Archiv für den Monat: April 2019

USS EISNER ( DE-192 )

USS EISNER ( DE-192 )

Biografie

Jacques Rodney Eisner
* 25. Juli 1918 in Red Bank, New Jersey
† 13. November 1942 an Bord des Schweren Kreuzers USS SAN FRANCISCO ( CA-38 ) während der Schlacht um Guadalcanal, Ostsalomonen
war ein Offizier in der US Navy

Jacques Rodney Eisner trat am 7. Oktober 1940 freiwillig in die US Naval Reserve ein. Man ernannte ihn dort am 6. März 1941 zum Midshipman in Reserve. Ein Jahr später beförderte man ihn zum Lieutenant ( jg ). Eisner diente an Bord des Schweren Kreuzers USS SAN FRANCISCO ( CA-38 ). Er befand sich auf der Navigationsbrücke während der Schlacht um Guadalcanal, als ein Geschoss des japanischen Schlachtschiffes IJN HIEI einschlug und fast alle Offiziere tötete oder schwer verwundete. Auch Lieutenant Jacques Rodney Eisner fand dabei den Tod.


USS EISNER ( DE-192 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS EISNER ( DE-192 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant ( jg ) Jacques Rodney Eisner benannt worden ist.
Das erste Schiff war der Geleitzerstörer USS EISNER ( DE-269 ). Die Namensgebung von der US Navy erfolgte am 23. Februar 1943. Am 7. April 1943 wurde das Schiff auf Kiel gelegt und am 19. Mai erfolgte der Stapellauf. Am 14. Juni 1943 hob man die Namensgebung auf und vergab den Namen an den Geleitzerstörer mit der Kennung DE-28. Diese Namensgebung wurde am 14. Juli erneut storniert und an den Geleitzerstörer mit der Kennung DE-192 übergeben, denn man hatte die USS EISNER ( DE-269 ) am 8. Juli an die Royal Navy übertragen. Am 3. September erfolgte die Taufe und Indienststellung für die Royal Navy, wo der Geleitzerstörer den Namen HMS DOMETT ( K-473 ) erhielt.
Der Geleitzerstörer ist das sechsundvierzigste Schiff aus der CANNON – Klasse.
Auf der Federal Shipbuilding and Dry Dock Co
mpany in Port Newark, New Jersey wurde am 23. September 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Margaret Dammann Eisner ( 17. September 1916 in New York – 31. Juli 1996 in New Jersey ), Schwägerin von Lieutenant ( jg ) Jacques Rodney Eisner und Frau von Lester Eisner, Jr. ( 27. November 1913 in Red Bank, New Jersey – 17. Juni 1987 in New York ), taufte am 12. Dezember 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Donald McVickar (USNR) stellte am 1. Januar 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS EISNER bis zu der amerikanischen Marinebasis bei den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer in die New York Navy Yard. Hier wurde der Schiffskörper überprüft und einige notwendig gewordenen Änderungen vorgenommen. Am 15. Februar ernannte man das Kriegsschiff zum Flaggschiff der CortDiv 55. Allerdings war die USS EISNER zu diesem Zeitpunkt noch das einzige Schiff dieser Division, da noch nicht alle anderen Schiffe fertig gebaut worden waren. Erst am 1. Mai übergab der Geleitzerstörer die Flagge des Kommandeurs der CortDiv 55 an die USS WINGFIELD ( DE-194 ). Die USS EISNER selber übernahm im Februar einen Schiffskonvoi und eskortierte diesen von Norfolk, Virginia bis in den Hafen von Galveston, Texas. Gleich nach dem Entladen der Handelsschiffe begleitete der Geleitzerstörer die Handelsschiffe nach Norfolk zurück. Hier gliederte man das Kriegsschiff in die Task Force 63 ein. Die Kriegsschiffe dieser Task Force setzte man für transatlantische Eskortierdienste ein. Die USS EISNER beteiligte sich zusammen mit den Schiffen der TF an einer Kreuzfahrt entlang der amerikanischen Küste bis nach Recife, Brasilien. Der Geleitzerstörer kehrte am 1. Mai nach Norfolk zurück. Hier trafen sich alle Schiffe der Cort Div 55 für ihren ersten gemeinsamen Einsatz. In der Cort Div 55 befanden sich neben der USS EISNER noch die Geleitzerstörer USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 ), USS THORNHILL ( DE-195 ), USS WINGFIELD ( DE-194 ), USS RINEHART ( DE-196 ) und USS ROCHE ( DE-197 ). Diese Kriegsschiffe sollten die 108 Handelsschiffe des Konvois UGS-42 bis nach Bizerte, Tunesien eskortieren. Am 13. Mai legten alle Schiffe des Konvois in Hampton Roads, Virginia ab. Die Fahrt bis ins westliche Mittelmeer war ereignislos, aber in der Nacht vom 30. zum 31. Mai griffen 41 Ju 88 der 2. Flieger Division, die in Südfrankreich stationiert waren, die Schiffe des Konvois UGS-42 an. Unter Einsatz von Beleuchtungsflugzeugen versenken diese deutschen Bomber den britischen Frachter NORDEFINGE ( 2.873 BRT ) mit Lufttorpedos. Die Luftabwehrbesatzungen auf den Schiffen des Konvois und Beaufighter – Nachtjäger des RAF Geschwaders 108 können insgesamt fünf Ju 88 abschießen. Am 1. Juni trafen dann die Schiffe des Konvois in Bizerte ein. Von hier aus werden die Handelsschiffe zu ihren eigentlichen Zielhäfen eskortiert. Die Kriegsschiffe der CortDiv 55 legten wenige Tage später in Bizerte wieder ab und eskortierten einen anderen Schiffskonvoi bis nach New York. Hier legten sie am 29. Juni wieder an. Die USS EISNER legte am 10. Juli zusammen mit den anderen fünf Geleitzerstörern der CortDiv 55 in New York wieder ab und fuhr in die Casco Bay, Maine. Hier unterzogen sich die Mannschaften einem Auffrischungstraining. Anschließend wechselten die Kriegsschiffe nach Norfolk. Dort warteten die Handelsschiffe des Konvois UGS-49. Am 24. Juli stachen alle Schiffe in See und fuhren nach Bizerte. Den tunesischen Hafen erreichten sie ohne Zwischenfälle. Anschließend übernahmen die sechs Geleitzerstörer einen in Bizerte abgehenden Schiffskonvoi und eskortierten die Handelsschiffe bis nach New York. Hier legten sie am 7. September an. Die Kriegsschiffe unterzogen sich in der New York Navy Yard einigen Reparaturen. Danach wechselten sie in die Casco Bay und übten Kampfpraktiken für die kommenden Eskortierfahrten. Diese sollten die Schiffe bis in Häfen von England und Frankreich führen, damit die Versorgungslinien der vorrückenden alliierten Streitkräfte genügend Nachschub erhielten. So begann am 14. Oktober die erste Konvoifahrt von New York aus. Der Zielhafen hieß Liverpool. Am 9. November endete in New York diese erste Fahrt. Die zweite begann am 2. Dezember im Hafen von Boston, Massachusetts. Der englische Zielhafen war Plymouth. Am 31. Dezember erreichten die Schiffe wieder New York. Die dritte Begleitfahrt begann am 18. Januar 1945 in New York und der Zielhafen war erneut Liverpool. Diese dritte Fahrt endete am 14. Februar in New York. Die vierte Fahrt begann am 8. März wieder in Boston. Die Zielhäfen waren diesmal in Le Havre, Frankreich und Southampton, England. Am 4. April legten die Schiffe in New York wieder ab. Die fünfte und letzte Eskortierfahrt begann am 24. April in Boston. Der Schiffskonvoi fuhr nach Gourock, Schottland und legte am 19. Mai in New York wieder an. Da war der Zweite Weltkrieg auf europäischem Boden, durch die Kapitulation Deutschlands, seit dem 8. Mai beendet. Damit hatten die Geleitzerstörer USS EISNER, USS GARFIELD THOMAS, USS THORNHILL, USS WINGFIELD, USS RINEHART und USS ROCHE die Ehre, den ersten Friedenskonvoi von England bis an die US Ostküste zu eskortieren. Die USS EISNER unterzog man nun in der New York Navy Yard einer umgangreichen Überholung und bereitete das Kriegsschiff auf die Fahrt in den Pazifik vor. Am 9. Juni legten alle sechs Geleitzerstörer der Cort Div 55 in New York ab und fuhren in die Guantanamo Bay, Kuba. Hier begann für die Geleitzerstörer ein Auffrischungstraining. Anschließend ging die Fahrt zum Panamakanal weiter. Dieser wurde am 1. Juli durchquert. Danach fuhren die sechs Geleitzerstörer zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier bunkerte man frischen Treibstoff, Munition und Proviant. Auch Passagiere schifften sich an Bord der Kriegsschiffe ein. Nach Abschluss der Arbeiten legten die Kriegsschiffe in San Diego wieder ab und stachen in See. Ziel war nun die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. In den Hafen dieser Basis liefen die Schiffe am 20. Juli ein. Hier beteiligte sich die USS EISNER in den nächsten fünf Tagen an mehreren Übungen. Gleich danach verließ der Geleitzerstörer Pearl Harbor und eskortierte einen Schiffskonvoi bis zum Atoll Eniwetok, Marshall Islands. Von hier aus begleitete das Kriegsschiff mehrere Versorgungsschiffe zwischen dem Atoll Eniwetok und dem Atoll Ulithi, Karolinen. Auf diesen Fahrten erhielt man an Bord des Geleitzerstörers die Nachricht, dass am 15. August der Zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation Japans beendet wurde. Dann begleitet die USS EISNER das Angriffsfrachtschiff USS ACHERNAR ( AKA-53 ) bis zum Atoll Wake Island. Dieses Atoll übernahmen Streitkräften der US Navy Anfang September von den Japanern und nahmen es für die USA wieder in ihren Besitz. Die USS EISNER selber kehrte zu ihren Aufgaben vor dem Atoll Eniwetok zurück und setzte ihren Dienst dort bis zum 15. Dezember fort. An diesem Tag verließ der Geleitzerstörer ie Marshall Islands und fuhr an die US Westküste. Nach der Durchquerung des Panamakanals fuhr das Kriegsschiff nach Green Cove Springs, Florida. Hier stellte man den Geleitzerstörer am 5. Juli 1946 außer Dienst und versetzte ihn in die Atlantikreserveflotte. Am 1. März 1951 wurde das Kriegsschiff im Rahmen des Mutual Defense Assistance Program an die niederländische Marine abgegeben. Hier erhielt das Schiff den Namen HNLMS DE ZEEUW ( F-810 ). Der Name USS EISNER ( DE-192 ) wurde am 7. März 1951 von der US Navy – Liste gestrichen.

Die niederländische Marine übergab am 15. Dezember 1967 die HNLMS DE ZEEUW ( F-810 ) an die US Navy zurück. Im Februar 1968 verkaufte man den Schiffskörper zum verschrotten.     


USS EISNER ( DE-192 )
Commanding Officer

 LCDR Donald McVickar  (USNR)       1. Januar 1944 – 1. Oktober 1944
LCDR Douglas H. Lay  (USNR)      1. Oktober 1944 – 2. Mai 1946
LT (jg) James M. Considine  (USNR)      2. Mai 1946 – 5. Juli 1946

 

 

 

 

USS ROCHE ( DE-197 )

USS ROCHE ( DE-197 )

Biografie

David John Roche
* 2. Dezember 1918 in Hibbing, Minnesota
† 4. Juni 1942 während der Schlacht um Midway
war ein US Navy Pilot

David John Roche trat am 13. November 1939 freiwillig als Seaman Second Class in die US Naval Reserve ein. Man ernannte ihn am 15. Februar 1940 zum Aviation Cadet und später nach seiner bestandenen Prüfung zum Marineflieger. Den Rang eines Ensign in der US Naval Reserve erhielt er am 14. Oktober 1940, was am 21. Oktober zur Wirkung kam. Nach einer Ausbildung auf der Naval Air Station in Pensacola, Florida, wurde er in das Torpedogeschwader ( VT-3 ) eingegliedert. Dort trat er ab dem 1. Dezember 1941 seinen Dienst an. Ensign David John Roche nahm an der Schlacht um Midway teil. Er flog zusammen mit seinen Kameraden aus dem Geschwader einen Angriff gegen die japanischen Flugzeugträger. Angesichts der massiven japanischen Flugabwehr und der überwältigenden feindlichen Abfangjäger wurde er mit seinem Flugzeug abgeschossen. Man meldete ihn offiziell als vermisst, da er nicht zu seinem Flugzeugträger zurückkehrte. Man verließ Ensign David John Roche posthum das Navy Cross.


USS ROCHE ( DE-197 ) 

Schiffsbiografie 

Die USS ROCHE ( DE-197 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign David John Roche benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das einundfünfzigste Schiff aus der CANNON – Klasse.
Auf der Federal Shipbuilding and Dry Dock Company in Port Newark, New Jersey wurde am 21.
Oktober 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Carrie M. Roche taufte am 9. Januar 1944 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Robert E. Parker (USNR) stellte am 21. Februar 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS ROCHE bis zu der amerikanischen Marinebasis bei den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer in die New York Navy Yard. Hier überprüfte man ab dem 12. April im Trockendock die Schiffshaut und nahm einige Veränderungen am Schiff selber vor. Gleich nachdem das Kriegsschiff am 21. April die Werft wieder verlassen hatte, wechselte der Geleitzerstörer in die Destroyer Escort School in Norfolk, Virginia und wurde hier als Schulschiff, für angehende Besatzungen eines Geleitzerstörers, eingesetzt. Die USS ROCHE wechselte nach Hampton Roads, Virginia. Hier gliederte man den Geleitzerstörer in die CortDiv 55 ein. In dieser Geleitzerstörerdivision befanden sich außerdem die Geleitzerstörer USS WINGFIELD ( DE-194 ), USS EISNER ( DE-192 ), USS GARFIELD THOMAS ( DE-193 ), USS THORNHILL ( DE-195 ) und USS RINEHART ( DE-196 ). Noch am selben Tag verließen diese Schiffe Norfolk und fuhren nach New York. Hier warteten einige Handelsschiffe, die Nachschub für Nordafrika, Sizilien oder Italien an Bord hatten. Am 9. Mai erreichten die Kriegsschiffe ihren Zielhafen und eskortierten die dort wartenden Handelsschiffe bis nach Norfolk. Hier warteten die restlichen Handelsschiffe des Konvois UGS-42. Insgesamt 108 Handelsschiffe und die Geleitzerstörer der CortDiv 55 legten am 13. Mai in Hampton Roads, Virginia ab und stachen in See. Ziel war der Hafen von Bizerte, Tunesien. Die Fahrt bis ins westliche Mittelmeer war ereignislos, aber in der Nacht vom 30. zum 31. Mai griffen 41 Ju 88 der 2. Flieger Division, die in Südfrankreich stationiert waren, die Schiffe des Konvois UGS-42 an. Unter Einsatz von Beleuchtungsflugzeugen versenken diese deutschen Bomber den britischen Frachter NORDEFINGE ( 2.873 BRT ) mit Lufttorpedos. Die Luftabwehrbesatzungen auf den Schiffen des Konvois und Beaufighter – Nachtjäger des RAF Geschwaders 108 können insgesamt fünf Ju 88 abschießen. Am 1. Juni trafen dann die Schiffe des Konvois in Bizerte ein. Von hier aus werden die Handelsschiffe zu ihren eigentlichen Zielhäfen eskortiert. Die Kriegsschiffe der CortDiv 55 legten wenige Tage später in Bizerte wieder ab und eskortierten einen anderen Schiffskonvoi bis nach New York. Hier legten sie am 29. Juni wieder an. Die USS ROCHE legte am 10. Juli zusammen mit den anderen fünf Geleitzerstörern der CortDiv 55 in New York wieder ab und fuhr in die Casco Bay, Maine. Hier unterzogen sich die Mannschaften einem Auffrischungstraining. Anschließend wechselten die Kriegsschiffe nach Norfolk. Dort warteten die Handelsschiffe des Konvois UGS-49. Am 24. Juli stachen alle Schiffe in See und fuhren nach Bizerte. Den tunesischen Hafen erreichten sie ohne Zwischenfälle. Anschließend übernahmen die sechs Geleitzerstörer einen in Bizerte abgehenden Schiffskonvoi und eskortierten die Handelsschiffe bis nach New York. Hier legte die USS ROCHE am 9. September an. Grund für die zweitägige Verspätung, gegenüber den anderen Schiffen des Konvois, war ein Liberty Schiff. Der Geleitzerstörer nahm es ab Gibraltar ins Schlepptau. Nur mit viel Glück entkamen die beiden amerikanischen Schiffe einem auf Beute lauerndes deutsches U-Boot. Die Kriegsschiffe unterzogen sich in der New York Navy Yard einigen Reparaturen. Danach wechselten sie in die Casco Bay und übten Kampfpraktiken für die kommenden Eskortierfahrten. Diese sollten die Schiffe bis in Häfen von England und Frankreich führen, damit die Versorgungslinien der vorrückenden alliierten Streitkräfte genügend Nachschub erhielten. So begann am 14. Oktober die erste Konvoifahrt von New York aus. Der Zielhafen hieß Liverpool. Am 9. November endete in New York diese erste Fahrt. Die zweite begann am 2. Dezember im Hafen von Boston, Massachusetts. Der englische Zielhafen war Plymouth. Am 31. Dezember erreichten die Schiffe wieder New York. Die dritte Begleitfahrt begann am 18. Januar 1945 in New York und der Zielhafen war erneut Liverpool. Diese dritte Fahrt endete am 14. Februar in New York. Die vierte Fahrt begann am 8. März wieder in Boston. Am 13. März befanden sich die Kriegsschiffe und die Handelsschiffe auf dem Weg von Le Havre, Frankreich nach Southampton, England. Da erhielt die USS ROCHE den Befehl nach elf Überlebenden zu suchen. Grund für die Rettungsaktion war die Kollision zwischen dem US Army Transportschiff USAT J W McANDREWS und dem französischen Flugzeugträger Bearn. Am 4. April legten die Schiffe in New York wieder ab. Die fünfte und letzte Eskortierfahrt begann am 24. April in Boston. Der Schiffskonvoi fuhr nach Gourock, Schottland und legte am 19. Mai in New York wieder an. Der Zweite Weltkrieg war auf europäischem Boden am 8. Mai durch die Kapitulation Deutschlands beendet worden. Da lagen die Kriegsschiffe der CortDiv 55 noch im Hafen von Gourock. Die Geleitzerstörer USS ROCHE, USS RINEHART, USS THORNHILL, USS WINGFIELD, USS GARFIELD THOMAS und USS EISNER hatten damit die Ehre, den ersten Friedenskonvoi von England bis an die US Ostküste zu eskortieren. Trotz des Vorhandenseins der deutschen U-Boote, die in den letzten Kriegstagen sehr aggressiv gegen alle auf dem Atlantik fahrenden Schiffe vorgingen, wurde kein Handelsschiff während der Überfahrten von einem der feindlichen U-Boote angegriffen und beschädigt. Gleich nach der Ankunft in New York, unterzog man den Geleitzerstörer erneut in der New York Navy Yard einer umgangreichen Überholung und bereitete dabei die USS ROCHE auf die Fahrt in den Pazifik vor. Am 9. Juni legten alle sechs Geleitzerstörer der CortDiv 55 in New York ab und fuhren in die Guantanamo Bay, Kuba. Hier begann für die Kriegsschiffe ein Auffrischungstraining. Anschließend ging die Fahrt zum Panamakanal weiter. Dieser wurde am 1. Juli durchquert. Danach fuhren die sechs Geleitzerstörer zur amerikanischen Marinebasis San Diego, Kalifornien. Hier bunkerte man frischen Treibstoff, Munition und Proviant. Auch Passagiere schifften sich an Bord der Kriegsschiffe ein. Nach Abschluss der Arbeiten legten die Kriegsschiffe in San Diego wieder ab und stachen in See. Ziel war nun die amerikanische Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. In den Hafen dieser Basis liefen die Schiffe am 20. Juli ein. Nach einem ausgiebigen Training in den Hawaiianischen Gewässern, legte die USS ROCHE, zusammen mit allen anderen noch in Pearl Harbor verbliebenen Geleitzerstörern der CortDiv 55, am 8. August in der Marinebasis ab und stach in See. Die Kriegsschiffe eskortierte den Truppentransporter SS EMPRESS of AUSTRALIA zum Atoll Eniwetok, Marshall Islands, wo sie am 16. August anlegten. Während dieser Fahrt erfuhr man am 15. August, dass durch die bedingungslose Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg im Pazifik beendet worden war. Schon zwei Tage später verließ die USS ROCHE das Atoll und fuhr zum Atoll Ulithi, Karolinen. Von hier aus übernahm der Geleitzerstörer die Eskorte über die beiden Infanterielandungsschiffe USS LCI-520 und USS LCI-761, die an Bord Besatzungstruppen hatten. Die Fahrt führte die Schiffe nun wieder zum Atoll Eniwetok und von dort aus zu Wake Island. Nachdem die amerikanischen Besatzungstruppen die japanische Garnison eingenommen hatten, verließ die USS ROCHE Wake Island und fuhr nach Eniwetok. Von dem Atoll aus operierte der Geleitzerstörer auf den dortigen stark befahrenen Seewegen und suchte nach japanischen U-Booten, die vielleicht vom Ende des Krieges noch nichts erfahren hatten. Am 22. September verließ die USS ROCHE wieder das Atoll Eniwetok und eskortierte den Truppentransporter USS FLORENCE NIGHTINGLE ( AP-70 ) bis in die Tokyo Bay. Nur wenige Minuten, nachdem die Sonne am Horizont erschienen war, erschütterte am 29. September eine gewaltige Explosion das Kriegsschiff vom Heck bis zum Bug. Wenige Sekunden später erfolgte auch schon die zweite Explosion. Die gesamte Besatzung hatte unverzüglich ihre Kampfstationen besetzt. Dann hatte sich herausgestellt, dass die USS ROCHE auf eine schwimmende Seemine aufgelaufen war. An dem Geleitzerstörer war das Heck und das Ruder nur noch eine verdrehte Masse aus Stahl. Aufgrund des schnellen Handels des Schadensbegrunzungsteams konnten alle wasserdichten Luken geschlossen werden. Damit blieb das antriebslose Schiff über Wasser. Dann begann das Schadensbegrenzungsteam mit ersten Notreparaturen. Durch die beiden Explosionen wurden drei Besatzungsmitglieder der USS ROCHE getötet und viele verletzt. Zehn Schwerverletzte wurden auf den Truppentransporter verlegt. Da erschien auch schon der Zerstörer USS PARKER ( DD-604 ). Das Kriegsschiff wollte das havarierte Schiff ins Schlepptau nehmen. Doch bis es dazu kam, erschien das Bergungshochseeschlepper USS ATR-35. Dieser nahm die USS ROCHE ins Schlepptau. Noch am selben Tag erreichten alle vier amerikanischen Schiffe ihre Ankerplätze in der Tokyo Bay. Der Geleitzerstörer lag dabei längsseits an dem Gefechtsreparaturschiff USS TELAMON ( ARB-8 ). Sofort begannen die Reparaturen. Doch am 18. Oktober entschied ein Inspektions- und Untersuchungsausschuss, dass die Reparaturen an der USS ROCHE nicht mehr wirtschaftlich seien. Man empfahl das Kriegsschiff zur Ersatzteilgewinnung zu verwenden. Am 11. März 1946 versenkte man den Schiffskörper des Geleitzerstörers vor dem ehemaligen japanischen Marinestützpunkt Yokosuka. Den Namen USS ROCHE strich man am 5. Juni 1946 aus der US Navy – Liste.    


USS ROCHE ( DE-197 )
Commanding Officer
 

LCDR Robert E. Parker  (USNR)      21. Februar 1944 – 6. Januar 1945
LCDR William S. Laidley  (USNR)      6. Januar 1945 – 16. November 1945
LT (jg) John E. Jay      16. November 1945 – 10. März 1946