USS LAMSON ( DD-328 )

USS LAMSON ( DD-328 )

Biografie

Roswell Hawks Lamson
* 30. März 1838 in Burlington, Iowa
† 14. August 1903 in Portland, Oregon
war ein Offizier der United States Navy während des amerikanischen Bürgerkriegs

1847 begleitete Lamson seine Familie als diese auf dem Oregon Trail nach Westen auswanderte. Er war der erste Amerikaner aus dem Oregon Territorium der am 20. September 1858 an der United States Naval Academy in Annapolis, Maryland zugelassen wurde. Vier Jahre später machte er dort seinen Abschluss und trat seinen aktiven Dienst während des amerikanischen Bürgerkrieges an. Lieutenant Lamson bekam das Kommando über das Kanonenboot USS MOUNT WASHINGTON ( 1846 ) zugesprochen das die Navy am 21.April 1861 beschlagnahmt hatte. Dieses Schiff hieß noch bis zum 4. November 1861 MOUNT VERNON. Die US Navy ließ es wegen der Verwechslungsgefahr in
USS MOUNT WASHINGTON umtaufen, da es schon den Schraubendampfer USS MOUNT VERNON ( 1859 ) gab den die US Navy am 12. September 1861 erworben hatte. Major General John James Peck ( 4. Januar 1821 – 21. April 1878 ) bekam im September 1862 das Kommando über alle Truppen der Union in Virginia südlich des James River übertragen. Anfang 1863 zeichnete sich ab, dass die Konföderierten Truppen unter Lieutenant General James Longstreet ( 8. Januar 1821 – 2. Januar 1904 ) eine Kampagne gegen die Stadt Suffolk starteten. Bei der US Navy wusste man sofort, dass wenn diese Stadt und ihre Umgebung um den Nansemond River an die Konföderierten verloren geht, sind die Marinewerften von Portsmouth und Norfolk bedroht. Rear Admiral Samuel Philips Lee ( 13. Februar 1812 – 7. Juni 1897 ) war der Befehlshaber des Nordatlantik Blockadegeschwaders und übertrug umgehend das Kommando über die Obere Nansemond Flotte an Lieutenant Roswell Hawks Lamson. In dieser Flotte waren die Dampfer USS STEPPING STONES ( 1861 ), USS ALERT, USS MOUNT WASHINGTON, USS ZOUAVE ( 1861 ) sowie der Seitenraddampfer USS COEUR de LION ( 1861 ) und die Briggs SMITH und WEST END. Die untere Nansemond Flotte bekam Lieutenant William Barker Cushing ( 4. November 1842 – 17. Dezember 1874 ) übertragen. Der Nansemond River, ein 31,9 km langer Nebenfluss des James River in Virginia, beginnt am Lake Meade, nördlich von Suffolk. Am 11. April 1863 überquerten die Konföderierten Kräfte von Lieutenant General Longstreet den Fluss und bauten bei Hills Point das ehemalige konföderierte Fort Huger wieder als Batterie aus. Eine zweite Küstenbatterie, am Norfleet House, errichteten sie an einer Flussbiegung südlich von Suffolk. Am 14. April sichteten die Matrosen von der USS MOUNT WASHINGTON diese Küstenbatterien und meldeten es Lamson. Dieser ließ mit seinen Schiffen das Feuer eröffnen. Die USS MOUNT WASHINGTON erhielt bei diesem Feuergefecht so viele Treffer, das die USS STEPPING STONES das schwer beschädigte Kanonenboot erst während der einsetzenden Flut aus der Gefahrenzone abschleppen konnte. Lieutenant Lamson wechselte auf die USS STEPPING STONES das nun sein Flaggschiff war. Die Unionstruppen unter Captain George Washington Getty ( 2. Oktober 1819 – 1. Oktober 1901 ) schafften am nächsten Tag nach einer dreistündigen Kanonade diese Küstenbatterie zum schweigen zu bringen. Damit war für alle Beteiligten der Union klar, dass man nur mit Schiffen keine Küstenlinie gegen den Feind halten konnte. Lamson und Cushing informierte man über die Eroberung von Norfleet House. Daraufhin ließen Lamson und Cushing ihre Schiffe noch in der Nacht zum 17. April die konföderierten Batterien bei Hill´s Point angreifen. Doch das war nicht von Erfolg gekrönt. Die Schiffe mussten sich wieder zurückziehen. Captain Hazard Stevens ( 9. Juni 1842 – 11. Oktober 1918 ), der Sohn des verstorbenen Generals Isaak Ingalls Stevens ( 25. März 1818 – 1. September 1862 ), gehörte zur Einheit unter Captain Getty und machte den Vorschlag das Fort mit beginnendem Tageslicht anzugreifen um dem Feind keine Chance zur Gegenwehr zu lassen. Am Morgen des 19. April eröffneten die Schiffe von Lamson und Cushing sowie die Einheiten von Getty das Feuer auf das Fort. Captain Getty ließ 270 Freiwillige an Bord der USS STEPPING STONES gehen. Lieutenant Lamson befahl seinen Matrosen eine Leinwand auf dem Schiff so zu befestigen das sich die Infanteristen dahinter verstecken konnten. Captain Getty führte diese Soldaten selber an. Lamson ließ das Schiff flussabwärts an Hill´s Point vorbei fahren. Man wollte damit versuchen das Fort zu umgehen und von der Flanke aus die Konföderierten Stellungen einzunehmen. Dreihundert Meter vor der geplanten Anlegestelle entfernte man die Leinwand. Dreißig Meter vor der Anlegestelle stieß die USS STEPPING STONES auf ein unsichtbares Hindernis im Fluss und hing fest. Die Infanteristen waren den Blicken vom Ufer her voll ausgesetzt und wollten wegen der unbekannten Wassertiefe nicht selbständig bis zum Ufer laufen. Zu ihrem Glück waren um diese Zeit die Konföderierten noch in ihrer Deckung wegen des Bombardements der anderen Schiffe und von Getty´s Einheiten. Captain Stevens stürzte sich als erster ins Wasser und watete an Land. Ihm folgten nun alle anderen Soldaten, die Gewehren über den Köpfen haltend damit sie nicht nass wurden. Inzwischen manövrierte Lieutenant Lamson das Schiff ruhig an die Küste wo die restlichen Infanteristen die Haubitzen entluden. Getty´s Trupp von 100 Soldaten erreichte mit aufgepflanztem Bajonett das Fort ohne einen Schuss abgeben zu müssen. Nach nur zehn Minuten nach dem Anlanden der Infanterie der Union ergaben sich die 130 Konföderierten und wurden gefangen genommen. Bis zum 21. April hielten die Truppen der Union dieses Fort. Danach begaben sie sich an Bord der USS STEPPING STONES und Lieutenant Lamson fuhr sie und Captain Getty zurück in ihre Ausgangsstellen. Die Konföderierten übernahmen wieder kampflos das Fort, hatten aber keine Artillerie mehr. Die Geschütze waren entweder auf das Schiff verladen oder zerstört worden. Am 4. Mai verließen die Konföderierten die Stellungen um nach Fredericksburg, Virginia zu eilen. Die Obere Nansemond Flotte unter dem Kommando von Lieutenant Lamson blieb für kurze Zeit danach noch zur Sicherung im Nansemond River um dann wieder in das Nordatlantik Blockadegeschwader integriert zu werden. Am 5. November 1863 brachten der Seitenraddampfer USS KEYSTONE STATE ( 1853 ) und die USS NANSEMOND ( 1862 ) vor Wilmington, North Carolina den konföderierten Blockadebrecher MARGERET AND JESSIE auf. Die aufgebrachte Prise wurde von dem New Yorker Prisengericht an die US Navy verkauft und in der New York Navy Yard neu ausgerüstet. In dieser Umbau- und Ausrüstungszeit bekam Lieutenant Lamson das Kommando über diese Schiff übertragen. Den Namen änderte man in USS GETTYSBURG ( 1858 ) und Lamson stellte es am 2. Mai 1864 in den Dienst der US Navy. Dieses Schiff gliederte man in das Nordatlantik Blockadegeschwader ein. Am 7. Mai verließ es New York und erreichte am 14. Mai Beauford, North Carolina. Von dort aus nahm Lamson mit dem Schiff seine Position am Eingang zum Cape Fear River ein. Damit sollte Wilmington blockiert werden. In den nächsten sieben Monaten jagte das Schiff potenzielle konföderierte Blockadebrecher und brachte diese als Prisen auf. Am 8. Oktober musste Lamson unfreiwillig Blockadebrechern helfen. Bei einer Sturmbö kenterte der konföderierte Schoner HOME. Sechs Überlebende konnten gerettet werden. Der neue Kommandant des Nordatlantik Blockadegeschwaders Rear Admiral David Dixon Porter ( 8. Juni 1813 – 13. Februar 1891 ) hatte seinen Posten am 12. Oktober 1864 von Rear Admiral Samuel Philips Lee übergeben bekommen. Er plante mit seinen Schiffen und den Truppen von Major General Benjamin Franklin Butler ( 5. November 1818 – 11. Januar 1893 ) die Eroberung von Fort Fisher um den Zugang zu Wilmington zu erzwingen. Die USS GETTYSBURG wartete auf den Rest des Blockadegeschwaders. Am 24. Dezember 1864 begann die erste Schlacht um Fort Fisher. Zwei Tage dauerte diese. Der Dampfer USS LOUISIANA ( 1861 ) war als schwimmende Bombe vor das Fort geschleppt worden, aber durch die Explosion nahm das Fort keinen Schaden. Alle vorhandenen Schiffe des Geschwaders begannen nun mit einem mörderischen Bombardement. Von der USS GETTYSBURG ließ man Boote zu Wasser und Lieutenant Lamson ließ Truppen an den nahen Strand bringen. Doch Major General Butler ließ das Landungsunternehmen abbrechen nachdem er erfuhr, dass das Fort bis dahin keinen Schaden genommen hätte. Rear Admiral Porter zog daraufhin sein Geschwader nach Hampton Roads zurück und ließ es auf einen neuen Angriff vorbereiten. Dieser begann am 13. Januar 1865. Die USS GETTYSBURG war von Anfang an in eine Reserverolle versetzt worden. Einen Tag nach dem ersten Bombardement ließ Lamson wieder Boote zu Wasser und er und eine Abteilung Matrosen setzten auf Land über. Bis zu den ersten Wällen schafft sie es vorzudringen, dann saßen sie fest. Die Nacht zum 15. Januar mussten sie in einem Graben verbringen bis die Verteidiger durch die anrückende Armee unter dem Kommando von Major General Alfred Howe Terry ( 10. November 1827 – 16. Dezember 1890 ) abgelenkt wurden. Erst dann konnten sie sich in die eigenen Reihen zurückziehen und bei der Eroberung von Fort Fisher mithelfen. Bis zum Ende des amerikanischen Bürgerkrieges führte die USS GETTYSBURG unter dem Kommando von Lieutenant Lamson noch Blockadepflichten vor Wilmington durch und von April bis Juni 1865 beförderte das Schiff zwischen Boston, Massachusetts und Norfolk, Virginia Fracht und Passagiere. Am 23. Juni legte man für Reparaturarbeiten das Schiff in der New York Navy Yard still. Lieutenant Lamson erhielt bei der US Navy kein neues Kommando über ein Schiff und so trat er 1866 aus der US Navy aus und kehrte nach Oregon zurück, wo man ihn als Angestellten beim US-Zoll einstellte. 1895 verabschiedete man ihn im Range eines Lieutenant entgültig von der US Navy und versetzte ihn in den Ruhestand. Am 14. August 1903 starb er in Portland.

Zu Ehren von Lieutenant Roswell Hawks Lamson wurden drei Zerstörer bei der US Navy benannt.
Der erste Zerstörer war der USS LAMSON ( DD-18 ) aus der SMITH – Klasse. Den Kiel legte man am 18. März 1908 auf der William Cramp & Sons in Philadelphia, Pennsylvania. Die Taufe führte Mrs. Henry S. Gore am 16. Juni 1909 durch. Lieutenant Commander John McClane Ludy stellte das Schiff am 10. Februar 1910 in den Dienst der US Navy. Neun Jahre Dienst versah es, bis es am 15. Juli 1919 außer Dienst gestellt und am 21. November 1919 zum verschrotten verkauft wurde.
Der zweite Zerstörer war der USS LAMSON ( DD-328 ) aus der CLEMSON – Klasse. Den Kiel legte man am 13. August 1919 in der Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Francisco, Kalifornien. Miss Annette Rolph taufte es am 1. September 1920 und Lieutenant Commander F. L. Johnston stellte es am 19. April 1921 in den Dienst der US Navy. Auch hier vergingen nur neun Jahre bis am 1. Mai 1930 das Schiff außer Dienst gestellt wurde. Von der Navy – Liste strich man es am 22. Oktober 1930 und verkaufte es am 17. Januar 1931 an die Boston Iron & Metal Company in Baltimore, Maryland zum verschrotten. Am 18. Oktober 1934 war das Schiff komplett verschrottet.
Der dritte Zerstörer war die USS LAMSON ( DD-367 ) aus der MAHAN – Klasse. Am 20. März 1934 legte man in der Bath Iron Works Corporation in Bath, Maine den Kiel. Miss Francis W. Andrews taufte das Schiff am 17. Juni 1936 und Commander Hubert Esterly Paddock stellte es am 21. Oktober 1936 in den Dienst der US Navy. Zehn Jahre später, im Mai 1946, nahm das Schiff an der Operation Crossroads im Bikini Atoll teil. Während einer atomaren Explosion am 2. Juli 1946 wurde der Zerstörer versenkt und am 15. August strich man ihn aus der Navy – Liste.


USS LAMSON ( DD-328 )

Schiffsbiografie

Die USS LAMSON ( DD-328 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren des Seehelden Lieutenant Roswell Hawkes Lamson benannt worden ist.
Das Schiff ist der einhundertvierzigste Zerstörer in der CLEMSON – Klasse.

Der Zerstörer wurde am 13. August 1919 auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Francisco, Kalifornien auf Kiel gelegt. Miss Annette Rolph taufte am 1. September 1920 das Schiff vor dem Stapellauf. LCDR Frank Linn Johnston stellte das unter seinem Kommando stehende Schiff am 19. April 1921 in den Dienst der US Navy.
Nach den Erprobungs- und Ausbildungsfahrten versetzte man den Zerstörer in die Atlantikflotte. Der Heimathafen wurde Charleston, South Carolina wo die USS LAMSON am 28. Dezember 1921 anlegte. In den letzten Tagen des Jahres 1921 bis Mitte 1925 operierte der Zerstörer an der Ostküste und in der Karibik. In dieser Zeit nahm das Schiff an Flottenmanövern, Übungen und Reservetrainingsfahrten teil. Zur Unterstützung der US Naval Force in Europa wurde der Zerstörer in Boston, Massachusetts ausgerüstet. Am 18. Juni 1925 legte die USS LAMSON in Boston ab mit dem Ziel der europäischen Gewässer und des Mittelmeeres. Ein Jahr später kehrte der Zerstörer an die Küste der USA zurück. Man versetzte das Schiff zur Scouting Flotte wo es an Übungen und Manövern entlang der Atlantikküste und in der Karibik teilnahm. In der Scouting Force blieb das Schiff bis zu seiner Außerdienststellung am 1. Mai 1930 in Philadelphia, Pennsylvania. Am 17. Januar 1931 verkaufte man die Schiffshülle an die Boston Iron & Metal Company, in Baltimore, Maryland. Die Verschrottung war am 18. Oktober 1934 beendet.


USS LAMSON ( DD-328 )
Commanding Officer

LCDR Frank Linn Johnston          19. April 1921 – 10. Februar 1922
LCDR Henry Davis McGuire           10. Februar 1922 – 2. Oktober 1922
CDR Burton Hepburn Green           2. Oktober 1922 – 15. Dezember 1924
LCDR Samuel Spotswood Payne           15. Dezember 1924 – 10. Mai 1927
LCDR Rufus King            10. Mai 1927 – 16. November 1929
LCDR Robert Alfred Lavender           16. November 1929 – 1. Mai 1930

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