USS AYLWIN ( DD-47 )

USS AYLWIN ( DD-47 )

Biografie

John Cushing Aylwin
* 14. Juni 1778 in Quebec, Kanada
† 28. Januar 1813
war ein Offizier in der United States Navy während des Krieges von 1812.

Aylwin arbeitete auf britischen Schiffen schon seit frühestem Alter. Obwohl er nie in den Listen der Royal Navy eingetragen war, bekam er immer mehr Verantwortung übertragen und wurde 1795 zum Maat ernannt. Aylwin weigerte sich das Angebot als Ensign anzunehmen, wollte aber weiterhin zur See fahren. Daraufhin hat man ihn gegen seinen Willen für weitere sechs Jahre festgehalten. Durch eine Krankheit kehrte er in seine Heimat zurück. Nach der Genesung war er als Captain für mehrere Handelsschiffe aus Boston, Massachusetts tätig. Als der Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien 1812 ausbrach erhielt Aylwin das Angebot von der US Navy als Lieutenant der Segelmeister auf der USS CONSTITUTION zu werden. Für seine Tapferkeit während des Kampfes mit der HMS GUERRIERE am 19. August 1812 zeichnete man ihn aus. Diese 38-Kanonen Fregatte der Briten wurde von den Amerikanern erobert und verbrannt. Lieutenant Aylwin nahm auch an der Schlacht zwischen der USS CONSTITUTION und der HMS JAVA am 29. Dezember 1812 teil. Diese 38-Kanonen Fregatte der Briten wehrte sich erheblicher als die HMS GUERRIERE, aber ihr Schicksal war besiegelt. Das Schiff wurde nach der Eroberung verbrannt. Allerdings war der Preis für die Amerikaner sehr hoch. Auf der HMS JAVA wurden bei dieser Schlacht 57 Männer getötet und 83 verwundet. Auf der
USS CONSTITUTION waren nach dem Kampf neun Tote zu beklagen und 57 verletzte, darunter auch Bainbridge und Aylwin. Aylwin starb später auf See an seinen Verletzungen.

Insgesamt vier Schiffe sind nach John Cushing Aylwin benannt worden.
Das Erste war eine Kriegsschaluppe die 1813 in den Dienst der US Navy trat.
Danach folgten zwei Zerstörer, die USS AYLWIN ( DD-47 ) und die USS AYLWIN ( DD-355 ).
Das Vierte Schiff war die FREGATTE USS AYLWIN ( FF-1081 ).


USS AYLWIN ( DD-47 )

Schiffsbiografie

Die USS AYLWIN ( DD-47 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant John Cushing Aylwin benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das erste Schiff aus der AYLWIN – Klasse.
Auf der William Cramp & Sons Shipbuilding Company in Philadelphia, Pennsylvania wurde am 7. März 1912 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Joseph Wright Powell, Ehefrau des Assistenten des Präsidenten der William Cramp & Sons Shipbuilding Company, taufte am 23. November 1912 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Leigh Carlyle Palmer ( 11. September 1873 – 26. Februar 1955 ) stellte am 17. Januar 1914 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Gleich nach der Indienststellung begann für die Mannschaft der USS AYLWIN eine Erprobungs- und Ausbildungsfahrt, die den Zerstörer bis in die Karibik führte. Nach der Rückkehr wurde der Heimathafen des Schiffes Hampton Roads, Virginia. Hier integrierte man den Zerstörer in die Torpedo Flottille der Atlantikflotte, welche während der amerikanischen Neutralität während des Ersten Weltkrieges vor der US Ostküste operierte. Am 6. April legte der Zerstörer zusammen mit seinen Schwesterschiffen USS PARKER ( DD-48 ) und USS BENHAM ( DD-49 ) im Hafen von Hampton Roads ab, um sich vor der Küste von North Carolina an einer umfangreichen Übung zu beteiligen. Alle drei Schiffe befanden sich wenig später in der Nähe des Diamond Shoals Lightship, das etwa 15 Seemeilen vor der Küste verankert war. Da riss eine Explosion auf der USS AYLWIN den Feuerraum eines Heizkessels auseinander. Drei Heizer und Kesselwärter, die sich in der Nähe befanden, wurden dabei lebensgefährlich verletzt. Sofort übergab man diese an Bord der USS BENHAM. LCDR Train, Kommandant der USS BENHAM, ließ den Zerstörer unter vollem Dampf in Richtung Norfolk, Virginia mit über 29 Knoten Geschwindigkeit durchs Wasser pflügen um die Verletzten ins dortige Marinekrankenhaus zu bringen. Auf der Fahrt erlag aber schon der erste Verwundete seinen Brandverletzungen. Ein zweiter verstarb kurze Zeit später, da legte das Schiff gerade an. Die USS AYLWIN selber blieb aber in Takt, jedoch musste die gesamte Besatzung auf die USS PARKER wechseln. Zusammen mit dem Flottenschlepper USS SONOMA ( AT-12 ) wurde der havarierte Zerstörer nach Norfolk geschleppt, wo sie am 7. April anlegten. In der Washington Post stand dazu, dass die USS AYLWIN nur noch fünf Stunden sich über Wasser gehalten hätte. In dem Bericht stand außerdem, dass das Vorderdeck des Zerstörers durch die Explosion vollständig zerstört worden war. Außerdem waren zwei der vier Geschütze völlig aus ihrer Verankerung gerissen worden und lagen etwa mit 25° zur normalen Position auf dem Kriegsschiff. Die Zeitung spekulierte, dass das fehlerhafte Metall des Kessels Nummer 1 Ursache der Explosion war. Die Besatzungen der drei Zerstörer, USS AYLWIN, USS PARKER und USS BENHAM, sammelten nach ihrer Hafenankunft für die Witwe des einen verstorbenen Seemannes 250 Dollar zur Bestreitung der Bestattungskosten. Obwohl die Reparatur der USS AYLWIN auf ungefähr drei Monate geschätzt wurde, stellte man den Zerstörer am 20. April 1914 außer Dienst und blieb für ein Jahr in der Norfolk Navy Yard inaktiv. Am 25. Mai 1915 stellte Lieutenant Commander John Charles Fremont, III. ( 1880 in New York – 13. Oktober 1957 ) das unter seinem Kommando stehende Schiff wieder in den Dienst der US Navy. Gleichzeitig integrierte man die USS AYLWIN in die 6. Division der Torpedo Flottille innerhalb der Atlantikflotte. Der Zerstörer operierte entlang der US Ostküste und führte Routinepatrouillen durch. Dabei unternahm das Kriegsschiff auch Neutralitätspatrouillen. Während dieser Fahrten versuchte die USS AYLWIN amerikanische und Neutralgekennzeichnete Handelsschiffe vor der Einmischung durch britische oder deutsche Kriegsschiffe und U-Boote zu schützen. Im Zuge der Ausübung dieser Pflichten verlegte man die USS AYLWIN nach Newport, Rhode Island. Am Morgen des 7. Oktober lief das deutsche U-Boot SM U-53 in den Hafen von Newport ein. Kapitänleutnant Hans Rose ( 15. April 1885 – 6. Dezember 1969 ) machte im Hafen seine Anstandsbesuche bei Rear Admiral Austin Melvin Knight ( 16. Dezember 1854 – 26. Februar 1927 ), Kommandant des Zweiten Naval Districts in den USA, und Rear Admiral Albert Gleaves ( 1. Januar 1858 – 6. Januar 1937 ) an Bord des Leichten Kreuzers USS BIRMINGHAM ( CL-2 ). Von beiden amerikanischen Admirälen erhielt Hans Rose Höflichkeitsbesuche an Bord des U-Bootes. Rear Admiral Gleaves brachte dabei seine Ehefrau und seine Tochter mit an Bord. Insgesamt zwei Stunden benötigte die neutrale amerikanische Regierung danach um zu entscheiden wie man sich zu diesem überraschenden Besuch zu verhalten habe. Noch bevor der Hafenmeister seiner Amtspflicht nachzukommen versuchte, um das U-Boot in Quarantäne zu versetzten, legte Kapitänleutnant Rose auch schon wieder ab damit er und seine Mannschaft nicht interniert werden konnten. Am 8. Oktober 1916 kam der drahtlose Bericht herein, dass ein deutsches U-Boot sich in der Nähe des Feuerschiffes NANTUCKET am östlichen Ende von Long Island befinde und Schiffe anderer Nationalitäten stoppe. Nachdem von dem britischen 3.847-Tonnen Dampfer WEST POINT gegen 11:30 Uhr das SOS Funksignal empfangen wurde, setzte Rear Admiral Gleaves die Zerstörer USS AYWIN, USS BENHAM, USS FANNING ( DD-37 ), USS ERICSSON ( DD-56 ), USS McDOUGAL ( DD-54 ), USS WINSLOW ( DD-53 ) und noch elf weitere Zerstörer in Marsch, um die Überlebenden des britischen Dampfers zu bergen. Gegen 17:00 Uhr waren die amerikanischen Zerstörer an Ort und Stelle, da hatte das deutsche U-Boot SM U-53 den niederländischen Frachter BLOMMERSDYK von der Holland-Amerika Line mit Schmuggelgüter für England gestoppt. Gleichzeitig erschien das 3.449-Tonnen schwere britische Passagierschiff STEPHANO in diesem Bereich. Kapitänleutnant Rose ließ dieses Schiff ebenfalls stoppen und die amerikanischen Zerstörer durften die Besatzung des niederländischen Frachters und die britischen Passagiere an Bord nehmen. Neben der USS AYLWIN signalisierte Kapitänleutnant Hans Rose auch der USS McDOUGAL und USS BENHAM ihm freie Bahn zu geben, um in eine gute Abschussposition zu gelangen. Dann versenkte Rose mit seinen beiden letzten Torpedos gegen 19:50 Uhr beide Schiffe und schlug um 22:30 Uhr einen Kurs über den Golfstrom nach Hause ein. Er wich dabei drei britischen Zerstörern aus, die nach Kanada entsandt worden waren um ihn abzufangen. Dieser 8. Oktober war für Kapitänleutnant Rose ein Glückstag. Zuerst ließ er den amerikanischen Dampfer KANSAN durch einen Schuss vor den Bug gegen 05:35 Uhr stoppen. Nach der Prüfung der Papiere wurde das Schiff wieder freigegeben da es keine Schmuggelgüter an Bord hatte. Um 06:00 Uhr erschien ein großes Passagierschiff das aber Rose ziehen lassen musste, da er sich nicht in der Lage sah für die große Anzahl von Passagieren die Sicherheit zu gewährleisten. Der 4.321-Tonnen schwere britische Dampfer STRATHDENE wurde 06:53 Uhr angehalten und um 07:43 Uhr, nachdem die Besatzung von Bord war, torpediert. Mit dem 3.878-Tonnen schweren norwegischen Dampfer CHRISTIAN KNUTSEN mit einer Ladung Dieselöl für London erging es nicht anders. Dieses Schiff wurde 08:03 Uhr gestoppt und um 09:53 Uhr versenkt. Insgesamt 226 Überlebende von den fünf versenkten Schiffen wurden durch die amerikanischen Zerstörer gerettet. Die Besatzung der USS AYLWIN nahm eine Reihe von Passagieren der STEPHANO an Bord und übergab sie später an den Zerstörer USS JENKINS ( DD-42 ), der sie nach Newport brachte. Doch von Kapitänleutnant Hans Rose verursachte Aktion zu Wasser vor dem Passagierschiff STEPHANO war noch nicht beendet. Lord Charles William de la Poer Beresford, 1. Baron Beresford ( 10. Februar 1846 in Curraghmore, County Waterford, Irland – 6. September 1919 in Berriedale, Caithness, Schottland ) beschuldigte die Mannschaft der USS AYLWIN, während einer Rede im House of Lords, den Deutschen während der Versenkung des Passagierschiffes behilflich gewesen zu sein. Wie fast jedes Jahr beteiligte sich die USS AYLWIN Anfang des Jahres 1917 in den kubanischen Gewässern an den winterlichen Manövern. Kurz nach der Kriegserklärung der USA am 6. April 1917 gegen das Kaiserreich Deutschland, kehrte der Zerstörer an die Küste Virginias zurück. Das Kriegsschiff setzte man allerdings nicht in europäischen Gewässern zur Begleitung alliierter Handelsschiffe ein. Die USS AYLWIN blieb im Hafen von Boston, Massachusetts und in Newport. Von hier aus operierte das Kriegsschiff vor der amerikanischen Ostküste und nahm von Juni 1917 bis zum 4. Januar 1918 an speziellen experimentellen Arbeiten von dem Erfinder Reginald Aubrey Fessenden ( 6. Oktober 1866 in East-Bolton, Quebec, Kanada – 22. Juli 1932 auf den Bermdas ) teil. Dabei wurde hauptsächlich der Gebrauch der Fernradiotelegraphy  mit der leistungsstarken Alexanderson Lichtmaschine und dem Fessenden – Alexanderson-Generator für die transozeanische Kommunikation auf dem Atlantik ausprobiert. Am 4. Januar 1918 verließ der Zerstörer dann die US Ostküste und fuhr nach Queenstown, Irland. Wenige Tage nach der Ankunft patrouillierte das Kriegsschiff schon vor der Hafeneinfahrt. Doch dies war nicht von langer Dauer. Der Zerstörer verlegte dann nach Plymouth. Von hier aus beteiligte sich die USS AYLWIN zusammen mit britischen Kriegsschiffen aus Plymouth und Devenport an den Anti-U-Boot Patrouillen. Dies behielt der Zerstörer bis zum Ende des Ersten Weltkrieges bei. Auch danach verblieb das Kriegsschiff in den europäischen Gewässern. Ab dem 26. Dezember 1918 fuhr der Zerstörer in Begleitung des Scout Kreuzers USS CHESTER ( CS-1 ) zu einer Inspektionstour zu den Ostseehäfen Deutschlands. Die beiden Schiffe, die unter der Schirmherrschaft der Interalliierten Marine-Waffenstillstandskommission operierten, sollten amerikanische Kriegsgefangene oder in deutschen Häfen entdeckte amerikanische Bürger an Bord nehmen. Im Mai 1919 verlegte man die Einsatzbasis des Zerstörers innerhalb der europäischen Gewässer dann von Brest, Frankreich nach Antwerpen, Belgien. Dort traf die USS AYLWIN am 22. Mai ein und war gleichzeitig das erste amerikanische Kriegsschiff das in diesen belgischen Hafen umzog. Doch im folgenden Monat wechselte der Zerstörer wieder nach Brest zurück. Von dort aus begann das Kriegsschiff seine Fahrt an die US Ostküste. Im Hafen von New York legte die USS AYLWIN am 26. Juni an. Von New York aus verlegte man den Zerstörer in die Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania und versetzte das Kriegsschiff in die Reserve. Man verlieh am 17. Juli 1920 dem Schiff dann die Kennung „DD-47“. In Philadelphia stellte man am 23. Februar 1921 den Zerstörer außer Dienst. Da man den Namen USS AYLWIN am 1. Juli 1933 im Marineministerium dem neuen Zerstörer mit der Kennung DD-355 aus der FARRAGUT – Klasse zugesprochen hatte, entzog man dem alten Zerstörer am 1. November 1933 den Namen AYLWIN und beließ ihm die Kennung DD-47 für Unterscheidungsmöglichkeiten. Am 8. März 1935 strich man dann auch den Rest des Schiffsnamens aus der US Navy – Liste. Nach der Übereinstimmung des Londoner Flottenvertrages zur Begrenzung der Schiffsrüstung verkaufte man den Schiffskörper am 23. April 1935 zum verschrotten.


USS AYLWIN ( DD-47 )
Commanding Officer

LCDR Leigh Carlyle Palmer          17. Januar 1914 – 20. April 1914 (erreichter Rang RADM)
Explosion eines Dampfkessels
LCDR John Charles Fremont III.        19. Mai 1915 – 9. April 1917
LCDR David McDougal LeBreton         9. April 1917 – 21. Januar 1919 (erreichter Rang RADM)
LCDR Frederick George Reinicke          21. Januar 1919 – 19. Dezember 1920
LCDR Robert Melville Griffin         19. Dezember 1920 – 23. Februar 1921 (erreichter Rang VADM)

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