USS GANSEVOORT ( DD-608 )

USS GANSEVOORT ( DD-608 )

Biografie

Guert Gansevoort
* 7. Juni 1812 in Gansevoort, New York
† 15. Juli 1868 in Schenectady
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges und dem amerikanischen Bürgerkrieg

Guert Gansevoort wurde in eine aristokratische niederländisch-amerikanische Familie in Gansevoort, New York, in der Nähe von Albany, geboren. Das Gebiet und der Ort wurden nach seinem Großvater Peter Gansevoort ( 17. Juli 1749 – 2. Juli 1812 ), einem wohlhabenden Geschäftsmann der als Colonel in der Kontinentalarmee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gekämpft hatte und später ein Brigadegeneral in der United States Army, benannt. Guert war der Sohn von Peter son Leonard Gansevoort. Die Schwester von Peter war die Mutter des amerikanischen Dichters Herman Melville
( 1. August 1819 – 28. September 1891 ). Guert Gansevoort wurde am 4. März 1823 in der Navy zum Midshipman ernannt. Anschließend diente er an Bord der Fregatte USS CONSTITUTION ( 1797 ) und auf den Linienschiffen USS NORTH CAROLINA ( 1820 ) und USS OHIO ( 1820 ) die allesamt im Mittelmeer operierten. Am 28. April 1832 beförderte man Gansevoort zum Passed Midshipman und am 8. März 1837 zum Lieutenant. Anfang 1842 beförderte man ihn zum First Lieutenant und befahl ihn an Bord der Brigg USS SOMERS ( 1842 ) die unter dem Kommando von Commander Alexander Slidell Mackenzie ( 1803 – 1849 ) stand. Nach Abschluss einer Testfahrt nach Puerto Rico und zurück legte die Brigg am 13. September 1842 im Hafen von New York wieder an. Die Crew an Bord bestand aus unerfahrenen Seeleuten. Außerdem sollte die USS SOMERS ein Schulschiff für Navy Auszubildende sein. An Bord brachte man Depeschen für die Fregatte USS VANDALIA ( 1828 ) die entlang der Atlantikküste von Südamerika und Afrika operierte. Am 25. November 1842, die USS SOMERS befand sich bei den Westindischen Inseln, offenbarte Midshipman Philip Spencer ( 28. Januar 1823 – 1. Dezember 1842 ), Sohn von Kriegsminister John Canfield Spencer ( 8. Januar 1788 – 17. Mai 1855 ), dem Steward des Zahlmeister J. W. Wales um Besatzungsmitglieder für eine erfolgreiche Meuterei zusammenzubekommen, dass etwa 20 Crewmitglieder eine Meuterei vorhätten um in der Karibik der Piraterie nachzugehen. Anwesend bei diesem Gespräch war auch Seemann Elisha Kleine ( gestorben am 1. Dezember 1842 ) der Wales mit dem Tode bedrohte wenn dieser Spencers Plan offenbarte. Doch Wales erzählte dies dem Zahlmeister und jener dem Kapitän. Auf Anraten von First Lieutenant Gansevoort und den anderen Offizieren auf der USS SOMERS verurteilte CDR Mackenzie Midhipman Philip Spencer, Seemann Elisha Kleine und Bootsmann Samuel Cromwell ( gestorben am 1. Dezember 1842 ) zum Tode durch erhängen an der Rah. Der Vetter von Guert Gansevoort, Herman Melville, schrieb später von diesen Ereignissen inspiriert die Novelle „Billy Budd“. Gansevoort wurde am 14. September 1845 zum Commander befördert und im darauf folgenden Jahr nahm er an den Angriffen auf Tuxpan und Tabasco während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges teil. Im Januar 1856 landete Gansevoort Seeleute und Marinesoldaten von der Kriegskorvette USS DECATUR ( 1839 ) um die einheimischen Völker rund um Seattle im Washington – Territorium gegen die angreifenden räuberischen Indianerstämme Haida und Tlingit aus Britisc-Columbia zu schützen. Während des amerikanischen Bürgerkrieges war Gansevoort von 1861 bis 1863 in der New York Navy Yard für die Beschaffung von Waffen und Ausrüstung der gebauten und umgebauten Schiffe verantwortlich. In dieser Zeit beförderte man ihn am 16. Juli 1862 zum Captain. Ende 1863 übernahm er von Captain Benjamin F. Sands ( 11. Februar 1811 – 30. Juni 1883 ) das Kommando über den Monitor USS ROANOKE ( 1855 ) der zum Nordatlantikgeschwader gehörte und zum Schutz von Hampton Roads abgestellt war. Ende 1864 übergab Gansevoort das Kommando über die USS ROANOKE an Captain Augustus Henry Kilty ( 25. November 1807 – 10. November 1879 ) weiter. Am 28. Januar 1867 trat Guert Gansevoort in seinen Ruhestand. Dafür beförderte man ihn zum Commodore. Er starb am 15. Juli 1868 in Schenectady, New York.


USS GANSEVOORT ( DD-608 )

Schiffsbiografie

Die USS GANSEVOORT ( DD-608 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Commodore Guert Gansevoort benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einundzwanzigste Schiff aus der BENSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel Corporation in San Francisco, Kalifornien wurde am 16. Juni 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Maxine Sofio, Ehefrau von Robert C. Sofio ( 31. Oktober 1897 – 3. Januar 1972 ), Urgroßneffe von Commodore Guert Gansevoort, taufte am 11. April 1942 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Edward Alspaugh McFall ( 2. März 1902 – 23. November 1978 ) stellte am 25. August 1942 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS GANSEVOORT entlang der kalifornischen Küste. Nach der Komplettausrüstung legte der Zerstörer am 11. Oktober in San Francisco ab und eskortierte zusammen mit dem Zerstörer USS WORDEN ( DD-352 ) das Schlachtschiff USS IDAHO ( BB-42 ) in die Werft Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Drei Tage nach dem Ablegen in San Francisco liefen die drei Schiffe in dieser Werft ein. Gleich nach der Übergabe des großen Kriegsschiffes kehrte die USS GANSEVOORT nach San Francisco zurück. Hier wurden weitere Übungen durchgeführt und die Schiffsbesatzung geschult. San Francisco verließ der Zerstörer erneut am 21. November. Das Kriegsschiff eskortierte zusammen mit dem Schwesterschiff USS FRAZIER ( DD-607 ) einen Schiffskonvoi, bestehend aus Truppentransportschiffen, über Pearl Harbor, Territorium Hawaii ; Apia, Samoa und Suva, Fidschi Inseln nach Noumea, Neukaledonien. In diesem Hafen legte der Schiffsverband am 9. Dezember an. Von hier aus begann die USS GANSEVOORT mit Patrouillen- und Eskortierfahrten die bis nach Guadalcanal, Ostsalomonen reichten. Dorthin eskortierte der Zerstörer auch Versorgungsschiffe von Noumea und von Espiritu Santo, New Hebrides zur Verstärkung. Außerdem begleitete das Kriegsschiff Truppentransportschiffe von Wellington und Auckland, Neuseeland an die Küste von Guadalcanal. Zwischendurch lag die USS GANSEVOORT am 12. Februar im Hafen von Noumea zur Auffüllung aller Magazine und Treibstoffbunker. Die Patrouillen- und Eskortierpflichten des Zerstörers endeten am 18. März. Am folgenden Tag verließ das Schiff Espiritu Santo und fuhr über Pearl Harbor zu den Aleuten, Alaska. Hier begann die USS GANSEVOORT anfangs ebenfalls mit Patrouillen- und Eskortierfahrten, bis man den Zerstörer in die Task Group 16.6 integrierte die Rear Admiral Charles Horatio Mc Morris ( 31. August 1890 – 11. Februar 1954 ) kommandierte. In dieser TG befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ), USS DETROIT ( CL-8 ) und USS SANTA FE ( CL-60 ) und die Zerstörer USS GANSEVOORT, USS FRAZIER, USS CALDWELL ( DD-605 ), USS COGHLAN ( DD-606 ), USS BANCROFT ( DD-598 ) und USS EDWARDS ( DD-619 ). Am 25. April begann für die Schiffe der TG 16.6 eine Routinepatrouille in den Chichagov Harbor in der Holtz Bay auf der Aleuten Insel Attu. Dort bombardierten die Schiffe mit ihren Geschützen am folgenden Tag japanische Stellungen. Anschließend zogen sie sich wieder nach Adak in die Kuluk Bay zurück. Hier bereitete man die Operation „Landcrab“ vor. Man beließ die USS GANSEVOORT in der TG 16.6 die Rear Admiral Charles Horation McMorris während des erneuten Angriffs auf Attu befehligte. In der TG, welche die Southern Covering Group war, befanden sich die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS DETROIT und USS SANTA FE sowie die Zerstörer USS GANSEVOORT USS FRAZIER, USS CALDWELL, USS COGHLAN und USS BANCROFT. Am 1. Mai verließen die Schiffe ihre Ausgangsbasis. Zusammen mit den Truppen der 17. und 32. Infanteriedivision wurde das Anlande Manöver geübt. Am 11. Mai begann die Landeoperation. Durch den Mangel an Landungsbooten mussten die Soldaten durch das eiskalte Wasser an einen für eine Landung ungeeigneten Strand laufen. Die Japaner hatten sich schon im Vorfeld weit genug von den Stränden in höher gelegenes Gelände zurückgezogen. Die Kriegsschiffe selber patrouillierten vor der Küste der Insel um eventuelle feindliche Versorgungsschiffe abzufangen. Man fand aber keine feindliche Flotte. Am 14. Mai erhielt die USS GANSEVOORT einen Unterwasserradarkontakt. Sofort wurden mehrere Wasserbombenangriffe auf dieses vermeintlich feindliche U-Boot ausgeführt, aber es gab keinen Hinweis das man es vernichtet hätte. Am 29. Mai machten die Japaner an Land einen letzten verzweifelten Banzai Angriff um bewusst den Tod zu finden und nicht in Gefangenschaft zu geraten. Während dieses Angriffs verschossen die Kreuzer und Zerstörer ihre Munition zur Unterstützung der eigenen Truppen die bis dahin rund fünfundzwanzig Prozent an Verlusten verbuchen mussten. Am 2. Juni verließen die Schiffe der TG 16.6 die Holtz Bay. Für die USS GANSEVOORT und dessen Besatzung begannen in den folgenden Wochen wieder Patrouillen- und Eskortierfahrten. Der Zerstörer beteiligte sich an einer Blockadepatrouille vor Kiska Island, Aleuten um den japanischen Nachschub zu unterbinden. Man versetzte die USS GANSEVOORT wieder in die Task Group 16.6 die von Rear Admiral Wilder DuPuy Baker ( 22. Juli 1890 – 10. November 1975 ) befehligt wurde. In dieser TG befanden sich die Schweren Kreuzer USS SALT LAKE CITY ( CA-25 ) und USS INDIANAPOLIS ( CA-35 ), die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS DETROIT und USS RALEIGH ( CL-7 ) und die Zerstörer USS GANSEVOORT, USS FRAZIER, USS EDWARDS, USS FARRAGUT und USS MEADE. Die Schiffe dieser TG bombardierten am 2. August feindliche Stellungen auf Kiska und kehrten am folgenden Tag nach Adak zurück. Für den folgenden Angriff auf Kiska stellte man die Task Force 16 neu zusammen. Die USS GANSEVOORT gliederte man in die Task Undergroup 16.6.1 ein die Rear Admiral Wilder DuPuy Baker kommandierte. In dieser TU befanden sich die Schweren Kreuzer USS SALT LAKE CITY und INDIANAPOLIS, die Leichten Kreuzer USS RICHMOND, USS DETROIT und USS RALEIGH sowie die Zerstörer USS GANSEVOORT, USS FRAZIER, USS EDWARDS, USS MEADE und USS PHELPS ( DD-360 ). Am 12. August wiederholten die Schiffe der TG das Bombardement auf japanische Stellungen auf Kiska. Drei Tage später begann die Landung auf dieser Aleuteninsel. Rear Admiral Francis Warren Rockwell ( 2. Juli 1886 – 2. Januar 1979 ) befehligte die Task Force 16 während der nun folgenden Operation „Cottage“. Doch die USS GANSEVOORT ist nicht mehr dabei. Der Zerstörer verlässt am 24. August die Kulka Bay und fuhr zur Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington. Im Trockendock machte man den Zerstörer vier Tage später fest und unterzog das Kriegschiff einer Überholung. Diese dauerte mit der Probefahrt bis zum 28. September. Der Zerstörer verließ die Werft und fuhr nach Pearl Harbor. Hier verlegte man die USS GANSEVOORT zur 5. US Flotte, wo das Schiff in die Task Group 53.4 eingegliedert wurde. Die Schiffe in dieser TG gehörten zur Fire Support Group. Kommandiert wurde diese TG 53.4 von Rear Admiral Howard Fithian Kingman ( 5. Mai 1890 – 4. Juli 1968 ). Innerhalb der TG befand sich der Zerstörer in der Task Undergroup 53.4.2 die Rear Admiral Laurence Toombs DuBose ( 21. Mai 1893 – 11. Juli 1967 ) befehligte. Neben der USS GANSEVOORT befand sich in der TU noch das Schlachtschiff USS MARYLAND ( BB-46 ), der Leichte Kreuzer USS SANTA FE und der Zerstörer USS MEADE. Am 21. Oktober 1943 verließ die TG 53.4 Pearl Harbor. Damit begann für die Südliche Angriffsgruppe die Operation „GALVANIC“, einem Angriff auf die Gilbert Inseln. Das erste Ziel dieser Task Group war aber Wellington, Neuseeland. Man übernahm von hier aus die Eskorte von mehreren Truppentransportschiffen auf denen sich die 2. Marine Division, befehligt von Generalmajor Julian Conbstable Smith ( 11. September 1885 – 5. November 1975 ), befanden und eskortierten diese bis zum Havannah Harbor, Efate. Am 7. November befanden sich die Schiffe der TG 53.4 vor dieser Insel und begannen den Angriff auf die Gilbert Insel Tarawa zu proben. Am 13. November verließen die Schiffe der TG den Havannah Harbor von Efate und fuhren Nordwärts. Mit dem Bombardement auf japanische Stellungen auf Tarawa begannen sie ab dem 19. November. Am folgenden Tag erfolgte die Landung der mitgeführten Soldaten. Auch an diesem Tag beteiligte sich die USS GANSEVOORT mit ihren Schiffsgeschützen kontinuierlich an der Vernichtung japanischer Stellungen um die Landekräfte zu unterstützen. Am 24. November wechselte der Zerstörer zum Apanama Atoll. Dort war der Angriffsschwung der Marines wegen starkem japanischen Abwehrfeuer zum stehen gekommen. Mit gezielten Schüssen bombardierte der Zerstörer die japanische Garnison, die kurz darauf zerstört war. Nach dem abklingen der Kämpfe unternahm das Kriegsschiff Anti-U-Boot Patrouillen innerhalb der Gewässer um Tarawa, die diese bis zum 4. Dezember ausführte. An diesem Tag verließ die USS GANSEVOORT die Gilbert Inseln und fuhr über Pearl Harbor nach San Francisco. In der dortigen Werft sollten beide Hochdruckturbinen gewechselt werden. Diese Arbeiten beginnen im Januar 1944 und dauerten zusammen mit den Probefahrten bis zum 13. März. Man gliederte den Zerstörer an diesem Tage in die Task Group 12.6, deren Schiffe wenige Stunden später den Hafen verließen und in See stachen. In dieser TG befanden sich außerdem noch die Zerstörer USS YARNALL ( DD-541 ) und USS CASSIN YOUNG ( DD-793 ). Nach sechs Tagen Fahrt erreichten sie Pearl Harbor. In diesem Hafen warteten mehrere Schiffe die zum Atoll Majuro, Marshall Island eskortiert werden sollten. Wenige Tage nach der Ankunft der USS GANSEVOORT legte der Schiffskonvoi in dem Hawaiianischen Hafen ab und der Zerstörer begleitete diesen. Das Atoll Majuro erreichten die Schiffe am 1. April. Von diesem Atoll aus begann das Kriegsschiff mit Anti-U-Boot Patrouillen vor den Marshall Inseln auf denen sich noch japanische Garnisonen befanden, aber die vorerst umgangen werden mussten. Während einer dieser Patrouillenfahrten konnte die Schiffsbesatzung der USS GANSEVOORT am 23. April die Besatzung eines abgestürzten B-24 Bombers aus dem Wasser retten. Diese Männer waren bis auf fünfhundert Meter an die Küste geschwemmt worden. Während der Rettungsaktion schoss eine feindliche Küstenbatterie auf den Zerstörer, traf aber nicht. Das Kriegsschiff gliederte man zusammen mit den Zerstörern USS FRAZIER und USS EVANS ( DD-552 ) in die Task Group 57.8, um vor den östlichen Marshall Islands Mili, Jaluit, Maloelap und Wotje besser operieren zu können. Dort begannen sie ab dem 10. Mai mit ihren Patrouillen- und Anti-U-Boot Fahrten um den Gegner daran zu hindern weitere Unterstützungskräfte anlanden zu können oder die kleineren Garnisonen zu evakuieren. Außerdem beschossen sie am 26. Mai und 9. Juni japanische Stellungen auf dem Atoll Milli und vernichteten dabei mehrere japanische Stellungen. Solch ein Bombardement wiederholte die USS GANSEVOORT am 8. August zusammen mit dem Zerstörer USS BANCROFT und mehreren landgestützten Flugzeugen gegen die Insel Taroa im Atoll Maloelap, Marshall Islands. Von diesen Patrouillenpflichten entband man am 19. August die USS GANSEVOORT. Noch am selben Tag fuhr der Zerstörer nach Pearl Harbor. Nach dem Auffüllen der Magazine und Treibstofftanks verließ der Zerstörer die hawaiianische Insel und fuhr über Neuguinea zum Seeadler Harbor auf der Insel Manus, Admiralitätsinseln. In diesen natürlichen Hafen lief der Zerstörer im September ein und blieb bis zum 11. Oktober. Hier bereitete man das Schiff und dessen Besatzung auf die kommenden Kämpfe um die philippinische Insel Leyte vor. Dazu integrierte man die USS GANSEVOORT in die Task Force 79 und stand zur freien Verfügung. Diese TF befehligte Rear Admiral Jesse Bartlett Oldendorf ( 16. Februar 1887 – 27. April 1974 ) während der Operation „King II“. In dieser TF befanden sich die Schlachtschiffe USS TENNESSEE ( BB-43 ), USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ) und USS CALIFORNIA ( BB-44 ), die Zerstörer USS GANSEVOORT, USS HALFORD ( DD-480 ), USS LUCE ( DD-522 ), USS PICKING ( DD-685 ), USS HALE ( DD-642 ) und USS CHAUNCEY ( DD-667 ), das Angriffsfrachtschiff USS CAPRICORNUS ( AKA-57 ), das Angriffstransportschiff USS CAVALIER ( APA-37 ) und die Docklandungsschiffe USS ASHLAND ( LSD-1 ) und USS CASA GRANDE ( LSD-13 ). Noch bevor die Schiffe am 18. Oktober in den Leyte Golf einfuhren, gliederte man innerhalb der 7. US Flotte um. Die USS GANSEVOORT erhielt nun die Aufgabe die Transportschiffe zu bewachen und den Brückenkopf des südlichen Angriffstrupps am 20. und 21. Oktober mit seinen Schiffsgeschützen zu unterstützen. Anschließend eskortierte der Zerstörer die Transportschiffe ab dem 27. Oktober nach Manus zurück und begann bis zum 13. Dezember Landungs- und Versorgungskonvois zwischen Manus und Leyte zu eskortieren. Die USS GANSEVOORT kehrte am 27. Dezember in den Leyte Golf zurück und wurde dort in die TG 78.3 eingegliedert. Innerhalb dieser TG versetzte man den Zerstörer in die Task Undergroup 78.3.15, die Captain George Francis Mentz ( ? – 29. November 1957 ) während der Operation „Love III“ kommandierte. In dieser TU befanden sich die Zerstörer USS GANSEVOORT, USS PHILIP ( DD-498 ), USS WILSON ( DD-408 ), USS STERETT ( DD-407 ), USS BUSH ( DD-529 ), USS STEVENS ( DD-479 ), USS PRINGLE ( DD-477 ), USS PAUL HAMILTON ( DD-590 ) und ab dem 28. Dezember die USS EDWARDS ( DD-619 ), 25 Panzerlandungsschiffe, 12 Infanterielandungsschiffe, die Liberty Schiffe WILLIAM SHARON, JOHN BURKE und FRANCISCO MARAZON, ein Tanker, 30 Patrouillenboote, die Kleinen Wasserflugzeugtender USS HALF MOON ( AVP-26 ) und USS SAN PABLO ( AVP-30 ), der Torpedoboottender USS ORESTES ( AGP-10 ) und das Vielseitige Hilfsschiff USS PORCUPINE ( IX-126 ). Die Schiffe der TU verließen am 27. Dezember Leyte und fuhren zur philippinischen Insel Mindoro. Auf dem Weg dorthin attackierten immer wieder japanische Flugzeuge diesen Verband. Dabei wurden mehrere Schiffe beschädigt oder versenkt. Doch die verzweifelten Angriffe der Piloten konnten die amerikanische Flotte nicht aufhalten. Am 30. Dezember erreichte man die Mangarin Bay und die Entladung des Nachschubs an Soldaten und Munition begann. Aber auch hier mussten sich die Schiffe weiterer Flugzeugangriffe erwehren. 49 japanische Luftangriffe wurden in den letzten 72 Stunden gezählt. Die Luftabwehrkanoniere der USS GANSEVOORT konnten in dieser Zeit fünf feindliche Flugzeuge abschießen und unterstützte bei zwölf weiteren den Abschuss. Erst nachdem gegen 18:20 Uhr die Schiffe der TU die Mangarin Bay wieder verließen, nahmen die Luftangriffe ab. Doch bis dahin hatte sich auf das Hauptdeck der USS GANSEVOORT ein Kamikazepilot gestürzt und viele Beschädigungen an dem Zerstörer hervorgerufen. Es entstanden mehrere Brände durch das auslaufende Kerosin und das Schadensbegrenzungsteam kam nicht mehr an alle notwendigen Positionen. Commander James Boyd Rutter, Jr. ( 6. Juni 1915 – 28. Oktober 2007 ), Kommandeur der USS PHILIP, ließ den Zerstörer Längsseits zur USS GANSEVOORT gehen und zwei Freiwillige enterten über um die schon in Flammen stehenden Wasserbomben zu entschärfen und über Bord rollen zu lassen. Damit konnte der Zerstörer vor dem Untergang bewahrt werden. Danach beteiligten sich auch Mannschaftsmitglieder der USS WILSON an der Brandbekämpfung. Beide helfenden Zerstörer lieferten Energie in dieser Zeit. Auf der USS GANSEVOORT verloren während dieses Kamikazeangriffs vierunddreißig Mannschaftsmitglieder ihr Leben oder wurden zum Teil schwer verletzt. Den Zerstörer schleppte man noch am selben Tag innerhalb der Mangarin Bay in Richtung von Caminavit Point, wo gerade einmal fünfzehn Faden Wasser unter dem Kiel waren. Hier verankerte man den schwer beschädigten Zerstörer. In der Nähe der drei Zerstörer befand sich der Hilfstanker USS PORCUPINE ( IX-126 ), der Flugbenzin geladen hatte, war ebenfalls durch einen Kamikazepiloten getroffen worden und stand in Flammen. Um ein übergreifen der Flammen auf den havarierten Zerstörer zu verhindern, schoss die USS WILSON ein Torpedo auf den Hilfstanker damit dieser sinkt und die Flammen ausgehen. Der Torpedo schlug zwar in dem Schiff ein, aber es konnte nicht sinken da es schon auf Grund lag und das Flugbenzin wurde jetzt erst richtig entzündet. Jetzt war die USS GANSEVOORT wirklich in Gefahr da das brennende Kerosin durch den aufkommenden Wind herangetrieben wurde. Man nahm den Zerstörer erneut ins Schlepptau und wurde innerhalb des White Beach in Sicherheit gebracht. Bis auf den Technik Offizier und zwanzig Mann des Schadensbegrenzungsteams blieben an Bord um die ersten Reparaturen vorzunehmen und die anderen Besatzungsmitglieder gingen vorübergehend an Land. Trotz weiterer Bombenangriffe entging die USS GANSEVOORT weiteren Schäden. Nach gefährlichen und erschöpfenden Reparaturarbeiten war der Zerstörer am 2. Februar 1945 wieder Seetüchtig. Das Kriegsschiff musste trotzdem wieder ins Schlepptau genommen werden und wurde zuerst zur San Pedro Bay, Leyte und danach zum Atoll Ulithi, Karolinen gezogen. Dort erfolgten ab Ende Februar durch die Besatzungsmitglieder des Zerstörertenders USS PIEDMONT ( AD-17 ) erste Notreparaturen. Diese zogen sich bis zum 21. April hin. Erst dann konnte die USS GANSEVOORT selbständig das Atoll verlassen und fuhr über Pearl Harbor nach San Francisco. Man schob den Zerstörer dort am 19. Mai ins Trockendock der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien. Die Reparatur der Kampfschäden war am 17. August abgeschlossen und es begannen die ersten Probefahrten. Zu diesem Zeitpunkt war der Zweite Weltkrieg im Pazifik beendet und man entschied über das weitere Schicksal der USS GANSEVOORT. Ende September verließ der Zerstörer den Hafen von Mare Island und fuhr nach San Diego, Kalifornien. In diesem Hafen legte das Kriegsschiff am 3. Oktober an. Für seine Weiterfahrt füllte man die Treibstoffbunker des Schiffes auf und es verließ wieder den Hafen. Nach der Durchquerung des Panamakanals und der Fahrt entlang der US Ostküste, legte die USS GANSEVOORT am 20. Oktober im Hafen von New York an. Hier fanden am 27. Oktober die Feierlichkeiten für den Navy Day mit einer Flottenschau statt die dem US Präsident Harry S. Truman ( 8. Mai 1884 – 26. Dezember 1972 ) anlässlich des Sieges anberaumt hatte. An dieser Parade nahmen die Flugzeugträger USS ENTERPRISE ( CV-6 ) und USS FRANKLIN D ROOSEVELT ( CV-42 ), die Leichten Flugzeugträger USS MONTEREY ( CVL-26 ) und USS CROATAN ( CVL-25 ), die Schlachtschiffe USS NEW YORK ( BB-34 ) und USS MISSOURI ( BB-63 ), die Schweren Kreuzer USS AUGUSTA ( CA-31 ), USS COLUMBUS ( CA-74 ) und USS MACON ( CA-132 ), die Leichten Kreuzer USS HELENA ( CL-113 ) und USS BOISE ( CL-47 ), die Zerstörer USS GANSEVOORT, USS AULICK ( DD-569 ), USS BACHE ( DD-470 ), USS CASE ( DD-370 ), USS DOUGLAS H FOX ( DD-779 ), USS FOOTE ( DD-511 ), USS USS HARRISON ( DD-573 ),USS HOBBY ( DD-610 ), USS ISHERWOOD ( DD-520 ), USS JOHN RODGERS ( DD-574 ), USS LEARY ( DD-879 ), USS PORTER ( DD-800 ), USS RENSHAW ( DD-499 ), USS SARSFIELD ( DD-837 ), USS SIGOURNEY ( DD-643 ), USS STEINAKER ( DD-863 ), USS VOGELGESANG ( DD-862 ), USS YOUNG ( DD-580 ) und USS ZELLARS ( DD-777 ), die Geleitzerstörer USS BAKER ( DE-190 ), USS BORUM ( DE-790 ), USS BOSTWICK ( DE-103 ), USS BRONSTEIN ( DE-189 ), USS MALOY ( DE-791 ) und USS THOMAS ( DE-102 ), die Schnellen Truppentransportschiffe USS BEVERLY W REID ( APD-119 ), USS HUNTER MARSHALL ( APD-112 ) und USS MYERS ( APD-105 ), die U-Boote USS BOWFIN ( SS-287 ), USS CREVALLE ( SS-291 ), USS CATLESS ( SS-478 ), USS FLOUNDER ( SS-251 ), USS GATO ( SS-212 ), USS RASHER ( SS-269 ), USS SNAPPER ( SS-185 ) und USS THREADFIN ( SS-410 ), die U-Boot Tender USS HOWARD W GILMORE ( AS-16 ) und USS ORION ( AS-18 ) teil. Gleich nach dieser Parade fuhr die USS GANSEVOORT südwärts und legte am 1. November im Hafen von Charleston, South Carolina an. Am 1. Februar 1946 verließ der Zerstörer diesen Hafen und fuhr nach Orange, Texas. Hier stellte man noch am selben Tag das Kriegsschiff außer Dienst und versetzte es in die Atlantikreserveflotte. Den Namen USS GANSEVOORT ( DD-608 ) strich man am 1. Juli 1971 von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen wurde der Schiffskörper am 23. März 1972 als Zielschiff vor der Küste von Florida versenkt.


USS GANSEVOORT ( DD-608 )
Commanding Officer

LCDR Edward Alspaugh McFall          25. August 1942 – 20. Juni 1943
LCDR Montgomery Lientz McCullough Jr.         20. Juni 1943 – 23. September 1943
LCDR John MacAulay Steinbeck           23. September 1943 – 29. Mai 1945
LCDR John Paul Aymond           29. Mai 1945 – 1. Februar 1946

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