USS HERZOG ( DE-178 )

USS HERZOG ( DE-178 )

Biografie

William Ralph Herzog
* 1909
† 29. Oktober 1942 auf dem Dampftanker SS PAN NEW YORK
war ein Offizier der US Navy und Kommandeur der Naval Armes Guard an Bord des Tankers

Lieutenant ( jg ) William Ralph Herzog befand sich am 29. Oktober 1942 an Bord des Dampftankers SS PAN NEW YORK ( 7.701 BRT ), welcher 104.740 Barrel Flugbenzin an Bord hatte. Das Kommando des Dampftankers führte Master Hedley Vernon Thompson. An Bord befanden sich 8 Offiziere und 31 Mannschaftsmitglieder der zivilen Besatzung und 18 Mann von der Wachmannschaft Naval Armes Guard. Der Tanker hatte zusammen mit den 44 Schiffen des Konvois HX-212 am 18. Oktober 1942 im Hafen von New York abgelegt. Ziel des Schiffes war Glasgow, Schottland. Die Sicherung des Schiffskonvois übernahm die Escort Group A3. Ab dem 26. Oktober hält die deutsche U-Boot Gruppe „Puma“ die Fühlung zum Konvoi. Ab dem folgenden Tag beginnen die feindlichen U-Boote in der Nacht mit den Angriffen. U-624, Kommandant Kapitänleutnant Ulrich Graf von Soden-Fraunhofen ( 2. August 1913 in Friedrichshafen – 7. Februar 1943 im Nordatlantik ), schleicht sich in der Nacht vom 28. zum 29. Oktober an die SS PAN NEW YORK heran. Der Tanker befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Station Nummer 43 innerhalb des Konvois. Um 7:57 Uhr befand sich die SS PAN NEW YORK etwa 550 Seemeilen westlich von Malin Head, Irland. Da schlug auf der Backbordseite in Höhe des Tanks Nummer 3 ein Torpedo ein. Das darin lagernde Flugbenzin ging sofort in Flammen auf. Der aufziehende Wind blies die Flammen über das gesamte Schiff und die Hecklüfter saugten das Feuer in den Maschinenraum und die Besatzungsräume. Die Flammen zerstörten fast alle an Bord befindlichen Rettungsboote und Rettungsflöße. Die noch intakten schwammen auf der Leeseite des Tankers. Nachdem Lieutenant ( jg ) William Ralph Herzog bemerkte, dass er und ein Teil seiner Mannschaft in den Besatzungsräumen eingeschlossen waren wegen einem klemmenden Schott, versuchte er dieses aus Leibeskräften zu öffnen. Ein Funker von der Wachmannschaft, der seinen Raum durch ein Bullauge verlassen konnte, schickte er weg damit dieser eine Gasmaske beschaffen sollte. Mit seiner Pistole versuchte Lieutenant ( jg ) Herzog doch noch das klemmende Schott zu öffnen. Aber es war zu spät. Seine Männer und er fielen durch die Dämpfe aus brennendem Benzin und Farbe bewusstlos zu Boden und starben.
Von den 57 Besatzungsmitgliedern und Wachmannschaften konnten nur 14 Mann von den Korvetten HMCS ROSTHERN ( K169 ) und HMCS SUMMERSIDE ( K141 ) gerettet werden. Ein Offizier und zwölf Besatzungsmitglieder und der Funker der Wachmannschaft. Das Wrack der SS PAN NEW YORK wurde von den beiden Korvetten rund elf Stunden nach dem Torpedoangriff mit Schüssen versenkt.
Lieutenant ( jg ) William Ralph Herzog erhielt posthum die Navy and Marine Corps Medal verliehen.


USS HERZOG ( DE-178 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS HERZOG ( DE-178 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant ( jg ) William Ralph Herzog benannt worden ist.
Das erste Schiff stammte aus der EVARTS – Klasse, hatte die Kennung DE-277 und wurde am 14. Oktober 1943 im Rahmen des Lend Lease Programms an Großbritannien abgegeben und erhielt den Namen HMS GORE ( K481 ).
Der Geleitzerstörer ist das zweiunddreißigste Schiff aus der CANNON – Klasse.
Auf der Federal Shipbuilding & Dry Dock Company in Newark, New Jersey wurde am 17.
Mai 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Alice A. Herzog, Mutter von Lieutenant ( jg ) William Ralph Herzog, taufte am 5. September 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander James Cecil Toft, Jr. stellte am 6. Oktober 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS HERZOG bis zur amerikanischen Marinebasis in der Great Sound Bay bei den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer in die New York Naval Shipyard in Brooklyn, New York. Hier unterzog sich das Kriegsschiff einer Überprüfung. Am 29. November stach die USS HERZOG wieder in See und eskortierte das Vorratsschiff USS ARIEL ( AF-22 ) bis zum Port of Spain, Trinidad. Von dort aus ging die Fahrt nach San Juan, Puerto Rico und zurück nach New York. Hier legten beide Schiffe am 18. Dezember an. Noch am selben Tag verließ der Geleitzerstörer New York und eskortierte einen Schiffskonvoi, bestehend aus mehreren Liberty Schiffen, bis in die Panamakanalzone. Dabei mussten die Schiffe die gefährlichen Karibikpassagen durchfahren, in denen deutsche U-Boote lauerten. Der Schiffskonvoi erreichte am 27. Dezember unbeschadet den Panamakanal. Die USS HERZOG blieb nun in den Gewässern und diente als Begleitschiff zwischen Trinidad und Recife, Brasilien. Ab dem 14. April 1944 gliederte man das Kriegsschiff in die Task Group 41.6 ein. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS SOLOMONS ( CVE-67 ) und die Geleitzerstörer USS HERZOG, USS STRAUB ( DE-181 ), USS TRUMPETER ( DE-180 ) und USS GUSTAFSON ( DE-182 ). Am 14. April stachen diese Schiffe von Recife aus in See und begannen eine U-Boot Patrouille im Südatlantik. Hier gab es am 23. April ein Aufeinandertreffen mit dem in der U-Boot Gruppe MONSUN fahrenden deutschen U-Boot U-196, Kommandant Korvettenkapitän Eitel-Friedrich Kentrat ( 11. September 1906 in Stahlheim, Kreis Metz – 9. Januar 1974 in Bad Schwartau ). Dieses war am 16. März von La Pallice, Frankreich aus in See gestochen und sollte zur Insel Penang, Malaysia fahren. Geladen hatte das U-Boot 1.404 Flaschen Quecksilber, 9.158 Barren Aluminium, 46 Bund Rundstahl, 11 Bund Vierkantstahl und 105 Kisten Roh – Optik – Glas. Flugzeuge der USS SOLOMONS hatten U-196 während seiner Überwasserfahrt gesichtet und leiteten einen Bombenangriff ein. Doch das U-Boot kann unbeschädigt entkommen. Die Schiffe der TG 41.6 kehrten am 30. April nach Recife zurück. Man begann mit dringend notwendig gewordenen Reparaturen und dem bunkern von Munition, Treibstoff und Proviant. Dann erfolgte die dritte Patrouillenfahrt vom 4. bis zum 20. Mai. Aber auf der wurde kein feindliches U-Boot gesichtet. Am 31. Mai verließen die fünf Kriegsschiffe wieder den brasilianischen Hafen und begaben sich auf die vierte Patrouillenfahrt im Südatlantik. Nach zwei Wochen absolut ruhiger Kreuzfahrt, erhielt die USS HERZOG am 15. Juni den Befehl, zusammen mit der USS STRAUB zum Planquadrat GF 6199 zu eilen auf der ein Trägerflugzeug ein feindliches U-Boot gesichtet hatte. Mit Höchstgeschwindigkeit fuhren die beiden Geleitzerstörer in das vorgegebene Planquadrat. In der Zwischenzeit hatten aber sechs weitere Grumman TBF Avenger der Staffel VC-9 von der USS SOLOMONS das deutsche U-Boot angegriffen und versenkt. Dabei waren die Flugzeuge vom Typ Avenger mit „T-33“ mit Lieutenant Commander Avery, „T-11“ mit Ensign Spear, „T-32“ mit Lieutenant ( jg ) Chamberlain, „T-1“ mit Lieutenant Weigle und die Wildcats „T-17“ mit Ensign Wadsworth und „T-23“ mit Ensign McMahon. Erst am späten Nachmittag erreichten beide Kriegsschiffe das Zielgebiet. Das U-Boot U-860, Kommandant Fregattenkapitän Paul Büchel ( 3. August 1907 in Greifenberg, Pommern –  ? ), war auf dem Weg nach Japan. Es hatte unter anderem 100 t Quecksilber und 100 t Blei für Japan und Ortungsgeräte, Prüfgeräte, Werkzeug und Verbrauchsstoffe für vier deutsche U-Boote, die in Ostindien operierten, geladen. Während des Angriffs auf U-860 wurde das Flugzeug von Lieutenant ( jg ) Chamberlain und ein zweites abgeschossen. Die Mannschaften der USS HERZOG und der USS STRAUB konnten Fregattenkapitän Paul Büchel, den leitenden Offizier und 18 weitere deutsche Besatzungsmitglieder aus dem Wasser retten. 44 Besatzungsmitglieder von U-860 kamen während des Angriffs ums Leben. Nachdem dann die Dunkelheit über dem Meer war, gaben beide Geleitzerstörer die Suche nach Lieutenant ( jg ) Chamberlain auf. Die Gefangenen wurden am folgenden Tag an Bord der USS SOLOMONS verlegt und die Schiffe der TG 41.6 kehrten nach Recife zurück. Dort legten sie am 23. Juni an. Die USS HERZOG beteiligte sich noch an der folgenden Patrouillenfahrt mit den Schiffen der TG 41.6. Doch am 14. Juli verließ der Geleitzerstörer die Gruppe und fuhr nach Recife zurück. Dort legte das Kriegsschiff zwei Tage später an. Zwölf Tage später wechselte das Kriegsschiff zu dem brasilianischen Marinestützpunkt Natal. Hier stellte man die USS HERZOG am 1. August außer Dienst und übergab den Geleitzerstörer als Leihgabe an die brasilianische Marine. Hier erhielt das Schiff den Namen CT BEBERIBE ( D-19 ). Im Rahmen des Mutual Defense Assistance Program übergab die US Navy am 30. Juni 1953 den Geleitzerstörer vollständig in die Hände der brasilianischen Marine. Den Namen USS HERZOG strich man am 20. Juli 1953 von der US Navy – Liste.
Die CT BEBERINE lief im Februar 1966 auf Grund und war nicht mehr wirtschaftlich reparabel. Das Kriegsschiff wurde zum verschrotten 1968 verkauft.       


USS HERZOG ( DE-178 )
Commanding Officer
 

LCDR James Cecil Toft, Jr.       6. Oktober 1943 – 13. März 1944
LCDR Joseph B. Fyffe  (USNR)        13. März 1944 – 1. August 1944

 

 

 

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