USS AARON WARD ( DM-34 )

USS AARON WARD ( DM-34 )

Biografie

Aaron Ward
* 10. Oktober 1851 in Philadelphia, Pennsylvania
† 5. Juli 1918 in Brooklyn, New York City
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Spanisch-Amerikanischen Krieges

Aaron Ward trat am 28. September 1867 im Rang eines Midshipman in die United States Naval Academy in Annapolis, Maryland ein. Sein Studium schloss er am 6. Juni 1871 ab. Man versetzte ihn danach auf die Dampffregatte USS CALIFORNIA ( 1867 ) die zum Pazifik Geschwader gehörte. Am 14. Juli 1872 beförderte man ihn zum Ensign. Von 1873 bis 1874 befand sich Ward an Bord der Dampfschaluppe USS BROOKLYN ( 1858 ) die in der Karibik operierte. Danach wechselte er auf die Schraubenfregatte USS FRANKLIN ( 1864 ) die das Flaggschiff des europäischen Geschwaders war. Zum Master beförderte man Ward am 8. Februar 1875. Auf der Fahrt passierte in der Nähe von Lissabon ein Unglück. Ein Mitglied der Mannschaftscrew stürzte und fiel über Bord der USS FRANKLIN. Ohne nachzudenken sprangen der leichtmatrose Edward Maddin ( 15. Mai 1852 – ? ) und der Seemann John Handran ( 1852 – ? ) über Bord und retteten das Crewmitglied vor dem Ertrinken. Dafür erhielten beide die Medal of Honor verliehen. Nachdem die USS FRANKLIN wieder an der Ostküste war, ging Ward von Bord und drückte von 1876 bis 1879 die Schulbank in der Navy School. Danach versetzte man ihn im Jahre 1879 an Bord der Fregatte USS CONSTITUTION ( 1797 ) die zum Trainingsgeschwader gehörte. Dort blieb er bis 1882. In dieser Zeit, am 25. November 1881, beförderte man ihn zum Lieutenant. Danach hatte er seinen Dienst auf der Naval Torpedo Station in Newport, Rhode Island und an der New York Navy Yard zu versehen. 1885 wechselte Ward wieder zur Pazifik Station wo er zuerst an Bord der Schaluppe USS HARTFORD ( 1858 ) und danach bis Ende 1888 auf der Korvette USS MONONGAHELA ( 1862 ). Anfang 1889 berief man Aaron Ward zum Marineattaché. Er diente in Paris, Berlin und Sankt Petersburg. 1894 kehrte er in die Vereinigten Staaten von seiner diplomatischen Mission zurück. Noch im selben Jahr versetzte man ihn an Bord des Panzerkreuzers USS NEW YORK ( ACR-2 ) der zum Südatlantikgeschwaders gehörte und in der Karibik und dem Norden von Brasilien kreuzte. Ende 1894 kehrte die USS NEW YORK nach New York zurück. Dort wechselte Ward Ende Dezember 1894 an Bord des Geschützten Kreuzers USS SAN FRANCISCO ( C-5 ) der das Flaggschiff des Nordatlantikgeschwaders war. Im Januar 1895 lief der Geschützte Kreuzer aus mit dem Ziel östliches Mittelmeer. Durch die politischen Spannungen innerhalb des Osmanischen Reiches wurde eine politische Unruhe in dieser Region entfacht. Die USS SAN FRANCISCO sollte dort durch bloßes Erscheinen wieder für Ruhe sorgen. Später verlagerte man den geschützten Kreuzer in andere europäische Gewässer. Im März 1896 kehrte das Schiff an die Ostküste der USA wieder zurück und kreuzte dort bis kurz vor dem Ausbruch des Spanisch-Amerikanischen Krieg. Aaron Ward versetzte man Anfang 1898 an die Werft von William Cramp & Sons in Philadelphia wo für Joseph Harvey Ladew, Sr. ( 10. April 1865 – 16. Februar 1940 ) eine Yacht gebaut worden war. Das Schiff hatte man am 23. August 1893 getauft. Dieses beschlagnahmte die US Navy und ließ es für ihre Zwecke umbauen. Am 11. April 1898 stellte Aaron Ward das unter seinem Kommando stehende Schiff mit dem Namen USS WASP ( 1898 ) in den Dienst der US Navy. Der Spanisch-Amerikanische Krieg brach am 25. April aus. Ward legte einen Tag später in New York ab mit Richtung Süden. Vom 1. bis zum 7. Mai lag die Yacht in Key West, Florida. Noch am Morgen des 7. Mai legte die Yacht in Key West ab mit dem Ziel Havanna. Dort kam das Schiff nach wenigen Stunden an und kreuzte entlang der Westküste bis Bahia Honda um dort zu ankern. Am 12. Mai verließ Ward mit dem Schiff die Position und begann zwischen Bahia Honda und Havanna zu kreuzen und seine Blockade Station einzunehmen. Da erschien der Zollkutter USRC MANNING ( 1898 ), der Marineschlepper USS TRITON und die Handelsschiffe SS GUSSIE und DEWEY. Diese Schiffe eskortierte Ward mit der USS WASP bis Cabanas wo amerikanische Marinesoldaten gegen 15:00 Uhr landeten. Doch nachdem es zu einem Gefecht mit den spanischen Truppen kam, zogen sich die Marinesoldaten wieder auf ihre Schiffe zurück. Am 15. Mai kehrte die USS WASP nach Key West zurück und blieb dort bis Ende Mai. Danach kehrte die Yacht auf dem Kriegsschauplatz zurück und beteiligte sich am 29. Mai an der Blockade von Cienfuegos. Doch am 31. Mai war das Schiff wieder in Key West. Im Juni kehrte die USS WASP in regelmäßigen Abständen wieder vor der Küste von Kuba. So vom 9. bis zum 11. Juni vor Havanna. Am 20. Juni befand sie sich vor der südöstlichen Blockadestation zwischen Santiago de Cuba und der Guantanamo Bay. An der Seeschlacht um Santiago de Cuba am 3. Juli war Ward mit der USS WASP nur ein Beobachter um eventuell fliehende Spanische Schiffe aufzubringen. Danach befand sich die Yacht wieder für fünf Tage in Key West und kehrte am 10. Juli in den Bereich von Santiago de Cuba zurück. Ward erhielt am 19. Juli den Befehl mit dem bewaffneten Schlepper USS LEYDEN ( 1865 ) in Richtung des Hafens von Nipe zu fahren und diese Gegend zu erkunden. Am 21. Juli kamen beide Schiffe dort an und man sichtete ein spanisches Kriegsschiff das in vier Meilen Entfernung ankerte. Umgehend ließ Ward seine Bordkanone fertig machen und begann mit dem Beschuss des feindlichen Schiffes. Gegen 12:44 Uhr erwiderte das spanische Schiff das Feuer, war aber für seine Kanonen zu weit entfernt. Zu der USS WASP und der USS LEYDEN gesellten sich nun noch die Kanoneboote USS ANNAPOLIS ( Pg-10 ) und USS TOPEKA ( PG-35 ). Alle vier amerikanischen Schiffe schossen sich ein und gegen 13:12 Uhr sank das spanische Schiff. Ward befuhr sofort die Hafeneinfahrt und erkundete den südlichen und westlichen Teil davon. Dabei betrachtete er die Überreste der spanischen Korvette JORGE JUAN ( 1876 ). Über Nacht ließ Ward dort ankern. Am 23. Juli verlegte man die USS WASP an die Küste von Puerto Rico. Für die folgenden sieben Wochen kreuzte das Schiff mit dem Hilfskreuzer USS DIXIE ( 1893 ) und den Kanonebooten USS ANNAPOLIS und USS GLOUCESTER ( 1891 ). In diesen Wochen kam es nur zu einem Zwischenfall. Bei Ponce wurden drei spanische Brigantinen gesichtet die man aber als zu unbedeutend erachtete und nicht für lohnenswert hielt sie aufzubringen. Nach dem Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges am 12. August verließ die USS WASP am 8. September Puerto Rico und kehrte in die USA zurück. Nach einem fünftägigen Halt in Charleston, South Carolina stach die USS WASP am 18. September wieder in See und erreichte am 21. September 1898 die Norfolk Navy Yard in Norfolk, Virginia. Am 27. September stellte man die USS WASP außer Dienst. Zur gleichen Zeit legte im Hafen der Hilfskreuzer USS PANTHER ( 1889 ) an. Ward übernahm von CDR George Cook Reiter das Kommando über dieses Schiff. Ward kreuzte mit ihm in der Karibik und an der Ostküste entlang. Am 3. März 1899 beförderte man ihn zum Lieutenant Commander. Bis zum 20.Oktober 1899 behielt er das Kommando über die USS PANTHER, dann wurde das Schiff auch außer Dienst genommen. Von der Ostküste versetzte man Ward zum asiatischen Geschwader auf den Philippinen wo er den Rang des Stabschefs erhielt. Ab 1901 erhielt Aaron Ward das Kommando über das Kanonenboot USS YORKTOWN ( PG-1 ). Danach übernahm er das Kommando über den Ungeschützten Kreuzer USS DON JUAN DE AUSTRIA ( 1887 ), ein ehemaliges spanisches Schiff. Von dort aus übernahm Aaron Ward im März 1907 das Kommando über den Panzerkreuzer USS PENNSYLVANIA ( ACR-4 ). Dieses Kommando behielt er bis zum 17. März 1908. Danach versetzte man Ward in den Hafen von New York wo er der Supervisor war. Der am 6. März 1909 neu vereidigte Marineminister George von Lengerke Meyer ( 24. Juni 1858 – 9. März 1918 ) holte sich Ward als Berater kurz nach seiner Vereidigung. 1910 beförderte man Aaron Ward zum Rear Admiral. Unter dem Oberkommando von Rear Admiral Hugo Osterhaus ( 15. Juni 1851 – 11. Juni 1927 ) der ab Juni 1911 die Atlantikflotte befehligte, war Ward dessen Stellvertreter. Am 10. Oktober 1913 zog sich Rear Admiral Aaron Ward aus dem aktiven Dienst in der US Navy zurück. Er verstarb am 5. Juli 1918 in Brooklyn, New York City und wurde auf dem Green-Wood Friedhof begraben.

Drei Schiffe sind zu Ehren von Rear Admiral Aaron Ward bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS AARON WARD ( DD-132 ) aus der WICKES – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS AARON WARD ( DD-483 ) aus der GLEAVES – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer und Minenleger USS AARON WARD ( DM-34 ) aus der ROBERT H SMITH – Klasse, einem ehemaligen Zerstörer mit der Kennung ( DD-773 ) aus der ALLEN M SUMNER – Klasse.


USS AARON WARD ( DM-34 ) ex ( DD-773 )

Schiffsbiografie

Die USS AARON WARD ( DM-34 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Aaron Ward benannt worden ist.
Der Zerstörer und Minenleger ist das einundsechzigste Schiff aus der ALLEN M SUMNER – Klasse und das zwölfte Schiff aus der ROBERT H SMITH – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel Corporation in San Pedro, Kalifornien wurde am 12. Dezember 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. G. H. Ratliff taufte am 5. Mai 1944 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Am 19. Juli 1944 klassifizierte man das Schiff in einen Zerstörer und Minenleger um und vergab die Kennnummer DM-34. Commander William Henry Sanders, Jr. ( 28. Juni 1907 – 5. September 1992 ) stellte am 28. Oktober das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Bis Ende Januar 1945 dauerte noch die Komplettausrüstung für die USS AARON WARD. Danach erfolgte die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt die das Schiff entlang der US Westküste führte. Zurück in San Pedro, wurde der Zerstörer und Minenleger für die kommende Fahrt vorbereitet. Am 9. Februar legte das Schiff ab und fuhr nach Pearl Harbor, wo es am 15. Februar anlegte. Dort erhielt die Schiffsbesatzung mit ihrem Schiff eine zusätzliche Ausbildung während mehrerer Manöver. Erst dann erhielt die USS AARON WARD die volle Munitionskapazität und die Verpflegung für die Mannschaft. Am 5. März legte der Zerstörer und Minenleger in Pearl Harbor ab. Ziel war das Atoll Ulithi in den Karolinen. Dort befand sich die 5. US Flotte in die das Schiff integriert werden sollte. Das Atoll erreichte das Schiff am 16. März und drei Tage später wurde es wieder verlassen. Jetzt gehörte die USS AARON WARD zur Task Force 52, welche Rear Admiral William Henry Purnell Blandy ( 28. Juni 1890 – 12. Januar 1954 ) kommandierte. Innerhalb dieser Task Force gehörte die USS AARON WARD zur Task Group 52.2. Diese TG Befehligte Alexander Sharp, Jr. ( 13. August 1885 – 20. Juni 1975 ). In dieser TG befanden sich neben der USS AARON WARD die USS ROBERT H SMITH ( DM-23 ), USS THOMAS E FRASER ( DM-24 ), HARRY F BAUER ( DM-26 ) und USS SHANNON ( DM-25 ) aus der MINDIV 7 sowie aus der MINRON 20 die USS HAMBLETON ( DMS-20 ), USS RODMAN ( DMS-21 ), USS ELLYSON ( DMS-19 ), USS MACOMB ( DMS-23 ), USS FORREST ( DMS-24 ), USS FITCH ( DMS-25 ), USS HOBSON ( DMS-26 ), USS GHERHARDI ( DMS-30 ), USS BUTLER ( DMS-29 ), USS JEFFERS ( DMS-27 ), USS EMMONS ( DMS-22 ) und USS HARDING ( DMS-28 ). Ziel dieser Task Force war Okinawa während der Operation „Iceberg“. Um die eventuell dortigen Verminungen zu beseitigen wurde diese Task Group 52.2 zuerst losgeschickt. Am 22. März erreichten die Schiffe der TG Okinawa und zwei Tage später begannen die Schiffe bei Kerama Retto mit der Suche und Vernichtung von Minen. Noch am ersten Tag nach der Ankunft näherten sich einige japanische Flugzeuge den Schiffen der TG, griffen aber nicht an. Das kombinierte Flakabwehrfeuer reichte noch aus um diese Flugzeuge weit genug entfernt zu halten. Am 26. März erfolgte dann der erste richtige Luftangriff. Die USS ADAMS ( DM-27 ) aus der TG 52.3 schoss das erste japanische Flugzeug dabei ab. Jetzt begannen täglich Luftangriffe. Die Flakgeschützmannschaften der USS AARON WARD schossen bis zum Tag der Invasion am 1. April drei feindliche Flugzeuge ab. Am Tag der Invasion begann der Zerstörer und Minenleger die Passagen für die Schweren Kriegsschiffe abzusuchen damit diese mit ihren Geschützen den Invasionstruppen an Land die notwendige Feuerunterstützung bieten konnten. Bis zum 4. April übte die USS AARON WARD so ihre Pflichten aus. Dann verließ das Schiff die Ryukyu Inseln und man verlegte es zu den Marianen. Im Hafen von Saipan traf der Zerstörer und Minenleger sechs Tage später ein. Doch noch am selben Tag fuhr das Schiff nach Guam weiter. Dort musste sich die USS AARON WARD im Trockendock einigen Reparaturen unterziehen lassen. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten kehrte das Schiff am 20. April vor Kerama Retto zurück. Die neue Aufgabe für das Schiff bestand darin in einem festgelegten Seegebiet Patrouillen zu fahren. Während dieser Fahrten geriet der Zerstörer und Minenleger in häufige japanische Luftangriffe. Am 27. und am 28. April konnten dabei die Flakgeschützmannschaften jeweils ein feindliches Flugzeug abschießen und waren an dem Abschuss eines weiteren beteiligt. An diesem 28. April sollte das Schiff kurzzeitig die Gewässer um Kerama Retto verlassen um frischen Brennstoff, Proviant und Munition zu bunkern. In der Nähe lag das Verwundeten Transportschiff USS PINKNEY ( APH-2 ), welches zur Aufnahme von Verwundeten vorbereitet wurde. Gegen 17:30 Uhr flog ein tief fliegender Kamikaze direkt auf das Schiff zu und stürzte sich darauf. Nach der Explosion klaffte ein 30 Meter großes Loch vom Brückendeck bis zum Schottdeck. Alle Stationen Mittschiffs im Krankenhausbereich waren danach ausgebrannt. Die USS AARON WARD beendete sofort ihre Übernahme und legte sich längsseits zur angegriffenen USS PINKNEY um die infernalischen Brände zu bekämpfen. Die übergesetzten Rettungsmannschaften des Zerstörers und Minenlegers konnten aus dem Schiffsinnern zwölf Überlebende retten.
Die USS AARON WARD erhielt nun einen neuen Auftrag. Zusammen mit dem Zerstörer USS LITTLE ( DD-803 ) sowie dem Mittleren Landungsschiff mit Raketen LSM(R)-195 und dem Unterstützungs- Infanterielandungsfahrzeug LCSL-25 versetzte man den Zerstörer und Minenleger am 30. April in den Radarvorposten Nummer 10 der westlich von Kumejima lag. Bis zum 3. Mai war das Flugwetter nicht sehr ideal, so dass es sehr wenige Angriffe japanischer Kamikaze Piloten gab. Aber am Nachmittag des 3. Mai klarte das Wetter auf. Sofort waren mehrere feindliche Flugzeuge am Himmel. Während der beginnenden Abenddämmerung nahm man auf dem Radar der USS AARON WARD in einer Entfernung von 27 Meilen mehrere anfliegende Punkt wahr. Es gab sofort Gefechtsalarm und die Mannschaften besetzten ihre Geschütze. Aus der anfliegenden Flugzeugformation scherten zwei japanische Flugzeuge aus und stürzten sich auf den Zerstörer und Minenleger. Die Flakgeschützmannschaften eröffneten das Feuer auf das erste Flugzeug, da war es noch rund 7.000 Meter entfernt. In einer Entfernung von 4.000 Metern erzielten die Geschützmannschaften direkte Treffer in das Kamikazeflugzeug. Mit äußerster Anstrengung versuchte der Pilot in der Suicide Dive Phase seine Maschine doch noch bis zum Schiff zu fliegen. Aber diese schlug rund 100 Meter auf der Steuerbordseite vor der USS AARON WARD auf dem Wasser auf und zerschellte. Hinter dieser abgestürzten Maschine tauchte sofort die zweite auf und die Geschützmannschaften schossen aus allen Rohren darauf. Da befand sich die Maschine noch in einer Entfernung von 8.000 Metern. Doch die gezielten Treffer zeigten schon nach kurzer Zeit ihre Wirkung und das Flugzeug stürzte in einer Entfernung von 1.200 Metern zum Schiff ins Meer. Zu diesem Zeitpunkt erschien eine dritte japanische Maschine die man vorher nicht gesehen hatte. Die Geschützmannschaften schwenkten sofort ihre Geschütze in deren Richtung und begannen zu schießen, aber die wilde Entschlossenheit des Kamikazepiloten konnten sie nicht brechen. Noch bevor die Maschine auf dem Heck der USS AARON WARD aufschlug, löste der Pilot eine Bombe aus die durch die einzelnen Decks schlug und unter der Wasserlinie im achteren Maschinenraums explodierte. Die Bombenexplosion zerriss Kraftstofftanks wodurch der Motor und die Feuerräume überschwemmt wurden, setzte das auslaufende Öl in Brand und unterbrach die Kommunikation der Brücke mit der Lenksteueranlage. Das Ruder war damit bei hart Backbord blockiert und das Schiff konnte nur noch enge Linkskurven fahren. Die Geschwindigkeit fiel auch sofort auf nur noch 20 Knoten nach dem Ausfall eines Motors. Das Flugzeug selber zerstörte den hinteren Geschützturm, durch das ausgelaufene und brennende Flugbenzin waren auf dem Heck der USS AARON WARD mehrere Brände entstanden. Es gab in diesen Bereich keine Kommunikation mehr. Viele Mannschaftsmitglieder sind während des Aufpralls ums Leben gekommen oder zum Teil schwer verletzt worden.
In den folgenden zwanzig Minuten erfolgte kein neuer Luftangriff, so dass die Schadensbegrenzungsteams in fieberhafter Eile die Brände zu löschen begannen und die Schäden versuchten zu reparieren. Scharfe Munition warf man über Bord die in der Nähe der Brände lagerten um ein vorzeitiges Explodieren zu verhindern. Außerdem wurde sich der Verwundeten angenommen und versorgt. Man versuchte die defekte Lenksteuerung wieder zu aktivieren, aber richtig manövrieren konnte das Schiff nicht mehr. Gegen 18:40 Uhr erfolgte dann der nächste Luftangriff. Diesmal gerieten die vier Schiffe in einen weit aus schwereren Angriff. Die USS LITTLE wurde in nur kürzester Zeit von fünf Kamikazeflugzeugen getroffen, brach in zwei Teile und sank. Auch das LMS(R)–195 wurde durch einen Kamikazepiloten versenkt. Der LCSL-25 wurde der Mast durch ein Flugzeug abgerissen und auch die USS AARON WARD erhielt neue Angreifer. Gegen 19:00 Uhr flogen zwei japanische Maschinen auf das Schiff zu. Das erste Flugzeug konnten die Geschützmannschaften abschießen, da war es noch rund 2.000 Meter entfernt. Der zweite Kamikazepilot versuchte dann auch sich mit dem Flugzeug auf das Schiff zu stürzen, aber er riss nur den Mast mit den Antennen und einen Schornstein um bevor die Maschine auf der Steuerbordseite ins Meer stürzte. Doch die Mannschaft und der Zerstörer und Minenleger hatten es noch nicht geschafft. Zwei weitere Kamikazepiloten steuerten ihre Maschinen von der Backbordseite her auf das Schiff zu. Am Himmel befanden sich jetzt auch die amerikanischen Jagdflugzeuge. Doch diese konnten jetzt nicht mehr viel ausrichten. Einem Kamikazepiloten gelang es sich auf das Vordeck der USS AARON WARD zu stürzen. Seine vor dem Aufschlag ausgeklinkte Bombe durchbrach mehrere Decks und die Explosion riss ein Loch nahe des vorderen Kesselraums in den Rumpf des Schiffes. Dadurch verlor der Zerstörer und Minenleger weiter an Fahrt. Der zweite Kamikazepilot stürzte sich um 19:21 Uhr in die Backbordaufbauten. Durch den Verlust der Energieversorgung konnten die Flakgeschütze nicht weiter eingreifen. Ein dritter Kamikazepilot stürzte sich nun von achtern in die Aufbauten des Schiffes und klinkte vor dem Aufprall eine Bombe aus. Mehrere Geschütze samt deren Besatzungen fielen diesem Angriff durch das Flugzeug zum Opfer. Außerdem wurden die Scheinwerferplattformen und der Schornstein zerstört. Die Bombe aber explodierte auf der Backbordseite in der Nähe des Schiffes auf dem Wasser. Durch diese Explosion wurde ein großes Loch in die Außenhaut des Schiffes gerissen, wo sich der vordere Kesselraum befand. Die USS AARON WARD lag jetzt ohne eigenen Antrieb im Wasser und begann durch das eindringende Wasser zu kränken. Ein bis dahin noch nicht gesichtetes Kamikazeflugzeug stürzte sich in die Decksaufbauten. Durch das auslaufende Flugbenzin entstanden zahlreiche Brände. Die 40mm Munition der Flugabwehrkanonen explodierte und verletzte und tötete weitere Besatzungsmitglieder. Die Schadensbegrenzungsteams kämpften die Flammen nieder und begannen das eingedrungene Wasser aus dem Schiff zu pumpen. Sie kämpften verbissen um das Schiff zu retten. Um 21:06 Uhr erschien dann das Schwesterschiff US SHANNON ( DM-25 ) und nahm die schwer angeschlagene USS AARON WARD ins Schlepptau. Früh am Morgen des 4. Mai legten beide Schiffe an einer von den Amerikanern besetzten Kerama Retto Insel an wo die ersten temporären Reparaturen an der USS AARON WARD begannen. Bis zum 11. Juni blieb das Schiff dort liegen und fuhr über Ulithi, Guam, Eniwetok und Pearl Harbor. Im Hafen von Pearl Harbor wurden weitere Reparaturen vorgenommen. Danach legte das Schiff wieder ab, durchquerte den Panamakanal und erreichte schließlich am 15. August den Hafen von New York City. Dort unterzog man das Schiff einer genauesten Überprüfung. Wegen schwerwiegender Schäden die nicht mehr reparabel waren, stellte man die USS AARON WARD am 28. September 1945 kurzer Hand außer Dienst. Diese Entscheidung wurde außerdem so schnell getroffen da es einen Überschuss an Zerstörern zu dieser Zeit gab. Den Namen USS AARON WARD strich man am 11. Oktober 1945 aus der US Navy – Liste und verkaufte den Schiffskörper im Juli 1946 zur Verschrottung. Nur den Anker des Schiffes sicherte man sich. Dieser ist heute in Elgin, Illinois ausgestellt.
Während der Kämpfe am 3. Mai starben insgesamt 27 Besatzungsmitglieder der USS AARON WARD.


USS AARON WARD ( DM-34 )
Commanding Officer

CDR William Henry Sanders Jr.         28. Oktober 1944 – 3. Mai 1945 (erreichter Rang RADM)

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