USS SNYDER ( DE-745 )

USS SNYDER ( DE-745 )

Biografie

Russell Snyder
* 29. Oktober 1915 in Corbin, Kentucky
† Dezember 1941 während eines Luftkampfes

Russell Snyder trat am 30. August 1937 freiwillig in die US Naval Reserve ein. Nach einer Eliminierungsflugausbildung in Robertson, Montana, ernannte man ihn zum Aviation Cadet und versetzte ihn nach Pensacola, Florida für eine tiefgreifendere Flugausbildung. Man ernannte Snyder am 8. Dezember 1938 zum Marineflieger und beförderte ihn am 28. August 1939 zum Ensign. Nach dem Kriegseintritt der USA wegen des Angriffs der Japaner auf die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii am 7. Dezember 1941, gliederte man Ensign Russell Snyder in die Patrouillenstaffel 101. Er wurde noch im selben Monat während eines Luftkampfes getötet. 


USS SNYDER ( DE-745 )

Schiffsbiografie

Die USS SNYDER ( DE-745 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Russell Snyder benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das achtundfünfzigste Schiff aus der CANNON – Klasse.
Auf der Western Pipe and Steel Company in San Pedro, Kalifornien wurde am 28. April 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Lillian J. Snyder taufte am 29. August 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Elmer Moore (USNR) stellte am 5. Mai 1944 in Long Beach, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt der USS SNYDER begann schon am 6. Mai in den Gewässern vor San Francisco, Kalifornien. Zum Kalibrieren der Geschütze und dem Training mit den scharfen Waffen, verließ der Geleitzerstörer Ende Mai die Gewässer von San Francisco und erreichte am 31. Mai die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier erfolgten diese Trainingseinheiten. Erst Anfang Juli lief das Kriegsschiff wieder in den Hafen von San Francisco ein. Hier gliederte man die USS SNYDER in die Task Undergroup 16.1.5 ein. Am 11. Juli stach der Geleitzerstörer in See und fuhr zur amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Hier traf das Kriegsschiff sechs Tage später ein. In dem Hafen wartete der Wasserflugzeugtender USS KENNET WHITING ( AV-14 ), die Öltanker USS NECHES ( AO-47 ) und USS ALASCOSA ( AO-66 ) und das Vorratsschiff USS ALDEBARAN ( AF-10 ). Am 1. August verließen diese Schiffe Pearl Harbor und legten am 9. August an dem Atoll USS Majuro, Marshall Islands nur wegen dem bunkern von frischem Treibstoff an. Noch am selben Tag verließen diese Schiffe wieder das Atoll und erreichten am 10. August das Atoll Eniwetok, Marshall Islands. Hier blieben beide Öltanker und das Vorratsschiff. Am folgenden Tag verließ der Geleitzerstörer zusammen mit dem Wasserflugzeugtender wieder das Atoll Eniwetok und fuhr zur Insel Saipan, Nördliche Marianen. Hier trafen beide Schiffe am 14. August ein. Noch am selben Tag verließ die USS SNYDER wieder die Insel und fuhr nach Bougainville, Salomonen. Von hier aus eskortierte das Kriegsschiff mehrere Versorgungsschiffe zum Seeadler Harbour, Manus Island, Admiralitätsinseln. Nach der Übergabe dieser Schiffe fuhr der Geleitzerstörer zum Atoll Kwajalein, Marshall Islands. Von hier aus begann das Kriegsschiff bis Anfang Oktober mit Eskortierfahrten zwischen den Atollen der Marshall Islands und Saipan. Am 6. Oktober fuhr die USS SNYDER zur Marinebasis Pearl Harbor. Hier integrierte man den Geleitzerstörer in die Task Group 12.3, einer Hunter Killer Group, die zwischen San Francisco und Pearl Harbor operierte. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS CORREGIDOR ( CVE-58 ) und die Geleitzerstörer USS SNYDER , USS KENDALL C CAMPBELL, USS ULVERT M MOORE, USS WILLIAM SEIVERLING ( DE-441 ) und USS STAFFORD ( DE-411 ). Die USS SNYDER begann noch im Oktober mit den Suchfahrten. Grund für die Erstellung dieser Group, war das japanische U-Boot IJN I-12, Kommandant Commander Kudo Kaneo. Dieses hatte auf der Position 31° 55’ Nord, 139° 45’ West am Abend des 29. Oktober um 21:05 Uhr in einer untergetauchten Position das Liberty Schiff SS JOHN A JOHNSON ( 7.176 BRT ) torpediert. Das amerikanische Versorgungsschiff war auf dem Weg von San Francisco, Kalifornien nach Pearl Harbor und hatte 6.900 Tonnen Lebensmittel, 140 Tonnen Sprengstoff und eine Deckladung LKWs geladen. Das Versorgungsschiff erhielt einen Torpedotreffer auf der Steuerbordseite. Die massive Explosion lässt das Schiff in Höhe der Brücke auseinanderbrechen. Zehn Besatzungsmitglieder kommen dabei ums Leben. Die restlichen Mannschaftsmitglieder retten sich in die Rettungsboote. Eines davon wird von dem japanischen U-Boot gerammt und die anderen mit Maschinengewehren und Pistolen beschossen. Sechs weitere Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. 24 Stunden nach dem Angriff werden die Überlebenden von dem Patrouillenboot USS ARGUS ( PY-14 ) gerettet und nach San Francisco gebracht. Die Kriegsschiffe der TG 12.3 machen nun Jagd auf das feindliche U-Boot um es zu zerstören. Ab dem 2. November stieß der Geleitflugzeugträger USS CORREGIDOR ( CVE-58 ) dazu. Ständig sind Piloten aus der Staffel VC-83 von dem Träger mit ihren Grumman TBM-1C „Avengers“ in der Luft und suchen. An diesem Tag wird ein unbekanntes U-Boot entdeckt und angegriffen. Zwei Tage später erfolgt ein zweiter Angriff auf ein ebenfalls unbekanntes U-Boot das auch zwischen den Hawaiianischen und den Kalifornischen Gewässern operierte. Die Geleitzerstörer suchten an beiden Tagen nach den nichtidentifizierten U-Booten, fanden aber nichts. Die Hunter Killer Group wurde am 14. November nach Pearl Harbor beordert, da eine andere Anti-U-Boot Gruppe angeblich den flüchtigen Feind versenkt hat. Am 19. November kehrten die Kriegsschiffe nach Pearl Harbor zurück. Hier ging die USS SNYDER längsseits zu dem Zerstörertender USS YOSEMITE ( AD-19 ). Bis zum 23. November wurden an dem Kriegsschiff Reparaturen vorgenommen. Gleichzeitig versetzte man den Geleitzerstörer in die Task Group 12.4. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS TULAGI ( CVE-72 ) und die Geleitzerstörer USS KENDALL C CAMPBELL, USS ULVERT M MOORE, USS SNYDER, USS WILLIAM SEIVERLING und USS GOSS ( DE-444 ), der erst im Dezember zu dieser Gruppe stieß. Ab dem 24. November stößt der Geleitzerstörer USS BRIGHT ( DE-747 ) und ab dem 10. Dezember der Geleitzerstörer USS ROBERTS ( DE-749 ) dazu. Von diesem Atoll aus begann nun der Geleitflugzeugträger und die Geleitzerstörer mit ihrer Anti-U-Boot Patrouillenfahrt zwischen dem Atoll Eniwetok, dem Atoll Ulithi und der Insel Saipan, Nördliche Marianen. Die USS SNYDER wechselte wenige Tage später wieder in die TG 12.3 und operierte in den Gewässern vor dem Atoll Ulithi. Am 2. Januar 1945 kam der Geleitzerstörer USS TILLS ( DE-748 ) zur TG 12.3 hinzu. Am 10. Januar verließen die vier Geleitzerstörer wieder das Atoll und fuhren zum Atoll Eniwetok. Dort trafen sie am 15. Januar ein. Man begann an den Schiffen Reparaturen vorzunehmen und die Bunker zu füllen. Am 29. Januar liefen sie aus und begannen mit ihrer Anti-U-Boot Patrouille östlich des Atolls. Am 15. Februar liefen diese Schiffe in Pearl Harbor ein, wo die USS SNYDER die TG verließ. Am 26. Februar ereignete sich ein Flugzeugabsturz zwischen den Marshall Islands. Die USS SNYDER zog man ab dem 1. März für die Suche nach Generalleutnant Millard Fillmore Harmon, Jr. ( 19. Januar 1888 in Fort Mason, Kalifornien – 26. Februar 1945 bei einem Flugzeugabsturz ), Oberbefehlshaber der US Army Air Force im Pazifik, hinzu. Die Suche wurde Ergebnislos abgebrochen. Von April bis Anfang Mai befand sich die USS SNYDER wiederum in einer Hunter Killer Group und war auf der Suche nach japanischen U-Booten in den Gewässern der Nördlichen Marianen. In den ersten Tagen des Mai verließ der Geleitzerstörer Saipan und eskortierte einen Schiffskonvoi nach Okinawa. Die Gewässer um die japanische Insel wurden am Abend des 11. Mai erreicht. Hier erhielt man auf der USS SNYDER den Befehl, zu den beiden schwer beschädigten Zerstörern USS EVANS ( DD-552 ) und USS HUGH W HADLEY ( DD-774 ) aus der TG 51.5 zu fahren, die auf dem Radarüberwachungsposten Nummer 15, zusammen mit vier Infanterielandungsschiffen nordwestlich von Okinawa lagen. Diese amerikanischen Schiffe waren am Morgen gegen 9:00 Uhr von insgesamt 150 japanischen Flugzeugen angegriffen worden. Unzählige der Angreifer verloren dabei ihr Leben. Die USS EVANS war zwanzig Minuten später durch vier japanische Maschinen, die in das Schiff eingeschlagen waren, ebenfalls ein Wrack. 32 Mannschaftsmitglieder wurden dabei getötet und 27 zum Teil schwer verletzt. Auch die USS HUGH W HADLEY wurde schwer getroffen, 28 Mannschaftsmitglieder fanden während des Luftangriffs den Tod und 6 wurden schwer verletzt. Die USS SNYDER nahm die USS EVANS ins Schlepptau und die USS HUGH W HADLEY konnte aus eigener Kraft bis nach Ie Shima fahren. Hier begann man mit den ersten Reparaturarbeiten an den beiden Zerstörern. Gleich am 12. Mai übernahm der Geleitzerstörer ebenfalls einen Radarüberwachungsposten, den das Kriegsschiff bis zum 29. Mai inne hatte. Am 2. Juni integrierte man die USS SNYDER in die Task Undergroup 31.1.1. Zusammen mit sieben Begleitschiffen lieferte der Geleitzerstörer für amerikanische Luftangriffe im Süden von Okinawa die Radarortung. Das Kriegsschiff blieb bis zum 23. Juni in den Gewässern vor der japanischen Insel. Ab dem 3. Juli versetzte man die USS SNYDER in die Task Group 96.?, einer Hunter Killer Group. In dieser befand sich der Geleitflugzeugträger USS KASAAN BAY ( CVE-69 ) und die Geleitzerstörer USS SNYDER, USS TILLS ( DE-748 ), USS ROBERTS ( DE-749 ), USS HEMMINGER ( DE-746 ) und die USS WINTLE ( DE- 25 ), die durch die USS SNYDER abgelöst wurde. Diese Schiffe operierten auf den Schifffahrtswegen zwischen dem Atoll Eniwetok und den Inseln der Nördlichen Marianen und waren auf der Suche nach japanischen U-Booten. In dieser Zeit, am 15. August, erhielt man die Nachricht von dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Pazifik wegen der bedingungslosen Kapitulation Japans. Die USS SNYDER fuhr nun nach Saipan. Hier blieb der Geleitzerstörer bis zum 18. September liegen. An diesem Tag stach das Kriegsschiff wieder in See und eskortierte einen Schiffskonvoi, bestehend aus 21 Transportschiffen, von Saipan bis nach Nagasaki. Am 18. Oktober verließ die USS SNYDER die japanische Küste wieder und fuhr über Pearl Harbor an die US Westküste. Hier bereitete man den Geleitzerstörer auf die Fahrt in den Atlantik vor. Nach der Durchquerung des Panamakanals erreichte das Kriegsschiff im November die Marinebasis von Norfolk, Virginia. In dieser Basis stellte man im Dezember den Geleitzerstörer außer Dienst und verlegte ihn nach Green Cove Springs, Florida, wo die Atlantikreserveflotte lag. Am 10. Oktober 1946 schleppte man das Kriegsschiff in die New York Naval Shipyard in New York City, wo es als Ausbildungsschiff im 3. Naval District für die Naval Reserve mit eingeschränktem Dienst eingesetzt wurde. In dieser Funktion war die USS SNYDER bis Mai 1950 im Einsatz. Ab da stellte man den Geleitzerstörer wieder in den vollen Dienst der US Navy und wurde im Rahmen des Naval Reserve Trainingsprogramms eingesetzt. Am 1. Juli 1957 versetzte man das Kriegsschiff in die Destroyer Force innerhalb der Atlantikflotte. Trotzdem blieb der Geleitzerstörer weiterhin ein Ausbildungsschiff innerhalb der Naval Reserve. Das Kriegsschiff verlegte man Anfang 1960 in die Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania. Hier stellte man es am 5. Mai 1960 außer Dienst und versetzte es in die Atlantikreserveflotte. Den namen USS SNYDER ( DE-745 ) strich man am 1. August 1972 von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 1. November 1973 an die North American Smelting Company in Wilmington, Delaware.        


USS SNYDER ( DE-745 )
Commanding Officer

LCDR Elmer Moore  (USNR)       5. Mai 1944 –  ?

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