USS COLHOUN ( DD-801 )

USS COLHOUN ( DD-801 )

Biografie

Edmund Ross Colhoun
* 6. Mai 1821 in Chambersburg, Pennsylvania
† 17. Februar 1897 in Washington DC
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieg und dem amerikanischen Bürgerkrieg

Am 1. April 1839 wurde Edmund Ross Colhoun zum Midshipman ernannt. Man versetzte ihn von 1839 bis 1841 an Bord der Kriegskorvette USS MARION ( 1839 ) die zum Brasilien Geschwader gehörte. Danach diente Colhoun von 1842 bis 1844 an Bord der Fregatte USS CONGRESS ( 1841 ) zuerst zum Mittelmeer- und danach zum Brasilien Geschwader gehörte. Nachdem er von Bord der Fregatte gegangen war, besuchte Colhoun 1845 die Marineschule in Philadelphia, Pennsylvania und schloss dort sein Studium ab. Man beförderte ihn am 2. Juli 1845 zum Passed Midshipman. Er heiratete noch im selben Jahr Mary Ann Hays ( 15. juli 1825 – 11. Februar 1916 ). Sie hatten vier zusammen vier Kinder, unter ihnen Samuel Reed Colhoun ( 1846 – 1935 ), James Ross Colhoun ( 1848 – 1919 ) und Edda Colhoun Florence ( 1854 – 1873 . Nach seinem Landurlaub diente Edmund Ross Colhoun von 1846 bis 1847 an Bord der Fregatte USS CUMBERLAND ( 1842 ) die unter dem Oberbefehl von Commodore David Conner ( 1792 – 20. März 1856 ) während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieg einen Angriff auf Alvarado, Mexiko führte und danach unter dem Oberkommando von Commodore Matthew Calbraith Perry ( 10. April 1794 – 4. März 1858 ) in Tabasco, Mexiko kämpfte. Von 1850 bis 1851 diente Colhoun an Bord eines Wohnschiffes in Philadelphia und wechselte dann von 1851 bis 1853 an Bord der Fregatte USS ST. LAWRENCE ( 1848 ) die zum Pazifik Geschwader gehörte. Am 6. Januar 1853 beförderte man Colhoun zum Master. Aus den Reihen der US Navy trat er am 27. Juni 1853 aus. Mit dem Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges am 12. April 1861 kehrte Colhoun am 24. September 1861 in die US Navy zurück und erhielt den Rang eines Acting Lieutenant zuerkannt. Von 1861 bis 1862 war er der erste Kommandeur des Dampfschleppers USS SHAWSHEEN ( 1855 ). Danach wechselte er an Bord des dampfbetriebenen Kanonenbootes USS HUNCHBECK ( 1862 ). Dieses Schiff gehörte zum Nordatlantikblockadegeschwader. Vom 7. bis 8. Februar 1862 war die HUNCHBECK an der Schlacht von Roanoke Island beteiligt. Für die Schlacht um New Bern, North Carolina am 14. März transportierte das Kanonenboot sämtliche Artillerie für die US Army. Am 3. Oktober 1862 sollte die USS HUNCHBECK nach Franklin, Virginia fahren weil sich dort konföderierte Truppen sammelten. Bis eine Meile vor die Stadt schaffte es das Schiff. Dann musste Colhoun notgedrungen umdrehen da in dem Fluss Baumbarrikaden errichtet worden waren. Am 17. November beförderte man Colhoun zum Commander und übertrug ihm 1863 das Kommando über den Dampfer USS LODONA ( 1862 ) der ebenfalls zum Nordatlantikblockadegeschwader gehörte. Noch im selben Jahr wechselte er an Bord des Monitor USS WEEHAWKEN ( 1862 ) der zum Südatlantikblockadegeschwader gehörte. Mit dem Schiff führte Colhoun Aktionen gegen die konföderierten Forts, darunter fort Sumter, Fort Wagner und Fort Beauregard zwischen dem 10. Juli und dem 15. September durch. Von 1864 bis 1865 befehligte Colhoun den Monitor USS SAUGUS (1863 ). Mit dem Schiff engagierte er sich gegen die Artilleriestellung bei Howlett auf dem James River in Virginia am 21. Juni und am 5. Dezember 1864. Außerdem war Colhoun mit dem Schiff an Aktionen in North Carolina beteiligt. Mit dem Schiff nahm er an der Ersten und an der Zweiten Schlacht um Fort Fisher teil. Für seine Beteiligung an der Bombardierung und der Einnahme von Fort Fisher wurde Colhou lobend erwähnt. Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg erhielt Colhoun im Jahre 1866 besondere Aufgaben im Hafen von New York City. Im Rang eines Flotten Kapitäns befehligte er von 1866 bis 1867 das Südpazifikgeschwader. Zum Captain ernannte man ihn am 2. März 1869 und übergab ihn das Kommando über den Monitor USS DICTATOR ( 1863 ) von 1869 bis 1870. Danach kommandierte Colhoun von 1873 bis 1874 die Kriegskorvette USS HARTFORD ( 1858 ) welche das Flaggschiff des asiatischen Geschwaders vom 12. Januar 1874 bis zum 29. Mai 1874 war. Im August 1874 übernahm Colhoun die Befehlsgewalt über die Kriegskorvette USS RICHMOND ( 1860 ) die das Flaggschiff des Südpazifikgeschwaders war. Im Juli 1875 begab er sich von Bord der Kriegskorvette. Man beförderte ihn am 26. April 1876 zum Commodore und übertrug ihm am 17. April 1877 das Kommando über die Mare Island Navy Yard in Vallejo, Kalifornien. Am 15. Januar 1881 übergab er das Kommando wieder. Man übertrug ihm die besonderen Pflichten eines Inspektors für alle Schiffe in Kalifornien. Zum Rear Admiral ernannte man Colhoun am 3. Dezember 1882. In seinen Ruhestand versetzte man ihn am 6. Mai 1883 mit Erreichen seines 62. Lebensjahres. Colhoun verstarb am späten Abend des 17. Februar 1897 an einem Herzversagen in Washington DC. Er ist neben seiner Frau auf dem Arlington Nationalfriedhof in Arlington, Virginia begraben.

Zwei Schiffe sind zu Ehren von Rear Admiral Edmund Ross Colhoun bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS COLHOUN ( DD-85 ) aus der WICKES – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS COLHOUN ( DD-801 9 aus der FLETCHER – Klasse.


USS COLHOUN ( DD-801 )

Schiffsbiografie

Die USS COLHOUN ( DD-801 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Edmund Ross Colhoun benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzweiundsiebzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Todd Pacific Shipbuilding Corporation in Seattle, Washington wurde am 3. August 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Captain K. K. Johnson vom Women´s Army Club taufte am 10. April 1944 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander George Rees Wilson ( 16. Oktober 1910 in Tallula, Illinois – 25. September 1990 ) stellte am 8. Juli 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt, die den Zerstörer entlang der US Westküste führte, wurde in der Werft in Seattle die Schiffshaut des Kriegsschiffes einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Danach fuhr die US COLHOUN nach San Diego, Kalifornien. Hier übten die Geschützmannschaften und justierten die Geschütze ein. Am 10. Oktober verließ der Zerstörer San Diego und fuhr zur Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. In den Hawaiianischen Gewässern beteiligte sich das Kriegsschiff an mehreren Übungen, die die Vorbereitungen für die Kämpfe um die Bonin Insel Iwo Jima waren. Die amphibische Landeoperation sollte die 5. US Flotte unter dem Kommando von Admiral Raymond Ames Spruance ( 3. Juli 1886 in Baltimore, Maryland – 13. Dezember 1969 in Monterey, Kalifornien ) durchführen. Die USS COLHOUN war eines von achtzig Kriegsschiffen, die an den Kämpfen um die sieben Kilometer lange Insel beteiligt waren. Der Zerstörer selber gehörte keiner direkten Task Force in der 5. US Flotte an. Am 24. Januar 1945 verließ das Kriegsschiff Pearl Harbor und fuhr über die Atolle Ulithi, Karolinen und Eniwetok, Marshall Islands in die Gewässer von Iwo Jima. Diese Insel erreichte die USS COLHOUN am 16. Februar und begann sofort mit der Besetzung der Radarvorpostenstation um die anrückende Flotte vor herannahenden feindlichen Flugzeugen zu warnen. Außerdem überprüfte das Kriegsschiff in seinem Planquadrat das Nichtvorhandensein von feindlichen U-Booten. Am 19. Februar begann die Invasion der Amerikaner auf Iwo Jima. Die USS COLHOUN sicherte außerdem Transportschiffe während deren Fahrt zur Entladestation und unterstützte die Marines an Land mit ihren Schiffsgeschützen. Während der Sicherung der Truppentransportschiffe vor dem Eiland, kam es zu einer Kollision zwischen der USS COLHOUN und dem Angriffstruppentransporter USS KNOX ( APA-46 ). Der Angriffstruppentransporter suchte eine geeignete Position, auf der er am besten die zurückflutenden Verwundeten aufnehmen konnte. Die Schäden an beiden Schiffen waren reparabel und im Moment während der Kämpfe nicht relevant. Doch am 1. März erhielt die USS COLHOUN direkte Treffer durch eine Salve einer schweren japanischen Küstenbatterie. Ein Besatzungsmitglied wurde dabei getötet und der Zerstörer musste nach Saipan, Nördliche Marianen für Reparaturen fahren. Diese dauerten bis Ende März. Dadurch integrierte man das Kriegsschiff erneut in keine Task Force, blieb aber in der 5. US Flotte und beteiligte sich an der Operation „Iceberg“. Während dieser Operation sollte die Insel Okinawa eingenommen werden. Die USS COLHOUN erreichte am 31. März die Gewässer vor dieser japanischen Insel und fuhr auf die ihr vorgegebenen Radarvorpostenstation um die Schiffe der 5. US Flotte vor herannahenden feindlichen Flugzeugen rechtzeitig zu warnen. Am 6. April befand sich der Zerstörer auf der Radarvorpostenstation Nummer 2. Gegen 15:30 Uhr eilte die USS COLHOUN dem Schwesterschiff USS BUSH ( DD-529 ) zu Hilfe, welches sich auf der Radarvorpostenstation Nummer 1 befand, das durch einen Kamikazepiloten auf der Steuerbordseite Mittschiffs getroffen wurde. Dessen mitgeführte Bombe explodierte im vorderen Maschinenraum. Die Mannschaften beider Zerstörer kämpften gegen die entstandenen Feuer und hielten das beschädigte Kriegsschiff schwimmfähig. Gegen 17:00 Uhr gab es einen erneuten Luftalarm. Commander George Rees Wilson ließ die USS COLHOUN zwischen der beschädigten USS BUSH und den angreifenden Flugzeugen positionieren. Den Geschützmannschaften gelang es drei der feindlichen Angreifer rechtzeitig abzuschießen. Ein viertes stürzte sich aber dann auf das 40 mm Geschütz. Die Bombe des Flugzeugs explodierte im hinteren Maschinenraum. Die dadurch entstandenen Brände waren schnell gelöscht und der ausgefallene Antrieb und die ausgefallene Steuerung teilweise wieder repariert. Doch da griffen drei weitere Kamikazepiloten beide Zerstörer an. Zwei dieser Selbstmordpiloten konnten mit ihren Maschinen abgeschossen werden und zerschellten auf dem Wasser. Die dritte Maschine aber klinkte ihre mitgeführte Bombe über der USS COLHOUN aus. Diese durchschlug die Bordwand und riss ein großes Loch nach der Explosion. In deren Folge brach der Kiel des Zerstörers und richtete unter Deck schwere Schäden an. Da der Generator nicht mehr arbeitete, gab es auch keinen Strom mehr für die Geschütze. So mussten die Geschützmannschaften ihre Geschütze manuell ausrichten während drei weitere Kamikazepiloten beide Zerstörer angriffen. Von den dreien konnte ein Flugzeug abgeschossen und einer schwer beschädigt werden, doch das dritte Flugzeug stürzte sich auf das Achterdeck. Die mitgeführte Bombe fiel über Bord und explodierte unter Wasser, wobei der Rumpf der USS COLHOUN weiter aufgerissen wurde. Nachdem ein weiteres Kamikazeflugzeug die Brücke in Brand gesetzt hatte, nahm das Landungsunterstützungsschiff USS LCS-48 den Großteil der Besatzung der USS COLHOUN an Bord. Lediglich eine kleine Besatzung blieb an Bord des Zerstörers damit ein Schlepper das schwer beschädigte Schiff nach Okinawa schleppen konnte. Doch die USS COLHOUN erhielt immer größere Schlagseite wegen unkontrollierte Wassereinbrüche und außer Kontrolle geratene Brände an Bord. Notgedrungen musste man dann die Schleppleine kappen. Die USS CASSIN YOUNG ( DD-793 ) versenkte mit Geschützfeuer den Zerstörer auf der Position 27° 16’ 0’’ Nord , 127° 48’ 0’’ Ost. Von den 273 Besatzungsmitgliedern der USS COLHOUN starben während der Kamikazeangriffe 32 und 23 wurden verwundet, von denen aber später zwei an ihren schweren Verwundungen verstarben.


USS COLHOUN ( DD-801 )
Commanding Officer

CDR George Rees Wilson          8. Juli 1944 – 6. April 1945

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