USS DAVIS ( DD-65 )

USS DAVIS ( DD-65 )

Biografie

Charles Henry Davis
* 16. Januar 1807 in Boston, Massachusetts
† 18. Februar 1877 in Washington D.C.
war ein Rear Admiral in der United States Navy und diente während des amerikanischen Bürgerkrieges sowie in der United States Coast survey ( Küstenwache )

Davis besuchte in Boston die Lateinschule und wechselte 1821 auf das Harvard College. Zwei Jahre später, am 12. August 1823, trat er in die US Navy ein wo er zum Midshipman befördert wurde. Zwischen 1827 und 1828 diente er an Bord der Fregatte USS UNITED STATES ( 1797 ) die im Pazifik operierte. Im Jahre 1829 beförderte man ihn zum Passed Midshipman. Auf der Kriegsschaluppe USS ONTARIO ( 1813 ) diente er ab 1830. Dieses Schiff operierte im Mittelmeer. Schon im August 1829 verließ es den Heimathafen New York. Diese Kreuzfahrt dauerte bis zum Mai 1832 wo die Kriegsschaluppe wieder in ihren Heimathafen einlief. Davis blieb aber noch an Bord des Schiffes bis die nächste Kreuzfahrt ins Mittelmeer im November 1833 begann. Erst dann ging er von Bord. Im darauffolgenden Jahr beförderte man ihn zum Lieutenant und versetzte ihn an Bord der Kriegsschaluppe USS VINCENNES ( 1826 ) die ebenfalls in New York lag. Dieses Schiff segelte zu ihrem zweiten Pazifikeinsatz ums Kap Horn mit dem Ziel Guam. Von dort aus ging die Reise wieder um den Globus und das Schiff erreichte im Juni 1836 wieder ihren Heimathafen New York. Vom 30. März 1840 an bis 1841 diente Davis auf dem Linienschiff USS INDEPENDENCE ( 1814 ). Dieses Schiff wurde später das Flaggschiff von der Home Squadron. Im Jahre 1841 erhielt Davis den Bachelor of Arts vom Harvard College nachträglich zugesprochen und im Jahre 1868 erhielt er Ehrenhalber einen L.L.D. vom selben Institut zugesprochen. Glücklich schätzte er sich 1843 ebenfalls ein Mitglied des Massachusetts Society of Cincinnati zu sein wie sein Großvater Colonel Freeman Constant
( 1757 – 1824 ) vor ihm. Von 1846 bis 1849 diente Davis an Bord des Küstenwachtschiffes USCS NANTUCKET das zur United States Coast Survey gehörte. Mit diesem Schiff entdeckte er eine bis dahin unbekannte Untiefe an der schon viele Schiffe vor der Küste von New York versanken. Während seines Dienstes bei der US Küstenwache war er auch verantwortlich für die Erforschung der Gezeiten und Strömungen und fungierte als Inspektor auf einer Reihe von Marine Werften. In den Jahren 1849 bis 1855 war Lieutenant Charles Henry Davis der erste Superintendent des amerikanischen Nautical Almanac Büro. Dieses Büro gründete der Kongress 1849. Die Aufgabe bestand darin ein Almanach zu entwickeln für die US Navy wo Astronomische, Navigatorische Daten vermerkt waren sowie alle Landvermessungen und Landmarken von See aus an der Atlantik- und Pazifikküste der USA. 1852 war dieses Werk beendet und 1855 war es für den Druck bereit. Für seine geleistete Arbeit beförderte man Davis 1854 zum Commander. Nachdem er die Superintendantur 1855 übergeben hatte, übernahm Davis das Kommando über die Kriegsschaluppe USS St. MARY´S. Mit diesem Schiff begann er eine Kreuzfahrt um weitere hydrografische und geologische Daten zu sammeln. Im März 1858 lag das Schiff in der Werft Mare Island in Kalifornien für eine Generalüberholung. Davis war verbittert über die Verzögerungen bei der Überholung, da viele Werftarbeiter und auch große Teile seiner Mannschaft während der Arbeiten desertierten um dem Ruf des Goldes zu folgen. Erst im Sommer waren die Arbeiten abgeschlossen und im August konnten für die nächste Kreuzfahrt die Segel gesetzt werden. Das Ziel war Mittelamerika. Im Februar 1859 lief man in den Hafen von Panma City ein, wo ein neuer Befehl auf Davis wartete. Er sollte zum Baker Island segeln wo es ungeheure Mengen an Guano geben sollte welches man zu Düngemittel verarbeiten konnte. Er sollte von dort Proben bringen. Dieses unbewohnte Atoll war seit 1857 im Besitz der Vereinigten Staaten und befindet sich nördlich des Äquators im zentralen Pazifik etwa 1.700 Seemeilen südwestlich von Honolulu. Commodore William Mervine ( 14. März 1791 – 15. September 1868 ) war vorher schon hingeschickt worden, doch dieser glaubte nicht an eine mögliche Landung. Im Juni 1861, während des amerikanischen Bürgerkrieges, ernannte man Commander Charles Henry David zu einem von vier Mitgliedern des von US Präsident Abraham Lincoln ( 12. Februar 1809 – 15. April, 1865 ) gegründeten Blockade Strategy Board auf Antrag des Marineministeriums. Neben Davis waren in diesem Vorstand Captain Samuel Francis Du Pont ( 27. September 1803 – 23. Juni 1865 ), John Gross Barnard
( 19. Mai 1815 – 14. Mai 1882 ) von der US Army und Alexander Dallas Bache ( 19. Juli 1806 – 17. Februar 1867 ) von der US Coast Survey und Smithsonian Institution. Der Vorstand betrachtete die von den Konföderierten Staaten beanspruchte Küstenregion und zeigte auf wie man am besten vor den konföderierten Häfen Schiffsblockaden aufbauen konnte. Mit einigen Modifikationen geschah dies auch an der Atlantikküste. Die Analyse an der Golfküste war nicht so erfolgreich da das detaillierte ozeanografische Wissen nicht zur Verfügung stand. Am 15. November 1861 beförderte man David zum Captain. Am 9. Mai 1862 übertrug ihm als Acting Flag Offizier das Kommando über die westliche Kanonenboot Flotte. Er löste dort Flag Offizier Andrew Hull Foote ( 12. September 1806 – 26. Juni 1863 ) ab. Schon am darauf folgenden Tag begann ein kurzer Kampf auf dem Mississippi River an der Plum Point Bend. Bei dieser Schlacht trafen konföderierte Schiffe unerwartet auf die nach Süden fahrenden Kanonenboote der Union. Während dieses Kampfes liefen zwei Kanonenboote der Union zu nah ans Ufer und blieben stecken. Sie behinderten das Vorwärtskommen der anderen Schiffe. Doch die Konföderierten konnten daraus keinen Vorteil ziehen und flohen nach Memphis. Dort schlug David mit seinen Kanonenbooten am 6. Juni zu. Sieben der acht dort stationierten konföderierten Schiffe wurden während der Schlacht entweder versenkt oder gekapert. Im Juli operierte David mit dem Flag Offizier David Glasgow Farragut ( 5. Juli 1801 – 14. August 1870 ) zusammen gegen Vicksburg, Mississippi. Insgesamt 38 Schiffe der Union traten den Kampf gegen die Konföderierten Batterien und Schiffe an. Doch es nützte nichts. Beide mussten sich zurückziehen. Im August lief David mit seiner Flotte in den Yazoo River und beschlagnahmte erfolgreich Munition und weitere Lieferungen für die Konföderierten. Sein Kommando über die westliche Kanoneboot Flotte gab er am 15. Oktober 1862 an Rear Admiral David Dixon Porter ( 8. Juni 1813 – 13. Februar 1891 ) ab. Er selber wechselte nach Washington D.C. wo er zum Kommandeur des Navigationsbüros berufen wurde. Zum Rear Admiral ernannte man ihn am 7. Februar 1863. Nach dem Krieg trat er in die Military Order of the Loyal Legion of the United States ( MOLLUS ). Von 1865 bis 1867 war Davis Superintendent des United States Naval Observatory. Daran schloss sich 1867 das Kommando über das South Atlantic Squadron an. Er erhielt die Fregatte USS GUERRIERE ( 1865 ) als Flaggschiff. 1869 kehrte er nach Hause in die USA zurück und diente im Lighthouse Board sowie im Naval Observatory. Rear Admiral Charles Henry Davis starb am 18. Februar 1877 in Washington D.C. und ist in Cambridge, Massachusetts begraben.

Charles Henry Davis hatte Harriette Blake Mills, die Tochter von US Senator Elijah Jagd Mills ( 1. Dezember 1776 – 5. Mai 1829 ) geheiratet.
Eines seiner Kinder, seine Tochter Anna Cabot Mills Davis war mit US Senator Henry Cabot Lodge ( 12. Mai 1850 – 9. November 1924 ) verheiratet.

Sein Sohn, Commander Charles Henry Davis, Jr., war Chief Nachrichtenoffizier des Office of Naval Intelligence von September 1889 – August 1892.

Vier Schiffe sind zu Ehren von Rear Admiral Charles Henry Davis benannt worden.
Das erste Schiff war das Torpedoboot USS DAVIS ( TB-12 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS DAVIS ( DD-65 ) aus der SAMPSON – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS DAVIS ( DD-395 ) aus der SOMERS – Klasse.
Das vierte Schiff war das ozeanografische Forschungsschiff USNS CHARLES H DAVIS ( T-AGOR-5 ) aus der ROBERT D CONRAD – Klasse.


USS DAVIS ( DD-65 )

Schiffsbiografie

Die USS DAVIS ( DD-65 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Charles Henry Davis benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das dritte Schiff aus der SAMPSON – Klasse.
Auf der Bath Iron Works Corporation in Bath, Maine wurde am 7. Mai 1915 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss E. Davis, Enkelin von Rear Admiral Charles Henry Davis, taufte am 15. August 1916 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Rufus Fairchild Zogbaum, Jr. ( 18. Juni 1878 in New Rochelle, Westchester, New York – 1950 in Tryon, North Carolina ) stellte am 5. Oktober 1916 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt beteiligte sich die USS DAVIS an mehreren Übungen und Manövern entlang der US Ostküste und in der Karibik. Nach den Übungen in der Karibik kehrte der Zerstörer an die US Ostküste zurück und beteiligte sich an Neutralitätspatrouillen. Wenige Tage später, es war der 6. April 1917, erklärten die USA dem Kaiserreich Deutschland den Krieg. Man gliederte nun die USS DAVIS in die Zerstörerdivision 8 ein, dessen Flaggschiff die USS WADSWORTH ( DD-60 ) war. Der Kommandant dieser Division war Commander Joseph Knefler Taussig ( 30. August 1877 in Dresden, Deutschland – 29. Oktober 1947 in Bethesda, Maryland ). In der Zerstörerdivision 8 befanden sich außerdem noch die Zerstörer USS CONYNGHAM ( DD-58 ), USS PORTER ( DD-59 ), USS McDOUGAL ( DD-54 ) und USS WAINWRIGHT ( DD-62 ). Am 24. April verließen diese Schiffe Newport und fuhren nach Queenstown, Irland, wo sie am 4. Mai anlegten. Das waren die ersten amerikanischen Kriegsschiffe, die nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg, die englischen Streitkräfte unterstützten. Von Queenstown aus patrouillierten die Zerstörer schon ab dem folgenden Tag an den südlichen Zugängen der Irischen See. Neben den täglichen Patrouillen und den angewiesenen Suchaktionen nach feindlichen U-Booten, eskortierten die Zerstörer auch Schiffskonvois durch Zonen in denen die größte Gefahr vor deutschen U-Booten bestand. Zwischen dem 25. und 28. Juni eskortierte die USS DAVIS zusammen mit anderen Zerstörern mehrere Truppentransporter, die die ersten amerikanischen Expeditionstruppen nach Frankreich brachten. Außerdem rettete der Zerstörer mehrere Überlebende von torpedierten und versenkten Schiffen. Am 12. Mai 1918 sichtete man von dem deutschen U-Boot SM U-103, Kommandant Kapitänleutnant Claus Rücker ( 10. Oktober 1883 – 13. Januar 1974 in Wentorf in der Näh von Hamburg ), den britischen Transatlantik Truppentransporter RMS OLYMPIC. Die Mannschaft des deutschen U-Bootes konnte nicht rechtzeitig die beiden Hecktorpedorohre fluten, sondern musste einen Alarmtauchgang einleiten, da der britische Truppentransporter mit seinen Schiffsgeschützen nach ihm schoss und auf Rammkurs ging. In einer Tiefe von dreißig Metern schnitt sich die Propellerschraube in den Druckkörper des U-Bootes. Umgehend musste es auftauchen und die deutsche Besatzung machte es für die Selbstversenkung bereit. Der Truppentransporter fuhr indes weiter nach Cherbourg, Frankreich ohne sich um die Überlebenden zu kümmern. Auf der USS DAVIS sah man einige Stunden später eine Notfackel und eilte den Schiffbrüchigen zu Hilfe. Von der 44köpfigen Besatzung des deutschen U-Bootes hatten sich nur 35 in ein Rettungsfloss retten können. Die anderen waren ums Leben gekommen. Die USS DAVIS nahm die Überlebenden an Bord und brachte diese sofort nach Milford Haven, Wales und übergab sie an die britischen Militärbehörden. Der Erste Weltkrieg endete am 11. November 1918 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandes durch das Deutsche Kaiserreich. Schon einen Monat später, am 13. Dezember, war die USS DAVIS ein Schiff der Eskorte, in der sich zehn Schlachtschiffe und achtundzwanzig Zerstörer befanden, um den Truppentransporter USS GEORGE WASHINGTON ( ID-3018 ) nach Brest zu eskortieren und die Stärke der amerikanischen Seestreitkräfte zu demonstrieren. An Bord des Truppentransporters war US Präsident Thomas Woodrow Wilson ( 28. Dezember 1856 in Staunton, Virginia – 3. Februar 1924 in Washington DC ), der zu den Pariser Friedensgesprächen eingeladen worden war. Nach der Ankunft in Brest ging Wilson von Bord des Truppentransporters und begann eine Begutachtung von amerikanischen Kriegsschiffen. So auch auf der USS DAVIS. Wenige Tage später verließ der Zerstörer die französische Küste und fuhr zurück zur US Ostküste. Am 7. Januar 1919 lief das Kriegsschiff in den Hafen von New York ein. In der New York Navy Yard unterzog sich die USS DAVIS einer umfangreichen Überholung. Anschließend gliederte man den Zerstörer innerhalb der Atlantikflotte in die Zerstörerdivision 4 der Flottille 8. Zusammen mit den Schiffen dieser Division operierte das Kriegsschiff entlang der US Ostküste. Von September 1919 bis November 1920 versetzte man die USS DAVIS in die Reserve. Für diese Zeit lag der Zerstörer in der Philadelphia Navy Yard. Danach verließ das Kriegsschiff wieder Philadelphia und erreichte am 3. Dezember 1920 den Hafen von Charleston, South Carolina. Von diesem Hafen aus operierte der Zerstörer mit verringerter Besatzung zwischen den Häfen von Charleston und Newport, Rhode Island. Doch Anfang 1922 verließ der Zerstörer auch wieder seinen Heimathafen und fuhr nach Philadelphia. Hier legte das Kriegsschiff am 29. März 1922 an. Man stellte das Kriegsschiff dann am 20. Juni 1922 außer Dienst.
In den USA wurde am 17. Januar 1920 gesetzlich die Prohibition eingeführt. Deswegen blühte entlang der US Ostküste der Alkoholschmuggel. Um dem entgegen zu wirken, entschied das amerikanische Finanzministerium, dass die US Küstenwache außer Dienst gestellte Zerstörer der US Navy übernehmen sollte damit eine bessere und erfolgreichere flächendeckende Patrouille vor der US Ostküste zur Unterbindung des Alkoholschmuggels gefahren werden konnte. Der 30. US Präsident, John Calvin Collidge, Jr. ( 4. Juli 1872 in Plymouth Notch, Vermont – 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts ), genehmigte die Übertragung von zwanzig alten Zerstörern. Die US Coast Guard erwarb am 25. März 1926 den Zerstörer und ließ ihn für die Einsatzzwecke vor der Ostküste umrüsten. Die US Coast Guard stellte am 4. September 1926 das Kriegsschiff in ihren Dienst. Das Schiff erhielt die Kennung CG-21 und nahm seinen Dienst vor New London, Connecticut auf. Die USCGC DAVIS war ein Teil der Rumpatrouille. Den Zerstörer übergab man am 30. Juni 1933 wieder an die US Navy. Den Namen USS DAVIS ( DD-65 ) strich man am 5. Juli 1934 von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 22. August 1922 zum verschrotten.


USS DAVIS ( DD-65 )
Commanding Officer

LCDR Rufus Fairchild Zogbaum Jr.       5. Oktober 1916 – 20. August 1918 (erreichter Rang RADM)
LCDR Benjamin Vaughan McCandlish       20. August 1918 – 1. September 1921
(erreichter Rang COMO)
LT Axel Lindblad        1. September 1921 – 20. Juni 1922
Übergabe an die US Coast Guard
LCDR Harold Gardner Bradbury (USCG)          Januar 1933 – 30. Juni 1933 (erreichter Rang RADM)

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