USS EDSALL ( DD-219 )

USS EDSALL ( DD-219 )

Biografie

Norman Eckley Edsall
* 3. Juni 1873 in Trenton, Gibson County, Tennessee
† 1. April 1899 in Vailima, Tuamasaga, Samoa
war ein Seemann in der US Navy und diente während des Spanisch – Amerikanischen Krieges

Norman Eckley Edsall war der Sohn von Thomas Jefferson Reynolds und Sarah Virginia Eckley Reynolds. Norman hatte eine Schwester, Elizabeth Eleanor Reynolds Edsall Bracey ( 5. März 1876 in Trenton, Gibson County, Tennessee – 22. Juli 1948 in Sheridan, Montcalm County, Michigan ). Nach der Geburt von Elizabeth zog die Familie als Homesteader nach Hutchinson, Kansas. Dort verstarb Sarah an einer Komplikation nach der Gebrurt ihres dritten Kindes, Jeannie Eckley Reynolds. Jeanie wurde daraufhin von der Familie von Jesse Brainard adoptiert. Normans Vater wurde in dieser Zeit ebenfalls krank. Seine letzte Bestimmung aus Liebe zu seinen beiden anderen Kindern, bestimmte er, dass sie noch vor seinem Tode ebenfalls adoptiert werden sollten. Am 2. August 1879 wurden Norman und Elizabeth von John A. Edsall ( 24. Mai 1835 in New York City – 5. Dezember 1917 in Greenville, Montcalm County, Michigan ) und Alwilda E. Edsall ( Oktober 1855 – 6. Dezember 1942 im Montcalm County, Michigan ) adoptiert. Thomas Jefferson Reynolds verstarb am 7. August 1879. Die Edsalls zogen später nach Greenville, Michigan.
Norman Eckley Edsall trat am 27. Juni 1898 in die US Navy als Seemann ein. Man versetzte ihn an Bord des Geschützten Kreuzers USS PHILADELPHIA ( 1889 ). Am 1. April 1899 gehörte Edsall zu einer Landungsgruppe unter dem Kommando von Lieutenant Philip Van Horne Lansdale ( 15. Februar 1858 in Washington DC – 1. April 1899 in Vailima, Tuamasaga, Samoa ). Diese amerikanischen Seeleute sollten feindlich eingestellte Eingeborene unter der Führung von König Mataafa, in der Nähe von Vailele, Samoa unterdrücken. Doch diese eingeborene Streitmacht konnte die Amerikaner zurücktreiben. Lieutenant Lansdale wurde dabei schwer verwundet. Ensign John R. Monaghan ( 26. März 1873 in Chewelah, Washington – 1. April 1899 bei Vailima, Tuamasaga, Samoa ) trug seinen Kommandanten bis zur Erschöpfung. Seaman Edsall und ein weiterer Seemann verteidigten diese beiden, bis sie selber von den Eingeborenen getötet wurden.
Die sterblichen Überreste von Seaman Norman Eckley Edsall wurden auf Samoa beerdigt.


USS EDSALL ( DD-219 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS EDSALL ( DD-219 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Seaman Norman Eckley Edsall benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das achtundzwanzigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der William Cramp and Sons Ship & Engine Building Company in Philadelphia, Pennsylvania wurde am 15.
September 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Elizabeth Eleanor Reynolds Edsall Bracey ( 5. März 1876 in Trenton, Gibson County, Tennessee – 22. Juli 1948 in Sheridan, Montcalm County, Michigan ), Schwester von Seaman Norman Eckley Edsall, taufte am 29. Juli 1920 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Arthur Hopkins Rice, Jr. ( 18. Februar 1883 in Mississippi – 22. Oktober 1932 in Massachusetts ) stellte am 26. November 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS EDSALL stach am 6. Dezember 1920 in See und verließ Philadelphia. Das Ziel des Zerstörers war der Pazifik. Nach der Durchquerung des Panamakanals legte das Kriegsschiff am 11. Januar 1921 in der US Navy Marinebasis San Diego, Kalifornien an.
Das Kriegsschiff beteiligte sich zusammen mit den Schwesterschiffen USS MACLEISH ( DD-220 ), USS McCORMICK ( DD-223 ), USS PARROTT ( DD-218 ), USS SIMPSON ( DD-221 ) und USS BULMER ( DD-222 ) an Gefechtsübungen und Schießübungen entlang der US Westküste. Der Zerstörer verließ Anfang Dezember wieder den Pazifik, durchquerte den Panamakanal und legte am 28. Dezember im Hafen von Charleston, South Carolina an. Hier unterzog sich das Kriegsschiff einer umfassenden Überholung. Am 26. Mai 1922 verließ die USS EDSALL Charleston und fuhr nach Newport, Rhode Island, wo der Zerstörer seine Endausrüstung für seine Fahrt ins Mittelmeer erhielt. Am 12. Juni legte die USS MACLEISH zusammen mit der USS BULMER, USS PARROTT, USS EDSALL, USS SIMPSON und USS McCORMICK dort wieder ab und fuhr mit diesen Kriegsschiffen in Richtung Osten. Am 28. Juni, erreichte der Zerstörer Konstantinopel und wurde in das US Navy Detachment innerhalb der türkischen Gewässer eingegliedert. Das Kriegsschiff sollte amerikanische Interessen und die dort lebenden Amerikaner beschützen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es in der Türkei zu Aufständen gegen die Besatzer aus Griechenland, Frankreich, Russland und Großbritannien. Die USS EDSALL setzte man in diesen Tagen zur Verstärkung der internationalen Beziehungen ein. So beteiligte sich der Zerstörer am Transport von Lebensmitteln zur Verringerung von Hungersnöten in Osteuropa nach dem Krieg. Außerdem transportierte das Kriegsschiff amerikanische Handelsvertreter, evakuierte Flüchtlinge und die Mannschaft baute für den Nahen Osten für eventuell eintretende Notfälle ein Kommunikationszentrum auf. Dann vertrieben die Türken die anatolischen Griechen aus Smyrna. Die USS EDSALL war bei der Evakuierung tausender Flüchtlinge eines von mehreren amerikanischen Kriegsschiffen, die diese Menschen bis zu den Stränden des griechischen Festlandes transportierten. Dieses Geschwader an amerikanischen Kriegsschiffen wurde von dem US High Commissioner for Turkey, Rear Admiral Mark Lambert Bristol ( 17. April 1868 in Glassboro, New Jersey – 13. Mai 1939 in Washington DC ), befehligt. Die USS EDSALL transportierte zusammen mit dem Zerstörer USS LITCHFIELD ( DD-336 ) am 14. September 1922 insgesamt 607 griechische Flüchtlinge von Smyrna aus nach Saloniki. Zwei Tage später kehrte der Zerstörer nach Smyrna zurück und wurde zum Flaggschiff der Naval Force ernannt. Im Oktober brachte die USS EDSALL griechische Flüchtlinge von Smyrna nach Myteline auf der Insel Lesbos. Immer wieder besuchte der Zerstörer in seiner Zeit im Mittelmeer mehrere Häfen. So in der Türkei, in Bulgarien, Russland, Griechenland, Ägypten, Palästina, Syrien, Tunesien, Dalmatien und Italien. In den freien Tagen, die der Mannschaft des Kriegsschiffes zur Verfügung standen, wurden zusammen mit anderen Schwesterschiffen mehrere Übungen mit den Geschützen und Torpedos ausgeführt. Dann Anfang Juli 1924 verließ die USS EDSALL ihren Einsatzort im Mittelmeer und fuhr zur US Ostküste zurück. Dort machte man den Zerstörer am 26. Juli im Hafen von Boston, Massachusetts fest. In den folgenden Monaten beteiligte sich das Kriegsschiff an mehreren lokalen Operationen und musste sich einer umfangreichen Überholung unterziehen. Diese war die Vorbereitung auf die Fahrt in den Pazifik. Am 3. Januar 1925 stach die USS EDSALL zusammen mit der USS PARROTT ( DD-218 ) von Philadelphia aus in See und fuhr in die Karibik. In der Guantanamo Bay, Kuba fand ein Manöver statt. Das war die Vorbereitung auf das Flottenmanöver Nummer Fünf. Nach der Durchquerung des Panamakanals erreichten die Zerstörer die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier bunkerte man frischen Treibstoff, Proviant und Munition. Das anstehende Flottenmanöver fand im März und April vor den Hawaiianischen Inseln statt. Während des simulierten Angriffs auf Hawaii war auch der erste Flugzeugträger der USA, die USS LANGLEY ( CV-1 ), beteiligt, was dazu bewog den Bau der beiden folgenden Träger, die USS LEXINGTON ( CV-2 ) und USS SARATOGA ( CV-3 ) zu forcieren. Eine weitere Übung während des Flottenmanövers fand in der Nähe von Guadalupe Island, Baja California, Mexiko statt. Hier wurde das Betanken auf See und das Verteidigen einer leicht zu haltenden Position geübt. Nach dem Flottenmanöver fuhr die USS EDSALL zusammen mit der USS PARROTT weiter in Richtung nach Westen und wurde am 14. Juni im Hafen von Chefoo, China festgemacht. Doch schon am 22. Juni wechselten die Zerstörer zusammen mit anderen amerikanischen Kriegsschiffen in den Hafen von Shanghai, China. Hier sollte der Zerstörer ein Fixpunkt der asiatischen Flotte entlang der chinesischen Küste, auf den Philippinen und in Japan sein. Hauptaufgabe des Kriegsschiffes war der Schutz amerikanischer Interessen im Fernen Osten. So war die USS EDSALL in diesen Gewässern während des Chinesischen Bürgerkrieges und des frühen Chinesisch – Japanischen Krieges. Die Manöver, an denen sich der Zerstörer beteiligte, sowie eine gewisse Kampfpraxis und Diplomatie, führten das Kriegsschiff am häufigsten in die Häfen von Shanghai, Chefoo, Hankow, Hongkong, Nanking, Kobe, Bangkok und Manila. Ende Oktober 1927 besuchte die USS EDSALL die siamesische Hauptstadt Bangkok. Drei der königlichen Prinzessinnen lud man dabei an Bord des Zerstörers zum Tee. Im Gegenzug erhielt Commander Jules James ( 15. Februar 1885 in Danville, Virginia – 12. März 1957 in Bethesda, Maryland ), der am 23. Oktober von Lieutenant Maxwell Boehn Saben das Kommando über das Kriegsschiff übernommen hatte, eine gravierte silberne Zigarettenschachtel von der königlichen Familie. Die USS EDSALL verblieb in den nächsten Jahren innerhalb der asiatischen Flotte und beteiligte sich an deren Manövern und Einsätzen. In den Wintermonaten blieb der Zerstörer in den philippinischen Gewässern oder lag im Hafen von Manila, Luzon, Philippinen. Zwischen den Einsätzen machte man das Kriegsschiff längsseits zu dem Zerstörer Tender USS BLACK HAWK ( AD-9 ) fest, damit kleine Reparaturen ausgeführt werde konnten. So geschah es auch am 30. Januar 1934.
Während des chinesischen Bürgerkrieges und zu Beginn des Chinesisch-Japanischen Krieg nahm die USS EDSALL ihre Beobachtungsposten entlang der chinesischen Küste ein. Außerdem beteiligte sich der Zerstörer und dessen Mannschaft an der Vervollkommnung von Kampfpraxis, beteiligte sich an Manövern und der Diplomatie. Das Kriegsschiff legte dazu am häufigsten in den Häfen von Shanghai, Chefoo, Hankow, Hongkong, Nanking, Kobe, Bankok und Manila an. Am 6. Mai 1935 lag die USS EDSALL im Hafen von Kobe. Japan.  
Am 7. Dezember 1941, an dem Tag, an dem die Japaner die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii überfallen und damit die USA in den Zweiten Weltkrieg gezogen haben, war der Zerstörer innerhalb der DesRon 29 in der DesDiv 57 integriert. In dieser DesDiv 57 befanden sich außerdem die Zerstörer USS ALDEN ( DD-211 ), USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 ) und USS WHIPPLE ( DD-217 ). An diesem Tag befanden sich diese Kriegsschiffe südöstlich von Balikpapan bei den Ölhäfen der Insel Borneo. Hier waren sie kurzfristig stationiert. Doch schon am folgenden Tag machten sich diese Kriegsschiffe auf den Weg nach Batavia, Niederländisch – Ostindien. Auf dieser Fahrt erfuhr man auf den Zerstörern von dem Beginn des Krieges. Umgehend wurde ein Kurswechsel befohlen. Das Ziel war nun Singapur. Hier sollten die Zerstörer die Sicherung der britischen Force Z vor feindlichen Luft- und Unterwasserangriffen übernehmen. Diese Force Z sollte an diesem Tage die japanische Amphibische Landung auf Malaya im Golf von Thailand unterbinden. Auf der USS EDSALL schiffte sich daher von dem Leichten Kreuzer HMS MAURITIUS ( C-80 ) in Singapur ein britischer Verbindungsoffizier und vier Mannschaftsmitglieder ein. Das war am 10. Dezember. An diesem Tag wurde während der Schlacht das britische Schlachtschiff HMS PRINCE of WALES und der Schlachtkreuzer HMS REPULSE durch feindliche Flugzeuge versenkt. Die amerikanischen Zerstörer der DesDiv 57 wurden nun nur noch zur Suche von Überlebenden des britischen Schlachtschiffes und Schlachtkreuzers eingesetzt. Auf der Heimfahrt nach Singapur brachten die amerikanischen Kriegsschiffe den japanischen Fischtrawler IJN KOFUKU MARU, der später den Namen MV KRAIT in Australien erhielt, auf. Dieser japanische Trawler hatte vier kleinere Boote im Schlepptau. Kurz vor Singapur übergab man das feindliche Schiff an die australische Korvette HMAS GOULBURN ( J167 ). Am 15. Dezember versetzte man die USS EDSALL in die Task Force 5, die Rear Admiral William Alexander Glassford ( 6. Juni 1886 in San Francisco, Kalifornien – 30. Juli 1958 in San Diego, Kalifornien ) befehligte. In dieser befand sich der Schwere Kreuzer USS HOUSTON ( CA-30 ), die Leichten Kreuzer USS MARBLEHEAD ( CL-12 ) und USS BOISE ( CL-47 ) und die Zerstörer aus der DesDiv 57 USS EDSALL, USS ALDEN, USS JOHN D EDWARDS und USS WHIPPLE, aus der DesDiv 58 die Zerstörer USS BARKER ( DD-213 ), USS BULMER ( DD-222 ), USS PARROTT ( DD-218 ) und USS STEWART ( DD-224 ) und aus der DesDiv 59 die Zerstörer USS JOHN D FORD ( DD-228 ), USS PEARY ( DD-226 ), USS PILLSBURY ( DD-227 ) und USS POPE ( DD-225 ). Noch am selben Tag verließ die USS HOUSTON zusammen mit den Zerstörern USS EDSALL, USS ALDEN und USS WHIPPLE Singapur und fuhr über Balikpapan und Surabaya, Indonesien nach Darwin, Australien. Dort legten die Schiffe am 28. Dezember an. Auf dem Weg dorthin traf man auf den Schweren Kreuzer USS PENSACOLA ( CA-24 ), der zusammen mit dem Kanonenboot USS NIAGARA ( PG-52 ), den Truppentransportern USS REPUBLIC ( AP-33 ) und USS CHAUMONT ( AP-5 ), den zwei US Army Transportschiffen USAT WILLARD A HOLBROOK und USAT MEIGS, den US Handelsschiffen SS ADMIRAL HALSTEAD und SS COASTER FARMER sowie dem niederländischen Handelsschiff BLOEMFONTEIN Nachschub zu den Philippinen beförderten, damit die dort kämpfenden amerikanischen Truppen unter Army General Douglas McArthur ( 26. Januar 1880 in Little Rock, Arkansas – 5. April 1964 in Washington DC ) den Japanern Widerstand leisten konnten. Doch die Japaner waren bereits auf den Philippinen gelandet und überrannten die alliierten Stellungen. Daher übernahmen die Kriegsschiffe der TF 5 in Surabaya die Eskorte und brachten die Schiffe sicher durch die Torres – Straße zwischen Indonesien und Australien. Am 28. Dezember erreichte der Konvoi Port Darwin. Zur Sicherung alliierter Kriegsschiffe verlässt die USS HOUSTON zusammen mit der USS EDSALL und USS ALDEN wieder Port Darwin und fährt nach Balikpapan. Dort wird die Eskorte über den Öltransporter USS TRINITY ( AO-13 ) übernommen. Am 14. Januar werden die vier Schiffe in der Banda See, nördlich von Timor, von dem japanischen U-Boot IJN I-124, Kommandant Lieutenant Commander Kishigami Koichi, gesichtet. Die vier amerikanischen Schiffe fuhren zunächst in die Koepang Bay, Westtimor und dann in die Kebola Bay, Insel Amor, Niederländisch – Ostindien. IJN I-124 fuhr derweil in Richtung von Port Darwin. In dem Hafen befanden sich vierzig alliierte Kriegsschiffe. Das japanische U-Boot legt am 16. Januar in der Nähe des Hafens 27 Seeminen aus. Am folgenden Tag meldet man von der USS HOUSTON zwei feindliche U-Boote rund 180 Seemeilen nordwestlich von Darwin gesichtet zu haben. Es ist IJN I-124 und IJN I-123, Kommandant Lieutenant Commander Ueno Toshitake. Am 19. Januar meldet LCDR KISHIGAMI um 17:40 Uhr die Ankunft von drei alliierten Transportern und einem Zerstörer im Hafen von Darwin. Der gleiche Text wurde um 22:36 Uhr wiederholt, das letzte Lebenszeichen des U-Bootes. Am folgenden Morgen, um 5:26 Uhr, nähert sich die USS EDSALL zusammen mit der USS ALDEN, USS HOUSTON und der USS TRINITY von Westen her Darwin und haben noch eine Strecke von 40 Seemeilen bis zum schützenden Hafen. Da greift IJN I-123 den amerikanischen Öltanker an, der den drei abgefeuerten Torpedos ausweichen kann. Die USS ALDEN feuerte gleich daran anschließend eine Ladung Wasserbomben auf den gefundenen Sonarkontakt ab. Es wird dabei zwar kein Erfolg erzielt, aber dafür das feindliche U-Boot abgedrängt. Die vier amerikanischen Schiffe können Darwin ungehindert erreichen. Gleichzeitig werden die australischen Korvetten HMAS DELORAINE ( J232 ), HMAS LITHGOW ( J206 ) und HMAS KATOOMBA ( J204 ) entsandt, um die japanischen U-Boote zu vernichten. Die HMAS DELORAINE erreicht um 13:35 Uhr als erstes Schiff den Angriffsort. Lieutenant Commander Desmond A. Menlove, Kommandant der Korvette, kann mit Glück einem abgefeuerten Torpedo von der IJN I-124 nur knapp ausweichen. Der Torpedo verpasst nur um einen Meter hinter dem Heck das australische Kriegsschiff. Drei Minuten später stellt man auf der Korvette einen Sonarkontakt zu dem U-Boot her. Nach weiteren acht Minuten wird der erste Wasserbombenangriff gestartet. Öl- und Luftblasen steigen anschließend an die Wasseroberfläche auf. Um 13:48 Uhr wird der zweite Angriff der Korvette gestartet, da IJN I-124 seinerseits sich zu einem weiteren Torpedoangriff in Periskoptiefe vorbereitet. Die abgefeuerten Wasserbomben schlagen rund drei Meter neben dem Periskop auf dem Wasser auf und explodieren ohne weiteren Schaden anzurichten. Das japanische U-Boot beginnt mit dem Alarmtauchen. Noch in den selben Minuten erschein ein Wasserflugzeug von dem Wasserflugzeugtender USS LANGLEY ( AV-3 ) und wirft eine Bombe in dem Zielgebiet über dem feindlichen U-Boot ab. Weitere Öl- und Luftblasen steigen auf. IJN I-124 liegt nun in 25 Meter Tiefe. Die HMAS DELORAINE startet um 13:56 Uhr einen weiteren Wasserbombenangriff. Aber noch immer ist das feindliche U-Boot nicht vernichtet. Um 14:30 Uhr stellt die Korvette einen weiteren Sonarkontakt zum Feind her und greift das Ziel mit den letzten Wasserbomben an. Ohne Erfolg. Die HMAS DELORAINE wird um 17:10 Uhr von der HMAS LITHGOW, Kommandant CDR Alfred V. Knight, abgelöst. Bis 18:39 führt diese Korvette insgesamt sieben Wasserbombenangriffe durch, wobei alle 40 Wasserbomben verbraucht werden. Doch es werden nur aufsteigende Öl- und Luftblasen gesichtet. Ab 17:48 Uhr beteiligt sich nun auch die HMAS KATOOMBA an den Angriffen. Ohne Erfolg. Um 18:59 Uhr treffen die USS EDSALL und USS ALDEN auf dem Schauplatz ein. Auf der USS EDSALL erhält man einen Sonarkontakt an der Kante des Ölteppichs, der von IJN I-124 stammte. Sofort werden fünf Wasserbomben in das Zielgebiet abgefeuert. Es werden drei Unterwasserexplosionen verzeichnet. Die USS ALDEN greift nach 19:55 Uhr in das Geschehen ein. Um 00:30 Uhr des 21. Januars erreicht die HMAS DELORAINE wieder das Seegebiet in dem IJN I-124 vermutet wird. Drei weitere kurz aufeinanderfolgende Wasserbombenangriffe werden auf Grund eines Sonarkontaktes durchgeführt. Gegen 11:55 Uhr gesellt sich HMAS KATOOMBA dazu. Doch gegen Mittag wird wegen schlechten Wetters die weitere Suche abgebrochen. Am 26. Januar erscheint der amerikanische U-Boot Tender USS HOLLAND ( AS-3 ). 16 Taucher beginnen mit der Suche von IJN I-124. Sie finden das U-Boot mit aufgesprengter Luke, betreten es aber nicht. Alle 80 japanischen Mannschaftsmitglieder kamen ums Leben. Die USS EDSALL eskortierte nach der Versenkung von dem japanischen U-Boot weiterhin alliierte Schiffskonvois in den nordaustralischen Gewässern. Am 23. Januar befand sich der Zerstörer dabei im Flachwasser des Howard Kanals vor Darwin. Hier erhielt man auf dem Kriegsschiff einen Sonarkontakt von einem feindlichen U-Boot. Umgehend begann man auf der USS EDSALL mit einem Wasserbombenangriff. Einer dieser Stahlkanister explodierte nach dem Abwurf noch in der Luft und beschädigte das Heck des Zerstörers. Die anschließenden Reparaturen waren sehr schnell abgeschlossen. Schon am 3. Februar verließ die USS EDSALL zusammen mit anderen amerikanischen Kriegsschiffen wieder Port Darwin und wechselte nach Tjilatjap, Java. Von hier aus sollten die Kriegsschiffe näher am Kampfgeschehen sein und leichter an Nachschub gelangen. Von hier aus operierte der Zerstörer als Patrouillenschiff vor Süd – Java. Am 23. Februar übernahm das Kriegsschiff zusammen mit dem veralteten Kanonenboot USS ASHVILLE ( PG-21 ) seinen Anti-U-Boot Patrouillendienst vor Tjilatjap. Drei Tage später stach die USS EDSALL von dieser Basis aus in See und fuhr zusammen mit der USS WHIPPLE zum Rendezvous mit dem umgebauten Wasserflugzeugtender USS LANGLEY. An Bord dieses Tenders befanden sich 32 Curtiss P-40 E Jagdflugzeuge samt Besatzungen. Diese sollten zur Verteidigung von Java eingesetzt werden. Doch schon am 27. Februar wurde die USS LANGLEY und die beiden Zerstörer von sechzehn Mitsubishi G4M Bomber des kaiserlich japanischen Navy Air Services Takao Kokutai. Diese Bomber wurden von Lieutenant Jiro Adachi angeführt und kamen von dem Flugplatz bei Den Pasar auf Bali, Indonesien. Diese Bomber wurden durch fünfzehn A6M Jagdflugzeuge eskortiert. Während des Angriffs auf die amerikanischen Schiffe wurde die USS LANGLEY so schwer beschädigt, das man sie aufgeben musste. Achtzehn Mannschaftsmitglieder fanden während des Kampfes den Tod. Die USS EDSALL nahm 177 und die USS WHIPPLE 308 Überlebende an Bord auf. Beide Zerstörer versenkten dann mit mehreren Torpedos den Wasserflugzeugtender. Schon am folgenden Tag trafen sich die beiden Kriegsschiffe mit dem Öltanker USS PECOS ( AO-6 ) vor der Flying Fish Cove auf den Weihnachtsinseln. Da befanden sie sich rund 400 Kilometer südwestlich von Tjilatjep. Weitere angreifende japanische Bomber zwangen allerdings die drei amerikanischen Schiffe sich weiter bis in den Indischen Ozean zurück zu ziehen. Es herrschte starker Wind und schwere See. In den frühen Morgenstunden des 1. März bunkerten beide Kriegsschiffe frischen Treibstoff und alle Mannschaftsmitglieder der USS LANGLEY wurden auf den Öltanker übergesetzt. Dies geschah von 4:30 Uhr bis 8:15 Uhr. Die USS WHIPPLE machte sich danach auf den Weg zu den Cocos Islands. Dort sollte der Zerstörer die Eskorte über den Öltanker SS BELITA übernehmen. Die USS PECOS wurde mit den Überlebenden der USS LANGLEY nach Australien geschickt. An Bord der USS EDSALL befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch 32 USAAF Mitglieder von der USS LANGLEY. Diese sollten umgehend nach Tjilatjap gebracht werden. Dort lag das Transportschiff MV SEA WITCH und hatte 27 P-40E Jäger an Bord. Die Air Force Mitarbeiter sollten auf Java diese Flugzeuge montieren und zu ihren jeweiligen Einsatzorten fliegen. Dieser Befehl für die USS EDSALL kam um 8:30 Uhr. Der Zerstörer fuhr daraufhin nach Nordosten in Richtung Java. Das war das letzte Mal, dass man eine Nachricht von dem Kriegsschiff erhalten hat.
Die USS PECOS wurde noch am selben Morgen von japanischen Patrouillenflugzeugen entdeckt. Mehrere feindliche Bomber stiegen daraufhin von ihren Trägern auf. Der Öltanker geriet in einen schweren Luftangriff. Der Funker des Schiffes setzte mehrere Notsignale ab, um eventuell in der Nähe befindliche alliierten Schiffe um Hilfe zu bitten. Die USS WHIPPLE war zu diesem Zeitpunkt 160 Kilometer schon entfernt. Die Hilferufe konnte man zwar noch wahrnehmen, war aber für eine Hilfsaktion schon zu weit weg um notwendige Hilfe zu leisten. Der Truppentransporter USS MOUNT VERNON ( AP-22 ) lag mehrere hundert Kilometer entfernt im Indischen Ozean. Auch dessen Funker konnte den Hilferuf auffangen. Gegen 15:48 Uhr sank die USS PECOS, nachdem vier Wellen feindlicher Flugzeuge ihre Angriffe durchgeführt hatten. Die letzte Welle stammte von dem japanischen Flugzeugträger IJN KAGA. Die USS WHIPPLE erreichte dann den Ort des Untergangs und konnte noch 232 Überlebende aus dem Wasser retten. Die anderen Überlebenden, die auf dem Wasser schwammen, wurden nicht geborgen, da man von zwei feindlichen U-Booten Sonarkontakte hergestellt hatte. Der Zerstörer verließ den Bereich eiligst.
Um 15:50 Uhr wurde ein einzelner „Leichter Kreuzer“ etwa 26 Kilometer hinter der japanischen Einsatzgruppe entdeckt. Das war die USS EDSALL. Der Zerstörer war nicht weiter als 38 bis 54 Kilometer von der USS PECOS entfernt bei ihrer zu letzt gemeldeten Position. Das Kriegsschiff versuchte wahrscheinlich auch zu dem angeschlagenen Öltanker zu gelangen. Um 16:03 Uhr sichtete man aber von dem japanischen Schweren Kreuzer IJN CHIKUMA aus das amerikanische Kriegsschiff. Innerhalb der folgenden fünf Minuten eröffnete der Kreuzer das Feuer mit seinen 203 mm Kanonen. Eine Viertelstunde später griffen die Schlachtschiffe IJN HIEI und IJN KIRISHIMA mit ihren Hauptbatterien, diese hatten 356 mm Kanonen, in das Geschehen ein. Dabei befanden sie sich rund 27 Kilometer von der USS EDSALL entfernt. Alle abgefeuerten Granaten verfehlten ihr Ziel. Die Maschinen der USS EDSALL leisteten während der Flucht Höchstleistungen. Um den Granaten auszuweichen mussten diese eine Geschwindigkeit von 26 Knoten innerhalb von wenigen Augenblicken erbringen, bzw. innerhalb von Sekunden durch Umkehrschub das Schiff zum vollständigen Stopp bringen. Außerdem waren radikale Wendemanöver und ununterbrochener Nebel von Nöten. Auch die Kanonen und Torpedos der USS EDSALL schwiegen in diesen Minuten nicht. Alle abgefeuerten Torpedos liefen nur ganz knapp an dem Schweren Kreuzer IJN CHIKUMA vorbei. Die abgefeuerten Granaten erreichten allerdings wegen der großen Entfernung nicht ihre Ziele. Der Funker des Zerstörers setzte einen Hilferuf ab. Dieser wurde von dem niederländischen Handelsschiff SIANTAR, es war da rund 160 Kilometer entfernt, empfangen. Die feindlichen Überwasserschiffe feuerten an diesem Nachmittag insgesamt 1.335 Granaten auf die USS EDSALL ab. Nur zwei davon trafen. Daraufhin wurden von den Trägern IJN KAGA, IJN HIRYU und IJN SORYU Bomber angefordert. In drei Wellen griffen die japanischen Piloten an und warfen ihre 250 kg Bomben ab. Die USS EDSALL war nach mehreren Treffern bewegungsunfähig. Ab 17:22 Uhr feuerten die japanischen Überwasserschiffe erneut auf den Zerstörer. Ein japanischer Kameramann, wahrscheinlich von dem Schweren Kreuzer IJN TONE aus, filmte etwa 90 Sekunden lang den Kampf bis zum Untergang der USS EDSALL. Um 17:31 Uhr rollte der amerikanische Zerstörer über die Backbordseite und lag für einige Sekunden mit dem Kiel nach oben auf dem Wasser. Inmitten von Dampf- und Rauchwolken sowie dem knirschen von Metall versank das Kriegsschiff in den Fluten. Mehrere der Überlebenden von der USS EDSALL wurden aus dem Wasser gerettet. Sie kamen allesamt auf den Schweren Kreuzer IJN CHIKUMA. Hier wurden sie eingekleidet, versorgt und verhört. Die anderen Überlebenden, die auf ihren Flößen oder Trümmern befanden, wurden ihrem Schicksal überlassen. Am 11. März 1942, zehn Tage später, erreichte der Kreuzer seinen Vormarschstützpunkt.
Am 21. September 1946 wurden mehrere Massengräber an einem abgelegenen Ort in Ostindien geöffnet. Über 1.000 Seemeilen von der Schlacht entfernt, in der die USS EDSALL versank. In zwei der geöffneten Gräber fand man Überreste von 34 enthaupteten Leichen. Sechs davon wurden als Angehörige Mannschaftsmitglieder der USS EDSALL identifiziert und fünf weitere von den US Air Force Mitarbeitern von der USS LANGLEY. Die sterblichen Überreste der Amerikanischen Mannschaftsmitglieder wurden zwischen Dezember 1949 und März 1950 auf US amerikanischen Friedhöfen bestattet.


USS EDSALL ( DD-219 )
Commanding Officer
 

CDR Arthur Hopkins Rice, Jr.    26. November 1920 – 14. Juni 1921
CDR Halsey Powell    14. Juni 1921 – 13. September 1921
LCDR Harry Robert Bougush    13. September 1921 – 19. November 1921
LCDR William Callender Irving Stiles    19. November 1921 – Mai 1923
LCDR Robert Todd Young    Mai 1923 – 14. Dezember 1924
LCDR Lemuel Earl Lindsay    14. Dezember 1924 – 3. September 1927
LT Maxwell Boehn Saben    3. September 1927 – 23. Oktober 1927 (XOIC)
CDR Jules James    23. Oktober 1927 – 13. August 1928 (später VADM)
LCDR Thomas Cross Singluff    13. August 1928 – 20. Juni 1930
LCDR Byron Scott Dague    20. Juni 1930 – 19. April 1932
LCDR Bruce Pepper Flood    19. April 1932 – 25. November 1932
LCDR Walker Cochran    25. November 1932 – 12. Juli 1933
LCDR Frederick Dodge Powers    12. Juli 1933 – 9. April 1935
LT Andrew Mack Parks    9. April 1935 – 15. Mai 1935 (XOIC)
LCDR Charles Adams Baker    15. Mai 1935 – 10. März 1937
LT William Schuetze Veeder    10. März 1937 – 15. April 1937 (XOIC)
LCDR Charles Adams Baker    15. April 1937 – 21. Februar 1938
CDR Frederick Sears Conner    21. Februar 1938 – 9. Mai 1939
LCDR Abel Charles Jules Sabalot    9. Mai 1939 – 24. Mai 1939
LCDR Edwin Mason Croch    24. Mai 1940 – 13. Oktober 1941
LCDR Joshua James Nix    13. Oktober 1941 – 1. März 1942


In den Wintermonaten blieb der Zerstörer in den philippinischen Gewässern oder lag im Hafen von Manila, Luzon, Philippinen.

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