USS CHEVALIER ( DD-805 )

USS CHEVALIER ( DD-805 )

Biografie

Godfrey DeCourcelles Chevalier
* 7. März 1889 in Providence, Rhode Island
† 14 November 1922 Norfolk Naval Hospital an der Norfolk Naval Station
War ein Pionier der Marinefliegerei in der US Navy während des Ersten Weltkriegs und den frühen 1920er Jahren

Im Juni 1910 absolvierte Chevalier die United States Naval Academy in Annapolis. Am 8. Mai 1913 beförderte man ihn zum Ensign. Noch am selben Tag war er ein Passagier auf dem Langstreckenflug von 169 Meilen. Der Pilot des Curtiss Flugbootes war Lieutenant John Henry Towers ( 30. Januar 1885 – 30. April 1955 ) der der Marineflieger Nummer 3 bei der US Navy war. Towers lenkte die Maschine von der Washington Navy Yard am Potomac River in Washington DC nach der Chesapeake Bay wo die US Naval Academy in Annapolis lag. Der Flug dauerte drei stunden und fünf Minuten. Chevalier war danach für die Fliegerei begeistert und erhielt Flugunterricht. Man ernannte ihn am 7. November 1915 zum Naval Air Piloten. Im Jahre 1916 nahm Chevalier an der Installation des ersten echten Flugzeugkatapultes auf dem Panzerkreuzer USS NORTH CAROLINA ( ACR-12 ) teil, das von der US Navy zu Erprobungszwecken diente. Das Kommando der ersten amerikanischen Naval Air Station bei Dunkerque in Frankreich, übernahm er im November 1917 während des Ersten Weltkriegs und wurde dafür mit der Distinguished Service Medaille ausgezeichnet. Am 7. November 1918 ernannte man Chevalier zum Marineflieger. 1922 versetzte man ihn auf den ersten Flugzeugträger der US Navy, der USS LANGLEY ( CV-1 ). Mit einem zweisitzigen Trainingsflugzeug, der amerikanischen Aeromarine 39 B Nr. 606 vollführte Chevalier die erste Landung auf dem Flugzeugträger. Am 12. November 1922 erlitt Chevalier bei Lockhaven, Virginia einen Crash mit seinem Flugzeug Vought VE-7. Er war von der Norfolk Naval Air Station nach Yorktown, Virginia unterwegs. Man brachte ihn umgehend in das Norfolk Naval Hospital wo er an seinen erlittenen Verletzungen am 14. November 1922 verstarb.

Zwei Schiffe wurden bei der US Navy zu Ehren von LCDR Gofrey DeCourcelles Chevalier benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS CHEVALIER ( DD-451 ) aus der FLETCHER – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS CHEVALIER ( DD-805 ) aus der GEARING – Klasse.


USS CHEVALIER ( DD-805 )

Schiffsbiografie

Die USS CHEVALIER ( DD-805 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant Commander Godfrey DeCourcelles Chevalier benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das achtundzwanzigste Schiff aus der GEARING – Klasse.
Auf der Bath Iron Works Corporation in Bath, Maine wurde am 12. Juni 1944 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Marguerite Jackson Chevalier ( ? – 12. Dezember 1963 ), Witwe von Lieutenant Commander Godfrey DeCourcelles Chevalier, taufte am 29. Oktober 1944 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Frederick D. Wolseiffer stellte am 9. Januar 1945 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt rüstete man die USS CHEVALIER in Norfolk, Virginia und Newport, Rhode Island vollständig aus. Im Anschluss daran nahm der Zerstörer an mehreren Übungen in der Guantanamo Bay teil. Das Schiff verließ am 18. Juni 1945 dieses Gewässer in der Karibik und durchquerte zwei Tage später den Panamakanal. Nach einem kurzen Hafenbesuch in San Diego, Kalifornien, erreichte die USS CHEVALIER am 9. Juli den Hafen von Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Dort blieb der Zerstörer bis zum 24. Juli und beteiligte sich an weiteren Übungen. An diesem 24. Juli legte das Schiff in Pearl Harbor ab und fuhr in Richtung des Eniwetok Atoll , Marshall Islands, wo es am 2. August ankam. CDR Wolseiffer hatte nach dem Ablegen den Auftrag sich unterwegs mit den Schiffen der Task Group 12.3 zu vereinen und am 1. August 1945 den 7. Angriff auf das Atoll Wake Island nördlich der Marshallinseln zu führen das die Japaner seit dem 23. Dezember 1941 besetzt hielten.
In dieser TG 12.3 befanden sich der Leichte Flugzeugträger USS CABOT ( CVL-28 ), die Schlachtschiffe USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ) und USS TENNESSEE ( BB-43 ) und die Zerstörer USS CHEVALIER, USS BOYLE ( DD-600 ), USS ORDRONAUX ( DD-617 ) und USS CHAMPLIN ( DD-601 ). Nach diesem Luft- und Küstenbombardement zogen sich die Schiffe der TG 12.3 wieder zurück und die USS CHEVALIER fuhr zum Atoll Eniwetok. Hier bereitete man die Mannschaft nach ihrem ersten Kampfeinsatz auf die Kämpfe um die japanischen Hauptinseln vor. Der Zerstörer verließ Eniwetok und schloss sich am 18. August der Task Force 38 bei Honshu an. Zu diesem Zeitpunkt war der Zweite Weltkrieg im Pazifik durch die bedingungslose Kapitulation Japans schon drei Tage beendet. Die USS CHEVALIER sicherte zusammen mit anderen amerikanischen Kriegsschiffen der TF 38 ab dem 26. August die Tokyo Bay. Nach der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde am 2. September 1945, begann der Zerstörer mit Patrouillen- und Eskortieraufgaben zwischen den Inseln der Marianen und der Philippinen. Am 25. März 1946 legte das Schiff dann in Saipan, Nördliche Marianen ab und erreichte am 11. April den Hafen von San Diego. Der Zerstörer blieb im Pazifik stationiert. Vom 29. Juni bis zum 12. September 1946 befand sich die USS CHEVALIER in der Mare Island Naval Shipyard für eine Überholung. Danach fuhr der Zerstörer bis Anfang 1947 in den westlichen Pazifik auf Patrouille und erfüllte mehrere Aufgaben. Das restliche Jahr 1947 und bis in den Herbst 1948 befand sich das Schiff in San Diego und führte von dort aus mehrere lokale Operationen entlang der US Amerikanischen Westküste durch. Ab Herbst 1948 bis Anfang 1949 befand sich der Zerstörer wieder im westlichen Pazifik. Gleich nach der Rückkehr rüstete man die USS CHEVALIER zu einem Radarstationsschiff um und vergab ihm am 18. März 1949 die Kennung DDR-805. Den Sommer und den Herbst über trainierte man die Mannschaft an der neuen Technik. Dazu befuhr das Schiff die hawaiianischen Gewässer.
Gleich zu Beginn des Koreakrieges, am 25. Juni 1950, entsandte man den Zerstörer zur Unterstützung der 7. US Flotte dorthin. Vom 6. Juli 1950 bis zum 25. März 1951 beteiligte sich der Zerstörer zum ersten Mal bei der kriegerischen Auseinandersetzung. Die Aufgaben waren für das Schiff vielfältig. Es hatte unter anderem die Sicherung der amerikanischen Flugzeugträger durch seine Radartechnik zu leisten, aber auch auf Patrouille zu fahren. So wurde am 24. September der F9F Kampfjet von LT C. C. Dace durch feindliche Flakabwehr in der Nähe von Chorwon getroffen. Seinen Träger, die USS PHILIPPINE SEA ( CV-47, erreichte er nicht mehr und musste das Flugzeug wassern. Sieben Stunden später rettete ihn die USS CHEVALIER aus dem Wasser. Nach der Rückkehr an die kalifornische Küste wurde der Zerstörer einer weiteren Überholung unterzogen. Es folgten einige Trainingseinheiten und Auffrischungskurse und danach der zweite Kampfeinsatz vor der nordkoreanischen Küste und der Meerenge von Taiwan. Dieser dauerte vom 15. Oktober 1951 bis zum 31. Mai 1952. Während des dritten Kampfeinsatzes vor Korea vom 2. Januar bis zum 22. August 1953 wurde der Koreakrieg nach zweijährigen Verhandlungen durch ein Waffenstillstandsabkommen am 27. Juli 1953 beendet.
Die USS CHEVALIER blieb mit der 7. US Flotte auch noch nach dem Koreakrieg verbunden. So wurden in den folgenden Jahren mehrere Patrouillenfahrten übernommen die sich mit anderen Aufgaben der 7. US Flotte abwechselten. Zwischendurch wurden die notwendigen Überholungen vorgenommen und Fortbildungsmaßnahmen für die Besatzung entlang der kalifornischen Küste durchgeführt. In den Jahren 1954, 1955, von 1956 bis 1957, von 1957 bis 1958, von 1958 bis 1959 und 1960 besuchte der Zerstörer mehrere fernöstliche und australische Häfen, patrouillierte in der Meerenge von Taiwan und beteiligte sich an mehreren Manövern vor Japan, Okinawa und den Philippinen.
Durch die neue Technik die in der US Navy Anfang der 60-er Jahre Einzug gehalten hatte, war die Zeit der USS CHEVALIER als Radarstationsschiff vorbei. Außerdem unterzog man den Zerstörer einer Fleet Rehabilitation and Modernization I ( FRAM )- Umbau der im August 1962 abgeschlossen war. Deshalb bekam der Zerstörer am 13. Juli 1962 seine alte Kennung DD-805 zurück.
Von Mai bis November 1963 war die USS CHEVALIER wieder ein Teil der 7. US Flotte und patrouillierte vor der vietnamesischen Küste. Ab Januar 1965 beteiligte sich der Zerstörer zum ersten Mal an Kämpfen während des Vietnamkrieges. Dieser Einsatz dauerte bis zum August. Vom Mai bis Oktober 1966 befand sich das Schiff im Westpazifik. Der zweite Einsatz vor der vietnamesischen Küste erfolgte von August 1967 bis April 1968. Hier beteiligte man sich an Uferbombardierungen. Nach Überholungs- und Umbauarbeiten an dem Zerstörer, patrouillierte das Schiff von Mai bis Dezember 1969 in westpazifischen Raum und beteiligte sich an weiteren Kämpfen an der vietnamesischen Küste. Auch der folgende Einsatz von Juli bis Dezember 1970 galt den Kämpfen in Vietnam. Die USS CHESTER kehrte in den folgenden Monaten aber nicht in ihren Heimathafen San Diego zurück. Der Zerstörer blieb im Einsatzgebiet bis Mai 1972. In diesen Monaten beteiligte s40004sich das Schiff an weiteren Uferbombardierungen in Nord- und Südvietnam. Außerdem war der Zerstörer an der Operation „Pocket Money“, der Verminung nordvietnamesischer Häfen vor Haiphong Harbor beteiligt. Damit wollten die USA eine Blockade dieser Häfen erzwingen und den Nachschub über das Meer verhindern.
Am 1. Juli 1972 stellte man die USS CHEVALIER bei der US Navy außer Dienst und übergab den Zerstörer an die südkoreanische Marine. Diese benannte das Schiff in ROKS CHUNG BUK ( DD-915 ) um. Am 2. Juni 1975 strich man den Namen USS CHEVALIER ( DD-805 ) von der US Navy – Liste.
Im Dezember 2000 verkaufte man zur Verschrottung den Zerstörer bei der südkoreanischen Marine.


USS CHEVALIER ( DD-805 )
Commanding Officer

CDR Frederick D. Wolseiffer          9. Januar 1945 – 10. August 1946
CDR Ernest Valentine Bruchez          10. August 1946 – 1. Mai 1948
CDR Claude Mahany Fligg         1. Mai 1948 – 15. Mai 1950
CDR Blake Buckley Booth          15. Mai 1950 – 21. August 1951
CDR William Fleming McLaren         21. August 1951 – 29. Mai 1952
CDR James Dunham Reilly          29. Mai 1952 – November 1955
CDR Alan Ray           November 1955 – 13. November 1956
CDR John Lasswell Nichols          13. November 1956 – Januar 1958
CDR Walter Daugherty McCord Jr.         Januar 1958 – 1960
CDR William Warner Upshaw          1960 – 1962
CDR John Stanko          1962 – ?
CDR Albert Bailey Hallman          1965 – ?
CDR George Griswald Ely Kirk          1966 – ?
CDR Glenn Palatini           1968 – ?
CDR William Taylor Greenhalgh Jr.          August 1970 – Juli 1971
CDR Duane Lawrence Heisinger          Juli 1971 – 19. Mai 1972
LCDR John Dobrowsky          19. Mai 1972 – 1. Juli 1972


 

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