USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 )

USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 )

Biografie

John D. Edwards
* 2. August 1885 im Isle of Wright County, Virginia
† 9. Oktober 1918 während einer Kollision mit dem Truppentransporter HMS AQUITANIA
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Ersten Weltkrieges

John D. Edwards ernannte man am 31. Dezember 1908 zum Midshipman in der US Navy. Während des Ersten Weltkrieges diente er in britischen Gewässern an Bord des amerikanischen Zerstörers USS SHAW ( DD-68 ). Am 9. Oktober 1918 eskortierte der Zerstörer das britische Truppentransportschiff HMS AQUITANIA bis nach Southampton, England. Beide Schiffe fuhren im Zickzack, da sich deutsche U-Boote in den Gewässern aufhalten sollten. Gerade wie die USS SHAW den einen Zickzack nach Steuerbord beendet hatte, blockierte das Ruder und der Zerstörer steuerte unaufhaltsam auf den Truppentransporter zu. Einen Moment später kollidierten beide Schiffe. Die HMS AQUITANIA rammte die USS SHAW etwas über siebenundzwanzig Meter hinter dem Bug. Die Brücke des Kriegsschiffes wurde in Mitleidenschaft gezogen und begann zu brennen. Die Mannschaft der USS SHAW konnte sehr schnell diesen Brand unter Kontrolle bringen. Eine Skelettbesatzung von insgesamt einundzwanzig Männern brachte das Wrack aus eigenen Kräften die folgenden sechzig Kilometer bis in den Hafen von Southampton. Neben Lieutenant John D. Edwards starben noch elf Mannschaftsmitglieder auf dem Zerstörer durch die Kollision.
Lieutenant John D. Edwards wurde posthum mit dem Navy Cross ausgezeichnet.


USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant John D. Edwrads benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das fünfundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Werft von William Cramp and Sons Ship & Engine Building Company in Philadelphia, Pennsylvania wurde am 21.
Mai 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. May Marshall Edwards, Witwe von Lieutenant John D. Edwards, taufte am 18. Oktober 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Alexander Sharp, Jr. ( 13. August 1885 in Washington DC – 20. Juni 1975 in Bethesda, Montgomery County, Maryland ) stellte am 6. April 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS JOHN D EDWARDS in die Gewässer vor Philadelphia. Anschließend überprüfte man den Rumpf. Der Zerstörer legte am 14. Mai in Philadelphia ab und fuhr ins Mittelmeer. Ziel des Kriegsschiffes waren die türkischen Gewässer. Hier sollte es patrouillieren und die amerikanischen Interessen schützen. Während der Nahe Osten nach dem Ersten Weltkrieg in Aufruhr war, die Türken versuchten erfolgreich ihre Besatzer aus dem Land zu jagen, evakuierte die USS JOHN D EDWARDS Flüchtlinge und richtete Kommunikationsmittel in diesem Gebiet ein. Bis zum 2. Mai 1921 blieb der Zerstörer in türkischen Gewässern und fuhr anschließend in sein neues Einsatzgebiet. Dafür durchquerte das Kriegsschiff zusammen mit der USS WHIPPLE ( DD-217 ), USS BORIE ( DD-215 ), USS BARKER ( DD-213 ), USS TRACY ( DD-214 ) und USS SMITH THOMPSON ( DD-212 ) den Suezkanal und erreichte am 29. Juni Cavite in der Manila Bay, Luzon, Philippinen. Umgehend begann die USS JOHN D EDWARDS mit ihren Patrouillenfahrten im Fernen Osten. In den folgenden vier Jahren operierte der Zerstörer im Winter zwischen den philippinischen Inseln und im Sommer vor der chinesischen Küste.
Anfang September 1923 erfuhr man auf dem Kriegsschiff, dass am 30. und 31. August Tokyo und Yokohama durch ein Erdbeben, einen Tsunami und Feuersbrünste fast zerstört worden waren. Schätzungsweise 142.800 Tote gab es zu beklagen. Vizeadmiral Edwin Alexander Anderson, Jr. ( 16. Juli 1860 in Wilmington, North Carolina – 23. September 1933 in Masonboro Sound, Wilmington, North Carolina ), Oberbefehlshaber der asiatischen Flotte, entsandte sofort die USS JOHN D EDWARDS und die Zerstörerdivision, in der sich die Zerstörer USS WHIPPLE, USS BORIE, USS SMITH THOMPSON, USS BARKER und USS TRACY mit medizinischen Hilfsgütern, Lebensmitteln aller Art, wie Reis und andere Hauptnahrungsmittel im Fernen Osten und Rettungskräften, um Hilfe zu leisten. Die Zerstörer trafen am 5. September in der Tokyo Bay ein. Die amerikanischen Zerstörer waren die ersten ausländischen Schiffe, die in Yokohama eingetroffen waren und verdienten den Dank der japanischen Regierung. Im folgenden Jahr brach der chinesische Bürgerkrieg aus. Die USS JOHN D EDWARDS war zu diesem Zeitpunkt auf ihrer chinesischen Station und beteiligte sich am Schutz aller Ausländer in China. Am 18. Mai 1925 hievte man auf dem Zerstörer die Anker und das Kriegsschiff fuhr zusammen mit der USS WHIPPLE, USS BORIE, USS BARKER, USS SMITH THOMPSON und USS TRACY an die US Ostküste. Das Kriegsschiff lief am 13. Juli in den Hafen von New York ein. In den nun folgenden drei Jahren operierte die USS JOHN D EDWARDS von Norfolk, Virginia aus und unternahm regelmäßige Trainingskreuzfahrten entlang der US Ostküste und in die Karibik. So lag der Zerstörer am 20. April 1926 in der Guantanamo Bay, Kuba, zusammen mit anderen Zerstörern, an dem Zerstörer Tender USS WHITNEY ( AD-4 ). Nach einer Mittelmeerkreuzfahrt Ende 1927 kehrte der Zerstörer nach Norfolk zurück. Hier bereitete man das Kriegsschiff auf die Fahrt in den Pazifik vor. Nach der Durchquerung des Panamakanals, der Zerstörer eskortierte auf dieser Fahrt den neugebauten Flugzeugträger USS SARATOGA ( CV-3 ), legte die USS JOHN D EDWARDS in San Pedro, Kalifornien an. Von hier aus operierte der Zerstörer bis zum 1. August 1929 entlang der US Westküste. An diesem Tag stach das Kriegsschiff erneut in See und fuhr in Richtung Westen. Ziel war der Ferne Osten. Nach einem Zwischenstopp in der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii legte die USS JOHN D EDWARDS am 26. August im Hafen von Yokohama an. Der Zerstörer wurde in die asiatische Flotte integriert und operierte nun von Cavite, Manila Bay, Luzon, Philippinen aus. Die Hauptaufgabe des Kriegsschiffes war die Überwachung der chinesischen Küste und der japanischen Gewässer. In dieser Zeit beteiligte sich die USS JOHN D EDWARDS an Trainings- und Gefechtsübungen mit den Kriegsschiffen der Yangtze River Patrol und der South China Sea Patrol. Der Zerstörer lag am Ende des Jahres 1936 in der Cavite Naval Base und unterzog sich dort einer Überholung. Am 7. Juli 1937 begann der Chinesisch – Japanische Krieg. Die USS JOHN D EDWARDS begann nun von Manila aus mit Neutralitätspatrouillen vor der chinesischen Küste und sicherte amerikanische Interessen. Ab 1940 verstärkte der Zerstörer bis zum folgenden Jahr die Operationen mit U-Booten. Dabei wurden verschiedene Trainingsübungen absolviert. Am 7. Dezember 1941, an dem Tag griffen die Japaner Pearl Harbor an und zogen damit die USA in den Zweiten Weltkrieg, gehörte das Kriegsschiff innerhalb der DesRon 29 zur DesDiv 57. In dieser Zerstörer Division gehörten neben der USS JOHN D EDWARDS die Zerstörer USS ALDEN ( DD-211 ), USS EDSALL ( DD-219 ) und USS WHIPPLE ( DD-217 ). An diesem Tag befanden sich diese Kriegsschiffe südöstlich von Balikpapan bei den Ölhäfen der Insel Borneo, Niederländisch – Ostindien. Hier waren sie kurzfristig stationiert. Doch schon am folgenden Tag machten sich diese Kriegsschiffe auf den Weg nach Batavia, Niederländisch – Ostindien. Auf dieser Fahrt erfuhr man auf den Zerstörern von dem Beginn des Krieges. Umgehend wurde vom amerikanischen Hauptquartier ein Kurswechsel befohlen. Das Ziel war nun Singapur. Hier sollten die Zerstörer die Sicherung der britischen Force Z vor feindlichen Luft- und Unterwasserangriffen übernehmen. Diese Force Z sollte an diesem Tage die japanische Amphibische Landung auf Malaya im Golf von Thailand unterbinden. Am 10. Dezember kam es zur ersten Schlacht zwischen den britischen und japanischen Streitkräften. Das britische Schlachtschiff HMS PRINCE of WALES und der Schlachtkreuzer HMS REPULSE wurden dabei durch feindliche Flugzeuge versenkt. Die amerikanischen Zerstörer der DesDiv 57 wurden nun nur noch zur Suche von Überlebenden des britischen Schlachtschiffes und Schlachtkreuzers eingesetzt. Auf der Heimfahrt nach Singapur brachten die vier amerikanischen Kriegsschiffe den japanischen Fischtrawler IJN KOFUKU MARU, der später den Namen MV KRAIT in Australien erhielt, auf. Dieser japanische Trawler hatte vier kleinere Boote im Schlepptau. Kurz vor Singapur übergab man das feindliche Schiff an die australische Korvette HMAS GOULBURN ( J167 ). Am 15. Dezember versetzte man die USS JOHN D EDWARDS in die Task Force 5, die Rear Admiral William Alexander Glassford ( 6. Juni 1886 in San Francisco, Kalifornien – 30. Juli 1958 in San Diego, Kalifornien ) befehligte. In dieser befand sich der Schwere Kreuzer USS HOUSTON ( CA-30 ), die Leichten Kreuzer USS MARBLEHEAD ( CL-12 ) und USS BOISE ( CL-47 ) und die Zerstörer aus der DesDiv 57 USS JOHN D EDWARDS, USS ALDEN, USS EDSALL und USS WHIPPLE, aus der DesDiv 58 die Zerstörer USS BARKER ( DD-213 ), USS BULMER ( DD-222 ), USS PARROTT ( DD-218 ) und USS STEWART ( DD-224 ) und aus der DesDiv 59 die Zerstörer USS JOHN D FORD ( DD-228 ), USS PEARY ( DD-226 ), USS PILLSBURY ( DD-227 ) und USS POPE ( DD-225 ). Bis zum 23. Dezember patrouillierte die USS JOHN D EDWARDS zusammen mit anderen Zerstörern aus der TF 5 in der Makassar Straße und verließ dann Balikpapan, Borneo, Niederländisch Ostindien und fuhr nach Surabaya, Java. Hier traf der Zerstörer am 24. Dezember ein. Als die Japaner mit ihrer Übermacht über die Philippinen und Indonesien weiter nach Süden vordrangen, konnten die Alliierten kaum darauf hoffen die japanische Offensive in Ostindien aufzuhalten. Mit zu wenig Schiffen auf denen nur minimale Luftabwehr zur Verfügung stand und keiner praktischen Luftunterstützung, waren die Alliierten hoffnungslos unterlegen. Sie konnten mit ihren Kräften höchstens Nadelstiche gegen den Aggressor führen und eventuell dessen Vormarsch etwas verzögern um die Invasion Australiens zu verhindern bis aus dem pazifischen Raum Hilfe herangeeilt kam. Ab Anfang Januar 1942 wechselten diese Schiffe ihre Basis in die Kupang Bay, Timor. Die USS JOHN D EDWARDS selber fuhr von dort aus zur Patrouille bis Surabaya, Java in der Javasee und patrouillierte ab dem 3. Februar nachts von Bunda Roads, Madura Island kommend, zusammen mit den Kreuzern USS HOUSTON und USS MARBLEHEAD und den Zerstörern USS STEWART, USS PILLSBURY, USS BARKER, USS BULMER, USS PAUL JOHNS und USS WHIPPLE. Diese Schiffe sollten in die Straße von Makassar fahren, um einen verstärkten japanischen Schiffskonvoi abzufangen. Doch am Morgen des 4. Februar begannen feindliche Bomber mit einem Luftangriff auf die Marinebasis von Surabaya. Trotz der Luftabwehr wurden beide amerikanischen Kreuzer schwer beschädigt. Die USS JOHN D EDWARDS zog sich zusammen mit allen anderen alliierten Kriegsschiffen von dort zurück und fuhr im Konvoi nach Tjilatjap an der Südküste von Java. Ab Mitte Februar verschärften die Japaner ihre Kontrolle über die Inseln östlich und westlich von Java. Deren Truppen landeten am 18. Februar auf der Insel Bali, am östlichen Ende von Java. Die USS JOHN D EDWARDS beteiligte sich an dem erfolglosen Versuch, einen japanischen Schiffskonvoi vor der Banka Strait in Palembang, Sumatra, abzufangen. Im Anschluss daran fuhr der Zerstörer an die Ostküste von Bali, um eine japanische Transportgruppe, die von Zerstörern gedeckt wurde, in der Badoeng Straße anzugreifen. Die an Bord befindlichen Soldaten auf dem feindlichen Schiffskonvoi sollten Bali erobern. In den frühen Morgenstunden des 20. Februar verwickelte die USS JOHN D EDWARDS und drei weitere alliierte Zerstörer die japanischen Zerstörer in eine Schlacht. Dabei wurden Torpedos und die Schiffsgeschütze eingesetzt. Während des Schießduells wurde nur der japanische Zerstörer IJN MICHISHIO schwer beschädigt. Viele der alliierten Kriegsschiffe fuhren wegen der zentralen Lage in diesen Tagen wieder zur Marinebasis Surabaya und legten dort am 24. Februar an. Unter ihnen auch die USS JOHN D EDWARDS. Hier lagen die letzten noch zur Verfügung stehenden Kriegsschiffe der Amerikanisch – Britisch- Niederländisch – Australischen Force ( ABDA-Force ). Die Alliierten waren in einer sehr kritischen Situation. Durch Treibstoff-, Munitions- und Torpedoknappheit und durch die Versenkung mehrerer Schiffe sowie der Ausfall durch Kampfschaden und Reparaturbedarf war nur noch eine Rumpfgruppe vorhanden. Nur vier amerikanische Zerstörer waren noch voll Einsatzbereit. Am 25. Februar verließ die USS JOHN D EDWARDS erneut Surabaya zusammen mit den Kriegsschiffen der ABDA-Force und begab sich auf die Suche nach einer großen feindlichen Amphibischen Kampfgruppe in der Java See. Doch schon am folgenden Tag mussten die fünf britischen Kriegsschiffe umkehren und fuhren nach Surabaya. Am 27. Februar folgten die anderen alliierten Kriegsschiffe. Dabei mussten sie ein eigenes Minenfeld durchqueren. Vor der Nordküste von Java stellten sie sich den Angreifern. Mit dabei war der amerikanische Schwere Kreuzer USS HOUSTON, der britische Schwere Kreuzer HMS EXETER ( 68 ), die niederländischen Leichten Kreuzer HNLMS DE RUYTER und HNLMS JAVA sowie der australische Leichte Kreuzer HMAS PERTH ( D29 ), die britischen Zerstörer HMS ELECTRA ( H27 ), HMS ENCOUNTER ( H10 ), HMS JUPITER ( F85 ), die niederländischen Zerstörer HNLMS KORTENAER ( 1927 ) und HNLMS WITTE de WITH ( 1928 ) sowie die amerikanischen Zerstörer USS JOHN D EDWARDS, USS JOHN D FORD, USS ALDEN und USS PAUL JONES. Die ABDA Force wurde von Rear Admiral Karel Willem Frederik Marie Doorman ( 23. April 1889 in Utrecht, Niederlande – 28. Februar 1942 auf der HNLMS DE RUYTER in der Schlacht in der Java See ) kommandiert. Auf japanischer Seite kommandierte Konteradmiral Takeo Takagi ( 25. Januar 1892 in Iwaki, Fukushima – 8. Juli 1944 in der Schlacht um Saipan, Nördliche Marianen ) eine Einsatzgruppe zum Schutz von Truppentransportern. In dieser Einsatzgruppe befanden sich die Schweren Kreuzer IJN NACHI und IJN HAGURO, die Leichten Kreuzer IJN NAKA und IJN JINTSU sowie die Zerstörer IJN YUDACHI, IJN SAMIDARE, IJN MURASAME, IJN HARUSAME, IJN MINEGUMO, IJN ASAGUMO, IJN YUKUKAZE, IJN TOKITSUKAZE, IJN AMATSUKAZE, IJN HATSUKAZE, IJN YAMAKAZE, IJN KAWAKAZE, IJN SAZANAMI und IJN USHIO. Die Schlacht ging gegen 16:16 Uhr in ihre entscheidende Phase und dauerte sieben Stunden. Die Granaten und Torpedos der alliierten erreichten am Anfang der Schlacht nie ihr Ziel. Dafür erhielt die HMS EXETER einen Volltreffer in den Kesselraum und zog sich zusammen mit dem Zerstörer HNLMS WITTE de WITH nach Surabaya zurück. Die Japaner starteten anschließend zwei Torpedosalven von insgesamt 92 Torpedos. Nur eines davon traf den niederländischen Zerstörer HNLMS KORTENAER, der in der Mitte auseinanderbrach und sofort sank. Von den 153 Besatzungsmitgliedern konnten 113 von dem britischen Zerstörer HMS ENCOUNTER aus dem Wasser gerettet werden. Der britische Zerstörer HMS ELECTRA verwickelte sich in ein Artillerieduell mit japanischen leichten Kreuzer IJN JINTSU und dem japanischen Zerstörer IJN ASAGUMO. Der britische Zerstörer erzielte mehrere Treffer auf beiden feindlichen Schiffen, musste aber auch mehrere Treffer in den Aufbauten einstecken. Nachdem dann keine Munition mehr in den Geschütztürmen vorhanden war, wurde das Verlassen des sinkenden Schiffes befohlen. Am nächsten Morgen konnten noch 54 Überlebende durch das amerikanische U-Boot USS S-38 ( SS-143 ) aus dem Wasser gerettet werden. Gegen 18:00 Uhr brach die Alliierte Flotte den Kampf ab und floh, bedeckt von den vier amerikanischen Zerstörern. Diese legten einen Rauchschutz und hielten die japanischen Kriegsschiffe mit Torpedos auf Abstand. Doch die Entfernung war noch zu groß, so dass keiner davon traf. Die anderen Kriegsschiffe unter dem Kommando von Rear Admiral Doorman fuhren nach Süden in Richtung der Küste von Java, dann nach Westen und anschließend wieder nach Norden als die Nacht hereinbrach. Die vier amerikanischen Zerstörer hatten zu diesem Zeitpunkt keine Torpedos mehr und verließen aus eigener Initiative das Seegebiet, um nach Surabaya zurückzukehren. Um 21:25 Uhr lief der britische Zerstörer HMS JUPITER auf eine Seemine auf, die der niederländische Minenleger HNLMS GOUDEN LEEUW am Morgen verlegt hatte. Der Zerstörer sank sofort. Die HMS ENCOUNTER wurde beauftragt Überlebende an Bord zu nehmen. Gegen 23:00 Uhr trafen die noch übrig gebliebenen Kriegsschiffe der Alliierten auf die japanische Einsatzgruppe. Alle Schiffe begannen umgehend aus großer Entfernung mit einem Artillerieduell in der Dunkelheit. Da traf die beiden niederländischen Leichten Kreuzer HNMLS DE RUYTER und HNMLS JAVA eine verheerende Torpedosalve. Beide Schiffe wurden buchstäblich zerrissen und gingen unter. Nur 111 Besatzungsmitglieder beider Schiffe konnten gerettet werden. Aus Mangel an Treibstoff und Munition verließen die alliierten Schiffe das Schlachtfeld und fuhren nach Surabaya. Die USS JOHN D EDWARDS erreichte zusammen mit der USS JOHN D FORD, USS ALDEN und USS PAUL JONES schon vorher Surabaya. Dort bunkerte man Treibstoff. Nach Einbruch der Dunkelheit des 28. Februars verließen die vier Zerstörer die Marinebasis und fuhren nach Australien. Sie konnten unentdeckt die Straße von Bali durchqueren. Doch dann trafen sie auf drei japanische Zerstörer, die das südliche Ende der Meerenge bewachten. Aus Torpedo- und Munitionsmangel zogen sich die vier amerikanischen Zerstörer zurück und fuhren nach Fremantle an der Westküste Australiens. Dort legten sie am 4. März an. Die USS JOHN D EDWARDS führte zusammen mit der USS JOHN D FORD entlang der australischen Küste in den folgenden zwei Monaten Konvoidienste durch. Am 9. Mai verließen beide Zerstörer Brisbane, Queensland, Australien und fuhren zur amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor. Dort machte man am 2. Juni die beiden Kriegsschiffe fest. Drei Tage später stach die USS JOHN D EDWARDS und die USS JOHN D FORD wieder in See und beteiligte sich an der Eskorte eines Schiffskonvois, der bis nach San Francisco, Kalifornien gesichert werden musste. Am 12. Juni erreichten die Schiffe den kalifornischen Hafen. Der Zerstörer wurde noch am selben Tag in ein Trockendock bugsiert und musste sich einer Überholung unterziehen. Diese war am 23. Juni abgeschlossen. Noch am selben Tag begann für das Kriegsschiff der Eskortierdienst zwischen San Francisco und Pearl Harbor. Insgesamt neun Schiffskonvois begleitete die USS JOHN D EDWARDS zusammen mit der USS JOHN D FORD bis zum 20. Mai 1943. An diesem Tag legten beide Zerstörer in San Francisco an und wurden auf ihre Fahrt in den Atlantik vorbereitet. Vier Tage später machte man die Leinen wieder los und beide Kriegsschiffe stachen in See. Nach einem Zwischenstopp in der amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien erreichten sie am 4. Juni den Panamakanal und durchquerten ihn. Die USS JOHN D EDWARDS fuhr direkt bis zur Brooklyn Navy Yard, New York und legte dort am 15. Juni an. Von hier aus sollte der Zerstörer sich am Eskortierdienst im Atlantik beteiligen. In den folgenden neun Monaten begleitete das Kriegsschiff Versorgungsschiffe bis an die Küste von Nordafrika. Man versetzte die USS JOHN D EDWARDS nach Newport, Rhode Island. Hier erfolgte ab Mitte Dezember 1943 ein Anti-Submarine Training, das Ende des Monats abgeschlossen war. Der Zerstörer wechselte von dort nach Norfolk, Virginia. Hier integrierte man das Kriegsschiff zur Sicherung des Geleitflugzeugträgers USS GUADALCANAL ( CVE-60 ) in die Task Group 21.12. In dieser befanden sich außerdem die Zerstörer USS ALDEN, USS WHIPPLE und USS JOHN D FORD sowie die Geleitzerstörer USS PILLSBURY ( DE-133 ), USS POPE ( DE-134 ), USS FLAHERTY ( DE-135 ) und USS CHATELAIN ( DE-149 ). Diese Kriegsschiffe legten am 5. Januar 1944 in Norfolk ab und fuhren in ihr Einsatzgebiet zum Schutz der Schiffskonvois vor feindlichen U-Booten auf dem Atlantik, die die Versorgung der kämpfenden Truppen in Europa zu sichern hatten. Am 16. Januar spürten zwei Avenger Flugzeuge aus der Geschwader VC-13 von der USS GUADALCANAL westlich der Azoren U-544, Kommandant Kapitänleutnant Willy Mattke ( 25. Januar 1909 in Graudenz – 16. Januar 1944 ) auf und versenkten es mit Raketen und Wasserbomben. Alle Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. U-544 hatte wenige Augenblicke vorher die beiden U-Boote U-129, Kommandant Oberleutnant zur See Richard von Harpe ( 19. August 1918 in Dorpat, Estland – 2. März 1945 in der Ostsee ), und U-516, Kommandant Kapitänleutnant Hans – Rutger Tillessen ( 16. April 1913 in Wilhelmshaven – 1. Juni 1986 ) mit frischem Brennstoff versorgt. Am 16. Februar legte die USS JOHN D EDWARDS und die Schiffe der TG in Norfolk wieder an. Am 13. März verließ die USS JOHN D EDWARDS zusammen mit den Kriegsschiffen der Task Force 64, die Captain Harold S. Berdine ( USCG ) kommandierte, die US Ostküste und beteiligte sich an der Eskorte des Schiffskonvois UGS 36, bestehend aus 72 Handelsschiffen und 18 Panzerlandungsschiffen, bis ins Mittelmeer. In der TF 64 befanden sich die amerikanischen Zerstörer USS JOHN D EDWARDS, USS ALDEN, USS WHIPPLE und USS DECATUR ( DD-341 ), den amerikanischen Geleitzerstörern USS MILLS ( DE-383 ), USS RAMSDEN ( DE-382 ), USS RHODES ( DE-384 ), USS SAVAGE ( DE-386 ), USS RICHEY ( DE-385 ), USS SELLSTROM ( DE-255 ), USS TOMICH ( DE-242 ) und USS SLOAT ( DE-245 ), die 37. britische Escort Group mit dem Flakkreuzer HMS COLOMBO ( D89 ), der niederländischen Fregatte HNMS JOHAN MAZRITS van NASSAU ( K251 ), den britischen Schaluppen HMS BLACK SWAN ( L57 ), HMS AMETHYST ( F116 ) und HMS DEPTFORD ( L53 ), die niederländische Schaluppe HNMS FRISO ( K00 ), die britische Korvette HMS CAMPION ( K108 ) und ein britischer Minensucher mit JIG Störsender für Lenkbomben. Am 1. April kurz vor der Morgendämmerung, zwischen 4:05 Uhr und 4:20 Uhr, liegen der Schiffskonvoi und die Sicherungsschiffe westlich von Algier. Da werden die Schiffe von 20 deutschen Torpedobombern angegriffen. Nur das US Liberty – Schiff SS JARED INGERSOLL ( 7.191 BRT ) wird beschädigt, auf Grund gesetzt und später geborgen. Außerdem wird bei diesem feindlichen Luftangriff das amerikanische Panzerlandungsschiff USS LST-526 leicht beschädigt. Am 11. April verlässt der Schiffskonvoi GUS 36 wieder das Mittelmeer und erreichte am 2. Mai den Hafen von New York. Anschließend gehörte die USS JOHN D EDWARDS zu den Begleitschiffen von Schiffskonvois, die bis an die englische oder französische Küste eskortiert werden mussten. Am Ende des Jahres 1944 wechselte der Zerstörer in die Panamakanalzone. Hier beteiligte sich das Kriegsschiff an der Ausbildung von U-Boot Mannschaften. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden kehrte die USS JOHN D EDWARDS an die US Ostküste zurück und legte am 15. Juni 1945 im Hafen von Philadelphia an. Hier stellte man am 18. Juli 1945 den Zerstörer außer Dienst. Den Namen USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 ) strich man am 13. August 1945 von der US Navy – Liste. Schon am 30. November 1945 verkaufte man den Schiffskörper an die Boston Metal Company in Baltimore, Maryland zum verschrotten.


USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 )
Commanding Officer
 

CDR Alexander „Sandy“ Sharp Jr.   6. April 1920 – 9. Oktober 1921 (später VADM)
LCDR Eugene Thompson Oates    9. Oktober 1921 – 21. November 1921
LCDR James Sutherland Spore       21. November 1921 – 6. Oktober 1921
CDR William Henry Lee        30. Januar 1922 – 10. Januar 1925
LCDR Robert Pollock Guiler Jr.    10. Januar 1925 – 17. Juli 1925
LCDR Alfred Shepard Wolfe    17. Juli 1925 – 29. Januar 1926
CDR Matthias Evans Manly    29. Januar 1926 – 29. Juli 1926
LCDR Lyell St.Louis Pamperin    29. Juli 1926 – 29. Juni 1929
LCDR Richard Ellsworth Webb    29. Juni 1929 – 24. Juni 1932
CDR Richard Henry Booth         24. Juni 1932 – 7. März 1934
LCDR Philip Williamson Yeatman    7. März 1934 – 18. August 1934
LCDR Don Pardee Moon    18. August 1934 – 10. Oktober 1936
LCDR Thomas Dickens Warner    10. Oktober 1936 – 20. Juli 1937
LCDR Marion Russell Kelley    20. Juli 1937 – 15. Januar 1939
LCDR Milton Edwards Miles        15. Januar 1939 – 19. November 1939 (später VADM)
LCDR William Alger Bowers    19. November 1939 – 30. Juni 1940
LCDR Henry Effingham Eccles    30. Juni 1940 – 1. Mai 1942 (später RADM)
LCDR William Jefferson Giles Jr.   1. Mai 1942 – 4. Mai 1943
LCDR George Leland Hutchinson    4. Mai 1943 – 1. Februar 1944
LT Roy Arthur Norelius    1. Februar 1944 – 18. Juli 1945


Die USS JOHN D EDWARDS lag am 27. Oktober 1936 in der Cavite Naval Base

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