten lediglich auf 459 Pfund. Bei Tagesanbruch am 10. September 1813 sichteten die Mannschaften auf den in der Put in Bay, Ohio vor Anker liegenden amerikanischen Schiffe die Briten. Diese bildeten eine Gefechtslinie. Die Amerikaner unter Perry griffen die Briten in einer unregelmäßigen Linie an und näherten sich in einem spitzen Winkel. Auf amerikanischer Seite trugen bei dem sich entwickelnden Gefecht die USS LAWRENCE, die USS SCORPION, die USS ARIEL, die USS CHESAPEAKE und die USS CALEDONIA sowie auf der britischen Seite die HMS DETROIT, die HMS QUEEN CHARLOTTE und die HMS CHIPPEWAY die Hauptlast. In einem erbitterten Gefecht gelang es den Briten die USS LAWRENCE außer Gefecht zu setzen und zum Wrack zu schießen. Dabei erlitten sie jedoch selber erhebliche Schäden an ihren Schiffen, insbesondere an der HMS DETROIT und der HMS QUEEN CHARLOTTE. Commander Barclay wurde gleich zu Anfang des Gefechts schwer verwundet und unter Deck gebracht. Nachdem er erfuhr, dass das Flaggschiff von Perry nur noch ein Wrack war, ließ er ein kleines Boot zu Perry rudern um ihn aufzufordern die Flagge zu streichen. Perry rief daraufhin zum Kapitän der USS LAWRENCE Captain James Lawrence ( 1. Oktober 1781 – 4. Juni 1813 ) „Geben Sie nicht das Schiff“. Perry, Captain Lawrence, der Kaplan des Schiffes, der Zahlmeister und die anderen noch in der Lage befindlichen Crewmitglieder zündeten eine letzte Breitseite. Danach ließ sich Perry von seinem Flaggschiff durch schweres Geschützfeuer zur rund eine halbe Meile entfernte USS NIAGARA rudern die bis dahin noch nicht voll in das Gefecht eingegriffen hatte. Er übernahm von Captain Jesse Duncan Elliot ( 14. Juli 1782 – 10. Dezember 1845 ) das Kommando über die Brigg und führte das bis dahin fast unbeschädigte Schiff sowie die drei bis dahin noch nicht am Kampf teilgenommenen Schiffe zum Durchbruch durch die britischen Linien. Diese setzten sich erbittert zur Wehr, waren aber durch das vorangegangene Gefecht schon so stark beschädigt und teilweise manövrierunfähig. Nach einem vierstündigen Gefecht, gegen 15: 00 Uhr strich man auf der HMS DETROIT die Flagge. Fast alle britischen Schiffe waren nur noch Wracks. Lediglich die HMS LITTLE BELT und die HMS CHIPPEWAY waren noch in der Lage einen Fluchtversuch zu starten. Beide Schiffe wurden aber von der USS TRIPPE und der USS SCORPION eingeholt und ergaben sich. Obwohl Perry den Kampf an Bord der USS NIAGARA gewonnen hatte, begab er sich wieder an Bord der zurückeroberten USS LAWRENCE und erbat sich dort die britische Kapitulation. Nach der Schlacht waren auf amerikanischer Seite 27 Tote und 96 Verwundete zu beklagen. Den Hauptteil davon trug die USS LAWRENCE. Von den 103 Besatzungsmitgliedern waren 83 tot oder verwundet. Auf Seiten der Briten gab es 41 Tote und 94 Verwundete. Perry sandte an General William Henry Harrison ( 9. Februar 1773 – 4. April 1841 ) die Nachricht des Sieges wie folgt: „Werter Herr General. Wir haben den Feind getroffen und der Sieg ist unser. Zwei Schiffe, zwei Briggs einen Schoner und eine Schaluppe. Ihr mit der größten Rücksicht und Wertschätzung, O. H. Perry“. Dies war das erste Mal, dass ein gesamtes britisches Marinegeschwader sich den Amerikanern ergeben hatte, alle Schiffe gefangen genommen und nach Presque Isle gebracht wurde. Perry und Elliott wurden als Nationalhelden gefeiert. Dieser Sieg hatte eine unverhältnismäßige Bedeutung. General Harrison konnte nun mit Hilfe der Schiffe von Perry am 5. Oktober 1813 die Schlacht am Thames River gewinnen. Damit war der Eriesee frei von Rotröcken und die Invasion von Kanada greifbar. Im Vorfeld war Perry an neun weiteren Schlachten beteiligt. So unter anderem in der Schlacht von Fort George, Ontario und im Kampf um die Zerstörung der britischen Munition bei dem alten Fort Erie. Nach dem Ende der Kampfhandlungen am Eriesee kam man dem Wunsch von Perry nach und versetzte ihn wieder nach Neuengland. Dort beförderte man ihn am 6. Januar 1814 zum Captain, zeichnete ihn mit der Congressional Gold Medal und dem Dank des Kongresses ausund übertrug ihm das Kommando über eine Kanonenbootflottille in Newport. Im Juli 1814 übertrug man Perry das Kommando über die in der Werft von Flannigan & Parsons in Baltimore im Bau befindliche 44 Kanonen führende Fregatte USS JAVA ( 1815 ). Während der britischen Invasion der Chesapeake Bay nahm Perry im Sommer 1814 an den vergeblichen Bemühungen zur Verteidigung von Washington und an der erfolgreichen Verteidigung von Baltimore teil. Der Krieg war durch den Friedensvertrag von Gent im Dezember 1814 beendet, da befand sich die Fregatte noch immer im Bau. Erst am 5. August 1815 verließ Perry mit der USS JAVA Baltimore und segelte nach Hampton Roads und New York um sich dort eine Ersatztakelage zuzulegen. Von dort aus segelte er nach Newport um seine Crew aufzufüllen. Am 22. Januar 1816 verließ die USS JAVA Newport und stach in See mit dem Ziel Mittelmeer wo die Fregatte im Zweiten Barbareskenkrieg dienen sollte. In offener See geriet das Schiff in einen heftigen Sturm. Dabei brach ein Mast auf dem zehn Matrosen sich befanden um die Segel einzuholen. Fünf von ihnen wurden sofort getötet. Im April erreichte die Fregatte Algier wo Perry an Land ging und den Dey von Algier überredete den im Sommer des vergangenen Jahres ausgehandelten und unterzeichneten Vertrag zu respektieren. Nach einer Demonstration der Stärke im Verband mit der USS CONSTELLATION, USS ONTARIO und USS ERIE zeigte Perry die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten. Es folgte eine Kreuzfahrt im Mittelmeer mit den Besuchen der Häfen von Syrakus, Messina, Palermo, Tunis, Gibraltar und Neapel. In Neapel ereignete sich dann ein Zwischenfall während das Schiff vor Anker lag. Es kam zu einem Streit zwischen Perry und John Heath, dem Kommandanten der Marineinfanterie an Bord der USS JAVA. Im Verlauf dieses Streits ohrfeigte Perry den Marineinfanterist. In einem darauffolgenden Kriegsgerichtsverfahren wurden beide für schuldig gesprochen, erhielten aber nur einen milden Tadel. Danach hievte man den Anker der USS JAVA wieder auf und man segelte in Richtung Heimat. Anfang 1817 legte die Fregatte in Boston an. Am 19. Oktober 1817 forderte John Heath Perry zu einem Pistolenduell in Weehawken, New Jersey heraus, wo schon Aaron Burr ( 6. Februar 1756 – 14. September 1836 ) Alexander Hamilton ( 11. Januar 1755 – 12. Juli 1804 ) bei einem Duell erschoss. Heath hatte bei seinem Duell den ersten Schuss, verfehlte aber Perry. Dieser verweigerte daraufhin sein Recht auf Heath die Pistole abzufeuern. Beide blieben unverletzt. Nach der Rückkehr von Oliver Hazard Perry aus dem Mittelmeerraum flammte der Streit zwischen ihm und Captain Jesse Duncan Elliot wieder neu auf. Nach einem Austausch beleidigender Briefe auf beiden Seiten, riss Elliot der Geduldsfaden und forderte Perry zum Duell. Doch Perry lehnte dies rundweg ab. Stattdessen entschied er sich eine formelle Anklage vor einem Kriegsgericht gegen Elliott einzureichen. Darin warf Perry Elliot schwere Pflichtverletzungen während der Schlacht auf dem Eriesee vor. Die US Regierung, allen voran der Marineminister Smith Thompson ( 17. Januar 1768 – 18. Dezember 1843 ) und der US Präsident James Monroe ( 28. April 1758 – 4. Juli 1831 ), hatte kein Interesse an einem Gerichtsverfahren durch welches die beiden Hochdekorierten Seehelden öffentlichen Schaden nehmen könnten. Um den ungestümen Perry zu beruhigen beförderte man ihn in den Rang eines Commodore und Präsident Monroe übertrug ihm eine diplomatische Mission nach Venezuela in Südamerika. Im Austausch dafür sollte die Anklage gegen Elliott fallen gelassen werden. Ein offizielles Ende dieses Streits wurde damit gefunden, obwohl noch ein Vierteljahrhundert lang über diesen diskutiert wurde. Im Juni 1819 segelte Perry an Bord der Fregatte USS JOHN ADAMS bis zur Mündung des Orinoko wo er an Bord des Schoners USS NONSUCH wechselte. Mit diesem Schiff das keinen großen Tiefgang hatte, reiste er Stromaufwärts bis nach Angostura, der damaligen Hauptstadt Venezuelas, wo er am 27. Juli 1819 ankam. Mit Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar y Palacios Ponte y Blanco, bekannt als Simon Bolivar ( 24. Juli 1783 – 17. Dezember 1830 ), beriet Perry über die Zerschlagung der Piraterie in der Karibik. Zweieinhalb Wochen blieb Perry in Angostura. Durch Mückenstiche erkrankte er sowie zwanzig weitere Besatzungsmitglieder an Gelbfieber. Am 15. August legte die USS NONSUCH in Angostura ab. Da fühlte sich Perry noch gesund. Doch schon zwei Tage später fiel er durch Fieber in ein Delirium. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Die Mannschaft versuchte so schnell wie möglich nach Port of Spain, Trinidad zu gelangen wo ihm geholfen werden konnte. Doch an seinem 34. Geburtstag, den 23. August 1819, hatte Perry auf offener See den Kampf mit der Krankheit verloren. Man begrub ihn mit allen militärischen Ehren auf Port of Spain und damit auf britischem Boden. 1826 exhumierte man seine sterblichen Überreste und überführte sie in die Vereinigten Staaten von Amerika. Auf dem alten Common Burial Ground Friedhof in Newport setzte man diese dann bei. Doch später bettete man seine sterblichen Überreste neben denen seines Bruders Matthew Calbraith Perry auf dem Inselfriedhof in Newport.
Sechs Schiffe sind bei der US Navy und ein Schiff bei der US Army zu Ehren von Commodore Oliver Hazard Perry benannt worden.

Das erste Schiff bei der US Navy war die Brigg USS PERRY ( 1843 ).
Das zweite Schiff war die bewaffnete Seitenradfähre USS COMMODORE PERRY ( 1859 ).
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS PERRY ( DD-11 ) aus der BAINBRIDGE – Klasse.
Das vierte Schiff war der Zerstörer USS PERRY ( DD-340 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das fünfte Schiff war der Zerstörer USS PERRY ( DD-844 ) aus der GEARING – Klasse.
Das sechste Schiff war die Lenkwaffenfregatte USS OLIVER HAZARD PERRY ( FFG-7 ) aus der gleichnamigen Klasse.
Das eine Schiff das bei der US Army zu Ehren von Commodore Oliver Hazard Perry benannt worden ist, war das Libertyschiff USAT OLIVER HAZARD PERRY ( 2725 ) mit der Baunummer 278. Es wurde am 15. September 1941 auf Kiel gelegt und am 18. Februar 1942 in den Dienst gestellt. 1971 verschrottete man es.


USS PERRY ( DD-11 ) 

Schiffsbiografie

 Die USS PERRY ( DD-11 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Commodore Oliver Hazard Perry benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das elfte Schiff aus der BAINBRIDGE – Klasse.
Auf der Union Iron Works in San Francisco, Kalifornien wurde am 19. April 1899 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Maude O’Connor taufte am 27. Oktober 1900 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Theodore Cornell Fenton stellte am 4. September 1902 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS PERRY wurde der Pazifischen Torpedoflotte zugeteilt. Der Heimathafen des Zerstörers war in den ersten Jahren Mare Island in Vallejo, Kalifornien. Das Kriegsschiff beteiligte sich jedes Jahr an mehreren Übungen die in den Gewässern vor Alaska, entlang der US Westküste und der Westküste von Mexiko durchgeführt wurden. Der wahrscheinliche Karrierehöhepunkt der USS PERRY war während des aufgetretenen Erdbebens am 18. April 1906 in San Francisco, Kalifornien. Neben dem Erdbeben wurde die Stadt auch durch die ausgebrochenen Brände verwüstet. Vier Tage lang traten noch Nachbeben auf. Dabei wurde das Kriegsschiff selbst im Wasser wie eine Nussschale hin und hergeworfen. Die gesamte Mannschaft versuchte den Bewohnern der Stadt so gut es ging zu helfen. So wurden die Feuerwehrleute der USS PERRY abgestellt, die bei der Bekämpfung der entstandenen Brände beteiligt waren. Andere Mannschaftsmitglieder patrouillierten in ihren vorgegebenen Stadtbezirken in denen Geschäfte, Lagerhäuser und Wohnungen von Plünderern heimgesucht werden könnten. Das medizinische Personal des Zerstörers beteiligte sich an der Erstversorgung von Männern, Frauen und Kindern. Für die USS PERRY erfolgte dann am 1. November 1906 die Außerdienststellung, die bis zum 11. Juli 1907 währte. Im Jahre 1908 fuhr der Zerstörer nach San Diego, Kalifornien. Hier begrüßte man im Mai die im Pazifik neu eingetroffenen Zerstörer USS STEWART ( DD-13 ), und USS WHIPPLE ( DD-15 ). Nach mehreren gemeinsamen Übungen wechselten die Kriegsschiffe nach San Francisco, wo sie für eine mehrtätige Übung vorbereitet wurden. Am 24. August verließ die USS PERRY zusammen mit der USS STEWART, USS WHIPPLE, USS HULL ( DD-7 ), USS TRUXTUN ( DD-14 ) und USS PREBLE ( DD-12 ) den Hafen und fuhren zu den Hawaiianischen Inseln. Dort wurden mehrere Flottenübungen abgehalten, an denen unter anderen auch die Panzerkreuzer USS VIRGINIA ( ACR-5 ) und USS MARYLAND ( ACR-8 ) beteiligt waren. Nach Abschluss der Übungen ging die Fahrt über Samoa und der Magdalena Bay, Baja California an die US Westküste zurück. Am 1. Dezember legten die Kriegsschiffe im Hafen von San Diego an. Das war nun der Heimathafen der sogenannten „Big Five“ Zerstörer USS PERRY, USS STEWART, USS WHIPPLE, USS HULL ( DD-7 ) und USS PREBLE ( DD-12 ). Zu der Ersten Division gehörte unter anderem auch der Zerstörer USS PAUL JONES. Für umfangreiche Überholungsarbeiten bugsierte man die Kriegsschiffe USS PERRY, USS PREBL und USS HOPKINS ( DD-6 ), das Torpedoboot USS FARRAGUT ( TB-11 ) sowie den Geschützten Kreuzer USS CLEVELAND ( C-9 ) mit Hilfe des Schleppers USS UNADILLA ( YA-4 ) in die Mare Island Naval Shipyard in Vallejo in das Trockendock Nummer 2, wo sie noch am14. Dezember 1911 lagen. Im Juni 1914 lag die USS PERRY im Golf von Kalifornien und beobachtete zusammen mit dem Zerstörer USS PREBLE, dem Panzerkreuzer USS CALIFORNIA ( ACR-6 ) und dem Geschützten Kreuzer USS NEW ORLEANS während des Mexikanischen Bürgerkrieges die dritte und vierte Schlacht von Topolobampo. Im Sommer 1915 beteiligte sich die USS PERRY an einer Kreuzfahrt nach Seward, Alaska zusammen mit den Schwesterschiffen USS PAUL JONES, USS PREBLE und USS STEWART, um logistische Informationen zu sammeln. Ansonsten operierte der Zerstörer auch im folgenden Jahr entlang der US Westküste und besuchte dortige Häfen. Am 6. April 1917 traten die USA in den Ersten Weltkrieg ein. Die USS PERRY patrouillierte in diesen Tagen vor der kalifornischen Küste bis nach Panama. Ab dem 28. Juli durchquerte der Zerstörer den Panamakanal und bewachte diesen auf der atlantischen Seite. Erst am 30. Mai 1918 verließ das Kriegsschiff diesen Posten und fuhr nach Key West, Florida. Vor den Florida Keys patrouillierte nun die USS PERRY und sicherte diese gegen feindliche U-Boote. Nach dem Waffenstillstand fuhr der Zerstörer ab dem 29. Januar 1919 entlang der US Ostküste nordwärts bis zur Delaware Bay. Hier begann für das Kriegsschiff die Inaktivierung. Anschließend wechselte es nach Philadelphia, Pennsylvania
in die Philadelphia Navy Yard. Dort lagen an den Reserve Kais mehrere Zerstörer. So am 13. Juni die USS PERRY, USS STEWART, USS WHIPPLE, USS PAUL JONES, USS PREBLE, USS WORDEN ( DD-16 ), USS HULL ( DD-7 ), USS HOPKINS ( DD-6 ), USS DECATUR ( DD-5 ), USS LAWRENCE ( DD-8 ), USS DALE ( DD-4 ), USS TRUXTUN ( DD-14 ), USS BAINBRIDGE ( DD-1 ) und USS BARRY ( DD-2 ). Dann erfolgte für den Zerstörer am 2. Juli 1919 die Außerdienststellung. Schon am 15. September 1919 strich man den Namen USS PERRY ( DD-11 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 3. Januar 1920 für 10.855 Dollar an Joseph G. Hitner in Philadelphia zum verschrotten.   


USS PERRY ( DD-11 )
Commanding Officer
 

LT Theodore Cornell Fenton    4. September 1902 – 25. Juni 1904
LCDR Frank Herman Schofield    25. Juni 1904 – 1. November 1905 (später RADM)
LT Frederick Newton Freeman    1. November 1905 – 24. Mai 1906
LCDR Robert Files Lopez    24. Mai 1906 – 1. November 1906
Außerdienststellung    1. November 1906 – 11. Juli 1907
LT Edgar Brown Larimer    11. Juli 1907 – 13. Oktober 1909 (später RADM)
LT Frank McCommon    13. Oktober 1909 – 26. Mai 1910
LT Earl Roop Shipp    26. Mai 1910 – 26. Dezember 1910
ENS Thomas Alexander Symington    26. Dezember 1910 – 5. Oktober 1912
LT John Enoch Pond    5. Oktober 1912 – 19. Juni 1913
LTJG Abner Moyer Steckel    19. Juni 1913 – 11. September 1915
LTJG Harry Adrian McClure    11. September 1915 – 3. April 1916 (später COMO)
LTJG James Harvey Taylor    3. April 1916 – 5. Juli 1918
LT John Joseph Mahoney    5. Juli 1918 – 2. Juli 1919

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