USS HENLEY ( DD-391 )

USS HENLEY ( DD-391 )

Biografie

Robert Henley
* 5. Januar 1783 in Williamsburg, Virginia
† 7. Oktober 1828 auf Sullivans Island, Charleston
war ein Offizier der in der United States Navy während des Quasi-Krieges mit Frankreich, dem Krieg von 1812 gegen Großbritannien und dem Zweiten Barbary Krieg diente
Er war der jüngere Bruder von Captain John Dandridge Henley ( 25. Februar 1781 – 23. Mai 1835 ) der während des Ersten Barbary Krieges und dem Krieg von 1812 diente.

Robert Henley war der Sohn von Leonard Henley und Elizabeth Dandridge Henley sowie der Neffe von Martha Dandridge Custis Washington (2. Juni 1731 – 22. Mai 1802), der Ehefrau von George Washington ( 22. Februar 1732 – 14. Dezember 1799 ). Den Quasi – Krieg mit Frankreich verursachten französische Kaperschiffe die in der Karibik amerikanischen Handelsschiffen auflauerten und eroberten. Daraufhin beauftragte US Präsident John Adams ( 19. Oktober 1735 – 4. Juli 1826 ) die US Navy die Handelsrouten amerikanischer Schiffe zu sichern und französische Kaperschiffe zu bekämpfen. Unter dem Kommando von Captain Thomas Truxtun ( 17. Februar 1755 – 5. Mai 1822 ) war Henley an Bord der 38 Kanonen führenden Fregatte USS CONSTELLATION ( 1797 ). Zusammen mit der Mannschaft eroberte man am 9. Februar 1799 das schnellste Schiff der französischen Marine, die Fregatte L’Insurgente die mit 36 Kanonen bestückt war. Am 8. April 1799 ernannte man Henley zum Midshipman. In der Nacht zum
2. Februar 1800 traf die USS CONSTELLATION auf die 54 Kanonen führende französische Fregatte La Vengeance und es kam zu einem fünfstündigen Seegefecht. Die französische Fregatte konnte zwar nicht erobert werden, aber ihr Kapitän, François Pitot, rettete das Schiff an den Strand von Curacao wo er es auf den Strand laufen ließ damit es nicht untergehen konnte. Während dieses Gefechts verloren 160 französische und 15 amerikanische Seeleute ihr Leben. Robert Henley versetzte man danach zum Geschwader von Commodore Edward Preble ( 15. August 1761 – 25. August 1807 ) das im Mittelmeer operierte. Für eine kurze Zeit war er auch an einer Kreuzfahrt vor Ostindien beteiligt. Am 9. April 1808 übernahm Henley in Baltimore, Maryland das Kommando über das Kanonenboot Nr. 5 ( 1805 ). Mit dem Schiff, und vielen anderen, sollte das Embargogesetz das am 22. Dezember 1807 verabschiedet worden war durchgesetzt werden. Das Embargogesetz löste im März 1809 der Non-Intercourse Act ab. Mit diesen Gesetzen wollte die amerikanische Regierung den Handel mit Frankreich und Großbritannien in deren Häfen unterbinden. Die Folge davon war der Krieg 1812 gegen die Engländer. Bis zum Anfang Juni 1808 hielt Robert Henley das Kommando über das Kanonenboot. In den zweieinhalb Monaten konnte er nur die Schaluppe JOHN UPSHAW als Prise aufbringen. Man übertrug ihm dann das Kommando über zwei Divisionen in denen 15 Kanonenboote zusammengefasst waren, das Kanonenboot Nr. 5 zählte nicht dazu. Mit dieses Booten konnten drei britische Fregatten am 20. Juni 1813 in Hampton Roads gefangen genommen werden. Lieutenant Robert Henley übernahm das Kommando über die neu gebaute Brigg USS EAGLE ( 1814 ) und stellte das Schiff am 6. September 1814 in den Dienst der US Navy. An der Seite mit der Korvette USS SARATOGA ( 1814 ), dem Schoner USS TICONDROGA ( 1814 ) und der Schaluppe USS PREBLE ( 1813 ) sowie weiteren kleinen Booten siegten sie in der Schlacht am Lake Champlain gegen die Briten und eroberten den Schoner HMS CHUBB, was die ehemalige amerikanische Schaluppe USS GROWLER ( 1812 ) war, die Brigg HMS LINNET ( 1813 ) und die Fregatte HMS CONFIANCE ( 1814 ). Im Verlauf der Schlacht wurde die USS EAGLE 39- Mal getroffen wobei 13 Seeleute getötet und 20 verwundet wurden. Robert Henley erhielt vom amerikanischen Kongress den Dank ausgesprochen und eine Congressional Gold Medal für sein tapferes Verhalten während der Schlacht überreicht. Nach dem Ende des Krieges gegen die Engländer übertrug man ihm das Kommando über die Brigg USS HORNET
( 1805 ) mit der er gegen die Piraten in der Karibik vorging. So eroberte er am 29. Oktober 1821 den Piratenschoner MOSCOW aus Santo Domingo. Von 1822 bis 1824 war er Kommandant der Marinewerft in Norfolk, Virginia. Danach wechselte Captain Henley nach Charleston, South Carolina wo er die dortige Marinewerft kommandierte und überwachte. Am 7. Oktober 1828 starb er nach kurzer Krankheit auf Sullivans Island, Charleston. Sein Leichnam überführte man nach Birmingham, Alabama wo er auf dem Oak Hill Friedhof beerdigt wurde.

Zu Ehren von Captain Robert Henley wurden drei Schiffe bei der US Navy benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS HENLEY ( DD-39 ) aus der PAULDING – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS HENLEY ( DD-391 ) aus der BAGLEY – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS HENLEY ( DD-762 ) aus der ALLEN M SUMNER – Klasse.


USS HENLEY ( DD-391 )

Schiffsbiografie

Die USS HENLEY ( DD-391 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Captain Robert Henley benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das sechste Schiff aus der BAGLEY – Klasse.
Auf der Mare Island Navy Yard in Vallejo, Kalifornien wurde am 28. Oktober 1935 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Beryl Henley Joslin ( 1. September 1920 in Colorado – 18. September 1980 ), eine weitläufige Nachkomme von Captain Robert Henley, taufte am 12. Januar 1937 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Henry Young McCown ( 18. Oktober 1894 im Hill County, Texas – 6. Dezember 1983 in Austin, Travis County, Texas ) stellte am 14. August 1937 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Das Bordpostamt der USS HENLEY öffnete am 25. August 1937. Dann begannen nach dem Ende der Testfahrten in den Gewässern vor Vallejo die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt entlang der US Westküste und in den Hawaiianischen Gewässern. Der erste angelaufene Hafen während dieser Ausbildungsfahrt war am 17. November Portland, Oregon. Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt musste sich der Zerstörer einer umfassenden Kontrolle an der Schiffshaut unterziehen. Danach versetzte man das Kriegsschiff nach San Diego, Kalifornien und gliederte es hier am 12. September 1938 innerhalb der Pazifikflotte in die Zerstörerdivision 11 ein. Die USS HENLEY verließ am 14. April 1941 San Diego und wurde zur Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii versetzt. Hier gliederte man den Zerstörer in die etablierte Flotte ein. Den japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember erlebten die Besatzungsmitglieder in East Loch beim Hickam Field. Alle Kampfstationen waren auf der USS HENLEY besetzt worden, nachdem ein Signalgast das Signal General Quarters anstatt Quarter for Muster signalisiert hatte. Dieser glückliche Umstand gab First Lieutenant Francis Edward Fleck, Jr. ( 27. September 1912 – 12. Juli 1990 in Waynesboro, Pennsylvania ), kommandierte zu dieser Stunde als Deckoffizier den Zerstörer, die nötige Gelegenheit die ersten Schüsse eines Zerstörers auf die erste angreifende Welle von japanischen Flugzeugen abzugeben. First Lieutenant Fleck, Jr. gab dann den Befehl zum Ablegen von der Halteboje, in diesem Moment überflog ein feindlicher Bomber das Kriegsschiff und warf eine Bombe ab. Diese fiel nur 150 Meter vom Bug auf der Backbordseite des Kriegsschiffes entfernt ins Wasser. Wenige Sekunden später erhielt man auf dem Zerstörer ein Sonarsignal, dass sich ein feindliches U-Boot im Hafen befand. Die USS HENLEY wurde durch den Rauch, das Feuer und die in Verwirrung befindlichen amerikanischen Seeleute manövriert. Der Zerstörer raste aus dem viel zu engen Kanal, um die Hohe See zu erreichen. Die Geschützmannschaften des Kriegsschiffes konnten während dieser Fahrt einen japanischen Sturzkampfbomber abschießen und einen weiteren schwer beschädigen. First Lieutenant Fleck, Jr. war in diesen Stunden des Angriffs auf sich allein gestellt, denn der Kommandant des Zerstörers, Commander Robert Hall Smith ( ? – 8. Juni 1983 ) befand sich wie alle anderen ausführenden Offiziere an Land. Nach dem erneuten Sonarkontakt außerhalb des Hafens von Pearl Harbor, wahrscheinlich ein kleines japanisches U-Boot, ließ First Lieutenant Fleck, Jr. mit Wasserbomben Angriffe gegen dieses Unterwasserfahrzeug führen. Gleichzeitig schossen die Geschützmannschaften auf jedes fliegende Ziel um diese vom Hafen fernzuhalten. In den folgenden Tagen nach dem japanischen Überfall patrouillierte die USS HENLEY in den Hawaiianischen Gewässern. Dann versetzte man den Zerstörer in die Task Force 17, die Rear Admiral Frank Jack Fletcher ( 29. April 1885 in Marshalltown, Iowa – 25. April 1973 in Bethesda, Matyland ) befehligte. In dieser TF befand isch der Flugzeugträger USS SARATOGA ( CV-3 ), die Schweren Kreuzer USS MINNEAPOLIS ( CA-36 ), USS SAN FRANCISCO ( CA-38 ) und USS ASTORIA ( CA-34 ) sowie die Zerstörer USS HENLEY, USS BAGLEY ( DD-386 ), USS BLUE ( DD-387 ), USS HELM ( DD-388 ), USS MUGFORD ( DD-389 ), USS RALPH TALBOT ( DD-390 ), USS PATTERSON ( DD-392 ) und USS JARVIS ( DD-393 ), der Wasserflugzeugtender USS TANGIER ( AV-8 ) und der Öltanker USS NECHES ( AO-5 ). Diese Schiffe verließen am 15. Dezember Pearl Harbor und fuhren nach Wake Island, um die dort stationierten amerikanischen Soldaten zu verstärken, da der dortige Verteidigungsstützpunkt nur bedingt einsatzbereit war. Dafür führte die USS SARATOGA auch die Kampfflugzeuge Brewster F2A-3 Buffalo der Staffel VMF-221 mit an Bord und der Wasserflugzeugtender neben dem notwendigen Personal auch mehrere Einheiten zur Verteidigung des Atolls. Dieses Korallenatoll Wake Island liegt im westlichen pazifischen Ozean und befindet sich nicht ganz 1.300 Seemeilen östlich von Guam, Nördliche Marianen, rund 1780 Seemeilen westlich von Honolulu und rund 1.725 Seemeilen südöstlich von Tokyo. Am 21. Dezember lagen die Schiffe der TF 17 520 Seemeilen von Wake Island entfernt. Doch die Japaner griffen schon am 11. Dezember Wake Island an, da dieser sehr gut als Zwischenstützpunkt zu Pearl Harbor genutzt werden konnte. Doch dieser Angriff wurde von den amerikanischen Verteidigern abgewiesen. Außerdem verloren die Japaner zwei Zerstörer dabei. Die Kriegsschiffe der TF 17 brauchten nach der langen Fahrt nach Wake Island unbedingt frischen Treibstoff. Diesen übergab die USS NECHES am 21. und 22. Dezember. Am folgenden Tag befand sich diese Kampfgruppe noch 369 Seemeilen von Wake Island entfernt. Da erhielt Rear Admiral Fletcher den Befehl nach Midway, Marshall Islands zu fahren und die Verstärkungstruppen dorthin zu bringen, denn am Morgen des 23. Dezember hatte eine zweite japanische Invasionsflotte Wake Island angegriffen und die Insel eingenommen. Am 25. Dezember erreichten die Schiffe die Position von der die Kampfflugzeuge Midway erreichen konnten. Alle 14 mitgeführten Brewster hoben von der USS SARATOGA ab und landeten auf Midway Island. Die USS TANGIER fuhr am folgenden Tag direkt in den dort ausgebauten Hafen. Es wurden alle mitgeführten Truppenteile von Bord gelassen. Die Schiffe der TF 17 verließen am 27. Dezember wieder Midway und fuhren nach Pearl Harbor zurück. Diese Marinebasis erreichten sie am 30. Dezember. Doch hier stellte man sofort die Task Force 11 zusammen, die in den südlichen Hawaiianischen Gewässern auf Patrouille fahren und auf der Suche nach feindlichen Schiffe sein sollten. Die TF kommandierte Rear Admiral Herbert Fairfax Leary ( 31. Mai 1885 in Washington DC – 3. Dezember 1957 in Newport, Rhode Island ). In der TF befand sich der Flugzeugträger USS SARATOGA, die Schweren Kreuzer USS MINNEAPOLIS und USS ASTORIA und die Zerstörer USS HENLEY, USS BAGLEY, USS PATTERSON, USS SELFRIDGE ( DD-357 ), USS BENHAM ( DD-397 ) und USS ELLET ( DD-398 ). Schon am 31. Dezember verließen diese Schiffe wieder Pearl Harbor und begannen ihre Patrouillenfahrt. Am 7. Januar 1942 betankte die USS NECHES diese Schiffe. Vier Tage später entdeckte das japanische U-Boot IJN I-6, Kommandant Lieutenant Commander Inaba, um 18:41 Uhr rund 434 Seemeilen südwestlich von Oahu die USS SARATOGA, einen Schweren Kreuzer und einen Zerstörer auf einem südöstlichen Kurs, die eine Geschwindigkeit von 15 Knoten fuhren. LCDR Inaba ließ drei Torpedos vom Typ 89 im Intervall von drei Sekunden Abstand in einer Entfernung von 2,3 Seemeilen auf die USS SARATOGA abfeuern. Um 19:15 Uhr trifft einer dieser Torpedos den Flugzeugträger Mittschiffs. Durch die Explosion werden drei Kesselhäuser überflutet und sechs Maschinisten getötet. Die USS SARATOGA beginnt jetzt erst mit einem Zick – Zack Kurs. Sieben Minuten nach dem Treffer beginnen die Zerstörer der TF 11 mit der Jagd auf das feindliche U-Boot. Doch IJN I-6 kann in einer Tiefe von 100 Metern unbeschadet entkommen. Die USS SARATOGA erreichte mit den noch verbliebenen Kesseln eine Geschwindigkeit von 16 Knoten und erreichte mit allen anderen Schiffen der TF am 13. Januar Pearl Harbor, wo die Reparaturen begannen. Schon am folgenden Tag verließ die USS HENLEY zusammen mit der USS PATTERSON wieder die amerikanische Marinebasis und fuhr zum Atoll Canton Island, Phoenix Islands. Beide Zerstörer eskortierten zu diesem Atoll mehrere Versorgungsschiffe und hatten zusätzlich dort dringend benötigtes Personal an Bord. Am 19. Januar erreichten die Schiffe Canton Island. Nach dem Entladen traten sie die Rückfahrt nach Pearl Harbor an. Dort angekommen, übernahm die USS HENLEY die Eskorte für den Zerstörer USS SHAW ( DD-373 ). Dieses Kriegsschiff hatte während des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor in einem Trockendock gelegen und drei Bombentreffer erhalten. Die daraus resultierenden temporären Reparaturen waren nun abgeschlossen und der Zerstörer sollte in die Mare Island Navy Yard in Vallejo, Kalifornien fahren, um sich den eigentlichen Reparaturarbeiten zu unterziehen. Dazu verließen beide Zerstörer am 9. Februar die amerikanische Marinebasis und erreichten sechs Tage später die Werft. Hier unterzog sich die USS HENLEY ebenfalls alternativ einer Überholung. Diese dauerte bis in den März hinein. Anschließend fuhr der Zerstörer nach Pearl Harbor zurück. Da die Japaner mit ihren Schiffsverbänden immer weiter in Richtung Australien vorrückten, begann man in der US Navy mehrere Einsatzgruppen in die Korallensee zu verlegen. Damit wollte man den Japanern den Weg in Richtung Süden versperren. Dafür verlegte man die USS HENLEY nach Noumea, Neukaledonien. Von hier aus sollte der Zerstörer Schiffskonvois nach Australien eskortieren und feindliche U-Boote in den australischen Gewässern aufspüren. Am 11. Mai befand sich das Kriegsschiff wieder auf solch einer Patrouillenfahrt. Da entdeckte man das brennende Wrack des amerikanischen Öltankers USS NEOSHO ( AO-23 ), der vier Tage zuvor von japanischen Trägerflugzeugen in Brand gebombt worden war. In der Nähe des Wracks befand sich ein Rettungsboot des Zerstörers USS SIMS ( DD-409 ). In diesem befanden sich die einzigen Überlebenden des Zerstörers nach dessen Untergang. Das waren Chief R. J. Dicken und weitere 15 Besatzungsmitglieder. Sofort nach der Bergung der Überlebenden verließ die USS HENLEY die Korallensee und fuhr nach Brisbane, Australien. In diesem Hafen legte der Zerstörer drei Tage später an. Doch noch am selben Tag gliederte man das Kriegsschiff in die Task Force 44 ein, die der australische Rear Admiral John Gregory Grace ( 6. Februar 1887 in Gungahlin, Australien – 11. Mai 1968 in Hampshire, England ) bis zum 13. Juni kommandierte. In dieser TF befanden sich die amerikanischen Schweren Kreuzer USS CHICAGO ( CA-29 ) und USS SALT LAKE CITY ( CA-25 ), der australische Schwere Kreuzer USS AUSTRTALIA ( D84 ) und die Zerstörer USS HENLEY, USS PATTERSON, USS HELM und USS PERKINS ( DD-377 ). Diese Schiffe begannen ab Anfang Juni in der Korallensee zu patrouillieren und Versorgungsschiffe von Australien nach Neuseeland, Noumea und Espiritu Santo, New Hebrides zu eskortieren. Am 13. Juni übernahm Rear Admiral Victor Alexander Charles Crutchley ( 2. November 1893 in Chelsea, London – 24. Januar 1986 in Nettlecombe, Dorset ) das Kommando über die TF 44. So verließen die Schiffe der TF am 22. Juni Brisbane und erreichten am 28. Juni mit mehreren zu eskortierenden Versorgungsschiffen Noumea. Hier bereitete man den Angriff auf Guadalcanal, Ostsalomonen vor. Am folgenden Tag verließen die Kriegsschiffe der TF 44 wieder Noumea und erreichten zwei Tage später wieder Brisbane. Hier gliederte man die TF wieder um. Das Kommando behielt Rear Admiral Victor Alexander Charles Crutchley. In dieser TF befanden sich die australischen Schweren Kreuzer HMAS AUSTRALIA und HMAS CANBERRA ( D33 ), der amerikanische Schwere Kreuzer USS CHICAGO, der australische Leichte Kreuzer HMAS HOBART ( D63 ) und die Zerstörer USS HENLEY, USS SELFRIDGE, USS PATTERSON, USS BAGLEY, USS BLUE, USS HELM, USS RALPH TALBOT, USS MUGFORD und USS JARVIS. Noch am selben Tag verließen diese Schiffe Brisbane und begannen in den Gewässern mit einem Manöver. Brisbane verließen sie dann am 14. Juli und fuhren nach Wellington, Neuseeland. Hier legten die Kriegsschiffe am 19. Juli an. Hier gliederte man für die Operation „Watchtower“ die TF 44 um und bildete die Task Group 62.6, die Escort Transport Group. In dieser befanden sich die Zerstörer USS HENLEY, USS RALPH TALBOT und USS SELFRIDGE. Am 22. Juli verließen diese Schiff Wellington und fuhren zu den Fidschi Inseln, die sie zwei Tage später erreichten. Hier warteten Transportschiffe, die nach Guadalcanal eskortiert werden mussten. Am 31. Juli verließen die Schiffe die Fidschi Inseln. Am 7. August begann das Landemanöver auf Guadalcanal. Die USS HENLEY übernahm ab diesem Tag die Luft- und Unterwasserüberwachung für die Anlandungsschiffe vor der Ostsalomoneninsel. Mehrere japanische Flugzeuge griffen daher den Zerstörer mehrfach an. Doch das Kriegsschiff hatte keine Verluste zu verzeichnen, die Geschützmannschaften konnten aber zwei der Flugzeuge abschießen. Nachdem dann die ersten Transportschiffe entladen worden waren, verließ die USS HENLEY am 9. August wieder Guadalcanal und eskortierte zusammen mit anderen Kriegsschiffen diese Transportschiffe nach Noumea. In dem dortigen Hafen liefen sie am folgenden Tag ein. Noch am selben Tag kehrte der Zerstörer nach Guadalcanal zurück und übernahm dort wieder seine übertragenen Aufgaben zur Überwachung des Luft- und Seeraumes. Am 18. August verließ die USS HENLEY zusammen mit der USS BLUE erneut die Ostsalomoneninsel und fuhr nach Noumea. Von hier aus eskortierten die beiden Zerstörer und die USS HELM die amphibischen Angriffsfrachtschiffe USS FORMALHAUT ( AKA-5 ) und USS ALHENA ( AKA-9 ) nach Guadalcanal, wo sie am 21. August ankamen. Der Kampf um Guadalcanal wurde von beiden Seiten erbittert geführt. So übernahm die USS HENLEY wieder ihre alten Aufgaben und patrouillierte zusätzlich vor dem Ironbottom Sound um japanische Verstärkungen abzufangen. Auf dieser Patrouille war der Zerstörer erneut mit der USS BLUE zusammen. Um 3:59 Uhr des 22. August torpedierte der japanische Zerstörer KAWAKAZE die USS BLUE. Der Torpedo, der in dem Zerstörer einschlug, zerstörte den kompletten Antrieb des Kriegsschiffes. Die USS HENLEY blieb bei dem torpedierten Zerstörer, übernahm bis auf eine Rumpfbesatzung alle Überlebenden und sicherte das Kriegsschiff vor feindlichen Angriffen aus der Luft und von See her. Die USS FORMALHAUT sollte die USS BLUE am folgenden Tag nach Port Purvis, Halbinsel Tulagi, Florida Island, Ostsalomonen abschleppen, doch jeder diesbezügliche Versuch schlug fehl. Nun wechselte auch die Rumpfbesatzung auf die USS HENLEY und man versenkte um 22:21 Uhr die USS BLUE. Gleich von diesem Punkt aus fuhr die USS HENLEY nach Espiritu Santo, wo die Besatzung der USS BLUE am 26. August von Bord des Zerstörers ging. Am 29. August verließ die USS HENLEY wieder Espiritu Santo und eskortierte das amphibische Angriffsfrachtschiff USS BETELGEUSE ( AKA-11 ) nach Guadalcanal zur Versorgung der dortigen Truppen. In der Zwischenzeit der Entladung des Schiffes patrouillierte der Zerstörer vor der Anlandungszone. Gleich nach der Entladung eskortiert die USS HENLEY die USS BETELGEUSE wieder nach Espiritu Santo und fährt dann gleich weiter in Richtung Brisbane um sich in die Task Force 44 einzugliedern. Diese wird von Rear Admiral Victor Alexander Charles Crutchley befehligt. In der TF befand sich der australische Schwere Kreuzer HMAS AUSTRALIA, der australische Leichte Kreuzer HMAS HOBART, der amerikanische Leichte Kreuzer USS PHOENIX ( CL-46 ) und die Zerstörer USS HENLEY, USS HELM, USS PATTERSON, USS SELFRIDGE und USS BAGLEY. Am 7. September liefen diese Schiffe in Brisbane aus und fuhren zur Milne Bay, Neuguinea. Hier sollten sie die japanischen Evakuierungsschiffe, die die Soldaten in der Milne Bay an Bord nahmen, abfangen und wenn möglich zerstören. Am 11. September erreichten die Schiffe die Milne Bay, aber die Evakuierungsschiffe hatten die Bucht schon verlassen. Gleichzeitig hatten die Kriegsschiffe der Task Force 76 an den Kämpfen in dem nördlicher gelegenen Salamaua und Lae beteiligt gewesen. Diese Schiffe zogen sich anschließend nach Buna in der Holnicote Bay zurück. Hier gruppierte man die Task Force 76 um, die Rear Admiral Daniel Edwards Barbey ( 23. Dezember 1889 in Portland, Oregon – 11. März 1969 in Bremerton, Washington ) kommandierte. In der TF befanden sich die Zerstörer USS HENLEY, USS PERKINS, USS MUGFORD, USS MAHAN ( DD-364 ), USS LAMSON ( DD-367 ), USS DRAYTON ( DD-366 ), USS CONYNGHAM ( DD-371 ), USS REID ( DD-369 ), USS FLUSSER ( DD-368 ), USS SMITH ( DD-378 ) sowie die Schnellen Truppentransporter USS BROOKS ( APD-10 ), USS HUMPHREYS ( APD-12 ) und USS SANDS ( APD-13 ). Am 21. September verließen diese Schiffe Buna und transportierten die Soldaten der 20. Australischen Brigade. Ziel war Finschhafen. Dort begannen die australischen Sturmtruppen vor Tagesanbruch des 22. September mit dem Angriff. Ab Mittag befanden sich alle Truppen an Land. Danach wollten sich die Zerstörer aus den Gewässern zurück ziehen. Doch da erschienen zehn feindliche Flugzeuge am Himmel und stürzten sich auf die Kriegsschiffe. Acht dieser japanischen Piloten konnten mit ihren Maschinen abgeschossen werden. Drei davon gingen auf das Konto der Geschützmannschaften der USS HENLEY und bei drei weiteren Abschüssen waren diese Mannschaften während des dreißigminütigen Kampfes indirekt beteiligt. Die anderen beiden japanischen Piloten konnten mit ihren Maschinen entkommen. Keines der Flugzeuge konnte mit den abgeworfenen Torpedos und Bomben auf den amerikanischen Schiffen einen Treffer landen. Die USS HENLEY begann nun von Buna aus zu operieren und patrouillierte in den Gewässern Neuguineas, die in den letzten Wochen erobert worden waren. Der Zerstörer war dabei zusammen mit den anderen Kriegsschiffen der TF 76 auf der Suche nach feindlichen Schiffen, die Verstärkung nach Neuguinea bringen wollten. Finschhafen befand sich dann am 2. Oktober in alliierter Hand. Die USS HENLEY begann nun zusammen mit der USS REID und der USS SMITH mit Patrouillenfahrten in den Gewässern vor Finschhafen. Sie befanden sich dabei im Huon Golf, 26 Seemeilen östlich von Morobe. Da erkannte Commander Carlton Rolla Adams ( 6. April 1908 in Norfolk, Virginia – 26. Oktober 1990 ), Kommandant der USS HENLEY, die Blasenspuren von zwei Torpedos die direkt auf den Zerstörer zusteuerten. Abgefeuert wurden diese von dem japanischen U-Boot IJN RO-108. Das feindliche U-Boot bewegte sich schon lange unter Wasser und wartete wegen der Propellergeräusche auf eine günstige Position zum Abschießen der Torpedos. Lieutenant Arai, Kommandant der IJN RO-108 ließ dann um 18:12 Uhr eine Salve von vier Torpedos auf die USS HENLEY abfeuern. Zwei der Torpedos rauschen in einer Entfernung von 450 Metern an Backbord und 180 Metern an Steuerbord an der USS SMITH vorbei. Commander Adams kann mit der USS HENLEY zwei angerauscht kommenden Torpedos ausweichen, aber der dritte schlägt auf der Backbordseite ein und explodiert im Kesselraum Nummer 1. Dabei wird der Kessel vollständig zerstört und der Kiel des Zerstörers bricht. Sofort gab Commander Adams den Befehl zum Verlassen des Kriegsschiffes. Um 18:29 Uhr bricht die USS HENLEY in zwei Hälften auseinander und sinkt. Ein Offizier und vierzehn Mannschaftsmitglieder finden den Tod. Acht Offiziere und vierundvierzig Mannschaftsmitglieder sind verletzt worden. In den folgenden sieben Stunden suchen die Zerstörer USS REID und USS SMITH vergeblich nach IJN RO-108. Erst danach kehrten die beiden Kriegsschiffe an den Ort des Kampfes zurück. Die Überlebenden, die sich auf Rettungsflöße retten konnten, benutzten Taschenlampen als Signalgeber damit sie gefunden werden konnten.


USS HENLEY ( DD-391 )
Commanding Officer

LCDR Henry Young McCown          14. August 1937 – 23. Mai 1938
LCDR Rutledge Barker Tompkins           23. Mai 1938 – 14. Januar 1941
CDR Robert Hall Smith          14. Januar 1941 – 14. August 1942
LCDR Earl Kendall Van Swearingen          14. August 1942 – 9. April 1943
CDR Carlton Rolla Adams         9. April 1942 – 3. Oktober 1943 (erreichter Rang RADM)


Taufe der USS HENLEY durch Miss Beryl Henley Joslin am 12. Januar 1937. Anschließend erfolgte der Stapellauf des Zerstörers

 

Das Bordpostamt der USS HENLEY öffnete am 25. August 1937.

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