USS MOSLEY ( DE-321 )

USS MOSLEY ( DE-321 )

Biografie

Walter Harold Mosley
* 17. Januar 1916 in Waco, McLennan County, Texas
† 4. Juni 1942 auf Hoher See, rund 340 Seemeilen westlich von Midway
war ein Offizier in der US Navy

Walter Harold Mosley war das dritte Kind von Walter Monroe Mosley ( 17. April 1885 in Calhoun County, Mississippi – 17. Mai 1958 in Brown County, Texas ) und Maude M. McMillan Mosley ( 15. September 1886 in Mississippi – 5. Juni 1918 in Fort Worth, Tarrant County, Texas ). Die beiden älteren Geschwister hießen Frank Mosley und Lealer Mosley. Walter Harold Mosley war gerade zwei Jahre alt, da starb seine Mutter. Um das kleine Kind kümmerte sich nun Lilian E. Mosley, Schwägerin von Walter Monroe Mosley und Frau von Arthur Gresham Mosley, und ersetzte die Mutter. Später taufte Lilian E. Mosley auch den Geleitzerstörer der zu Ehren von Ensign Walter Harold Mosley benannt worden ist.
Er schloss 1934 die Austin High School ab und bewarb sich noch im selben Jahr an der Universität von Texas, dem College of Mines and Metallurgy. Hier absolvierte er seinen Abschluss in Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft. Während seines College Studiums war Walter Harold Mosley ein Mitglied der Academic Association, der Pre-Law Society und er spielte in einem Orchester der Schule. Am 12. Februar 1940 meldete er sich freiwillig in Dallas, Texas als V-5 Seaman Second Class bei der US Naval Reserve und erhielt die Dienstnummer NSN 407-30-14. Die Bezeichnung V-5 Seaman war innerhalb der US Navy eine Einstufung für später höhere Dienstgrade. Schon drei Tage später verlegte man Mosley von der Naval Reserve Station in Dallas an die US Naval Reserve Aviation Base in Miami, Florida. Hier begann die Eliminierungsphase seiner Pilotenvorausbildung. Nachdem Mosley das Ausscheidungstraining überstanden hatte, versetzte man ihn am 14. März 1940 in den Ruhestand. Mosley sollte auf weitere Befehle warten. Schon am 27. Juni 1940 ernannte man ihn zum Aviation Cadet. Nun absolvierte Mosley eine richtige Flugausbildung auf der Naval Air Station in der Nähe von Pensacola, Florida. Dann beförderte man Mosley am 20. Januar 1941 zum Ensign und versetzte ihn zur Patrouillenstaffel 22. Diese Staffel befand sich am 7. Dezember 1941 bei Ford Field, während die Japaner an diesem Tag den amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor, Territorium Hawaii angriffen. Um die Flugzeuge vor der vollständigen Vernichtung zu bewahren, befahl man den Piloten der Patrouillenstaffel 20 nach Darwin, Australien zu fliegen. Von hier aus sollten die Piloten versuchen, die Bemühungen der Alliierten den Vormarsch der Japaner durch Südostasien zu stoppen. Dazu lag vor Darwin der Schnelle Wasserflugzeugtender USS WILLIAM B PRESTON ( AVD-7 ). Von dem aus die Wasserflugzeuge starteten und ihre Patrouillen nördlich von Australien, in die Java-See und den umliegenden Gewässern durchführten. Die Piloten der Wasserflugzeuge meldeten sämtliche Bewegungen der Japaner. Am 19. Februar 1942 war Mosley Copilot in einer PBY-5 „Catalina“. Pilot des Seeaufklärungsflugzeuges war Lieutenant Thomas Hinman Moorer ( 9. Februar 1912 in Mount Willing, Lowndes County, Alabama – 5. Februar 2004 in McLean, Fairfax County, Virginia ). Das Flugzeug war an diesem Tag auf einer Patrouille südlich von Amboina, Molukken. Man entdeckte während des Fluges ein Handelsschiff vor Melville Island, Australien. Beide Piloten einigten sich darauf, das unbekannte Handelsschiff auf Waffen zu untersuchen. Gegen 9:20 Uhr, noch befand sich das Seeaufklärungsflugzeug in der Luft, da näherten sich 9 japanische Flugzeuge. Sie waren ein Teil von 70 Bombenflugzeugen, die mit ihren Maschinen Darwin bombardieren sollten. Diese neun feindlichen Flugzeuge begannen nun auf das amerikanische Seeaufklärungsflugzeug zu schießen. Schon nach wenigen Sekunden stand das Flugzeug in Flammen. Die Treibstoffleitung des rechten Motors war getroffen worden und der Treibstoff strömte entlang des Rumpfes. Trotz der ständig angreifenden Feinde konnte Lieutenant Thomas Hinman Moorer und Ensign Walter Harold Mosley das schwer beschädigte Flugzeug geschickt auf dem Wasser landen. Mosley blutete dabei stark aus einer Kopfwunde und war teilweise betäubt. Die Besatzung der SS FLORENCE D. ( 2.642 BRT ), ein amerikanisches Handelsschiff, Kapitän Carmelo Lopez Manzano, konnte alle Besatzungsmitglieder der PBY-5 aus dem Wasser retten. Das Schiff hatte Munition an Bord und sollte diese für General Douglas MacArthur zur philippinischen Insel Corregidor bringen. Es befand sich ungefähr 60 Seemeilen nordwestlich von Bathurst Island, Australien, da griffen die japanischen Piloten auch dieses unbewaffnete Schiff an und warfen ihre Bomben ab. 37 Besatzungsmitglieder des Schiffes und die eben erst geretteten amerikanischen Piloten sprangen augenblicklich über Bord. Ein Besatzungsmitglied der PBY-5, Joseph Clifton Shuler, wurde allerdings noch an Bord von einer Bombe erschlagen und von der S FLORENCE D. starben Francisco Beltran, Librado Briones und Mariano Reyes. Gegen Mitternacht erreichten zwei Rettungsboote, auf denen sich die Überlebenden befanden, Bathurst Island. Hier entdeckte am 21. Februar ein RAAF Patrouillenflugzeug die Überlebenden und am nächsten Morgen rettete die Korvette HMAS WARRNAMBOOL ( J202 ) die Überlebenden und erreichte mit ihnen am 23. Februar Darwin. In der australischen Stadt kam Mosley in ein Krankenhaus, wo seine Wunden versorgt wurden. Anfang März kehrte er in die Vereinigten Staaten zu seiner Familie zurück um sich von seiner Verwundung zu erholen. Ensign Walter Harold Mosley war am 21. April 1942 ein Passagier an Bord des Truppentransporters USS WHARTON ( AP-7 ). Dieser Transporter legte an diesem Tag im Hafen von San Francisco, Kalifornien ab und fuhr zum Marinestützpunkt Pearl Harbor. Hier meldete sich Mosley zum Dienst bei dem Patrouillengeschwader VP-44. Dieses war von der Naval Air Station in Alameda, Kalifornien nach Pearl Harbor verlegt worden. Dazu teilte man das Geschwader in zwei Gruppen, a´sechs Flugzeuge, ein. Die erste Gruppe verließ am 26. März die Vereinigten Staaten. Die Abreise der zweiten Gruppe verzögerte sich wegen ungünstigen Wetters auf den 12. April. Man verlegte dann dieses Geschwader auf das Atoll Midway, Midway Islands. Von hier aus begannen die Piloten ihre Patrouillenflüge und waren auf der Suche nach feindlichen Schiffen. Ab dem 22. Mai patrouillierte die Flugzeuge von VP-44 für fünf Tage bei den Eastern Islands. Dann an den ersten beiden Tagen im Juni flogen die Seeaufklärungsflugzeuge der Geschwader VP-23 und VP-44 von Midway aus lange Patrouillen über dem spurlosen Ozean. Kein Schiff war zu sehen. Am 3. Juni kamen dann die ersten Kontaktberichte von der VP-23. Am folgenden Tag stieg Lieutenant (jg ) Robert Scott Whitman, Jr. ( 1. Januar 1916 in Jason City, Broome County, New York – 4. Juni 1942 auf Hoher See, rund 340 Seemeilen westlich von Midway ) mit seiner PBY-5A “Catalina” von der VP-44 auf. Copilot war Ensign Walter Harold Mosley. Gegen 9:25 Uhr sah Mosley feindliche Schiffe, die mit ihren Flugabwehrgeschützen nach dem Aufklärungsflugzeug schossen. Außerdem stiegen mehrere Mitsubishi F1M2 Wasserflugzeuge von dem japanischen Träger CHITOSE auf. Etwa 340 Seemeilen westlich von Midway griffen diese feindlichen Flugzeuge die „Catalina“ an. Während des Angriffs wurden Lieutenant ( jg ) Robert Scott Whitman, Jr., Ensign Walter Harold Mosley, der Funker ARCM JAMES Wilbur Adams ( ? – 4. Juni 1942 auf Hoher See, rund 340 Seemeilen westlich von Midway ), der Kanonier AMM Third Class Clarence Johanas Norby, Jr. ( 1921 in Henderson, Adams County, Colorado – 4. Juni 1942 auf Hoher See, rund 340 Seemeilen westlich von Midway ), Radioman RM Third Class William Hubert O´Farrell ( ? – 4. Juni 1942 auf Hoher See, rund 340 Seemeilen westlich von Midway ) getötet und Ensign Jack Hill Camp ( 1916 – 7. Juni 1942 auf Midway ) tödlich verwundet. Das amerikanische Flugzeug stand in Flammen. AOM Second Class Philip Leroy Fulghum ( 31. Oktober 1921 in Taft, Kern County, Kalifornien – 17. Juli 1945 in Pensacola, Escambia County, Florida ), der Heckschütze der PBY-5A, fuhr trotzdem unbeirrt fort mit seinem Maschinengewehr, Kaliber 50, auf die feindlichen Angreifer zu schießen. Eines der japanischen Flugzeuge konnte er so abschießen. Auf eigene Initiative klinkte Fulghum vor dem bevorstehenden Crash auf dem Wasser beide mitgeführten 500-Pfund Bomben aus. Nach dem Aufschlagen auf dem Wasser konnte AMM First Class Virgil Ruel Marsh ( 14. März 1912 in Hebbardsville, Athens County, Ohio – 19. Oktober 1981 in Alameda, County, Kalifornien ) ein Rettungsboot aus dem brennenden Flugzeug abwerfen, das der verwundete Kanonier AMM Second Class John Cleland Weeks ( 1. November 1920 in Los Angeles County, Kalifornien – 24. April 1984 in San Diego County, Kalifornien ) noch reparieren konnte. Fulgham half zusammen mit dem Navigator Ensign Lee Coleman McCleary ( 17. April 1920 in Utah – 10. Januar 2011 in Contra Costa County, Kalifornien ) allen anderen Verwundeten in das Rettungsboot. Zwei Tage später überflog eine PBY-5, geflogen von Lieutenant ( jg ) Norman Bradley, das Rettungsboot und wasserte anschließend. Man nahm die Überlebenden sicher an Bord und brachte sie nach Midway zurück. Ensign Camp starb dort am 7. Juni 1942 an seinen Wunden. Nach der Schlacht um Midway kehrte das Patrouillengeschwader VP-44 am 9. Juni 1942 nach Pearl Harbor zurück.

Ensign Walter Harold Mosley wurde für die Aktion vor Darwin am 19. Februar 1942 postum mit dem Silver Star für sehr tapferes und unerschrockenes Verhalten ausgezeichnet. Außerdem erhielt er posthum für die selbe Aktion das Purple Heart und ein 5/16 Zoll Stern anstelle eines zweiten Purple Heart für die tödliche Verwundung am 4. Juni 1942.


USS MOSLEY ( DE-321 )

Schiffsbiografie

Die USS MOSLEY ( DE-321 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Walter Harold Mosley benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das achtundvierzigste Schiff aus der EDSALL – Klasse.
Auf der Consolidated Steel Corporation, Limited, Orange, Texas wurde am 6. April 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Lilian E. Mosley, Tante von Ensign Walter Harold Mosley, taufte am 26. Juni 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander James A. Alger, Jr. ( USCG ) stellte am 30. Oktober 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS MOSLEY bis zu dem amerikanischen Marinestützpunkt auf den Bermudas. Gleich danach fuhr der Geleitzerstörer nach Norfolk, Virginia. Hier übernahm das Kriegsschiff die Sicherung über einen Schiffskonvoi der zu den texanischen Häfen im Golf von Mexiko eskortiert werden musste. Nach der Entladung der Schiffe eskortierte die USS MOSLEY den Schiffskonvoi nach Norfolk zurück. Von hier aus wechselte die USS MOSLEY Mitte Januar 1944 in die Chesapeake Bay, Maryland, wo die Ausbildung von Schiffsbesatzungen zusammen mit anderen Geleitzerstörern schon begonnen hatte. Diese Kriegsschiffe schloss man zur CortDiv 46 zusammen. Dies waren die Schwesterschiffe USS MOSLEY, USS NEWELL ( DE-322 ), USS MENGES ( DE-320 ), USS PRIDE ( DE-323 ), USS FALGOUT ( DE-324 ) und USS LOWE ( DE-325 ). Am 26. Januar verließ dann diese Kriegsschiffe den Hafen von Norfolk, Virginia und fuhren nach New York City. Hier hatte man einen UGS Schiffskonvoi zusammengestellt. Diese Schiffe sollten nach Casablanca, Marokko eskortiert werden damit die dort kämpfenden alliierten Truppen den notwendigen Nachschub erhielten. Dazu verließen die Schiffe des Geleitzuges und die Geleitzerstörer der CortDiv 46 am 31. Januar den Hafen von New York. Diese Schiffe wurden weder während der Atlantiküberquerung von deutschen U-Booten, noch im Mittelmeer von deutschen Torpedobombern behelligt. Von der nordafrikanischen Küste legte dann der GUS Schiffskonvoi wieder ab und erreichte am 18. März den Hafen von New York. Kaum hatte die USS MOSLEY den Hafen von New York erreicht, da versetzte man den Geleitzerstörer auch schon in die Casco Bay, Maine. Hier beteiligte sich das Kriegsschiff an mehreren Ausbildungsübungen in den Anti-U-Boot Taktiken. Mit an den Übungen war auch der Geleitflugzeugträger USS BLOCK ISLAND ( CVE-21 ). Im Anschluss daran fuhr die USS MOSLEY nach Norfolk und legte in diesem Hafen am 1. April an. Hier stellte man einen Schiffskonvoi zusammen, der die Bezeichnung UGS 38 hatte. Am 3. April legten die Schiffe aus diesem Schiffskonvoi, mit insgesamt 87 Handelsschiffen, in Norfolk ab. Diesen Schiffskonvoi sichern die Schiffe der Task Force 66. In der TF befanden sich die Küstenwachkutter USCGC TANEY ( WPG-37 ) und USCGC DUANE ( WPG-33 ), die Geleitzerstörer USS MOSLEY, USS PRIDE, USS MENGES, USS FALGOUT, USS LOWE, USS NEWELL, USS FESSENDEN ( DE-142 ), USS JOSEPH E. CAMPBELL ( DE-70 ), USS LANING ( DE-159 ), USS FECHTELER ( DE-157 ), USS FISKE ( DE-143 )  und USS CHASE ( DE-158 ), dem niederländischen Flakkreuzer HEEMSKERCK, dem amerikanischen Zerstörer USS LANSDALE ( DD-426 ) und den amerikanischen Minensuchern USS SPEED ( AM-116 ) und USS SUSTAIN ( AM-119 ). Ziel dieses Konvois war Bizerte, Tunesien. Die Felsen von Gibraltar passieren die Schiffe am 19. April und schon in der folgenden Nacht begann das deutsche U-Boot U-969, Kommandant Oberleutnant zur See Max Dobbert ( 13. April 1910 – ? ) versuchte einen Angriff, der aber fehl schlägt. Am Abend des 20. April werden dann 60 deutsche Flugzeuge, von denen ein Teil bei Korsika einen Konvoi angreifen, gegen UGS 38 angesetzt und fliegen in einem Radarloch von der Afrikaküste her den Schiffskonvoi an. Sie können mit Torpedos die USS LANSDALE und die Frachter ROYAL STAR ( 7.900 BRT ) und PAUL HAMILTON ( 7.177 BRT ) versenken und beschädigen die Frachter SAMITE ( 7.219 BRT ) und STEPHAN AUSTIN ( 7.176 BRT ). Schlimm bei diesem Angriff war es für den Munitionstransporter PAUL HAMILTON. Der in den Schiffskörper eingeschlagene Torpedo explodierte in einem Munitionsbunker. Die daraus resultierende Explosion riss förmlich das Schiff auseinander und alle 580 Mann Besatzung und Soldaten fanden augenblicklich den Tod. Die Besatzung der USS MOSLEY legte während des feindlichen Luftangriffs eine künstliche Rauchwolke über den Schiffskonvoi. Außerdem schossen die Luftabwehrgeschütze ohne Unterlass auf die Angreifer. Dabei wurde eine Ju-88 abgeschossen und ein weiteres deutsches Flugzeug beschädigt. Die Besatzung der USS MENGES rettete 137 Besatzungsmitglieder der USS LANSDALE und zwei deutschen Piloten aus dem Wasser. Die anderen Schiffe von UGS 38 erreichten am 22. April Bizerte und konnten entladen werden. Anschließend legten die Schiffe am 1. Mai wieder ab und der Schiffskonvoi GUS 38 machte sich auf die Heimfahrt nach New York. 107 Handelsschiffe wurden nun von den Kriegsschiffen der TG 66 eskortiert. In der TF befanden sich die Küstenwachkutter USCGC TANEY und USCGC DUANE, die Geleitzerstörer USS MOSLEY, USS PRIDE, USS MENGES, USS FESSENDEN, USS JOSEPH E. CAMPBELL, USS LANING, USS FECHTELER, USS FISKE, USS FALGOUT, USS LOWE, USS NEWELL und USS CHASE und der britische Flakkreuzer HMS DELHI ( D47 ). Am 3. Mai ortete die USS MENGES mit ihrem Radar vor Gibraltar das deutsche U-Boot U-371, Kommandant Oberleutnant zur See Horst-Arno Fenski ( 3. November 1918 in Königsberg – 10. Februar 1965 in Hamburg-Wandsbek ), das einen G7 –Akustiktorpedo abgeschossen hatte. Da befand sich der Geleitzerstörer rund fünfzehneinhalb Seemeilen hinter dem Geleitzug. Da traf auch schon der Torpedo das amerikanische Schiff und die Explosion riss einen Teil des Hecks weg. 31 Besatzungsmitglieder kamen gleich ums Leben und 25 wurden zum Teil schwer verwundet. Vier Stunden nach dem Abschuss des deutschen Torpedos nahm der britische Schlepper HMS ASPIRANT ( W 134 ) die USS MENGES ins Schlepptau und brachte den Geleitzerstörer in den Hafen von Bougie, Algerien. Die USS PRIDE und USS JOSEPH E CAMPBELL nahmen gegen 2:55 Uhr die Jagd nach U-371 auf. So wurden bis 9:33 Uhr Wasserbomben und magnetische Wasserbomben von den beiden Geleitzerstörern abgeworfen. Danach brach der Kontakt ab. Doch die beiden amerikanischen Kriegsschiffe suchten weiter. Noch vor dem Mittag kam der britische Geleitzerstörer HMS BLANKNEY ( L30 ) hinzu und ab 12:55 Uhr der amerikanische Minensucher USS SUSTAIN und die beiden französischen Geleitzerstörer RF SENEGALAIS und RF L’ALCYON hinzu. Den gesamten Abend und auch noch bis in die ersten beiden Stunden des 4. Mai ging die Suche weiter. Doch gegen 2:00 Uhr ging das Versteckspiel zu Ende. Die Batterien von U-371 waren gänzlich aufgebraucht, das das deutsche Boot die gesamte Zeit sich unter Wasser aufgehalten hatte. Man konnte sich nun entscheiden, entweder zu ersticken oder aufzutauchen. Oberleutnant zur See Horst-Arno Fenski entschied sich für die zweite Variante. Gegen 3:15 Uhr erhielt die RF SENEGALAIS einen Radarkontakt von einem aufgetauchten U-Boot. Sofort begannen die Geschütze des Geleitzerstörers ihre Granaten abzufeuern. Die USS PRIDE und die USS JOSEPH E CAMPBELL schnitten dem U-Boot den Weg nach Norden ab und die HMS BLANKNEY und USS SUSTAIN sicherten gegen Westen ab. U-371 fuhr mit 12 Knoten indes nach Südwesten. Um 3:59 Uhr tauchte es und fünf Minuten später traf ein Torpedo die SENEGALAIS ins Achterschiff. Die Explosion riss hier das Heck weg. Um 4:33 Uhr wurde die Mannschaft des Minensuchers USS SUSTAIN auf mehrere Personen im Wasser aufmerksam. Exakt um 4:09 Uhr hatte Oberleutnant zur See Horst-Arno Fenski den Befehl zur Selbstversenkung erteilt. Insgesamt 48 deutsche Besatzungsmitglieder konnten aus dem Wasser gerettet werden. Der Leitende Ingenieur Ferdinand Ritschel und die beiden Zentralemaate Richard Ritter und Kurt Kühne kamen nicht mehr rechtzeitig aus dem U-Boot und kamen ums Leben, da die drei die Flutventile öffneten und das U-Boot danach sehr schnell sank. Die USS PRIDE und die USS JOSEPH E CAMPBELL folgten nun dem Schiffskonvoi GUS 38 und übernahmen wieder Sicherungsaufgaben. Am folgenden Tag griff U-967, Kommandant Kapitänleutnant Albrecht Brandi ( 20. Juni 1914 in Dortmund – 6. Januar 1966 in Dortmund ), im westlichen Mittelmeer diesen Schiffskonvoi an. Durch das Periskope konnte Brandi den Geleitzerstörer USS FECHTELER sehen und ließ auf das Schiff einen T-5 Torpedo abfeuern. Der Geleitzerstörer brach nach der Explosion auseinander und versank sofort im Meer. 29 Besatzungsmitglieder wurden dabei getötet und 26 verwundet. Der Geleitzerstörer USS LANING ( DE-159 ) konnte 186 Überlebende aus dem Wasser retten. U-967 entkam unbemerkt. Die USS MOSLEY beteiligte sich an der ergebnislosen Suche nach dem feindlichen U-Boot. Noch am selben Tag kehrte der Geleitzerstörer wieder zu dem Schiffskonvoi zurück und übernahm wieder seine Sicherungsaufgaben. Der Schiffskonvoi GUS 38 erreichte dann unangefochten New York und legte dort am 21. Mai an. Es folgten dann anschließend in den folgenden acht Monaten noch vier weitere Eskortierfahrten nach Nordafrika und zurück für die USS MOSLEY. Der erste Schiffskonvoi davon legte am 11. Juni in Norfolk ab. Die Zielhäfen waren zwei Mal Bizerte und zwei Mal Oran, Algerien. Mit dem vierten Schiffskonvoi legte die USS MOSLEY am 11. Februar 1945 in New York wieder an. Noch am selben Tag verließ das Kriegsschiff den Hafen und wechselte in die Karibik. In der Guantanamo Bay, Kuba gliederte sich der Geleitzerstörer in die Task Group 22.2 ein und beteiligte sich an den angesetzten Übungen. In der TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS MISSION BAY ( CVE-59 ) und die Geleitzerstörer USS MOSLEY, USS PRIDE, USS MENGES, USS FARQUHAR, USS DOUGLAS L HOWARD, USS J. R. Y. BLAKELY und USS FESSENDEN. Am 20. Februar verließen diese Schiffe die Karibik und legten am 23. Februar in New London, Connecticut an. Hier gliederte man die USS MOSLEY in die Task Group 22.14 ein. In dieser TG befand sich außerdem der Geleitflugzeugträger USS BLOCK ISLAND und die Geleitzerstörer USS PRIDE, USS MENGES und USS LOWE, die erst am 5. März dazu stieß. Die Schiffe dieser TG bildeten eine U-Boot Jagd Gruppe und trainierten in der Casco Bay. Am 4. März verließen diese Kriegsschiffe die Bay und fuhren zum amerikanischen Marinestützpunkt Argentia, Neufundland. Von hier aus sollten die Kriegsschiffe Patrouillen fahren und nach deutschen U-Booten suchen. Kaum waren sie am 5. März in ihrem Einsatzgebiet, da kam auch schon der Befehl zur Suche eines deutschen U-Bootes, das vor Halifax, Nova Scotia operierte. Man ortete dieses U-Boot erstmals am 13. März nördlich von Boston, Massachusetts und führte in den folgenden fünf Tagen fortwährende Such- und Vernichtungsoperationen durch. Die Schiffe der TG 22.14 verfolgten es bis in die kanadischen Gewässer. Am 18. März ortete der Geleitzerstörer USS LOWE das U-Boot U-866, Kommandant Oberleutnant zur See Peter Rogowsky ( 10. Juni 1919 – 18. März 1945 ), rund 100 Seemeilen Südöstlich von Halifax, Nova Scotia. Sofort warf man von der USS LOWE mehrere Hedgehogs in zwei vorgegebenen Mustern ab. Die Geleitzerstörer USS MOSLEY, USS MENGES und USS PRIDE warfen ebenfalls mehrere Hedgehogs über Bord. Nach deren Explosionen stiegen dann Ölschleier und große Mengen an Trümmer an die Wasseroberfläche. Da man aber wusste, dass die deutschen U-Boot Kommandanten solche Tricks mit dem aufsteigenden Öl bewusst einsetzten um die Jäger irre zu führen, führte man die Suche nach dem U-Boot fort. Die USS LOWE erhielt am Nachmittag einen Sonarkontakt von U-866. Nach dem Abwurf von mehreren Wasserbomben gab es um 16:22 Uhr eine heftige Unterwasserexplosion. Man schrieb dem Geleitzerstörer dann die Vernichtung des deutschen U-Bootes gut. Alle 55 Besatzungsmitglieder von U-866 kamen am 18. März ums Leben. Nach der Vernichtung von U-866 fuhren die Schiffe der TG 22.14 zur Casco Bay, in die sie am 20. März einliefen. Am 24. März begann die USS MOSLEY mit ihre Patrouillenfahrten im Golf von Maine und war auf der Suche nach feindlichen U-Booten. Bis zum 4. April war der Geleitzerstörer im stürmischen Nordatlantik südlich und westlich des Flemish Cap unterwegs. Am 10. April trafen sich die Kriegsschiffe der TG 22.14 auf Hoher See mit der U-Boot Jäger Gruppe um den Geleitflugzeugträger USS MISSION BAY auf dem 30. Meridian nördlich von 48° 30’. Die Schiffe dieser beiden Task Forces bauten in der Operation „Teardrop“ eine Verteidigungslinie in diesen Gewässern gegen schnelle deutsche Schnorchel U-Boote auf. Diese deutschen U-Boote schleppten in Starterbehältern V-2-Raketen. Mit diesen Waffen sollten alliierte Konvois beschossen werden. Zwischen dem 10 und 16. April führte die USS MOSLEY in ihrem zugewiesenen Planquadrat von 10 Seemeilen ihre Patrouille durch. Trotz schlechtem Wetters werden am 15. und 16. April durch Kriegsschiffe der TG 22.5 die deutschen U-Boote U-1235, Kommandant Kapitänleutnant Franz Barsch ( 30. November 1911 in Berlin – 15. April 1945 ), und U-880, Kommandant Gerhard Schötzau ( 16. April 1917 in Fylitz, Kreis Neidenburg – 16. April 1945 ), per Sonar geortet und versenkt. Am Abend des 16. April verließen die Kriegsschiffe der TG 22.14 ihre bis dahin eingehaltene Positionen und fuhren nach Westen. Ihre Patrouillenfahrten begannen sie dann auf dem 38. Meridian. Die USS MOSLEY erhielt ihr Patrouillengebiet nördlich des 45. Breitengrades. Auch jetzt waren die Schiffe auf der Suche nach deutschen U-Booten. In der Nacht vom 21. zum 22. April erhielt die USS MOSLEY Radarkontakte von einem aufgetauchten feindlichen U-Boot. Wahrscheinlich war das U-805, Kommandant Korvettenkapitän Richard Bernardelli ( 22. November 1908 in Rüstringen – 21. Februar 1986 ). Zusammen mit der USS LOWE und der USS J R Y BLAKELY begann die USS MOSLEY mit der Suche. In einer Entfernung von 9.300 Metern verschwand dann der Kontakt. Auf der USS MOSLEY entschloss sich der Kommandant sofort zum Angriff. Die Geschützmannschaften schossen sofort aus allen Rohren in das Zielgebiet, aber es zeigte sich keine Wirkung. Die drei Geleitzerstörer setzten anschließend Hedgehog und Wasserbombenangriffe auf das in der Tiefe liegenden U-Boot fort. Kurz nach 2:00 Uhr hörte der Soundman Unterwasserexplosionen, die allerdings eine Täuschungstaktik des U-Boot Kommandanten waren. Etwa zur gleichen Zeit griffen einige hundert Seemeilen weiter südlich, nordwestlich der Azoren, die Geleitzerstörer USS CARTER ( DE-112 ) und USS NEAL A SCOTT ( DE-769 ) das U-Boot U-518, Kommandant Oberleutnant zur See Hans-Werner Offermann ( 2. Juli 1921 in Offingen, Donau – 22. April 1945 ), an und versenkten es. Die U-Boot Jagd Gruppe in der sich die USS MOSLEY befand, kehrte am 27. April nach Argentia zurück um die Bunker aufzufüllen. Ab dem 2. Mai nahm dann der Geleitzerstörer seine Patrouillenfahrten wieder auf. Jetzt patrouillierte das Kriegsschiff rund 300 Seemeilen südlich von Cape Race, Neufundland. Am 8. Mai kapitulierte Deutschland und der Zweite Weltkrieg war auf europäischem Boden beendet. Sechs Tage später legte die USS MOSLEY im Hafen von New York an. Dort unterzog sich der Geleitzerstörer bis zum 16. Juni einer intensiven Überholung. Anschließend fuhr das Kriegsschiff nach Port Everglades, Florida und reihte sich ab dem 25. Juni in die Antisubmarine Development Detachment der Atlantischen Flotte ein. Bis zum 7. September führte die USS MOSLEY Anti-U-Boot Test- und Entwicklungsübungen mit U-Booten und anderen Schiffen durch. Danach erfolgte in der Charleston Naval Shipyard in Charleston, South Carolina eine weitere Überholung. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten legte der Geleitzerstörer am 3. November ab und fuhr nach Green Coce Springs, Florida. Hier stellte man am 15. März 1946 das Kriegsschiff außer Dienst und versetzte es in die Atlantikreserveflotte. Erst 1969 wechselte der Geleitzerstörer nach Orange, Texas, wo die Schiffe der Atlantischen Inaktiven Flotte lagen. Am 2. Januar 1971 strich man den Namen USS MOSLEY ( DE-321 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 22. August 1973 zum verschrotten.


USS MOSLEY ( DE-321 )
Commanding Officer

LCDR James A. Alger, Jr.   USCG      30. Oktober 1943 – ?       (erreichter Rang RADM USCG)

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