USS CHAUNCEY ( DD-296 )

USS CHAUNCEY ( DD-296 )

Biografie

Isaac Chauncey
* 20. Februar 1779 in Black Rock, Connecticut
† 27. Januar 1840 in Washington
war Offizier in der United States Navy

Chaubcey ernannte man am 17. September 1798 zum Lieutenant. Er kämpfte mit Umsicht in der Karibik gegen die Piraten und während des Quasi-Krieges gegen Frankreich. Er war im ersten Barbary Krieg im Mittelmeer dabei und befehligte von 1804 bis 1805 die Fregatte USS JOHN ADAMS. Danach folgte die Kriegsschaluppe USS HORNET von 1805 bis 1806. Im Krieg gegen die Briten von 1812 befehligte er die Seestreitkräfte auf dem Lake Ontario und führte mit ihnen und der Zusammenarbeit mit der Armee amphibische Operationen durch und hielt damit die kleine britische Flotte unter Sir James Lucas Yeo von amerikanischen Boden fern. Mit dem Linienschiff USS WASHINGTON als Flaggschiff befehligte Chauncey die Mittelmeer Squadron von 1815 bis 1820. Nach seinem Einsatz im Mittelmeer ernannte man ihn zum Kommandanten der New York Naval Shipyard. Seine letzten Dienste für die US Navy waren vier Jahre als Präsident des Verwaltungsrates der Navy Commissioners. Chauncey starb am 27. Januar 1840 in Washington

Zu Ehren von Commodore Chauncey benannte man drei Zerstörer.
Der Erste Zerstörer war die USS CHAUNCEY ( DD-3 ).
Der Zweite Zerstörer war die USS CHAUNCEY ( DD-296 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Der Dritte Zerstörer war die USS CHAUNCEY ( DD-667 ) aus der FLETCHER – Klasse.


USS CHAUNCEY ( DD-296 )

Schiffsbiografie

Die USS CHAUNCEY ( DD-296 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Commodore Issac Chauncey benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertfünfte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Union Iron Works in San Francisco, Kalifornien wurde am 17. Juni 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss D. M. Todd taufte am 29. September 1918 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander William Alexander Glassford, Jr. ( 6. Juni 1886 in San Francisco, Kalifornien – 30. Juli 1958 in San Diego, Kalifornien ) stellte am 25. Juni 1919 in der Mare Island Navy Yard in Vallejo, Kalifornien das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt gliederte man die USS CHAUNCEY in die Pazifikflotte ein. Heimathafen des Zerstörers war San Diego, Kalifornien. Nach dem Abschluss der Ausbildungsfahrten beteiligte sich das Kriegsschiff entlang der US Westküste und in den Gewässern vor Hawaii an Flottenübungen, Schießübungen und anderen Trainingsaktivitäten. Vom 15. Juli 1920 bis zum 14. Oktober 1921 lag die USS CHAUNCEY in San Diego in Reserve. Nach der Wiederaufnahme des aktiven Dienstes war der Zerstörer das Flaggschiff der Zerstörerdivision 31. In den nun folgenden beiden Jahren beteiligte sich das Kriegsschiff wieder an mehreren Manövern und Übungen entlang der US Westküste. In der Zerstörer Division 31 befanden sich das Flaggschiff USS CHAUNCEY, USS FARRAGUT ( DD-300 ), USS JOHN DRANCIS BURNES ( DD-299 ), USS FULLER ( DD-297 ), USS PERCIVAL ( DD-298 ) und USS SOMERS ( DD-301 ). Kommandeur der Zerstörer Division war Commander William Satterlee Pyr ( 9. Juni 1880 in Minneapolis, Minnesota – 4. Mai 1959 in Bethesda, Maryland ). Anfang September lag der Zerstörer zusammen mit den Zerstörern dieser Zerstörer Division am Pier 15 im Hafen von San Francisco. Am 7. September 1923 erhielt Lieutenant Commander Richard Henry Booth, Kommandant der USS CHAUNCEY, den Befehl zusammen mit den Schiffen der Zerstörer Division 11, welche zum Zerstörergeschwader 11 gehörten, nach San Diego zu fahren. In diesem Geschwader befanden sich vierzehn Zerstörer. Das Flaggschiff USS DELPHY ( DD-261 ) auf dem sich der Kommandant des Geschwaders Captain Edward Howe Watson ( 28. Februar 1874 – 7. Januar 1942 ) befand. Zu dem Geschwader gehörten noch die Zerstörer USS CHAUNCEY, USS FARRAGUT, USS SOMERS, USS PERCIVAL, USS FULLER, aus der Zerstörer Division 31 die USS YOUNG ( DD-312 ), USS S P LEE ( DD-310 ), USS WOODBURY ( DD-309 ) und USS NICHOLAS ( DD-311 ) und aus der Zerstörer Division 33 die USS KENNEDY ( DD-306 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-307 ), USS STODDERT ( DD-302 ) und USS THOMPSON ( DD-305 ). Am Morgen des 8. September gegen 7:00 Uhr hievten die Zerstörer die Anker auf. Die See war spiegelglatt und ruhig. Um 8:30 Uhr ging das Geschwader auf den Generalkurs von 160° und die Marschfahrt wurde auf 20 Knoten erhöht. Gegen 11:30 Uhr erfolgte die letzte terrestrische Ortsbestimmung. Nach drei weiteren Stunden änderten die Schiffe des Geschwaders den Kurs auf 150° und ab 16:30 Uhr in Kiellinie wegen des sich verschlechternden Wetters. Gegen 18:00 Uhr erreichten die Schiffe den Nordeingang des Santa Barbara Channel. Da man nun keine Landsicht mehr hatte wegen der schlechten meteorologischen Bedingungen, bediente sich Captain Watson der Funkpeilstelle auf Point Arguello. Diese meldete sich dreizehn Minuten nach der Anfrage und gaben den Kurs von 320° an. In den folgenden dreißig Minuten wurden dann weitere Peilungen an die USS DELPHY übermittelt. Nach diesen werten fuhr das Geschwader direkt auf den Point Arguello zu. Captain Watson hätte den Fehler bereits da bemerken müssen, schenkte aber den Angaben der Funkpeilstelle keine weitere Beachtung und gab den Kurs von 150° und die Geschwindigkeit von 20 Knoten an die anderen Schiffe des Geschwaders weiter. Um 20:00 Uhr wurden die errechneten Koordinaten an die anderen Schiffe weitergegeben die immer noch in Kiellinie folgten. Die Navigationsoffiziere errechneten allerdings einen vollkommen anderen Standort der viel zu gefährlich nahe an der Küste sich befand. Doch die Kommandanten hatten nicht den Mut diese Daten dem Geschwaderchef zu übermitteln. Nach der Peilung der Funkpeilstelle um 20:39 Uhr und 20:58 Uhr befand sich das Geschwader nördlich von Point Arguello anstatt wie von Captain Watson angenommen südlich davon. Ohne eine Ankündigung änderte die USS DELPHY um 21:00 Uhr den Kurs auf 95° und verschwand im Nebel. Das Kursänderungssignal mit dem neuen Kurs wurde den in Kiellinie folgenden Zerstörern nachträglich übermittelt. Fünf Minuten nach der Kursänderung lief die USS DELPHY mit 20 Knoten auf die Felsen der kalifornischen Küste auf. Drei Besatzungsmitglieder starben dabei und fünfzehn wurden verwundet. Der Zerstörer brach in der Mitte auseinander und das Heck sank unter die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig konnte man auf dem Zerstörer noch das Signalhorn aktivieren um die anderen Schiffe zu warnen. Doch für die USS FULLER, USS S P LEE, USS WOODBURY, USS NICHOLAS und USS YOUNG kam es zu spät die selber ohne die Fahrt verringert zu haben auf Grund liefen. Wie folgt liefen die Zerstörer nach ihrer taktischen Nummer hinter dem Führungsschiff. Die USS S P LEE folgte der USS DELPHY. Man drehte nach Backbord und lief auf Grund. Die USS YOUNG leitete keine Drehung ein und riss sich den Rumpf unterhalb der Wasserlinie an einem Felsen auf. Außerdem lief der Zerstörer in die noch rotierenden Propeller der USS DELPHY die weiteren Schaden verursachten. Das schnell eindringende Wasser ließ den Zerstörer von einer Minute nach Steuerbord kentern und zwanzig Seeleute, hauptsächlich das Feuerungs- und Motorenpersonal, fanden den Tod. Die USS WOODBURY wich nach Steuerbord aus und lief dabei auf einen vorgelagerten Felsen auf. Die USS NICHOLAS drehte nach Backbord und lief ebenfalls auf Felsen auf. Die USS FARRAGUT lief zwar auf Grund, konnte sich aber selber befreien und wurde gerettet. Die USS FULLER lief neben der USS WOODBURY auf den Felsen auf. Die USS PERCIVAL konnte ausweichen und blieb unbeschädigt. Die USS SOMERS wurde nur leicht an einem Felsen beschädigt. Die USS CHAUNCEY konnte rechtzeitig stoppen. Da man die in Seenot befindlichen 70 Besatzungsmitglieder der USS YOUNG ausmachen konnte, eilte die USS CHAUNCEY sofort zu Hilfe. Der Zerstörer fuhr zwischen die Klippen und es entbrannte ein Kampf gegen die Gezeiten. Lieutenant William Lowndes Calhoun, Kommandeur der USS YOUNG, wusste, dass er keine Zeit hatte um seine Mannschaft mit Booten oder Flößen von Bord des sinkenden Schiffes zu retten. Mit Lieutenant E. C. Herzinger und Bootsmannsmaat Arthur Peterson sprach er die Möglichkeiten einer Rettung durch damit die Schiffsbesatzung nicht in das ölige Wasser springen musste. Bootsmannsmaat Peterson meldete sich freiwillig rund 100 Yards zu einem aus dem Wasser ragenden Brückenfelsen zu schwimmen. Bevor er dies aber tun konnte strandete die USS CHAUNCEY genau zwischen der USS YOUNG und diesem Brückenfelsen. Damit war der Fluchtweg der Schiffsbesatzung erheblich gesunken, da beide Schiffe rund 75 Meter voneinander getrennt auf dem Felsen lagen. Bootsmannsmaat Peterson sprang in das Wasser und schwamm zu der USS CHAUNCEY. Dort rettete man ihn aus dem Wasser und er konnte über die Situation von der USS YOUNG berichten. Umgehend wurde ein Floß mit sieben Mann Besatzung zu Wasser gelassen. Elf Fahrten musste dieses Floß absolvieren um alle 70 Überlebende von der USS YOUNG in Sicherheit zu bringen. Um 23:30 Uhr gingen die letzten Männer der USS YOUNG an Bord der USS CHAUNCEY. Auf diesem Floß befand sich Lieutenant Commander William Lowndes Calhoun und Lieutenant E. C. Herzinger. Mehrere Schwimmer der USS CHAUNCEY begannen nun ein Netzwerk aus Rettungsleinen von dem Zerstörer über die aus dem Wasser ragenden Klippen bis zum Festland zu verlegen. Auf diese Weise erreichten alle Mannschaftsmitglieder beider Zerstörer wieder festen Grund unter den Füßen ohne den Verlust an weiteren Menschenleben zu haben. Die USS KENNEDY, USS PAUL HAMILTON, USS STODDERT und USS THOMPSON konnten rechtzeitig ausweichen und blieben unbeschädigt.
Am 26. Oktober 1923 stellte man die Schiffswracks außer Dienst und strich den Namen USS CHAUNCEY ( DD-296 ) am 20. November 1923 von der US Navy – Liste. Nachdem man dann während einer dazu angelegten Operation die auf dem Schiffswrack befindliche Munition geborgen hatte, verkaufte man den Schiffskörper am 29. Oktober 1925 für 147.860 Dollar an Robert H. Smith in Oakland, Kalifornien. Dessen Firma barg das Wrack und verschrottete es.


USS CHAUNCEY ( DD-296 )
Commanding Officer

CDR William Alexander Glassford Jr.      5. Juni 1919 – 4. Dezember 1919 (erreichter Rang VADM)
LT Allan Prescott Flagg         4. Dezember 1919 – 15. Januar 1920
LCDR William Frederick Halsey Jr.       15. Januar 1920 – 31. Juli 1920 (erreichter Rang FADM)
CDR Frank Nathaniel Eklund         31. Juli 1920 – 1. April 1921
CDR Laurance North McNair         1. April 1921 – 28. Januar 1922
LCDR Richard Henry Booth         28. Januar 1922 – 8. September 1923

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