USS FARQUHAR ( DD-304 )

USS FARQUHAR ( DD-304 )

Biografie

Norman von Heldreich Farquhar
* 11. April 1840 in Pottsville, Pennsylvania
† 3. Juli 1907 in Jamestown, Newport County, Rhode Island
war ein Offizier in der United States Navy während des amerikanischen Bürgerkrieges

Am 27. September 1854 trat Norman von Heldreich Farquhar in die US Navy ein und erhielt den Rang eines Midshipman. Nach dem Ablegen der Prüfungen in der US Navy Academy in Annapolis, Maryland, am 9. Juni 1859, diente er im Afrika Geschwader bis zum September 1861. Hier wurde Farquhar am 31. August 1861 zum Lieutenant befördert. Er hatte sich bei der Gefangennahme eines Sklavenschiffes hervorgetan. Unter dem Kommando von Lieutenant Farquhar segelte diese Prise an die Ostküste der USA. Zu diesem Zeitpunkt herrschte dort schon der amerikanische Bürgerkrieg. Lieutenant Farquhar verbrachte den Großteil des Krieges an der Atlantikküste und in der Karibik. So diente er auf dem Kanonenboot USS MYSTIC ( 1853 ), den Seitenradkanonenbooten USS SONOMA ( 1862 ) und USS MAHASKA ( 1861 ) und auf dem Hilfskreuzer USS RHODE ISLAND ( 1860 ). Am Ende des amerikanischen Bürgerkrieges war Farquhar der Executive Officer auf dem Kanonenboot USS SANTIAGO DE CUBA ( 1861 ). Man ernannte ihn am 5. August 1865 zum Lieutenant Commander, da war der Krieg seit dem 23. Juni beendet worden. Gleich nach der Ernennung ging er von Bord des Kanonenbootes und ging an die United States Naval Academy in Annapolis und lehrte dort bis September 1868. Anschließend diente Farquhar auf der Kriegsschaluppe USS SWATARA ( 1865 ). Dort blieb er aber nicht lange. Er übernahm nun die Position eines Executive Officers auf der Kriegsschaluppe USS SEVERN ( 1867 ) und der Seitenraddampffregatte USS POWHATAN ( 1850 ). Am 26. September 1870 stellte Lieutenant Commander Farquhar das im Hafen von Washington DC liegende Kanonenboot USS KANSAS ( 1863 ) wieder in den Dienst der US Navy und übernahm das Kommando über das Schiff. Das Kanonen verließ am 10. Oktober den Potomac River und erreichte drei Tage später die Hampton Roads, Virginia. Hier schloss sich das Kriegsschiff an die Tehuantepec Vermessungsexpedition an, welche von dem Schraubenschlepper USS MAYFLOWER ( 1866 ) angeführt wurde. Ziel war Südmexiko. Hier sollte eine Machbarkeitsstudie erarbeitet werden, in dem aufgezeigt werden sollte ob es sich lohnt hier einen Kanal zwischen dem Atlantik und dem Pazifik zu bauen. Das heißt vom Isthmus von Tehuatepec im Golf von Mexiko quer durch das Land bis in den pazifischen Ozean. So verließen die Schiffe am 14. oktober die Küste Virginias und fuhren über Key West, Florida nach Veracruz, Mexiko. Die Expedition suchte sorgfältig nach einem schmalen Landstrich und veröffentlichte wertvolle wissenschaftliche Informationen. Die dann erfolgten Berechnungen bewiesen, dass ein Schiffskanal über den Isthmus von Tehuantepec nicht praktikabel ist, da es viel zu viele natürliche Hindernisse gab. Am 15. Juni 1871 legte die USS KANSAS in der Washington Navy Yard wieder an. Doch die Mannschaft des Schiffes war in den Tropen ernsthaft wegen des Gelbfiebers erkrankt. Lieutenant Commander Farquhar übergab das Kommando über das Kanonenboot und wechselte an die Boston Navy Yard. Hier war er als Ordnance und als Executive Officer eingesetzt. Am 12. Dezember 1872 beförderte man ihn zum Commander und versetzte ihn erneut an die United States Naval Academy in Annapolis. Hier lehrte Farquhar fast fünf Jahre. Anschließend übernahm er ab 1877 für fast ein Jahr das Kommando über die Kriegsschaluppe USS PORTSMOUTH ( 1843 ), die dann zu einem Ausbildungsschiff umgewandelt wurde. Am 2. Oktober 1878 stellte Commander Farquhar die unter seinem Kommando stehende Schraubenkorvette USS QUINNEBAUG ( 1875 ) in den Dienst der US Navy. Das Schiff verließ am 17. Oktober die Werft in Philadelphia, Pennsylvania und fuhr für weitere Montagearbeiten in die Norfolk Navy Yard, Virginia. Im Januar 1879 stach von dort aus die USS QUINNEBAUG in See und fuhr nach Gibraltar. Den dortigen Hafen erreichte die Korvette am 2. Februar. Hier integrierte sich das Kriegsschiff in das europäische Geschwader. Commander Farquhar übergab 1880 das Kommando über die Korvette an Commander William Whitehead. Commander Farquhar wechselte auf die Kriegsschaluppe USS WYOMING ( 1859 ) und übernahm das Kommando. Bis November 1880 verblieb die Kriegsschaluppe im Mittelmeer und im Schwarzen Meer und besuchte dabei viele berühmte Häfen. Im November verließ das Kriegsschiff dann das europäische Geschwader und fuhr zurück an die US Ostküste, die es Anfang 1881 erreichte. Hier übergab Commander Farquhar das Kommando über die Kriegsschaluppe an Commander Silas Casey, Jr. ( 11. September 1841 in East Greenwich, Rhode Island – 14. August 1913 ). Farquhar kehrte wieder an die United States Naval Academy in Annapolis für fünf Jahre zurück und lehrte dort bis zum März 1886. Am 4. März desselben Jahres ernannte man ihn zum Captain und versetzte ihn nach Newport, Rhode Island. Dort erteilte Farquhar Unterricht im Verwenden von Torpedos. Am 16. Mai 1887 übernahm Captain Farquhar das Kommando über den hölzernen Schraubendampfer USS TRENTON ( 1876 ). Das Schiff verließ Hampton Roads am 25. Juli und fuhr gen Süden. Unterwegs stoppte das Schiff in St. Vincent, Kleine Antillen und legte am 10. September im Hafen von Rio de Janeiro an. Auf der Rückfahrt nach New York, wo die USS TRENTON am 3. November anlegte, legte man nur in St. Thomas, Jungferninseln an um die Vorräte aufzufüllen. Schon am 30. Januar 1888 verließ der Schraubendampfer wieder New York und sollte in den Pazifik wechseln. Für diese Fahrt brauchte das Schiff weit über ein Jahr. Nach der Umsegelung von Kap Horn legte die USS TRENTON in einem Hafen von Panama an. Von hier aus segelte das Kriegsschiff nach Tahiti, Polynesien. Nach einem kurzen Aufenthalt um die Vorräte wieder aufzufüllen, erreichte das Schiff am 10. März 1889 den Hafen von Apia, Samoa. Hier integrierte man die USS TRENTON in das Pazifikgeschwader. In diesem befanden sich außerdem die Kriegsschaluppe USS VANDALIA ( 1876 ) und das Kanonenboot USS NIPSIC ( 1863 ). In dem Hafen von Apia lagen außerdem die deutschen Kanonenboote SMS ADLER ( 1883 ), SMS OLGA ( 1880 ) und SMS EBER ( 1887 ), die deutsche Bark PETER GODEFFROY, der dänische Schoner AZUR und die britische Korvette HMS CALLIOPE ( 1884 ). Sechs Tage später fegte ein Zyklon über die Insel hinweg und vernichtete alles auf seinem Weg. Fast sechsunddreißig Stunden wütete der Sturm in dem Hafen von Apia. Auf der USS TRENTON fiel dabei die Dampfmaschine aus und das Ruder war verloren. Für das Schiff gab es eine unmittelbare Gefahr, da es gegen die Riffe gedrückt wurde. Lieutenant Robert M. G. Brown, Navigator der USS TRENTON, schlug in diesen kritischen Minuten ein ungewöhnliches Manöver vor um das Flaggschiff des Pazifikgeschwaders vor der völligen Zerstörung zu bewahren. Captain Farquhar ließ daraufhin jedes Besatzungsmitglied in die Takelage steigen. Der Wind, der sich in der kompakten Körpermasse verfing, und diese nun wie ein Segel wirkte, trieb die USS TRENTON von dem Riff weg und in die schützende Bucht hinein. Hier kollidierte der hölzerne Schraubendampfer mit der deutschen Glattdeckkorvette SMS OLGA. Das amerikanische Schiff riss mit seinem Bugspriet die Unterrahen des deutschen Kanonenbootes ab um kurz darauf am 16. März gegen 22:00 Uhr neben der USS VANDALIA auf die Riffe aufzulaufen. Im Gegensatz zu dieser Kriegsschaluppe sank aber nicht die USS TRENTON. Die sich in die Takelage gerettete Besatzung der USS VANDALIA wechselte an Deck des Schraubendampfers. Damit wurde das Leben vieler Besatzungsmitglieder gerettet. Die USS TRENTON und auch die USS VANDALIA wurden dann später abgewrackt. Aus den Klauen des Sturmes konnte sich nur die britische Korvette HMS CALLIOPE befreien. Alle anderen Schiffe gingen während des Sturmes verloren. Die amerikanischen Besatzungsmitglieder der USS TRENTON, 450 Offiziere und Mannschaftsmitglieder des Schraubendampfers überlebten den Sturm bei nur einem Todesfall, die USS VANDALIA und USS NIPSIC begaben sich bald nach dem Sturm an Bord eines gecharterten Dampfer und fuhren an die US Westküste nach San Francisco, Kalifornien. Captain Farquhar diente nun an einigen Navy Boards und wurde im März 1890 zum Chef des Bureau of Yards and Docks ernannt. Dann von 1894 bis 1897 war er der Kommandant der Philadelphia Navy Yard. In dieser Zeit übernahm Captain Farquhar vom 20. Juni bis Dezember 1896 das Kommando über den Geschützten Kreuzer USS NEWARK ( C-1 ) und war Präsident des Naval Examining Board. Am 21. Juli 1897 beförderte man ihn zum Commodore und übertrug ihm das Kommando über die Norfolk Navy Yard. Schon am 25. Dezember 1898 erfolgte die Ernennung zum Rear Admiral. Am 14. Oktober 1899 übertrug man Farquhar das Kommando über das Nordatlantikgeschwader, welches er bis 1901 behielt. Anschließend wechselte er zum United States Lighthouse Board, dessen Vorsitzender er bis zum 11. April 1902 war. An diesem Tag zog sich Rear Admiral Farquhar aus dem aktiven Dienst zurück und starb am 3. Juli 1907 in Jamestown, Rhode Island. Seine sterbliche Hülle wurde im Abschnitt 1 des Arlington National Cemetery beigesetzt. Seine Frau Addie Whelan Pope Farquhar ( 25. Mai 1845 in Augusta, Kennebec County, Maine – 13. Juli 1909 in Provincetown, Barnstable County, Massachusetts ) ist neben ihm beerdigt.
Beide hatte sie drei Kinder, Norman Farquhar ( 26. November 1865 – 11. Mai 1950 in Philadelphia, Pennsylvania ); Beatrice Sutherland Farqzhar Garton ( 28. Juli 1875 in Boston, Suffolk County, Massachusetts – 31. Mai 1923 in Washington DC ) und Raymond R. Farqhar ( 1876 in Maryland – 1932 ).


USS FARQUHAR ( DD-304 )

Schiffsbiografie

Die USS FARQUHAR ( DD-304 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Norman von Heldreich Farquhar benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertsechszehnte Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel, Union Iron Works in San Francisco, Kalifornien wurde am 13. August 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. J. Reed taufte am 18. Januar 1919 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Robert Archibald Hall ( 28. November 1888 in Aurora, Nebraska – 19. Juni 1950 im United States Naval Hospital in Annapolis, Maryland ) stellte am 5. August 1920 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Von San Francisco aus wechselte die USS FARQUHAR zu ihrem neuen Heimtathafen San Diego, Kalifornien und legte dort am 26. August an. Von hier aus beteiligte sich der Zerstörer an den Übungen, Manövern und Flottenmanövern der Pazifikflotte, welche entlang der US Westküste vom Bundesstaat Washington bis zur Panamakanalzone durchgeführt wurden. Am 9. August 1921 rettete die Mannschaft des Kriegsschiffes 42 Besatzungsmitglieder des amerikanischen Handelsschiffes SS SAN JOSE. Dieses Schiff war auf der Fahrt von Balboa, Panamakanalzone nach San Francisco. Vor der Küste von Bahia Asuncion, Baja California, Mexiko ging dieses Schiff bei stürmischen Winden verloren und sank. In den Jahren 1924 und 1927 beteiligte sich die USS FARQUHAR in der Karibik an mehreren Flottenmanövern. So wurden 1924 die Flottenmanöver II, III und IV dort abgehalten, in denen vorgetäuschte Kampfhandlungen stattfanden die auch im Pazifik möglich gewesen wären. Im März 1927 wurde das Flottenmanöver VII abgehalten, in dem der Panamakanal verteidigt werden musste. Der Höhepunkt dieses Manövers war der der Luftangriff von dem Flugzeugträger USS LANGLEY ( CV-1 ) aus auf den Panamakanal. Nach diesem Manöver in die Karibik fuhr die USS FARQUHAR auch nach Norden, entlang der US Ostküste, und besuchte die Häfen von New York; Newport, Rhode Island und Norfolk, Virginia. Anschließend kehrte das Kriegsschiff nach San Diego zurück. Im März und April 1925 wurde das Flottenmanöver V abgehalten. Dabei wurde der Angriff auf Hawaii simuliert. Die Angreifer besaßen den Flugzeugträger USS LANGLEY, zwei Wasserflugzeugtender und noch andere Schiffe von denen Flugzeuge aus starten konnten. Die Verteidiger indes besaßen keine größeren Schiffseinheiten bis auf das Schlachtschiff USS WYOMING ( BB-32 ) von dem aber kein Flugzeug wegen des Mangels des Startkatapults aufsteigen konnte. Der Angriff der Trägerflugzeuge von der USS LANGLEY bewies, dass man die Arbeiten an den beiden Flugzeugträgern USS LEXINGTON ( CV-2 ) und USS SARATOGA ( CV-3 ) forcieren musste. Gleich nach dem Flottenmanöver verließ die USS FARQUHAR die Hawaiianischen Gewässer und begann eine Kreuzfahrt nach Amerikanisch Samoa, Australien und Neuseeland. Erst im September 1925 kehrte der Zerstörer in seinen Heimathafen zurück. Im April 1928 begann dann das Flottenmanöver VIII. Hier wurden Übungen mit der gesamten Pazifikflotte durchgeführt, die zwischen der kalifornischen Küste und den Hawaiianischen Inseln stattfanden. Während dieses Manövers wurde die Suche nach einem Schiffskonvoi und U-Boot Abwehroperationen geprobt. Im Juli 1929 versetzte man die USS FARQUHAR in die Reserve und wurde zur Ausbildung von Mannschaften auf den neueren Zerstörern verwendet. Im folgenden Monat begann dann in San Diego für den Zerstörer die Inaktivierung und die Außerdienststellung erfolgte am 20. Februar 1930. Man verwendete den ehemaligen Zerstörer nun noch als Wohnschiff für die Mannschaften von U-Booten. Mit dem Inkrafttreten des Londoner Vertrages zur Begrenzung der Kriegsflotten, strich man am 18. November 1930 den Namen USS FARQUHAR ( DD-304 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 23. April 1932 zum verschrotten.


USS FARQUHAR ( DD-304 )
Commanding Officer

LCDR Robert Archibald Hall          5. August 1920 – 4. November 1920
CDR John Howard Hoover          4. November 1920 – 10. August 1921 (erreichter Rang ADM)
LCDR James Downing Smith        10. August 1921 – 21. Juni 1924
CDR James Sterett Woods          21. Juni 1924 – 19. Juni 1925
LCDR Fred Thomas Berry          19. Juni 1925 – 17. September 1927
LCDR Thomas Starr King II          17. September 1927 – ?

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