USS CASSIN ( DD-43 )

USS CASSIN ( DD-43 )

Biografie

Stephen Cassin
* 16. Februar 1783 in Philadelphia, Philadelphia County, Pennsylvania
† 29. August 1857 Washington DC
war ein Offizier in der United States Navy

Stephen Cassin war der Sohn des Navy Offiziers Commodore John Cassin ( 16. Juli 1760 in Philadelphia, Pennsylvania – 24. März 1822 in Charleston, South Carolina ) und Ann Willcox Cassin ( Dezember 1757 in Middletown, Delaware County, Pennsylvania – 23. November 1821 auf See ). 1800 Trat Stephen Cassin im Rang eines Midshipman in die US Navy ein. Er diente in Philadelphia und auf den Westindischen Inseln während der letzten Tage des Quasi Krieges mit Frankreich. Anschließend nahm er während des Ersten Barbarenkrieges an den Kämpfen zur Sicherung des Mittelmeeres für amerikanische Handelsschiffe teil. Noch vor dem Ausbruch des Krieges von 1812 ernannte man ihn zum Lieutenant. Danach versetzte man Stephen Cassin zu den Großen Seen. Dort befehligte Master Commander Thomas MacDonough, Jr. ( 21. Dezember 1783 im New Castle County, Delaware – 10. November 1825 auf See vor Gibraltar ) die amerikanischen Seestreitkräfte auf dem strategisch wichtigen Lake Champlain. Zur Verfügung standen am Anfang drei Schaluppen und zwei Kanonenboote. Stephen Cassin unterstützte nun Master Commander MacDonough bei der Aufrüstung der amerikanischen Streitkräfte. Dafür erhielt er das Kommando über den Schoner USS TICONDEROGA ( 1814 ), den er am 14. Mai 1814 in den Dienst der US Navy gestellt hatte. Am 11. September 1814 kam es dann zur Schlacht zwischen dem amerikanischen und dem britischen Geschwader bei Plattsburgh. Auf britischer Seite war die HMS FINCH, das Schiff besaß sieben Kanonen, zusammen mit einigen Kanonenbooten das letzte Schiff das in den Kampf eingriff. Lieutenant William Hicks, Kommandant der Schaluppe, hatte dann den Befehl bekommen auf die amerikanische Schaluppe USS PREBLE zuzufahren um diese zu entern. In diesem Augenblick schossen die Kanonen der USS TICONDEROGA eine Breitseite auf die HMS FINCH ab und die Takelage des britischen Kriegsschiffes fiel in sich zusammen. Das Schiff war dabei steuerlos und lief in der Nähe von Crab Island auf Grund, wo eine kleine amerikanische Küstenbatterie sofort mit dem Beschuss auf das feindliche Schiff begann. Unfähig sein Schiff wieder in tieferes Wasser zu bringen, da ihm die dazu nötige Mannschaft fehlte, ergab sich Lieutenant Hicks. Nun konzentrierte sich Stephen Cassin auf die britische Schaluppe HMS CHUBB. Dieses Schiff unter dem Kommando von Lieutenant James McGhie sollte eine sicher Position einnehmen und zusammen mit der britischen Brigg HMS LINNET ( 1814 ) die amerikanische Brigg USS EAGLE ( 1814 ) einnehmen. Da feuerte die USS TICONDEROGA eine Breitseite auf die britische Schaluppe. Dabei verlor das Schiff seinen Hauptarm und das Bugspriet. Außerdem riss das Ankerkabel, so dass die HMS CHUBB in die amerikanischen Linien trieb. In der Nähre der amerikanischen Korvette USS SARATOGA ( 1814 ) begann die Mannschaft der USS TICONDEROGA mit dem entern des britischen Schiffes und hatten innerhalb weniger Minuten die Kontrolle darüber. Die Besatzung der USS TICONDEROGA kehrte auf ihr Schiff zurück und fuhren auf die befohlene Position. Von hier aus beschossen sie die britischen Schiffe. Gleichzeitig versuchten britische Kanonenboote an den amerikanischen Schoner heranzukommen um ihn entern zu können. Doch jedes Mal wurden die britischen Besatzungen abgewiesen. Nicht zuletzt durch Midshipman Hiram Paulding ( 11. Dezember 1797 in Cortlandt, New York – 20. Oktober 1878 in Huntington, New York ). Dieser junge Mann benutzte seine Pistole um eine Kanone abzufeuern, da die ihm übergebenen Zündhölzer nass geworden waren. Während der zweieinhalbstündigen Schlacht wurden auf der USS TICONDEROGA sechs Besatzungsmitglieder getötet und sechs weitere verwundet. Stephen Cassin wurde nach der Schlacht von MacDonough, Jr. ausgezeichnet und erhielt einen Monat später vom Kongress der Vereinigten Staaten eine Goldmedaille geschenkt. Am Ende des Krieges von 1812 beförderte man ihn zum Master Commandanten. Nach dem Ende des Krieges gegen die Briten, wandten sich die Vereinigten Staaten von Amerika wieder dem Mittelmeer zu. Hier hatten die Piraten wieder verstärkt Jagd auf amerikanische Handelsschiffe gemacht. Man versetzte Stephen Cassin nun ins Mittelmeer und er war am Zweiten Krieg gegen die Piraten von Tunis, Tripolis und Algier beteiligt. Danach kehrte er an die US Ostküste zurück und nahm andere Aufgaben wahr die man ihm übertragen hatte. Gleich zu Beginn der 1820er Jahre begannen Piraten in der Karibik mit ihrem Unwesen und plünderten alle Schiffe denen sie habhaft werden konnten. Anfang 1822 übernahm er das Kommando über die Kriegschaluppe USS PEACOCK ( 1813 ). Dieses Schiff wurde von Commodore David Porter ( 1. Februar 1780 in Boston, Massachusetts – 3. März 1843 in Konstantinopel, Osmanisches Reich ) als sein Flaggschiff auserkoren. Am 3. Juni 1822 verließen die Schiffe des Westindischen Geschwaders ihren Hafen. Vom 28. bis zum 30. September kam es dann zum entscheidenden Kampf. Gleich vier Piratenschiffe wurden gefangen genommen worden. Mit den darauf befindlichen Mannschaften machte man teilweise kurzen Prozess. Nur achtzehn Piraten erreichten lebend New Orleans, wo ihnen der Prozess gemacht wurde. Im folgenden Jahr wurden dann noch die beiden letzten Piratenschiffe in der Karibik ausfindig gemacht und vernichtet. Im September 1823 musste Stephen Cassin unbedingt mit der USS PEACOCK wieder an die US Ostküste zurückkehren, da unter der Mannschaft ein Fieber grassierte. Im Hafen von Norfolk, Virginia lief die Kriegsschaluppe am 28. November ein und Cassin ging von Bord. Er blieb der US navy dann treu und erhielt 1825 den Rang eines Captain und 1830 eines Commodore zugesprochen. Er starb am 29. August 1857 in Washington DC. Seine sterblichen Überreste wurden anfangs in Georgetown, DC beigesetzt. Doch dann verlegte man sie in den Arlington National Cemetery.

Zwei Schiffe sind bei der US Navy zu Ehren von Commodore Stephen Cassin benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS CASSIN ( DD-43 ) aus der CASSIN – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS CASSIN ( DD-372 ) aus der MAHAN – Klasse.


USS CASSIN ( DD-43 )

Schiffsbiografie

Die USS CASSIN ( DD-43 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Captain Stephen Cassin benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das erste Schiff aus der CASSIN – Klasse.
Auf der Bath Iron Works Corporation in Bath, Maine wurde am 1. Mai 1912 der Kiel des Schiffes gelegt. Das neunjährige Fräulein Helen Cassin Carusi ( 1903 – ? ), Urenkelin von Captain Stephen Cassin, taufte am 20. Mai 1913 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Harris L. Laning ( 13. Oktober 1873 in Petersburg, Illinois – 2. Februar 1941 in Philadelphia, Pennsylvania ) stellte am 9. August 1913 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die US CASSIN vor der Küste Neuenglands durch. Nach den dann erfolgten Überprüfungen des Schiffskörpers verließ der Zerstörer die Werft und fuhr nach Key West, Florida. In diesen Hafen lief das Kriegsschiff am 5. Dezember ein und blieb nur für wenige Tage. Hier integrierte man die USS CASSIN in die Zerstörerdivision 6 ein. Die weitere Fahrt des Zerstörers ging zusammen mit den anderen Schiffen in die Karibik und in den Golf von Mexiko. In diesen Gewässern beteiligte sich das Kriegsschiff an mehreren Übungen und Flottenmanövern, die bis zum 16. Juni 1914 andauerten. In dieser Zeit, am 19. Mai 1914, befand sich die USS CASSIN nördlich von Tampico, Mexiko. Dort war das Passagierschiff SS ATLANTIS auf Grund gelaufen und war nicht mehr reparabel. Die Mannschaft des Zerstörers rettete die Passagiere des havarierten Schiffes und brachte diese nach Tampico. Nach dem 16. Juni verließ das Kriegsschiff wieder die Karibik und fuhr nach Norden. In der Philadelphia Navy Yard in Philadelphia, Pennsylvania musste sich nun die USS CASSIN einer Überholung unterziehen. Diese war dann am 21. Oktober abgeschlossen und der Zerstörer operierte bis zum 27. Januar 1915 entlang der US Ostküste. An diesem Tag verließ das Kriegsschiff die atlantische Küste und fuhr zu Manövern und Übungen in die Karibik. Währenddessen tobte auf europäischem Boden schon der Erste Weltkrieg. US Präsident Thomas Woodrow Wilson ( 28. Dezember 1856 in Staunton, Virginia – 3. Februar 1924 in Washington DC ) beraumte vom 17. – 18. Juni 1915 eine Flottenparade vor der Hafeneinfahrt von New York an. Er selber beobachtete die Flottenparade von einem Ankerplatz vor Liberty Island und der Freiheitsstatue aus. Beteiligt waren die Schlachtschiffe USS DELAWARE ( BB-28 ), USS FLORIDA ( BB-30 ), USS GEORGIA ( BB-15 ), USS KANSAS ( BB-21 ), USS LOUISIANA ( BB-19 ), USS MICHIGAN ( BB-27 ), USS NEBRASKA ( BB-14 ), USS NEW HAMPSHIRE ( BB-25 ), USS NEW YORK ( BB-34 ), USS NORTH DAKOTA ( BB-29 ), USS RHODE ISLAND ( BB-17 ), USS SOUTH CAROLINA ( BB-26 ), USS TEXAS ( BB-35 ), USS UTAH ( BB-31 ), USS VIRGINIA ( BB-13 ) und USS WYOMING ( BB-32 ), der Kreuzer USS BALTIMORE ( C-3 ), das Kanonenboot USS DOLPHIN ( PG-24 ), der Minenkreuzer USS SAN FRANCISCO ( CM-2 ), die Hilfskreuzer USS DIXIE ( 1893 ) und USS PRAIRIE ( 1898 ), die Zerstörer USS CASSIN, USS AMMEN ( DD-35 ), USS BEALE ( DD-40 ), USS BURROWS ( DD-29 ), USS DRAYTON ( DD-23 ), USS FANNING ( DD-37 ), USS HENLEY ( DD-39 ), USS JARVIS ( DD-38 ), USS JENKINS ( DD-42 ), USS JOUETT ( DD-41 ), USS MacDONOUGH ( DD-9 ), USS McDOUGAL ( DD-54 ), USS PATTERSON ( DD-36 ), USS PAULDING ( DD-22 ), USS TRIPPE ( DD-33 ) und USS WARRINGTON ( DD-30 ), die Torpedobootzerstörer USS PARKER ( DD-48 ) und USS DOWNES ( DD-45 ), die U-Boote USS C-1 ( SS-9 ), USS C-2 ( SS-13 ), USS C-3 ( SS-14 ), USS E-1 ( SS-24 ), USS E-2 ( SS-25 ), USS D-1 ( SS-17 ), USS D-2 ( SS-18 ), USS K-1 ( SS-32 ), USS K-2 ( SS-33 ), USS K-5 ( SS-36 ) und USS K-6 ( SS-37 ), die Kohlenschiffe USS CYCLOPE ( AC-4 ), USS JUPITER ( AC-3 ), USS NEPTUNE ( AC-8 ) und USS ORION ( AC-11 ), die Hochseeschlepper USS ONTARIO ( AT-13 ), USS PATAPASCO ( AT-10 ), USS PATUXENT ( AT-11 ) und USS SONOMA ( AT-12 ), die U-Boot Tender USS FULTON ( AS-1 ), USS TALLAHASSEE ( M-9 ) und USS TONOPAH ( M-8 ), die Frachtschiffe USS CELTIC ( AF-2 ) und USS OZARK ( M-7 ), das Reparaturschiff USS VESTAL ( AR-4 ), die Yacht USS MAYFLOWER, das Hospitalschiff USS SOLACE ( AH-2 ), der Flottentender USS YANKTON ( 1893 ) und das Küstenwachboot USRC MOHAWK ( 1904 ). Die USS CASSIN beteiligte sich bis zum Eintritt der USA in den Krieg mit Operationen entlang der US Ostküste, mit Neutralitätspatrouillen und in der Karibik mit Übungen und Überwachung der Überwasserschiffe. Noch während sich der Zerstörer in der Nähe von Kuba aufhielt, bekam man die Nachricht, dass am 6. April 1917 die USA dem Kaiserreich Deutschland den Krieg erklärt habe. Sofort verließ der Zerstörer die Karibik und fuhr nach Norden. Das Kriegsschiff ankerte zusammen mit anderen Schiffen der Atlantikflotte im York River, Virginia. Doch nach wenigen Tagen verließ die USS CASSIN ihren Ankerplatz und beteiligte sich an Neutralitätspatrouillen vor der Küste von Virginia zur Sicherung des amerikanischen Schiffsverkehrs und war auf der Suche nach feindlichen U-Booten. Dann fuhr das Kriegsschiff in die Boston Navy Yard in Boston, Massachusetts und wurde auf den kommenden Einsatz in Europa vorbereitet. Am 7. Mai verließ die USS CASSIN zusammen den Zerstörern USS TUCKER ( DD-57 ), USS ROWAN ( DD-64 ), USS JACOB JONES ( DD-61 ), USS ERICSSON ( DD-56 ) und USS WINSLOW ( DD-53 ) Boston und fuhr nach Queenstown, Irland. Das war das zweite Kontingent amerikanischer Zerstörer, die nach Europa fuhren. In Queenstown legten die Schiffe am 17. Mai an. Von diesem Hafen aus patrouillierten die Zerstörer schon ab dem folgenden Tag an den südlichen Zugängen der Irischen See. Neben diesen Patrouillenfahrten entlang der irischen Küste eskortierte die USS CASSIN mehrere Konvois von Handelsschiffen und Truppentransporter zwischen den britischen und französischen Häfen im Atlantik, suchte nach deutschen U-Booten und führte Rettungsaktionen für Überlebende versenkter Schiffe durch. Am 15. Oktober entdeckte der Ausguck auf dem Zerstörer das deutsche U-Boot SM U-61, Kommandant Kapitänleutnant Victor Dieckmann ( 1. September 1887 in Jüterbog – 26. März 1918 im St. George´s Channel ), welches sich zu diesem Zeitpunkte etwa 20 Seemeilen südlich von Mine Head Lighthouse, Monagoush, County Waterford, Irland befand. Kapitänleutnant Dieckmann ließ gegen 13:30 Uhr das U-Boot sofort tauchen und wollte fliehen. Die USS CASSIN unter dem Kommando von Commander Walter Newhall Vernou ( 10. Februar 1878 in Fort Larned, Kansas – 23. Mai 1955 ) ließ das feindliche Unterwaserschiff verfolgen. Dies ging rund eine Stunde. Dann verfolgte das U-Boot den Zerstörer. Dann tauchte SM U-61 auf und brachte sich in Schussposition für den letzten Torpedo. Diese Waffe hatte keine richtige Trimmung und drehte sich immer wieder nach links, wenn er die Wasseroberfläche durchbrach. Dadurch war der Torpedo immer wieder auf Kollisionskurs mit der USS CASSIN. Dieser traf den Zerstörer dann am Heck. Gunners Mate First Class Osmund Kelly Ingram ( 4. August 1887 in Oneonta, Alabama – 15. Oktober 1917 in der Irischen See ) bemerkte rechtzeitig diesen Torpedo und rannte zum Heck, wo er die dort lagernden Wasserbomben ins Meer rollen ließ. Dann traf die heranrasende Waffe auf der Backbordseite des Zerstörers das Heck. Die Explosion tötete den Gunners Mate First Class Osmund Kelly Ingram und riss das halbe Heck, die Ablaufbahn auf der die Wasserbomben lagen sowie das Ruder weg. 20 Männer der Besatzung schliefen zu diesem Zeitpunkt in der Nähe des Hecks unter Deck. Von diesen Seeleuten wurde wie durch ein Wunder keiner getötet. Nur neun wurden leicht verletzt. Fireman First Class F. W. Kruse wurde nur bewusstlos aus dem Abteil nach der Explosion getragen und neben seiner Koje wurde praktisch ein zwei Meter großer Rahmen aus dem Heck gerissen. Die USS CASSIN konnte durch das fehlende Ruder nur noch im Kreis fahren. Commander Vernou ließ nun mit dem Schiffsgeschütz auf das U-Boot feuern, damit zum einen kein weiterer Torpedo abgefeuert werden konnte und zum anderen das U-Boot eventuell doch noch vernichtet werden konnte. Die vierte abgefeuerte Granate schlug dann auch in den Kommandoturm ein und SM U-61 begann sofort mit dem Tauchvorgang und floh. Gegen 16:00 Uhr hatte der amerikanische Zerstörer USS PORTER ( DD-59 ) das havarierte Kriegsschiff erreicht und begann es vor weiteren Angriffen zu schützen. Zum Einbruch der Dämmerung erschienen noch die britischen Minensuchboote HMS JESSAMINE und HMS TAMARISK. Diese Schiffe begannen die USS CASSIN über Nacht zu beschützen. Dann am folgenden Morgen erschien die britische Schaluppe HMS SNOWDROP unter dem Kommando von Captain Ronald Niel Sturt ( 26. August 1886 in Toxteth, Liverpool – 8. Februar 1954 in Charing, Kent ). Diese Schaluppe nahm die US CASSIN ins Schlepptau und brachte den Zerstörer in die Werft von Queenstown. Hier begannen die ersten Reparaturen, die in Newport, England abgeschlossen wurden. Das amerikanische Kriegsschiff konnte am 2. Juli 1918 wieder in den aktiven Dienst versetzt werden. Gunners Mate First Class Osmund Kelly Ingram erhielt posthum die Medal of Honor für seine Heldentat verliehen. Der Erste Weltkrieg endete am 11. November 1918 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandes durch das Deutsche Kaiserreich. Schon einen Monat später, am 13. Dezember, erhielt die USS CASSIN die wohlverdiente Ehre ein Schiff der Eskorte, in der sich zehn Schlachtschiffe und achtundzwanzig Zerstörer befanden, um den Truppentransporter USS GEORGE WASHINGTON ( ID-3018 ) nach Brest zu eskortieren und die Stärke der amerikanischen Seestreitkräfte zu demonstrieren. An Bord des Truppentransporters war US Präsident Thomas Woodrow Wilson, der zu den Pariser Friedensgesprächen eingeladen worden war. Nach der Ankunft in Brest ging Wilson von Bord des Truppentransporters und begann eine Begutachtung von amerikanischen Kriegsschiffen. So auch auf der USS CASSIN. Wenige Tage später verließ der Zerstörer die französische Küste und fuhr zurück zur US Ostküste. Hier legte das Kriegsschiff am 3. Januar 1919 im Hafen der Boston Navy Yard an. Nach einigen Tagen Aufenthalt stach der Zerstörer wieder in See. Das Kriegsschiff nahm nun wieder seinen Dienst entlang der US Ostküste und in der Karibik wieder auf und beteiligte sich dort an mehreren Übungen und Manövern. Am 1. Mai legte die USS CASSIN wieder in New York an. Von hier aus kommandierte man den Zerstörer im Mai an eine ganz bestimmte Position, von wo aus das Schiff einen wichtigen Teil zur umfassenden Unterstützung auf See, als US Navy Wasserflugzeuge vom Typ Curtiss NC die erste historische Luftüberquerung des Atlantiks durchführten, durchführen konnte. Diese Atlantiküberquerung erfolgte am 8. Mai 1919 und begann von der Naval Air Station Rockaway, New York mit den Zwischenstopps auf der Chatham Naval Air Station, Massachusetts und Halifax, Nova Scotia zur Trepassey Bay, Neufundland. Auf dieser Strecke waren neben der USS CASSIN, USS ERICSSON, USS WINSLOW, USS WADSWORTH ( DD-60 ), USS McDOUGAL ( DD-54 ) und drei weitere Zerstörer zur Sicherung zwischen den USA und Kanada als Navigationsschiffe stationiert. Von der Trepassey Bay ging es dann nach Ponta Delgada, Azoren. Hier waren zweiundzwanzig Zerstörer wie auf einer Perlenkette als Navigationsschiffe aufgereiht. Von den Azoren aus flog nur noch das Curtiss NC-4 Flugboot nach Lissabon, Portugal. Hier waren dreizehn Zerstörer für die Navigation stationiert. Die beiden anderen Curtiss Flugboote NC-1 und NC-3 mussten vor den Azoren notgewassert werden und gingen unter. Nach Lissabon flog die NC-4 erst nach Ferrol, Spanien und von dort aus nach Plymouth, England. Auf dieser Strecke waren weitere zehn Zerstörer zur Navigation stationiert. Insgesamt 53 Schiffe setzte die US Navy für diese Atlantiküberquerung ein. Die USS CASSIN kehrte nach diesem Einsatz in seinen Heimathafen Bston zurück und unterzog sich hier erneut ersten Reparaturen. Von Boston wechselte der Zerstörer anschließend in die Philadelphia Navy Yard, wo das Kriegsschiff wegen der umfangreichen Reparaturarbeiten am 18. Juni in Reserve versetzt werden musste. Nach Abschluss der Reparaturarbeiten versetzte man die USS CASSIN nach Charleston, South Carolina. Hier reaktivierte man am 14. Februar 1921 den Zerstörer und reihte ihn in die Zerstörerflottille 5 ein. Zusammen mit diesen Schiffen wurden mehrere Operationen entlang der Küste von New England durchgeführt. Am 11. Oktober legte die USS CASSIN wieder in Charleston an. Nach der Überwinterung fuhr der Zerstörer nach Philadelphia und legte dort am 29. März 1922 an. Hier stellte man das Kriegsschiff am 7. Juni 1922 außer Dienst.
In den USA wurde am 17. Januar 1920 gesetzlich die Prohibition eingeführt. Deswegen blühte entlang der US Ostküste der Alkoholschmuggel. Um dem entgegen zu wirken, entschied das amerikanische Finanzministerium, dass die US Küstenwache außer Dienst gestellte Zerstörer der US Navy übernehmen sollte damit eine bessere und erfolgreichere flächendeckende Patrouille vor der US Ostküste zur Unterbindung des Alkoholschmuggels gefahren werden konnte. Der 30. US Präsident, John Calvin Collidge, Jr. ( 4. Juli 1872 in Plymouth Notch, Vermont – 5. Januar 1933 in Northampton, Massachusetts ), genehmigte die Übertragung von zwanzig alten Zerstörern. Deshalb reaktivierte man am 28. April 1924 die USS CASSIN und übergab das Kriegsschiff an die US Coast Guard. Am 7. Juni 1924 erhielt der Zerstörer dort die Kennung CG-1 und am 30. August stellte man das Schiff in den Dienst der Küstenwache. Doch gleich am 11. September musste die USCGC CASSIN zur Reparatur in die Werft von Bath fahren, wo diese am 15. Oktober abgeschlossen waren. Im Anschluss daran versetzte man den Zerstörer nach New London, Connecticut. Hier begann das Schiff mit seiner Rumpatrouille. Die USCGC CASSIN versetzte man am 1. Juni 1930 in die Division 3 der Destroyer Force und wurde dort zum Flaggschiff ernannt. In den Hafen der Philadelphia Navy Yard lief der Zerstörer am 27. Mai 1933 ein, wo die US Coast Guard das Schiff am 5. Juni 1933 außer Dienst stellte. Die Übergabe an die US Navy erfolgte am 30. Juni. Da man aber den Namen USS CASSIN am 1. Juli 1933 im Marineministerium dem neuen Zerstörer mit der Kennung DD-372 aus der MAHAN – Klasse zugesprochen hatte, entzog man dem alten Zerstörer am 1. November 1933 den Namen CASSIN und beließ ihm die Kennung DD-43 für Unterscheidungsmöglichkeiten. Am 5. Juli 1934 strich man dann auch den Rest des Schiffsnamens aus der US Navy – Liste. In Übereinstimmung des Londoner Flottenvertrages zur Begrenzung der Schiffsrüstung verkaufte man den Schiffskörper am 22. August 1934 an Michael Flynn in Brooklyn, New York zum verschrotten.
Die Schiffsglocke der USS CASSIN ( DD-43 ) ist im Couthouse in Cynthiana, Harrison County, Kentucky angebracht. Die dort installierte Inschrift wurde zu Ehren der Besatzungsmitglieder der USS CASSIN ( DD-43 ) und der USS CASSIN ( DD-372 ) angebracht und ehrt gleichzeitig alle am 7. Dezember 1941 getöteten Besatzungsmitglieder des zweiten Schiffes.


USS CASSIN ( DD-43 )
Commanding Officer

LCDR Harris L. Laning        9. August 1913 – 28. April 1914 (erreichter Rang ADM)
LCDR Ernest Joseph King         28. April 1914 – 29. Juni 1914 (erreichter Rang FADM)
CDR Walter Newhall Vernou         29. Juni 1914 – 5. Dezember 1917 (erreichter Rang VADM)
CDR Abram Claude        5. Dezember 1917 – 20. Januar 1919
CDR Charles Conway Hartigan        20. Januar 1919 – 12. April 1919 (erreichter Rang RADM)
CDR Charles Sylvanus Kerrick          12. April 1919 – 25. April 1920
LCDR Earl Ames McIntyre         25. April 1920 – 14. August 1921
CDR Arthur Wesley Sears         14. August 1921 – 23. November 1921
LT Clifton Enyart Denny          23. November 1921 – 7. Juni 1922
Übergabe an die US Coast Guard
LCDR Frederick August Zeusler (USCG)         November 1926 – September 1927
(erreichter Rang  RADM)
LCDR Wilfred Neville Derby (USCG)     September 1927 – November 1930 (erreichter Rang VADM)
LCDR Merlin O’Neill (USCG)           1932 – Juni 1933 (erreichter Rang VADM)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert